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Warrior Cats - Donner im Sturm

von

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Es war ein fast wolkenloser Himmel und Sonnenhoch stand kurz bevor und es wehte ein leichter Wind. Schon jetzt brannte die Hitze auf das Fell des schwarzen, dunkelgrau getigerten Katers. Doch er ignorierte die Hitze. Lautlos schlich er über den Boden der Hochebene. Die Augen auf ein Kaninchen gerichtet. Plötzlich horchte das Tier auf. Im selben Moment sprang der Kater auf seine Beute und tötete sie schnell mit einem Nackenbiss. Zufrieden mit sich vergrub er seine Beute, um sie später abzuholen. Schattenpfote war froh, dass sein Mentor Blitzstreif ihn in diesen Teil des Territoriums zur Beurteilung geschickt hat. Hier gab es eine Menge Beute. Plötzlich drehte der Wind die Richtung und ein intensiver Geruch stieg ihm in die Nase. Der Geruch kam ihm irgendwie bekannt vor, doch er konnte sich nicht daran erinnern woher. Dann fiel es ihm wieder ein: DonnerClan.

Noch einmal prüfte Schattenpfote die Luft. Er konnte die Gerüche von vier Katzen ausmachen. Definitiv zu viel für ihn allein. Also schlich er davon, um seinen Clan zu warnen. Als Schattenpfote einen sicheren Abstand zu den feindlichen Kriegern gewonnen hatte, verließ er seine Deckung und rannte los.

„Schattenpfote! Was ist los?“, hörte der Schüler ein Stimme hinter sich. Er hielt an und drehte sich um. Es war Schwarzfleck, der zweite Anführer des WindClans. Ein rein weißer Kater mit einem kleinen schwarzen Fleck um sein linkes Auge. Neben dem zweiten Anführer stand Wirbelwind, eine Schildpattfarbene Kätzin und sah ihn grimmig an. Was ihn nicht weiter wunderte, da dies ihr Standartblick war. Schattenpfote glaubte, er hatte sie noch nie lächeln gesehen.

„DonnerClan.“, Berichtete der Schüler. „Auf unserem Territorium.“

Der zweite Anführer riss die Augen auf. „Wie viele?“, fragte er.

„Vier Stück.“, antwortete Schattenpfote.

„Zeig uns wo.“, befahl Schwarzfleck. Der junge Kater nickte und rannte voraus zu der Stelle, wo er die Krieger gerochen hatte. Die beiden erfahrenen Krieger direkt hinter ihm. Schließlich erreichten sie den Ort, wo Schattenpfote das Kaninchen erlegt hatte. Der Geruch der feindlichen Krieger lag noch immer in der Luft. Als Wirbelwind den Geruch aufnahm, fing sie an zu knurren. „Ich erkenne Rotpelz.“

Schattenpfote war entsetzt. Was machte der zweite Anführer des DonnerClans auf ihrem Territorium?

„Die beiden anderen erkenne ich auch. Sie sind erst vor kurzem Krieger geworden. Der vierte ist vermutlich nur ein Schüler.“, meinte Schwarzfleck.

„Dann stehen unsere Chancen ja gar nicht so schlecht.“, stellte Wirbelwind fest.

Schwarzfleck nickte. Dann wandte er sich Schattenpfote zu. „Bist du bereit?“, fragte er. Der Schüler nickte. Lautlos schlichen die drei WindClan Katzen auf die feindlichen Krieger zu. Von einer kleinen Anhöhe aus konnten sie die DonnerClan Katzen sehen. Sie versuchten sich gerade daran, einem Kaninchen hinterher zu jagen. Es waren sehr jämmerliche Versuche. Die Kaninchen waren einfach zu schnell für so unerprobte Jäger. Dann gab Schwarzfleck das Zeichen zum Angriff. Während sie die Anhöhe hinab rannten gaben sie keinen Laut von sich. Erst als sich Schwarzfleck auf Rotpelz stürzte, ließen die WindClan Katzen ihr Kampfgeschrei ertönen. Der DonnerClan Schüler hat sich dadurch so sehr erschreckt, dass er direkt Reißaus nahm und in den Wald floh. Wirbelwind warf einen getigerten DonnerClan Krieger zu Boden und zerkratzte ihm fauchend das Gesicht. Der Krieger jaulte vor Schmerz und versuchte sich zu befreien. Schattenpfote sprang währenddessen dem letzten Krieger auf den Rücken und verbiss sich in dessen Nacken. Der Krieger schaffte es jedoch, Schattenpfote abzuschütteln und ihn zu Boden zu werfen. Der Krieger glaubte, nun hätte er leichtes Spiel, doch als er sich über Schattenpfote beugte, um ihm die Kehle aufzureißen, zerkratze der Schüler ihm den ungeschützten Bauch mit den Hinterpfoten. Der Krieger schrie auf und ließ von dem Schüler ab. Sofort sprang Schattenpfote auf die Pfoten und stürzte sich seinerseits auf die Kehle seines Gegners. Doch bevor er ihn erreichte, nahm auch dieser Krieger Reißaus und floh. Schattenpfote sah sich sofort nach seinen Kameraden um. Auch Wirbelwind hatte ihren Gegner bereits in die Flucht geschlagen. Und Rotpelz zog sich ebenfalls zurück, als er feststellen musste, dass man ihn im Stich gelassen hatte. Wirbelwind wollte ihm schon hinterher rennen, doch Schwarzfleck hielt sie zurück. „Lass ihn. Der DonnerClan wird es sich nun zweimal überlegen, ob er einfach so unser Territorium betritt.“, Dann wandte er sich Schattenpfote zu. „Du hast gut gekämpft, junger Krieger.“

„Danke Schwarzfleck.“, erwiderte der Schüler.

„Wirst du nicht gerade beurteilt?“, wollte der zweite Anführer wissen.

Schattenpfote riss die Augen auf. Die Beurteilung hatte er total vergessen. Schwarzfleck sah dies und sagte: „Geh, mein Junge. Auf das du viel Frischbeute mitbringst.“

Schattenpfote nickte. „Ja Schwarzfleck.“, sagte er, drehte sich um und ging weiter auf Beutesuche.
 

Als Finn an diesem Tag erwachte, hatte die Sonne ihren Höhepunkt schon überschritten. Die kleine Kätzin gähnte einmal herzhaft und räkelte sich in ihrem Körbchen. Dann sah sie sich um, ob das Menschenmädchen im Zimmer war. Erleichtert atmete sie auf. Das Kind war noch nicht wieder da, also konnte sie zur Abwechslung die Gegend ohne komische Fetzten am Körper erkunden, die sie ohnehin schon seit einiger Zeit nervten. Langsam stand sie auf und streckte sich außerhalb des Körbchens noch einmal, bevor sie zur Katzenklappe der Hintertür schlenderte. Sie genoss es endlich mal wieder in Ruhe die Sonnenstrahlen auf ihr Fell scheinen zu lassen, ohne dass ihr Zweibeiner in der Nähe war. So sprang sie vergnügt durch das Gras bis zum Zaun hinauf, der ihr Territorium markierte. Finns Menschen waren wohl etwas besonderes, denn der Zaun hier war ein ganzes Stück höher als die anderen in der Nachbarschaft. Nur mit Mühe erreichte sie ihren Aussichtsposten, wo sie sich gern den Wind ins Gesicht wehen ließ und die Aussicht zum Wald und zum See genoss. Seit sie beides zum ersten Mal gesehen hatte, hatte sie sich gefragt wie es dort wohl aussehen mag. Aber sie hatte sich nie getraut dort hinzugehen. Schließlich waren der See und der Wald daneben soweit entfernt. Doch heute gab sich gab sie sich einen Ruck und sprang in den Nachbargarten. Sie wunderte sich, wie anders das doch alles aussah. Das Gras sah nicht nur grüner aus, es war auch merkwürdig kurz geschnitten. Und zwar überall gleichlang. Außerdem rankten sich an langen Stäben komische Pflanzen herum, bei dessen Geruch Finn die Nase rümpfte. Es stank wirklich abartig für eine Blume die so an sich recht hübsch aussah. Dennoch fand sie dies alles so neugierig, dass sie sich weiter schlich, ohne darauf zu achten wo sie eigentlich hin ging. Als Hauskätzchen war sie es nicht gewohnt, dass etwas gefährlich werden konnte. Darum war der Schreck umso größer, als die mutige Katze direkt an der Terrassentür vorbei ging und ein großer Hund sie wütend an knurrte. Wie ein geölter Blitz schnellte sie mit gesträubtem Fell auf die nächstbeste Mauer, um von diesem Ungetüm wegzukommen. Zu ihrem Glück war der Hund im Haus eingesperrt und konnte Finn bei bestem Willen nichts anhaben. Als auch sie das registrierte entspannte sie sich wieder und sah von der Mauer zu dem bellenden Tier herüber. Nach einer kurzen Putzpause entschied sie ihren Spaziergang fortzusetzen, aber ab jetzt wollte sie nur noch die Zäune benutzen, damit ihr eine solche Situation nicht noch einmal passierte.

Während sie so über die Holzzäune ging, traf sie noch gut zwei Mal auf Hunde. Beide liefen frei im Garten herum. Der eine war zu klein, als das er Finn hätte erreichen können. Dies hielt ihn aber nicht davon ab, wie ein verrückter am Zaun hochzuspringen. Finn bedachte ihn mit einem kalten Blick, wie ihn nur eine Katze kann und ging weiter. Der zweite Hund. Und er konnte verdammt hoch springen. Beinahe hätte er Finns Pfote zu fassen bekommen. Finn jedoch, fiel vor Schreck vom Zaun in den anderen Garten. Auf der anderen Seite des Zauns bellte der Hund, wütend über den Verlust seiner Beute. Als sich Finn von dem Schrecken erholt hatte, sah sie sich in dem Garten um, in dem sie gelandet war. Auch hier war der Rasen sehr gepflegt. Finn gegenüber befand sich das Haus der hiesigen Hausleute. An dem Zaunabschnitt zu Finns rechten waren Blumenbeete eingepflanzt. Diese Beete zogen sich auch noch ein Stück in den Zaunabschnitt, an dem sich Finn befand. An dem Zaunabschnitt zu ihrer linken waren diverse Sträucher eingepflanzt. Vereinzelt wuchsen in dem Garten auch Bäume. Insgesamt drei an der Zahl. Schnurstracks marschierte die Katze auf die Blumen zu, angezogen von dem betörenden Duft. Während sie so an den Blüten schnüffelte, vergaß sie die Welt um sich herum.

„Verschwinde von hier!“, fauchte jemand hinter ihr.

Wie von der Hornisse gestochen wirbelte sie herum. Vor ihr stand eine andere Katze, die sie aus gelben Augen hasserfüllt ansah. Ihr braungetigertes Fell am Rücken gesträubt.

„Warum sollte ich?“, fragte Finn kühn.

Wieder fauchte die Fremde und kam einen Schritt näher. Dabei sah Finn die ausgefahrenen Krallen der Katze.

„Weil dieser Garten MEIN Territorium ist!“, erklärte die Fremde und kam einen weiteren Schritt auf Finn zu. Die junge Katze wich zurück. Diese Fremde war bereit zu Kämpfen und darauf legte es Finn nicht an. Schließlich hatte sie es hier mit einer ausgewachsenen Katze zu tun. Finn wollte etwas erwidern, doch die äußere Erscheinung dieser Katze war ziemlich einschüchternd. Also machte sie auf dem Absatz kehrt, sprang über den Zaun und lief davon.

„Ja, lauf nur davon kleines Hauskätzchen!“, rief ihr die Katze hinterher.

Finn verstand nicht, warum diese Katze sie Hauskätzchen nannte. Aber es war ihr im Moment auch egal. Sie wollte erst einmal nur weg. Sie achtete noch nicht mal darauf wo sie hinlief. Sie wusste nur, dass es hier verdammt viele Zäune gab.

„Hey, Finn! Was ist denn mit dir los?“, rief ihr jemand zu.

Finn stoppte so abrupt, dass sie beinahe das Gleichgewicht verloren und zu Boden gestürzt wäre. Sobald sie sich wieder gefangen hatte, sah sie sich nach dem Besitzer der Stimme umsah. Es war Bennie. Einer ihrer besten Freunde. Sie hatte ihn vor einem Monat beim Herumstreunen kennengelernt. Die beiden hatten sich auf Anhieb verstanden und stromerten seither meistens gemeinsam herum. Während ihrer Flucht war Finn anscheinend Schnurrstracks in seinen Garten gerannt. Nun saß er nur wenige Meter von ihr entfernt im Rasen.

„Jetzt sag schon.“, begann Bennie. „Warum rennst du durch die Gegend, als hätte dich eine Tarantel gestochen?“

Finn wollte sich vor Bennie keine Blöße geben, also sagte sie: „Ach, gar nichts.“

Bennie runzelte die Stirn. „Du rennst also einfach so durch die Gegend, weil du gerade Lust dazu hattest?“, er war skeptisch.

„Ja.“, antwortete sie ein wenig zu hastig. Dies machte Bennie nur noch skeptischer. Er stand auf und ging auf seine Freundin zu. „Bist du ganz sicher, dass du mir nicht etwas sagen möchtest?“, fragte er.

Finn überlegte kurz, ob sie Bennie erzählen sollte was passiert war. Doch dann fragte dieser: „Hat es was mit einer braun getigerten Katze zu tun? Gelbe Augen? Sehr territorial?“

Finn riss die Augen auf. „Woher weißt du das?“

„So ziemlich jeder hier hatte schon mit ihr zu tun. Du glaubst gar nicht wie viele schon durch den Garten geflohen sind.“

„So viele?“, wollte Finn wissen.

„Ach, noch viel mehr.“, sagte Bennie. „Der alte Leon meinte, dass diese Kätzin mal eine Wildkatze war.“ Bei diesen Worten zuckten Finns Ohren aufmerksam.

„Was hast du gerade gesagt?“, wollte sie wissen.

Bennie sah sie verdutzt an. „Was meinst du? Das mit der Wildkatze?“

„Ja, genau das. Woher weiß der alte Leon das?“, Noch nie in ihrem Leben war Finn so aufgeregt gewesen. Wenn diese Katze wirklich aus der Wildnis kam, musste Finn sie unbedingt kennenlernen.

Bennie erriet was in Finn vor sich ging. „Oh nein, das wirst du nicht tun.“

„Was denn?“, Finn setzte ihre Unschuldsmiene auf.

„Du wirst nicht zu dieser Katze gehen. Die zerreißt dich in der Luft, wenn sie dich noch mal in ihrem Garten findet.“

„Woher willst du das wissen?“

„Erinnerst du dich an Nick?“

„Du meinst den Kater mit dem halben Gesicht und dem verkrüppelten Hinterlauf?“

„Eben jenen.“ antwortete Bennie. „Jetzt rat mal wer dafür verantwortlich ist.“

Finn erschrak. „Du meinst…?“

Bennie nickte. „Er hat nur überlebt, weil die Hausleute dieser Katze ihn gerettet haben.“

Finn schluckte. Sie hatte schon viel über die Wildheit dieser frei lebenden Katzen gehört. Doch das übertraf alles.

„Versprich mir, dass du nicht noch einmal zu ihr gehen wirst.“ verlangte Bennie.

„Gut ich verspreche es.“ sagte Finn, doch in Wahrheit hatte sie bereits den Entschluss gefasst, am nächsten Tag wieder diese Katze aufzusuchen. Sie musste unbedingt mehr über die Wildnis erfahren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kalliope
2012-05-02T11:07:35+00:00 02.05.2012 13:07
Du machst einige Rechtschreibfehler, was die Groß- und Kleinschreibung angeht, aber an sich hat mir das Kapitel gefallen, auch wenn es noch sehr an den Anfang des ersten Warrior-Cats-Buchs erinnert.


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