Ribbon of Love and Friendship von Teiko (100-One-Shot-Challenge) ================================================================================ Kapitel 1: Chains (Reita x Kai) ------------------------------- „Jetzt geh endlich ran, du Idiot.", fauchte Kai zu sich selbst und starrte auf einen seiner Drumsticks, den er genervt mit seinen Fingern herumwirbelte. Wieder schnaubte er, als zum gefühlten hundertsten Mal die Mailbox ihres Bassisten ansprang und drückte den fehlgeschlagenen Anruf weg, nur um die Nummer Reitas erneut zu wählen. Die anderen 3 Mitglieder von the GazettE sahen ihn schon leicht zweifelnd an, bis Aoi schließlich das Wort ergriff: „Kai jetzt mach doch mal eine Pause. Du versuchst jetzt 15 Minuten Reita zu erreichen. Vergiss es, er wird nicht ran gehen." Als Kai das vernahm, richtete er seinen erstklassigen Mordblick auf ihren Gitarristen, wodurch dieser auch schnell den Mund hielt. Man sollte ihren Leader niemals provozieren, wenn er ohnehin schon kurz vorm Explodieren war. Der eigentliche Sonnenschein der Band setzte sein Handy wieder ans Ohr, wartete und tatsächlich wurde der Anruf nach ein paar Sekunden entgegengenommen. Ohne zu zögern begann Kai los zu wettern: „Reita, verdammt noch mal, wo bist du? Wir wollten schon vor einer Stunde mit den Proben anfangen, also komm auf der Stelle hier her oder ich komme höchstpersönlich bei dir vorbei und zerre dich ohne Erbarmen an deinem Nasenband zur PSC! Und glaub mir, ich werde mich hüten sanft zu dir zu sein!" Zitternd vor Wut holte Kai tief Luft. Es tat ihm gut endlich seine angestaute Anspannung loszuwerden, doch als Reita nicht antwortete sondern nur schwere Atemzüge zu hören waren, runzelte Kai verwirrt die Stirn. „Reita?" „Hm?", kam es schließlich schwerfällig. „Rei, was ist los mit dir? Bist du krank?" „Bist du das, Kai?" Noch verwirrter als vorher stand Kai von seinem Hocker hinter den Drums auf und lief im Bandraum von the GazettE auf und ab. Das tat er immer, wenn er sich Sorgen machte. Wieso war Reita so sehr verpeilt, dass er ihn nicht einmal nach seinem organisatorischen Wutausbruch erkannte? Mehr als untypisch für den blonden Bassisten. „Klar, bin ich es. Reita wo bist du und was ist mit dir los?" Die Sorge in Kais Stimme war so schwer zu überhören, dass sogar Ruki zweifelnd von den Songtexten aufsah, obwohl er eigentlich nie ansprechbar war, wenn er an ihren Liedern herum werkelte. Als der Sänger nachfragen wollte, winkte Kai ab und konzentrierte sich voll und ganz auf das Telefonat. „Ich bin im Bett.", meinte Reita schwach. Sonderlich gesund hörte er sich nicht an. „Im Bett? Bist du krank?" „Eigentlich nicht." „Was dann?" „Ist egal." Verdutzt blieb Kai auf der Stelle stehen und zog eine Augenbraue hoch. Dann kochte die eigentlich besänftigte Wut wieder auf. Es war egal? Gerade Kai, für den die Ordnung in der Band an einer sehr wichtigen Stelle stand, konnte solche Antworten auf den Tod nicht ausstehen. „Mach dich darauf gefasst, mir gleich die Tür zu öffnen!", zischte der Leader bedrohlich und legte ohne auf die Antwort zu warten auf. Schnell schnappte er sich seine Jacke, um den Raum zu verlassen und ließ drei verdutzte Männer zurück, die keine Ahnung hatten, was gerade vor sich ging. Doch das war Kai egal. Es war ein großer Aufwand zu proben, wenn ein Bandmitglied fehlte und er versuchte es so gut es ging zu vermeiden. Wenn ein Mitglied krank war, war das natürlich etwas anderes, doch wenn Einer sich noch nicht einmal abmeldete und dann auch noch keine richtige Antwort kam, platzten auch ihm die Nerven. Als Leader musste man durchgreifen und genau das hatte Kai auch vor. Doch wusste er, dass er nicht allzu grob zu dem Bassisten sein würde. Oder besser, dass er es nicht konnte. Denn schon seit geraumer Zeit, wusste er, dass er wohl mehr für den Anderen empfand als reine Freundschaft. Um den Gedanken schnell loszuwerden, schüttelte Kai den Kopf. Er dachte viel zu oft daran und das wurde ihm jedes Mal aufs Neue schmerzlich bewusst. Auch wenn sie irgendwann mal zusammenkommen würden, was ohnehin niemals passieren würde, da Reita hetero war, würde das auf Dauer niemals funktionieren. Es war ein viel zu großes Risiko für die Band, wenn sie sich mal streiten würden. Vielleicht zerbrach the GazettE dann. Und das wollte Kai auf keinen Fall riskieren. Mit einem Seufzen stellte der Brünette den Motor seines Autos ab, als er bei Reitas Apartment ankam. Um sich etwas abzulenken, startete er einen kleinen Marathon bis in den 5 Stock, in dem der Bassist wohnte und klingelte dort sturm. Er war sich sicher, dass Reita irgendwann aufmachen würde, denn seine Nerven waren nicht stark genug, um einer solch hartnäckigen Klingelaktion lange standzuhalten. Und genau deshalb gab Kai nicht auf. Außerdem hatte er keinen Zweitschlüssel, was eigentlich unpraktisch war. Als Leader sollte Kai von jedem Mitglied einen Zweitschlüssel haben, damit er im Notfall immer zu ihnen in die Wohnung kommen könnte. Plötzlich hörte er Reita’s gedämpfte Stimme hinter der Tür und den Schlüssel, der sich im Schloss umdrehte, ehe die Tür einen Spalt geöffnet wurde. „Geh weg, Kai.“, meinte Reita und wollte wieder abschließen, doch das ließ der Jüngere nicht zu und schob seinen Fuß in den Türrahmen. „Davon träumst du wohl.“ Er wusste, dass es ein wenig dreist war, doch er musste sich durchsetzten und schob sich einfach an der Tür und Reita vorbei in die Wohnung. Entnervt seufzte der Bassist, gab aber endlich auf und ging, nachdem er die Tür wieder geschlossen hatte, langsam in das Wohnzimmer, wo er sich auf das Sofa fallen ließ. „Was willst du hier?“, fragte der Blonde etwas angesäuert und fuhr sich durch die ungestylten, blonden Haare. Doch ehe Kai antwortete, nahm er sich die Zeit um den Älteren zu mustern. Dieser sah wirklich nicht gut aus. Er war blass, hatte Augenringe und machte einen, für ihn untypischen, schwachen Eindruck. Außerdem trug er sein Nasenband nicht und das tat er eigentlich nur, wenn er nicht vor hatte die Wohnung zu verlassen. „Warum bist du nicht zur Probe gekommen? Wenn du krank bist, dann hast du vorher gefälligst Bescheid zu geben.“ „Ich bin aber nicht krank, das habe ich dir doch gesagt.“ „Und was ist dann los, dass du die Probe schmeißt? Du weißt genau wie unproduktiv das manchmal sein kann, wenn nur einer von uns fehlt.“, begann Kai zu meckern und setzte sich neben seinen Kumpel um ihm einen Klaps auf den Hinterkopf zu geben. Darauf folgte ein leises Knurren aus der Kehle des Anderen. „Reita!“ „Scheiße, ist ja gut, Kai! Ich hab gefeiert, bist du jetzt zufrieden?“ Die Wut blieb Kai im Hals stecken, als er den Grund hörte. Reita war feiern gewesen? Aber wenn Reita feierte, dann endete das meistens auf dem Klo beim Auskotzen. „Gefeiert und getrunken?“, fragte er vorsichtshalber noch mal nach. „Was denn sonst? Ich hab’ einen miesen Kater, der nicht gerade besser wird, wenn ich hier mit dir reden muss. Ich sollte mich wieder hinlegen. Also könntest du jetzt bitte gehen?“ „Warum warst du feiern? Wenn du feierst, dann doch immer nur mit uns! Alleine findest du das doch langweilig.“ Kai verstand es nicht. Kai verstand gar nichts. Wieso verhielt Reita sich so anders, dass er sich auf diese Weise von den Band abschottete? Sie waren doch alle sehr gute Freunde, gerade zusammen machte es wahnsinnig viel Spaß. Zwar zeigte Reita es nur selten äußerlich, dass er Spaß hatte, doch ihm gefiel das Zusammensein von the GazettE. Oder? Doch. Kai war sich sicher, dass es so war. „Wenn ich dir das sage, wirst du nur sauer. Also geh besser.“, versuchte Reita ihn abzuwimmeln und stand auf um in sein Schlafzimmer zu gehen. Doch Kai stand ebenfalls auf, griff das Handgelenk des Bassisten und hielt ihn eisern fest. Entschlossen starrte er in die Augen des Älteren, bis dieser schließlich nachgab und sich wieder auf das kleine Sofa setzte. „Sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt. Wenn du dann sauer bist, ist es nicht meine Schuld.“ „Hör auf um den heißen Brei herumzureden.“ Angespannt lehnte Reita sich zurück, fuhr sich zum zweiten Mal durch die Haare und legte den Kopf in den Nacken. Kai schluckte hart als er den schlanken Hals sah, der sich ihm schon fast bereitwillig entgegenstreckte, doch er riss sich zusammen und ließ den Blick auf seine Hände wandern. „Du weißt ich liebe the GazettE, das tun wir alle, doch ich fühle mich manchmal einfach überfordert. Wir hocken den kompletten Tag aufeinander, gehen abends oft zusammen feiern, wie du schon gesagt hast, und tagsüber sind wir am Proben. Wenn wir auf Tour gehen, schlafen wir sogar im selben Haus. Ich fühle mich wie an Ketten gelegt. Wenn ich mich losreißen wollen würde, müsste ich die Band verlassen. Und das will ich auf keinen Fall. Das ich feiern gegangen bin, ist eine Art Alibi. Ich habe eine Ausrede um nicht zu kommen, aber hätte ich euch gesagt, dass ich ohne euch ausgegangen bin, dann hättest du mich mit Fragen gelöchert. Das du so extrem hartnäckig bist und einfach zu mir kommst, daran hatte ich dann gar nicht gedacht. Aber ich fand es besser, euch nicht anzulügen, sondern einfach gar nichts zu sagen.“ Etwas ungläubig starrte Kai sein Gegenüber an. Um das zu verdauen, was ihm gerade gebeichtet wurde, brauchte er ein paar Sekunden, doch dann traf es ihn wie einen Blitz. Reita fühlte sich wie an Ketten gelegt? Wenn er sich losreißen würde, müsste er die Band verlassen? „Ich brauche einfach mal ein wenig Abstand von euch.“, setzte Reita noch hinzu und drehte seinen Kopf nun so, dass er den Drummer ansehen konnte. Dieser starrte immer noch durch ihn hindurch. Man konnte ihm ansehen, dass er nachdachte. „Sag ich doch. Jetzt bist du sauer.“ Der Bassist schloss mit einem Seufzen die Augen. Doch riss er Kai damit aus seinen Gedanken, der ihn nun geschockt ansah. „Nein...“, sagte der Jüngere so leise, dass Reita es fast nicht verstanden hätte. „Du bist nicht sauer?“ „Nein, ich bin nicht wirklich sauer...irgendwie stimmt es doch.“, Kai lächelte bitter, traute sich aber nicht den Anderen direkt anzusehen und starrte deshalb nur auf dessen Nase, die er ohnehin nur selten zu Gesicht bekam. Warum versteckte er sie nur immer? Die war doch niedlich...Naja, vielleicht gerade deshalb... „Fühlst du dich...ähm...auch von mir...also, eingeengt?“ Verwirrt setzte Reita sich gerade hin und drehte sich leicht zum Drummer. Doch dieser sah ihn immer noch nicht an. „Wieso fragst du?“ Kai schluckte. Er hatte Angst dass es wirklich so war. Dass er einer der Gründe war, weshalb Reita diese „Ketten“ trug. Das würde bedeuten, dass er ihm auf seelischer Ebene wehgetan hatte, indem er ihm zu wenig Freiheit im Privatleben gab. Und das war das, was er am wenigsten wollte. „Einfach nur so.“ „Kai.“, Reita’s Stimme wurde fordernd und er nahm das Kinn des Drummers zwischen seine Finger, damit er ihn endlich ansah. „Was ist?“ „Ich habe dir doch auch diese Ketten angelegt...Das wusste ich nicht. Sorry.“ „Was? Kai, rede keinen Scheiß! Ihr könnt eigentlich doch gar nichts dafür. Ihr wusstet das nicht und du dann wohl am wenigsten. Du hast viel zu viel um die Ohren um sowas sehen zu können.“ „Aber ich hätte es sehen müssen! Ich hätte es sehen müssen, weil ich...“ Kai stoppte. Shit, fluchte er in Gedanken. „Weil du was?“, hakte Reita nach und kam dem Gesicht des Drummers näher. Doch Kai wich zurück. Er konnte es nicht sagen, damit würde er nur alles gefährden. Auch die Freundschaft zu Reita würde brechen. Er würde ihn komisch finden, abstoßend, vielleicht sogar richtig widerlich. Lieber lebte er mit unerwiderter Liebe als mit Ablehnung und Hass. „Ist egal. Ich geh jetzt, damit du dich ausruhen kannst. Ich werde für die Band eine kleine Pause einlegen. Unser Album ist fertig und die Tour noch ein bisschen hin, also können wir uns eine Pause leisten.“ Kai stand schnell auf um den Raum zu verlassen, doch er wurde aufgehalten, indem Reita ihn an beiden Armen packte und gegen die nächste Wand drückte. Kai keuchte erschrocken auf als er diese in seinem Rücken spürte, senkte allerdings gleich wieder den Blick. „Lass mich los.“, sagte er leise, aber hätte sich am Liebsten gleich geschlagen wegen seiner schwachen Stimme. Wo war seine Autorität, wenn er sie brauchte? „Kai, was ist los? Du bist schon etwas länger so komisch mir gegenüber, wenn du mich gerade nicht zurechtweisen musst. Du bist immer so schüchtern und verunsichert. Ich frage mich immer: Wo ist der Leader von the GazettE? Wo ist der ewig strahlende Sonnenschein?“ Wieso achtet er auf so etwas, fragte Kai sich zweifelnd. Irgendwas passte hier nicht zusammen. „Hast du nicht einen Kater? Du solltest dich wirklich hinlegen, Reita. Ich will dich nicht weiter belästigen. Lass mich dir die Ketten wenigstens für eine Weile abnehmen.“ Eine Weile blieb es still. Kai mochte diese Stille nicht. Man fühlte förmlich wie Reita’s Gehirn arbeitete. Und gerade so eine Stille, wo alle angestrengt nachdachten, konnte Kai nicht leiden. „Die Kopfschmerzen können warten.“, flüsterte Reita nach einer Weile und kam Kai’s Gesicht immer näher. In diesem stieg plötzlich Panik auf. Was tat Reita da? Das konnte er nicht machen! Als der Drummer plötzlich die weichen Lippen des Älteren auf den Seinen spürte, erstarrte er. Allerdings war der Kuss so schnell vorbei, wie er gekommen war. Reita hatte die Augen geschlossen und als er sie wieder öffnete, sah Kai, wie liebevoll sein Blick war. Wieder etwas untypisches. Heute war wirklich ein extrem merkwürdiger Tag. „Wieso... hast du das gemacht?“ „Weil ich es wollte. Sagen wir es so: Der Kuss hat meine Ketten gelockert.“ „Bitte was?“ Okay, jetzt war Kai’s Verwirrung auf dem Höhepunkt angekommen. Er konnte keinen klaren Kopf bewahren. Reita...wollte ihn küssen? „Ich... verstehe nicht.“ „Ach Kai.“ Reita lachte leise. Dann brachte er sein Gesicht wieder so nah an das des Drummers, dass sich ihre Nasen beinahe berührten. „Wo ist denn dein kühler Kopf?“ Wieder legte er seine Lippen auf Kais. Dieses Mal aber war der Kuss länger und Kai brachte es über sich leicht zu erwidern. Langsam bewegten sich ihre Lippen gegeneinander und bescherten ihm eine Gänsehaut. Er konnte es nicht glauben. Reita, der eigentlich zu hundert Prozent hetero war, stand hier und küsste ihn. Das passte nicht, doch dem Drummer war das egal. Jetzt zählte nur noch der Kuss. Reita löste sich nach einer Weile wieder und legte ihre Stirnen aneinander. „Ich würde die Band niemals verlassen. Jede Kette hat einen Schlüssel, womit man sie aufschließen kann, Kai.“ Kapitel 2: Moonlight (Uruha x Aoi) ---------------------------------- Hey Yo! Da ich es geschafft habe mich krank zu machen, komm der neue One-Shot recht zügig ^^ Ich muss nur vorwarnen, meine Beta hat sich nach England verkrümelt und deshalb kann es gut sein, dass sich hier einige Fehlerchen eingeschlichen haben :D Trotzdem wünsche ich viel Spaß! ------- Vollkommen in Gedanken versunken saß Aoi auf seinem Bett, die geliebte, schwarze Akustik-Gitarre auf dem Schoß. Immer wieder entlockte er ihr wunderschöne Töne, experimentierte hin und wieder vor sich hin, um sich die neue Melodie danach aufzuschreiben. Beim Komponieren folgte er immer einem bestimmten Ablauft. Spielen, experimentieren, aufschreiben. Spielen, experimentieren, aufschreiben. Inzwischen lief das so gut, dass er kaum über das nachdenken musste, was er tat. Er ließ sich einfach von seinem Gefühl leiten. Ein Lächeln umgab seine Lippen, als er die bisherige Melodie einmal durchspielte. Das könnte tatsächlich eine neue Ballade für the GazettE werden. Doch die angenehme Harmonie von Stille und Gitarrenspiel, wurde unschön unterbrochen, als der Schwarzhaarige plötzlich einen grellen Schrei vernahm und etwas, was umfiel. Erschrocken zuckte er zusammen, legte seinen geliebten Schatz vorsichtig auf den weichen Polstern ab und hastete hinaus auf den Flur. Leises Fluchen drang aus seinem Wohnzimmer, auf das er sofort zuging, doch als er die Tür schnell öffnete, blieb ihm perplex der Mund offen stehen. Was zur Hölle?, dachte er erstaunt und auch ein bisschen geschockt. Neben einem umgekippten Bücherregal hockte der Blonde Gitarrist der Band und sammelte, immer noch fluchend, die Bücher und Aufzeichnungen auf, die allesamt verteilt auf dem Boden lagen. Als er Aoi erblickte, lächelte er kurz, widmete sich allerdings gleich wieder dem von ihm angerichtetem Chaos. „Mund zu, Süßer.“, lachte er, worauf Aoi peinlich berührt den Mund wieder schloss. Nun doch amüsiert beobachtete der Kleinere, wie Uruha versuchte das Regal wieder aufzurichten, was wirklich ziemlich lustig aussah. Außerdem streckte er Aoi fast schon bereitwillig den Hintern hingehen, doch dieser riss sich zusammen und lenkte sich mit lautem Lachen ab. Darauf erntete er einen beleidigten Blick des Jüngeren. „Fang nicht an zu sabbern und hilf mir lieber, verdammt. Ist immerhin dein Regal.“ „Ist ja gut.“ Lässig schritt Aoi zu seinem Freund und schob seine Finger ebenfalls unter das helle Holz, um das Regal greifen zu können. Mit vereinten Kräften schafften sie es tatsächlich das große und vor allem schwere Möbelstück wieder an seinen Platz zu hieven. Allerdings war nun der komplette Inhalt auf dem Boden gelandet, was Aoi müde seufzen ließ. „Da hast du ja was Schönes angerichtet. Warum und vor allem wie, hast du das gemacht, Ruha?“ „Ich kann nichts dafür. Dein Notizheft mit den Songideen lag ganz oben auf dem Regal und das Ding ist verdammt hoch. Ich bin zwar relativ groß, aber so ein Riese bin ich noch lange nicht. Noch nicht einmal Tora würde da ran kommen. Wie schaffst du das?“ „Dort steht was ziemlich Praktisches und das nennt sich Leiter.“, meinte Aoi mit hochgezogener Augenbraue und deutete auf eine weiße Klappleiter, die in der nächstgelegenen Ecke des Raumes stand. Aoi kannte Uruha zwar schon lange, aber dass er so schusselig sein konnte, war selbst ihm neu. Dennoch musste er deshalb lächeln, schlang seine Arme um den Hals des Anderen und gab ihm einen federleichten Kuss auf die Lippen. Bevor Uruha ihn allerdings fester an sich drücken konnte, löste er sich wieder um sich dem Durcheinander zu widmen. Schmollend kniete der Blonde sich ebenfalls hin. „Du bist gemein.“ „Nicht reden, aufräumen. Sei froh, dass ich dir überhaupt helfe, schließlich hast du das hier angerichtet.“ Nach gefühlten 2 Stunden hatten sie schließlich alles wieder in das Regal eingeräumt. Völlig geschafft ließen die jungen Männer sich auf den Boden fallen. Sie waren viele anstrengende Aufgaben gewöhnt, doch Aufräumen gehörte wirklich zu ihren Hassaktionen. Auch wenn es für Uruha und Aoi immer wieder lustig war, wenn sie etwas zusammen unternahmen, ohne die anderen Mitglieder von the GazettE. Immer neckten sie sich, tobten, machten Blödsinn und hatten einfach nur Spaß. Auch jetzt, obwohl sie eigentlich nur nebeneinander lagen, der Kopf des Kleinen auf der Brust des Anderen, fühlten sie sich pudelwohl. Müde öffnete Aoi schließlich die Augen. Sein Freund atmete ruhig und gleichmäßig, wahrscheinlich war er eingeschlafen. Vorsichtig stand der Schwarzhaarige auf, öffnete die Balkontür und trat in die kühle Nacht hinaus. Es war angenehm die frische Luft auf seiner Haut zu spüren und zufrieden ließ Aoi den Blick gen Himmel gleiten. Sterne waren kaum zu sehen, dafür war Tokyo einfach zu hell, doch diese Nacht war Vollmond, welcher ungewöhnlich stark schien. Aoi störte das nicht, im Gegenteil, es war wunderschön und hatte eine faszinierende Wirkung auf den Gitarristen. Plötzlich schlossen sich zwei starke Arme um seinen Bauch, ließen ihn kurz aufschrecken, doch er beruhigte sich gleich wieder, als er den warmen Atem in seinem Nacken spürte. Augenblicklich stellten sich die feinen Haare dort auf und ließen Aoi genussvoll aufseufzen. „Du siehst so wunderschön aus, im Mondlicht.“, murmelte Uruha noch leicht verschlafen und kuschelte sein Gesicht in die Halsbeuge seines Freundes. Dieser grinste leicht. „Erinnert dich das an etwas, Schatz?“ „Spielst du auf diese eine Nacht an?“ „Kann sein.“ Aoi seufzte traurig, als er den See vor sich weiter betrachte. Er war so wunderschön, im Mondlicht glitzerte er leicht. Faszinierend, fesselnd und doch einsam lag das stille Wasser da, konnte niemandem seine eigentliche Schönheit zeigen, da sich um diese Zeit niemand hier her verirrte. Tagsüber war der große Park ein beliebtes Ziel für die Leute, doch nachts kam keine Menschenseele hier er. Genießen, das hatte man schon längst verlernt. Lieber ging man in die Innenstadt um zu feiern und sich zu besaufen. Doch für Aoi hatte das Wort “Genießen“ eine vollkommen andere Bedeutung. Müde fuhr er sich mit beiden Händen über das Gesicht und stellte mit Erschrecken fest, dass er weinte. Tja, genau wie der See, der sich nachts zu etwas zauberhaften verwandelte, hatte auch Aoi eine andere Seite, die er niemandem zeigen konnte. Er war ein Mann und Männer hatten stark zu sein. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb er mit seiner Freundin Schluss gemacht hatte. Es setzte ihn unter Druck den starken Mann spielen zu müssen. Er war emotional und versteckte es mehr als nur ungerne. Am liebsten würde er seine Gefühle immer zeigen, ohne, dass sich jemand über ihn lustig machte. Doch wo gab es schon einen Menschen, der ihn so akzeptierte, wie er nun mal war? „Hey.“ Aoi zuckte stark zusammen als er die ihm nur allzu vertraute, dunkle Stimme hinter sich vernahm. Augenblicklich drehte er sich um und starrte Uruha an, der lässig an den Baum gelehnt stand, bei dem auch er saß. „Was machst du hier?“, fragte Aoi noch mit brüchiger Stimme und versuchte sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, hoffte inständig, dass der Blonde sie nicht gesehen hatte. Dieser zuckte mit den Schultern und ließ sich neben Aoi sinken. „Dich beobachten? Ich versuche zu verstehen, warum du hier in jeder Nacht, wo der Mond besonders hell scheint, auftauchst und dir die Seele aus dem Leib heulst.“ „Wie bitte?!“ Geschockt sprang Aoi auf und starrte den Jüngeren an. Er tat was? Uruha legte lächelnd den Kopf in den Nacken und fuhr sich durch die Haare. „Ganz ruhig, Aoi. Du kennst mich doch. Ich mache mir nur Sorgen. Vor zwei Monaten habe ich dich zum ersten Mal hier sitzen und weinen sehen. Erst habe ich versucht, selbst rauszufinden, warum du den Kummer so in dich hineinfrisst aber ich scheine in solchen Hinsichten ein Vollidiot zu sein.“ „Du willst wissen, warum ich...weine?“ Uruha nickte, klopfte in das Gras neben sich und wartete bis Aoi sich wieder setzte. Zögernd kam dieser der Aufforderung nach, blieb aber leicht auf Abstand. Doch der Jüngere seufzte nur und zog den Anderen, ohne auf irgendwelche Proteste einzugehen, direkt neben sich um einen Arm um ihn zu legen. Nach wenigen, halbherzigen Versuchen sich zu befreien, gab Aoi auch auf. „Jetzt sag schon, Kleiner. Ich erzähle nichts weiter, versprochen.“ Der Schwarzhaarige nickte und begann leise zu reden, was hatte er denn schon für eine Wahl? „Ich habe schon lange große Probleme mit Makoto gehabt. Erst einmal ist sie immer total ausgerastet, wenn ich mich mal mehr um meine Musik und die Band gekümmert habe. Dann erwartet sie von mir, dass ich der coole Macho bin und kaum Gefühle zeige. Das war gestern, ab da lagen meine Nerven blank, das habt ihr heute ja auch mitbekommen. Naja, und jetzt habe ich Schluss gemacht. Nach einer Ohrfeige war es dann wohl auch für sie vorbei.“ Während Aoi erzählte, hörte Uruha geduldig zu. Danach blieb es still. Der Jüngere streichelte seinem Kumpel über den Rücken, während der sich leise weiter an ihm ausweinte. Aoi wunderte es, dass der Andere so still war. Normalerweise kamen die oft unnötigen Zwischenrufe immer von dem jungen Gitarristen, was war jetzt mit ihm los? Doch was den Kleineren noch viel mehr verwirrte war, dass er sich wohlfühlte. Umarmt von starken Armen, leicht an den warmen, muskulösen Körper gedrückt. Es erfüllte ihn mit einer Art...ja, mit was eigentlich? Auf jeden Fall tat es Aoi unheimlich gut. Auf einmal spürte er etwas auf seinen Lippen, was dort nicht hingehörte. Er öffnete die Augen und musste erschrocken feststellen, dass es Uruhas Lippen waren, die dort auf seinen lagen. Erst wollte er sich dagegen wehren, doch eine Hand in seinem Nacken hinderte hin daran und als Uruha seine Lippen gegen Aois zu bewegen begann, konnte dieser nicht anders als zu erwidern. Seine ganze Haut begann zu kribbeln, vor allem seine Lippen. Dieses Gefühl war für den Gitarristen komplett neu, noch nicht einmal Makoto konnte ihm bisher solche körperliche Reaktionen entlocken, also warum schaffte Uruha sowas? Doch als Uruhas Zunge über Aois Lippen strich, zuckte dieser ruckartig zurück und hielt sich die Hand auf den Mund. Sein Gegenüber lächelte und kam ihm wieder näher. „Das war ein Angebot. Komm drauf zurück, wenn du dich wieder gefangen hast.“, flüsterte er so nah am Ohr des Anderen, dass dieser aufkeuchen musste, was ihm die Schamesröte ins Gesicht trieb und dem Größeren wieder ein leichtes Lächeln entlockte. „Du warst echt niedlich.“, meinte Uruha fröhlich. Gespielt beleidigt boxte Aoi diesem in die Seite. „War ich gar nicht.“ „Okay, ich korrigiere mich: Du bist immer noch echt niedlich.“ Nun musste auch der Schwarzhaarige grinsen, hänge sich an seinen Freund und hab ihm einen leidenschaftlichen Kuss. Bis er sich schließlich wieder löste, verging eine halbe Ewigkeit, sodass er nun kaum noch Luft bekam. „Du bist unmöglich. Sei froh, dass ich zu dir zurück gekommen bin.“ „Und das war ein Monat später. Wieder in so einer Nacht. Der Mondschein scheint auf uns eine Art magischen Einfluss zu haben.“ Beide mussten lächeln und verloren sich schließlich wieder in einem Kuss, umhüllt von gleißendem Mondlicht. Kapitel 3: Memory (Reita x Yomi) -------------------------------- Oki Doki, hier bin ich wieder! ^^ Dieses Mal hat der OS leider etwas länger gedauert, aber da ich Nightmare bisher nur vom Namen her kannte, musste ich mir ein paar Infos über Yomi anlesen und angucken. ;) Trotzdem wünsche ich viel Spaß, auch wenn dieser OS nicht so Friede-Freude-Eierkuchen wie die letzten Beiden ist :D Ich bedanke mit gaaaanz~ doll für 6 Favos und 4 Kommis! _______ Die Frage war nicht ob, sondern wie man vergessen sollte. Manche Erinnerungen bewahrt man auf wie einen kostbaren Schatz, doch Andere sind nicht dafür geeignet. Langsam strich Yomi über den Bildschirm seines Laptops. Ob das gut für diesen war, kümmerte ihn wenig. Seine ganze Aufmerksamkeit war dem Bild gewidmet, dass auf der elektrischen Scheibe schimmerte. Wieder musste er bitter lächeln und die Tränen zurück halten. Schon vor einer Weile hatte er aufgehört die Tage zu zählen, an denen er sich die Fotos von Ihm ansah. Es hatte doch keinen Sinn. Würde er die Anzahl der Tage wissen, hätte er sich schon längst selbst als verrückt bezeichnet. Natürlich war es nicht normal, dass man stundenlang Fotos und Videos ansah und nur auf eine Person achtete. Sich nach ihr verzehrte, sie vielleicht schon vergötterte. Doch wusste man, dass sie unerreichbar war. Wohl zum millionsten Mal, musterte Yomi genau die Kleidung und den Körper dieser Person, prägte sich jeden Muskel, sowie jede Naht genau ein. Das wohl Auffälligste an Ihm war das Band vor seiner Nase. In ihm waren silberne, kunstvolle Muster eingearbeitet. Bestimmt hatte bisher noch kein Fan das gesehen, was sich unter dem Stoff verbarg. Doch Yomi wusste noch ganz genau, wie die Nase aussah, die Er versteckte. Er mochte seine Nase nicht. Das hatte er Yomi irgendwann mal erzählt. Sie war zu niedlich, glich zu sehr einer Stupsnase und ließ ihn somit weich wirken. Und weich wirken war das, was Er am wenigsten wollte. Mit dem Band fühlte er sich wohl, er wirkte stark und sah auch etwas älter aus. Yomi hatte sich damit schnell abgefunden, irgendwie passte es ja auch zu Ihm. Seine Arme waren muskulös, da er, neben dem Bass spielen, viel Sport trieb. Kampfsportarten mochte er besonders, ihm war es wichtig seine Freunde beschützen zu können, wenn es darauf ankam. Yomi hatte er oft beschützen müssen, was diesem aber unangenehm war. Schließlich war er auch ein Junge, nur etwas jünger als Er, doch er war zu schwach um sich zu währen. Er hatte immer gemeint, dass er ihn gerne beschütze. Die alleinige Vorstellung von Seinem liebevollen Lächeln, ließ Yomi einen leichten Schauer über den Rücken fahren. Er liebte dieses Lächeln. Einmal hatte er sich gefragt, was er an Ihm nicht mochte. Selbst nach tagelangen Nachdenken, hatte er nichts gefunden. Selbst Seine Unfähigkeit, was das Kochen und Sauberhalten einer Wohnung anbelangte, mochte Yomi, es machte Ihn menschlich. Schließlich war niemand perfekt und Yomi war immer erleichtert, wenn ihm klar wurde, dass er nicht der Einzige mit Fehlern war. Zu gerne dachte er an die guten Zeiten zurück, die er mit Ihm verbracht hatte. Es war schon lange her, schon viel zu lange, doch zauberte es dem Sänger immer aufs Neue ein Lächeln auf die Lippen. Früher waren sie oft feiern gegangen, wobei Er es fast immer übertrieben und getrunken hatte, bis er nicht mehr laufen konnte. Yomi hatte ihn dann immer nach Hause gebracht und war bei ihm geblieben bis er ausgenüchtert war. Damals wohnte Er allein und hatte somit niemanden gehabt, der sich um ihn kümmern konnte. Doch Yomi hatte sich gerne um ihn gekümmert. Oft war er auch über Nacht dort geblieben, hatte auf der Couch geschlafen und am Morgen Frühstück gemacht. Dafür war Er ihm immer dankbar gewesen. Und das war Yomi Entlohnung genug. Ein dankbares Lächeln war alles was es brauchte, um ihn glücklich zu machen. Sie waren zusammen zur Schule gegangen. Zwar nicht in eine Klasse, doch befanden sie sich unter der Woche jeden Tag im selben Gebäude. Niemals war diese Nähe Yomi genug gewesen. Er hatte früh akzeptieren müssen, dass er in Ihn verliebt war. An sich war das kein Problem gewesen, nur hatte Er an Männern kein Interesse gehegt, weshalb Yomi nie über seine Gefühle gesprochen hatte. Das Letzte, was er damals wollte, war von seiner Liebe verabscheut zu werden. Und was war nun? Nun wusste Yomi, dass Er Männern nicht ganz abgeneigt war. In irgendeinem Interview hatte er der Öffentlichkeit gestanden, dass beide Geschlechter ihn anzogen. Als Yomi dies gelesen hatte, war er sofort in Tränen ausgebrochen. Die ganzen Jahre hätte er die Gelegenheit gehabt, Ihm seine Liebe zu gestehen! Doch hatte er das gehörig verspielt, nun war es zu spät. Nie hatte Yomi sich damit abfinden wollen, dass er sich die ganze Zeit nur selbst im Weg gestanden hatte. Vielleicht wären sie zusammen glücklich geworden. Vielleicht würden sie sich dann immer noch sehen. Nun ja, vielleicht sah Er ihn ja. Yomi hatte Nightmare genutzt, um an Ihn ranzukommen. Erst hatte er aus der Band aussteigen wollen, als Er ihn verlassen hatte um selbst berühmt zu werden. Der Kontakt war abgebrochen. Doch als Yomi dann von “the GazettE“ gehört und seine große Liebe dort gesehen hatte, war ihm klar, dass er zurück wollte. Nightmare hatte sich wieder versammelt und sogar erstaunlich schnell einen Vertrag unterzeichnet. Irgendwann musste Yomi sich dann eingestehen, dass die Band nicht nur die Möglichkeit für ihn war zurück zu Ihm zu finden. Er liebte die Musik, er liebte die Band, er liebte es zu singen. Um nichts in der Welt würde er das nun noch aufgeben, doch Ihn wollte er auch nicht verlieren. Warum also, obwohl Nightmare nun so erfolgreich war und die Möglichkeit hatte, überall hin zu kommen, war Yomi immer noch nicht an Ihn herangekommen? Er verstand den Grund beim besten Willen nicht. Hatte es das Schicksal so entschieden? Wollte es nicht, dass sie zueinander fanden? Diese Frage fraß sich mit jeden Gedanken und jeder Erinnerung an Ihn tiefer in sein geschundenes Herz. Wenn er bei der Band war, musste er weiterhin fröhlich sein und die Person spielen, die er schon seit einer Weile nicht mehr war. Er war nicht mehr der verrückte, niedliche Yomi. Nun war er verschlossen, still und deprimiert. Der Sänger kannte das Mittel gegen diese “Krankheit“. Doch war dieses fast unmöglich zu bekommen. Er wusste nicht mehr, was er noch tun könnte. Selbst Nightmare und seine Freunde dort, konnten ihm nicht helfen. War er so hoffnungslos verloren? Bestimmt würde es auch helfen, wenn Yomi einfach alles vergaß, was mit Ihm zu tun hatte. Doch wusste er nicht, wie man Erinnerungen vergessen konnte. Er war der Typ, der alles perfekt aufnahm und nie wieder los ließ. Wie ein Computer, der all seine Daten gut abspeicherte, aber keine Löschfunktion hatte. Wie in Trance sah Yomi von seinen Händen wieder auf das Bild zurück. Dieses war verschwunden, der Bildschirm war schwarz. Wie lange hatte er da gesessen und überlegt, dass er Bildschirmschoner angegangen war? Nach leichtem Hin- und Herrücken seines Fingers auf dem Pad, stellte er fest, dass der Akku leer war. Yomi seufzte traurig. Plötzlich vibrierte sein Handy, was auf lautlos gestellt war, da er eigentlich hatte schlafen wollen. Nur war er von den Erinnerungen an Ihn mal wieder abgelenkt worden. Eigentlich wollte er nicht abheben. Wer weiß, wie seiner Stimme klang. Bestimmt war sie nicht mehr als ein Flüstern oder brüchig. Doch als er sah, dass Ni~ya ihn erreichen wollte, war ihm klar, dass er den Anruf nicht ignorieren durfte. Es könnte wichtig sein. „Ja?“, fragte Yomi knapp, als er den Anruf entgegen genommen hatte. Nur nicht zu viel Reden, seine Stimme klang wirklich schrecklich. „Yomi, ist alles gut bei dir?“, Ni~ya klang besorgt. War etwas passiert? „Was sollte sein?“ „Ich habe eben fast eine Stunde versucht dich zu erreichen! Wieso nimmst du jetzt erst ab?“ Eine Stunde. Yomi hatte mindestens eine Stunde lang den Erinnerungen nachgehangen. „Alles okay.“, versuchte er den Bassisten zu beruhigen, klang dabei aber nicht sonderlich überzeugend. „Hast du wieder an Reita gedacht?“ Erstaunt riss Yomi die Augen auf und öffnete den Mund, brachte aber keinen Ton heraus. Sein Name verpasste ihm einen schmerzhaften Stich ins Herz. Woher wusste Ni~ya davon? Er dürfte davon nichts wissen, Yomi hatte nie darüber gesprochen und sich so verhalten wie immer! Oder? „Ich habe mehrere Bilder von ihm in deiner Handtasche gefunden, die du hier vergessen hast. Sorry, dass ich in ihr gewühlt habe, aber du warst so komisch und da du nicht redest, wollte ich halt wissen was los ist!“, nahm Ni~ya ihm seine Frage ab. Ohne, dass er es eigentlich wollte, drückte Yomi den Anruf weg. Nein...wieso musste das passieren? Der Sänger wollte auf gar keinen Fall, dass seine Bandkollegen und Freunde von seinem Problem erfuhren. Sie würden sich nur Sorgen machen und ihm helfen wollen. Doch Yomi war sich sicher, dass er damit alleine fertig werden musste. Die einzige Hilfe, die er sich geben ließ, war, dass er Lyrics für neue Lieder schreiben konnte. Von dieser Hilfe ahnte Keiner und doch wurde sie ihm gegeben. Das reichte ihm aus. Auf keinen Fall wollte er mit jemanden darüber reden. Als sein Handy erneut vibrierte, ließ er es vor Schreck fallen. Unbekannter Anruf, stand auf dem Display. Unterdrückte Ni~ya nun schon seine Nummer, um an ihn ranzukommen? Yomi hoffte, dass dem nicht so wahr und nahm ab. Doch das was er hörte, veranlasste das Herz des Sängers höher zu schlagen. Wie versteinert stand er da und lauschte der Stimme, die am anderen Ende der Leitung ruhig nur zwei Sätze mit ihm sprach. Doch genau diese beiden Sätze reichten Yomi den Faden, den er so dringend brauchte, um aus der Dunkelheit wieder ans helle Tagelicht zu kommen. Er fragte sich nicht wie das möglich war. Dass es so war, war das Einzige, was nun zählte. „Vergiss deine Erinnerungen an mich nicht, Yomi. Ich werde bald kommen und dir Neue schenken.“ Reita. _____ Kleine Info: Ich bin ab Sonntag 2 Wochen in Dänemark und dort regelrecht von der Außenwelt abgeschottet. Also ohne Internet Q___Q Das heißt, falls nun bald ein neuer Wunsch hinzukommen sollte, kann ich ihn nicht sofort erfüllen. Kapitel 4: Never Cry (Kai x Hikaru) ----------------------------------- Endlich ein neuer OS -.- Man, ich hatte irgendwie echt Probleme das hier zu schreiben....Von mehreren Versuchen ist das hier das Beste (meiner Meinung nach) ^^'' Ich hoffe, dass dieser OS euch und dir , gefallen wird, auch wenn es so lange gedauert hat ;) Außerdem wollte ich mich noch mal gaaaanz~ herzlich für 12 Favos und 8 Kommentare bedanken! Ich dachte nicht, dass es bei 3 Kapiteln schon so viel wird ^___^ *ist es nicht gewohnt so viel Lob zu kriegen* ------- Verärgert zog Hikaru die schmalen Augenbrauen zusammen und tippe ungeduldig mit dem Fuß einen gleichmäßigen Takt auf dem Boden. Das konnte doch nicht wahr sein! Hatte sich heute die ganze Welt gegen ihn verschworen?! Am Morgen hatte sein Wecker gemeint sich unentschuldigt Urlaub zu nehmen und einfach mal nicht zu klingeln, sodass Hikaru viel zu spät aufgewacht war. Im Bad hatte er dann feststellen müssen, dass sein Glätteisen den Geist aufgegeben hatte und konnte sich deshalb seine blonden Haare nur notdürftig stylen. Als er dann irgendwann mal in der PSC angekommen war, hatte Kouki ihn erst einmal wegen seiner Verspätung zusammengestaucht bis Reika den rasenden Sänger beruhigt hatte. Bei der Probe war eine Seite seiner Lieblingsgitarre gerissen und jetzt, wo er seine geschundenen Nerven etwas Entspannung gönnen wollte, befand es die einzige Kaffeemaschine der PSC für lustig ihn zu verarschen und einfach gar nichts zu tun. Total fertig fuhr Hikaru sich mit einer Hand durch die mehr oder weniger gestylten Haare. Konnte der Tag überhaupt noch beschissener werden? „Hey!", ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihm, die er natürlich nur zu gut kannte. Sofort begann die Sonne in seinem Leben wieder zu strahlen und die Hoffnung, dass der Tag vielleicht noch gerettet werden könnte, ließ ihn, wie normalerweise üblich, grinsen. „Hey, Kai!", grüßte er den Älteren zurück und lächelte ihn an. Ja, Kai war seine Hoffnung auf eine gute Zeit, egal wie daneben der Tag war. Und das schon ziemlich lange, doch natürlich wusste der Drummer nichts von seinem Glück. Hikaru war sich gar nicht sicher, ob er es ihm überhaupt sagen sollte. Minase meinte zwar immer, dass er mit der Wahrheit irgendwann mal rausrücken musste, doch Hikaru war sich einfach zu unsicher, ob Kai seine Gefühle erwiderte. Natürlich mochte Kai ihn, da war der Gitarrist sich ganz sicher. Schließlich hatten sie schon viel Zeit miteinander verbracht. Doch nur, weil man jemanden mochte, musste es noch lange keine Liebe sein. Diese Erkenntnis hatte er schon so oft gehabt, doch ließ sie ihn immer aufs Neue unglücklich aufseufzen. Aber was sollte er anderes tun, als die Zeit mit dem ewig strahlendem Drummer von the GazettE in vollen Zügen zu genießen? „Gibt es hier ein Problem? Oder starrst du die Kaffeemaschine aus Spaß nieder?", fragte Kai, als er neben Hikaru zum Stehen kam, und musterte das Gerät kritisch. Wieder etwas verärgert über diesen offensichtlich defekten Metallhaufen, verschränkte Hikaru die Arme vor der Brust. „Es gibt ein Problem. Und zwar, dass dieses Ding mir meinen und Kouki's Kaffee verweigert. Wenn Kouki sein Beruhigungsmittel nicht in den nächsten 5 Minuten kriegt, platzt er noch vor Stress und ich habe einfach einen blöden Start in den Tag gehabt." „Wie oft hast du dir hier schon Kaffee geholt?" „Ein oder zwei Mal. Ich trinke ungerne sowas hier." „Dann weißt du wohl noch nicht, wie man mit diesem Ding umgehen muss." Augenblicklich trat Kai fest gegen das Metall, sodass Hikaru vor Schreck kurz zusammenzuckte. Doch, wie durch ein Wunder, spuckte der Automat den ersten Plastikbecher aus und füllte ihn mit heißer Brühe. Die Miene des blonden Gitarristen erhellte sich und dankbar fiel er Kai um den Hals. „Mann, Kai! Ich liebe dich! Du hast mich gerade vor Kouki's Amateur-Kong-Fu gerettet." Wenn Kai nur wüsste, dass sein "Ich liebe dich!" nicht nur so daher gesagt war. Doch dieser nickte ihm nur zu, löste sich dann von ihm und drückte den fertigen Becher Kaffee in seine eine Hand. Der Zweite folgte nach kurzer Zeit, sodass Kai sich nun selbst Einen machen lassen konnte. Doch irgendwas stimmte nicht. Normalerweise erwiderte er Hikaru's Umarmungen. Normalerweise würde er nun fast ununterbrochen mit ihm über irgendeinen Schwachsinn oder Musik reden. Und normalerweise, zog Kai nicht so eine ernste Miene, sondern strahlte über beide Ohren. „Ist irgendwas?", fragte Hikaru vorsichtig und ein besorgter Ausdruck schlich sich in seine Augen. Was war los? Aber der Andere schüttelte nur den Kopf ohne ihn anzusehen. „Alles in Ordnung. Die Arbeit ist im Moment nur sehr anstrengend. Die Aufnahmen für das neue Album stehen bald an, doch wir müssen noch so viel an den Songs verbessern...Es ist einfach etwas viel im Moment, aber das ist kein Problem." „Kann man die Aufnahmen nicht ein wenig verschieben? Nicht dass einer von euch noch zusammenbricht." „Nein. Die Termine stehen fest und werden auf keinen Fall verlegt. Wir haben schon viel durchgemacht, da lassen wir uns von so einer Kleinigkeit nicht unterkriegen." Ruhig entnahm der Brünette sein Getränk und nippte nachdenklich daran, bevor er sich umdrehte um den kleinen Aufenthaltsraum zu verlassen. „Überarbeite dich nur nicht. Vor allem als Leader hat man viel am Hals.", ermahnte Hikaru ihn noch einmal besorgt. Kai drehte sich während des Gehens halb um, zwang sich ein leichtes, aber dankbares, Lächeln auf die Lippen und sah dann wieder gerade aus. Der Jüngere sah ihm nach, bis er um die nächste Ecke verschwunden war. Er machte sich Sorgen um den Anderen. Was war, wenn er sich wirklich überarbeitete und unter dem Druck zusammenbrach? Natürlich tat Kai in solchen Angelegenheiten immer als wäre nichts, doch war Hikaru sich sicher, dass es anders in ihm aussah. „Okay! Mir reicht es, ich bin platt!" Mit einer theatralischen Geste ließ Kouki sein Mikrofon Mikrofon sein und machte sich daran seine Sachen einzupacken. „Ich gebe denen da oben mal bescheid, dass hier die Boxen explodieren. Proben wir morgen weiter." Und damit war der blonde Sänger aus dem Proberaum verschwunden. Langsam machten sich auch die restlichen D=OUT-Mitglieder daran ihre Instrumente einzupacken oder, wie Minase, einfach stehen zu lassen. „Ich kann ihn verstehen. Unsere Mechanik macht schon seid ein paar Tagen was sie will.", bestätigte Reika den impulsiven Ausbruch des Anderen und schulterte sein Bass. „Ich geh dann mal! Macht's gut!" Nachdem auch Ibuki und Minase sich verabschiedet hatten, ließ Hikaru sich erschöpft in seinen Lieblingssessel fallen. Seit der Sache mit dem Automaten ging Kai ihm weiter hin nicht aus dem Kopf. Okay, er dachte eigentlich ständig an ihn, aber nun machte er sich Sorgen. Was war nur mit dem Drummer los? Irgendwas stank da doch gewaltig! Während Hikaru gedankenverloren mit seiner Jacke spielte, bemerkte er etwas in seiner Tasche. Hastig griff er hinein und zog einen Zettel und einen USB-Stick, auf dem in silbernen Buchstaben 'Yutaka' stand, heraus. Erst entfaltete er den Zettel und las seine eigene Schrift: Kai weint nicht. Hikaru stutze. Erstens wusste er nicht, wann er das geschrieben hatte (die etwas verunglückt aussehende Schrift ließ wohl darauf schließen, dass er nicht ganz nüchtern gewesen war) und zweitens konnte er sich kaum vorstellen, dass ein Mensch so etwas aushalten könnte. Aber er hatte Kai wirklich noch nie weinen sehen... Plötzlich wurde Hikaru neugierig. Schnell war sein Laptop hervorgeholt und eingeschaltet. Das Hochfahren dauerte wieder eine Ewigkeit, was Hikaru ja eigentlich schon gewohnt war, doch gerade jetzt ging es ihm auf die Nerven. Kaum war er auf seinem Account, steckte er den USB-Stick ein und öffnete die Datei. Er wusste, dass das was er tat, eigentlich falsch war. Der Stick gehörte Kai und somit zu seinen Privatangelegenheiten, aber im Moment hatte er alle Sorgen daran, irgendeine Privatsphäre zu verletzten, in seinem Gehirn unter 'Unimportant' verstaut. Es war ihm im Moment schlicht und ergreifend egal. Das Video, was Hikaru geöffnet hatte, war ziemlich verwackelt, aber man konnte erkennen, das Kai vor der Kamera stand. Mit einer Flasche in der Hand grinste er sein typisches Lächeln. Trotzdem war nicht zu übersehen, dass er betrunken war. Und als eine Hand mit rosa lackierten Fingernägeln auftauchte, die vor Kais Nase herumfuchtelte, wusste Hikaru, dass er wohl gefilmt hatte und ebenfalls dicht gewesen war. Dunkel erinnerte er sich an den Morgen danach, den er und Kai mit starken Kopfschmerzen komplett im Bett verbracht hatten. Sie waren aus Spaß einfach feiern gegangen und hatten etwas über den Durst hinaus getrunken. Obwohl 'etwas' ziemlich untertrieben war, schließlich hatte Hikaru ein komplettes Blackout. Das alles war erst zwei Tage her. „Sag schon, Kai-schan!", hörte er sich selbst lallen. „Was 'n?", fragte dieser, wobei seine Ausspruchweise deutlich nicht besser war. Es war ein Wunder, dass man auf dem Video überhaupt etwas verstehen könnte. Schließlich befanden sie sich dort dem Anschein nach in einer vollen Bar. „Dasch mit deiner Schweschter." „Liescht im Koma!" Hikaru's Augenbrauen zogen sich zusammen. Kai's Schwester lag im Koma? Weshalb das? Und warum wirkte Kai so, als ob es ihm egal wäre? Okay...vielleicht war das der Grund gewesen 'Einfach mal so' feiern zu gehen. „Und bischt du nicht traurig?" „Doch! Scher sogar!" „Aber du hascht noch nischt geheult oder so!" „Wiescho denn auch?" „Jeder normale Mensch tut das!" „Weinen ist schwach! Isch bin Leader einer Band und musch stark schein!" Hikaru sah sich noch zu einem Zettel greifen, dann brach der Film abrupt ab. Wie versteinert blieb er sitzen und starrte durch seinen Computer hindurch ins Leere. Er konnte nicht glauben, dass Kai tatsächlich nicht weinte. Wenn Hikaru's Schwester ins Koma fallen würde, wäre er wahrscheinlich ein paar Tage lang nicht aus dem Haus gegangen und hätte sich die Seele aus dem Leib geheult oder wäre einfach zu ihr gefahren und hätte da geweint. Also warum tat Kai das nicht? Ja, er konnte bei dem momentanen Stress bei the GazettE schlecht einfach gehen, aber es tat doch niemanden gut, seine Gefühle in sich zu verschließen. Irgendwann zerbrach man daran. Wie von der Tarantel gestochen, sprang der Gitarrist auf, legte seinen Computer, nach dem er den Stick ans sich genommen hatte, unsanft auf den Sessel und verließ den Raum. Schnell hatte er die Tür gefunden, die zu dem Proberaum von the GazettE führte und riss diese auf. Fünf verdutze Musiker blickten ihm entgegen als er schwer atmend und leicht nach vorne gebeugt zielsicher den Drummer anstarrte. „Hikaru? Ist alles okay?", hörte er Aoi fragen, welcher aber von ihm ignoriert wurde. Langsam hob er den USB-Stick, sodass Kai ihn sehen konnte, wodurch dieser augenblicklich bleich wurde. „Ich möchte mit dir darüber reden, Kai.", forderte Hikaru jetzt schon ruhiger und wartete auf eine Antwort. Der Brünette schien zu überlegen, bis er schließlich seine Drumsticks ablegte und aufstand. „Wir machen eine Pause." „Nein, ihr macht Schluss für heute!", meine Hikaru. Er wunderte sich selbst darüber, dass seine Stimme so bestimmt war, als würde er keinen Widerstand dulden. Eigentlich war er nicht der Typ dafür, anderen Befehle zu erteilen. Aber hier ging es schließlich um Kai. Dieser wollte gerade einen Gegenangriff starten, wurde aber von Uruha unterbrochen. „Er hat Recht, Kai. Wir sollten uns wenigstens heute noch ein kleines bisschen Ruhe gönnen, bevor es an die Aufnahmen geht. Die Songs sind jetzt fast perfekt, mach dir keine Sorgen und geh mit Hikaru." Ein paar Sekunden forderten die Beiden sich zu einem Blickduell heraus, bis Kai schließlich seinen Platz hinter den Drums verließ, seine Sachen nahm und sich, ohne ein Wort des Abschieds, an Hikaru vorbeidrängte. Dabei nahm er dem Blonden den Stick aus der Hand. Dieser lächelte Uruha dankend an und verabschiedete sich, eher er Kai hinterher lief. Der brummte etwas, was Hikaru gerade so verstand: „Wenn du unbedingt reden willst, dann gehen wir zu mir." Gesagt getan. Keine halbe Stunde später waren die jungen Männer in der kleinen Wohnung des Drummers angekommen. Auf der ganzen Fahrt hatte keiner ein Wort gesprochen, aber Hikaru wollte auch nicht im Auto auf ihn einreden. Lieber wartete er, bis sie mit einem Nicht-Automaten-Kaffe auf Kai's gemütlichen Sofa saßen. Das taten sie auch einige Minuten später, allerdings ohne Getränk, da Kai sofort ins Wohnzimmer gegangen war und sich gesetzt hatte. Es tat Hikaru im Herzen weh, dass der Brünette anscheinend sauer auf ihn war. Doch es würde wahrscheinlich noch mehr schmerzen, wenn er sah, dass Kai zerbrach und er nichts getan hatte. Diese Chance wollte er nutzen um Kai zu helfen. „Du hast dir das Video angesehen." Hikaru nickte, obwohl es ja eigentlich keine Frage sondern eine bittere Feststellung war. „Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt mich zu betrinken, sondern wollte mich einfach nur ablenken. Als ich dann am nächsten Morgen das Video gefunden habe, habe ich Panik bekommen. Du solltest das nicht wissen.", begann er zu dem Erstaunen des Gitarristen ganz von alleine zu erzählen. „Und warum ist der auf deinem USB-Stick?" „Den hast du wahrscheinlich am Abend dort drauf gezogen. Ich dachte, er wäre nur auf deinem Handy und da habe ich ihn gelöscht." „Und woher wusstest du..." „Das habe ich vermutet, als du so reingestürmt kamst. Ich sah dir einfach an, dass du dir Sorgen machst deshalb. Und ich weiß auch, was du mir jetzt sagen willst, aber das wird nichts bringen." Hikaru ließ sich neben Kai sinken, da er bis eben gestanden hatte. Unsicher nahm er dessen Hand in seine und strich mit dem Daumen vorsichtig darüber. Kai sah ihn etwas verwirrt an, tat aber nichts um ihn davon abzubringen. „Ich finde einfach, dass du deine Gefühle nicht unterdrücken solltest." „Ich unterdrücke meine Gefühle nicht. Ich lache, wenn etwas lustig ist und bin sauer, wenn Uruha und Aoi es wieder zu bunt treiben und sich nicht auf die Arbeit konzentrieren." „Das meine ich nicht und das weißt du! Es ist keinesfalls ein Zeichen von Schwäche wenn man weint! Oder sagst du, dass Ruki ein Schwächling ist, weil er auf der Bühne, zum Beispiel bei Reila, weint? Er zeigt einfach seine Gefühle und ich finde sowas verdient Respekt." Kai schüttelte den Kopf und entzog seine Hand nun der von Hikaru. Doch der ließ sich nicht beunruhigen und sprach weiter: „Es ist ja in Ordnung, wenn du als Leader versuchst immer der Stärkste von allen zu sein. Aber wenn man in so einer Situation ist, wie du gerade, dann ist es besser seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen." „Das hilft meiner Schwester auch nicht!" Auf einmal wurde Kai laut und starrte den Jüngeren aufgebracht an. „Aber dir!", übertrumpfte Hikaru den Anderen an Lautstärke und packte ihn am Kragen, schüttelte ihn aber nur leicht. Er wollte Kai nicht verletzten. Er wollte, dass es ihm den Umständen entsprechend gut ging! „Ich will doch nur, dass du irgendwann wieder so lächeln kannst wie normal. Je länger du den Schmerz in dich hineinfrisst, desto schwerer wird es für dich wieder der normale Kai zu werden. Der Sonnenschein-Kai.“, dieses Mal war der Gitarrist bei jedem Wort leiser geworden. Was sollte er tun um Kai zur Vernunft zu bringen? „Der ’Sonnenschein-Kai’ wird zurück kommen, sobald meine Schwester wieder aufgewacht ist.“ Plötzlich wirkte der Drummer unheimlich sanft, strich Hikaru leicht durch das Haar und lächelte sogar ein wenig. Trotzdem sah es traurig aus. Doch das reichte Hikaru nicht und auf einmal war es ihm egal, welche Reaktion er bekommen würde. Fast etwas zu schnell schlang er seine Arme um den Hals des Älteren, ließ ihre Lippen leicht an einander vorbeistreifen, bis er sie schließlich ganz verschloss. Automatisch fielen ihm die Augen zu. Über seinen ganzen Körper legte sich eine Gänsehaut und seine Lippen begannen bei der Berührung zu kribbeln. Hätte ihm nicht vorher einer sagen können, dass Kai’s Lippen auf seinen ein so unglaublich gutes Gefühl war? Dann hätte er das hier schon viel früher getan. Langsam löste er sich wieder, blieb aber so nah an dem Gesicht von Kai, dass sich ihre Nasen fast berührten. Nun erst merkte er, dass Kai ebenfalls die Augen geschlossen hielt, sie aber, als Hikaru sich löste, wieder öffnete. „Ich möchte aber, dass du jetzt auch wieder so sein kannst. Wenn du schon vor den Anderen nicht weinst, dann zeige wenigstens mir deine Gefühle. Ich bin mir sicher, dass es dir danach besser geht.“, flüsterte er und verschloss ihre Lippen ein zweites Mal. Leicht lehnte er sich an Kai, der sich zu ihm gedreht hatte und nun die Arme um den schmalen Körper des Blonden legte. Erst verwirrte es Hikaru, dass Kai sich nicht wehrte, ihn sogar noch näher an sich zog und den Kuss zu erwidern begann. Doch dann wich Unsicherheit großer Freude. Kai nahm in an! Er küsste ihn ebenfalls! Vorsichtig wagte Hikaru sich weiter vor, stieß leicht mit seiner Zunge an die Lippen des Drummers, welche sich fast sofort öffneten. Während der Gitarrist den Kuss genoss, spürte er, wie sich eine nasse, warme Spur über Kai’s Wangen zog. Er musste in den Kuss lächeln, als er das spürte. Endlich konnte Kai wieder weinen. Kapitel 5: Give Up (Reika x Hikaru) ----------------------------------- Moin ^^ Ja, ich lebe noch und ich weiß auch, dass das Kapitel VIEl zu spät kommt! >.< Ich verstehe selbst nicht warum, aber irgendwie hatte ich hier genauso viele Probleme wie bei Never Cry -.- Auf Wunsch von ist dies ein eher dramatischer OS mit Liebeskummer :) Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe, dass Give Up euch gefällt ;) -------- Langsam zog Hikaru den zweiten Lidstrich zu Ende und betrachtete sich dann im Spiegel. Die blonden Haare saßen perfekt, die Schminke ebenfalls und der Gitarrist musste sich eingestehen, dass er gut aussah. Ohne eingebildet zu klingen oder sowas, aber er würde sich selbst abschleppen, wenn das möglich wäre. Mit einem Grinsen verließ er das Bad und schnappte sich seine geliebte Handtasche, damit er sich auf den Weg zur Arbeit machen konnte. Heute war Hikaru wieder voller Tatendrang. "Neuer Tag, neues Glück" lautete sein Motto schon seit einigen Wochen und es half ihm immer wieder aufs Neue sich aufzuraffen und weiter zu machen, egal was passiert war. Den kleinen, blauen Zettel, der an dem Türrahmen der Eingangstür befestigt war, durch die Hikaru nun seine Wohnung verließ, ignorierte er stur. Er wusste nur zu gut was dort in seiner Handschrift geschrieben stand. Und er wusste ebenfalls, dass diese Botschaft seine aktuelle gute Laune in sekundenschnelle in den Keller befördern würde und darauf konnte der Blonde nun wirklich verzichten. Denn für das, was er vorhatte, brauchte er seine gute Laune. Mit einem glücklichen Lächeln schüttelte er den Kopf und vertrieb so den Zettel aus seinen Gedanken, während er sich in sein Auto setzte. Heute würde er sein Bestes tun um endlich das zu bekommen, was er sich schon so lange sehnlichst wünschte. Bei der PS Company angekommen, wurde er schon erwartet. Kouki stand mit dem Rücken zur Wand, eine Zigarette in der rechten Hand, und betrachtete Hikaru, wie er auf ihn zukam. Sein Blick war prüfend, was den Gitarristen stutzen ließ. Solch einen Ausdruck hatte der Sänger normalerweise nur, wenn er versuchte etwas herauszufinden oder wenn er sich Sorgen machte. Hikaru wüsste bei sich für beides keinen Grund. „Hey!", begrüßte der Jüngere seinen Bandkollegen und um die angespannte Stimmung etwas zu lockern setzte er sein strahlenstes Lächeln auf. Doch Kouki lächelte nur kurz und betrachtete ihn weiter. „Ist was?" „Hast du Kopfschmerztabletten?", fragte der Andere plötzlich. Irritiert hob Hikaru eine fein geschwungene Augenbraue, ehe er in seine Handtasche griff, eine kleine Dose mit besagten Medikamenten rausholte und sie Kouki hinhielt. Wieder vollkommen nicht zur Situation passend, seufzte dieser. „Normalerweise trägst du nie irgendwelche Medikamente mit dir herum. Also hast du gestern wirklich getrunken." „Hä?" Innerlich war Hikaru kurz zusammen gezuckt. Woher zur Hölle wusste Kouki, dass er... „Hikaru! Hör' endlich damit auf uns vorzuspielen du seist glücklich. Du bist ganz und gar nicht glücklich! Wenn du so weiter machst wie jetzt und dir jeden Abend das Hirn wegsäufst, dann bist du am Ende nicht mehr als ein Wrack!" Engeistert starrte der Gitarrist seinen Kumpel an. Das waren zu viele Tatsachen, die er eigentlich erfolgreich verdrängt hatte. Doch das Kouki, der normalerweise nichts davon wissen sollte, ihm das alles nun aufzählte, war einfach zu viel. „Das...Das ist doch Blödsinn! Okay, ich habe gestern ein bisschen getrunken aber das war nur mal so für zwischendurch und nicht aus irgendeinem tieferem Grund. Du brauchst dir keine Sorgen machen." Und damit war das Gespräch für Hikaru beendet und er stolzierte an Kouki vorbei in das Gebäude. Kaum war er sich sicher, dass der Sänger ihn nicht mehr sah, ließ er aber die Schultern hängen und strich sich langsam eine Strähne hinter das Ohr. Hikaru hatte versucht zu vergessen, dass er getrunken hatte, dass er geglaubt hatte, der Alkohol könnte ihm die Selbstzweifel nehmen, die schon lange an ihm nagten. Und jeden morgen aufs Neue spielte er den Anderen etwas vor. Es war immer das Gleiche und eigentlich sollte Hikaru langsam mal einsehen, dass es keinen Zweck mehr hatte, doch irgendetwas in ihm stellte sich dagegen, ließ nicht zu, dass er einfach alles wegwarf. Er war sich sicher, dass er sich sein Glück holen könnte, doch dazu musste er stark sein und durchhalten. Am D=OUT-Proberaum angekommen, stellte Hikaru sich in einer geraden Körperhaltung hin und atmete tief durch, eher er wieder ein fröhliches Gesicht aufsetzte. Er würde sich das holen, was er wollte! Schwungvoll stieß er die Tür vor sich auf. „Morgen!!!", rief er glücklich und umarmte alle nach einander. Nur Reika hielt er etwas länger als nötig in seinen Armen fest. Er genoss das Gefühl von dem warmen Körper an seinem, was sich ihm ohnehin nur zu kurz bieten würde, in vollen Zügen. Bald würde er es bestimmt öfter und selbstverständlicher bei sich haben können. „Morgen, Kurzer.", begrüßte ihn der Bassist zurück und strich ihm kurz über den Kopf, als dieser die Unterlippe nach vorne schob, auf Grund des ungeliebten Spitznamens, den er in seiner Band hatte. Es war nun mal kein Segen der mit Abstand Kleinste zu sein. Kurz darauf betrat auch Kouki den Raum, doch er würdigte Hikaru keines Blickes und ging demonstrativ direkt auf sein Mikrofon zu. Als die Probe begann, konnte Hikaru seine Augen mal wieder nicht von Reika lassen. Er beobachtete ihn häufig, auch wenn seine Konzentration öfters darunter zu leiden hatte, was ihn aber nur wenig störte. Immer wieder überlegte der Gitarrist, wie er die Blockade des Anderen nun endlich brechen könnte. Denn Reika wusste nur zu gut, was der Kleinere für ihn empfand, und das einzige Problem war lediglich, dass der Bassist nicht auf Männer stand. Genau diese Blockade war Hikaru sich sicher brechen zu können, auch wenn sie der Grund war, weshalb er wochenlang schon versuchte den Blonden für sich zu gewinnen und es bisher nie geklappt hatte. Doch noch immer hatte er keinen anderen Plan, als Reika anzuflirten und ihm irgendwie klar zu machen, dass eine Beziehung zu einem Mann nicht wirklich anders aussah, als die zu einer Frau. Nur halt, dass ein männlicher Partner noch etwas in der Hose hatte, was einer Frau nun mal fehlte. War doch eigentlich wirklich kein großer Unterschied, zumindest in Hikaru’s Augen. Während Hikaru weiter über seinen Plan nachgrübelte, wurde die Probe unterbrochen, da ein Handy lautstark versuchte auf sich aufmerksam zu machen und Kouki deshalb eine kurze Pause vorschlug, die dankend angenommen wurde. Sofort lief Reika zu seiner Tasche, da es sein Handy war, welchem sie die Pause zu verdanken hatten. Das Telefonat war nur kurz und Hikaru hatte keine Idee, mit wem der Bassist gesprochen hatte und gerade als er nachfragen wollte, nahm Minase ihm die Entscheidung ab. „Neue Flamme?", grinste der Drummer und wippte mit den Augenbrauen, nicht wissend, dass er dem Kleinsten der Band mit diesen Worten einen Pfeil in die Brust stieß. Sein Herz begann aufgeregt zu pochen, als Reika mit der Antwort zögerte und nur nachdenklich auf sein Handy sah. Doch auf seinen Lippen befand sich ein Lächeln, welches er schon oft bei sich selbst gesehen hatte. Nur dieses eine, sanfte Zucken mit den Mundwinkeln, sprach Bände für Hikaru und sein Herz bleib augenblicklich stehen. Seine Welt schien kurz einzufrieren, wie bei jedem Korb, den er bisher von Reika hatte einkassieren müssen, doch dieses Mal kam sie länger zum Stillstand. Der Gitarrist fühlte sich wie in Watte gepackt, als er fast automatisch aufstand, Reika am Hemdsärmel packte und ihn aus dem Raum hinaus auf den Flur zog. Draußen angekommen stellte er sich mit gesenktem Kopf vor den Größeren, traute sich aber nicht ihn anzusehen und starrte deshalb stur zu Boden. Als er seine schlimmste Befürchtung aussprach, spürte er die ersten Tränen in seinen Augenwinkeln. „Du hast eine Freundin?“, fragte er so leise, dass Reika es kaum hören konnte. Wieder zögerte der Andere und Hikaru wünschte sich augenblicklich einfach von der Erde verschluckt zu werden. Bitte sag nein, flehte er in Gedanken und versuchte krampfhaft die Tränen zurück zu halten. „Ich wollte eigentlich nicht, dass du das weißt. Aber jetzt glaube ich schon fast, das es besser für dich ist...“ Reika machte eine kurze Pause, als ob er überlegen würde, wie er Hikaru am besten beichtete, dass er sein Herz brechen wollte. Eigentlich war das unnötig, den Hikaru’s Herz zerbrach bei jeder Sekunde, die Reika nichts sagte, ein weiteres Stück. „Kouki hat mir eben eine SMS geschrieben, dass du dich wegen mir jeden Abend betrinkst. Es wäre besser, dir jetzt zu sagen, dass du deine Bemühungen einstellen kannst. Ich bin verliebt, Hikaru. Und zwar in eine Frau. Es tut mir leid, dass ich deine Gefühle nicht erwidern kann, aber damit musst du wohl irgendwie klar kommen.“ Als ob er ihm damit helfen wollte, legte Reika leicht eine Hand auf Hikaru’s Kopf. Doch dieser zuckte augenblicklich zusammen und rannte, ohne seinem Bandkollegen einen weiteren Blick zu schenken, davon. Hikaru wollte einfach nur weg. Weg von dem Mann, den er schon seit langer Zeit seine große Liebe genannt hatte, um den er so lange gekämpft hatte. Alles war umsonst gewesen und erst jetzt wurde Hikaru klar, dass er das schon viel früher hätte merken müssen. Man konnte niemanden zur Liebe zwingen. Das ging einfach nicht. Nun liefen auch die Tränen Hikaru’s gerötete Wangen hinab, als er schnell in sein Auto einstieg und das Gelände der PSC verließ. Die ganze Fahrt über hatte er Probleme auf die Straße zu achten, da die Tränen ihm die Sicht erschwerten. Sein Handy klingelte ein paar Mal, doch immer wenn er sah, dass es Reika war, drückte er den Anruf einfach weg. Wollte der Bassist ihn etwa noch mehr quälen? Endlich zu Hause angekommen, stürmte der Blonde in seine Wohnung, knallte die Tür hinter sich zu und ließ sich an dieser auf den Boden fallen. Vollkommen ausgelaugt versuchte er seine hastige Atmung zu beruhigen. Es fühlte sich so an, als wäre er kurz davor zu hyperventilieren. Als er kurz aufsah, fiel sein Blick auf den blauen Zettel, den er bei seinem stürmischen Auftritt vom Türrahmen gerissen hatte. Langsam nahm er sich das Stück Papier und besah sich den Satz, den er darauf geschrieben hatte. Es war eine Nachricht an ihn selbst, die ihn an etwas erinnern sollte. Hikaru wusste nicht mehr, wann er sie geschrieben hatte. Wahrscheinlich irgendwann als er wieder mal betrunken gewesen war. Gib auf, Hikaru. Wieder begann Hikaru zu weinen, denn er wusste, dass er sich dieses Mal daran halten würde. Endlich sah er ein, dass es besser war aufzugeben. Kapitel 6: Candy (Reita x Yuji) ------------------------------- Hello everyone ~ ^__^ Ich dachte mir mal, als Entschädigung für die lange Wartezeit letztes Mal etwas schneller zu uploaden ;) Außerdem habe ich jetzt eine Zeit zwischen den einzelnen OS's eingelegt. Es wird immer alle zwei Wochen am Sonntag oder Montag ein neues Kapitel geben ^^ Und wenn ich es doch mal nicht schaffe, dann dürft ihr mich gerne mit irgendetwas bewerfen *Schüssel mit Keksen hinstell* Damit werde ich gerne beworfen...xD Ich hoffe ansonsten, dass es euch und dir gefällt :P Viel Spaß bei Candy (ich hoffe mal, es stört nicht, dass es etwas kitschig geworden ist :P) ---------- „Jetzt hör endlich damit auf, so herum zu hibbeln!!! Verdammt noch mal, Reita! Das nervt und passt nicht zu dir!", wetterte Ruki und hielt energisch Reitas Knie fest, welche unaufhaltsam hoch und runter wippten. Mit einem Blick, der töten könnte, starrte der kleine Sänger seinen Kollegen an, der sich nun zum Ausgleich die Lippe zerkaute. „Mann, ey! Dir ist doch echt nicht mehr zu helfen.", Ruki seufzte und ließ sich wieder neben seinen besten Freund auf das Sofa fallen, eher er sich entnervt durch die ungestylten Haare strich. Ihm gegenüber, schmunzelte Kai über die Situation und sah den Bassisten vielwissend an. „Nimms ihm nicht übel, Ru. Er ist nun mal verliebt und wenn man verliebt ist, ist so ein Geburtstag eine große Sache." Keine Sekunde nachdem der Drummer das gesagt hatte, sprang Reita auf, sodass Ruki erschrocken zusammen zuckte, und lief hastig den kleinen Aufenthaltsraum auf und ab. Dabei zerzauste er sich wild die Haare und starrte nachdenklich in die Gegend, während er seine Unterlippe noch weiter mit den Zähnen malträtierte. „Das ist doch nicht zum aushalten! Wieso seid ihr eigentlich hier, wenn ihr auch nicht wisst, was ich Yuji schenken soll?!?" „Also hör mal!", empört stemmte Kai die Hände in die Hüften. „Yuji ist immer hin dein Freund! Woher sollen wir wissen, was er gerne mag? Wir sind nur hier um dir Tipps zu geben! Ich persönlich hatte mit dem Kleinen noch nicht sonderlich viel zu tun und Ruki ebenfalls nicht! Also musst du hier die Grundidee liefern, damit wir gemeinsam darauf aufbauen können." Ruckartig blieb Reita wieder stehen und starrte seinen Bandkollegen an, als ob er etwas Falsches gesagt hätte und nun dafür sterben müsste. Doch dann hellte sich die Miene des Blonden auf und ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen. ,,Yuji war letztens mit Takeru im "Candy Corner". Von dem, was er eigentlich seiner Band mitbringen wollte, hat er fast die Hälfte selbst gegessen. Zumindest hat er mir das so am Abend erzählt und sich furchtbar dafür geschämt." ,,Und das heißt jetzt was?", fragend hob Ruki eine Augenbraue, während Kai sich mit der Hand gegen die Stirn schlug. Der Kleine hatte definitiv am Morgen zu wenig Kaffee gehabt, so dass sein Gehirn nun keine besonders hohe Leistung erzielen konnte, denn sonst hätte er es schon längst verstanden. „Yuji liebt Süßes! Also muss sein Geschenk irgendetwas mit Süßigkeiten zu tun haben.", erklärte der Drummer dem Unwissendem, welcher nun verständnisvoll nickte. „Was mag er denn am liebsten?" Überfragt blies Reita leicht seine Wangen auf, ehe er die Luft wieder geräuschvoll entließ. „Da müssen wir glaube ich Takeru fragen." Ruki nickte. „Okay, sobald er mal kurz von Yuji weg ist, schnappen wir ihn uns." Gesagt getan. Nur eine Stunde später, hatte Kai den jungen Sänger mit in den GazettE-Proberaum gezerrt und auf einen der Stühle verfrachtet. Takeru sah sich noch etwas verständnislos in der Gegend um und versuchte in den Gesichtern der Members abzulesen, was hier gerade abging. Er war es nicht gewohnt einfach ohne ein Wort irgendwo hin geschleppt zu werden. „Hab ich was gemacht?", fragte der Blonde und hob eine schmale Augenbraue, als Reita sich, wie bei einem Verhör, mit beiden Händen auf die Stuhlseiten stemmte und sich zu ihm beugte. „Was sind Yujis Lieblingssüßigkeiten?" „Hä?", war das Einzige, was der Sänger auf diese Frage antworten konnte, doch dann schien auch er zu verstehen und kratzte sich leicht am Kopf. „Ach Gott, das weiß ich doch jetzt nicht auf die Schnelle...Ähm, wenn du willst kann ich nachher 'ne Liste machen. Das ist für Yuji's Geburtstag oder?" „Wofür denn sonst?" „Ach keine Ahnung. Was genau willst du denn machen?" Der Bassist stieß sich von dem Stuhl ab und lief abermals im Raum auf und ab, wofür er sich noch einmal Mordblicke seitens Ruki einfing. „Das weiß ich auch nicht so ganz genau...Ich habe so eine ungefähre Idee, aber dafür bräuchte ich Hilfe." Als Takeru begeistert die Hand erhob und "Ich!" schrie, musste der Bassist grinsen. Der Sänger von SuG benahm sich manchmal zwar nicht ganz seinem Alter entsprechend und trieb es hin und wieder etwas zu weit, doch jeder der PSC wusste, dass er, es wenn es um seine Freunde ging, immer dafür bereit war alles zu geben. Diabolisch ließ Takeru die Fingerkuppen aneinander tippen und grinste böse in die Gegend. „Wir erstellen uns einen totsichern Plan." Mit sich und der Welt zufrieden verließ Reita den Proberaum, da nun endlich Schluss war. Der Plan, den Takeru, Kai, Ruki und er zusammen ausgeheckt hatten, war perfekt! Er konnte nur funktionieren, das wusste Reita so sicher, wie Nao Starbucks-Kaffee vergötterte. Doch um den Plan wirklich vervollständigen zu können, war ein weiterer Eingeweihter von Nöten und auch das hatte Takeru schon erledigt. Masato wusste inzwischen auch von ihrem Plan und war mehr als begeistert gewesen. Da Reita wusste, dass der Gitarrist Yuji's bester Freund war, gab ihm das die Gewissheit, dass alles glatt laufen würde. Lückenlos und einfach genial! Allerdings musste Reita schon heute mit der ersten Phase des Plans beginnen. Und er musste, auch wenn es ihm ganz und gar nicht gefiel, Yuji bis zum nächsten Abend aus dem Weg gehen und sich eine Ausrede überlegen, wieso er heute und morgen keine Zeit für ihn hatte. Reita hasste es wirklich seinen Freund an zu lügen aber besondere Situationen erforderten besondere Maßnahmen. Nun musste er Yuji aber erst mal finden, oder er rief ihn an, um ihm zu sagen, dass er krank im Bett lag. Obwohl...nein, dann würde Yuji ihn nur gesund pflegen wollen und das passte überhaupt nicht in seinen Vorhaben. Als Reita sich gerade auf den Weg zum Raum von SuG machen wollte, warf sich plötzlich jemand von hinten auf seinen Rücken und brachte ihn beinahe zu Fall, aber nur beinahe. „Hast du Feierabend?", lachte Yuji in das Ohr des Bassisten, ohne Zweifel stolz darauf, dass er den Anderen erfolgreich erschreckt hatte. Reita grummelte darauf hin nur ein mehr oder weniger verständliches 'Ja' und schüttelte den Kleineren vorsichtig von seinem Rücken, damit er ihm in die Augen sehen konnte. Das Grinsen, was Reita auf Yuji's Lippen sah, ähnelte dem von Takeru und Kai sehr stark und ehe er sich versah, fand er sich mit dem Rücken zur Wand wieder, den Gitarristen von vorne an sich gedrückt. Überrascht sah er auf seinen Freund hinab, der ihn nun gespielt unschuldig anlächelte. „Ich habe auch Schluss.", hauchte er und legte seine Lippen sanft auf Reita's, dessen Augen automatisch zu fielen. Schnell hatte der Bassist Yuji an den Armen gepackt und sich mit ihm umgedreht, sodass er jetzt mit dem Rücken an die Wand gedrückt wurde. So gefiel das Reita doch gleich viel besser, schließlich war er Seme und das hieß, dass nur er in ihrer Beziehung das Recht hatte, den Anderen an irgendetwas zu drücken, auch wenn er Yuji's klägliche Versuche, ihn zu dominieren, äußerst anziehend fand. Aber Ordnung musste nun mal sein und wie zur Bekräftigung seiner Gedanken, schob Reita seine Zunge zwischen Yuji's verlockende Lippen. Sofort kam ihm der Jüngere entgegen und zusammen entfachten sie ein feuriges Zungenspiel, bei dem es Reita schwer fiel, einen klaren Verstand zu bewahren. Als sich Yuji's warme Finger dann auch noch unter sein Shirt schlichen und die weiche Haut zu streicheln begannen, drohte Reita's letzter klarer Gedanke zu schwinden. Wenn das so weiter ging, würde er hier auf dem Flur anfangen richtig über Yuji herzufallen. Zufrieden seufzte dieser in den Kuss hinein und fuhr mit seiner anderen Hand in den Nacken des Bassisten um ihren Kuss noch mehr zu vertiefen, obwohl das kaum noch möglich war. Als plötzlich ein anerkennendes Pfeifen hinter ihnen ertönte, unterbrachen sie erschrocken ihre Tätigkeit und starrten den Übeltäter an. Byou und Kazuki standen mit einem vielwissenden Grinsen im Gesicht ihnen direkt gegenüber und musterten sie belustigt. „Ihr solltet euch ein Zimmer oder wenigstens ein leeres Studio nehmen, wenn ihr keine Zuschauer wollt. Ich wette, wenn ich nicht verpfeift hätte, könnten wir hier einen erstklassigen Live-Porno genießen.", meinte Byou und nickte Kazuki zu, ehe die ScReW-Mitglieder dreckig kichernd um die nächste Ecke verschwanden. Reita schüttelte nur den Kopf, auch wenn er solche Kommentare von Byou durchaus gewohnt war, und drehte seinen Kopf wieder Yuji zu. Dieser hatte die Hände vor das Gesicht geschlagen und versuchte verzweifelt die aufsteigende Röte auf seinen Wangen zu verdecken. Ohne Erfolg. „Auf einmal so schüchtern?", fragte der Blonde und gab Yuji, nachdem er ihm die Hände vom Gesicht genommen hatte, einen leichten Kuss auf die Stirn. Dieser antwortete nicht sondern schlang nur seine Arme um den schlanken Körper seines Freundes und vergrub sein Gesicht in dessen Brust. ,,Kann ich heute bei dir schlafen?", fragte Yuji dann nach einer kleinen Weile, in der sie nur da gestanden und sich umarmt hatten. Reita seufzte leise, als er die Frage hörte. Normalerweise würde er sofort auf das Angebot eingehen und bei sich da weiter machen, wo Byou sie so dreist unterbrochen hatte, doch der Plan machte ihm einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Nun musste er sich nur schnell eine passende Ausrede ausdenken. „Das geht leider nicht...Aoi und Ruki kommen nachher zu mir und schlafen auch da. Wir wollen noch ein wenig am Bass- und Gitarrenpart für eines unser neuen Lieder arbeiten, da wir morgen keine Probe haben und uns nur darauf konzentrieren wollen. Das kann lange dauern." Innerlich klopfte Reita sich auf die Schulter. Hast du gut gemacht, Akira! Doch als Yuji traurig den Kopf senkte, biss er sich fast schon brutal aus die Unterlippe. Wie schon erwähnt hasste er es seinen Freund an zu lügen oder auch einfach ab zu weisen. Gerade dann, wenn solche Reaktionen dabei heraus kamen. „Oh...", brachte der Gitarrist nur heraus und lehnte sich mit verschränkten Armen und hängendem Kopf an die Wand. Sein Pony hing ihm wirr ins Gesicht, sodass Reita seine Augen nicht sehen konnte. „Es tut mir Leid, Yuji! Aber das haben wir schon länger geplant und können es nun nicht mehr verschieben. Du weißt, wie gerne ich dich jetzt mit nach Hause genommen hätte, aber das geht nicht." „Ist schon okay, Rei. Ich weiß ja selbst, wie das Leben in einer Band ist und du brauchst dich nicht zu rechtfertigen." Erleichtert fiel dem Bassisten ein Stein vom Herzen, da Yuji anscheinend nicht sauer auf ihn war, auch wenn er irgendwo wusste, das er ihm das nur vorspielte, damit er kein schlechtes Gewissen bekam. So war Yuji nun mal. Auf der einen Seite aufgedreht und vielleicht ein wenig verrückt, auf der anderen Seite zuckersüß und immer darauf bedacht es allen Recht zu machen. Ungeachtet seiner eigenen Gefühle, auch wenn das Reita nicht so sehr gefiel. Als Yuji am nächstem Tag in der PS Company ankam, bekam er von allen Seiten Glückwünsche und hin und wieder ein kleines Geschenk. Natürlich freute ihn das, doch etwas fehlte und er wusste nur zu genau, was dieses 'Etwas' war. Reita hatte heute frei und war nicht im Label, sondern zu Hause...zusammen mit Aoi und Ruki. Nicht nur, dass er an Yuji's Geburtstag keine Zeit für ihn hatte, nein, der feine Herr hatte es bisher noch nicht einmal für nötig befunden ihn anzurufen oder wenigstens per SMS zum Geburtstag zu gratulieren! Und Glückwünsche durfte man doch von seinem Geliebten erwarten oder? Die Ungewissheit über den Grund dieses Verhaltens nagte schon den ganzen Tag unangenehm an ihm, was leider auch bei der Probe bemerkbar wurde. Yuji wusste nicht, wann er sich das letzte Mal so oft hintereinander verspielt hatte und schon nach einer Stunde legte Takeru eine Pause ein und fragte ihn, was denn los sei. Doch das Einzige, was dem Sänger zu Yuji's Problem einfiel war, dass Reita sich schon melden würde. Der Gitarrist wollte glauben was Takeru ihm versuchte klar zu machen, doch irgendwie hatte er ein schlechtes Gefühl dabei. Das sollte nicht heißen, dass er dem Bassisten nicht vertraute, er wusste selbst nicht den Grund dafür, dass er sich so schlecht fühlte. Es war noch nicht einmal Mittag und er machte sich schon verrückt deshalb! Zur Feier des Tages nahm Masato ihn nach Shibuya zum Shoppen mit. Die anderen Drei hatten noch etwas zu erledigen und konnten deshalb nicht mitkommen, selbst Takeru konnte nicht, obwohl er eigentlich immer der Erste in der Reihe war, wenn es um's Shoppen ging. Aber Yuji wollte sich deshalb keine Gedanken machen. Eher machte er sich immer noch Sorgen um Reita, da dieser sich immer noch nicht gemeldet hatte. Und je später es wurde, desto schlechter wurde seine Laune, was vor allem Masato zu spüren bekam. Sie saßen gerade in einem kleinen Café, als Masato kurz ging um zu Telefonieren. Beleidig verschränkte Yuji die Arme und starrte sein Essen nieder, als wäre dieses Schuld an seiner angeschlagenen Laune. Masato hastete fast nach draußen und als er vor der Eingangstür des Cafés stand, wählte er schnell Reita's Nummer. Nach ein paar mal Getute meldete sich dieser endlich und der blonde Gitarrist ließ dem Anderen gar keine Zeit ihn zu begrüßen. „Reita, wie weit bist du? Yuji platzt hier fast der Kragen und es ist nur noch eine Frage der Zeit bis er bei dir auftaucht und dich fertig macht!" „Was? Nein, er darf noch nicht kommen, ich bin noch nicht fertig! Du musst ihn irgendwie aufhalten, Masato! Lenk ihn weiter ab, geh' mit ihm ins Kino oder sowas!" „Er ist sauer auf dich. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, das du ihn bis zum Abend ignorierst, damit die Überraschung noch größer wird." Reita seufzte leise am anderen Ende. Masato wusste, dass der Bassist mit seinem ach so tollen Plan nicht ganz sorgfältig gewesen war, aber er konnte es nicht mehr ändern. Nachdem er aufgelegt hatte, ging er zu seinem besten Freund zurück. Er hoffte, dass Yuji nicht wirklich am Rad drehen und richtig sauer auf Reita werden würde. Als Masato gerade bei ihrem Tisch ankam, war Yuji dabei die Rechnung zu bezahlen. „Vergiss es, Süßer! Schließlich hast du Geburtstag.“, stellte der Blonde klar und nahm das Stück Papier an sich um ihr Essen zu bezahlen. Yuji sagte nichts, sondern schnappte sich nur seine Jacke und verließ das Café. „Hey, was ist denn los?“, fragte Masato besorgt als er seinen Freund eingeholt hatte und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Doch Dieser schüttelte nur den Kopf. „Ich habe keine Lust mehr. Der Tag war super, Masato, aber ich möchte jetzt zu Reita. Er hat sich noch gar nicht gemeldet. Was ist, wenn irgendetwas passiert ist?“ „Es wird schon nichts passiert sein! Komm’ schon, Yuji. Du hast Geburtstag und ich möchte, dass du den Tag genießt.“ Fast schon verzweifelt biss Yuji sich auf die Unterlippe und starrte nachdenklich auf den Gehweg. „Was hälst du davon, wenn wir ins Kino gehen und danach kannst du Reita einen Besuch abstatten?“ Ein paar Sekunden schien der Jüngere noch zu überlegen, bis er schließlich nickte und seinem besten Freund geschlagen folgte. Der Film war für Yuji mehr als uninteressant. Immer wieder drifteten seine Gedanken zu Reita ab. Er wusste nicht was er tat, warum er ihn nicht anrief oder wenigstens eine SMS schrieb. Am Anfang hatte er sich nur Sorgen gemacht, doch inzwischen war er wütend und enttäuscht. Er konnte es nicht verstehen, auch wenn er es versuchte. Je länger er still sitzen musste, desto schwerer wurde es für ihn nicht permanent auf seinem Sitzt herum zu hibbeln. Keine Minute später hielt er es nicht mehr aus, sprang von seinem Sitz auf und rannte, ohne Masato’s Protest zu achten, aus dem Kino. Draußen angekommen suchte er die Bahnstation und sprang in den nächsten Zug, der in Richtung Reita fuhr. So ist es perfekt, dachte Reita und besah sich seine Arbeit. Seine Wohnung sah aus wie das Schlaraffenland. Es war zwar nicht sein Geschmack, nein ganz und gar nicht, es war viel zu bunt, doch es war schließlich der Geburtstag seines Freundes und da tat man nun mal sein Bestes. Als plötzlich seine Haustür aufflog, zuckte der Bassist erschrocken zusammen. Doch nachdem er den Eindringling erkannt hatte, schlich sich ein glückliches Lächeln auf sein Gesicht. „Happy Birthday, Yuji!“, lachte Reita seinen Freund an und schloss ihn in seine Arme. Aber das Geburtstagskind versuchte ihn von sich zu schieben. „Lass mich los!“ Augenblicklich wich der Blonde zurück und sah seinen Freund verwirrt an, welcher ihn nur böse entgegen blitze und die Arme vor der Brust verschränkte. „Was...Was ist denn los?“ „Wo warst du verdammt noch mal? Du kannst mich doch nicht den ganzen Tag ignorieren! Ich habe Geburtstag!“ Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Reitas Lippen. Masato hatte also wirklich Recht gehabt. Und Yuji hatte allen Grund auf ihn sauer zu sein und er konnte es ihm wirklich nicht übel nehmen. Was geschehen war, war nun mal geschehen und er konnte nichts mehr daran ändern. „Du verstehst das falsch, Schatz!“ „Was ist daran falsch zu verstehen!?!“ Seufzend trat Reita beiseite um die Sicht auf sein Wohnzimmer freizugeben: Dem Schlaraffenland extra für Yuji. Augenblicklich stand der Mund des Gitarristen offen. „Wa-?“ „Ich wollte dich überraschen...“ Leicht umarmte Reita seinen Freund von hinten und kuschelte sich an seinen Rücken. Dann merkte er, dass Yuji leicht zitterte und drehte diesen in ihrer Umarmung herum. Doch entgegen seiner Erwartung, dass der Gitarrist kurz vorm Weinen war, lächelte er. „Du bist einfach zu süß.“, meinte Yuji glücklich und schlang seine Arme um Reita’s Hals. Der Bassist lächelte und schob dem Anderen, anstatt ihm einen Kuss zu geben, eine Praline zwischen die Lippen. Zwar mochte er es nicht sonderlich gerne als süß bezeichnet zu werden, doch es war schließlich ein besonderer Tag. Yuji kaute genüsslich und nahm sich dann ein Gummibärchen um es zwischen den Zähnen fest zu halten, damit Reita abbeißen konnte. „Noch mehr Süßigkeiten?“, fragte das Geburtstagskind und hielt seinem Freund eine weitere Praline unter die verdeckte Nase. „Du bist mir Süßigkeit genug, danke.“, antwortete dieser und gab seinem Freund einen weiteren Kuss auf die nach Schokolade schmeckenden Lippen. Kapitel 7: Cat (Tora x Maya x Takeru) ------------------------------------- Sohoo~ hier ist wieder die Teiko mit dem neuen OS 'Cat'! :) Erst sollte das Pairing für dieses Thema MayaxTakeru sein, aber dann habe ich Yukiko darauf angesprochen, dass es ziemlich schwierig bzw. hyper Zucker wird, wenn man einen OS mit diesen beiden Männern schreibt. Außerdem sind Takeru und Maya in meinen Augen beide Uke und deshalb hat Yukiko sich dann noch Tora dazu gewünscht. Ich habe mich sehr auf diesen OS gefreut, da es wieder etwas neues war eine Dreierbeziehung zu schreiben ^^ Ich hoffe ihr findet Gefallen an dem OS und hoffentlich ist es nach deinen Vorstellungen, Schwesterherz :* (Hattest du etwas extrem körperliches erwartet? xD Das ist jetzt nicht extrem) Und bevor ich euch aufhöre zu nerven: 5 Kommis bei 'Candy'! Leute ihr habt mich umgehauen, das ist der momentane Rekord x3 Und danke auch für 15 Favoriten! :*** ------ Skeptisch drehte Tora das kleine Schildchen in der Hand herum und versuchte verzweifelt ein Anzeichen dafür zu finden, dass Kazuki ihn verarschen wollte. Doch nichts deutete darauf hin und als er schließlich zu Kazuki aufsah und dieser begeistert nickte, wusste er, dass er wohl kaum eine andere Wahl hatte. Vielleicht ließ der Andere sich noch überreden, aber die Chancen dazu waren nicht sonderlich groß. „Bist du dir sicher? Wirklich, wirklich sicher?“, fragte Tora und zog eine Augenbraue in die Höhe, während er das Schild unter die Nase des anderen Gitarristen hielt. „Klar!“ „Kazuki, diese Gitarre kostet 249.737¥(ca. 2.500€) und das sollen Hiroto und ich dir zum Geburtstag schenken? Meinst du nicht, dass das für ein Geburtstagsgeschenk etwas zu teuer ist? Wir sind zwar erfolgreich, aber das heißt nicht, dass wir stinkreich sind.“ Schlagartig setzte Kazuki seinen berühmten Welpenblick auf. Normalerweise war Tora gegen solche Blicke abgehärtet, doch je besser sie waren, desto schwerer fiel es ihm standzuhalten. Vor allem bei zwei bestimmten Personen...Ergeben seufzte er schließlich und betrachtete das Pappschild in seiner Hand ein weiteres Mal. Er musste schon zugeben, dass die E-Gitarre, die sich Kazuki zum Geburtstag wünschte, schön war, sehr schön sogar, und sie stammte auch von einer bekannten, guten Marke, doch das machte sie halt teuer. „Eigentlich bezahle ich nie mehr als 5.000¥(ca. 50€) für ein Geschenk...Aber ich denke, wenn die ganze Band zusammenlegt, dann könnten wir-“ Doch bevor er zu Ende sprechen konnte, würde der Schwarzhaarige rüde unterbrochen. „TORA!!!“, schallte eine Stimme durch den Laden und ließ die jungen Männer zusammen fahren. Die Gesichtszüge Tora’s waren sofort entglitten, da er genau wusste, wer diese Störung verursacht hatte und was dieser Jemand wollte. „Rette mich.“, flüsterte er, doch leider zu spät, denn schon schlangen sich Arme um seinen Hals und um seinen Bauch und zwei warme Körper schmiegten sich von beiden Seiten an ihn. „Was habt ihr dieses Mal gefunden?“, fragte der Gitarrist leise und versuchte krampfhaft das Bedürfnis zu unterdrücken sich entnervt die Schläfen zu reiben, was ihm dank der Person um seinen Hals sowieso relativ schwer fallen würde. Stattdessen griff er vorsichtshalber in seine Jackentasche um seine Geldbörse zu umklammern, denn diese würde in den nächsten Minuten ohne Zweifel zum Einsatz kommen. Hoffentlich hatte er später noch genug Geld für einen Kaffee. Einen besonders starken Kaffee. Auf die Lippen von Takeru, dem Übeltäter um seinen Hals, schlich sich ein freches Grinsen, ehe er sich breitbeinig auf dem Schoß von Tora setzte, die Tatsache ignorierend, dass sie sich hier in einem öffentlichen Gebäude befanden, und leicht an den Lippen des Älteren nippte, ohne einen richtigen Kuss zu beginnen. Er wusste genau, wie man Tora wuschig machen konnte und war immer und überall bereit diese Mittel einzusetzen, was Tora mehr als nicht gefiel. Er mochte es nicht in der Öffentlichkeit seine Neigung zu Männern zur Schau zu stellen. Doch das war Takeru und Maya, der sich immer an seinen Rücken schmiegte, herzlich egal. „Du wirst es mögen, versprochen. Oder Maya-chan?“ Tora spürte an seiner Schulter wie Maya begeistert nickte. „Ganz sicher.“, schnurrte dieser und strich mit dem Zeigefinger langsam vom Ohr des Gitarristen über dessen Hals, bis zu seinem Ausschnitt. Erneut fühlte Tora sich wie das Opfer einer miesen, hinterhältigen Verschwören. Verzapft von seinen Freunden. Also, nicht einfach so ’Freunde’ sondern richtige ’Freund Freund- Freunde’, was die ganze Sache noch viel hinterhältiger machte. Immer wenn Takeru und Maya etwas von ihm wollten, hefteten sie sich wie lästiges Kaugummi an seine Fersen und umgarnten ihn so lange, bis er es nicht mehr aushalten konnte und schließlich nachgab. Immer wieder versuchte er sich einzureden, dass er stark war und wirklich nur nachgab, weil er die Sänger liebte. Doch das war gelogen, denn sie konnten ihn einfach zu gut in die Enge treiben. Entweder waren sie nervig, sodass man ihnen am liebsten die hübschen Köpfe abreißen würde, oder sie machten Tora so heiß, bis er schließlich keine andere Wahl mehr hatte, als ihnen jeden Wunsch zu erfüllen. Oder sie waren einfach nur verdammt niedlich und verschmust. Der Schwarzhaarige seufzte. „Was ist es denn dieses Mal?“ „Sag’ erst, dass du es kaufst!“, forderte Takeru und rutschte ungeduldig auf Tora’s Schoß hin und her. Dieser überlegte, ob er das Risiko eingehen sollte. Die Möglichkeiten lagen zwischen Süßigkeiten, über Sextoys, bis hin zu irgendwelchem überteuertem technischen Schnickschnack. Obwohl Tora bei Technik sehr für eine neue Playstation wäre, doch die Chance, dass seine Freunde sich so etwas kaufen wollten, existierte noch nicht einmal. „Solange es nicht zu viel kostet...“ BÄM! Startschuss zum Shoppingmarathon. In sekundenschnelle waren die Blonden aufgesprungen und begannen damit, Tora aus dem Laden zu ziehen. Kazuki, der die ganze Zeit nur amüsiert daneben gesessen hatte, winkte dem ’Opfer’ lächelnd nach. Elender Verräter, dachte Tora beleidigt. Eine Stunde nachdem der Shoppingwahn der Sänger endlich geendet hatte, schleppte Tora sich erschöpft in ihre Wohnung, die sie schon seit einem halben Jahr zusammen bewohnten. Takeru war noch vor ihm fröhlich in den Flur gesprungen und raste gleich in die Küche um ein paar Kleinigkeiten zu Essen vorzubereiten. Das hatte Tora sich aber auch wirklich verdient, schließlich ging er nicht gerne shoppen und es war SEIN Geldbeutel gewesen, der hatte leiden müssen. Und natürlich auch er selbst. Ebenfalls glücklich schritt Maya hinter ihm her. Mit einem resignierten Stöhnen ließ der Gitarrist sich auf ihr Sofa sinken und legte den Kopf in den Nacken, jammerte still seinem Geld nach, das er für SOWAS hatte ausgeben müssen. Dieses Etwas sprang gerade neben ihn auf die Polster und hechelte ihm mit leuchtenden Augen entgegen, während es mit dem wuschigen...Schwanz wedelte. Er konnte bei solchen Tieren nicht Schweif sagen. Dieser Ausdruck passte nur zu edlen Tieren und das neben ihm war definitiv kein edles Tier. Zumindest nicht in seinen Augen. Wieso noch einmal hatte er sich drauf eingelassen? Ach ja, seine Lover hatten genervt und er liebte sie. Irgendwie. Als das Etwas plötzlich damit begann seine Hand abzuschlabbern, knurrte Tora auf und rutschte so weit es ging ans andere Ende des Sofas. Es lief ihm hinterher. Bildete er es sich nur ein, oder grinste es ihm diabolisch entgegen? „Maya! Nimm das weg!“, schrie Tora, damit sein Freund ihn in der Küche hören konnte. Dieser kam auch sofort und schüttelte den Kopf als er den Schwarzhaarigen sah, der seinem Angreifer einen Fuß hingestreckt hielt, um ihn auf Abstand zu halten. „Er macht doch gar nichts.“ „Doch es sabbert mich an!“ „Hör’ auf ihn wie einen Gegenstand zu bezeichnen!“ „Der Hund sabbert mich an!“ „Wir müssen ihm noch einen Namen geben.“, rief Takeru aus der Küche, was Tora erschrocken aufsehen ließ. Oh nein. Gleich würden hier tausend von Namen in die Gegend geworfen werden, wovon keiner niedlich genug sein würde, um ihn diesem kleinen Sabbermonster zu geben. Doch bevor die Diskussion beginnen konnte, nahm Maya den Hund auf den Schoß und setzte sich neben Tora, während Takeru, genüsslich an einem Löffel mit Tomatensoße rumnuckelnd, aus der Küche zu ihnen ins Wohnzimmer kam. „Wie wäre es mit Haru? Oder mit Miki?“, schlug Takeru vor. „Tama, Taku, Aki, Maru...“ Während Maya überlegte strich er dem Hund leicht über den flauschigen Kopf, welcher das mit fröhlichen Schwanzwedeln kommentierte. „Tora, schlag du was vor.“ „Hund.“, sagte er wie aus der Pistole geschossen. Man bemerkte es vielleicht nicht, aber er war kein großer Hundefreund. Selbst wenn Hiroto seinen Hund Mogu hin und wieder mitbrachte, warum auch immer er das tat, konnte sich Tora nicht über die ’Niedlichlichkeit’ dieses Tieres freuen. Als Nao ihn dann irgendwann mal gezwungen hatte ein Bild mit dem Fellknäul zu machen, hätte er ihren Leader danach mit Freunden einen Kopf kürzer gemacht. Er konnte an Hunden einfach nichts Gutes entdecken. Sie sabberten, sie brauchten immer viel Aufmerksamkeit, man musste mit ihnen mindestens drei mal am Tag Gassi gehen und sie bellten. Was war daran niedlich? Wie kamen Takeru und Maya überhaupt da drauf, dass er sich über einen Hund freuen würde? „Mann, Tora! Was ist denn los?“, empört stemmte Takeru die Hände in die Seiten und sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Ich mag Hunde nicht.“ „Aber wenn es um Katzen geht, bist du doch immer der Erste in der Reihe.“ „Katzen mag ich ja auch.“ „Das verstehe ich nicht.“, verwirrt kratzte Maya sich am Kopf und vergrub seine Nase im Fell des Hundes, während er seinen Freund aus den Augenwinkeln musterte. „Hunde sind anstrengend, nervig und anhänglich. Katzen haben Stile, sind anmutig, nicht so anhänglich, selbstständig und kommen nur hin und wieder zum kuscheln. Außerdem nerven sie nicht, indem sie die Bude zusammenbellen.“, stellte der Gitarrist klar, und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Jüngste von ihnen schüttelte den Kopf und gab dem Miesepeter einen leichten Kuss auf die Lippen. Dann hockte er sich vor Maya und den Hund, um ihn ebenfalls zu streicheln. „Ich bin für Haru. Was hälst du davon Maya?“ „Ja, der ist niedlich.“ Bitte was? Schon vorbei? Tora hatte wirklich mit einer etwas längeren Diskussion gerechnet. Aber es sollte ihm recht sein. Die nächsten Tage verliefen für Tora mehr als unangenehm. Er wusste ja schon länger, dass er Hunde nicht mochte, doch jetzt hatte er den halben Tag einen kleinen Welpen an der Backe, um den er sich kümmern musste. Und die Arbeit bliebt meistens an ihm hängen, da LM.C und SuG im Moment etwas mehr zu tun hatten als Alice Nine und Tora oft schon am Mittag Feierabend hatte. Er musste Gassi gehen und den Hund beschäftigen. Letztens musste er ihn sogar baden, da das Vieh es für lustig befunden hatte, sich bei ihrem letzten Spaziergang im Schlamm zu wälzen und Tora’s neue Designerjeans in wunderschönes Schlammbraun umzufärben. Langsam aber sicher ging seine sonst so starke Geduld den Bach hinunter. Und auf Sexentzug war er auch noch, da Takeru und Maya nur um den Hund rumschwirrten und den Anschein erweckten, als hätten sie ihren Freund vollkommen vergessen. Tora konnte tun was er wollte, das Tier bekam mehr Aufmerksamkeit als er. Und somit befand sich auch seine Laune, schon seitdem sie den neuen Mitbewohner hatten, auf einem schrecklichen Tiefpunkt. Jetzt gerade hatte er zwar Pause von dem Hund und konnte sich auf dem Sofa entspannten, doch auch das lief nicht so, wie er es wollte. Seine Freunde waren erst vor kurzem von der Arbeit gekommen und waren schon wieder damit beschäftigt mit dem Hund zu spielen. Fröhliches Gelächter, gemischt mit Gebell, hallte durch ihre Wohnung und Tora wäre am liebsten aufgesprungen und schreiend aus dem Haus gerannt. Vielleicht würde das sogar in ein paar Minuten passieren, wenn Takeru und Maya nicht mal von ihrem Spielkameraden abließen und sich um ihn kümmerten. Tora konnte einfach nicht mehr. „Komm, Haru! Komm, komm, komm, komm!“, lockte Maya das kleine Wollknäul und ließ einen quietschenden Ball an ihm vorbei rollen, welchem das Tier begeistert folgte und damit begann darauf herumzukauen, was ihn noch mehr zum quietschen brachte. Tora’s Stressader an seiner Schläfe müsste jetzt schon deutlich hervor treten. Gleich hatten sie ihn so weit. Aber er wollte ihnen noch eine letzte Chance geben, ihn zufrieden zu stimmen. Wenn sie diese nicht ergriffen, dann konnte er für nichts mehr garantieren. Kurzerhand schnappte er sich Takeru’s Handgelenk, als dieser an ihm vorbei zu Haru laufen wollte, und zog ihn auf seinen Schoß. Verwirrt sah der Sänger ihn an. „Ist was?“ Tora antwortete nicht, sondern senkte seine Lippen auf die weiche Haut an Takeru’s Hals und begann leicht an dieser zu saugen. Seine Finger schlichen unter das pinke Shirt seines Freundes und strichen genussvoll über den glatten Bauch. Er hatte den Geschmack so vermisst und er kam nicht drum herum jetzt schon mehr zu wollen. Er wollte endlich wieder mit seinen Freunden schlafen! Jetzt! Sofort! Doch Takeru schien dort anderer Meinung zu sein und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. „Tora, lass das. Ich will mit Haru spielen.“ Sofort stockte der Gitarrist in seinen Bewegungen. Kurz schien die Welt still zu stehen und erst als der Sänger seinen Namen sagte, wurde Tora von der Realität erschlagen. Sofort schupste er Takeru von sich und sprang vom Sofa auf. ,,Wieso interessiert ihr euch für dieses Vieh eigentlich mehr als für mich? Der Hund nervt, ihr hättet euch lieber eine Katze kaufen sollen! Die brauch nicht so viel Pflege und ihr hättet auch mal etwas Zeit für mich!", schrie er seine Freunde an, die ihn perplex anstarrten. Wieder stand Verwirrung in den Gesichtern der Blonden geschrieben, doch Maya schien langsam zu verstehen. Der Groschen fiehl, als Tora sich aufgebracht seine Jacke schnappte und die Wohnung verließ. „Tora, warte!", hörte er Maya noch rufen. Doch er verstummte sofort, als die Tür laut ins Schloss fiel. Außer sich vor Wut und Enttäuschung stapfte Tora durch die Straßen Tokyos. Seitdem er abgehauen war, waren schon einige Stunden vergangen, doch er konnte es immer noch nicht fassen, dass Takeru ihn abgewiesen hatte, nur weil er noch weiter mit dem Hund hatte spielen wollen. Er konnte es einfach nicht glauben! Er wusste, dass er jetzt ein wenig Abstand brauchen würde. Vielleicht würden Takeru und Maya dann auch einsehen, dass sie einen Fehler gemacht hatten und sich bei ihm entschuldigen. Und wer weiß, es könnte ja sein, dass er Haru irgendwann akzeptierte, wenn dieser nicht immer nur im Mittelpunkt stand. Aber jetzt brauchte Tora erst mal eine Übernachtungsmöglichkeit. Es war schon spät und er müde. Nur zu wem sollte er gehen? Hiroto und Saga fielen schon einmal weg, sonst hatte er gleich wieder jeweils einen Hund am Hals. Shou wohnte mit seiner Freundin zusammen und die Beiden wollte er nur ungerne stören. Also bliebt nur noch Nao. Gott sei Dank war es zu ihrem Leader auch nicht sonderlich weit. Er würde mit der Bahn höchstens eine halbe Stunde brauchen. Und wenig später stand Tora auch schon auf der Matte vor Nao's kleinem Appartment. Er hatte schon geklingelt, doch der Andere schlief anscheinend schon und wollte durch die, sowieso viel zu leise, Türklingel wohl nicht wach werden. Vielleicht brachte es ja was, wenn Tora ihn anrief, da Nao sein Handy immer so laut stellte wie es möglich war, um auch keinen wichtigen Anruf zu verpassen. Tatsächlich nahm er auch nach ein paar Sekunden ab. „Tora?", meldetete sich Nao's noch ziemlich verschlafene Stimme. „Hi, Nao. Tut mir Leid, dass ich dich aufgeweckt habe, aber könntest du bitte deine Haustür öffnen? Ich stehe davor." „Warum?" „Erkläre ich dir, wenn du mich reingelassen-." Noch bevor der Schwarzhaarige seinen Satz beenden konnte, öffnete sich die Tür und Nao steckte seinen Kopf hindurch. Seine Haare waren verwuschelt und seine Augen durch die Müdigkeit noch kleiner als sonst. So sah er eher aus wie ein kleiner, süßer Junge und nicht wie der Leader einer Band. „Du siehst ja scheiße aus.", meinte Nao trocken. Okay, Tora musste sich korrigieren. Er sah aus wie ein kleiner, rotzfrecher Junge. Anscheinend war Nao nicht ganz einfühlsam, wenn er frisch aus dem Schlaf gerüttelt wurde. „Danke, Nao." Ohne auf eine Einladung zu warten, drängte Tora sich an seinem Kumpel vorbei in die Wohnung. Dieser schloss hinter ihm die Tür und lehnte sich dann mit verschränkten Armen an das dunkle Holz. „Also. Was verschafft mir die Ehre deines späten Besuches? Ich dachte, um diese Uhrzeit beschäftigst du dich mit deinen Lovern." „Schon seit einer Weile nicht mehr.", geschlagen senkte Tora den Blick und sah auf den hellen Laminatboden. Plötzlich schwang Nao's Stimmlage von leicht genervt auf besorgt über. „Was ist denn passiert?" Ohne zu zögern erzählte Tora von der Situation. Nao, wieder ganz die fürsorgliche Bandmutti, hörte ihm geduldig zu, nickte hin und wieder und strich ihm beruhigend über den Rücken. Es tat gut, dass endlich mal wieder jemand Zeit für ihn hatte und ihm zuhören konnte, ohne dass ein Hund dazwischen kam. ,,Du solltest mit ihnen in Ruhe darüber reden. Ihr schafft es doch bestimmt einen Kompromiss zu finden. Du weißt doch, dass Takeru und Maya sich in ernsten Situationen ihrem Alter entsprechend verhalten. Unterhaltet euch darüber und dann wird sich schon alles wieder einrenken.", sagte Nao leise, nachdem Tora fertig war mit erzählen. Dieser nickte leicht. Vielleicht hatte er ein wenig überreagiert. Am nächsten Tag stand Tora unentschlossen vor seiner eigenen Tür. Takeru hatte fünfzig Mal versucht ihn anzurufen. Ungefähr zwanzig Nachrichten befanden sich auf seiner Mailbox und er hatte auch dreißig SMS bekommen. Takeru hatte geschrieben, dass sie sich Sorgen machten und dass er schnell zurück kommen sollte. Auf der Mailbox hatte Maya hin und wieder geredet und meinte, dass es ihnen Leid tat. Die Beiden wollten sich bei ihm entschuldigen. Schließlich raffte der Gitarrist doch noch seinen Mut zusammen, schloss die Tür auf und trat ein. Noch bevor er sich umsehen konnte, wo seine Freunde waren, fiel ihm ein pinker Zettel auf, der ihm direkt gegenüber auf seiner Augenhöhe an die Wand gepinnt war. Da neben hing ein schwarzes Tuch. Tora runzelte die Stirn und riss das Stück Papier von der Stecknadel, um die unverkennbare Schrift Takeru's zu lesen. Bitte setze dich auf die Mitte des Sofas und binde dir dort das Tuch um die Augen. Mit einem imaginären Fragezeichen über dem Kopf folgte Tora den Anweisungen, nahm das Tuch an sich und ging ins Wohnzimmer. Dort ließ er sich wie gewünscht auf die Mitte des Sofas fallen. Bevor er allerdings der nächsten Aufforderung nachging, betrachtete er seine Umgebung um einen Anhaltspunkt dafür zu finden, was seine Freunde vorhatten. Als er nichts entdecken konnte, band er sich das Tuch um die Augen und wartete ungeduldig auf das, was nun kommen würde. Es dauerte nicht lange, da hörte er jemanden in den Raum kommen. Links und rechts neben ihm gab das Polster unter den Gewichten Maya's und Takeru's nach, doch machten die Beiden keine Anstalten, etwas zu sagen. Als Tora schließlich den Mund öffnete, um zu fragen was hier los sei, legte sich ein schlanker Finger auf seine Lippen und verbat ihm somit das Sprechen. In Tora's Gehirn arbeitete es. Was hatten sie bloß vor? Als er plötzlich fühlte, wie etwas auf seinen Schoß gesetzt wurde, hatte er gar keine Ahnung mehr, was hier vor sich ging. Jemand ergriff seine rechte Hand, legte sie an etwas weiches und bewegte sie dann leicht auf und ab, bis Tora verstanden hatte, das er das Etwas auf seinem Schoß streicheln sollte. Als plötzlich ein leiser Laut ertönte, wusste der Schwarzhaarige, was er dort unter seinen Fingern spürte. Eine Katze. Ein seichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Das deuteten seine Freunde wohl als Versöhnung und nahmen ihm die Augenbinde ab, sodass Tora sich die Katze ansehen konnte. Sie schien schon ein erwachsenes Tier zu sein, hatte grau-weißes Fell und sah ihn mit gold-gelben Augen an, während sie leise vor sich hin schnurrte. Kurz um: das Kätzchen war einfach goldig. „Wo ist der Hund?“, fragte Tora eher aus Reflex als aus Überlegung, da er immer noch auf die Katze konzentriert war. „Haru ist bei Yuji. Er fand ihn doch so süß und dann dachten wir, dass Haru bei ihm wohnen könnte.“ Tora nickte. Schließlich riss er sich von dem Kätzchen los und sah zu seinen Freunden auf. Bei deren Anblick blieb ihm die Luft weg. „Gefällt es dir?“, fragte Takeru mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen und schmiegte sich leicht an Tora’s rechte Seite. Schnell sah er auch zu Maya, welcher genauso grinste und sich schließlich auch an seinen Freund kuschelte. Seine Lover trugen Haarreifen, auf denen Katzenöhrchen befestigt waren, beide mit weißem Plüsch überzogen und mit rosafarbenen Stoff im Inneren der Ohren. „Es tut uns Leid, dass wir dir Haru aufgezwungen haben. Wir haben ihn gesehen und fanden ihn einfach unglaublich niedlich. Wir haben gar nicht daran gedacht, dass du irgendwann mal erwähnt hast, dass du Hunde nicht so gerne magst.“, begann Maya mit ihrer Versöhnungsrede. „Wir wollen uns bei dir entschuldigen, indem wir dir gleich drei Katzen schenken. Und es tut uns auch Leid, dass wir oft so nervig waren um etwas von dir zu bekommen. Ab jetzt werden wir uns unseren Kram selbst kaufen. Und wir-“ Bevor Takeru fortfahren konnte, lagen Tora’s Lippen auf den seinen und küssten ihn sanft. Der Gitarrist hatte den Geschmack an diese Lippen schon fast vergessen, er wusste nicht einmal, wann sie sich das letzte Mal seit Haru geküsst hatten. Er hatte ihnen schon längst verziehen und die ganzen Entschuldigungen und Versprechungen waren nun unnötig. Nachdem er sich von dem Jüngsten gelöst hatte, küsste er auch Maya. „Wisst ihr...Mit den ganzen Aktionen die ihr geschoben habt um etwas zu bekommen, habt ihr mich schon ziemlich an zwei süße, wenn auch etwas nervige, Katzen erinnert. Manchmal kam mir der Gedanke euch einfach ein Schälchen Milch und zwei Körbchen hinzustellen, gar nicht so abwegig vor. Als ihr dann den Hund haben wolltet, habt ihr mein ganzes Weltbild zerstört. Aber jetzt...“ Tora spielte leicht mit den Stoffohren von Maya’s Haarreifen. „Habt ihr es geschafft wieder so wie immer zu sein. Und das reicht mir völlig als Entschuldigung. Und mir tut es Leid, dass ich so überreagiert habe.“ Plötzlich meldete sich das echte Kätzchen auf Tora’s Schoß beleidigt zu Wort und starrte den Gitarristen nieder. Erst jetzt merkte dieser, dass er mit Streicheln aufgehört hatte. „Sorry, Kleine.“ Leicht kuschelte er sein Gesicht in das weiche graue Fell. Er genoss es, endlich mal keinen Hundegeruch in der Nase zu haben. Vor allem keinen nassen Hund. Aber da war doch... „Und wie willst du sie nennen? Wir mischen uns auch nicht ein.“, fragte Takeru und strich statt der Katze Tora durch die Haare. „Chikin.“, sagte Tora ohne zu zögern und erntete wieder einen fragenden Blick seiner Freunde. „Chikin? Hört sich an wie Chicken.“, stellte Maya verwirrt fest und sah Tora skeptisch und mich hochgezogener Augenbraue an. Doch dieser nickte. „Chicken wird ihr Spitzname. Habt ihr es nicht bemerkt?“ „Was denn?“ „Sie scheint vor kurzem Hühnchen gegessen zu haben. Aus dem Maul riecht sie leicht danach.“ Alle drei begannen zu lachen. Endlich waren sie wieder zusammen und konnten ein neues Familienmitglied begrüßen, mit dem alle klar kamen. Und Tora war stolzer Besitzer von drei niedlichen Kätzchen. ----- Ich glaube, Tora hat wirklich eine Katze die Chikin/Chicken heißt xD Und Yuji hat glaube ich auch einen Hund...ich weiß es nicht genau ^^ Aber er heißt bestimmt nicht Haru und ob er ein Männchen ist ist mir ja auch nicht klar, also habe ich da relativ viel Fiktion einfließen lassen. Wenn jemand das genau weiß, dann würde ich mich sehr freuen, wenn ihr euer Wissen mit mir teilt :3 LG Teiko^^ Kapitel 8: Emotionsless (Ruka x Yomi) ------------------------------------- So, meine Schnuckies :D Hier ist der nächste OS 'Emotionsless' für aoz_9! Ich hoffe er gefällt und dimmt den Zuckergehalt vom letzten Kapitel etwas, da es hier etwas ernster wird. Ich bin echt heilfroh, dass diese Woche der Uploadtermin ist und nicht am nächsten Sonntag, weil ich bin mir sicher, dass ich da noch längst nicht in der Lage gewesen wäre, so etwas zu schreiben ^.~ Schließlich habe ich am Dienstag mein erstes JRock-Konzert mit ScReW und ich könnte jetzt schon heulen vor Vorfreude x3 Die Grundidee zu der Story stammt übrigens mehr von Yukiko als von mir ^^'' Ich war so mega Ideenlos und mein großes Schwesterchen hat mir sehr geholfen :** Aber genug geplappert, jetzt wünsche ich viel Spaß^^ (Ich habe das Gefühl, dass ich hier etwas Wortkarger bin als sonst...ich hoffe ich liege falsch mit meiner Vermutung^^'') ---------- Noch voller Begeisterung und mit Adrenalin im Blut, hüpfte Yomi winkend von der Bühne. Seine Gesichtsmuskeln wollten gar nicht mehr damit aufhören, ihm ein breites Grinsen auf die Lippen zu zaubern, was den Sänger aber natürlich nicht störte. Er liebte das Gefühl, ein gelungenes Konzert gegeben zu haben. Er liebte es ihre Fans vor Ekstase schreiend auf der Stelle hüpfen zu sehen und wie sie ihre Namen und/oder Liebesschwüre riefen. Er liebte es mit seiner Band die Halle zu rocken, als gäbe es keinen Morgen. Während die Wirkung des Konzerts noch weiter in Yomi brodelte, schmiss er sich glücklich um den Hals von Ruka und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund, ehe er auch zu den anderen Mitgliedern lief, jeden von ihnen umarmte und einen Schmatzer auf die Wange drückte. „Jungs, das war der Hammer!“, verkündete er seine Begeisterung jetzt auch in Worten und erntete ein zustimmendes Nicken von allen. Jeder hinter der Bühne war hellauf begeistert, sogar der Staff ging selig lächelnd und über das Konzert plaudernd seiner Arbeit nach. „Am liebsten würde ich noch einmal eine extra Zugabe geben!“ „Das willst du fast immer, Yomi.“, lachte Ni~ya, klopfte ihm auf die Schulter und machte sich dann auf in Richtung Duschen. Hitsugi und Sakito folgten ihm, sodass Ruka und Yomi nun alleine waren. „Hat es dir auch gefallen?“, fragte der Kleinere von Beiden und hängte sich wieder an den Hals des Braunhaarigen um ihn dort leicht zu kraulen und sachte an den weichen Lippen zu nippen. Ruka schloss die Arme um seinen Freund und zog ihn an sich um den Kuss weiter zu vertiefen. Gedämpft von ihren Lippen aufeinander gab er einen zustimmenden Laut von sich. „Wie sehr hat es dir gefallen?“, wollte Yomi nun wissen, nachdem er sich leicht gelöst hatte um den Anderen ansehen zu können. „Sehr. So wie immer.“, antwortete Ruka und wollte ihre Lippen wieder verschließen, doch Yomi hielt ihn davon ab. „Dann zeig das doch mal, Brummbär.“ „Wie soll ich das denn zeigen?“ „Vielleicht indem du grinst?!?“ Verwirrt musterte Ruka den Jüngeren, ehe er kurz lächelte. Aber eben nur kurz, denn er war anscheinend der Meinung, dass man das als ’Grinsen’ definieren konnte. Eigentlich hätte Yomi jetzt protestiert, doch er hatte keine Lust auf eine Diskussion, dafür war seine Laune zu gut. Also begnügte er sich damit den Kopf leicht zu schütteln und ihre Münder wieder zu einem Kuss zu verschließen. Seit dem Konzert waren nun schon einige Wochen vergangen, in denen sie die Tour innerhalb Japans abgeschlossen hatten und endlich wieder in ihren eigenen vier Wänden leben konnten. Ruka und Yomi selbst teilten sich schon einen ganze Weile eine Wohnung und saßen nun in Decken eingemummelt und aneinander gekuschelt auf ihrem Sofa, während sie sich die DVD ihres Finals in Tokyo ansahen. Die Lieblingsbeschäftigung des Sängers, beim Angucken ihrer Konzerte, war es immer, sich über ihre, manchmal echt dämlichen, Gesichtsausdrücke lustig zu machen oder sich über die Fanservice-Einlagen zu freuen und sich gleichzeitig zu beschweren, dass er und Ruka viel zu wenig Fanservice miteinander praktizierten. Doch dieses Mal war es anderes, denn Yomi blieb die ganze Zeit still und starrte nachdenklich auf die flimmernde Scheibe. Er konnte sich nicht erklären, wieso ihn das Thema die letzten Tage, wenn nicht sogar Wochen, so sehr beschäftigte. Bisher war es immer eine kleine Selbstverständlichkeit gewesen, dass man aus Ruka nicht schlau werden konnte und nie wirklich in der Lage war zu sagen, was gerade in ihm vorging. Wenn Yomi sich seinen Freund jetzt ansah, wie er auf den Fernseher schaute und hin und wieder Chips zwischen seine Lippen schob, konnte er beim besten Willen keine Reaktion in seinen Augen oder seinem Gesicht erkennen, die darauf hinwies, was er fühlte oder dachte. Er hatte es immer hingenommen, dass er Ruka nicht deuten konnte. Aber nun verbrachte er fast jede freie Minute damit, über das nachzudenken. Wieso zeigte der Drummer keine Gefühle? Wieso war er so...emotionskarg? Wollte er cool rüberkommen? Stark? Wollte er zeigen, dass er alles aushalten und nichts ihn erschüttern konnte? Yomi konnte sich drauf keinen Reim machen. Normalerweise zögerte er ja nie damit etwas zu fragen, egal wie peinlich oder seltsam die Frage war. Er hatte sogar Sakito einmal gefragt, ob er ihm an einem Eis oder Ähnlichem beibringen konnte, wie man jemanden einen blies und ihn damit richtig um den Verstand brachte. Da Yomi vor seiner Beziehung mit Ruka bisher nur mit Frauen was gehabt hatte, hatte er halt Hilfe benötigt. Und er hatte die Frage ohne rot zu werden über die Lippen gebracht. Also wieso stellte sich jetzt irgendetwas in ihm dagegen, den Drummer einfach gerade heraus zu fragen? Vielleicht war es auch einfach nur sein Ehrgeiz, die Herausforderung, die ihm sich hier stellte, anzunehmen und Ruka eine richtige Emotion zu entlocken. Nicht nur ein leichtes Lächeln oder die Zärtlichkeit in seinen Berührungen und Küssen. Nein, eine richtige Emotion, die man richtig deuten konnte. Sowas wie Angst, Trauer, Wut, unendliche Freude. Jetzt fest entschlossen richtete Yomi seinen Blick wieder auf den Bildschirm. Oh ja, er würde Ruka schon dazu kriegen ihm zu zeigen, wie er sich fühlte. Er würde ihn mit etlichen Situationen konfrontieren, die eine Emotion erforderten. Also begann Yomi sobald es ging damit, seine Pläne umzusetzen: Plan A: Horrorfilme gucken Verlauf: Yomi war vor Angst vom Sofa gefallen und Ruka hatte ohne das Gesicht zu verziehen den Fernseher abgeschaltet und den Kleineren abgelenkt...wie dürfte klar sein... Fazit: fehlgeschlagen Plan B: Schnulzenfilme gucken Verlauf: Der Sänger war in unregelmäßigen Abständen in Tränen ausgebrochen und hatte seinen Freund vollgejammert, dass es unfair wäre, dass die Liebe der Beiden von den Eltern verboten wurde. Ruka selbst hatte es über sich ergehen lassen aber keine erhoffte Reaktion gezeigt. Fazit: fehlgeschlagen Plan C: Den Drummer schocken Verlauf: Von einem Freund hatte Yomi sich 10 weiße Ratten ausgeliehen und sie in ihrem Zimmer herumlaufen lassen. Als Ruka sie gesehen hatte, hatte er Yomi nur gefragt, was das sollte und die Ratten zum Freund zurück gebracht. Ohne Emotionen. Fazit: fehlgeschlagen Das ganze ging so lange, bis Yomi beim Buchstaben Y angekommen war. Nur leider fehlte dem sonst so kreativen Sänger jede Idee für einen Plan Z. Außerdem stieß er langsam mit den Nerven an seine Grenzen. Egal was er tat, Ruka zeigte keine Emotionen außer vielleicht mal ein leichtes Lächeln, wenn irgendetwas lustig war. Oder ein fieses Grinsen, wenn Yomi's Versuche beim Sex oben zu liegen daneben gingen. Und in Sex endete es irgendwie bei fast jedem Plan...was machte er nur falsch? Der Drummer sollte ihm endlich zeigen, wie es in ihm aussah und nicht so wirken, als wurde ihm alles dezent am Arsch vorbei gehen. Ein paar Tage nach dem fehlgeschlagenen Plan Y, hockte Yomi schon beinahe verzweifelt auf ihrem Bett und kaute leicht an seinen Fingernägeln, also ob ihm dadurch endlich die Eingebung kommen würde. Es war doch zum verrückt werden! „Yomi? Kommst du?“, hörte der Sänger Ruka aus dem Flur schreien. Sie wollten in den Freizeitpark gehen, das hatten sie schon länger geplant, doch Yomi hatte beim besten Willen keine Lust. Als er nicht kam, betrat Ruka schließlich ihr Zimmer. „Ist alles okay, Kleiner?“ „Ja.“, gab Yomi trotzig zurück und starrte wieder auf seine Fingernägel. Wie interessant die Farbe doch war... „Jetzt im ernst, Yomi. Du bist die letzte Zeit so komisch drauf. Was ist los?“ „Ich bin gar nicht komisch drauf.“ „Oh doch, das bist du! Du machst im Moment nur Blödsinn, und zwar eine andere Art von Blödsinn, als du normal baust.“ Zweifelnd sah Yomi zu seinem Freund. Im dessen Gesicht regte sich nichts. Kein Funken Sorge. Noch nicht einmal Enttäuschung oder Wut. Ruka hatte wieder so einen undefinierbaren Blick. Langsam wurde Yomi wütend. Wie konnte ein einzelner Mensch so ein Eisklotz sein!?! Er wusste nicht genau warum, doch er stand auf und schritt an Ruka vorbei in den Flur, um sich Schuhe und Jacke anzuziehen. Doch er hatte keines Falls vor mit seinem Freund in den Freizeitpark zu gehen. Yomi wollte alleine sein. Vielleicht fiel ihm dann endlich ein Plan Z ein und wenn es nötig war auch noch ein Plan Ω oder ein Plan ∞. „Gehen wir jetzt?“ „Ich gehe! Und zwar alleine!“ „Was? Yomi, aber wir wollten-“ Aufgebracht drehte der Sänger sich herum und funkelte den Älteren böse an. „Steck’ dir deinen Freizeitpark sonst wo hin!“ Und damit raste er aus der Wohnung, ließ die Tür extra laut knallen und rannte davon. Sein Geduldsfaden war gerissen. Auch noch Stunden später war Yomi sauer. Zwar hatte sich die Wut etwas gelegt, doch er war definitiv noch sauer. Ruka hatte oft versucht ihn anzurufen, hatte ihm gefühlte tausende Nachrichten geschickt. Doch der Sänger hütete sich diese zu lesen, vor kurzen hatte er sein Handy auch ausgeschaltet. Vielleicht würde der Drummer sich Sorgen um ihn machen, wenn er lange genug wegblieb. Diese Idee ließ Yomi bitter lächeln. Er hatte einen Plan Z. Und diesen setzte er auch um. Erbarmungslos. Er hatte sich in einem kleinen, unbedeutenden Hotel ein Zimmer genommen und würde hier für die nächsten Stunden, vielleicht auch ein paar Tage bleiben. Natürlich wusste Yomi, dass er nicht allzu lange wegbleiben konnte. Die freien Tage nach der Tour waren fast vorbei, dann würden die Proben wieder beginnen und dort durfte er nicht fehlen. Aber die Zeit, die ihm noch blieb, würde er auskosten. Sollte Ruka doch ruhig ein wenig leiden. Yomi’s Blick schweifte auf sein Handy, was immer noch regungslos neben ihm auf der Matratze lag. Die Neugierde übermannte ihn und er schaltete das Gerät wieder an. Augenblicklich blinkten ihm verpasste Anrufe und Nachrichten entgegen. Viel zu viele. Ruka musste mindestens in einer Minute zehn Mal versucht haben ihn zu erreichen. Ein wenig ließ das Yomi schmunzeln. Nun wusste er wenigstens, dass er dem Drummer nicht egal war, dass er ihn wirklich zu lieben schien. Immer noch neugierig ließ der Sänger seine Mailbox ablaufen, auf die auch öfters gesprochen wurde. „Yomi, verdammt noch mal! Wo bist du? Ich suche gerade ganz Tokyo nach dir ab, bitte melde dich doch! Wenn ich etwas gemacht habe, was dich verletzt hat, dann tut es mir Leid, aber bitte erkläre mir doch, WAS ich falsch gemacht habe! Ich verstehe es nicht...Bitte Yomi, ich liebe dich und ich mache mir Sorgen!“ „Armes Gigaflare.“, sagte Yomi mit einem leicht spöttischen Unterton zu sich selbst. Im Hintergrund der Nachricht hatte man U-Bahngeräusche gehört, also war Ruka wirklich auf der Suche nach ihm. Doch dann ließ er das Gesagte noch einmal Revue passieren und sein Lächeln erstarb. Wenn ich etwas gemacht habe, was dich verletzt hat, dann tut es mir Leid, aber bitte erkläre mir doch, WAS ich falsch gemacht habe! Ruka konnte doch gar nicht wissen, weshalb Yomi sauer auf ihn war. Er hatte es ihm nie gesagt. Außerdem hatte der Drummer sich immer so benommen, er hatte nie wirkliche Emotionen gezeigt und Yomi war trotzdem mit ihm zusammen gekommen. Wie sollte er sich denn einen Reim darauf machen, wo der Sänger ihn doch komplett im Dunkeln stehen ließ. Der Arme machte sich bestimmt schier verrückt. Einmal, weil er nicht wusste, wo sein Freund steckte. Und zweitens, weil ihm genau klar war, dass er einen Fehler gemacht hatte. Doch konnte er nicht wissen was für einen. Traurig schloss Yomi die Augen, um darüber nachzudenken, ehe er schnell aufsprang und das Hotelzimmer verließ. An der Rezeption checkte er aus, was die Frau dort kurz stutzen ließ, da er ja nur gute 5 Stunden im Hotel verbracht hatte. Draußen angekommen wehte ihm kalte Nachtluft ins Gesicht, da es bereits 23 Uhr war. Eher aus einem inneren Reflex heraus, hatte Yomi sich ein Hotel ausgesucht, von welchem man leicht zu Fuß zu ihrer Wohnung kommen konnte. Den Weg bis dahin rannte er, denn langsam begann ihn das schlechte Gewissen zu überfallen. Er war eigentlich nicht der Typ, der solche Aktionen, wie diese, wirklich durchzog. Normalerweise wäre er wohl schon vor mehreren Stunden zurückgekehrt und es wunderte ihn schon, dass er so lange ausgehalten hatte. Bei der Wohnung angekommen, rannte er fast die Tür ein, doch was er im Wohnzimmer vorfand, ließ ihn erschrocken inne halten. Dort saß Ruka auf dem Sofa, die Beine nah an seinen Körper herangezogen und den Kopf drauf gebettet. Leises Schluchzen war zu hören und sein Körper zitterte leicht, während er immer wieder kurz den Kopf schüttelte und leise vor sich hinredete, was der Sänger nicht verstehen konnte. Insgesamt gab sein Freund ein sehr deprimiertes Bild ab, was Yomi zum einen schockte, zum Anderen aber unheimlich glücklich machte. Also war er durchaus in der Lage Gefühle zu zeigen! „Ruka?“, unterbrach Yomi leise die bedrückende Stille, da Angesprochener anscheinend viel zu sehr in Depressionen versunken um ihn wahrzunehmen. Doch jetzt hob dieser ruckartig den Kopf, seine Augen weiteten sich und Sekunden später fanden sich beide in einer fast schon verzweifelten Umarmung wieder. „Oh, Gott!“, schluchzte Ruka und drückte seinen Freund fester an sich, als würde dieser ihm wieder weg laufen wollen. „Ich habe...mir solche Sorgen um dich gemacht.“ „Es tut mir Leid, Ru...ich...ich habe nicht wirklich nachgedacht. Ich war einfach unheimlich sauer in dem Moment, dass ich nicht mehr in der Lage war nachzudenken. Ich wollte dir nicht wirklich weh tun, ich-“, stammelte Yomi vor sich hin. Aber bevor er noch weiter mit seinem Entschuldigungsmarathon fortfahren konnte, presste Ruka ihre Lippen aufeinander und begann einen sanften Kuss, welcher Yomi leicht lächeln ließ. Wenigstens schien Ruka ihm zu verzeihen. Als sie sich wieder voneinander gelöst und einigermaßen beruhigt hatten, setzten sie sich zusammen auf das Sofa und Ruka sah den Kleineren erwartungsvoll an. „Was war denn überhaupt los? Was habe ich gemacht?“ „Du kannst gar nicht wissen, was du gemacht hast...Eigentlich hast du gar nichts gemacht sondern ich habe mich in Etwas hinein gesteigert...“ „In was?“ Yomi zögerte. Er wusste nicht, wie er es sagen sollte. Wie sollte er erklären, dass es für ihn einfach unerträglich wurde, dass Ruka nie zeigte, was sich in ihm tat. In seinen Gedanken hörte sich die Erklärung so unsagbar leicht an, doch aus irgendeinem Grund wusste er nicht, wie er sich in Worte fassen sollte. „Naja. Weißt du, ich habe irgendwann damit angefangen, darüber nachzudenken, warum du so bist...so...emotionslos. Du hast mir nie gezeigt, wie es dir gerade ging. Nie konnte ich aus deinen Reaktionen eine Gefühlslage schließen. Hin und wieder habe ich sogar daran gezweifelt, dass du mich wirklich liebt.“ Ohne Yomi zu unterbrechen hörte Ruka zu. Dabei hielt er leicht den Kopf gesenkt und starrte auf ihre verschränkten Hände. Der Sänger merke, dass er leicht zitterte...Wie unangenehm. „Dann habe ich alles Mögliche versucht, um dich irgendwie dazu zu bringen, mir zu zeigen wie es in dir aussieht. Das war der Blödsinn, den du heute morgen meintest. Aber nichts hat geklappt und ich habe mir immer weiter den Kopf zerbrochen, was ich tun könnte und warum du so bist. Als du dann meintest, dass ICH komisch sei, ist bei mir eine Sicherung durchgebrannt...obwohl du doch gar nichts dafür konntest.“ Yomi schluckte hart als er die Augen wieder öffnete, die er irgendwann in seinem Redeschwall geschlossen hatte, und in Ruka’s braune Augen blickte. Ruka lächelte. Und er lächelte nicht so wie sonst, sondern irgendwie...traurig? Bitter? Doch in seinen Augen zeigte sich nichts. Warum? Warum war das nur so? „Wieso zeigst du mir nie, wie es dir geht?“, flüsterte der Jüngere und kaute nervös auf der Unterlippe herum. Er wusste nicht weshalb, aber irgendwie hatte er Angst vor der Antwort. Es musst ja einen Grund geben. Niemand war einfach so...gefühlskarg. „Es tut mir Leid, dass ich meine Gefühle nicht zeige. Aber...es geht nicht. Es geht einfach nicht! Seitdem ich klein war, war es für mich immer schwerer Anderen meine Gefühle mitzuteilen.“ „Warum?“ „Mein...mein Vater, er...Verdammt, ich weiß nicht, wie ich das sagen soll! Ich habe ewig mit niemanden mehr darüber gesprochen!“ Während Ruka sprach, beobachtete ihn Yomi ganz genau. Zum ersten Mal, seitdem er ihn kannte, zeigte sich sowas wie Trauer in den Augen des Drummers. Trauer gemischt mit purer Verzweiflung. Beruhigend drückte Yomi die Hand des Anderen etwas fester. Der Brünette atmete noch einmal tief durch und begann dann mit zittriger Stimme weiter zu reden. „Als ich klein war, hat mein Vater meine Mutter oft misshandelt. Er hat sie geschlagen, sie vergewaltigt und ließ mich dabei zusehen. Er meinte immer, dass meine Mutter eine dreckige Schlampe sei, die es nicht verdient hatte gut behandelt zu werden. Ich weiß nicht, warum er das gesagt hat. Aber er zeigte uns immer wieder aufs Neue, dass er es ernst meinte. Ich hatte immer zusehen müssen, wie er meiner Mutter die schrecklichsten Dinge angetan hat. Ich sollte ein Mann sein, hat er gesagt. Ich sollte lernen, wie grausam die Welt ist und aufhören wie ein Weichei zu flennen. Dieser Kerl hat mich drauf getrimmt so zu sein, wie ich jetzt bin. Ich bin eigentlich ganz froh, dass es mir nur schwer fällt meine Gefühle zu zeigen. Ich hätte genauso gut so ein Arschloch werden können, wie er. Ich hatte auch schon längst verlernt zu weinen, als meine Mutter sich-“ stockend brach Ruka ab und lehnte seinen Kopf an Yomi’s Schulter, welcher ihm sanft durch das Haar strich. Die Geschichte schockierte Yomi zutiefst. Er hatte nie etwas über die Kindheit seines Freundes gewusst und was dieser hatte erleben müssen, war einfach nur grausam. Jetzt verstand er auch weshalb Ruka so war, wie er war. Doch er war sich sicher, dass man da irgendwie helfen könnte. Bestimmt wäre der Drummer gerne in der Lage seine Gefühle anderen mitzuteilen, aber ohne Hilfe ging das nicht. Und da Yomi ein Experte war, in Sachen ’Emotional’, konnte er sicherlich ihm beibringen, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, sodass er endlich wieder in der Lage war, zu lachen, zu weinen, wütend zu sein. Welche Emotion auch immer, er sollte sie zeigen können. Kapitel 9: Wanton (Uruha x Reno) -------------------------------- Warnung: Dieser OS ist (meiner Meinung nach) ein Porn without Plot ohne richtigen Porn. xD Also bitte erwartet hier keine sonderlich tief gehende Story, weil mir das irgendwie nicht möglich war, was auch ein wenig daran liegen könnte, dass Yukiko's Wunsch ausdrücklich lautete (ich zitiere): wenn der nicht EXTREM körperlich wird, bekommst du kein rev!!! -.-'' Ich weiß, dass es als Scherz gemeint war, denn du würdest es nie wagen nicht zu kommentieren :D Schatz, ich liebe dich aber jetzt ist der OS wirklich relativ Storylos geworden...Ich hoffe, dass er dich trotzdem zufrieden stellt, weil ich will nicht, dass das Kapitel auf Adult gestellt werden muss...Ich glaube damit spreche ich auch im Interesse einiger anderer Lesen ;) Noch eine kurze Frage: Ich suche mir für die OS's immer Bilder der Hauptcharaktere raus. Habt ihr daran Interesse, sie zu sehen? Ich werde hier mal die Links posten, aber wenn ihr das unnötig findet, dann sagt Bescheid ;) Reno: http://3.bp.blogspot.com/-wgN-78K6kAI/Tkkq5dAabbI/AAAAAAAAAGE/gDCjMlz1SMs/s1600/tumblr_ldowp6epgO1qe63dko1_500.jpg Uruha: http://nd03.jxs.cz/146/597/1d2ac261b7_64714802_o2.png Jut, dann wünsche ich viel Spaß beim Kapitel und bedanke mich mal für die 16 Favo's und insgesamt 32 Kommentare (´◉౪◉`)Ihr seid meine Bärchies, ich liebe euch :** Das motiviert wirklich ungemein :D ---------- Gespannt folgten viele Augenpaare der leeren Whiskey-Flasche, die immer langsamer wurde. Und langsamer. Und langsamer. Im Schneckentempo schlurfte der Flaschenhals an Ruki vorbei und begann sich in Reno's Richtung zu bewegen, welcher diese mit apathischen Blick anstarrte, um zu verhindern, dass sie bei ihm stehen blieb und dafür noch wenigstens bis zu Ko-Ki, der neben ihm saß, kam. Doch seine hypnotischen Superkräfte ließen ihn im Stich und der Gitarrist stöhnte frustriert auf, als die Flasche direkt vor ihm aufhörte sich zu drehen. Na toll. Hätte er nicht erst nächste Runde dran kommen können? Dann hätte er vielleicht noch das Glück gehabt, dass Ko-Ki etwas für ihn aussuchen musste, und die Aufgabe wäre wenigstens relativ harmlos ausgefallen. Aber nein! Das Schicksal hasste ihn und er durfte sich nun von Saga irgendeine dämlich perverse Forderung stellen lassen und vor dieser hatte er definitiv jetzt schon Angst. Denn jeder wusste, dass Saga hinterhältig, gemein und vollends versaut war, wenn es um die Macht ging, jemandem etwas ohne Widerrede befehlen zu dürfen. Okay, vollends versaut war er auch normalerweise, doch die Mischung aus allem trieben Reno feine Schweißperlen auf die Stirn. Zögerlich sah er zu dem Bassist von Alice Nine auf, welcher ihm im Kreis direkt gegenüber saß und sich nachdenklich am imaginären Ziegenbärtchen zupfte. „Uruha zieht sein Oberteil aus und du leckst ihm den Wodka vom Oberkörper, den er sich vorher drüber kippt. Und das langsam, klar! Ich will eine richtig heiße Show sehen." Reno's Kinnlade segelte unelegant Richtung Boden, während von Tora ein genervtes Seufzen zu hören war. „Können hier nicht mal etwas weniger schwule Aufgaben gestellt werden? Ich bin ja tolerant aber irgendwann ist auch mal genug.", gab der Schwarzhaarige seine Meinung kund und lehnte sich mit verschränkten Armen an das Sofa hinter sich. Nao neben ihm nickte erleichtert. „Ihr seid doch nur unausgelastet und wollt nicht zugeben, dass ihr mal wieder Sex nötig habt und das euch diese 'schwulen' Aufgaben anmachen.", kicherte Shou, der schon seit geraumer Zeit mehr auf Saga's Schoß saß als auf dem Boden, leicht angetrunken war und nach seinem Kommentar auffordernd zu Reno sah. „Mach schon." Der Gitarrist seufzte geschlagen und winkte dann Uruha zu sich heran, welcher auch sofort und mit einem viel zu breitem Grinsen auf dem Gesicht vor ihm auftauchte. Eigentlich hatte Reno ja nichts gegen solche Art von Aufgaben, ganz im Gegenteil, er genoss sie. Doch bei Uruha war das etwas vollkommen anderes, denn Reno hatte schon länger ein Auge auf den hübschen Gitarristen geworden. Er verzehrte sich gerade zu nach diesen göttlichen Beinen, diesem göttlichen Arsch, diesen göttlichen Lippen. Einfach alles an Uruha war göttlich und das würde es Reno nicht unbedingt leichter machen bei der Ausführung der Aufgabe nicht über ihn herzufallen. Mit einem flauen Gefühl ihm Magen beobachtete er, wie der Blonde sich sein T-Shirt langsam über den Kopf zog und es ungeachtet neben sich fallen ließ. Reno’s Mund wurde trocken als er die feinen Bauchmuskeln sah, die sich beim Ausziehen angespannt und jetzt wieder gelockert hatten und sein Blick blieb unweigerlich am Hosenbund hängen, der gefährlich tief saß. Fuck, fluchte er in Gedanken vor sich hin, während er sich zögerlich zur Seite beugte um die Wodka-Flasche zu greifen, die hinter ihm auf dem Tisch stand, und sie Uruha hinhielt. Immer noch mit einem breiten Grinsen, was Reno nur noch mehr Angst einjagte, denn der Gitarrist schien die ganze Situation mit jeder Faser seines Körpers zu genießen, nahm er das Getränk entgegen um es gleich darauf zu öffnen und die Flüssigkeit von seinem Hals aus vorsichtig seinen perfekten Oberkörper entlanglaufen ließ. Fast schon automatisch beugte Reno sich dem Anderen entgegen und fing mit seiner Zunge den ersten Tropfen oberhalb des Gürtels auf um die feuchte Spur entlang nach oben zu lecken und genüsslich an der weichen Haut zu nippen. Plötzlich war alles um sie herum ausgeblendet, er nahm nur noch Uruha und dessen Haut wahr, die er schon lange so sehnlichst auf seiner spüren wollte und sie jetzt wenigstens mit der Zunge berühren durfte. Und es fühlte sich einfach nur verdammt gut an. In Reno’s Fingern und Unterleib kribbelte es gefährlich. Er wollte Uruha endlich komplett berühren und ihm die Kleider vom Leib reißen, damit er jeden freigelegten Zentimeter dieser makellosen, warmen Haut erkunden und sich daran erfreuen konnte. Verlangend öffnete Reno die Augen und sah zum Anderen hinauf. Dieser hatte den Kopf ein wenig nach hinten geneigt, die vollen Lippen leicht geöffnet und gab leise sein Gefallen an der Situation preis, was Reno schmunzeln ließ. Vielleicht war es doch nicht so abwegig Uruha ins Bett zu bekommen, denn dem schien das Spiel durchaus Freude zu bereiten. Doch ehe Reno weitere Pläne für ihre gemeinsamen Nächte spinnen konnte, würde er unsanft aus seinem tranceartigen Zustand herausgerissen. „Das war wirklich heiß, ihr Süßen, aber ich würde euer Vorspiel gerne beenden, bevor ihr die Regeln vergesst, die wir vorher festgelegt haben. Keinen Sex während des Spiels! Wenn ihr gar nicht mehr warten könnt, dann geht zu einem von euch nach Hause aber nicht hier!“, unterbrach Kai ihre traute Zweisamkeit, wovon er ein genervtes Knurren seitens Reno und ein enttäuschtes Seufzen von Saga erntete. Dennoch trennte sich der Gitarrist vom Objekt seiner Begierde und setze sich wieder auf seinen eigentlichen Platz zwischen Ruki und Ko-Ki, den süßen Geschmack von Uruha’s Haut noch auf der Zunge. Während des ganzen Spiels schweifte Reno’s Aufmerksamkeit immer wieder zum GazettE Gitarristen, welcher gelangweilt an seinen Haaren rumzupfte, da er irgendwie nie dran kam. Wie konnte jemand beim Rumzupfen so sexy sein?!? Als Kai sie endlich alle aus seiner Wohnung schmiss, nur Reita da behielt, weil der mit beim aufräumen helfen musste - HA! - , stürmte Reno regelrecht nach draußen um möglichst viel Abstand zwischen sich und Uruha zu bringen. Doch noch ehe er irgendwie dazu kommen konnte sein Auto aufzuschließen, wurde er gegen die Fahrertür geschupst und augenblicklich presste sich von hinten jemand an ihn um ihn an Ort und Stelle zu halten. Irritiert drehte er seinen Kopf etwas zur Seite um den Angreifer identifizieren zu können. „Du kannst doch jetzt nicht einfach abhauen.“, säuselte Uruha gegen seinen Nacken und strich mit den Lippen leicht darüber, was Reno warme Schauer über den Rücken und seinen Körper leicht erzittern ließ. Er war sich sicher, dass er sich hätte befreien können, doch aus irgendeinem Grund hatte er dazu keine Lust. Der warme Körper an seiner Kehrseite war einfach zu angenehm. „Wenn man etwas angefangen hat bringt man es auch zu Ende, also schlage ich vor, dass wir jetzt zu mir fahren und dort ein wenig Spaß haben.“ Und Reno wäre ein Narr gewesen, hätte er diese eindeutig zweideutige Einladung abgelehnt. Nicht mal zwanzig Minuten später waren sie in Uruha’s kleiner Wohnung angekommen und der Blonde fackelte nicht lange und drückte Reno gegen die nächstbeste Wand um ihn in einen wilden Zungenkuss zu ziehen. Wie ein kleines Kind an Weinachten freute sich dieser über das Kommende. Endlich würde er den Gitarristen mit jedem Teil seines Körpers spüren können, endlich würde er das bekommen, wonach er sich schon so lange verzehrte. Nur leider wurde ihm ein Dämpfer verpasst, bevor es richtig los gehen konnte. „Ich kann es gar nicht erwarten dich zu sehen, wenn du die Beine für mich breit machst.“, keuchte Uruha gegen ihre, bis eben noch kämpfenden Lippen, doch erzielte er damit nicht das, was er sich wahrscheinlich erhofft hatte, denn Reno brachte ihre aneinander geschmiegten Körper leicht auf Abstand. „Ich mache für dich die Beine breit?“, fragte er ungläubig, was auch Uruha stutzen ließ. „Klar! Ich liege immer oben, außerdem kommst du mit allem was du machst so unheimlich lasziv und zugleich unschuldig rüber, wie es einfach nur ein Uke kann.“ Das war zu viel für Reno. Entsetzt schupste er den anderen von sich und setzte schnell eine wütende Miene auf. Uke?!? ER?!? „Ich komme immer lasziv rüber, keines falls unschuldig! Ich bin immer gewollt sexy! Und KEIN Uke!“ Erschrocken starrte Uruha Reno hinterher, als dieser aufgebracht die Wohnung verließ. Das war doch wohl die Höhe! Reno hatte noch nie unten gelegen und er hatte auch nicht vor das jemals zu ändern. Außerdem war Uruha kleiner als er und das war für ihn der ultimative Grund der aktive Part zu sein! Idiot, dachte Reno wütend. Meint alles was er mache sähe lasziv aus und gleichzeitig auch noch unschuldig? Wie sollte das denn gehen?!? Seit diesem mehr oder wenigem peinlichen Vorfall, hatte Reno die Gegenwart des Anderen stur gemieden, war nur zum Proben in der PSC und verschanzte sich sonst in seiner Wohnung. Ja, er war immer noch sauer, denn er versuchte mit allem sein ohnehin schon großes Ego noch weiter aufzuputschen, doch Uruha hatte es doch tatsächlich geschafft das dieses für einen kurzen Moment auf ein Minimum geschrumpft war. Und dieser Gefahr konnte und durfte er sich einfach nicht mehr aussetzen. Nur leider sollte sein nicht ganz so totsicherer Plan kaum Früchte tragen, denn als er sich an einem Tag in der PSC gerade dazu durchgerungen hatte mal wieder einen dieser ekligen Kaffees aus der Monster-Maschine, die jeden hier veraschte, zu trinken, platze sein Traum von einem Uruha-freien Leben. Denn eben dieser packte ihn aus heiterem Himmel am Handgelenk, zerrte ihn in den nächsten freien Raum, schubste ihn an die Wand und presste sich mit seinem kompletten Körpergewicht an ihn. Weshalb war Uruha eigentlich so stark? Das war unfair! Der Blonde ließ ihnen keine Zeit zum Reden und machte sich daran das Verlangen wieder anzustacheln, was Reno über die Tage erfolgreich hatte zügeln können, indem er den Vorteil nutzte, dass Reno statt einer Hose nur Hotpants und Strapse trug. „Gib es doch endlich zu, dass dich das scharf macht, Reno-chan.", säuselte Uruha gegen sein Ohr, während er aufreizend mit den Fingerkuppen die Innenseite von Reno's unbedecktem Oberschenkel hinauffuhr, um kurz vor seiner Lendengegend zu stoppen und wieder herunter zu fahren nur damit er das Gleiche noch einmal wiederholen konnte. Der Jüngere hatte währenddessen arge Probleme damit, die verräterischen Laute zu unterdrücken, die versuchten über seine Lippen zu kommen, und nur deutlich zeigen würden, dass ihm die Berührungen mehr gefielen, als ihm lieb war. Niemals würde er Uruha zeigen, dass seine Aussage zu hundert Prozent zu traf, dass ihn das wirklich scharf machte. Das war unter seiner Würde, auch wenn sein Ego schon allein dadurch untergraben wurde, dass er es war, der an die Wand gedrückt, dort erbarmungslos festgehalten und um den Verstand gebracht wurde und nicht anders herum, wie es für ihn normalerweise üblich war. Fast schon hilflos sah Reno sich im Raum um, um etwas zu finden, dass ihn aus dieser erniedrigenden Lage befreien könnte, doch er konnte beim besten Willen nichts ausfindig machen. Als er plötzlich die Lippen des anderen Gitarristen spürte, die sich auf seinem Hals ablegten und an einer Stelle zu saugen begannen, könnte er ein angetanes Keuchen doch nicht unterdrücken. Ein ebenfalls unbedeckter Schenkel drängte sich zwischen die Seinen und rieb unbarmherzig an seinem Schritt, was ihm einen weiteren Ton des Gefallens entlockte. Ade, du meine geliebte Würde, jammerte Reno innerlich. Zu allem Überdruss legte sich sein Kopf auch noch automatisch, wirklich ohne sein Zutun (!), nach hinten und gab Uruha mehr Freiraum an seinem Hals, den er mit Lippen und Zähnen auf süße Art malträtieren konnte, während das Bein an seiner Körpermitte ihn ohne Unterlass stimulierte, sodass Reno nun wirklich ein ernsthaftes Problem bekam. Verzweifelt starrte er an die weiße Decke, bis ihm eine Idee kam, wie er den Anderen ablenken und das Spiel nach seinen Wünschen formen konnte. Mit einer gespielten, plötzlichen Anspannung in seinen Muskeln, gab er ein eher unmännliches: „Ihiiii! Da hängt eine riesige Spinne an der Decke!", Gequicke von sich und tatsächlich ließ der Blonde augenblicklich von seinem Hals ab um nach der potentiellen Gefahr über ihren Köpfen Ausschau zu halten, was Reno leicht schmunzeln ließ, da der Ausdruck auf Uruha's Gesicht einfach für die Götter war. Er war halt eine Diva, für die es im Leben kaum etwas schlimmeres geben konnte als Falten, abgebrochene Fingernägel, nicht sitzen wollende Haare und halt Spinnen. Und diesen Punkt der Schwäche nutze Reno zu seinen Gunsten aus, um sich und Uruha mit einem Ruck umzudrehen. Nun war Uruha es, der mit verwirrten, weit aufgerissenen Augen an die Wand gedrückt stand und keinen Ausweg hatte. Endlich stimmten die Machtverhältnisse wieder, denn es war sowieso ein komisches Gefühl für Reno zum Uke degradiert zu werden und dann auf seinen Seme hinunterblicken zu müssen. Er war nun einmal größer als der Blonde, also hatte er hier Seme zu sein und nicht anders herum! Der Einzige, von dem er sich nageln lassen würde, wäre IV und das auch nur, weil dieser einfach in Sachen Kraft deutlich über ihm stand. „Ich habe dir letztes Mal eigentlich schon überdeutlich klar gemacht, dass ich nicht derjenige bin, der die Beine breit macht. Wenn du mich haben willst, musst du wohl damit leben können.“, flüsterte Reno mit einem siegessicheren Lächeln auf den Lippen. Er wusste zwar, dass Uruha bei der Rollenverteilung wohl genauso stur war wie er selbst, doch er würde ihn schon dazu bringen seine Meinung zu ändern. Doch auch Uruha schien nicht gewillt zu sein kampflos aufzugeben. „Das kann ich nur zurückgeben, Kleiner.“ Kleiner?!? „Du scheinst ein paar Probleme mit deinem Einschätzungsvermögen zu haben, Uru-chan, denn ich bin eindeutig größer als du.“ „Aber jünger und das reicht mir, um dich ’Kleiner’ zu nennen.“ Okay, langsam bekam Reno einen dicken Hals. Uruha schien ein genauso großes Selbstvertrauen und genauso viel Selbstachtung zu haben wie er und das könnte das Ganze durchaus schwieriger gestalten. Also musste ein Plan her. „Was hälst du davon, wenn wir hieraus ein kleines Spiel machen? Jeder von uns versucht den anderen so heiß zu machen, bis dieser vor Geilheit zergeht und nicht mehr anders kann, als sich degradieren zu lassen. Wem am Ende der Arsch weh tut, der hat verloren.“ Bei Reno’s Vorschlag wurde auch Uruha’s Grinsen immer breiter, bis er schließlich ihre Lippen zu einem kurzen, aber nicht weniger heißen Zungenkuss verschloss. „Abgemacht.“ Und - verdammt – dieses Spiel erwies sich wirklich als äußerst schwierig. Wann immer sie dazu die Gelegenheit hatten taten sie irgendetwas zweideutiges, was dem Anderen den Schweiß auf die Stirn trieb. Und Reno musste zugeben, dass Uruha’s Aktionen viel zu lasziv und pervers waren, als dass er lange standhalten könnte. Er wusste gar nicht mehr wann er das letzte Mal ohne eine enge Hose nach Hause gekommen war. Der Blonde war einfach nur zu geil. Erst heute hatte Uruha es gebracht, sich während eines Gespräches in den Schritt zu greifen und dabei lautlos zu stöhnen und Reno so lüsternd anzusehen, dass dieser kurz davor gewesen war einfach vor Kai’s Augen über Uruha herzufallen und ungehemmten Sex mit ihm zu haben. Ja, und in seiner eher ungewollten Vorstellung hatte er unten gelegen. In diesem Moment hatte er sich selbst Angst gemacht. Gott sei Dank war Kai mit den Fotos viel zu beschäftigt gewesen, als dass er ihre kleine versaute Konversation hätte mitbekommen könnten. Wie schon erwähnt war Reno kurz davor diesen Wettkampf zu verlieren. Er war einfach zu heiß auf Uruha und er wusste, dass es nur noch die Frage einer kurzen Zeitspanne war, bis er zum ersten Mal Uke sein würde. Leider hatte sich sein Körper anscheinend schon damit abgefunden, nur sein Gehirn und seine Selbstachtung wehrten sich noch mit allen Mitteln dagegen. Er wollte Uruha! Jetzt! Sofort! Auf der Stelle! Und Reno wusste, dass seine mannhaften Triebe ihm wirklich zum Verhängnis werden würden. „Du fragst mich das jetzt nicht echt, oder? Bitte sag mir, dass das ein verrückter Albtraum ist.“ Ko-Ki’s Augenbrauen waren schon fast unter dem Haaransatz verschwunden, so hoch hatte er sie wandern lassen, als Reno widerwillig sein Anliegen geäußert hatte. Er konnte nicht glauben, dass er das hier wirklich tat und er wollte sich dafür einfach nur in den Arsch treten. „Nein...das ist leider mein Ernst.“ „Reno-chan, ich habe mir eine solche Frage deinerseits im Kalender als Weltuntergangsvorbote angestrichen! Wie kommst du denn jetzt auf sowas?!?“ Wenigstens ist hier einer der Meinung, dass ich der ultimative Seme bin, dachte Reno etwas erleichtert, was sein Unbehagen gegenüber der Situation allerdings kein bisschen besser mache. „Hör zu...Ich bin total geil auf Uruha, verstehst du? Nur leider wollen wir beide keinesfalls unten liegen und haben jetzt einen kleinen Wettkampf angefangen, wer von uns es als erstes schafft, den Anderen unter sich zu kriegen. Und ich bin kurz davor zu verlieren, ich kann es einfach nicht mehr aushalten. Alles in mir schreit, dass ich Uruha auf der Stelle ins Bett zerren mich von ihm durchnehmen lassen muss. Denkst du ich finde das lustig?“, erklärte Reno seine klägliche Lage dem kleinen Drummer, der ihn immer noch mit einem Gesichtsausdruck anstarrte, als stände die Apokalypse wirklich kurz bevor. Doch dann begann er zu lachen. Dieses kleine Monster begann wirklich zu lachen. Die Lage war Ernst, verdammt!!! „Och, Reno-chan! Das ist echt süß.“ „Das ist alles, aber nicht süß.“, konterte der Gitarrist trocken und legte sein Gesicht verzweifelt in seine Hände. „Schon okay. Uruha ist echt richtig sexy und hätte ich die Möglichkeit dazu, würde ich auch nicht zögern und mich von ihm nach allen Regeln der Kunst in die Laken vögeln lassen.“ Etwas geschockt starrte Reno zu seinem Kumpel auf. Seit wann benutze der kleine, knuffige, unschuldige Drummer solche Wörter?!? Im Moment schien nicht nur Reno’s Körper und Kopf sondern auch sein Umfeld verrückt zu spielen. „Damit will ich sagen, dass ich deine Wollust verstehe. Und ich bereite dich gerne auf das Kommende vor, wenn du soviel Angst davor hast Uruha deinen Hintern hinzuhalten. Ich wette, der weiß schon längst, dass du als Uke unerfahren bist.“ Nach etlichen Schilderungen und Anweisungen, die Reno zu befolgen hatte, fühlte er sich eigentlich überhaupt nicht besser. Es kann weh tun...Entspannung ist das A und O, auch wenn es schwer fällt...Außerdem soll er Uruha sagen, dass er vorsichtig sein sollte (wie erbärmlich war das denn?!?). Und obwohl Reno jetzt noch mehr Angst vorm passiven Part hatte als vorher, dämmte das seine Wollust auf den sexy Gitarristen keines Wegs. Nein, er schien sogar noch heißer auf Uruha zu sein. Als er ihren Bandraum verlassen hatte und sich nun auf dem Weg nach Hause befand, kam er nicht drum rum noch einmal gründlich über alles nachzudenken. Inzwischen fiel es ihm sogar gruselig leicht mit dem Gedanken zu leben, die Beine breit zu machen. Anscheinend schien das Verlangen nach Uruha sein Ego zu untergraben. Reno sollte sich definitiv Sorgen machen, irgendetwas stimmte doch ganz und gar nicht mit ihm. Vollkommen in Gedanken versunken trat er abwesend in seine Wohnung ein und wollte sich gerade auf sein Bett fallen lassen, als sich plötzlich von hinten zwei starke Arme um seinen Bauch schlangen. Kurz vorm Herzkasper schrie er erschrocken auf und erstarrte schließlich zur Salzsäule, als er heißen Atem an seinem Nacken spürte, der ihm Gänsehaut bereitete. „Wie zur Hölle-“, wollte er entgeistert seine Frage stellen, wie der Andere in seine Wohnung gekommen war, doch eine Hand, die sich auf seinem Mund ablegte, hinderte ihm am Sprechen. „So ein kleiner Süßer mit pinken Haaren hat mich gebeten hier auf dich zu warten und mir den Zweischlüssel gegeben.“, hauchte Uruha amüsiert und begann damit federleichte Küsse auf Reno’s entblößten Nacken zu verteilen, was diesen wieder erschaudern ließ und die Gefühle direkt in Richtung seines Unterleibes jagten. Gott, er war echt hoffnungslos verloren, wenn ihn solche Banalitäten schon geil werden ließen. „Dieser kleine Verräter.“, fauchte der Jüngere gedämpft gegen Uruha’s Hand, rang sich aber dazu durch sich leicht gegen seinen Hintermann zu lehnen. Seine Würde war eh verloren, wenn Ko-Ki mit Uruha geredet hatte, also was sollte er anderes tun? Es wäre jetzt mehr als dämlich das hier zu beenden, wo Reno doch wirklich nur noch Verlangen auf zwei Beinen war. Also würde er die Situation ausnutzen und sich endlich das holen was er schon so lange wollte. Wenn auch mit etwas anderen Verhältnissen als ursprünglich geplant. Schnell drehte Reno sich in Uruha’s eher lockerer Umarmung um und presste ihre Lippen verlangend aufeinander. Der Blonde ließ nichts anbrennen und drang gleich ungefragt mit der Zunge in Reno’s Mund ein um dessen Zunge anzustupsen und zu einem wilden Kampf um die Führung herauszufordern, welchen er natürlich gewann. Doch das war dem Jüngeren egal. Er konnte nicht mehr warten und zerrte Uruha, ohne ihre Münder voneinander zu lösen, mit sich mit in Richtung Bett. Dort angekommen ließ er sich in die weichen Laken fallen, zog den Gitarristen mit sich und schlang sofort seine Beine um dessen Hüfte um ihn näher an sich zu ziehen. Als sich ihre Unterleiber aneinander rieben konnten Beide ein angetanes Stöhnen nicht unterdrücken, die Empfindungen die auf sie einschlugen waren einfach zu großartig und befriedigend. Und Reno war sich sicher, dass, egal ob er jetzt wirklich unten oder wie durch ein Wunder doch oben liegen würde, das die beste Nacht seines Lebens werden würde. Endlich konnte er sein angestautes Verlangen ausleben. Leichte, dennoch viel zu helle Sonnenstrahlen, malträtierten Reno’s geschlossene Augen mit ihrem Licht, wodurch dieser unwillig die Decke über sein Gesicht zog. Er war kein Morgenmensch und wollte lieber noch einmal diesen wundervollen Traum träumen, in dem er mit Uruha den heißesten Sex seines Lebens gehabt hatte, obwohl er hatte unten liegen müssen. Alles war so erschreckend real gewesen, er hatte alles genau spüren können, hatte den Geruch von Schweiß und Lust und das Gefühl von nackter Haut aufeinander deutlich wahrgenommen. Das sollte nicht schon vorbei sein und er wollte eigentlich sofort wieder einschlafen, doch die Sonne hinderte ihn fröhlich daran seinem Wunsch nachzukommen. Mit einem genervten Murren vergrub er sein Gesicht in den Bettlaken und rollte sich soweit zusammen wie es ging, den kurzen Schmerz ignorierend, der sich in seinem Unterleib ausbreitete, weshalb auch immer der da war. „Morgen, Prinzessin.“, säuselte eine Stimme an seinem Ohr und ließen ihn überrumpelt die Augen aufreißen, nur um sie gleich wieder zusammen zukneifen, weil die Sonnenstrahlen doch heller waren als gedacht. Wer zur Hölle war hier in seiner Wohnung? Sein noch halbschlafendes Gehirn war um diese Zeit einfach nicht in der Lage eine Stimme einer Person zuzuordnen. Langsam öffnete er erst ein Auge, dann das Andere und starrte schließlich entgeistert in das wunderschöne Gesicht Uruha’s, welcher gemütlich neben ihm im Schneidersitz auf dem Bett saß und eine Zigarette rauchte. Wobei er wohlgemerkt unverschämt sexy aussah. Und mit einem Mal kapierte Reno, dass der Traum, gar kein Traum gewesen war. Uruha war nicht zufällig hier in seiner Wohnung, hatte nicht aus reinem Vergnügen eines von Reno’s Shirts und nur Boxershorts an und seine Haare standen auch nicht ohne Grund in alle Richtungen ab. Nein, sie hatten wirklich Sex gehabt. Und Reno selbst hatte wirklich unten gelegen. Jetzt war auch klar, wieso sein Hintern bei der Bewegung eben geschmerzt hatte. Panik stieg in Reno auf...Er hatte es doch tatsächlich geschafft seine ganze Würde fröhlich niederzutrampeln und zum ersten Mal in seinem Leben die Beine für jemanden breit gemacht. Oh Gott... „Komm schon, Süßer. Ich habe mir erlaubt deine Küche zu missbrauchen-“ Missbraucht für WAS???, schlichen sich versaute Bilder in Reno’s überanstrengtes Gehirn. Seine arme Küche... „-und uns beiden Frühstück gemacht.“ Kami.., erleichtert schloss er die Augen und ließ Uruha einfach weiter reden. „Also steh auf und iss was.“ Leicht nickte Reno und versuchte sich aufzusetzen, was natürlich nicht ohne Unannehmlichkeiten möglich war, während der Blonde es sich schon an dem kleinen, runden Tisch, in der Nähe des Bettes, gemütlich gemacht hatte und seine Zigarette in den Aschenbecher drückte. Irgendwann hatte es auch Reno geschafft sich auf seine Füße zu stellen, doch keine Sekunde nachdem er sich auf dem Stuhl niedergelassen hatte, durchzuckte ihn ein scharfer Schmerz und er sprang fluchend wieder auf. Verdammt! Sein Hintern zeigte ihm gerade das wirkliche Ausmaß an Pein, dass er ihm zu bieten hatte. Während Uruha noch schadenfroh vor sich hin lachte, warf Reno sich schwungvoll bäuchlings zurück auf das Bett und zog eines der Kissen heran um sein Gesicht demonstrativ darin zu vergraben. Wie hatte er es bloß so weit kommen lassen?!? Sein Ego war letzte Nacht endgültig über Bord gegangen und er selbst hatte es noch mit einem kräftigen Stoß ins eiskalte Wasser befördert. Er hatte nicht nur den ’Wettkampf’ sondern auch seine Jungfräulichkeit im hinterem Bereich verloren und das noch nicht einmal mit Würde. Nein, er hatte gleich nach dem ersten Kuss, bei dem er die Kontrolle an Uruha hatte abgeben müssen, damit vollends abgeschlossen, dass er den Arsch hin halten müsste und das hatte er auch noch so devot getan, dass er sich jetzt liebend gerne selbst verprügeln würde. Doch heute würde er durchhalten. Er würde heute keinen Fuß aus dem Bett bewegen und solange in das Kissen hinein schmollen, bis die Schmerzen abgeklungen waren und Uruha durch sein bescheuertes Siegergrinsen einen Krampf gekriegt hatte. Doch eben Angesprochener schien noch ganz und gar nicht damit aufgehört zu haben seinen haushohen Sieg zu feiern, denn er setzte sich gerade genüsslich auf Reno's geschundenen Hintern, was diesen bedrohlich und gleichzeitig schmerzlich knurren ließen, und beugte sich langsam zu seinem Ohr hinunter um sanft seine Zähne an den Ringen dort zupfen zu lassen. „Du siehst gerade so unheimlich heiß aus, ich könnte gleich nochmal." Geschockt riss Reno die Augen auf und versuchte Uruha von sich herunter zu schmeißen, denn er würde garantiert jetzt nicht noch einmal Uke spielen! Das hatten sein Hintern und sein sowieso schon gestorbenes Ego nicht verdient. „Schmink' die das ab, Arschloch!", fauchte Reno den auf ihn Liegenden an, nachdem er seinen Kopf etwas zur Seite gedreht hatte, um nicht mit dem Kissen im Mund schimpfen zu müssen. „Aber, aber. Wer wird denn gleich mit vulgären Ausdrücken um sich schmeißen müssen." „Ich, du Arschgeige! Und jetzt geh' runter von mir, damit ich dich in Grund und Bogen ficken kann!", knallte der Brünette Uruha vor den Latz, nicht minder um doch noch Überreste seiner Selbstachtung zu retten, doch Angesprochener hatte für ihn wieder nur ein amüsiertes Kichern übrig. Mann!!! Reno hatte sich noch nicht endgültig von seinem Ego trennen können und wollte wenigstens beim zweiten Mal oben liegen! Aber Uruha musste seinen Wunsch natürlich wieder sofort auf brutalste Weise niedermetzeln. „Heute nicht mein Süßer.", hauchte der Gitarrist leise als Antwort und leckte lüsternd einmal quer über Reno’s Nacken. Kapitel 10: Innocence (Kazuki x Manabu) --------------------------------------- Guten Morgen, meine Lieben! Heute gibt es kein langes Vorgelaber, nur schnell die Bilder: Kazuki: http://th07.deviantart.net/fs70/PRE/f/2011/042/1/2/kazuki_orchid_by_kanu4-d39bfdf.jpg Manabu: http://nd04.jxs.cz/140/379/fb0db4931b_70765583_o2.jpg und ich wünsche euch viel Spaß, hoffe, dass er dir gefällt , ChiChii, und ich mache mich jetzt auf die Socken in den Heide Park *freu* Tüdelüüü~ -------- „Vielen Dank!", schallte es von irgendeinem Staff-Menschen durch die dunkle Halle und plötzlich wurden alle Lichter wieder eingeschaltet, so dass Kazuki eine Hand über die Augen halten musste. Blödes Licht, fauchte er in Gedanken und lachte leicht über sich selbst, da er sich anhörte wie ein Vampir, den man am Tag nach draußen gezerrt hatte. Aber es wäre doch viel zu schade um ihn, wenn er zu Staub zerfallen würde. Wo sollten seine Bandkollegen dann bitte wieder so einen umwerfenden, sexy Gitarristen herkriegen, wie er es war? Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht ließ Kazuki sich auf eines der wackligen Sofas neben Byou fallen, welcher sofort erschöpft den Kopf an seiner Schulter ablegte. „Hast du heute noch was vor? Oder kann ich mich auf eine Nacht mit dir freuen?“, fragte der Sänger, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. Okay, für Kazuki war es selbstverständlich, dass er nach Sex gefragt wurde, schließlich war er heiß und somit begehrenswert. „Eigentlich habe ich frei, aber ich wollte mal wieder jemanden Neues ausprobieren.“ „Und wen?“ Der Blick des Gitarristen schweifte durch den Raum und blieb an einem seiner Bandkollegen hängen. Der Andere hatte seine sonst schwarzen Haare in ein warmes Blond umgefärbt, was ihn noch jünger und niedlicher wirken ließ. Er unterhielt sich aufgeregt mit Jin, wobei der Drummer immer wieder mit Händen und Armen wild in der Gegend herumgestikulierte und mit weit aufgerissenen Augen irgendetwas erzählte. Leider konnte Kazuki nicht hören was. „Manabu.“, sagte er, betrachtete den Kleineren weiter. Er bemerkte, wie Byou in skeptisch aus, den von Kontaktlinsen hellblauen Augen, ansah, nachdem er sich wieder gerade hingesetzt hatte. „Du weißt aber, das Manabu noch nie etwas mit einem Mann gehabt hat?“ „Liegt darin nicht die Herausforderung?“ Der Blonde schüttelte den Kopf, schmiegte sich wieder an ihn und fuhr mit seinen Fingerkuppen hauchzart dessen Hals hinab, eher er sanft in die weiche Haut dort hineinbiss, was Kazuki genießerisch seufzen und den Kopf in den Nacken zurückfallen ließ. Allerdings nicht, ohne sein neues Ziel aus den Augen zu lassen. „Vergiss doch den Kleinen. Er wird dich nur die Nächte kosten, die du auch gut mit mir verbringen könntest.“ Langsam fuhr Byou’s Zunge Kazuki’s Halsschlagader nach, bis er an seinem Schlüsselbein angekommen war, nur um dann wieder den gleichen Weg hinauf zu lecken. Kazuki genoss die Aufmerksamkeit, die der Sänger ihm schenkte und Normalerweise hätte er das Angebot ohne zu zögern angenommen, aber die Vorstellung den noch jungfräulichen Manabu unter sich zu haben, stellte einen anzüglichen Reiz für ihn da, den er nur zu gerne auskosten würde. „Ich werde darauf zurückkommen. Aber nicht bevor ich Ma-chan’s süßen Hintern entjungfert habe.“ Enttäuscht ließ Byou nun doch von seiner Tätigkeit an Kazuki’s Hals ab, schnappte sich eine Zigarette aus seiner Handtasche, die neben ihm lag, und verschwand ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen aus der Halle. Zicke, dachte der Gitarrist, konnte sich ein leichtes Lächeln jedoch nicht verkneifen. Aber Byou war jetzt unwichtig. Viel wichtiger war Manabu, der von Jin gerade alleine stehen gelassen wurde und in seiner Tasche herumkrampte, Kazuki dabei eben genannten Hintern wohl eher ungewollt entgegenstreckte, was diesen dazu veranlasste, sich leicht über die Lippen zu lecken. Oh ja, er würde diesen Hintern schon noch bekommen und am besten fing er auch gleich damit an, ihn sich zu holen. Gedacht, getan. Gleich nachdem Kazuki bei dem kleinen Gitarristen angekommen war, schlang er ihm die Arme um den schlanken Bauch und schmiegte sich an seinen Rücken. Manabu war zusammen gezuckt, als er die Arme gespürt hatte und stand jetzt erstarrt in gebückter Haltung über seiner Tasche. „K-Kazu?“, stotterte er hilflos und drehte seinen Kopf ein wenig um ihn Kazuki’s Augen sehen zu können, welcher seinen Blick unschuldig erwiderte. „Ja?“, fragte er und lächelte etwas, während er sein Kinn auf der Schulter des Blonden ablegte. „Kannst du mich bitte loslassen? Ich muss mein Handy suchen...“ Mit rot glühenden Wangen sah Manabu wieder nach vorne, ruckelte etwas, damit Kazuki wirklich von ihm abließ. Doch dieser ließ sich nicht beirren, kuschelte sich noch näher an den Kleinen und legte seine Lippen leicht auf dessen Hals ab, was ihn abermals erschrecken ließ. „W-Was...“ „Weißt du, Ma-chan, ich bin immer so alleine in den Nächten und bräuchte mal jemanden in meinem Bett. Wieso kommst du heute nicht mit zu mir und wir spielen ein bisschen.“ Am besten gleich in die Offensive gehen, dann müsste sich Kazuki nicht mit lästigen Kleinigkeiten aufhalten und hätte vielleicht heute Manabu und morgen wieder Byou bei sich. Er wusste, dass es vielleicht klang, als wäre er süchtig und bräuchte jede Nacht jemanden zum vögeln, doch das stimmte nicht. Es war lediglich ein Hobby, was Stress abbaute, gesund und abwechslungsreich war und nebenbei auch noch wahnsinnig Spaß machte. Warum also aufhören? „Wenn du einsam bist, dann hol’ dir doch eine Katze. Mit der kannst du kuscheln und spielen, aber ich habe heute keine Zeit.“, meinte Manabu und sah ihn wieder an. Doch der Ausdruck in den dunkeln Augen haute Kazuki um. Es war nur Unverständnis darin zu erkennen, nicht irgendein Anzeichen von Wut oder Unbehagen. Nein, einfach nur Unverständnis! Verstand Manabu die Anspielung etwa nicht? Die war doch eindeutig gewesen! „Hattest du schon mal Sex?“, schoss es wie aus der Pistole aus Kazuki’s Mund, ohne dass er die Chance dazu hatte nachzudenken. Sofort lief Manabu’s sonst so blasses Gesicht tief rot an und das Unverständnis wich Entsetzen. „Wieso fragt du denn SOWAS?“, schrie er schon fast und versuchte sich wieder von dem Gitarristen loszureißen, was dieser dieses Mal zuließ. Er hatte da so eine gewisse Vorahnung. „Das interessiert mich.“ Kazuki zuckte mit den Schultern. „Aber sowas fragt man doch nicht einfach! Das ist peinlich, Kazuki!“ Ach Gottchen, der Kleine schien wirklich geschockt zu sein. „Ich find’ das nicht schlimm. Außerdem habe ich als Freund und Kollege doch ein Recht darauf, sowas zu wissen, oder nicht?“ „Wie kannst du das-? Ach man, Kazuki! Ich habe mich noch nie mit diesem Thema beschäftigt und ich habe eigentlich auch nicht vor das zu tun.“ BÄM! Dieser Schlag saß. Entsetzt starrte nun Kazuki seinen Kumpel an, welcher schnell seine Sachen zusammenraufte und dann abhaute. Er...WAS! Wohl vollkommen traumatisiert stürzte Kazuki auf den Innenhof der PSC, wo sich die Raucherecke befand. Unter den skeptischen Blicken von Reita, Kifumi und Chiyu krallte er sich den Sänger seiner Band und schleifte ihn, die Protestrufe seines Opfers ignorierend, in das Gebäude zurück, um ihn dort an die nächstgelegene Wand zu drücken. „Manabu ist komplett Jungfrau! Er hat noch nicht mal meine Andeutungen verstanden!“, berichtete er weinerlich und versteckte sein Gesicht in Byou’s Halsbeuge, welcher sich von dem plötzlichen Angriff schnell wieder erholt hatte und jetzt unter leisem Kichern Kazuki im Nacken kraulte. „Wie süß! Ma-chan ist unberührt. Dann kannst du ihn doch fallen lassen und dich wieder mir zuwenden.“ „Woaaa! Byou, das ist echt unnötig! Außerdem will ich ihn jetzt mehr als vorher, das ist ja das Problem!“ Mit einem genervten Seufzen drückte der Blonde Kazuki leicht von sich, damit er ihm ins Gesicht schauen konnte. „Glaubst du denn nicht, dass es jetzt etwas sehr schwer wird ihn rumzukriegen? Willst du dich wirklich tagelang für ihn auf Entzug stellen?“ Man, das klingt wirklich so, als wäre ich süchtig, heulte der Gitarrist innerlich und sah Byou mit seiner allseits gefürchteten Schmolllippe an, was diesen wieder den Kopf schütteln ließ. „Du willst, dass ich dir helfe, oder?“ „JA!“ „Und wie, bitte schön, stellst du dir das vor? Soll ich deinen Wingman mimen oder was?“ „Nein! Sag’ mir einfach, wie ich eine Jungfrau rumkriegen soll! Ich bin es nicht gewohnt mit SO unschuldigen Menschen zu schlafen, die noch nicht einmal perverse Andeutungen verstehen können. Du hast da doch sicherlich mehr Erfahrung.“ Verzweifelt starrte Kazuki Byou an. „Habe ich zwar nicht, aber ich denke du musst dich einfach ranhalten. Dann wird das schon irgendwie klappen. Vorausgesetzt natürlich, Manabu steht auf Männer.“ Die ganze Nacht lang hatte Kazuki sich darüber den Kopf zerbrochen, wie er Manabu am besten in sein Bett kriegen sollte. Er war viele Möglichkeiten durchgegangen, doch die Beste erschien ihm immer noch zu sein, einfach zu flirten was das Zeug hielt und dem Kleineren zu zeigen, was für Gefühle Sex oder allgemein sexuelle Verwöhnung mit sich brachte. Und er war noch zu einem anderen Schluss gekommen...dieser unschuldige Manabu war einfach zum Anbeißen niedlich! Als er am nächsten Tag zu ihrer Probe erschien, gesellte er sich gleich zu Manabu, der seine Gitarre stimmte, auf das Sofa und legte einen Arm um seine Schulter. Wie schon beim ersten Mal zuckte der Blonde zusammen, sah Kazuki aber nur kurz zweifelnd aus dem Augenwinkel an und widmete sich dann wieder seinem Instrument. Zum Glück waren sie alleine in dem Raum, denn es war noch sehr früh und die anderen würden erst später hier aufkreuzen. Kazuki hätte sich eigentlich auch etwas länger Zeit gelassen, aber da er wusste, dass Manabu immer als Erster da war, hatte er sich an diesem Morgen besonders beeilt um noch etwas mit dem neuen Objekt seiner Begierde alleine zu sein. Ihre Zweisamkeit nutzend, beugte Kazuki sich leicht zum Ohr des Gitarristen, sodass sein warmer Atmen an die Haut dort traf und als der zierliche Körper in seinen Armen kurz erschauderte, wagte er sich noch weiter vor. Vorsichtig setzte er seine Zungenspitze an die Ohrmuschel und wollte gerade damit beginnen die Konturen nachzulecken und somit eine Kostprobe von Manabu’s Haut zu bekommen, als dieser unterdrückt aufkeuchte. Nanu, da war aber jemand empfindlich. Wie süß!!! Während Manabu noch akribisch auf seine Gitarre starrte, küsste Kazuki sich von seinem Ohr bis auf den Hals hinab. Immer wieder zitterte der Jüngere kurz, unterdrückte das ein oder andere Keuchen, ließ sich jedoch nicht davon abbringen, Kazuki zu ignorieren. Hartnäckiger kleiner Kerl, dachte dieser amüsiert, griff schließlich nach dem Kinn des Blonden und verschloss ihre Münder miteinander. Doch das schien Manabu den Rest zu geben und nun plötzlich fast panisch stieß er den Anderen von sich und hielt sich eine Hand auf den Mund, während Kazuki die Gitarre noch gerade so davor bewahrte, unsanft mit dem Boden Bekanntschaft zu machen. „Was soll das?!?“ Etwas niedergeschlagen, weil der schöne Moment schon vorbei war, lehnte Kazuki sich gemütlich in die Sofalehne zurück und betrachtete seinen Freund. Manabu’s Lippen hatten wirklich wahnsinnig gut geschmeckt und sich so gut auf den seinen angefühlt, wie es noch nie jemand geschafft hatte. Auf einmal fiel es Kazuki schwer, Klartext zu reden. Was, wenn er den Blonden dann endgültig vergraulte? „Ich will dich.“, sagte er daher nur und hoffte zum einen, dass Manabu es wieder nicht verstand, zum Anderen aber, dass er kapierte, was hier vor sich ging. „Ähm... Ich bin doch da.“ Oh man. Wenn Manabu wollte, dass Kazuki an Überzuckerung starb konnte er ruhig so weiter machen. Warum musste er auch so verdammt süß und unschuldig dabei aussehen, wie er verständnislos seinen Zeigefinger an der Unterlippe ablegte und ihn fragend dabei ansah?!? „Nein, Ma-chan. Du...du verstehst das falsch.“ „Dann erklär’ es mir doch.“ Verdammt. Fast schon gierig sah der Schwarzhaarige zu seinem Freund und überlegte, was er tun sollte. Vielleicht...einfach nochmal, aber dieses Mal richtig küssen? Immerhin konnte Kazuki gut küssen, da sollte doch selbst Manabu schwach werden...Ach, einfach machen! Also schnappte er sich Manabu’s Handgelenke, schwang sich auf seinen Schoß und drehte sie so, dass er ihn in die weiche Polsterung der Lehne drücken konnte. Er legte ihre Lippen wieder aufeinander und begann einen eher langsamen Kuss. Sanft bewegte er die Lippen gegen die von Manabu und, welch’ Überraschung, der Blonde erwiderte! Zwar nur zaghaft, aber er erwiderte! Nun vollkommen von sich und seinen Kusskünsten überzeugt, intensivierte Kazuki den Kuss, indem er, vielleicht ein wenig gewaltsam, mit der Zunge in Manabu’s warme Mundhöhle drang und begann diese zu erforschen. Okay, er hatte Manabu schon öfters geküsst. Aber das war immer nur auf der Bühne gewesen, vor hunderten von Fans und dann auch nur für wenige Sekunden. Doch jetzt waren sie alleine, niemand sah ihnen zu oder konnte sie stören und dadurch wurde das prickelnde Gefühl, was sich in Kazuki’s Inneren ausbreitete, gleich viel stärker und ließ ihn erzittern. Sanft zog er Manabu etwas zur Seite und presste ihn mit seinem ganzen Körpergewicht auf den Rücken, wobei beide aufkeuchten als er sich komplett auf ihm ablegte. Verdammt, das Gefühl war einfach zu gut um aufzuhören. Noch immer wehrte der Kleinere sich nicht, hatte zwar aufgehört den Kuss zu erwidern, aber darauf achtete Kazuki nicht weiter, denn er kam nicht drum herum mehr zu wollen. Aber nicht erst in ein paar Stunden, wenn sie Feierabend hatten, nein! Jetzt! Forsch begann er damit ihre Becken aneinander zu reiben, sein Mund glitt zum Hals hinab und begann an der weichen Haut dort zu saugen und einen dunklen Fleck zu hinterlassen. „Kazu.“, es war nicht mehr als ein leises Wimmern, was für den Angesprochenen ehe unwichtig war, denn er befand sich in einem regelrechten Rausch der Gefühle. In seinem Gehirn hatte nur noch ein einziger Gedanke Platz: Nimm Manabu! Doch als Kazuki sein Knie zwischen Manabu’s Oberschenkel rieb und kurz aufschaute um dessen Reaktion auf das Ganze zu sehen, stockte er in seinem Tun. Scheiße, er weinte. Schnell rutschte er weiter nach oben, nahm das zarte Gesicht in seine Hände und fragte sich leicht panisch was los war. „Kazu.“, wimmerte Manabu ein zweites Mal mit zusammengekniffenen Augen, doch dieses Mal fiel ihm auf, dass es keines falls ein Anzeichen für Zustimmung, sondern für Verzweiflung war. Er hatte versucht Kazuki mitzuteilen, dass er aufhören sollte. Aber wieso hatte er sich nicht gewehrt? „Ma-chan, ich-“, wollte der Gitarrist ansetzten, als plötzlich die Tür aufflog und seine Bandkollegen, die anfänglich noch fröhlich miteinander geredet hatten, sie beide entsetzt anstarrten. Byou biss sich sorgend auf die Unterlippe, Rui schien überhaupt nichts zu verstehen und Jin schien gleich zu explodieren. Das Gesicht des Drummers lief rot an vor Wut und er stürmte auf Kazuki zu, zerrte ihn brutal von dem immer noch weinenden Manabu runter, ehe er eben diesen in den Arm nahm. „Hau’ ab, Kazuki!“, fauchte der Blonde angriffslustig, doch Angesprochener verstand nicht. „Wies-?“ „VERPISS DICH!“ Jetzt doch etwas geschockt von Jin’s Ausdrucksweise und Bestimmtheit, verließ der Gitarrist den Raum, doch nicht ohne vorher noch einen Blick auf Manabu zu werfen, welcher zitternd und bitterlich schluchzend in den Armen des Anderen lag. Wie ein getretener Hund kauerte Kazuki sich neben die Tür und legte den Kopf auf die Knie, die er eng an seinen Körper gezogen hatte. Scheiße...Er hätte wissen müssen, dass seine Aktion zu viel für Manabu war. Spätestens nach dem Zungenkuss, wo er nicht mehr mitgemacht hatte, hätte Schluss sein müssen und Kazuki könnte sich selbst dafür verprügeln, dass ihm das nicht schon früher aufgefallen war. Warum machte er sich überhaupt solche Gedanken darüber? Normalerweise war es ihm doch egal, wie seine 'Partner für eine Nacht' reagierten. Okay, er versuchte immer es dem Anderen so angenehm wie möglich zu machen, doch wenn so etwas wie gerade passierte, hatte er denjenigen nur aus der Wohnung geschmissen und sich keine weiteren Gedanken darüber gemacht... Fuck. Als die Tür neben ihm aufgeschlagen würde, hatte er erst mit Byou gerechnet, doch als er Jin sah, der immer noch wütend auf ihn herab blickte, musste er schlucken. Noch nie hatte er den Drummer so aufgebracht erlebt und er wusste nicht, was ihn in solchen Situationen erwartete. Doch selbst, wenn er ihn verprügeln würde, war ihm das Recht. Er hatte er verdient. Jin packte ihn grob am Hemdkragen und wenige Sekunden später flog sein Kopf mit einem heftigen Ruck zur Seite und seine linke Wange begann zu brennen. Der Drummer hatte ihm eine Ohrfeige verpasst und diese war, aufgrund von Jin’s Muskeln, nicht gerade sanft ausgefallen. „Du bist so ein Arsch, Kazuki! Wie kannst du es wagen Manabu sowas anzutun?!?“, schrie er drauf los und Kazuki ließ es über sich ergehen. Er bekam hier nur seine gerechte Strafe, also würde er nichts unternehmen. „Es tut mir Leid.“, flüsterte er kleinlaut und senkte den Blick. „Sag’ das nicht mir, sondern Manabu! Du hast Glück, dass der dir alles verzeihen würde! So ein Idiot. Wie kann man bloß so masochistisch sein und sich in einen wie dich verlieben...“ Plötzlich ruckte Kazuki’s Kopf wieder in Jin’s Richtung und er starrte ihn perplex an. „Was?“ „JA! Manabu ist in dich verliebt und ich habe schon alles Mögliche versucht um ihn von diesen dummen Gefühlen zu dir abzubringen. Aber es ist hoffnungslos. Ich wette, er hätte es nie gewagt sich gegen dich zu wehren. Er hätte dich einfach weiter machen lassen, ohne wirklich etwas zu tun. Und hättest du nicht bemerkt, dass er weint, wärst du wohl noch zum Ende gekommen und wahrscheinlich hat er sogar versucht die Tränen zu unterdrücken...so ein Idiot.“ Ja, das wäre wirklich idiotisch gewesen, doch das interessierte Kazuki gerade herzlich wenig. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals und immer wieder hallte es in seinem Kopf wieder, dass Manabu ihn liebte. Wieso fühlte es sich so gut an das zu wissen? „Entschuldige dich bei ihm und halte dich dann von ihm fern. Ich will nicht, dass du seine Gefühle noch weiter verletzt. Oder noch schlimmer: Ihr habt Sex und du lässt ihn danach fallen.“ „Ich entschuldige mich bei ihm.“, bestätigte Kazuki eher automatisch und Jin ließ von ihm ab. „Gut.“, sagte er und wollte gerade wieder in den Bandraum zurück gehen, als der Gitarrist weiter sprach. „Aber ich werde ihn nicht in Ruhe lassen. Ich glaube, ich weiß was zu tun ist. Keine Angst, ich werde ihn nicht noch einmal verletzten. Darauf kannst du dich verlassen.“ „Das hoffe ich für dich.“, zischte Jin bevor er ihn alleine stehen ließ. Die Probe war mehr als nur schlecht verlaufen. Zwar schlug Jin noch besser und vor allem heftiger auf die Drums als sonst, was aber bestimmt nur daran lag, dass er die restliche Wut abbauen musste, doch Kazuki und Manabu verspielten sich beide am laufenden Band und bekamen so gut wie gar nichts auf die Reihe. Und da Kazuki der Leader war und somit die Probe beenden konnte, wenn alles so schlecht lief, wie eben jetzt, nutze er diese Position doch gleich aus und schickte die Anderen nach Hause. Nur Manabu sollte noch da bleiben, was Jin mit einem warnenden Blick kommentierte, sich dennoch auch auf die Socken machte. Mit gesenktem Kopf stand der blonde Gitarrist nun unsicher im Raum, während Kazuki sich auf das Sofa setzte. „Ich bin nicht gut in sowas, aber es tut mir Leid, Manabu. Du glaubst gar nicht wie sehr.“, sagte Kazuki so leise, dass er fast meinte, der Andere hätte ihn nicht gehört. Doch dieser setzte sich ebenfalls, wenn auch mit etwas Abstand, auf die einzige Sitzgelegenheit in diesem Raum. „Es ist schwer, weißt du?“ „Was?“ „Dich zu verstehen...“ Unsicher blickte Manabu von der Seite zu Kazuki auf, wobei sein Pony ihm leicht die Sicht versperrte und wieder kam der Gitarrist nicht davon weg zu denken: Er ist so süß und unschuldig *quietsch*! Doch das war jetzt eher unangebracht. „Es ist unsagbar peinlich, dass ich nichts von...dieser Sache...kapiere. Immer wenn ihr darüber redet oder Witze reißt, weiß ich nie was ich sagen soll, fange sofort an zu stottern und rot zu werden. Das ist armselig...“ „Nein, das ist nicht armselig. Es ist süß. Und außerdem, jetzt wo ich darüber nachdenke, komme ich mir eher armselig vor. Ich habe echt nur das Eine im Kopf und mich bisher immer dagegen gestellt irgendwelche Gefühle zu entwickeln. Oder besser gesagt, ich habe noch nie solche Gefühle entwickelt. Bis jetzt. Ich komme mir vor wie ein Besessener, der nichts besseres zu tun hat als sich durch die Gegend zu vögeln.“ „Sag doch sowas nicht...“, fiepte Manabu kleinlaut und als Kazuki zu ihm blickte, sah er wieder, wie die Wangen des Blonden rot glühten. Vorsichtig legte er seine Fingerspitzen auf die ihm zugewandte Wange, was den Anderen kurz zusammen zucken ließ. „Du meintest eben, du hast noch nie solche Gefühle entwickelt, bis auf jetzt...was...was meintest du-“ Noch ehe Manabu weiter reden konnte, lagen die weichen Lippen des Gitarristen wieder auf den seinen. Aber nicht für lange, denn nur Sekunden später löste Kazuki sich wieder. „Ich glaube, ich meinte das. Ich weiß es nicht genau, aber es fühlt sich anders an, als bei den Anderen, die ich bisher geküsst habe. Anders und...besser.“ Manabu nickte leicht, führte dann mit zittrigen Händen und neugierig aufgerissenen Augen auch seine Finger an Kazuki’s Wange, strich leicht darüber. „Was hälst du von einem Deal?“, fragte der Ältere leise. „Was für ein Deal?“ „Du zeigst mir wie es ist zu lieben und ohne diese Sache, wie du sie nennst, auszukommen. Und ich zeige dir Schritt für Schritt, wie schön diese Sache sein kann. Aber versprich mir niemals deine Unschuld richtig zu verlieren. Also irgendwann wirst du sie schon verlieren, auf eine andere Weise, wenn ich-“ Bevor Kazuki seinen leicht wirren Redeschwall fortsetzen konnte, hatte Manabu ihre Lippen wieder, mit dunkel leuchtenden Wangen, verschlossen. ----- Ich mag Ma-chan in der Rolle des unschuldigen Ukes *____* Und ChiChii: Das was gleich war, war, dass Manabu nichts von Kazuki's Andeutungen versteht und dass Kazu vollkommen von dich überzeugt ist in der sexy Gitarristen-Rolle *sabber* ^_^ Kapitel 11: Obsession (Hitsugi x Yomi) -------------------------------------- Hey Leute ^^ Sorry, dass ich den OS nicht schon gestern hochgeladen hatte, aber ich hatte keine Zeit -.- Und vorab, nochmal drei kleine Ankündigungen: 1. ES TUT MIR SO DERBST LEID!!! Ich habe aus Versehen, gestern, als ich mit dem Handy online war, bei den Kommentaren eines gelöscht T___T Bei Innocence das Kommi von Akiharu_Kouyou-Chan hatte dran glauben müssen und es tut mir So. Unendlich. Leid. *Heul* Ich habe das Animexx-Team schon gefragt, ob man das Kommi wieder herstellen kann, aber die meinten, dass das leider nicht möglich ist. *Akiharu Steine zum Abwerfen hinstell* Tu es! Ich habe es verdient! 2. Trotz diesem sch*** Missgeschick meinerseits können wir feiern, dass ihr es bis zum 40ten Rew und 20ten Favo geschafft habt *Konfetti durch die Luft werf* Ihr seid so toll (≧◡≦) 3. Jin hatte gestern Geburtstag *nochmal Konfetti durch die Luft werf* Habby Bithday, Jin-chan! Alles Gute nachträglich zu deinem x-ten Lebensjahr!! :3 (Weiß einer von euch, wie alt der Süße geworden ist?^^'') Guut~ Dieser OS ist der Freundin von Ayakachan gewidmet ^^ Er war etwas anders geplant, als er dann doch geworden ist und ich hoffe, dass es nicht stört^^ Außerdem könnte man diesen OS auch einem anderen Thema zuweisen, aber ich glaube, dass 'Obsession' trotzdem noch relativ gut erkennbar ist :) Ach ja: Ich werde den OS noch mal überarbeiten, wegen Rechtschreib- sowie Tippfehlern. Hab euch alle ganz doll Lieb! Teiko^^ °~°~°~° „STIRB! ICH BRING DICH UM, HITSUGI! DAS SCHWÖRE ICH!" Aufgewühlt, fast schon apathisch starrte Yomi auf die flimmernde Scheibe des Fernsehers, während er sich vor Konzentration die Lippe zerkaute. Es war nicht genau zuzuordnen, ob der kleine Sänger nun Hitsugi selbst, oder Hitsugi's virtueller Figur in dem Spiel den Tod herbei wünschte. Doch es war wohl viel wahrscheinlicher, dass der Charakter gemeint war. „Jetzt verrecke endlich!", kreischte Yomi und sprang vom Sofa auf, um den Kontroller hektisch in der Luft herum zu reißen, als würde das helfen, seinem Charakter zu retten. Auf Hitsugi's gepiercte Lippen schlich sich ein schadenfrohes Grinsen, als er Yomi's Bemühungen zunichte und dessen Charakter einen Kopf kürzer machte. Augenblicklich schien aller Enthusiasmus aus dem Sänger gewichen zu sein und mit leidend verzogener Miene ließ er sich auf das Sofa zurück fallen und drückte sich in die weichen Polster. „Du bist gemein.", schnaubte er beleidigt und stierte seinen Kumpel von unten aus dem Augenwinkel an, um sich wenigstens noch mit seinem Death Stare den letzten Sieg zu ergattern. Doch zu seinem Leidwesen prallte seine Geheimwaffe an dem Gitarristen ab, der nur weiterhin grinsend eine Augenbraue in die Höhe zog. „Nein. Ich bin einfach nur besser." „Du bist immer 'einfach nur besser'. Du könntest mich einmal gewinnen lassen, wenn ich es nicht erwarte, damit ich wenigstens einmal in meinem trostlosen Leben gegen dich gewinne." „Ich überleg's mir mal." Yomi wusste, dass Hitsugi sich gar nichts überlegen würde. Der Gitarrist war der Meister in diesem Spiel, zumindest innerhalb der Band, und würde einen Teufel tun, bevor er absichtlich verlor. Das wusste Yomi, aber einen Versuch war es alle mal wert. „Noch eine Runde?", wurde er gefragt, doch bevor Hitsugi einen neuen Kampf starten konnte, unterbrach er ihn. „Nachdem ich auf dem Klo war, gerne." Ohne eine Antwort abzuwarten, pellte Yomi sich aus den gemütlichen Polstern und stapfte, immer noch demonstrativ beleidigt, aus dem Wohnzimmer durch den Flur in Richtung Toilette. Aber als er gerade vor der von ihm angepeilten Tür stand, stockte er in seiner Bewegung. Sein Blick viel auf die Tür neben sich, die eigentlich immer verschlossen war. Eigentlich. Denn heute steckte ein Schlüssel in dem Schloss und wieder kam Yomi nicht drum herum sich selbst zu fragen, was sich in diesem ominösen Raum verbarg. Sollte er? Naja, okay! Yomi war doch sowieso der Neugierige in der Band und wieso sollte er das Geheimnis dann nicht lüften, was Hitsugi immer so krampfhaft versuchte zu verstecke? Bevor er es sich noch weiter überlegen konnte, lag seine Hand schon auf der Türklinke, während die Andere den Schlüssel so leise wie möglich umdrehte. Gespannt öffnete er die Tür einen Spalt breit und schob seinen Kopf in den Raum, um sich umzusehen. Da es aber viel zu dunkel war, um auch nur irgendetwas zu erkennen, tastete er an beiden Seiten nach dem Lichtschalter, nachdem er die Tür hinter sich wieder ins Schloss gedrückt hatte. Seine Hände begannen vor Aufregung leicht zu zittern und irgendwie hatte Yomi auch Angst. Warum hielt man einen Raum so sicher unter Verschluss und ließ noch nicht mal seine Freunde, oder einfach einen kleinen Sonnenstrahl hinein? Bei jedem Anderen hätte er ja sofort auf eine Art Leichenkeller getippt. Oder ein Geldfälscherversteck. Doch Hitsugi war nun mal sein Freund und er traute es dem Gitarristen nicht zu sowas zu machen. Egal wie gruselig er mit seinen Massen an Piercings auf Außenstehende wirken mochte. Er war immer noch ein ganz normaler Mensch, der in einer Band spielte und immer viel Spaß mit seinen Freunden hatte. Und für Yomi war er vielleicht sogar etwas mehr als ein Freund. Gerade deshalb hoffte er, dass sich in diesem Raum nichts verbarg, was sein Bild des Gitarristen aus der Bahn warf. Yomi versuchte zu schlucken, doch sein Hals war unnatürlich trocken, als er den Lichtschalter gefunden hatte und in langsam nach unten zu drücken begann. Plötzlich flammte eine einzige rote Lampe an der Decke auf und der Sänger musste erst einmal die Augen schließen, da diese sich schon etwas an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Doch als er die Augen wieder öffnete und sah, was sich in dem Raum befand, schnappte er erschrocken nach Luft und drängte sich fast schon panisch an die Tür zurück, während sein Herz schmerzhaft zu pochen begann. Von überall stürmte die Wahrnehmung auf ihn herein. Die Wahrnehmung von sich selbst, von seinen Augen, die in ansahen, von Teilen seiner Kostüme, die er in PV’s getragen hatte. Die ganzen Wände waren beklebt mit wohl tausenden von Fotos. Auf jedem Einzelnen war Yomi zu sehen. Die Meisten sahen aus die Schnappschüsse, von denen er selbst allerdings nie etwas mitbekommen hatte. Es waren sogar Bilder dabei, auf denen er in seiner Wohnung stand. Nackt oder lediglich mit einem Handtuch um die Hüften. Wie er sich in seinem Spiegel, den er in seinem Schlafzimmer hängen hatte, schminkte, sich die Haare machte, an seiner Kleidung zupfte, da diese noch nicht recht saß. Wie paralysiert ging Yomi durch den Raum, betrachtete die Fotos, bei denen sich seine Brust jedes Mal schmerzhaft zusammen zog. Einige waren auch von ihren Shootings. Gruppenfotos der Band waren ebenfalls dabei, doch auf jedem waren die Gesichter der Anderen mit schwarzem Stift übermalt. Einzig und allein Yomi und Hitsugi waren noch zu erkennen. Bei diesem Anblick wurde Yomi schlecht. Was hatte das alles zu bedeuten? Dass Hitsugi ein Stalker war? Ein kranker Stalker, der es auf Yomi abgesehen hatte? Alles in diesem Raum deutete darauf hin. Es war kaum noch ein Fleck Wand hinter den Fotos zu sehen. Es kam dem Sänger krank, fast schon besessen vor, wie Alles hier mit ihm zu tun hatte, wie Alles hier er selbst war. Ein kalter Schauer fuhr über seinen Rücken. Seine Hände zitterten stärker als zuvor, als er die wenigen freien Plätze an der Wand entdeckte, auch denen silberne Schriftzeichen geschrieben standen, die unverkennbar Hitsugi’s Handschrift trugen. Ich beobachte ihn. Und mit jedem Moment, jeder Sekunde, die ich in beobachte, wird er noch schöner. Da neben eine weitere beschriebene Stelle. Noch bezaubernder. Noch vollkommender. Bei jedem Zeichen schnappte Yomi panisch nach Luft, drehte sich langsam im Kreis und las alles, was im Raum verteilt an den Wänden stand. Wieder wurde ihm schlecht. Schlechter als zuvor. Es war das Gefühl, was man immer hatte, wenn man kurz davor war, sich zu übergeben. Und die ganzen, schrecklichen Sinneseindrücke und Erkenntnisse, die hier auf den kleinen Sänger einschlugen, wollte er zu gerne wieder aus seinem Körper hinaus bekommen. Der perfekte Mensch. Wie in einem Märchen. Die Schöne und das Biest. Ich, das Biest, Yomi, die Schöne. Jede Sekunde, jeden Moment. Zunahme an Schönheit, Unschuld, Reinheit. Ich beobachte dich. Mit ganzem Herzen. Angstscheiß bildete sich auf seiner Stirn. Um nicht aufzuschreien, presste Yomi sich seine Hand gegen den Mund und kniff die Augen zusammen. Er wollte das nicht mehr sehen. Er konnte das nicht mehr sehen. Hektisch stürmte Yomi aus dem Raum, stürmte gleich darauf in das Bad und erbrach sich wenige Sekunden später über der Toilettenschüssel. All die krampfhafte Anspannung kam aus ihm heraus und als sein Magen sich wieder halbwegs beruhigt hatte, sackte Yomi kraftlos auf dem Teppich zusammen. Er fühlte sich leer, so hilflos, ausgeliefert den schrecklichen Gefühlen, die immer noch in ihm anhielten. Hitsugi ist ein Stalker, schoss es ihm durch den Kopf. Er ist schon fast besessen, besessen von mir. „Yomi?! Ist alles okay?“ Beim Klang von Hitsugi’s Stimme, die durch den Flur hallte und nach ihm rief, zuckte Yomi erschrocken zusammen und schloss seine Arme um sich, als könnte er damit die weiteren Gefühle aufhalten, die dadurch auf ihn einschlugen. Er musste hier weg. Er musste weg von Hitsugi, sich beruhigen, damit er morgen so tun konnte, als wäre alles in Ordnung. Als hätte er diesen Raum niemals betreten und hätte so niemals erfahren, dass Hitsugi ihn verfolgte und beobachtete. Besessen von ihm war. Unsicher richtete der Sänger sich auf und tappte mit zittrigen Beinen aus dem Bad hinaus um kurz darauf im Wohnzimmer zu stehen und überall hinzusehen, nur nicht in Hitsugi’s Gesicht. „Mir geht es nicht gut. Ich gehe lieber nach Hause.“, flüsterte er und war selbst darüber erschrocken, wie schwach und zittrig seine Stimme klang. Als wäre sie nur noch ein hauchdünner Faden, der bei jeder Überanstrengung reißen könnte. „Hast du dich übergeben?“, fragte Hitsugi. Er klang wirklich besorgt, aber das ignorierte Yomi und nickte bloß. Wortlos ging er an dem Gitarristen vorbei, nahm seine Jacke vom Hacken um gleich darauf in seine Schuhe zu schlüpfen und die Haustür zu öffnen. Immer noch sah er dem Anderen nicht ins Gesicht und verabschiedete sich mit einem leisen ’Bis Morgen’ ehe er die Tür wieder hinter sich schloss. Die Nacht über hatte Yomi kein Auge zugetan. Sobald er in seiner Wohnung angekommen war, hatte er vor alle Fenster die Gardinen zugezogen, über manche, die keine Gardinen hatten, Decken gehangen. Jetzt da er wusste, dass Hitsugi ihn manchmal durch diese Fenster beobachtete und fotografierte, konnte er es nicht ertragen, wenn jemand durch sie hindurch sehen konnte. Er hatte sofort die Augen des Gitarristen auf seiner Haut gespürt, als er seine Wohnung betreten hatte. Vielleicht wurde er jetzt paranoid, aber er hatte schließlich allen Grund dazu. Er durfte sich beobachtet fühlen, denn er wurde beobachtet. Von einem seiner besten Freunde. Plötzlich war für ihn nichts mehr so wie früher. Er hatte Hitsugi geliebt, vielleicht sogar vergöttert und jetzt stellte sich heraus, dass diese Liebe sein Stalker war. Vielleicht hätte er davon noch etwas Gutes abgewinnen können, wäre es nicht so offensichtlich, dass der Gitarrist einzig und allein an seinem Körper und nicht an seiner Person interessiert war. „Gottchen, Yomi. Wie siehst du denn aus?“, fragte Ni~ya erschrocken, als der Sänger den Bandraum lustlos betrat. Wenn Ni~ya trotz des Mundschutzes und der Sonnenbrille, die Yomi trug, erkannte, wie schlecht es ihm ging, dann musste das wirklich was heißen. Dann sah er anscheinend wirklich so schrecklich aus, wie er sich am Morgen im Spiegel gesehen hatte. Tiefe Ringe unter den trüben Augen und eine wirklich ungesund blasse Haut. Jetzt würde der Bassist, der sich der Gesundheit und des Wohlbefindens in der Band verschrieben hatte, so lange an ihm kleben, bis er erzählt hatte, was los war. Na, Halleluja... „Bin nur etwas krank. Lasst uns einfach die Probe schnell hinter uns bringen, damit ich wieder in Bett gehen kann. „Hitsu ist aber noch nicht da.“ Hitsu...bei dem Namen kamen Yomi fast augenblicklich die schrecklichen Gefühle wieder hoch, die er in der Nacht zum größten Teil erfolgreich verdrängt hatte. Sofort hatte er wieder den Raum im Kopf. Den Raum, den Hitsugi ihm und seiner Besessenheit gewidmet hatte. Er wollte es einfach aus seinem Gedächtnis verbannen, so tun, als hätte er diesen Raum nie betreten. Aber das ging nicht. „Sorry für die Verspätung.“, entschuldigte Hitsugi sich, als er fünfzehn Minuten später den Raum betrat. Alle, bis auf Yomi, begrüßten ihn und Sakito winkte, ob der Verspätung, ab und manövrierte sie gleich an ihre Instrumente und an das Mikrofon. Yomi fiel es schwer, sich auf den Text zu konzentrieren, denn aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Hitsugi’s misstrauische Blicke an ihm klebten. Nun, da der Sänger von den dunklen Machenschaften seines ’Kumpels’ wusste, schien er jeden Blick zu bemerken, der ihm zugeworfen wurde. Sie brannten sich in seine Haut und zogen unangenehm in seinen Gliedern, sodass er sich beim besten Willen nicht auf seinen Gesangspart konzentrieren konnte. Nach ein paar Minuten des kläglichen Scheiterns, unterbrach Sakito schließlich die Probe und rieb sich die Schläfen. Das alles sah Yomi nicht, da er mit gesenktem Kopf auf seine Füße starrte, doch jeder hier kannte Sakito’s Reaktion, wenn er genervt war. „Was ist los?“ Allen war klar, dass die Frage an Yomi gerichtet war. Doch dieser blieb still, wusste nicht was er sagen sollte und starrte deshalb nur weiter hin auf seine Schuhe, die Blicke Hitsugi’s noch viel intensiver auf seiner Seite spürend. Sakito seufzte. „Ni~ya, du gehst mit dem Kleinen raus und ihr kommt erst wieder rein, wenn du weißt was los ist und wie du ihm helfen kannst. Wir werden derweil an unseren Parts feilen.“ „Ist gut.“, bestätigte Ni~ya, packte Yomi kurz darauf an der Hand und zog ihn aus dem Bandraum. Draußen angekommen, ließ er ihn wieder los und drückte den Sänger an der Wand hinunter auf den Boden, ehe er sich neben ihn setzte. „Erzähl’. Was ist passiert?“, fragte der Bassist besorgt und strich dem Anderen eine blonde Strähne hinter das Ohr, um dort leicht über die viel zu kalte Haut zu streichen. „Ich bin krank.“ „Das hier hat aber nichts mit einem physischen Problem zu tun, oder? Du bist nicht krank, du zerbrichst dir über irgendetwas den Kopf und dieses Thema scheint sehr heikel zu sein.“ Yomi hasste es, wenn Ni~ya so ins Schwarze traf. Aber es musste ja einen Grund haben, warum er der Seelsorger der Band war. Er erkannte Probleme und ließ nicht eher locker, bis er wusste, was zu tun war. Das machte ihn in Yomi’s Augen zu jemanden, den er hasste aber dem er gleichzeitig auch dankbar war. An sich mochte der Sänger es nicht über seine Probleme zu sprechen und machte diese lieber mit sich selbst aus. Doch wenn Ni~ya es schaffte ihm zu helfen, und das war eigentlich immer der Fall, war er immer sehr froh darüber. Allerdings war dieses Problem etwas Anderes. „Ich kann nicht...“, flüsterte Yomi und ließ seinen Kopf gegen seine Knie sinken, die er nah an den Körper heran gezogen hatte. Er hatte Angst davor, wieder diesen Gefühlen ausgesetzt zu sein, wenn er darüber sprach. Doch noch viel mehr Angst hatte er davor, dass Hitsugi von dieser Unterhaltung mitbekommen und Ni~ya irgendetwas antun könnte. Zumindest traute er ihm das nach dieser Entdeckung wirklich zu. Dass er einen Freund bedrohte. Vielleicht sogar verletzte. „Natürlich kannst du.“ „Nein.“ „Wenn du möchtest, dann gehen wir in einen anderen Raum und schließen ab, damit niemand uns hören kann. Ich weiß, dass du es mir erzählen kannst. Du musst das, Yomi. Sonst kommst du noch auf dumme Gedanken, wenn du deine Sorgen so in dich hinein frisst.“ Glaubt er etwa, ich würde mich selbst verletzten?, dachte Yomi geschockt und starrte den Bassisten perplex an, welcher seinen ernsten Gesichtsausdruck allerdings nicht verlor. Er schien es ernst zu meinen. Ni~ya hatte gelernt, Menschen gut einzuschätzen. Und wenn er meinte, dass das Problem dazu führen könnte, dass Yomi mit Selbstverletzung anfing, musste da irgendwie etwas Wahres dran sein. „In einen anderen Raum.“, meinte Yomi schließlich schwach und ließ sich wieder auf die Füße ziehen. „Also?“ Abwartend sah Ni~ya den Kleineren an, nachdem er die Tür des leeren Aufenthaltsraumes abgeschlossen hatte. Noch vollkommen überfordert ließ Angesprochener sich auf eines der Sofas fallen und vergrub das Gesicht wieder in seinen Händen. Er wusste, dass man dem Bassisten vertrauen konnte, also warum fiel es ihm dann so schwer die Wahrheit zu sagen? Hitsugi konnte sie nicht hören und würde niemals erfahren über was sie gesprochen hatten. Wozu dann also die Angst? „Ich...ich war gestern bei Hitsugi.“ Wieder war Yomi’s Stimme leise und zittrig. Doch ob er jetzt vor Ni~ya anfangen würde zu weinen, war ihm relativ egal. Vielleicht wäre es sogar besser, schließlich hatte er seinen Gefühlen so noch nicht einmal bei sich zu Hause freien Lauf gelassen. Aus Angst, er würde wieder beobachtet werden. „Du kennst doch diese Tür neben dem Bad, die immer abgeschlossen ist.“ „Ja. Aber mir war es immer relativ egal, was dahinter steckt. Hast du es gesehen?“, fragte der Ältere vorsichtig und setzte sich dicht neben Yomi um ihn leicht in den Arm zu nehmen und an sich zu drücken. Wieder begann der Sänger am ganzen Körper zu zittern und die Erinnerungen des Raumes kamen wieder in ihm hoch. Er konnte den Anblick von sich selbst nicht ertragen. Den Anblick von den silbernen Schriftzeichen, die genau preisgaben, was Hitsugi von ihm dachte. Er sah das alles detailgenau vor seinem inneren Auge, als hätte es sich unwiderrufbar in seine Netzhaut eingebrannt. „Scht-“, versuchte Ni~ya ihn zu beruhigen und strich leicht durch die blonden Haare, während er den zierlichen Körper, der viel zu stark zitterte, noch weiter an sich drückte. Schließlich bahnten sich auch die Tränen ihren Weg über Yomi’s blasse Wangen und er schluchzte. „Die Tür war offen und ich...ich war neugierig. Ich habe die Tür aufgemacht und...“ Wieder musste Yomi sich unterbrechen als ein gequälter Laut seine Lippen verließ. Unter Tränenbächen presste er sich an den warmen Körper Ni~ya’s und krallte sich in das Hemd des Größeren um Halt zu finden. Er sah wieder die Schriftzeichen und er konnte es sich nicht erklären, aber diese machten ihn am meisten Angst. Ich, das Biest, Yomi, die Schöne. Ich beobachte dich. Mit ganzem Herzen. Yomi hatte schon von dem Märchen ’’Die Schöne und das Biest’’ gehört, aber beschäftigt hatte er sich nie damit. Doch es hörte sich nicht gut an. Gab es in diesem Märchen ein Happy End? „Wie geht ’’Die Schöne und das Biest’’ aus?“, fragte der Sänger wie aus heiterem Himmel, womit er Ni~ya’s verständnislosen Blick auf sich zog. „Was? Yomi du wolltest mir gerade erzählen, warum-“ „Hitsugi stalkt mich und an einer Wand in dem Zimmer stand ’Die Schöne und das Biest. Ich, das Biest, Yomi, die Schöne.’. Wie geht das Märchen aus?“ Der Bassist war leichenblass geworden. Anscheinend hatte er nach dem ersten Teil von Yomi’s Satz abgeschaltet und nur noch realisiert, dass Hitsugi den kleinen Sänger stalkt. „Ni~ya! Bitte sag es mir! Wieso hat Hitsugi einen Bezug von seiner Besessenheit zu mir und dem Märchen aufgestellt? War das Biest von der Schönen besessen?“ „Yomi, dass...“ Der Ältere schüttelte den Kopf und rieb sich mit zwei Fingern an den Schläfen, nachdem er Yomi losgelassen hatte. „Ich kann nicht glauben, dass Hitsugi dich stalkt.“ „Ich doch auch nicht.“, wisperte Yomi und drängte sich Ni~ya wieder entgegen, welcher die Arme ein zweites Mal um ihn schloss. Doch die Frage des Sängers war hiermit noch nicht beantwortet. „Also? Wie geht das Märchen?“ „Ich weiß es nicht. Ich habe mich nie groß für Märchen interessiert, auch nicht, als ich klein war. Aber ich denke, du könntest diese Frage stellen, wenn du mit Hitsugi redest.“ „WAS?“ Entgeistert riss Yomi sich wieder los und starrte seinen Freund an. Er sollte mit Hitsugi reden? Ihn fragen, warum er ihn stalkt? Warum er von ihm besessen ist? Hatte Ni~ya noch alle Tassen im Schrank?! „Du musst mit Hitsugi reden. Entweder das, oder du zeigst ihn an. Aber ich glaube nicht, dass du das tun wirst, schließlich hast du mir mal erzählt, dass du dich womöglich in ihn verliebt hast. Und wer weiß, vielleicht wird es ein Happy End für euch geben. Vielleicht hat Hitsugi sich auch in dich verliebt, wusste aber nicht, wie du reagieren wirst und hat dann auf das Stalking zurückgegriffen um dir nahe zu sein. Und Liebe hat sich in Besessenheit verwandelt. Aber das ist nur eine Vermutung und es wäre das Beste, wenn du ihn zur Rede stellst.“ Yomi hatte lange darüber nachgedacht. Nach ihrem Gespräch, war er einfach nach Hause gegangen und Ni~ya hatte ihn abgemeldet, da es ihm nicht gut ginge. Sollte er wirklich mit Hitsugi reden? Darüber, dass er von ihm gestalkt wurde? Was die Geschichte mit der Schönen und dem Biest sollte? Yomi hatte Angst vor dem Gespräch, aber der Bassist hatte Recht, wenn er meinte, dass er Hitsugi nicht anzeigen würde. Er wollte ihn nicht hinter gittern sehen, er wollte das selbst mit ihm ausdiskutieren. Langsam sah Yomi von seinem Kaffee, der inzwischen kalt geworden war, auf. Ihm gegenüber saßen Ruka und Hitsugi und unterhielten sich über irgendwelche europäische Bands, die Yomi zum Großteil nicht kannte. Trotzdem sah er, wie Hitsugi’s Blick immer wieder zu ihm huschte, und sofort wieder wegsah, als er bemerkte, dass Yomi ihn ebenfalls beobachtete. Doch schon bald hielt er seinem Blick stand. Sie sahen sich tief in die Augen und Yomi bemerkte den Zweifel, die Verwirrung, vielleicht auch eine Art von Verlangen in den Augen des Gitarristen. Langsam richtete sich der Sänger auf und gab dem Älteren mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er ihm folgen sollte. Wieder schlug sein Herz schmerzhaft schnell gegen seine Brust und die Angst vor dem kommenden Gespräch kam wieder in ihm hoch. Wie sollte er anfangen? Ich weiß, dass du mich stalkst. Warum bist du von mir so besessen? Ich habe den Raum gesehen. Warum tust du das? Alles kam Yomi ungeeignet vor. Nur leider hatte er keine Zeit mehr, sich den Kopf über den Anfang des Gespräches zu zerbrechen, denn Hitsugi und er waren in dem Raum angekommen, wo er sich auch mit Ni~ya unterhalten hatte. Diese Mal schloss er die Tür nicht ab und trotzdem fühlte er sich von der plötzlichen Konfrontation, mit seinem Stalker und trotzdem heimlichen Schwarm alleine zu sein, beinahe erschlagen. Ohne in Hitsugi’s braune Augen zu blicken, lehnte Yomi sich an die Wand am anderen Ende des Zimmers, um möglichst viel Abstand zu behalten. Zumindest körperlich wollte er noch seinen Freiraum haben, wo er sich doch schon von der alleinigen Präsens Hitsugi’s eingeengt fühlte. „Du hast es gesehen, oder?“ Überrascht und auch erschrocken riss Yomi den Blick von seinen Füßen los, als der Andere doch tatsächlich den Anfang machte und es direkt auf den Punkt brachte. Als er leise nickte, versuchte er den Kloß, der sich in seinem Hals bildete, runterzuschlucken. Doch es ging nicht und sein Hals wurde trocken, seine Hände begannen wieder zu zittern. Warum musste sein Körper auch so heftig reagieren? „Es tut mir Leid.“, flüsterte der Gitarrist und kam langsam auf den Kleineren zu, welcher sich nun noch enger an die Wand hinter sich presste. „Ich weiß, dass es lächerlich ist. Aber ich komme nicht mehr von dir los. Ich wusste, dass du niemals an mir interessiert sein würdest und habe keinen anderen Ausweg gesehen. Ich wollte dir nah sein.“ Erst als Hitsugi direkt vor Yomi stand, viel zu nah für seine aktuelle Gefühlslage, kam er zum stehen. Yomi hatte die Augen zugekniffen, konnte nicht in das Gesicht über sich sehen. Doch die Frage von gestern brannte ihn noch immer auf den Lippen und vielleicht würde die Antwort ja auch alle ihre Probleme lösen. „Wie geht ’Die Schöne und das Biest’ aus? Warum hast du das Märchen mit uns verglichen?“ Wieder war seine Stimme jämmerlich dünn. Wieso verlor er in solchen Situationen seine sonst so starke, durchdringende Stimme? „Das Biest stirbt, doch durch den Kuss der Schönen, welche sich in ihn verliebt hat, wird er wieder zum Leben erweckt und verwandelt sich in einen wunderschönen, jungen Prinzen, der er vor dem Fluch war, der auf ihm gelastet hatte. Es ist eine Wunschvorstellung von mir, weißt du? Ich träume davon, dass uns das gleiche Schicksal wiederfährt. Dass du dich in mich verliebst und aus diesem Stalker, diesem Besessenen, der in nun mal bin, wieder der normale Hitsugi wird. Aber ich weiß, dass das nicht passieren wird. Und es tut mir Leid, dass du dieses Raum gesehen hast. Und dass ich so besessen von dir bin, dass ich sogar damit angefangen habe, etwas illegales zu tun. Es tut mir Leid. Ich werde damit aufhören und dich vergessen.“ Wieso war es bloß so weit gekommen? Wenn Hitsugi Yomi schon am Anfang gefragt hätte, ob es möglich wäre, dass er sich in ihn verliebte, wäre das alles niemals passiert. Hitsugi hätte niemals mit dem Stalken angefangen, weil ihn der verzweifelte Wunsch nach Nähe fast aufgefressen hätte. Er wäre niemals so besessen auf Yomi geworden, dass es schon fast wehtat. Er würde sich jetzt nicht schuldig fühlen, sich nicht entschuldigen, weil das Alles niemals passiert wäre. Plötzlich war die ganze Abneigung, die Angst, die Yomi seit seiner Entdeckung auf Hitsugi verspürt hatte, wie weggeblasen. Er verstand ihn nun. Und auch, wenn es ein Fehler gewesen war, ihn zu stalken, hatte er damit niemals jemanden verletzt. Hitsugi hatte nicht mit einkalkuliert, dass sein Geheimnis entdeckt werden würde. Es war nie der Plan gewesen, Yomi Angst einzujagen. Und Yomi verzieh ihm. „Vielleicht hat das Biest eine Chance sich zurück zu verwandeln.“ Yomi’s Stimme hörte sich wieder besser an. Er lächelte, denn er war sich sicher, dass sie ein Happy End, wie in dem Märchen, haben konnten. „Was?“ „Die Schöne war schon länger verliebt.“, sagte Yomi noch und zauberte damit einen noch verständnisloseren Ausdruck auf das Gesicht des etwas überforderten Gitarristen, bevor er seine Hände sachte an die Wangen seines Gegenübers legte und ihn zu sich zog. Vorsichtlich legten sich ihre Lippen aufeinander und für Yomi war es so, als würden all die schrecklichen Gefühle, die er hatte durchleben müssen, von ihm abfallen und den guten, schönen Gefühlen platz machen. Den Gefühlen, die klar machten, dass sie wirklich ein Happy End haben konnten. Hitsugi hatte gar nicht reagieren können, da löste Yomi wieder den Kuss und sah ihm endlich in die braunen Augen. Der Ältere schien vollkommen perplex und überfordert mit der Situation und brachte Yomi somit wieder zum lächeln, ehe er flüsterte: „Und? Hat sich das Biest in den Prinzen verwandelt und wird seine Schöne jetzt noch einmal küssen? Haben wir ein Happy End?“ Plötzlich schien Hitsugi aus seiner Trance erwacht. In seinen Augen bildeten sich Tränen, was Yomi zuerst überraschte, doch dann fiel ihm ein, wie sehr Hitsugi sich das hier herbei gewünscht hatte. Wie sehr er von diesem Augenblick geträumt, aber niemals daran geglaubt hatte, dass es Wirklichkeit werden würde. „Ja.“ °~°~°~° Es sollte eig. ein Sad End werden *heul* Egal, aber so gefällt es mir auch ganz gut und ich hoffe natürlich wie immer, dass es euch auch gefallen hat ;) Und nochmals 'Entschuldigung' wegen dem Kommi-Löscher! Ist sowieso ein bisschen blöd, dass die nicht noch einmal fragen 'Sind sie sich sicher, dass sie dieses Kommentar löschen wollen? Ja? Nein?' oder sowas...auch bei den FFs...Ach, ist doof gelaufen und ich bin bereit mich mit Steinen abwerfen zu lassen! Kapitel 12: Forever (Kouki x Ibuki) ----------------------------------- Schnelles Update des OSs, der wohl am kürzesten von allen ist^^ Ich werden ihn später nochmal überprüfen, wegen Rechtschreibfehlern ect., denn wir gehen jetzt Essen und ich steh deshalb etwas unter Zeitdruck ^^ Darum auch das spärliche Vorwort :D Hoffe wie immer, dass er euch gefällt und dass ich hier nicht allzu sehr ins Klischee abgerutscht bin und dass es nicht so kitschig ist, wie ich befürchte ⊂((・x・))⊃ Hier also 'Forever' für :3 LG Teiko^^ °~°~°~°~° „Mach dass es aufhört, Ibuki!" Gequält presste Kouki sich die Hände auf die Ohren und kniff die Augen zusammen, um ja nichts von dem Unheil vor seinen Augen mitzubekommen. Er hörte das gedämpfte Lachen des Gitarristen, als er sein Gesicht in dessen Schoß vergrub. „Hättest ja 'nein' sagen können." „Schon vergessen, dass du mit Sexverbot gedroht hast, wenn ich nicht zustimme?", fauchte der Blonde beleidigt und genehmigte sich einen angefressenen Blick zu dem Gesicht seines Freundes hinauf, welcher weiterhin lächelnd geradeaus sah. „Warum siehst du dir das überhaupt an, wenn du schon die ersten Teile schrecklich gefunden hast?" ,,Ich fühle mich irgendwie dazu verpflichtet die Filme zu sehen, nachdem ich die Bücher gelesen habe. Egal ob sie nun schlecht sind oder nicht." „Verstehe ich nicht." „Musst du auch nicht. Und jetzt Gesicht raus aus meinem Schoß und Augen nach vorne." Murrend richtete sich Kouki wieder auf und sah auf den Fernseher, aber nicht ohne Ibuki mit ein paar Mordblicken zu bestrafen. Er konnte Schnulzenfilme nicht leiden und schon gar nicht die, die auch noch von jeder Logik befreit schienen. Wer glaubte schon an Vampire, Werwölfe und die ganzen anderen Verrückten, die in diesem Film vorkamen? Kouki war nun mal ein sehr realitätsbezogener Mensch und konnte sowas auf den Tod nicht ausstehen. Nur leider war Ibuki da ganz anderer Meinung und konnte es nicht lassen, ihn dazu zu nötigen, solche Filme mitzugucken. Und er hasste es. Aber was sollte er auch tun? Lieber ließ er die Qualen über sich ergehen, als Tage, wenn nicht sogar Wochen lang, keine körperliche Nähe von Ibuki zu bekommen. Das wäre unmöglich überlebbar. „Die Frau hat gerade einem riesigen Wolf den Brustkorb zerquetscht...", stellte Kouki trocken fest, als sich eben besagter Wolf wieder in einem Menschen verwandelten und sich mit schmerzerfüllten Lauten zusammenkauerte. Entrüstet zog Ibuki die Luft durch den Mund ein und boxte dem Größeren in die Seite. „Jacob erleidet gerade fürchterliche Schmerzen! Sei nicht so unsensibel! Außerdem ist sie ein Vampir und die haben nun mal große Kräfte." Aufgrund Ibuki's leicht angesäuerten Blick befand Kouki es dann doch für besser den Film unkommentiert zu lassen und seinem Freund einen entschuldigenden Kuss auf die Lippen zu drücken. Der Sänger wusste, dass der Andere bei Filmen immer vollkommen dabei war und mitfieberte, weinte und lachte. Es war schon beeindruckend, wie Ibuki sich in eine Handlung hineinversetzen konnte, die nichts mit ihm zu tun hatte. Kouki könnte das nicht. „Schon gut. Ich halt die Klappe." „Danke." Einige Minuten später hatte Kouki es endlich überstanden. Der Film endete mit dem Tod der erst kürzlich erschaffenen Vampirarmee, dem gebrochenen Herz dieses Werwolfjungen und der überaus schnulzigen Liebesbekundung des Menschenmädchens, das von ihrem Vampirfreund endlich in einen Vampir verwandelt werden wollte, damit sie für immer zusammen bleiben konnten. Der Sänger fühlte schon die rosarote Herzchenmasse seinen Hals hochkommen, die er am liebsten über dem Klo wieder loswerden wollte. Aber Ibuki drückte sich gerade so fest an ihn, dass ihm keine Bewegung möglich war, ohne seinen Freund von ihm zu lösen. Schließlich wollte er die regelmäßige Anhänglichkeit des kleineren Gitarristen nach Romanzen etwas genießen und später vielleicht noch zu anderen Praktiken übergehen. Falls Ibuki nun nicht voll und ganz auf dem Kitsch-Trip war. „Wäre es nicht unheimlich schön, wenn man bis in alle Ewigkeit mit seiner Liebe zusammen sein kann?“, hauchte Ibuki seine Frage an Kouki’s Hals, was diesem eine leichte Gänsehaut bescherte, die er jetzt allerdings nicht gebrauchen konnte. Entgegen seiner Hoffnung befand sich der Gitarrist nämlich durchaus auf dem Kitsch-Trip und da war es unangebracht, seinen körperlichen Gelüsten zu erliegen. Auf Blümchensex hatte Kouki nach diesem Film, der ihn eher provoziert, als beruhigt hatte, jetzt gar keine Lust. „Wenn das möglich wäre, dann bestimmt.“, stimmte der Sänger seinem Freund zu und ließ die braunen Strähnen durch seine Finger gleiten, den warmen Atem an seinem Hals nun genießend. „Verwandelst du mich auch in einen Vampir, damit wir für immer zusammen sein können?“ „Ich sollte dir verbieten, diesen Film zu sehen. Das tut dir nicht gut, Ibuki.“ Angesprochener lächelte leicht, piekte Kouki dann aber in den Bauch, um zu signalisieren, dass diese Art von Sarkasmus vollkommen fehl am Platz war. „Spiel einfach mit.“ „Okay.“ Langsam zog Ibuki sich an Kouki’s T-Shirt zu dessen Lippen hinauf, bis er diese leicht küssen konnte. Ganz sanft drang die Zunge des Sängers in seinen Mund ein und spielte mit der Seinen. Auch wenn Kouki eher darauf stand, wenn der Kleinere etwas wilder und offensiver zur Sache ging, waren solche Küsse eine willkommene Abwechslung, in dessen Genuss er nur selten kam. Also wollte er sich nicht beschweren und drückte seinen Freund an sich, als dieser sich breitbeinig auf seinem Schoß platzierte und die Finder in seine blonden Haare grub. „Beiß mich. Verwandle mich.“, flüsterte Ibuki gegen die Lippen des Sängers, welcher leicht lächeln musste, ob der romantischen Seite und der gespielten Naivität seines Freundes. Dem Befehl befolge leistend, ließ er seine Lippen hinunter bis zum Hals des Brünetten wandern, verteilte dort ein paar Schmetterlingsküsse, ehe er zaghaft seine Zähne in der warmen Haut versengte, was Ibuki ein angetanes Seufzen entlockte. Kouki wollte sich eigentlich noch weiter an diesem schönen Hals vergehen, doch Ibuki zog seinen Kopf wieder hoch und fing seinen Mund erneut zu einem Kuss ein. „Jetzt können wir für immer ein Paar bleiben. Wenn du mich nun noch heiratest, dann wäre es perfekt.“ „Wir wollen mal nichts überstürzen. Erst mal musst du mit deinem neuen, untoten Leben klar kommen.“ „Hast du auch wieder Recht.“ Ein leises Lachen entfuhr Ibuki, als er sich von seinem Freund löste, nur um sich hinzulegen und Kouki über sich zu ziehen. „Ich liebe dich.“ „Du weißt, dass ich das auch tue. Und du weißt hoffentlich auch, dass es unmöglich ist, für immer zusammen zu sein? So lange lebst du doch gar ni-“ „Woaa~ jetzt hast du den Moment zerstört, du Trampel!“, beschwerte Ibuki sich mit zusammengezogenen Augenbrauen und boxte Kouki ein zweites Mal an diesem Abend in den Bauch, ehe Beide anfingen zu lachen. °~°~°~° Falls hier jemand von euch Twilight mag, tut es mir Leid :D Eig. habe ich nichts gegen die Filme, ich finde die Bücher allerdings besser :D Kapitel 13: Precious Treasure (Ruki x Shin) ------------------------------------------- He Ho, meine Süßen! Es tut mir wahnsinnig leid, dass es länger gedauert hat. Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass sich die Ferien wunderbar zum schreiben eignen würden, da man viel Zeit hat uns sowas. Määäp! Falsch, es ist noch anstrengender als zur Schulzeit, was auch daran liegen könnte, dass ich bis gestern permanent unterwegs war. -.-'' Also dürft ihr mir gar nicht böse sein! Nur meinen Eltern, weil die mich gezwungen haben überall hin mitzukommen. Obwohl Berlin ja schon geil war :D Kleiner Tipp am Rande: Geht in Tanz der Vampire ♡ Das Musical ist gemacht für die Götter! +。:.゚(´∀`*人)゚.:。+゚ Allerdings ist es nur noch bis März nächsten Jahres in Deutschland also beeilt euch! ^^ Das Kapitel ist übrigens auch noch nicht gebetated, aber ich wollte es umbedingt heute hochladen, weil ich bis Freitag bei Yukiko bleibe, wo ich natürlich auch nicht zum schreiben kommen werde. *Yukiko knuddel* Mann, ich laber heute zu viel :D Viel Spaß euch bei Precious Treasure und vor allem ganz viel Vergnügen!!! :* °~°~°~°~°~° Die Wärme war kaum auszuhalten, die sich zwischen ihnen und um sie herum befand, während sie dicht aneinander gedrängt standen. Trotzdem genoss Ruki die Nähe zu Shin, der sich direkt vor ihm befand und auf dessen Stirn sich schon feine Schweißtropfen gebildet hatten, da die Hitze wirklich schier unerträglich war. Das alles wäre allerdings wohl um einiges erotischer, wenn nicht die anderen Leute wären, die alle viel zu nahe um sie herum standen. Eine U-Bahn, zu der Stunde wo fast alle Geschäftsleute Tokyo's unterwegs zur Arbeit waren, war sowieso nicht der ideale Ort, für irgendwelche dreckigen Gedanken, obwohl das Ruki eigentlich relativ egal war. Shin war bei ihm, so nahe, dass kaum noch ein Grashalm zwischen sie gepasst hätte, er schwitze und sah heiß aus wie eh und je. Trotz des etwas korpulenteren Mannes, welcher gerade fast brutal gegen Ruki's Rücken geschoben wurde, verirrte die rechte Hand des kleineren Sängers sich an den Oberschenkel von Shin und strich leicht die Innenseite auf und ab. Rein zufällig versteht sich. Ruki genoss es den Blonden zu berühren, auch wenn noch die ein oder andere Stoffschicht störte, doch Shin hingegen schien es eher unangenehm zu sein, denn er knurrte warnend in seinen Schal, den er sich trotz der Umgebungstemperatur bis zur Nase hinauf gezogen hatte und lehnte sein Gesicht gegen die Scheibe der Bahntür, schloss angestrengt die Augen. „Müde?", fragte Ruki grinsend, während seine Hand unauffällig an die Kehrseite des Größeren wanderte. „Idiot. Du hast mich ja auch die ganze Nacht wach gehalten.", murmelte Shin durch seinen Schal, sodass er für Ruki kaum zu verstehen war. Doch der hätte die Antwort auch so gewusst. „Ist mir gar nicht aufgefallen." „Idiot." „Du wiederholst dich." „Scheiss drauf..." Oh oh. Shin schien wirklich genervt zu sein, sonst nahm er so gut wie nie solche Worte in den Mund. Das Problem für ihn war nur, dass Ruki das ganz und gar nicht störte, denn er mochte es, wenn er mal vulgäre Worte in den Mund nahm. Vor allem, wenn er ungeduldig unter ihm lag und "Fick mich" schon mehr stöhnte als sagte, konnte der GazettE-Sänger nur schwer die Finger von ihm lassen. Dann war das schon fast ein Ding der Unmöglichkeit. „Im Ernst, Ruki! Nimm deine Hand weg, ich bin müde und habe keine Lust auf Fummeleien. Ich bin sowieso der Meinung, dass wir das heute mal ganz lassen können. Mein Hintern braucht Pause.", flüsterte Shin, sodass es nur Ruki hören konnte und dieser zog sofort eine Schnute, ehe er aus reiner Provokation, und vielleicht auch aus etwas Trotz, in den verlockenden Apfelarsch des Größeren kniff. „Das kannst du mir doch nicht antun.", schmollte er weiter. „Doch das kann ich.", fauchte Shin nun gereizt und stürmte aus der Bahn, als die Tür sich an ihrer Haltestelle öffnete. Ruki hastete ihm hinterher. Es war noch nie vorgekommen, dass Shin wirklich sauer geworden war. Noch nie! Und deshalb wusste Ruki auch nicht, wie er dann mit dem Anderen umgehen musste, um ihn wieder zu besänftigen. Also hielt er lieber den Mund, damit er es nicht noch schlimmer machen konnte und versuchte mit Shin mitzuhalten, der mit seinen etwas längeren Beinen sowieso schon schneller war als er. Und dabei ging er nur etwas hastig. Ohne ein Wort zu wechseln, kamen sie schließlich an ihrem Ziel, der PS Company, an und schon im Empfangsraum trennten sich ihre Wege, ohne dass Shin ihn noch eines Blickes würdigte, wodurch er sich einen skeptischen Blick der Sekretärin einfing. Jeder hier wusste, dass der ViViD-Sänger nur selten, bis eigentlich nie schlechte Laune hatte. Und da Ruki nun mal mit ihm angekommen war, und die meisten Jungs der Bands hier sowieso wussten, dass sie ja quasi ein Paar waren, musste er als Sündenbock herhalten. Okay, er hatte ja auch in gewisser Weise Schuld, trotzdem konnte er Shin's etwas überzogene Reaktion gar nicht verstehen. Er hatte ihn doch nur etwas ärgern wollen und am Abend wären sie sowieso wieder im Bett gelandet, egal ob Ruki nun zugestimmt hätte, ihn einmal in Ruhe zu lassen, oder nicht. „Hast du Wurzeln geschlagen oder willst du heute im Flur proben. Wär bestimmt eine interessante Abwechslung." Grinsend klopfte Uruha ihm auf die Schulter und wank ihn dann zu sich, nachdem er die ersten Schritte in Richtung ihres Raumes gemacht hatte. „Na nun komm schon!" Auf die Probe hatte Ruki sich so gut wie gar nicht konzentrieren können. Viel zu oft hatte er seinen Einsatz verpasst, sich versungen oder den Text für eine Weile ganz vergessen. Es war zum Haare ausreißen! Er wusste nicht wieso ihn Shin's Laune so aus der Bahn warf. Normalerweise hatte er damit doch keine Probleme sondern wartete, bis der Jüngere sich wieder beruhigt hatte, oder versuchte ihn mit allen Regeln der Kunst doch wieder ins Bett zu kriegen. Der Grund für seine Launen war ihm dabei eigentlich immer egal gewesen. Klar, er hätte auf Shin Rücksicht genommen, wenn wirklich etwas schlimmes passiert wäre, wofür es sich auch lohne, eingeschnappt zu sein. Wie der Tod eines Familienmitglieds oder eines Freundes. Aber nur, weil Ruki am Abend wieder Sex wollte, musste Shin ihm doch nicht gleich die kalte Schulter zeigen. Das war entweder total überzogen und der ViViD-Sänger hatte einfach nur seine dramatische Phase, oder es steckte noch etwas anderes dahinter. Um was es sich da handeln könnte, war für ihn allerdings völlig unklar. „Was ist los, Taka?", riss Kai ihn aus seinen Grübeleien und da er ihn beim richtigen Namen genannt hatte, schien der Drummer sich wirklich sorgen zu machen. „Shin zickt wieder.", grummelte der Sänger ohne zu zögern und starrte auf die Dose mit seinem Energy Drink, die er leicht in seinen Händen hin und her rollte. Sollten die Anderen doch wissen was los war. Zu viel konnte er ja sowieso nicht ausplaudern, da er schließlich selbst kaum was wusste. „Warum denn das? Lässt du ihn nicht ran?", Uruha musste lachen und Ruki schlich sich bei diesem Gedanken ein ironisches Lächeln auf die Lippen. Als ob das jemals geschehen würde. „Eher anders rum. Ich bin immer und überall bereit, aber Shin nicht und jetzt ist er eingeschnappt, weil ich in der Bahn Andeutungen zu heute Abend gemacht habe. Aber er zickt viel zu sehr, als dass das noch normal ist. Er hat heute ja kaum mit mir geredet." „Glaubst du wirklich, dass das der einzige Grund ist? Dass du ihm wohl keine Ruhe gönnst?", hakte Kai nach und nahm einen Schluck von seinem Kaffee, ehe er sich mit verschränkten Armen in seinen Stuhl zurück lehnte und den Kleineren musterte. Empört blies Ruki die Wangen auf! Das hörte sich ja so an, als wäre er besessen! „Ich gönne ihm sehr wohl Pausen!" „Dann denk doch mal etwas über den Sex hinaus. Vielleicht solltest du mal versuchen mit Shin zu reden, ohne ihm dabei gleich an die Wäsche zu gehen" „Als ob das so einfach wäre. Wenn Shin so drauf ist, dann ignoriert er mich, wie also soll ich dann mit ihm reden?“ „Wessen Freund ist Shin? Deiner oder meiner? Du hast gar keine andere Wahl, Ruki! Wenn du ihn jetzt auch ignorierst, dann steigert er sich bestimmt noch mehr hinein. Ich bin mir sicher, dass er deine Mühe zu schätzen weiß, wenn du das mit ihm klären möchtest.“, belehrte Kai den Kleineren weiter, welcher stur auf seinen Drink starrte und überlegte, wie er die Sache am besten angehen sollte. Klar hatte Kai Recht. Kai hatte in solche Dingen eigentlich immer Recht. Aber Ruki war nun mal kein großer Redemeister. Weshalb wusste er selbst nicht. Tiefgehende Songtexte zu schreiben fiel ihm leicht, auch wenn es um seine eigenen Gefühle ging, aber spontan war er ziemlich unsensibel. Meist bereute er seine Worte später und wusste, was er hätte besser machen können. Nur war es dann immer zu spät. „Jetzt verschwinde schon. Wir warten auf dich.“ Da Reita hinter ihm saß, stupste er seinen Fuß leicht an Ruki’s Rücken, um diesen zum Aufstehen zu bewegen. Ohne groß weiter zu überlegen folgte der Sänger der Aufforderung, stellte seinen leeren Drink auf einen der Verstärker und ging aus dem Zimmer, schnurstracks in Richtung ViViD’s Proberaum. Auf dem Weg dort hin, machte er sich weiter Gedanken darüber, wie er Shin nach dem Grund seiner schlechten Laune fragen konnte. Nach dem wahren Grund. Da ihm aber nichts wirklich gescheites einfallen wollte, der kreative Teil seines Gehirns schien gerade auf Sparflamme zu laufen, begnügte er sich damit, Shin einfach direkt auf das Thema anzusprechen. Ohne großes Drumherum. Vor der Tür angekommen, auf der das Logo von ViViD geklebt war, klopfte er und trat direkt danach ein, ohne auf eine Antwort zu warten. Sofort schlug ihm der neue Song entgegen, an dem die Jungs gerade probten. Ko-Ki bemerkte Ruki als Erster und hörte sofort auf, auf seine Drums einzuschlagen, wodurch auch die Anderen aus ihrer Konzentration gerissen wurden und aufhörten. „Ruki! Was verschafft uns denn die Ehre?“, begrüßte Reno ihn, nachdem auf er ihn entdeckt hatte, als Grund der Unterbrechung. Ruki’s Blick lag allerdings nur auf Shin, welcher den Kopf leicht an das Mikrofon gelehnt und die Augen geschlossen hatte. „Ich möchte mit Shin re-“, begann der kleinere Sänger, wurde allerdings von Shin unterbrochen, ehe er seinen Satz beenden konnte. „Ich aber nicht mit dir.“ Der Blonde sah auf und in seinem Blick lag etwas, was Ruki das Blut in den Adern gefrieren ließ, was er aber natürlich gut zu verstecken wusste. Er sah wirklich wütend aus und Ruki zweifelte an seiner Standfestigkeit, die er hier beweisen wollte und spielte doch tatsächlich mit dem Gedanken, einfach wieder zu gehen. Doch er wusste, dass das die schlechteste Lösung für ihr Problem war. „Doch! Ich will wissen was los ist, also komm raus.“ „Ich-“ „Geh mit, Shin! Du bist total unkonzentriert und damit sich das wieder ändert, will ich, dass du mit Ruki klärst, was gerade zwischen euch schief läuft. Was auch immer das ist.“, unterbrach nun Reno im Befehlston, worauf Shin den Blick wieder senkte, dennoch leicht nickte und an Ruki vorbei aus dem Raum ging, ohne ihn anzusehen. Leise bedankte sich dieser bei dem Bandleader und schloss die Tür hinter sich. Shin stand mit gesenktem Kopf an die Wand gelehnt und ließ seine Haare so ins Gesicht fallen, das Ruki seine Augen nicht sehen konnte. Doch es war mehr als offensichtlich, dass Shin mit der Situation ganz und gar nicht zufrieden war. „Was ist dein Problem, Shin?“, fragte Ruki direkt, leider doch in einem etwas genervten Tonfall, was er eigentlich hatte vermeiden wollen. Er sollte wirklich erst denken, bevor er was sagte. „Was ist dein Problem?!“, fuhrt Shin ihn an, wodurch er erschrocken die Augen weitete. Okay, diese Reaktion war für ihn mehr als neu. So kannte er den anderen wirklich nicht. Das war ja noch viel schlimmer, als Shin’s anfänglich schlechte Laune. Er war wütend. Sehr wütend sogar. „Ich verstehe nicht.“ „Klar verstehst du nicht! Du verstehst mich überhaupt nicht! Dir geht es immer nur um Sex! Darum, dass du immer bekommst, was du willst. Was DU willst, um meinen Willen kümmerst du dich doch gar nicht! Hast du schon mal überlegt, dass ich vielleicht Gefühle habe! Wenn es dir wirklich nur um Sex geht, dann such’ dir verdammt noch mal jemanden, der das mit sich machen lässt!“ Shin war immer lauter geworden, bis er schon fast schrie. In seiner Rage hatte er den Kleineren am Shirt gepackt und ihn zur Seite an die Wand geschlagen, was Ruki schmerzerfüllt aufzischen ließ, doch das nahm er nur am Rande er. Viel zu erschrocken war er über Shin’s Reaktion. Er hatte ihn noch nie angeschrien, ihn doch nie körperlich angegriffen. Wo war der Shin hin, den Ruki kannte? Und dann sickerte langsam das, was Shin ihm zugeschrien hatte, in sein Gehirn und er versuchte die Informationen zu verarbeiten. Wollte er damit sagen, dass er Ruki nichts wert war? „Ich-“ „NEIN! Ich will nichts hören, Ruki! Solange du mir nicht sagst, dass ich für dich nicht nur ein austauschbares Spielzeug bin, brauchst du gar nicht mehr mit mir zu reden!“ Jetzt war Ruki sprachlos. Das dachte Shin also über ihre Beziehung. Dass er nur ein Spielzeug war, dass man wegwarf, wenn es langweilig wurde und sich ein Neues suchte. Wie absurd war das denn? Eigentlich hatte er auch vor, Shin genau das zu sagen, aber aus irgendeinem Grund öffnete sich sein Mund und schloss sich wieder kurz darauf. Er bekam kein Wort heraus und Shin schien das schon als Antwort zu verstehen, zog die Augenbrauen zusammen und sah aus, als wäre er kurz davor in Tränen auszubrechen. „Du bist so ein Idiot.“, sagte er mit wackeliger Stimme, verstärkte seinen Griff in Ruki’s Shirt noch einmal kurz, ehe er ihn einfach stehen ließ, in den Bandraum zurück ging und kurz darauf mit seiner Jacke und begleitet von Reno’s verständnislosen Rufen eben diesen wieder verließ und davon rannte. Perplex starrte der GazettE-Sänger ihm hinterher und überlegte krampfhaft, wie er das wieder gerade rücken könnte. Shin dachte, er wäre ihm nichts wert und austauschbar. Dabei war er doch genau das Gegenteil für ihn. Aber wie sollte er ihm das sagen, wo er nun wütender war als ohnehin schon und Ruki anscheinend kein Wort heraus brachte? „Du musst es ihm sagen, Ruki!“, meinte Kai überflüssiger Weise und nun schon zum tausendsten Mal. Als ob Ruki das nicht selbst wüsste. „Wenn du Shin nicht sagst, was er für dich ist, dann hast du ihn für immer verloren und ich hoffe, dass dir das klar ist.“, schaltete sich nun auch Aoi wieder ein, nur um auch eine unnötige Info loszuwerden. „Ich weiß das alles, verdammt!“, versuchte Ruki den Schwall an Unnötigkeiten zu beenden und sah seine Kollegen und Freunde böse an. Sie sollte ruhig sein! Alle! „Und warum lässt du ihn dann einfach so gehen?“ Reita machte ein verwirrtes Gesicht, während Uruha neben ihm bekräftigend dazu drein blickte, als verstände er überhaupt nichts mehr. „Weil ich es nicht kann. Weshalb auch immer, aber ich konnte ihm nicht sagen, dass ich ihn...“ Ruki wurde leise. Er konnte nicht verstehen, warum es ihm so schwer fiel, dieses Wort in Verbindung mit Shin, zu sagen. Dabei sagte er es so oft. Zumindest in Liedern. „Ihn liebst?“, beendete Kai seinen Satz und bekam ein kaum merkliches Nicken seitens Ruki. „Ich weiß nicht, warum ich das nicht sagen kann. Warum ich es Shin nicht sagen kann.“ „Darf ich philosophisch werden?“, fragte Uruha in die Runde und seine Augen glitzerten leicht, als Ruki nur wieder nickte. Der Gitarrist liebte es philosophisch daher zu reden. Genau wie Aoi. „Bei deinen bisherigen Beziehungen hattest du nie ein Problem damit, zu sagen, dass du denjenigen liebst. Auch bei deiner letzten Freundin nicht. Aber die Schlange hatte dich bloß ausgenutzt und bei Freunden damit rumgeprahlt, dass sie mit einem von the GazettE zusammen ist. Als du das erfahren hast, hat dich das so verletzt, dass du nun Angst davor hast wieder eine wirklich Beziehung einzugehen. Du hast Angst davor dein Herz jemanden anders anzuvertrauen und wieder verletzt zu werden. So einfach ist das.“ „So einfach ist das...“, wiederholte Ruki mehr zu sich selbst. Uruha hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Aki hatte ihn wahnsinnig verletzt und eigentlich hatte er sich vorgenommen, einem Menschen nie wieder sein Herz anzuvertrauen, wie Uruha es so schön ausgedrückt hatte. Aber Shin war anders, das wusste er. Shin würde ihn niemals so hintergehen, zumal er keinen Grund dazu hatte, mit ihm anzugeben. Schließlich war er selbst berühmt. „Du musst dich überwinden, Ru. Sonst wird das nie etwas zwischen euch und du könntest Shin vergessen.“ Sie hatten alle Recht! Alle hatten sie verdammt noch mal Recht, doch Ruki war immer noch nicht ganz wohl bei der Sache. Seit dem Streit mit Shin war schon fast eine Woche vergangen und der Andere hatte ihn gemieden, war ihm permanent aus dem Weg gegangen. Er konnte es schon nachvollziehen, denn er hatte wirklich allen Grund sauer zu sein. Shin hatte schön öfters gesagt, dass er ihn liebte, doch Ruki hatte immer nur gelächelt und damit weiter gemacht, womit sie gerade beschäftigt gewesen waren. Und das war ja meistens Sex gewesen. Aber er hatte nie gesagt, noch nicht mal Andeutungen gemacht, dass er Shin’s Gefühle erwiderte. Er durfte es dem Sänger nicht übel nehmen, dass er enttäuscht war. Doch er hatte vor, es endlich zu ändern und Shin zu sagen, woran er an ihm war. Zu sagen, dass er ihn...liebte. Nur leider machte ihm die Tatsache, dass ViViD und somit auch Shin ausgeflogen war, einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Verloren stand er im Türrahmen zum Proberaum der gesuchten Band. Der Raum war leer, das Schlagzeug und das Mikrofon unberührt, die Gitarren und der Bass nicht da. Wo waren die denn hin? Zwar war Ruki irgendwie auch erleichtert, da ihm nun noch mehr Zeit blieb, bevor er Shin gegenübertreten musste, doch das änderte schließlich nichts daran, dass er es nicht jetzt hinter sich bringen konnte. Vielleicht sollte er in Erfahrung bringen, wo die Band hin war? Frei hatte Reno ihnen ganz bestimmt nicht gegeben. Ruki machte auf dem Absatz kehrt und lief zum Bandraum von ScReW. Kazuki wusste eigentlich immer alles über jeden in der PSC, da er mit den Meisten hier gut befreundet war, also würde er den Gitarristen fragen. „Kazuki, weißt du, wo ViViD ist?“, rief der Sänger in den Raum rein, nachdem er ohne zu klopfen die Tür aufgerissen hatte. Alle sahen etwas verwirrt von ihrer aktuellen Beschäftigung auf, während Jin sich mit einem Drumstick auf die Hand schlug, da er gerade am trommeln gewesen war und Ruki’s plötzliche Anwesenheit ihn wohl erschreckt hatte. Leise fluchend rieb er sich seine schmerzende Hand, was Ruki allerdings nur wenig kümmerte, da seine ganze Aufmerksamkeit auf dem brünetten Gitarristen lag, welcher ihn erst verdattert ansah, schließlich aber grinste. „Willst du dich etwa bei Shin entschuldigen?“, fragte er und wippte mit den Augenbrauen. Ruki wusste, dass er dreckige Gedanken hatte, weshalb er ihn mit seinem Mordblick strafte. „Ja, aber nicht so, wie du denkst! Sag einfach, wo die sind!“, fauchte er. Seine Nerven hangen ohnehin schon seit morgens am seidenen Faden, da musste Kazuki nicht auch noch drauf rumreiten. „Ruhig Blut, Kleiner. ViViD ist einen trinken gegangen, weil sie endlich ihren letzten Song, für die neue Singel, fertig haben. Bald geht es an die Aufnahmen und das wollen sie feiern.“ Der Sänger bedankte sich rasch und wollte sich gerade auf den Weg machen, als Kazuki ihm noch etwas hinterher rief. „Und versöhn’ dich wieder mit Shin! Ihr wärt ein verdammt süßes Paar!“ Nun musste er doch grinsen. Das war echt typisch Kazuki, erst rotzfrech und dann der liebste Mensch der Welt. Vielleicht war ja genau deshalb so gut auf ihn Verlass? Ruki wusste genau, wo er ViViD finden konnte. Shin hatte seine absolute Lieblingsclub, wo er auch oft mit ihm hingegangen war, und er bestand wirklich immer darauf, in diesem Club feiern zu gehen. Andere würden einem nur das Geld aus der Tasche ziehen, hatte er mal gesagt. Also machte Ruki sich auch ohne Umwege direkt auf den Weg zu besagtem Club. Dort angekommen, stürmte er schon fast hinein und prompt begann sein Herz zu rasen, als er ohne große Sucherei Shin entdeckte, welcher mit einem Glas in der Hand an einem der vielen Tische saß und anscheinend eine angeregte Unterhaltung mit Ryouga führte, der seinen Arm um den Kleineren gelegt hatte. Stopp! Moment mal! Was hatte ein Arm um Shin’s Schulter zu suchen, der nicht Ruki gehörte?!? Zu der Aufregung vor dem kommenden Geständnis, mischte sich eine leichte Wut. Okay, man konnte es auch blanke Eifersucht nennen. Er wollte Shin nicht teilen! Er wollte die Befugnis haben, jeden sofort den Kopf abzureißen, der sich an seinen Freund ranmachte! Und das würde er auch hoffentlich dürfen, nachdem er mit Shin geredet hatte. Vorausgesetzt, eben dieser verzieh ihm. Doch jetzt war es erst mal wichtiger, Ryouga von seinem Shin weg zu bekommen. Entschlossen stapfte Ruki auf den Tisch zu, an dem es sich die Band gemütlich gemacht hatte. Als Shin ihn entdeckte, weiteten sich seine Augen erschrocken, doch bevor er etwas sagen konnte, hatte Ruki Ryouga’s Handgelenk gepackt und ihn von Shin weggezogen. Es mochte vielleicht etwas seltsam aussehen, wie Ruki aufgebracht zu dem Anderen hinauf sah. Normalerweise regte er sich in solchen Situationen auf wegen seiner viel zu geringen Größe auf, doch jetzt war es wichtiger, dem Gitarristen zu verklickern, dass er sich von Shin fern zu halten hatte. „Lass deine Finger von ihm!“, fauchte er wütend und schupste Ryouga von sich, der zurück taumelte und ihn immer noch überrumpelt ansah. Gut so. „Ruki, was-“, wollte Shin ansetzten, doch da hatte dieser ihn schon am Arm gepackt und zog ihn mit sich. Er würde das jetzt durchziehen und nichts konnte ihn davon abhalten. Auch wenn Shin nicht wollte, er würde ihm sagen, was Sache war! Dass er ihn liebte. Na, wenigstens fiel es ihm inzwischen relativ leicht, diese Tatsache in Gedanken zu akzeptieren und auszusprechen. Nur leider war das in der Realität ein ganz anderes Problem. Als sie sich schon ein ganzes Stück von der Band entfernt hatten, riss Shin sich plötzlich los und als Ruki sich umdrehte, spürte er nur noch einen heftigen Schlag auf seiner linken Wange und wie sein Kopf zur Seite gerissen wurde. Wie zu Eis erstarrt blieb er in dieser Position. Shin hatte ihn geschlagen. Und als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte und zum Anderen aufsah, sah er, wie diesem Tränen über die Wangen liefen. „Was willst du denn noch?“, schluchzte Shin verzweifelt und sah ihn unsicher an, wich der Hand aus, die seine tränenüberströmte Wange berühren wollte. „Geh doch endlich.“ Ruki konnte ihn kaum noch verstehen, doch es war klar, dass Shin sich schon damit abgefunden hatte, dass er nichts weiter als ein Spielzeug für den Älteren war. Das würde es umso schwerer machen, ihm die Wahrheit zu sagen. Doch Ruki wollte keinen Rückzieher machen. Jetzt nicht mehr, wo er doch schon so nah an ihm dran war. Ohne auf den Widerstand seitens Shin zu achten, zog Ruki ihn in eine Ecke des Clubs und nahm dort sein Gesicht in seine Hände. Der Sänger versuchte ihn von sich zu schieben, doch auf einmal schienen ihn alle Kräfte verlassen zu haben und er weinte hemmungslos, während Ruki ihn in die Arme schloss und leicht durch sein blondes Haar strich. Er musste sich erst wieder beruhigen, ehe Ruki seine Gefühle vor ihm ausschüttete. Bis Shin zu weinen aufgehört hatte und nur noch leicht zitternd und leise schluchzend in seinen Armen lag, verging eine ganze Weile. „Du verstehst das alles falsch, Shin. Und es tut mir wahnsinnig Leid, was du die letzten Tage wahrscheinlich durchmachen musstest.“, begann Ruki leise, ohne Shin aus seinen Armen zu entlassen. „Du bist kein Spielzeug für mich. Du...du bist viel mehr als das...“ Langsam fiel es ihm doch schwerer zu reden und nicht einfach seinem Impuls zu folgen und einfach abzuhauen. Doch Shin blieb ruhig, legte sogar seine Arme ganz leicht um seinen Rücken und erwiderte somit die bisher einseitige Umarmung. „Ich wollte es dir eigentlich schon so oft sagen. Aber ich habe Angst. Angst davor, wieder in einer Beziehung verletzt zu werden. Und obwohl ich weiß, dass das bei dir nicht der Fall sein würde, konnte ich nichts sagen... Ich will nicht, dass du denkst, du seist mir nichts wert. Weil...das stimmt einfach nicht. Ich...“ Ruki schluckte. Er konnte es nicht. Er konnte nicht: ‚Ich liebe dich’ sagen. Inzwischen verspürte er mehr Angst als Aufregung und er zitterte leicht, was ihm gelinde gesagt, total peinlich war. Es war einfach dämlich, dass man solche Bindungsängste hatte. Shin schien das Zittern zu bemerken und schlang seine Arme nun fester um ihn, drückte ihn an sich und vergrub sein Gesicht in seiner Halsbeuge. Als wolle er ihm Kraft geben. Vielleicht konnte er es ja schaffen, wenigstens einen Vergleich zu ‚Ich liebe dich’ zu finden. Etwas, was Shin sagte, wie wichtig er ihm war, ohne sich gleich so auszuliefern. „Spontan bin ich bei sowas echt schlecht.“ Ruki sprach extra leise, denn auch seine Stimme blieb von dem Zittern nicht verschont. Es war zum verrückt werden. „Und das wird jetzt total kitschig...und....überhaupt nicht nach mir klingen. Aber du bist mir wirklich wichtig, Shin. Wichtiger...als jeder Schatz dieser...gottverdammten Welt.“ Shin löste sich und Ruki kniff ängstlich die Augen zusammen. Er wollte Shin’s Gesicht nicht sehen. Er wollte ihm nicht in die Augen sehen müssen, während er sagte, dass es zu spät war. Dass sie nicht mehr zusammen sein konnten. Doch zu seiner Überraschung blieb die Abweisung aus. Stattdessen fühlte er Shin’s Lippen leicht auf den Seinen. So leicht, dass sie kaum zu spüren waren. „Ich liebe dich auch, du Idiot.“ Er spürte das leichte Lächeln, dass sich auf Shin’s Lippen legte, ehe er sie ganz mit Ruki’s verschloss. °~°~°~° Kitsch ahoy, aber ich mag das Ende irgendwie :D Kapitel 14: Hell-Bent (Kai x Ryo x Nao) --------------------------------------- Bonjour~! Ich habe es endlich mal geschafft das Kapitel fertig zu bekommen, habe im Moment verdammt viel um die Ohren, und lade es jetzt noch fix hoch, bevor ich mich in die Kissen werfe und vor mich hin schlummere. :3 Ich wollte noch schnell anmerken, dass ich am Samstag Deutschland für 3 Monate verlassen und in Frankreich wohnen werde Ich habe noch keine Ahnung, wie oft ich da zum schreiben kommen werde, werde es aber so oft wie möglich tun/versuchen und nebenbei noch einen Blog schreiben, also wer sich für Frankreich (oder mein Leben xD) interessiert: http://teiko-reist-frankreich.blogspot.de Das Kapitel ist noch nicht wirklich überarbeitet, nur ein bisschen und wirklich nur ganz grob ^^ Ich hoffe das stört euch und vor allem die liebe nicht, die sich diesen OS gewünscht hat! Viel Spaß mit Kai, Ryo und Pooh-chan xD °~°~°~° Ryo war glücklich. Wirklich glücklich. So glücklich, dass er wahrscheinlich den Weg entlanggeschwebt wäre, würde er nicht mit dem Auto unterwegs sein. Doch das änderte nichts daran, dass der Drummer gut drauf war und sich selbst immer wieder beglückwünschte, wie toll er doch sein konnte. Eigentlich hätte er heute lange Probe gehabt, wäre wahrscheinlich erst gute vier Stunden später aus dem Aufnahmestudio gekommen, doch natürlich war ihm gleich, nachdem Satoshi von der verlängerten Probe erzählt hatte, eine rettende Lösung eingefallen. Sie war vielleicht nicht sonderlich originell und wurde bestimmt von jedem Schüler mindestens einmal im Leben genutzt, um aus dem Unterricht zu entkommen, doch das war Ryo relativ egal. Er war nun mal "krank" und solange seine Bandkollegen ihm das abkauften war doch alles wunderbar. Hauptsache war, dass er jetzt möglichst schnell zur PS Company kam. Denn er wollte zu Nao von alice nine. und ihn endlich nach einem Date fragen, ohne, dass dieser lästige Kai dazwischen kam. Der GazettE-Drummer schien nämlich genauso ein Auge auf Nao geworfen zu haben, wie er selbst, und machte es dadurch um einiges schwerer, ungestört mit dem Älteren zu reden. Zu allem Überfluss sah Kai ihn auch noch als Rivalen und anders herum. Hier sollte man anmerken, dass Ryo und Kai einmal ein Paar gewesen waren...doch irgendwie hatte es nicht geklappt, sie hatten sich fast pausenlos gestritten und irgendwann hatte Ryo Schluss gemacht, da er es einfach nicht mehr ausgehalten hatte. Und seit dem sie jetzt den gleichen Kerl erobern wollten, störte der Andere immer und überall, wenn es mal danach aussah, als hätte Ryo eine reelle Chance. Zwar war es anders herum wieder genauso, aber wie hieß es doch so schön: Eine Hand wäscht die Andere. Und wenn Kai ihm die Tour versaute, würde er das ebenso tun. Nur leider war das ein regelrechter Teufelskreis, den Ryo jetzt dadurch brechen wollte, dass er besonders früh bei alice nine. auftauchte, sodass Kai noch Probe hatte und deshalb nicht kommen konnte, und dann würde er Nao endlich nach dem schon so lang ersehnten Date fragen! Ryo's Grinsen war für einen Moment, bei den Gedanken an seinen Machtkampf mit Kai, abgeklungen, doch nun war es wieder so breit, wie schon seit dem er in das Auto eingestiegen war. Er hatte ein wahnsinnig gutes Gefühl! Heute würde es klappen, ganz sicher! Weiterhin von sich überzeugt parkte der Drummer auf dem kleinen, fast schon mikroskopischen, Parkplatz hinter dem PSC-Gebäude ein, stürmte aus dem Wagen, vergaß dabei beinahe diesen abzuschließen und rannte dann in das Gebäude hinein. Die Empfangsdame lächelte ihm nur zu, inzwischen kannte sie ihn und seine Absichten Nao gegenüber nur zu gut, da er sie schon öfters um Rat gefragt hatte, und ließ ihn deshalb auch ohne Worte einfach vorbei, was Ryo ihr natürlich auch dankte. Sie war eine nette Frau, nur manchmal etwas sehr redebedürftig und das hätte nun mal gerade gar nicht in seinen Zeitplan gepasst. Auf seinem Weg zum Proberaum von alice nine passierte der Brünette einige verdutzte Musiker, die ihm verwundert hinterher sahen, zumindest bemerkte er die Blicke im Rücken. Auch den Sänger von ViViD, Shin, ließ er hinter sich, aber nicht ohne ihm zum Geburtstag zu gratulieren. Sie hatten sich hin und wieder unterhalten, wo Ryo hier gewesen war, denn in letzter Zeit war das wirklich immer das öfters vorgekommen und dabei war irgendwann die Frage nach dem Geburtsdatum des jeweils anderen gefallen. Aber war doch jetzt auch egal! Ryo stand endlich vor dem angepeilten Raum und musste sich jetzt auf ein wesentlich wichtigeres Thema konzentrieren. Er klopfte nur flüchtig, trat sofort ein, ohne auf eine Antwort zu warten. Die Jungs mussten ihm das verzeihen. „Hey, Yo!", begrüßte er die komplette Band mit strahlendem lächeln und sobald verstummte die bis eben gespielte Musik. Oh, er hatte sie (schon wieder) bei er Probe unterbrochen....das würde wieder genervte Blicke seitens Tora und Hiroto geben. Shou würde ihn weiterhin in seinem Vorhaben unterstützen, denn, Ryo und Nao würden laut ihm ein unglaublich süßes Paar abgeben. Und Saga...der wartete nur darauf, dass Ryo ihn nach irgendwelchen Sex-Tipps fragte und vorher würde ihm das alles elegant am Arsch vorbei gehen. „Ryo.", hörte er aus Tora's Richtung zischen. Jap, er war schon ziemlich häufig einfach so in die Probe gepasst und der Gitarrist fand das inzwischen nicht mehr so lustig. Genau wie Hiroto, der das allerdings noch etwas länger süß gefunden hatte als Tora, doch inzwischen nervte ihn das wahrscheinlich auch. Das interessierte den Drummer aber allerdings eher weniger, denn Nao sah ihn mahnend an. „Nao, lass uns kurz Pause machen, damit du mit Ryo reden kannst.", stärkte Shou ihm den Rücken, bekam gleich ein dankbares Nicken, eher er zu Nao sprintete, ihn am Handgelenk packte und aus dem Raum zog. Allerdings kam er nicht sonderlich weit, denn die anfängliche perplexe Starre des größeren Drummers verlor schnell an Wirkung und er riss sich aus der ungeduldigen Umklammerung los. „Kannst du mit endlich mal sagen, warum du jetzt schon zum abertausendsten Mal unsere Probe unterbrichst? Und wehe du läufst wieder weg, bevor du das geklärt hast!" Oha, Nao's Leader-Ader kam zum Vorschein und Ryo wusste, dass man sich da lieber nicht mit ihm anlegte. „Das hatte ich sowieso vor. Nur leider ist Kai-" „Immer dazwischen gekommen? Ach Gottchen, wie rücksichtslos von ihm.", wurde er dreist unterbrochen, allerdings nicht von Nao, denn der hätte ihn höflich ausreden lassen, sondern von der eben genannten, eigentlich störenden Person, die gerade um die Ecke gebogen kam. Ryo glaubte, gleich irgendetwas in seinem Kopf explodieren zu hören, wo durch ihm ganz aus Versehen die Hand ausrutschen könnte. Allerdings wollte er vor seinem Schwarm nicht als brutaler Schläger rüber kommen, außerdem war Kai größer und etwas stärker und es wäre doch unsagbar peinlich, wenn er ihn einfach mit einer Hand am Kopf auf Abstand halten würde, also beschränkte sich so lieber auf den verbalen Angriff. ,,Verpiss dich!" Leider hatte dies nicht den gewünschten Effekt, sondern eher den, dass Kai kurz spöttisch auflachte. „Warum ich? Ich arbeite hier, eigentlich bist du es, der hier nichts zu suchen hat." „Habt ihr Streit?", mischte Nao sich ein, wobei Ryo den Drang unterdrücken musste, ihn nicht gleich fest zu knuddeln, mit einer peinlichen Höhe 'KAWAII' zu kreischen oder sonst irgendwelche sehr unmännlichen Dinge zu tun, denn der Drummer sah einfach zum anbeißen süß aus, wie er sie mit schiefgelegtem Kopf und verständnislosen, leicht sorgevollen Blick betrachtete. „Kann man so sagen.", bestätigte Kai mit einem Nicken und trat an sie heran, kam dabei Nao gefährlich nahe. Viel zu nahe. Ryo platzte fast der Kragen. Er hatte keine Lust mehr, sich von Kai immer die Tour versauen zu lassen. Er wollte sich nicht mehr von ihm unterbuttern lassen und dann schon wieder nicht sein heiß ersehntes Date mit Nao bekommen. Er würde den Älteren jetzt einfach voll und ganz ignorieren und endlich das vollenden, weshalb er schon so häufig hier gewesen war. „Nao, der Grund, warum ich immer hier auftauche ist, weil ich dich etwas fragen möchte. Ich möchte das wirklich schon sehr lange und hoffe, dass du darüber nachdenkst oder gleich deine Antwort gibst. Ich wollte nämlich fragen ob du mit mir-" „-ausgehen willst. Hat du Lust mit mir auszugehen?" „Kai, ich kill dich!", brüllte Ryo wütend und war kurz davor auf den Brünetten loszugehen, hätte Nao ihn nicht aufgehalten, indem er sich vor ihn stellte. „Ruhig, Jungs! Ich geh mal davon aus, dass ihr mich beide das Gleiche fragen wollt und erst mal: Das ist verdammt süß von euch. Und ja, ich würde gerne mit euch ausgehen." „Perfekt, dann-", Kai stockte. Sein Blick ging für einen Moment ins Leere, als er Nao's Satz noch einmal revue passieren ließ. Dabei schien er auf das gleiche Ergebnis zu kommen wie Ryo und es schien ihn auch nicht minder zu schocken. „Moment mal! Uns? Mit uns ausgehen?", hakte Ryo für sie Beide nach. Beide sahen Nao zu tiefst geschockt an, denn sie wussten, dass das überhaupt nicht gut gehen konnte, doch dieser schien von seiner Idee ganz begeistert, wenn man sein Grinsen und seine strahlenden Augen so interpretieren konnte. „Klar! Wenn ihr Beide ein Date mit mir wollt, dann sollt ihr es auch Beide bekommen. Und dabei könnt ihr auch versuchen, euch wieder zu vertragen. Zur Not kann ich ja auch ein bisschen helfen." Hilfe, Pooh! Hör' auf so ein fürsorglicher Mensch zu sein und sei einmal in deinem Leben asozial, tritt Kai in den Hintern und entscheide dich für mich! Nur für mich!, jammerte Ryo innerlich vor sich hin, doch hielt weiterhin den Mund. Hatte Nao sich mal etwas vorgenommen, war er nicht mehr zu stoppen, außerdem schien er jetzt schon einen Narren daran gefressen zu haben, dass Kai und Ryo sich wieder vertrugen. Was das anging...keine Chance. Das mit ihnen war erledigt und Ryo hatte nicht vor, das jemals wieder zu ändern, oder sich mit Kai zu vertragen. Nein, lieber sprang er mit offenen und blutenden Wunden in ein Becken voller hungriger Piranhas und ließ sich auffuttern. Kai schien da genauso zu denken, nur war Nao leider vollends von seinem Vorschlag begeistert. Und so kam es, dass Kai und Ryo ein paar Tage später vor den Toren des Disneylands Tokyo standen und auch Nao warteten. Nicht, dass dieser zu spät kam, die Anderen waren einfach zu früh, da sie möglichst als Erstes da sein wollten, um ihr Date in Empfang zu nehmen. Leider waren sie fast zeitgleich erschienen und die lange Zeit, die sie jetzt schon schweigend nebeneinander standen, ging Ryo gehörig auf den Zeiger. Das wäre das perfekte Date gewesen. Mit Nao im Disneyland, fröhlich Achterbahn fahren, Tokyo aus dem Riesenrad von oben bewundern und Süßes essen. Zwar würde er das alles heute auch bekommen, nur war in dem Plan nicht sein blöder Ex vorgesehen gewesen, der gerade gelangweilt irgendetwas auf seinem Handy tippte. Es war zum kotzen. Am liebsten würde er Kai fesseln, knebeln und in einen kleinen Raum einsperren, damit er ihn los war und einen schönen Tag mit seinem Schwarm verbringen konnte. Schade, dass Entführungen illegal waren. „Na na, ihr solltet euch unterhalten, wenn ihr euch irgendwann wieder vertragen wollt.“ Überrascht sahen Kai und Ryo auf, als Nao fröhlich lächelnd und mit tadelnd erhoben Zeigefinger vor ihnen auftauchte. „Du willst, dass wir uns vertragen.“, meinte Kai trocken, steckte sein Handy zurück in seine Hosentasche und ließ seine Hand auch gleich dort. „Ach was. Ich wette, ihr seit eigentlich immer noch in einander verliebt, wisst es nur nicht oder wollt es nicht wahrhaben, da ihr sauer seid.“ Skeptisch hob Ryo eine Augenbraue. Bitte was? Kurz schielte er zu Kai rüber, welcher ihn ebenfalls kurz betrachtete, dann aber mit den Schultern zuckte. Sollte es ihn recht sein, er wusste, dass dem nicht so war und Nao sich wohl nur wünschte, dass sie wieder ein Paar wurden, denn er meinte einmal, dass sie wirklich gut zusammen passen würden. Trotz des vielen Streites. „Lass es lieber, Pooh.“, grinste Ryo ihn nun an, überspielte seine Unsicherheit gekonnt, und drückte den Größeren kurz an sich. Es war immer noch irgendwie ein komisches Gefühl, kleiner und jünger zu sein als Nao, wo er doch das dominante Glied in einer Beziehung wäre. Zumindest konnte er sich Nao nicht als Seme vorstellen, dazu war er einfach viel zu süß. Selbst bei Kai hatte er es hin und wieder geschafft oben zu liegen. Er mochte es einfach nicht so gerne, auf Grund seiner Größe immer unterworfen zu werden. Hin und wieder war das schon ganz geil, aber bloß nicht immer. „Wieso nennst du mich Pooh? Ist das nicht Saga’s Ding?“ „Hab den Spitznamen ja auch von ihm.“ „War klar.“ Nao lachte. Ryo ebenfalls, Kai allerdings trottete eher unmotiviert neben ihnen her und starrte den Boden an, die Hände tief in die Hosentaschen vergraben. Erst verwunderte das den Girugämesh-Drummer, denn normalerweise war es nicht Kai’s Ding, still neben einem neune Opfer seiner Begierde zu gehen, ohne irgendeinen Flirtversuch zu starten oder Ryo wieder auszuknocken, damit er Nao für sich hatte, doch dann merkte er, dass es für ihn doch schon von Vorteil war, wenn Kai sich raushielt und plauderte fröhlich weiter mit dem Älteren. Einige Fahrgeschäfte und Süßigkeiten später, kamen sie an der Geisterbahn an. Ryo schluckte. Da wollte Nao doch nicht wirklich rein! Bis jetzt hatte er es immer geschafft dem Älteren cool zu begegnen, aber sobald er da rein ging, würde diese Coolness verpuffen und einem kleinen, ängstlichen Ryo-chan Platz machen. Und so wollte er ganz sicher nicht vor seinem Schwarm dastehen. „Das ist doch uncool. Alles nur Fake, gar nicht gruselig.“, versuchte seine Begleitung davon abzubringen ihn auf Grund und Boden zu blamieren und zu ängstigen, nur leider schien Nao darauf kein bisschen anzuspringen, sondern blitze dem Kleineren mit seinen Augen gefährlich, wenn auch ein bisschen Schadenfroh, entgegen. „Hast du etwa Angst?“ Angst? Nein! Du solltest eher Angst haben und dich da drin gleich Schutz suchend an mich schmiegen, damit du deinem Uke-Image gerecht wirst! Also tu mir doch den Gefallen und zwing uns da NICHT rein! Ryo wurde leicht panisch, als er wie automatisch den Kopf schüttelte und Nao somit dazu bewegte, Kai, der immer noch kaum etwas gesagt hatte, und ihn an den Händen zu packen und in Richtung des verhassten Fahrgeschäfts zu ziehen. Ehe Ryo sich versah, wurde er in eines der gruselig aussehenden Gefährte geschoben, Kai neben ihm, was er mit einem verwunderten 'Hu?' argumentierte, während Nao sich an die äußerste Seite quetschte. Der Wagen war für drei Personen sichtlich und vor allem merklich zu klein, was aber keinen außer Ryo zu interessieren schien. Mit entsetzten Blick entdeckte er die Hand des GazettE-Drummers, die sich klammheimlich auf Nao's Oberschenkel gelegt hatte, als der Fahrtknopfdrückmensch, wusste der Geier sie dieser Beruf sich nannte, ihnen eine gruselige Fahrt wünschte, die Ryo wohl ohne Zweifel haben würde. Schon als kleines Kind hatte er diese Attraktionen zu tiefst gehasst, als einmal einer der Akteure seine Aufgabe in diesem Spuckhaus zu ernst genommen und ihn so lange verfolgt und verängstigt hatte, bis er nur noch am heulen gewesen war und seine Mutter den Akteur ausgeschimpft hatte. Trotzdem war dieses kleine Trauma geblieben und dass Kai jetzt auch noch seine Griffel an Nao hatte machte die ganze Aktion nicht unbedingt amüsanter. Mit Panik in der Brust sah er die Tür zum Gruselkabinett vor sich, die langsam aber sicher näher kam, doch gerade, als sie kurz davor waren, durch eben diese Tür zu fahren, sprang Nao wie von der Tarantel gestochen auf und sprang aus dem Wagen, lief zurück zum Einstieg. „Hab zu viel Bammel!", antwortete er auf Kai's und Ryo's verdutzte Gesichter, mit einem siegreichen Grinsen auf den Lippen, was seine Begründung nicht wirklich glaubhaft machte. Der hatte doch irgendwas vor! Nur leider war es für die Anderen viel zu spät, um noch irgendetwas zu unternehmen, denn die Tür schloss sich hinter ihnen und sie befanden sich in stockfinsterer Dunkelheit. Ryo schluckte schwer. Das konnte nicht gut gehen. Er war in seinem persönlichen Alptraum. Eine Geisterbahn nur mit Kai neben sich, an den er sich auf keinen Fall klammern wollte, wenn ihn irgendetwas Undefinierbares von hinten oder der Seite betatschte. Der erste Schock ließ auch nicht lange auf sich warten, denn urplötzlich wurde eine blutüberlaufende, fast vollkommen zerfleischte Puppe, die nur noch ein Auge besaß (das Andere hing baumelnd aus der Augenhöhle - na lecker...) beleuchtet und kippte leicht nach vorne, sodass Ryo kaum die Hand danach ausstrecken brauchte und er hätte sie berühren können. Mit einem grellen Schrei klammerte er sich nun noch an Kai's Arm, vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge und kniff die Augen zusammen. Er wollte nichts von dem sehen, was ihn noch erschrecken sollte, die Geräusche in dieser Gott verdammten Bahn waren schon Horror genug. Zu seiner Überraschung stieß Kai ihn nicht wie erwartet weg, sondern legte einen Arm um seine Schulter, die andere Hand strich beruhigend über sein braunes Haar, und zog ihn fester an sich. Kai wusste genau, was für eine Abneigung Ryo gegenüber Geisterbahnen oder ähnlichem empfand, schließlich hatte er ihn zu ihrem ersten Date auch in sowas reingeschleppt, ohne auf Proteste zu achten. Und damals hatte er ihn auch genauso beschützt, nur hatte er ihn noch anders beruhigen wollen. Mit einem Kuss. Ihrem ersten Kuss und den Jüngeren ließ es erschaudern, wie sehr diese Situation gerade der von damals glich. Hoffentlich hatte Kai nicht vor, alles detailgenau zu wiederholen. Umso mehr schockte es ihn, als Kai sein Kinn tatsächlich anhob und seine Lippen sachte mit den seinen verschloss. Aber...das konnte doch nicht sein. Ryo fühlte keinerlei widerspenstige Gefühle gegen den Kuss, bekam sogar eine leichte Gänsehaut, als Kai's Zunge an seine geschlossenen Lippen stieß, und erwiderte wie von allein. Es fühlte sich wunderbar an den Größeren zu küssen, so gut wie beim ersten Mal, doch es wiedersprach sich hier was ganz gewaltig. Ryo war in Nao verliebt, dass hatte er schnell festgestellt, nachdem Kai und er Schluss gemacht hatten, doch er schien auch noch ein wenig in seinen Ex verguckt zu sein, wie Nao es am Eingang gesagt hatte. Und was sollte er jetzt tun? Kai eine zweite Chance geben oder sich mit jeder Faser seines Seins auf seine andere Liebe konzentrieren, mit der er noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hatte und es hoffentlich auch nie tun würde. War er nicht wild entschlossen gewesen, Nao für sich zu gewinnen? Verdammt... Ruckartig unterbrach Ryo ihren inzwischen schon sehr leidenschaftlichen Zungenkuss, bei dem er vor sich hin gegrübelt hatte und brachte Kai vorsichtig auf Abstand, was sich als keine gute Idee herausstellte, denn prompt kam der nächste Schreck in Form eines Clowns, der unwahrscheinlich hässlich war, von der Decke und ehe er sich versah, klebte er wieder an Kai, saß dieses Mal schon halb auf seinem Schoß. Sein Umklammerungsopfer blieb erstaunlich ruhig, schien sich gar nicht schocken zu lassen und versuchte ihn wieder zu beruhigen. Er wollte ihn ein zweites Mal küssen, doch dieses Mal ließ Ryo das nicht zu, auch wenn er es eigentlich wollte, legte sie flache Hand auf Kai's Mund und öffnete die eben noch zusammengekniffenen Augen. „Ich weiß nicht, was ich machen soll.", sagte Ryo leise, nachdem er sich Kai's Ohr genähert hatte, damit dieser ihn auch verstehen konnte. „Ich liebe Nao...aber dich...anscheinend auch noch. Es ist schön dich zu küssen, Kai. Auch dich bei mir zu haben, aber was ist mit Nao?", fragte er unsicher, spielte sofort jede Antwort in seinem Kopf durch, die Kai ihm möglicherweise gab. Nur die tatsächliche Antwort, war nicht dabei gewesen. „Geht mir genauso." „Was?" Ryo löste sich wieder, sah Kai in die Augen, die er nur erkennen konnte, wenn mal irgendwo was aufblitze, doch er spürte genau, dass der Andere zurücksah. Die Umgebung so gut es ging ausblendend, versuchte er zu verstehen, was er als Antwort bekommen hatte. „Ich bin glaube ich auch ziemlich in Nao verliebt. Aber halt nicht nur in ihn, sondern auch in dich und das macht mir zu schaffen." Gott, das war der denkbar blödeste Ort, um so ein Thema zu besprechen, deshalb war Ryo auch mehr als erleichtert, als sich die Tür in die schöne, sonnige und vor allem ungruselige Freiheit öffnete und sie in diese entließ. Schnell rutschte Ryo von Kai runter, um kein Aufsehen zu erregen, zerrte ihn aber gleich auf und hinter sich her, sobald der Wagen zum stehen gekommen war. Nao sah er ohnehin nicht, also gab es gerade keinen Grund Kai nicht in die nächste Lücke zwischen zwei Ständen zu ziehen und dort an die Holzwand zu drücken. „Im Ernst?", hakte er nach, denn er war sich dem Wahrheitsfaktor an Kai's Antwort nicht ganz so sicher, schließlich hatte Kai ihn in ihrer Beziehung schon das ein oder andere Mal angelogen, was dann auch immer zum Streit geführt hatte. „Ja, ganz im Ernst. Ich weiß, dass ich Nao will. Aber auch dich, nur war ich verdammt angekratzt von unserer Trennung und deshalb auch sauer auf dich. Ich wollte nichts mehr von dir wissen, aber da wir uns jetzt in den gleichen Typ verliebt haben und selbst immer noch ineinander verliebt sind, geht das jetzt schlecht." „Das-", wollte Ryo erwidern, denn langsam begann er ihn zu glauben, allerdings wurde er unterbrochen von Nao, der immer noch grinsend an der Ecke stand uns sie betrachtete. „-ist doch perfekt gelaufen. Also habt ihr euch wieder lieb?" War doch klar gewesen, dass Nao die Aktion geplant und nicht wirklich Angst vor der Geisterbahn gehabt hatte. ,,Schon, aber es gibt ein kleines Problem.", gestand Ryo kleinlaut, ließ seine Hände sinken, die sich bis eben noch in Kai's Hemd gekrallt hatten. „Ich habe mitgehört, zufällig natürlich, und wüsste nicht wo das Problem liegt." „Aber wenn du zugehört hast, dann weißt du doch, dass-", wollte Kai nun ansetzten, doch Nao schien Spaß am Sätze unterbrechen gefunden zu haben, stand auf einmal dicht neben ihnen und drückte seine Lippen leicht auf die von Kai, der verstummte, gleich darauf beugte er sich zu Ryo hinunter und küsste ihn ebenfalls. „Löst das euer Problem?", Nao lächelte und dieses Mal nicht schadenfroh, sondern sanft und liebevoll und Kai sowie Ryo wussten, dass ihnen eine Dreierbeziehung bevor stand. Da hatte sich die Entschlossenheit doch noch gelohnt. Kapitel 15: Fortitude (Byou x Kazuki) ------------------------------------- Cucu! Da bin ich endlich wieder, nach etwas mehr als einem Monat! :/ Mensch, so lange habe ich bisher noch nie gebraucht, aber bitte seht es mir nach. Ich hatte hier viel um die Ohren und die Idee zur Story dieses OS's ist auch erst vor Kurzem gekommen....Natürlich hoffe ich, dass das nächste Kapitel nicht so lange dauert, aber ich möchte nichts versprechen, zumal jetzt erst mal wieder meine andere FF dran kommt. Aber ich werde mein Bestes geben!!! ^^ *zuversichtlich ist* Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß bei 'Fortitude' und ich hoffe, dass es 's Anforderungen gerecht kommt! *alle knuddel* (Und ich werde heute zum ersten Mal hinzufügen, dass ich mich sehr über Kommentare freuen würde ;) Muss ja nicht viel sein :D Nur es hat mich schon ein wenig gewundert, dass es beim Letzten nur 3 gab und beim Vorletzten 6 :/ war das Letzte so schlecht? :/ ) °~°~°~°~°~° „Happy Birthday, too you!“ Grinsend legte Kazuki seine Schlüssel auf der Kommode ab und betrachtete die relativ große Gruppe, die in seinem bunt geschmückten Flur stand. Da waren seine Freunde doch einfach mal so eben in seine Wohnung eingebrochen und hatten sie flugs in ein buntes Partyparadies verwandelt. Obwohl das wohl eher Takeru’s Werk war, der breit grinsend und über und über mit Luftschlangen behängt ganz vorne stand und eben noch ein bisschen Konfetti in seine Richtung pustete. Über ihnen an der Decke hing ein Banner mit der Aufschrift: ’Alles Gute, Kazuki’ und der Boden war überstreut mit bunten Papierschnipseln, vielen Ballons und Luftschlangen. Da hatten sie aber ganze Arbeit geleistet. „Danke Leute.“, sagte Kazuki nachdem er die Inspektion seiner vollkommen veränderten Wohnung abgeschlossen hatte und machte sich daran, jedem im Raum eine Umarmung zukommen zu lassen. Das dauerte allerdings seine Zeit, weil jede Band der PS Company anwesend war und somit entsprechend viele Leute zu umarmen waren. Allerdings sollte das Kazuki nicht stören, er war gerne mit seinen Freunden zusammen und da er jeden wenigstens ein bisschen kannte, opferte er gerne etwas Zeit (und seine Wohnung) für ein solches Event. Nachdem er sich bei jedem persönlich bedankt hatte, zog Takeru ihn in das Wohnzimmer und drückte ihn dort auf den Boden, damit er sich setzte. Auch hier war alles dekoriert und außerdem ein Büffet aufgebaut worden, dass mit allen möglichen Leckereinen bedeckt war, die wohl zum einen zusammen gekauft, zum anderen von Kai gezaubert worden waren. Nicht, dass Reita verhungerte, da der Kai’s Essen ja nicht sonderlich mochte. Aber Kazuki entdeckte einen großen Haufen Kit-Kat, da musste er sich wohl keine Sorgen um den Bassisten machen. Takeru befahl nun allen Anwesenden sich ebenfalls auf den Boden zu setzten, möglichst in einen Kreis, was bei dieser Anzahl an Leuten und Kazuki’s relativ kleinem Wohnzimmer nicht so leicht möglich war. Am Schluss hatte keiner Lust gehabt sich die Mühe zu machen alle richtig zu verteilen und sie saßen alle einfach durcheinander im Raum verteilt. Mit 40 Anwesenden war das eben nicht so einfach. Währenddessen hatte Takeru sich mehrere Geschenke geschnappt und sie Kazuki vor die Nase gelegt. Dann lief er tastend mit geschlossenen Augen durch den Raum, was von den meisten eher skeptisch oder mit Sorge, dass er umfallen könnte, beobachtet wurde und blieb schließlich vor Hiroto stehen. Ohne etwas zu sagen schlängelte er sich durch die sitzende Menge wieder zu den Geschenken zurück, kramte ein großes, eher längliches hervor und hielt es Kazuki hin. „Das hier ist von ganz Alice Nine.“, meinte er. Wissend lächelnd, da Kazuki sich wohl denken konnte was sich darin befand, riss er das gelbe Geschenkpapier auf und brachte einen schwarzen Karton zum Vorschein, den er auf seinem und Byou’s Schoß ablegte, damit er ihn öffnen konnte. Hervor kam eine schneeweiße E-Gitarre, die das Geburtstagskind glücklich ins Licht hielt. Von einigen kam ein anerkennendes Pfeifen. „Hübsch.“, kommentierte Yuji das Geschenk und klopfte Kazuki auf die Schulter. „Die kommt im Brainstorm PV zum Einsatz.“, grinste er, drehte sich dann halb um, um sich bei den Mitgliedern von Alice Nine zu bedanken. Er wusste noch zu gut, wo er die Gitarre entdeckt und zu seinem potentiellen Geburtstagsgeschenk ernannt hatte. Er war mit Tora, Takeru und Maya unterwegs gewesen, die aber relativ schnell wieder gehen mussten, da Takeru und Maya einen kleinen Hund entdeckt hatten, den sie unbedingt haben wollten. Inzwischen lebte Waka bei Yuji und die anderen Drei hatten ein süßes Kätzchen namens Chikin, die bei ihnen durch die Wohnung wuselte. War ein ganz schönes Drama gewesen, dass sich um Waka ausgebreitet hatte. Jeder in der PSC hatte bemerkt, wie angepisst Tora gewesen war. Aber jetzt war ja alles wieder gut und es sollte Kazuki auch nicht weiter kümmern. Die nächsten Geschenke waren dann schon eher Überraschung, weil Kazuki sich sonst nichts explizit gewünscht hatte. Von Aoi bekam er einen Ring, von Takeru und Masato eine Jacke mit Leoparden-Muster, von Born eine neue Kamera, da seine alte vor kurzem den Geist aufgegeben hatte, von Reno Schmuck und noch vieles mehr. Alles gefiel ihm sehr gut und alleine für den Auspackmarathon brauchten sie eine volle Stunde. Nachdem das aber erledigt war und Aoi das zerrissene Geschenkpapier in die nächste Mülltonne gestopft hatte, nahm sich jeder ein Getränk und etwas zum knabbern, verstreuten sich in der Wohnung und die Party begann. Es war eine relativ erwachsene Party, mit viel Gerede, Gelächter und Alkohol, was Kazuki erst ja nicht erwartet hatte, da diese Fete ja unter Takeru’s Kommando stand. Okay, der Sänger konnte sich hin und wieder doch seinem Alter entsprechend benehmen, doch würde Kazuki einen Besenstil fressen, falls sie nicht wenigstens ein Partyspiel spielen mussten. Und tatsächlich blieb das Besenmahl dem Gitarristen erspart und Takeru rief alle Männer wieder in das Wohnzimmer, um sich dort ein weiteres Mal zu setzten. Dieses Mal versuchte er sie alle wirklich in einen Kreis zu bekommen, was nach einigem hin und her auch einigermaßen klappte. Es wunderte Kazuki, wie der Jüngere das hinbekommen hatte. Zu Kazuki’s Freude saß er direkt neben Byou, der wohl schon etwas angetrunken war und sich leicht an ihn lehnte. Doch ihn sollte das nicht stören, denn er genoss jede Sekunde, die er nah an dem Sänger sein konnte. Er mochte Byou. Sehr sogar. Doch bevor er in Schwärmereien versinken konnte, riss Takeru die gesamte Aufmerksamkeit wieder auf sich. „So Leute. Ich hatte gerade eine wunderbare Idee für ein Spiel.“, verkündete er breit grinsend und sah sich mit einem herausfordernden Blick in der Runde um. „Und was?“, kam es von Uruha, der seinen Arm leicht um Reno’s Taille geschlungen hatte, was dieser mit einem genervten Blick kommentierte. Ja, auch die Geschichte um die Beiden und Reno’s hinterer Entjungferung war schnell durch die PSC gekommen. Kazuki hatte es auch als Einer der Ersten gewusst. Schnell schnappte sich Takeru eine der leeren Flaschen und legte sie in die Mitte. „Findest du Flaschendrehen nicht etwas sehr einfallslos? Wo ist dein kreatives Köpfchen hin?“, lachte Chiyu leise auf, bekam darauf einen warnenden Blick seitens seines Kollegens. „Unterschätze mich nicht. Das hier wird nicht das Flaschendrehen, wie ihr es kennt. Kenn einer von euch ’Sieben Minuten Himmel’?“ Ein fragendes Raunen ging durch die Runde, auch Kazuki kannte das Spiel nicht. „Das dachte ich mir. Ich habe das Spiel vor kurzen im Internet entdeckt und es hörte sich ganz interessant an. Perfekt für diese Party.“ Takeru wackelte verschwörerisch mit den Augenbrauen, was Kazuki die Stirn runzeln ließ. Was hatte sich der Sänger den da rausgesucht? Ob das noch jugendfrei war? „Also, dann will ich es euch mal erklären. Wir drehen die Flasche und derjenige, auf den die Flasche zeigt, wird mit einer Schlafmaske ausgestattet in Kazuki’s Schlafzimmer geschickt, was praktischer Weise ja gleich nebenan ist. Dort setzt oder legt er sich aufs Bett, je nach dem was ihm lieber ist, und zieht sich die Maske über. Dann drehen wir die Flasche noch einmal und der nächste Glückliche darf ebenfalls ins Schlafzimmer und dort mit dem Anderen machen, was er immer schon mal machen wollte. Von irgendwelchen SM-Spielchen will ich allerdings abraten, ist nicht jedermanns Sache.“ Ein enttäuschter Laut von Ryoga war zu hören, was Kazuki ein Grinsen entlockte. Typisch. „Es geht darum die Anonymität zu bewahren, der Blinde soll nicht wissen, um wen es sich bei dem Anderen handelt. Nach sieben Minuten hole ich den, der als Zweites reingekommen ist wieder hier her und ein wenig später auch den Anderen. Bei den Heteros hier entschuldige ich mich schon mal, aber vielleicht entdeckt ihr ja eine Neigung an euch, von der ihr vorher noch nichts wusstet.“ Es gab nicht viele in der PS Company, die nicht mal notgedrungen mit einem Mann ins Bett stiegen. Da man keine Zeit hatte jemanden anderes zu treffen und das Risiko, dass es an die Öffentlichkeit geriet zu hoch war, suchte man sich halt untereinander jemanden zum spielen, ob man nun hetero war oder nicht. Allerdings weigerten sich Einige stur auch das zu machen. Wie zum Beispiel Nao, Yasuno und Ryouga. Von Anderen wusste Kazuki jetzt nicht. „Muss das wirklich sein?“, gab Ryouga nun auch zu bedenken, was ihm aber einen nicht gerade sanften Schlag von Ko-Ki auf den Oberarm einhandelte. „Sei nicht so ein verklemmter Spielverderber. Du hast es sowieso mal wieder nötig.“ „Ko-Ki!“ „Ist doch wahr.“ Wehleidig senkte der Gitarrist den Kopf, was für Takeru das Zeichen war nun auch zu beginnen und die Flasche das erste Mal zu drehen. Gespannt beobachteten alle, wie sie immer langsam wurde und als sie schließlich vor Nao stehen blieb, der urplötzlich leichenblass wurde, brach bei Einigen Gejubel aus. Wie zum Beispiel bei Saga. „Warum ich?“, jammerte der Drummer. „Schicksal. Und nun hopp.“ Voller Elan zog Takeru den Älteren auf die Beine, überreichte ihm die mit rosanen Plüsch überzogene Maske und schob ihn ins Schlafzimmer. „Es ist alles erlaubt, außer irgendwas was weh tut und Sex. Ich will später keine Sauereien wegmachen müssen.“, rief Kazuki noch schnell, um das Schlimmste zu verhindern und Nao doch ein wenig seiner Angst zu nehmen. Er war ja kein Unmensch. „Danke aber auch!“, hörte man Nao noch halb erleichtert, halb angesäuert, rufen ehe er die Tür hinter sich schloss. „Gut, mal sehen wer der Glückliche wird, der Nao bekehren darf.“ Voller Vorfreude beugte sich Saga etwas vor um besser sehen zu können, als die Flasche ein zweites Mal anhielt. „Dann mache ich mich mal an die Arbeit.“, meinte Ko-Ki breit grinsend, als der Flaschenhals auf ihn zeigte, und schlich sich unter leisem Gekicher der anderen zu Nao ins Schlafzimmer. „Was glaubst du wird er machen?“, fragte Byou heiter und erntete von Kazuki ein leichtes Schulterzucken. „Wer weiß. Irgendwas, was Nao den Sex mit Männern schmackhaft machen könnte. Aber nichts zu heftiges, das würde ihn nur verschrecken.“ „Bin mal gespannt, wer Nao dann als Erster zu sich ins Bett kriegt.“ Byou musste grinsen, was Kazuki dann doch ein wenig Sorgen bereitete. Eigentlich wollte er ja, dass Byou sich nur noch für ihn interessierte und somit auch nur noch ihn im Bett haben wollte. Nicht Nao oder irgendjemand anderen. Nur ihn. Als der Gitarrist merkte, wie hoffnungslos seine Aussicht war, schüttelte er leicht den Kopf und begann ein Gespräch mit Saga, der darüber jammerte, dass er nicht zu Nao rein durfte. Nach ein paar Minuten holte Takeru den immer noch grinsenden Ko-Ki wieder zurück und wenig später auch Nao, der vollkommen verwirrt und offensichtlich spitz wieder seinen Platz einnahm und da im Erdboden zu versinken versuchte. Armer Kerl, aber er hatte mal einen Schubs in die richtige Richtung gebraucht. Als nächstes musste Takeru selbst die Schlafmaske aufziehen und ins Schlafzimmer gehen, wo wenig später K dazu kam, was Tora offensichtlich überhaupt nicht gefiel. Verständlich, schließlich war Takeru sein Freund und da war es nicht schön zu wissen, dass dieser gerade blind von einem Anderen verwöhnt wurde. Und da Maya nicht da war um ihn abzulenken, schmollte der Gitarrist eifersüchtig vor sich hin. Später musste er selbst dran glauben und blind mit Shinpei im Schlafzimmer ausharren, danach Yasuno und Shou, später Kouki und Tomo, Hiroto und Ruki, dann Reita und Keiyuu und schließlich zeigte der Flaschenhals auf Kazuki selbst. Mit der Hoffnung, dass alles Glück auf seiner Seite war und Byou zu ihm kommen würde, nahm er die Schlafmaske entgegen, machte es sich auf seinem Bett gemütlich und zog sich die Maske über. Angestrengt versuchte er die Geräusche aus dem Nebenzimmer zuzuordnen und zu erkennen, auf wen die Flasche dieses Mal zeigte, nur leider waren alle viel zu still um etwas rauszuhören. Als er dann schließlich die Tür hörte, die sich öffnete und kurz darauf wieder schloss, richtete er sich ein wenig auf. Ein paar Sekunden passierte nichts, ehe er spürte, wie sich die Matratze unter dem Gewicht des Anderen senkte und schon befanden sich dessen Lippen auf seinen. Überrascht keuchte er auf, da er mit so plötzlicher Offensive gar nicht gerechnet hatte, doch der Kuss fühlte sich zu gut an, als dass er nicht erwidern könnte. Vorsichtig bewegte er auch seine Lippen gegen die des Anderen, spürte schließlich wie seine Beine ein wenig auseinander gedrückt wurde und sich die Person dazwischen setzte, sich stärker an ihn drückte. Immer noch versuchte Kazuki herauszufinden wen er vor sich hatte, konnte sich somit nicht richtig auf den Kuss konzentrieren und merkte nur nebenbei, wie eine Zunge über seine Unterlippe leckte und er ihr wie automatisch Einlass gewährte. Vorsichtig legten sich Kazuki’s Hände an die Brust seines Gegenübers, strichen leicht über den weichen Stoff, wobei er nun versuchte die Identität auf Grund der Kleidung herauszufinden. Nur leider wurden seine Handgelenke sanft gepackt und über seinem Kopf mit einer Hand in die Lacken gedrückt, wie schließlich auch sein ganzer Körper, sodass er nun komplett unter dem Anderen lag. Es war kaum auszuhalten die Person bei ihm nicht zuordnen zu können und er war kurz davor seine Hände loszureißen und sich die Maske abzunehmen, doch hielt er sich zurück. Er wollte die Spielregeln nicht verletzten. Irgendwann wurde der Sauerstoff in seinen Lungen knapp und er unterbrach den Kuss, um nach Luft zu schnappen. Dies nutze der Unbekannte nun aus und machte sich an seinem Hals zu schaffen, leckte und saugte an der Haut, entlockte dem Gitarristen ein weiteres Keuchen, als er leicht in eine Stelle biss. Es war für Kazuki unerklärlich, weshalb sich das alles zu gut anfühlte, wobei er doch nur noch Augen für den Sänger von ScReW hatte. Und wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass Byou es war, der ihn so verwöhnte. 1 zu 39. Also zu klein, als dass es wirklich er sein könnte. Doch wollte Kazuki es versuchen, noch war seine Hoffnung nicht ganz aufgegeben. „Byou?“, brachte er unsicher hervor und spürte plötzlich keine Berührungen mehr, nur das Gewicht des Anderen auf sich und das unregelmäßige Heben und Senken dessen Brustkorbes. Hatte er etwa wirklich ins Schwarze getroffen? Hatte er so viel Glück gehabt? „Byou? Bist du das?“, fragte er ein weiteres Mal und wollte sich wieder ein Stück aufrichten. Doch wurde er sofort zurück gedrängt und mit einem Kuss, der plötzlich unglaublich sanft war, zum Schweigen gebracht. Dieses Mal, war der Kuss ohne Zunge, einfach nur das Bewegen zweier Lippenpaare aufeinander und Kazuki meinte darin so viel Gefühl zu spüren, wie er es vorher nicht für möglich gehalten hatte. Seine Hände wurden losgelassen und sofort schlang er seine Arme um den Hals seines Gegenübers, eine Hand vergrub sich in den weichen Haaren. Nun spürte er keine anzüglichen Berührungen mehr, nichts, was darauf andeuten konnte, dass der Andere nur seinen Körper wollte. Nun gab es nur noch den Kuss und die Finger, die sachte über Kazuki’s Wange auf seinen Hals hinabstrichen und ihm somit einen leichten Schauer über den Rücken jagte. Fast war er sich sicher, dass es sich hier wirklich um Byou handelte, doch um es endgültig sagen zu können, würde er die Maske abnehmen müssen. Leider war das gegen die Regeln. Ein plötzliches Klopfen an der Tür riss Kazuki aus seiner Benommenheit und von einer Sekunde auf die andere spürte er nichts mehr an sich. Der Andere öffnete die Tür und ging ins Wohnzimmer zurück. Verzweifelt biss der Gitarrist sich auf die Unterlippe, nahm die Maske ab, als sich die Tür wieder schloss und starrte auf das Stück Stoff in seinen Händen. Kurz darauf ging auch er hinaus, wurde von den Jungs aufmerksam betrachtet, doch legte sich sein Blick sofort an Byou, der ihn ebenfalls musterte. Keine Anzeichen darauf, dass er es gewesen war. Was, wenn Kazuki sich doch getäuscht hatte? Ein paar Runden später löste sich der Kreis wieder und alle verfingen sich in relativ belanglose Gespräche. Kazuki stand bei Tora, Takeru und Aoi, die sich aufgeregt unterhielten. Tora hatte einen Arm besitzergreifend um seinen Freund gelegt und warf K hin und wieder unauffällig böse Blicke zu, während Takeru Aoi mit Neuigkeiten über Chikin zulaberte. Als der Sänger aber auf einmal Yuji entdeckte und sich von Tora losriss, um sich bei seinem Kollegen nach Waka zu erkundigen, stand Kazuki mit seinem besten Freund alleine da, der ihn auch gleich zur Seite zog. Natürlich war es Aoi aufgefallen, dass er, der sonst so gesprächig war, die ganze Zeit nichts gesagt hatte und das weckte Misstrauen. „Was ist los, Kazu?“ „Alles gut.“, erwiderte er gespielt unwissend. Er konnte doch nicht sagen, dass ihn die Szene, die sich in seinem Schlafzimmer abgespielt hatte, so sehr beschäftigte. Ob es wirklich Byou gewesen war, oder doch jemand ganz anderes. „Lügner.“, Aoi lächelte leicht, legte dem Jüngeren schließlich einen Arm um die Schulter und zog ihn leicht zu sich heran. „Komm schon, erzähl Onkel Aoi, was dich bedrückt. Du kennst mich doch. Ich kann im Gegensatz zu manchen Anderen die Klappe halten.“ „Ja, das weiß ich.“ „Wo liegt dann das Problem?“ „Es ist einfach lächerlich. Und sinnlos, du wirst mir sowieso nicht helfen wollen. Oder willst du mir sagen, wer mit mir im Schlafzimmer war?“ Kurz sah der Schwarzhaarige ihn überrascht an, ehe er auflachte und ihm durch die Haar wuschelte, was Kazu mit einem Knurren kommentierte. „Okay, gut. Hier muss ich passen. Das hast du selbst heraus zu finden. Aber ich kann dir versichern, dass es niemand war, den du nicht leiden kannst.“ „Du bist lustig, ich komme hier mit jedem einigermaßen gut klar.“ „Tja.“, grinsend zwinkerte Aoi ihm zu, stand schließlich auf und verschwand in der Menge. Idiot, dachte Kazuki beleidigt und beschloss, den Rest des Abend still vor sich hinzuschmollen und falls ihn jemand ansprach so zu tun, als wäre alles bestens. Das hörte sich in seinen Ohren nach einem guten Plan an und war auch nicht sonderlich schwer durchzusetzten, da sich die Party sowieso schon ihrem Ende zuneigte. Kurz nachdem die Ersten gegangen waren, schmiss Kazuki auch den Rest raus, da es schon relativ spät war und er noch aufräumen musste. Nur Byou behielt er da. Er brauchte ja Hilfe...Zumindest gab er das als Grund an. War ja gar nicht mal so abwegig. Kaum dass sie alleine waren, krempelte der Sänger sich auch schon die Hemdsärmel hoch und begann die ersten Pappteller einzusammeln um sie wegzuschmeißen, während Kazuki nur stumm daneben stand und ihn beobachtete. „Willst du mich etwa alles alleine machen lassen?“, fragte Byou irgendwann mit hochgezogener Augenbraue, was Kazuki zusammen zucken ließ. Er war etwas in seine Überlegungen versunken gewesen, ob es nun wirklich Byou gewesen war oder nicht. Das machte ihn schier wahnsinnig. Doch traute er sich auch nicht ihn direkt zu fragen. Schließlich wäre es ziemlich peinlich, wenn er es dann doch nicht gewesen wäre. Das wollte er sich selbst nicht antun. „Natürlich nicht.“ „Na dann los!“ Verunsichert nickte der Gitarrist und räumte die Reste des Essen am Büffet weg, ließ dabei Byou aber nicht aus den Augen. Plötzlich griff eine Hand an ihm vorbei in die Schüssel mit den Schokoriegeln und ließ ihn schon wieder erschrocken zusammen zucken. Seit wann stand Byou so dicht hinter ihm? Dieser machte dann allerdings auch keine Anstalten wieder seine Arbeit aufzunehmen, sondern bis von der Süßigkeit ab und legte seinen Kopf auf Kazuki’s Schulter, der das wie versteinert geschehen ließ. „Du fragst dich, ob ich mit dir im Zimmer war oder?“ „Woher-?“ „Ich habe das Gespräch zwischen dir und Aoi gehört. Natürlich nur rein zufällig, aber es hat mich halt interessiert. Wieso nimmst du an, dass ich es war?“ Kazuki musste schlucken, wagte sich weiterhin keinen Zentimeter zu bewegen, als sich Byou’s einer Arm nun auch um seinen Bauch schlang und ihn an sich drückte. Was für ein Spiel spielte der Brünette hier? Egal was es war, es verwirrte Kazuki und er wusste nicht mehr an was er glauben sollte. Machte sich Byou nur einen Spaß und war es gar nicht gewesen? Oder doch? „Hoffnung?“, hauchte Kazuki leise. „Hoffnung? Du hast gehofft, dass ich es sein würde? Glaubst du etwa, du hattest so viel Glück?“ „Vielleicht.“ „Du weißt, dass die Chance ziemlich gering war.“ , es war eher eine Feststellung als eine Frage und nun stieg Kazuki völlig aus. Auf was wollte der Sänger bloß hinaus? Für ihn sprach er in Rätseln. Und das war für ihn kaum auszuhalten. „Hör auf mit mir zu spielen.“, sagte er nun in einem festeren Ton, da er es endlich wissen wollte. Und zwar ohne Umwege. Ein einfaches ’Ja’ oder ’Nein’, dann war die Sache doch erledigt. Ruckartig drehte er sich in Byou’s halber Umarmung um, doch bevor er noch etwas sagen konnte, spürte er schon die Lippen des Sängers auf seinen. Doch waren sie so schnell gegangen, wie sie auch gekommen waren. „Da hast du wohl Glück gehabt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)