Das unzertrennliche Band zweier Seelen von Ysomir87 (V/G) ================================================================================ Kapitel 14: Der Traum --------------------- Keuchend stand Son-Goku in der Nähe des Sees, wo er sich immer gerne aufhielt wenn er trainierte oder Ruhe vor seiner Frau haben wollte. Hier konnte er die Natur genießen und sich von der Unschuld dieser Landschaft verzaubern lassen. Doch dieses Mal war er hier weder zum Entspannen, noch zum Nachdenken. Dieses Mal kämpfte er gegen jemanden und ihr heftiger Kampf hatte Spuren hinterlassen. Tiefe Krater waren entstanden, Gestein war zertrümmert worden und die Bäume hatten teilweise Verbrennungen erlitten. Selbst die Vögel scheuten diesen Platz und flogen im weiten Bogen um sie herum, alle anderen Tiere waren bereits geflohen. Momentan waren er und diese Fremde Person die einzigen Lebewesen auf diesem Schlachtfeld. Gegen wen er genau antrat, konnte er nicht sagen, denn der Unbekannte war komplett in Schwarz gehüllt und seine Aura hatte er unterdrückt. Das einzige, was er nicht bedeckt hatte, war die untere Hälfte seines Gesichtes. Dort konnte man ein kampflustiges Lächeln erkennen. Son-Goku grinste. Der Kampf machte ihm Spaß, sehr viel Spaß sogar, auch wenn er die Aura seines Gegners nicht spüren konnte. Doch langsam musste er zusehen, denn er spürte wie seine Kräfte langsam nachzulassen drohten. Sein Gegner war auch etwas aus der Puste, dennoch hatte Son-Goku das Gefühl, dass sein Gegenüber noch jede Menge Reserven hatte. Und wenn er den Kampf gewinnen wollte, musste er sich sputen. Keiner der beiden bewegte sich. Stille breitete sich aus, kein Rauschen des Wassers, kein Heulen des Windes war zu hören. Son-Goku wusste nicht was es war, aber umso länger die Stille anhielt, destso nervöser wurde er. Er blickte sich um. Nichts bewegte sich. Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn und Angst breitete sich in seinem Innern aus. Was um alles in der Welt ist das? Was lässt mich so aus der Fassung bringen? Er kannte das Gefühl der Hilflosigkeit nicht und nervös, ja fast schon ängstlich, war er auch noch nie gewesen. Dann hörte er ein leises Lachen, was ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ und sah wieder zu seinem Gegner. Dieser hob bereits seinen Arm. Son-Goku stellte sich wieder in Position, während sein Gegner seinen Arm ausstreckte und die Finger nach oben spreizte, um eine Attacke zu starten. Dann bildete sich eine Energiekugel in seiner Handfläche, er zielte auf ihn und schoss den Energieball ab. Son-Goku musste seine Augen schließen, um von der Kugel nicht geblendet zu werden und hob schützend seine Arme vor sich. Doch nichts geschah. Nach einer Weile öffnete er wieder seine Augen und ließ seine Arme etwas sinken, den Körper dennoch angespannt. Dann blickte er sich verwirrt um. Wo war der Fremde hin? War denn nicht gerade eine Energiekugel auf ihn zugekommen? Erst jetzt bemerkte er, dass die Landschaft plötzlich wieder so aussah, wie noch vor dem Kampf. Der Boden unter seinen Füßen war ebenmäßig, nicht mehr mit Kratern versehen. Das Gestein sowie die Bäume, die eigentlich durch ihren Kampf zerstört worden waren, standen wieder an ihrem Platz. Der Ort sah aus, als sei er unberührt. Was ging hier vor? „Hey! Wo bist du?" rief er, doch der Fremde antwortete nicht. Er stieß sich leicht vom Boden ab und flog die Gegend ab. Wenn er doch nur die Aura des Fremden spüren könnte, dann wüsste er jetzt, wohin er fliegen sollte. Doch da keine Energie vorhanden war, müsste er sich wohl auf seine Augen verlassen. Moment mal. Keine Energie? Son-Goku konzentrierte sich und versuchte eine andere Aura zu orten. Nichts. Er fand weder die Aura seines Sohnes, die seiner Frau und auch nicht die seiner Freunde. Er konnte keine einzige andere Person auf diesem Planeten wahrnehmen. Panik breitete sich in ihm aus. Er suchte den ganzen Planeten ab, fand aber keine Menschenseele. Sogar die Tiere waren nirgends zu entdecken. Was geht hier vor?Diese Frage stellte er sich nun schon zum tausendsten Mal. Dann flog er wieder zurück zum Kampfplatz. Noch vor dem Landeanflug hielt er inne. Er spürte etwas! Er spürte die Energie eines Kindes, nicht weit von der Stelle wo er war. Es war am See. Schnell flog er dorthin und sah tatsächlich einen kleinen Jungen am See sitzen. Erleichtert darüber, dass dem Kind nichts zugestoßen war, landete er mit etwas Abstand von ihm, um es nicht zu erschrecken. „Hey. Was machst du denn hier draußen alleine? Wo sind deine Eltern?", fragte Son-Goku lächelnd. Umso näher er dem Jungen kam, desto schwerer wurden seine Schritte. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Was ging hier vor? Dann konnte er sich gar nicht mehr fortbewegen. Als er runter guckte, sah er nichts. Doch eines wusste er: Er wurde von etwas Unsichtbarem festgehalten. Er spürte ganz deutlich einen Druck an seinen Knöcheln. Son-Goku blickte wieder zu dem kleinen Jungen. Er konnte erkennen, dass der Kleine schwarze Haare hatte und da er anscheinend auf dem Boden hockte, sah er nur, dass eine Art roter Umhang den Körper des Jungen verhüllte. Mehr konnte er nicht erkennen, da er ihn nur von hinten in Augenschein nehmen konnte. Er hob plötzlich seinen Kopf und Son-Goku könnte schwören, dass er den Jungen kannte. Seine Frisur kam ihm bekannt vor. Dann drehte sich der Kleine um und blickte ihm in die Augen. Son-Goku war wie erstarrt. Konnte es wirklich wahr sein? War er es wirklich? Etwas blitzte auf und Son-Goku sah auf die Brust des Jungen. Ja. Das war er. Das war die zweite Hälfte des Amuletts. Freude stieg in ihm auf und er wollte schon auf den Kleinen zu rennen, vergaß aber, dass er sich nicht bewegen konnte und wäre fast vorn über gefallen. Ein Lächeln bildete sich auf den Lippen des Jungen, genauso, wie er es damals immer getan hatte, um Son-Goku aufzumuntern. Er stand auf, hob einen Arm und winkte ihm zu. Son-Goku wollte schon zurück winken, als der Junge sich plötzlich umdrehte und zu seiner Raumkapsel ging, die etwas weiter entfernt von ihnen lag. Son-Goku's Augen weiteten sich. Will er etwa wieder weg? Nein! Ich habe ihn doch gerade erst wiedergefunden. Warum geht er wieder? Er versuchte sich irgendwie zu befreien und fing dann kurz an zu stolpern, überrascht von Erkenntnis, dass er nun anscheinend wieder laufen konnte. Doch er kümmerte sich nicht weiter drum, denn er musste schnell zu ihm, um ihn noch aufhalten zu können. „Wo willst du hin?" Der Junge setzte sich in die Kapsel, sah ihn noch kurz an und winkte ihm noch einmal zu, bevor sich die Luke schloss. Dann startete sie und flog davon. „NEIN, WARTE!! VEGETA!!!", rief er ihm hinterher und streckte einen Arm zu der sich rasant entfernenden Kapsel aus. Als sie nicht mehr zu sehen war, ließ er sich auf seine Knie fallen und starrte nach oben. Warum? Warum war er wieder weg? Er rief noch einmal seinen Namen, ballte seine Hände zu Fäusten und schlug auf den Boden ein. Als er wieder aufblickte, fand er sich in völliger Dunkelheit wieder. Egal wohin er sah, nichts als schwarze Leere. Plötzlich hörte er Schritte hinter sich und fuhr herum. „Wer ist da?", rief er, doch konnte er durch die Dunkelheit nichts erkennen. Er erzitterte, denn nun war es wieder still. Warum bekam er plötzlich Angst? Was trieb ihn dazu, weglaufen zu wollen? Ein Lachen ertönte und bei Son-Goku stellten sich die Nackenhaare auf. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken und zitternd ging er ein paar Schritte zurück, bis er gegen jemanden stieß. Erschrocken fuhr er herum und versuchte etwas zu erkennen. Wieder durchbrach ein Lachen die Stille. Mittlerweile atmete er unregelmäßig und es war das Einzige, was in dieser dunklen Stille zu hören war. Son-Goku versuchte sich zu beruhigen und strich sich mit der Hand über das Gesicht. Verdammt. Was geschieht hier bloß?, dachte er sich. Er hob eine Hand und ließ eine kleine Energiekugel erscheinen, um vielleicht etwas mehr erkennen zu können, wenn das überhaupt in dieser schwarzen Leere möglich war. Aber er wollte wissen, gegen was er gestoßen war. Und als er endlich besser sehen konnte, erschrak er im ersten Moment, ehe er sich wieder etwas beruhigte. Die in Schwarz gekleidete Gestalt stand vor ihm und grinste ihn schelmisch an. Fragend blickte Son-Goku ihn an. Als er den Mund auf machen wollte, schüttelte der Fremde den Kopf. Son-Goku achtete nicht auf ihn und fragte trotzdem: „Wo warst du vorhin und wer bist du?" Die Gestalt schüttelte weiterhin den Kopf. Dann lächelte er sanft. Son-Goku wusste im ersten Moment nicht, was er denken sollte. Erst passierten so komische Sachen, wie zum Beispiel das Verschwinden der Leute. Und Antworten bekam er auch keine. Zu allem Überfluss ähnelte das Lächeln dem von Vegeta. Der Fremde ging langsam auf ihn zu und blieb knapp einen halben Meter von Son-Goku stehen. Dann hob er seinen Kopf und was Son-Goku dann sah, verschlug ihm die Sprache. Er blickte in zwei Schwarze Perlen, die ihn sanft ansahen. Dennoch waren Schmerz und Kälte in ihnen zu lesen. Und sie kamen ihm bekannt vor. "Wer bist du?" flüsterte Son-Goku. "Bald." flüsterte dieser zurück. Son-Goku lief ein Schauer über den Rücken. „Was bald?", entgegnete er ihm. Doch wieder bekam er keine Antwort, denn die Person entfernte sich von ihm und drehte ihm den Rücken zu, dann verschwand sie in der Dunkelheit. „Nein. Warte!" Langsam aber reichte es ihm. Wieso bekam er keine Antwort? Und wieso rannten alle vor ihm weg? Doch dieses eine Mal wollte er ihn nicht aus den Augen verlieren und versuchte ihm hinterher zu laufen. Jedoch war es schon zu spät. Der Fremde war weg. Schon wieder. „Das ist doch nicht wahr!", brüllte er und versuchte irgendetwas in der Dunkelheit zu erkennen. „HEY!!" Son-Goku wollte schon in eine andere Richtung gehen, als er auf einmal keinen Boden mehr unter den Füßen hatte. „Was zum ..." Er versuchte zu fliegen, konnte aber nicht. Dann spürte er, wie er fiel. Er hörte nichts mehr, außer das Rauschen des Windes, das um seine Ohren fegte und ihn wissen ließ, dass er wirklich immer tiefer fiel. Die Energiekugel in seiner Handfläche war verschwunden und ließ ihn wieder in diese schwarze, vollkommene Leere blicken. Seine Augen waren vor Angst und Schrecken geweitet. Er versuchte zu schreien, doch kein Ton kam über seine Lippen. Das Atmen wurde zunehmend schwieriger. Seine Gedanken waren nur noch bei Vegeta. Warum bist du wieder fortgegangen? Warum lässt du mich wieder alleine zurück? Er kämpfte mit sich, nicht zu weinen, dennoch entkam ihm eine Träne und sie wurde Teil dieser Dunkelheit. Plötzlich hörte er wieder diese Stimme, die ihm beruhigend und sanft etwas zuflüsterte: „Bald, Kakarott. Bald." Dann schlossen sich seine Augen und er stürzte nun in eine tiefe Bewusstlosigkeit. Ruckartig erwachte Son-Goku aus seinem Traum. Er keuchte schwer und war schweißgebadet. Im ersten Moment wusste er nicht, wo er war. Als er sich nach einer Weile umsah, stellte er fest, dass er seinem Schlafzimmer war. Er fuhr mit einer Hand über sein Gesicht. Gott, war das ein Traum gewesen! Er träumte fast jede Nacht von ihm. Doch waren diese Träume anders. Da war wieder klein und unternahm etwas mit Vegeta. Oder er stellte sich vor, wie er jetzt aussehen würde. Das sie irgendwo waren und ihre Kräften maßen, oder sich abends an einem Lagerfeuer unterhielten, gesättigt von ihrer Jagdbeute. Dieser neue Traum allerdings verwirrte ihn. Er kämpfte er gegen einen Unbekannten, dann war der Planet plötzlich unbewohnt, er traf auf Vegeta, der nicht mal mit ihm gesprochen hatte, dann war alles schwarz und plötzlich tauchte der Unbekannte wieder auf und sagte „Bald". Was „Bald"? Und warum hatte er das Gefühl gehabt ihn zu kennen, als sie sich in die Augen gesehen hatten? Und wer war Kaka ... Wie hieß der noch gleich? Er seufzte. Jetzt musste er sich erst mal beruhigen. So leise wie möglich stieg er aus dem Bett. Ein Blick zu seiner Frau sagte ihm, dass sie tief und fest schlief. Er nahm seine Hose, zog sie an und verließ so leise wie möglich das Schlafzimmer. Hoffentlich bekam er draußen einen kühlen Kopf. Als er sich nach draußen begab, setzte er sich auf einen der Stühle, die an der Wand lehnten und blickte in den Himmel. Wo bleibst du, Vegeta? Wieder entrann ihm ein Seufzen. Irgendwann schlief er auf dem Stuhl ein. Doch selbst im Schlaf beschäftigte er sich mit dem Traum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)