Geminis Kampf von Schabi ================================================================================ Kapitel 1: Der Angriff ---------------------- Sailor Moon - Geminis Kampf Kapitel I - Der Angriff >... Und so stiegen sie vom Himmel herab, zwölf Streiter für das Gute, jeder von ihnen ausgestattet mit gewaltigen Kräften, gleich denen einer Armee. Sie stellten sich furchtlos den Angreifern, denn ihre Macht war gewaltig und das schützende Licht war mit ihnen. Und als sie sich vereinten mit jenen, die gekommen waren, die Welten zu retten, da wich das Böse und eine neue Kraft wurde ausgesandt. Durch diese Kraft kehrte das Leben zurück auf die Planeten und die Krieger verbargen sich wieder an jenen Orten, von denen sie gekommen waren, um die Wache fortzusetzen. ...< "Bunny, du hast wieder nichts von den Keksen übrig gelassen!" Rei keifte so laut, daß Ami verdrießlich von ihrem Buch aufsah und den Kopf schüttelte. Sie warf einen Blick auf den Teller, der noch vor wenigen Minuten mit Plätzchen überladen auf dem Tisch gestanden hatte. Jetzt lagen nur noch ein paar einsame Krümel herum. "Dann mußt du halt schneller essen", entgegnete Bunny kauend und leckte sich demonstrativ die Finger. "Im Essen bist du unschlagbar, Bunny. Mich wundert es, daß du noch nicht zu fett zum Laufen bist, so wie du reinhaust." Rei verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihre Freundin herausfordernd an. "WAS hast du da gerade gesagt?" Und schon war die Keilerei in schönstem Gange. Es war ein wunderschöner Tag in Tokyo - und ein ganz normaler Tag im Leben der Senshis. Sie hatten sich alle bei Rei im Tempel getroffen, was sie eigentlich jeden Tag taten, selbst jetzt, wo sie weder dringend lernen, noch wichtige Besprechungen wegen ihrer Kämpfe halten mußten. Der Frieden war auf der Welt eingekehrt und jedes der fünf Mädchen war davon überzeugt, daß es auch so bleiben würde. Rei verpaßte Bunny eine Kopfnuß, woraufhin diese zu heulen anfing. "Rei, du bist ja so gemein..." "Stell dich nicht so an, du alte Heulsuse." Minako und Makoto sahen sich bedeutungsvoll an. Die beiden blätterten gerade in einer neuen Zeitschrift für Jugendliche, die vor wenigen Tagen erschienen war. "Vermutlich hört das niemals auf", seufzte Makoto. "Ja, sie werden sich noch streiten, wenn sie alt und grau sind und sich gegenseitig mit ihren Krückstöcken eins überziehen." Minako zog die Schultern hoch und blätterte weiter. Im nächsten Augenblick erstarrte sie. "Da... da... da...", stotterte sie hilflos und riß die Augen auf. Makoto sah verwundert in die Zeitschrift und auch sie bekam große Augen. "Da... da... da..." Die beiden hoben die Köpfe und sahen sich zwei Sekunden lang ruhig an. Dann schrien sie beide wie aus einem Mund auf und stürzten sich auf den Artikel, den sie entdeckt hatten. "Das darf doch nicht wahr sein!" Ami legte ihr Buch zur Seite und ging zu den beiden hinüber. "Was ist denn los?" "Warte... mein Gott, das kann ich nicht glauben!" "Wer hätte das gedacht?" "Werden sie... nächstes Wochenende... ich falle in Ohnmacht!" "Reiß dich zusammen... Sieh nur die Ähnlichkeit!" "Ja, ja, ja! Unglaublich!" Ami runzelte die Stirn und versuchte einen Blick auf die Zeitung zu erhaschen, aber Makoto und Minako versperrten ihr jede Sicht. "WAS IST DENN LOS?" rief sie schließlich ungeduldig und zog den Kopf ein, als sich ihr vier erstaunte Gesichter zuwandten. Makoto und Minako sahen aus wie im Fieber, während Rei und Bunny völlig zerzaust wirkten. Rei hatte die linke Hand zum Schlag erhoben, während Bunny unter ihr auf dem Boden lag und nach Luft schnappte. "Ich meine... über was redet ihr da?" ließ sich Ami nun etwas leiser vernehmen. Minako kicherte verschwörerisch. "Sie bringen einen Bericht über die Gruppe Three Stars." "Three Stars?" Rei richtete sich auf und strich sich die Haare glatt. "Das ist doch wohl ein Scherz?" "Nein." Makoto hielt die Zeitschrift hoch. Drei junge Männer zeigten auf einem großen Foto ihr schönstes Zahnpastalächeln. Und sie wiesen eine verblüffende Ähnlichkeiten mit Three Lights auf - dank Tonnen von Schminke und angeklebten Haaren. "Sie sind wahnsinnig erfolgreich." Minako nickte begeistert. "Ja... und nächstes Wochenende spielen sie im Iyuban-Park. Es werden Unmengen von Fans erwartet." Bunny kämpfte sich unter Rei hervor und stand auf. "Ich kann das gar nicht verstehen. Wie kann man nur eine Gruppe toll finden, die Three Lights nachmacht?" "Also, ehrlich gesagt hatte ich schon früher damit gerechnet", erwiderte Ami und widmete sich wieder ihrem Buch. "Bei dem Erfolg, den die drei hatten ist es doch erstaunlich, daß bis jetzt noch niemand ein Stück vom Kuchen abhaben wollte. Immerhin sind sie schon seit drei Monaten nicht mehr hier." "Kuchen?" Bunny sah Ami verträumt an. "Oje..." Das Gebäude des Radiosenders wirkte kühl und abweisend. Es hatte eine ziemlich beeindruckende Glasfassade, die aber irgendwie nicht zu den reichlich verkommenen Häusern in der Nachbarschaft paßte. Bunny sah zum Dach des Gebäudes auf, wo eine riesige Antenne in den Himmel ragte. Sie fühlte sich nicht besonders gut, war aufgeregt und konnte sich nicht einmal richtig erklären, warum. "Minako, willst du da wirklich reingehen?" "Ha, natürlich, was denkst du denn, Bunny?" Minako warf der Freundin einen mißtrauischen Blick zu. "Du hattest versprochen, mitzukommen." "Ja, ich weiß, aber..." "Ich wußte es. Du kneifst! Hast du etwa Angst?" Minako grinste gemein. Bunny schüttelte den Kopf. "Nein, aber sieh mal, wie viele Leute da am Eingang stehen. Glaubst du wirklich, daß du da eine Chance hast?" Tatsächlich standen vor dem Eingang etwa hundert Mädchen und zwei Jungen. Die Jungen schienen sich nicht besonders wohl zu fühlen. Einige uniformierte Männer mit unfreundlichem Gesichtsausdruck waren damit beschäftigt, die Menge zurückzuhalten, so daß sie nicht das Gebäude stürmte. "Äh..." Minako kratzte sich am Kopf und sah einige Sekunden lang sehr unglücklich aus. Doch dann kehrte ihr alter Enthusiasmus zurück und sie ballte die Hände zu Fäusten. "Glaubst du, daß ich mich von denen aufhalten lasse? Ich werde in dieses Gebäude gehen und ich werde Three Stars treffen. Und dann werde ich mich mit eigenen Augen davon überzeugen können, daß sie so sind wie Three Lights." Ein verräterisches Glitzern schlich sich in Minakos Augen. "Minako, meinst du das wirklich?" fragte Bunny, während Minako sie mit sich mitzog. "Was denn?" "Daß sie so sind wie Three Lights. Ich meine... ich kann mir das nicht vorstellen. Es sind doch ganz andere Menschen und außerdem... ist dir mal aufgefallen, daß ihre Haare nur angeklebt sind?" Minako ließ Bunny los und blieb stehen. Sie sah ein wenig verwirrt aus. "Merkwürdig. So wie du sprichst, könnte man meinen, du wärst gar nicht du selbst, Bunny. Normalerweise bist du doch immer schnell von Sachen begeistert. Was ist denn los mit dir?" Bunny fühlte, wie sich langsam ein ungutes Gefühl in ihrem Magen ausbreitete. "Ich weiß nicht. Vermutlich finde ich es einfach nicht gut, daß jemand Three Lights nachmacht. Das kommt mir irgendwie... falsch vor." "Hm. Du vermißt sie sehr, nicht wahr?" "Ja. Aber sie haben ihre Heimat und die müssen sie wieder aufbauen. Das ist ihre Aufgabe. Ich bin sicher, daß sie uns irgendwann besuchen werden, wenn sie die Zeit dazu haben. Dann werden wir sie wiedersehen." Minako sah Bunny schweigend an. Sie konnte ihre Gefühle gut verstehen, sie vermißte die drei auch, besonders Yaten, und das mehr, als ihr lieb war. Ein Gedanke schlich sich in ihren Kopf. Konnte es sein, daß Bunny langsam erwachsener wurde? Manchmal konnte Minako ihre Freundin nur noch ansehen und die Stirn runzeln. Ihr ganzes Denken schien... reifer zu werden. Bunny hob den Kopf und lächelte. Ihre Augen strahlten, aber etwas trübte den Glanz. "Komm jetzt, Minako, sonst wirst du es nie schaffen, in den Radiosender zu gelangen. Oder sind dir Three Stars doch nicht so wichtig?" Bunny lief in Richtung Eingang davon und nach einigen Sekunden folgte Minako ihr laut rufend. Mitsumi beobachtete. Schon seit einiger Zeit behielt sie den Sender im Blick, und das nicht etwa, weil es ihr Spaß machte. Oh nein, ganz im Gegenteil. Die vielen Menschen waren ihr ein Greuel. Zu viele Körper, die sich aneinander drängten - Enge und merkwürdige Spannung, die in der Luft hing. Das alles war nichts für sie. Wieder fiel ihr Blick auf die beiden blonden Mädchen, die sich verzweifelt einen Weg durch die Menge zu bahnen versuchten. Das Ganze schien ziemlich aussichtslos. Etwas in Mitsumis Herzen rührte sich. Eine Saite, die schon seit Ewigkeiten nicht mehr angeschlagen worden war, gab nun einen leisen Ton von sich. Die junge Frau zog die Augenbrauen zusammen und konzentrierte sich wieder aufs Beobachten. "Das ist unmöglich, Minako!" Bunny kämpfe gegen ein Mädchen, das ihr den - ziemlich breiten - Rücken zuwandte und sich nicht von der Stelle bewegte. "Willst du etwa aufgeben?" Bunny sah Minako groß an. Manchmal verstand sie einfach nicht, woher Minako die Energie für ihre Unternehmungen nahm. Sie mußte irgendwo tief in sich ein regelrechtes Kraftwerk versteckt halten, das sie ständig auf Volldampf am Laufen hielt. "Nichts ist unmöglich, das weißt du doch, Bunny. Und jetzt folge mir." Minako schnappte sich ihre Freundin und schlug die wartenden Mädchen grob zur Seite, um sich einen Weg bis zu den Wachmännern zu bahnen. "Platz da!" "Zur Seite!" "Aus dem Weg!" Empörte Schreie wurden laut. Bunny wäre am liebsten im Boden versunken. "Minako, ich glaube nicht..." Plötzlich geriet Bewegung in die Menge. Minako und Bunny waren nun ganz vorne angelangt. Neben ihnen begannen die Mädchen zu kreischen. "Was ist...?" "Three Stars!" schrie Minako begeistert und sprang winkend auf und ab. "Hier bin ich! Hallo! Hier bin ich!" Bunny sah zu den drei jungen Männern hinüber, die in einem schwarzen Cabrio auf das Gelände gefahren kamen. Sie wirkten genauso wie auf den Fotos: falsch. Sie lächelten und winkten, fingen die Blumen und Kuscheltiere auf, die ihnen zugeworfen wurden... und es war vollkommen verkehrt. Bunny hatte das Gefühl, in ein tiefes Loch zu fallen. Die Stimmen um sie herum wurden leiser und die Realität schien sich von ihr zu entfernen. Sie merkte, wie ihr die Tränen kamen. Sie schaffte es kaum, sie zurückzuhalten. "Schätzchen..." Die Stimme war leise, beinahe nur ein Flüstern, doch sie hätte sie überall wiedererkannt. Niemals würde sie diese Stimme vergessen. Ihr Blick glitt zu den drei Männern im Wagen zurück und - "Bunny!" Mit einem Ruck war sie zurück in der Wirklichkeit. Sie sah Minakos besorgtes Gesicht, konnte aus den Augenwinkeln erkennen, wie sich der Wagen der Three Stars langsam durch ein Tor schob. "Geht es dir nicht gut?" "Doch. Ich... ich war nur..." Bunny warf einen letzten Blick auf die Hinterköpfe der Three Stars, ehe sie verschwanden. Das eigenartige Gefühl kehrte zurück. Es war gänzlich falsch. Widerwillen regte sich in ihr. "Es ist schon in Ordnung", log sie nicht besonders überzeugend. Mitsumi fühlte es. Es war auf dem Weg. Auf dem Weg hierher. Bald würde es eintreffen. Ihre Ahnung war richtig gewesen. Langsam setzte sie sich in Bewegung. Im Nachhinein wußte Bunny nicht mehr, wie Minako es geschafft hatte, in das bewachte Gebäude zu kommen. Sie wußte nur, daß sie mit ihrer Freundin zusammen eine Treppe hinauflief, die furchtbar steil war und wahnsinnig düster. Und hinter ihnen lief einer der Wachleute. "Nun komm schon, Bunny, nicht so lahm! Oder willst du, daß sie uns erwischen?" "Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee war, Minako", keuchte Bunny und konnte sich den Gedanken an einen Herzinfarkt nicht verkneifen. Hinter sich hörte sie den Wachmann rufen. Sie verstand seine Worte nicht, aber er klang sehr böse. "Vielleicht... sollten wir in die andere Richtung flüchten. Nach draußen." "Mach keine Witze." Minako zerrte Bunny in einen dunklen Teil des Flurs, auf dem sie angelangt waren und bedeutete ihr, still zu sein. Der Wachmann blieb in unmittelbarer Nähe ihres Verstecks stehen und rannte dann weiter. Minako sank erleichtert zu Boden. "Puh, das war knapp." "Allerdings. Können wir jetzt wieder gehen?" "Gehen?" Minakos Augen blitzten verräterisch auf. "So kurz vor dem Ziel? Jetzt geht's doch erst richtig los!" Bunny seufzte als Minako sie wieder am Arm faßte und sie durch die Gänge zog. Sie fühlte sich nicht besonders wohl - genauer gesagt hatte sie ziemliche Angst. "Äh... Minako?" "Pssst!" Minako zog Bunny zu sich und sah durch eine halb geöffnete Tür. Ihre Augen wurden verräterisch groß. "Da... da sind sie!" murmelte sie erstickt und man merkte ihr an, wie sehr sie sich beherrschen mußte. Three Stars saßen an einem Tisch mit einem älteren Mann und redeten leise mit ihm. Der Ältere wurde immer blasser und blasser und schließlich sackte er zusammen und nickte langsam. Bunny runzelte die Stirn. "Minako, wonach sieht das aus?" "Keine Ahnung... ich..." Bevor Minako ihren Satz beenden konnte, sprang sie schreiend zurück und riß die Augen auf. Der Mann hatte sich erhoben und wirkte nun gar nicht mehr wie ein ganz normaler Mann, sondern eher wie ein psychopathischer, axtschwingender Amokläufer. Sein Gesicht verzerrte sich, aus seinem Handrücken wuchsen lange Klingen, die ziemlich scharf aussahen und die ganze Zeit über schrie der Mann wie am Spieß. Bunny, die noch immer durch die Tür sah, beobachtete wie Three Stars entsetzt zurücksprangen und sich gegenseitig dabei behinderten, zur Tür zu laufen. "Minako, was ist das?" fragte Bunny ängstlich. Sie bekam keine Antwort auf ihre Frage. Statt dessen fühlte sie Minakos Hand auf ihrer Schulter und hörte sie sagen: "Wir müssen ihnen helfen, Bunny." Seit ihrem Kampf gegen Galaxia hatten die Senshis sich nicht mehr verwandelt. Bunny war nicht ganz wohl bei dem Gedanken, aber in Anbetracht dessen, was in dem Raum vor ihr geschah, gab es wohl kaum eine andere Möglichkeit. "Macht der Venusnebel... mach auf!" "Macht des Mondlichts... mach auf!" Die beiden Mädchen verwandelten sich in einem Wirbel aus Farben und Licht und standen kurz darauf als Sailor Moon und Sailor Venus kampfbereit auf dem Gang. Gerade in dem Moment, in dem sie den Raum betreten wollten, in dem das Monster die Three Stars angriff, stürmten drei ineinander verkeilte Personen durch die Tür auf den Flur und schrien wie am Spieß. Als sie die beiden Senshis sahen, krabbelten sie auf allen Vieren zu ihnen und sahen sie flehend an. "Bitte, helft uns! Da... da drin ist ein Ungeheuer. Es will uns töten!" Venus sah auf die drei Popstars herab und plötzlich veränderte sich etwas in ihrem Blick. Wo vorher ein stets schwärmerischer Ausdruck gewesen war, da war plötzlich nur noch Unverständnis und Wut. "Ihr bittet Mädchen um Hilfe?" fragte sie leise. Die drei sahen sich kurz verwirrt an und nickten dann heftig. Aus dem Raum war ein lautes Brüllen zu vernehmen. "Ihr seid nicht so wie Three Lights", sagte Venus. "Ich hatte es gehofft, aber... Komm, Sailor Moon, besiegen wir das Monster und verschwinden wir von hier." Sailor Moon nickte und folgte Venus in den Raum. Das Monster tobte und schrie. Gerade war es dabei, die Einrichtungsgegenstände zu Kleinholz zu verarbeiten. Als es die beiden Senshis sah, stürmte es auf die Tür zu. Irgendwo schrien Three Stars entsetzt auf. Und auch die Schreie anderer Menschen waren zu hören. "Wir müssen es rauslocken, sonst bringen wir alle hier in Gefahr!" rief Venus und rannte los. Die beiden Kriegerinnen folgten einer Spur der Verwüstung: abgerissenen Tapeten an den Wänden, ohnmächtigen Mitarbeitern des Senders, zerschlagenen Blumentöpfen... nach einer Weile fanden sie das Monster in der Cafeteria. Es tobte wie wildgeworden über die Tische. In der hintersten Recke des Raumes waren Three Stars zu sehen, die sich ängstlich aneinander drängten. "Aufhören! Du belästigst unschuldige Sänger, die bei allen beliebt sind!" Sailor Moon sah das Monster böse an. "Auch wenn die drei billige, feige Kopien sind, lassen wir das nicht zu!" Venus stellte sich neben Moon. "Im Namen des Mondes werden wir dich bestrafen!" Das Monster glotzte die beiden Senshis verständnislos an, dann sprang es auf sie zu. Die beiden konnten nicht mehr rechtzeitig ausweichen, wurden vom Feind mitgerissen und prallten gegen eine Fensterscheibe, die mit lautem Splittern zerbrach. Die Senshis rappelten sich mühsam auf und bemerkten, daß sie sich auf dem Hof befanden, auf dem die Fans von Three Stars warteten. Das Monster knurrte bedrohlich. "Oh nein..." Sailor Moon sah zu den Mädchen, welche entsetzt auf das Monster, die Senshis und die dumm glotzenden Three Stars starrten. Vereinzelte Schreie waren zu hören - doch diesmal klangen sie gar nicht begeistert. "Venus, wir müssen uns beeilen! Bevor das Monster ihnen etwas tun kann!" Sailor Venus nickte. "Venus! Macht der Herzen... siege!" Das Monster sprang geschickt zur Seite und stieß etwas wie ein hämisches Lachen aus. Die beiden Senshis erschraken. "Das ist aber schnell..." Plötzlich bewegte sich der Feind - blitzschnell und mit einem Geschick, das man ihm nicht zugetraut hätte. Er schnappte sich die beiden Kriegerinnen und drückte jeder von ihnen mit einer Hand die Luft ab. Three Stars standen daneben und sahen vor Angst schlotternd zu. "Three Stars! Helft ihnen!" - "Zeigt, was ihr könnt!" Die Fans feuerten ihre Idole an, etwas zu unternehmen, doch die drei hielten sich nur an den Händen und taten nichts. Venus und Moon wurden immer schwächer. Schließlich hatten sie nicht einmal mehr genug Kraft, um die Augen offen zu halten. Und dann schien die Luft zu vibrieren. Eine ungeheure Energie raste auf das Monster zu, traf es mit voller Wucht und riß es von den Beinen. Die Kriegerinnen fielen kraftlos zu Boden. "Es ist genug", hörten sie eine fremde Stimme sagen. "Du wirst den beiden nichts antun, ansonsten bekommst du es mit mir zu tun." Sailor Moon warf einen Blick auf Venus, die keuchend am Boden lag. Dann blickte sie zu den fremden Frau, die auf der Bildfläche erschienen war. Sie trug ein schwarzes Kleid, das entfernt an die Uniform einer Sailorkriegerin erinnerte. Ihre Haare waren silbern und ihre Augen von einem intensiven Blau. Auf ihrer Stirn trug sie ein silbernes Diadem. "Wer...?" fragte Sailor Moon, aber die Frau beachtete sie gar nicht. "Da bist du ja endlich!" rief jemand aus der entgegengesetzten Richtung. "Ich dachte schon, du würdest gar nicht mehr kommen." Sailor Moon sah sich um und entdeckte einen Mann, der in einiger Entfernung auf dem Hof stand. Er war in einen dunklen Anzug gekleidet und ein dunkles Cape flatterte hinter ihm im Wind. An seiner Seite hing ein mächtiges Schwert. "Ich ahnte, daß du kommen würdest, um den Diener auszuschalten. Allerdings... habe ich nicht mit denen gerechnet." Der Mann deutete auf die beiden Senshis und verzog den Mund zu einem höhnischen Grinsen. "Sie machen das Ganze interessanter." Venus schlug die Augen auf und sah verwirrt von der fremden Frau zu dem Mann, dessen schwarzes Haar wirkte, als würde es das Licht schlucken. "Was ist denn jetzt los?" fragte sie verwirrt. "Ihr solltet euch lieber in Sicherheit bringen." Die Frau sah die beiden Senshis ernst an. "Ihr könnt den Diener nicht besiegen. Außerdem würde Daisuke euch ohne mit der Wimper zu zucken töten." Die beiden Senshis zögerten. "Geht!" "Aber wir können dich doch nicht allein lassen!" warf Sailor Moon ein. "Du hast uns doch auch geholfen...." Der Diener bewegte sich. Er kam so blitzartig von der Seite, daß die Fremde es fast nicht geschafft hätte, Sailor Moon und Sailor Venus zur Seite zu stoßen und ihm dabei gleichzeitig einen ziemlich harten Tritt in den Bauch zu versetzen, so daß der Angreifer grimmig knurrend zurücktaumelte. "Seht ihr? Verschwindet, Sailor Moon und Sailor Venus!" "Aber woher...?" Die Fremde wandte sich dem Diener zu und ballte die Fäuste. "Daisuke, dein Geschöpf wird verlieren." "Du nimmst den Mund ganz schön voll. Mit deinen lächerlichen Kräften kannst du ihn nicht besiegen..." Die Fremde lächelte. "Denkst du etwa, ich hätte bisher mit all meiner Kraft gekämpft? Glaubst du, daß ich so dumm bin?" Daisuke antwortete nicht, sondern starrte die Frau nur stumm an. Der Diener griff wieder an, doch diesmal war die Frau darauf vorbereitet. Sie faltete die Hände vor der Brust und konzentrierte sich. Als sie die Arme dann zur Seite ausstreckte, bildeten sich zwei Plasmabälle - einer grün, einer blau - über ihren Handflächen. Daisuke zuckte zusammen. "Was?" "Castor und Pollux.... fliegt!" Die Plasmabälle schossen los, direkt auf den Diener zu. Er war schnell - aber nicht schnell genug. Er schrie noch einmal kurz auf, bevor die Macht der beiden Geschosse ihn förmlich in Stücke riß. Daisukes Gesicht verdüsterte sich. "Das wirst du mir büßen... Wir sehen uns wieder!" Die Luft flimmerte kurz und Daisuke verschwand. Die Fremde wandte sich zum Gehen, doch Sailor Moon hielt sie am Arm fest. "Warte! Sag uns, wer du bist und warum du uns geholfen hast!" "Ja, und warum du unsere Namen kennst", sagte Venus mißtrauisch. "Sailor Moon..." Der Blick der Frau wurde traurig. "Ihr seid nicht stark genug für diesen Kampf. Haltet euch da raus - zu eurem eigenen Schutz." "Aber..." Die Frau riß sich los und lief davon. Minako und Bunny saßen im Park am Brunnen und starrten nachdenklich vor sich hin. "Ich verstehe das einfach nicht", brach Bunny nach einer Weile das Schweigen. "Wenn sie uns doch geholfen hat, warum sagt sie uns dann nicht, wer sie ist?" Minako seufzte und sah in den Himmel. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt. "Ich möchte mich bei dir entschuldigen, Bunny." "Was? Aber wofür denn?" "Ich habe gedacht, Three Stars wären so wie... Ich habe mich da wohl etwas zu sehr reingesteigert. Wenn ich dich damit verletzt haben sollte, dann tut es mir leid." Bunny legte Minako die Hand auf die Schulter. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Das Thema hat sich doch längst erledigt. Und ich wette, die Karriere der Three Stars auch. Und jetzt laß uns gehen - ich hab wahnsinnigen Hunger!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)