Be my Valentine von abgemeldet (Der Valentinstag im alten Ägypten) ================================================================================ Kapitel 1: The only one ----------------------- Ra, der Allmächtige, erwachte wie auch an diesem Morgen sehr früh und sandte seine leuchtenden Strahlen hinab auf die Erde, auch auf die Heilige Stadt, um dort die Menschen zu wecken. Handwerker, Bauern, Kaufleute, aber auch die Hohepriester, Diener und den Pharao selbst. Durch den öffentlichen Garten des Palastes sah man eine kleine Gestalt in Richtung des Tores gehen, das den Palast mit dem Rest der Stadt verband. Leicht gähnend schaute Yuugi hinauf in den Himmel und sandte mit einem Lächeln seine Willkommensgrüße an den Sonnengott hinauf. Mit einer leichten Verbeugung ließen die beiden Wachen Yuugi hindurch und schlossen das Tor hinter ihm schnell wieder. Ja, als Gesellschafter und Vertrauter des Pharaos wurde einem sehr viel Respekt entgegen gebracht, dafür hatte Atem schon gesorgt. Alles wurde ihm abgenommen, damit er so wenig wie möglich tun musste. Die morgendlichen Spaziergänge durch die Märkte von Theben ließ sich Yuugi aber nicht nehmen. Dafür stand er auch immer früher auf, als er eigentlich müsste. Das war für ihn Pflicht, denn so konnte er in Ruhe einige Sachen und Lebensmittel besorgen und gleichzeitig dem neuesten Tratsch aus der Stadt lauschen. Manchmal war da schon etwas Interessantes dabei und auch heute erreichte ein Gerücht seine Ohren, als er sich mit drei Pfund Datteln eindeckte. „Haben Sie schon gehört?“, flüsterte eine Frau neben ihm ihrer Freundin ins Ohr. „Angeblich sollen des Pharaos Hohepriester Isis und Mahaad ein Paar sein. Was halten Sie denn davon?!“ Ein Grinsen schlich sich auf Yuugis Gesicht, als er das Wechselgeld entgegennahm und es in seinem Lederbeutel verstaute. Ja, dieses Gerücht stimmte zur Abwechslung ja mal, nur wer es nach außen getragen hatte, das wusste er nicht. „Echt? Woher wissen Sie das denn? Und seit wann?“ „Seit genau zwei Wochen.“, mischte sich Yuugi ein und grinste, als den beiden Frauen die Kinnlade leicht nach unten fiel. Ein Lachen entkam Yuugi und er zog sich schnell zurück und überließ die beiden Frauen ihrem Tratsch, dem er mit seinen Worten neuen Auftrieb gegeben hatte. Ja, ja, er und der gute Atem waren daran nicht unbeteiligt gewesen, dass die beiden endlich zusammen kamen. Wurde ja auch langsam mal Zeit. Immerhin hatten sich die beiden seit einem halben Jahr nur scheue Blicke zugeworfen und keiner wollte den ersten Schritt machen. Also haben sie die beiden ein bisschen angeschubst, und siehe da! Sie sind zusammen. Ein kleines Seufzen entkam Yuugi, denn ihm ging es in gewisser Weise wie Mahaad. Auch er war verliebt und traute sich nicht, dem, den er liebte, seine Gefühle zu offenbaren. So leicht würde das auch nicht gehen, selbst wenn er den Mut dazu finden würde. Immerhin war er… es war der Pharao, den er liebte. Der mächtige Sohn des Ra, der Herrscher über Ägypten. Alleine der Standesunterschied war beachtlich. Als er vor vier Jahren als Sklave in den Palast kam, hat Atem ihn davor bewahrt und ihn zu seinem Vertrauten gemacht. Dafür ist Yuugi ihm auch heute noch dankbar und vergöttert ihn. Wann er sich genau in Atem verliebt hat… das weiß er nicht mehr so genau, denn die Gefühle kamen schleichend, langsam. Es kam ein vertrautes Gefühl, wenn er in seiner Nähe war, das Kribbeln im Bauch, das Herzklopfen, das verschnellte Atmen, wenn er ihm zu nahe kam. Nach zwei Jahren war ihm dann klar: er hatte sich verliebt. Verliebt in den mächtigsten Mann des Landes. Er war immer in seiner Nähe und doch war der Pharao unerreichbar für ihn. Dass dieser jedoch genau so fühlt wie er, das wird er erst später herausfinden… Gedankenverloren ging er an einem Stand vorbei und hielt an, ließ seinen Blick über die wunderbar gefertigten Schmuckstücke wandern, die dort zum Verlauf lagen. An einem Stück hielt sein Blick dann an, er fixierte es. Ein goldener Armreif, reichlich mit Lapislazuli verziert und mit eingravierten Mustern. Ein Leuchten zog sich durch Yuugis Augen und er strich mit seinem Zeigefinger einmal über das kalte und edle Metall. Ja, das wäre das richtige Geschenk für Atem. „Wieviel?“, fragte er und die Verkäuferin nannte einen Preis. Als sie jedoch an dem Horusauge auf Yuugis Oberarmreif erkannte, dass er zum königlichen Palast, gar zu des Pharaos engsten Vertrauten gehörte, verringerte sie den Preis und Yuugi zahlte dankend und nahm dann den in ein sandfarbenes Tuch eingewickelten Armreif entgegen. Morgen war der 14. Februar. Der Tag, den man in anderen Kulturen Valentinstag nannte. In Ägypten war er nicht verbreitet, doch es konnte ja nicht schaden, dem, den man liebte, ein kleines Geschenk zu machen, um zu zeigen, was man empfindet. Jetzt musste sich Yuugi nur noch überlegen, wie er das Geschenk am besten überreichen sollte, denn so wie er sich kannte, würde er, wenn er es direkt machen würde, vor lauter Verlegenheit kein einziges Wort heraus bekommen. Inzwischen stand Ra schon etwas höher am Himmel, aber sein Stand sagte Yuugi, dass er noch ein bisschen Zeit hatte, bevor er zurück in den Palast gehen musste. So verbrachte er noch eine halbe Stunde damit, auf dem Markt spazieren zu gehen, deckte sich noch mit Ziegenkäse, Butter, frischem Brot und Fleisch und einem Ballen weißer Seide ein, bevor er zufrieden mit seinen Einkäufen zurück ging. Vor dem großen Tor sah er schon ein junges Mädchen von etwa 11 Jahren Furchen in den Sand laufen und er lachte, als er das sah. „Guten Morgen, Mana.“, begrüßte er das Mädchen. Diese drehte sich zu seiner Stimme um und fiel ihm freudig um den Hals. „Wo warst du denn so lange? Ich warte schon seit einer geschlagenen halben Stunde auf dich!“ Sie zog einen Schmollmund und Yuugi tätschelte ihr den Kopf. „Entschuldige, ich habe ein bisschen die Zeit vergessen. Aber jetzt bin ich ja da und wir können wie geplant zusammen frühstücken.“ Selbst der goldene Armreif in seinem Beutel hätte nicht mehr strahlen können als Mana in diesem Moment. Sie jubelte, huschte hinter ihn und klammerte sich an seinem Rücken fest. Yuugi griff nach ihren Beinen, um sie festzuhalten und ging so mit ihr in sein Zimmer. Dort angekommen schmiss er sie aufs Bett und sie lachte laut und versteckte sich erst mal unter der großen Decke. „Was kann ich für Euch tun?“ Ein Diener kam herein und verneigte sich tief vor Yuugi, dieser deutete mit einer Handbewegung an, dass er sich wieder erheben könne. „Teller, Besteck und Getränke für zwei, bitte.“ Ein Nicken war die Bestätigung für seine Bitte und nur wenige Minuten später, in denen Yuugi Mana aus seiner Decke befreit und auf eines der vielen Kissen auf dem Boden gesetzt hatte, wurden vier große Teller, Besteck und zwei Gläser herein gebracht, ebenso wie zwei Karaffen mit Wasser für Mana und einem leichten Wein für Yuugi. „Lass es dir schmecken!“, meinte Mana noch, bevor sie herzhaft in das frische Brot biss und ihr die Krümel auf den Schoß fielen. Yuugi tat es ihr gleich und legte seinen Lederbeutel neben sich. Zwischen zwei Bissen griff Mana nach dem Beutel und holte das sandfarbene Tuch hervor. Neugierig betrachtete sie es und packte es dann vorsichtig aus. „Wow… ist der schön!“, entkam es ihr leise und Yuugi folgte ihrem Blick. „Ja, schön, nicht wahr?“ Sie nickte eifrig und drehte den Armreif immer wieder, um ihn auch von allen Seiten betrachten zu können. „Für wen ist der denn?“ Eine leichte Röte zierte Yuugis Wangen und er sah verlegen auf seinen Teller. Mana grinste wissend und krabbelte um den Tisch herum, um sich direkt neben Yuugi zu setzen. „Für Atem, habe ich Recht?“ Für ihre gerade mal 11 Jahre war Mana erstaunlich erwachsen und verstand Dinge und Situationen sehr schnell. „Ja, ist er. Weißt du, was Valentinstag ist?“ Der Kopf von Mana legte sich leicht schief, doch dann schüttelte sie ihn. „In anderen Kulturen und Ländern ist der Valentinstag der Tag der Verliebten. Man schenkt der- oder demjenigen etwas, um zu zeigen, was man fühlt.“ „Aha! Und den hier willst du dann Atem schenken. Sagst du ihm dann endlich auch, dass du ihn liebst?“ Mana war die einzige, die wusste, dass er schon seit einer halben Ewigkeit in den Pharao verliebt war. Er vertraute ihr und wusste, dass dieses Geheimnis bei ihr sicher war. „Ich weiß es nicht. Ich habe Angst, dass er nicht dasselbe fühlt wie ich…“, fing er an, doch Mana unterbrach ihn, indem sie seine Wangen festhielt und leicht hinein kniff. „Sei ein Mann, Yuugi…!“, fing sie an und Yuugi musste alleine bei dieser Wortwahl schon fast lachen. „…Und keine Maus. Wenn er dich nicht auch liebt, dann ist er ein Dummkopf. Du bist doch immer so nett und hilfst, wo du kannst. Er könnte sich glücklich schätzen, dich zu haben!“ Sie zog die Unterlippe nach vorne und ließ sie leicht beben. Yuugi lachte aus vollem Herzen und zog Mana in die Arme. „Ach, du hast ja so Recht. Wenn ich es nicht endlich sage, werde ich nie erfahren, ob ich nicht doch eine Chance bei ihm habe. Danke, dass du mir mal gehörig den Kopf gewaschen hast, Mana.“ Genannte kicherte laut und schlang ihre Arme um Yuugis Hals. „Gern geschehen. Ich bin doch immer für dich da.“ Ein Klopfen an der Tür störte das freundschaftliche Geschehen jedoch. „Ja, herein!“ Die Tür öffnete sich und Atem kam in seiner ganzen Pracht herein. Yuugi bekam gleich ein Leuchten in die Augen, was Mana natürlich sofort auffiel. „Guten Morgen, Pharao.“, begrüßte sie ihn und neigte ihren Kopf weit nach vorne. Sie musste es zwar nicht, da Atem ihr gesagt hatte, sie könne es lassen, doch sie war nun mal gut erzogen und hielt sich an die Etikette des Hofes. „Guten Morgen, Mana.“ Er kam auf sie zu und wuschelte ihr durch die Haare. Ein Jauchzen entkam ihr und nun wand sich Atem Yuugi zu. „Dir auch einen guten Morgen, Yuugi.“ „Guten Morgen, Pharao.“ Seine Stimme wurde von sich aus eine Oktave heller, wenn er mit seinem Angebeteten sprach. Da konnte er nichts gegen tun. Zum Glück dachte sich Atem wohl nichts dabei oder es war ihm bisher noch nie aufgefallen. Unauffällig wollte Yuugi nach dem Armreif greifen und ihn unter dem Tisch verschwinden lassen, doch Atem hatte ihn schon gesehen. „Oh, der ist aber schön.“, meinte er und griff vorsichtig nach dem goldenen Schmuckstück. „Ja, nicht? Den hat Yuugi für seine große Liebe gekauft!“ Nicht nur Yuugi dachte in diesem Moment, dass er sich verhört hatte. Seine Augen weiteten sich und wirkten noch größer als es normal wäre und sein Mund öffnete sich ein Stück und er schaute Mana an, als hätte sie den Verstand verloren. Atem ging es nicht anders. Man sah ihm den Schock an, er stand in seinem Gesicht geschrieben. Mana hingegen lächelte wie ein kleiner unschuldiger Engel und nahm den Armreif wieder an sich und drückte ihn an ihre Brust. „Morgen ist doch Va… va… ach ja, Valentinstag! Da macht man dem Menschen, den man liebt, ein Geschenk. Und das hier-“ Sie hielt Atem den Reif vor die Nase und wedelte leicht damit herum. „- das wird Yuugi morgen dem Mann schenken, den er liebt!“ „MANA!“, entkam es Yuugi geschockt und die Röte schoss ihm ins Gesicht. Schnell hielt er Mana eine Hand vor den Mund, damit sie nicht noch mehr ausplaudern konnte! Bei Ra und Horus! Musste sie das alles Atem erzählen??!! Dieser schaute ein bisschen gedankenverloren in Yuugis Gesicht und zum ersten Mal in seinem Dasein im Palast konnte er nicht erkennen, was Atem dachte. Diesen Gesichtsausdruck kannte er nicht, hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Leicht erschrocken wirkte er, er wusste, dass es in Atems Kopf ratterte und sicher genauso viele Gedanken durch seinen Kopf schossen wie ihm. Da war aber auch noch dieser… wie sollte er das ausdrücken? …enttäuschte und zugleich sehnsüchtige Ausdruck in seinen rubinroten Augen. „Na… da kann sich dieser Mann aber glücklich schätzen, dass du dich in ihn verliebt hast.“, kam es leise von Atem, welcher im gleichen Augenblick den Kopf schüttelte und versuchte, seine Gedanken zu klären. Was……?!? Am liebsten wollte Yuugi ihm zurufen: Sag mir das noch einmal, bitte!! Doch er hielt sich zurück und schaute Atem nur mit verschleierten Augen an. Dieser erhob sich wieder und richtete seine Gewänder. „Wenn ihr beiden fertig seid, müsstest du Yuugi mal für ein Weilchen entbehren, Mana. Ich brauche ihn nämlich dann.“ „Natürlich, Pharao.“ Sie strahlte wie ein Sonnenschein und Yuugi wusste, dass sie stolz auf sich war. „Dann bis gleich.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Atem wieder und schritt zur Tür hinaus, nicht, ohne Yuugi noch einmal intensiv anzublicken, doch das bekam dieser schon gar nicht mehr mit, da er Mana im Visier hatte und sobald diese Tür da zuging, würde er ihr mal gehörig die Leviten lesen! Atem bekam nur noch durch die geschlossene Tür mit, dass Yuugi irgendwas von „Was zum Teufel?“, „Im Namen von Ra!“ und „Wie konntest du das nur erzählen?!“ schrie. Er machte sich auf den Weg in sein Arbeitszimmer und setzte sich dort an seinen Schreibtisch, das Gesicht auf seine Hände gelehnt und den Blick hinaus in den Garten. So war das also… Yuugi war verliebt… in einen Mann verliebt. Seine Gedanken glitten zurück zu der Zeit, als sie sich kennen gelernt haben. Wie Yuugi in den Palast kam, wie er ihn sah und dieser Junge sofort sein Herz erreichte. Er wollte ihn vor dem Sklavendasein bewahren, nahm ihn deshalb entgegen aller Regeln als seinen Vertrauten und Gesellschafter auf. Noch keinem Gesellschafter zuvor wurde so viel offeriert wie Yuugi. Er bekam alles, was er sich wünschte, auch wenn seine Wünsche sehr bescheiden waren. Eine Eigenschaft, die er an ihm so liebte. Atem wusste, dass er Yuugi liebte, eigentlich schon seit dem ersten Moment, seit dem ersten Blick in diese einzigartigen Augen. Und jetzt… jetzt schauten diese Augen einen Mann an, einen Mann, von dem er nicht wusste, wer es ist, und alleine diese Tatsache machte ihn traurig und rasend. Er hätte früher auf Yuugi zugehen sollen, ihm sagen sollen, wie er für ihn fühlt. So wie es aussah, war seine Chance ungenutzt verflogen… Nein, so leicht würde er nicht aufgeben. Er würde um Yuugi kämpfen, denn er war ihm so viel wert. Mehr, als er je besitzen könnte. „Herr je, Mana! Dir ist schon klar, dass er morgen jedem männlichen Wesen hier im Palast auf die Arme schauen wird, um zu sehen, wer diesen Armreif tragen wird?!“ Mit beiden Händen fasste sich Yuugi an die Schläfen und massierte sich diese leicht. Er hatte auf einmal ein mächtiges Pochen in seinem Kopf. „Ja, das ist mir schon klar. Umso mehr wird er staunen, wenn er den Armreif bekommen wird. Und hast du ihn gesehen? Hast du seinen Blick gesehen, mit dem er dich bedacht hat? Er liebt dich auch, das weiß ich. Und mein Gefühl hat mich da noch nie getäuscht, das weißt du genau so gut wie ich. Oh, und jetzt musst du dich auf den Weg machen, sonst kommst du zu spät und wir wollen Atem ja nicht warten lassen!“ Sie hüpfte von seinem Schoß und hielt ihm helfend die Hand hin und Yuugi ergriff sie gerne und ließ sich von der kleinen halben Portion hochziehen. Mit seinem dunkelblauen Umhang um die Schultern stand er nur wenige Minuten später vor der Tür zu Atem´s Arbeitszimmer. Mit seinen Fingerknöcheln klopfte er kurz an das helle Holz, bevor er die Tür dann einfach öffnete und eintrat. Er musste nicht warten, bis Atem sein Einverständnis gab, er konnte auch so eintreten. „Da bin ich, Pharao.“, begrüßte er den an seinem Tischen sitzenden Atem und dieser schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln, bei dem Yuugi direkt wieder weiche Knie bekam und er mehr als froh war, als er bei seinem Stuhl angekommen war und er sich setzen konnte. Hätte er noch länger stehen müssen, wäre er unter diesem Blick sicher zusammen gesackt. „Schön, dass du da bist. Ich habe noch ein bisschen Arbeit vor mir und alleine möchte ich diese ungerne erledigen. Also hatte ich gehofft, du könntest mir dabei Gesellschaft leisten, Yuugi.“ Die weiche und samtene Stimme drang in sein Ohr und beschwerte ihm eine Gänsehaut, die langsam über seinen Rücken und seine Arme kroch. Bei Ra, was liebte er diese Stimme doch!? Da merkte man immer wieder, dass Atem ein Sohn der Götter war, denn solch eine Stimme hatte kein Normalsterblicher verdient. „Natürlich… Ich leiste dir doch immer gerne Gesellschaft, das weißt du doch.“ Seine Stimme wurde wieder eine Oktave höher und als Atem sich lächelnd zu ihm vorbeugte und ihm einen sanften, kurzen, aber so unendlich schönen Kuss auf die Stirn gab, da war Yuugi sich sicher, dass das nur ein Traum war und er gleich daraus erwachen würde. Sein Herz drohte, sich zu überschlagen und genau das zeigte ihm jedoch, dass es kein Traum war, in dem er sich gerade befand. „Das freut mich. Dann lass uns anfangen.“ Yuugi konnte nur stumm nicken, denn seine Stimme wollte ihm so ganz und gar nicht gehorchen. Über viele Stunden hinweg brüteten die beiden zusammen über Akten, Briefen, Gesuchen von Bürgern und, und, und. Auch ihr Mittagessen nahmen sie im Arbeitszimmer ein, denn wenn sie erst noch in den Speisesaal gegangen wären, hätte das zu viel Zeit in Anspruch genommen. So konnten sie sich die Zeit sparen und waren am späten Nachmittag mit allem fertig und Yuugi ließ sich leicht erschöpft in seinen Stuhl zurück fallen. Zum Glück war er nicht der Pharao, denn auch nach den vielen Jahren, die er Atem schon half und ihm über die Schulter schaute, um etwas zu lernen, verstand er nur die Hälfte von dem, was er vor sich hatte. Vieles war viel zu kompliziert, um es zu verstehen. „Du siehst erschöpft aus. Dabei sollte ich es doch eigentlich noch mehr sein wie du.“, meinte Atem und lächelte. „Ja, das könnte wohl sein, aber wenn man von Regierungsgeschäften und dem ganzen nicht so viel versteht wie du, dann versagt einem der Kopf eher.“ Er hörte das Lachen von Atem und öffnete seine Augen, um ihn anzusehen. „Stimmt, und wenn ich mir den Stand von Ra am Himmel betrachte, haben wir für heute genug gearbeitet. Den Rest des Tages kannst du dich jetzt ausruhen, wenn du möchtest. Ein lauwarmes Bad wäre sicher jetzt genau das richtige. Das werde ich mir glaube ich auch gönnen.“ Yuugi nickte. Das war eine gute Idee. „Ja, das werde ich machen. Dann sehen wir uns morgen wieder, Atem.“ Sein Blick heftete sich an die leuchtenden Rubine, die im Licht der schon leicht schwächer werdenden Sonne so schön schimmerten. Er war diesem Mann echt verfallen, mit allem was er hatte. „Ja, bis morgen und Nut sende dir eine gute Nachtruhe.“ Als Yuugi sich schon zum Gehen abwand, spürte er, wie die Fingerspitzen von Atem seine Haut berührten. Er hielt sofort inne. Die weichen Finger strichen über seinen rechten Unterarm, so langsam, als wollten sie sich jede noch so kleine Erhebung und Vertiefung seiner Haut genau einprägen. Yuugi biss sich auf die Lippen, um nicht leise zu seufzen, so sehr genoss er die kleine Berührung gerade. Doch… wieso? Atem hatte ihn noch niemals zuvor SO berührt. Ja, freundschaftlich, aber niemals so. Sein Inneres stand unter Strom und Atem war derjenige, der mit seinen Fingern immer wieder kleine Stromschläge in seinen ganzen Körper sandte. Seine Atmung verschnellte sich leicht und eine nicht zu übersehbare Röte durchzog seine Wangen und seine Nase. Tat seine Verwirrung kund, aber auch, wie sehr es ihm gefiel. Mit einer letzten streichelnden Bewegung verabschiedeten sich die Finger wieder und Yuugi sah schnell zu, dass er weg kam. Sonst würde er sich sicher auf Atem stürzen und ihn küssen. Alleine diese Vorstellung ließ ihn dann doch leise seufzen, als er die schwere Tür hinter sich schloss. Atem lächelte, und wie er lächelte, denn ihm war die Reaktion von Yuugi auf seinen Berührung nicht entgangen. Das still halten, das verschnellte Atmen und er hatte sehr wohl auch die kleine Gänsehaut bemerkt, die sich über den Rücken und die Arme zog. Das war das, was er sehen wollte, gar musste, denn er konnte Yuugi nicht egal sein, wenn er so auf ihn reagierte. Das war doch eine gute Basis, die man ausbauen konnte. Ja, ganz sicher. Mit dieser Erkenntis mehr als glücklich wand sich Atem von seinem Schreibtisch ab und machte sich auf den Weg zurück in seine Privatgemächer, um dort ein schönes Bad zu nehmen. Yuugi war zu diesem Zeitpunkt schon in seinem Badezimmer angekommen und zog sich schnell aus, denn er erhoffete sich von dem Wasser eine seelische, sowie auch körperliche Abkühlung. Mit den Füßen voran ließ er sich in das kühle Nass gleiten und seufzte zufrieden auf, als das Wasser seinen ganzen Körper bedeckte. Seine Gedanken allerdings kamen nicht so schnell zur Ruhe. Andauernd kreisten sie um Atem, der nicht nur das Zentum Ägyptens war, sondern auch seines. Der Kuss, die Berührungen... all das lief immer wieder vor seinem inneren Auge ab und sein Herz schien sich zu überschlagen. Er konnte sich keinen Reim darauf machen. Wieso tat Atem das? Konnte es sein, dass er...? Nein, das war unmöglich. Er konnte doch unmöglich von seinen Gefühlen wissen, oder? Nie waren seine Blicke zu auffällig gewesen, seine Berührungen haben niemals seine Gefühle preis gegeben. Trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, dass Atem es wusste. Wusste, oder zumindest ahnte, dass er ihn liebt. Mit einem lauten Seufzen tauchte Yuugi unter, sodass man nur noch ein paar schwarze Haarsträhnen aus dem Wasser ragen sehen konnte. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Yuugi mit einem schlichten, weißen Leinengewand wieder aus dem Badezimmer kam und sich, während er zu seinem großen Himmelbett ging, die Haare leicht trocken rubbelte. Zwei seiner Sklaven hatten das Bett schon für ihn bereit gemacht und mit einen Nicken, sowieso einem freundlichen Lächeln schickte er sie hinaus. Langsam krabbelte Yuugi in die Mitte des Bettes, griff nach der Decke und zog sie sich bis zum Kinn hoch. Auch, wenn es draußen immer noch warm war, so war ihm kalt. Eine nicht enden wollende Gänsehaut zog sich über seine gesamte Haut, stellte sämtliche Härchen auf und auch seine Gedanken konnte er noch viele lange Stunden nicht von Atem und dessen wundervollen Augen abwenden, bis Nut irgendwann doch gewann und ihn in das Reich der Träume schickte. Der nächste Morgen begann für Atem, sowie auch für Yuugi mit einem lauten Gähnen, denn keiner der beiden hatte die letzte Nacht gut geschlafen. Atem, weil er endlich wissen wollte, wer der Mann war, denn Yuugi liebt und Yuugi, weil er Angst vor Atems Reaktion hatte, wenn er ihm den Armreif überreichen würde. Während Atem von seinen Sklaven geweckt wurde, war Yuugi schon ein bisschen länger wach und machte sich für seinen morgendlichen Ausflug auf den Markt fertig. Sein Feigenvorrat war erschöpft und er wollte sich noch mit ein paar neuen eindecken, bevor ihn die täglichen Pflichten wieder riefen. Er merkte nicht, dass Atem ihn sah, als er durch den Garten auf das Tor zuschritt. Atem beobachtete jede Bewegung von Yuugi genau, prägte sich ein, wie sich die Muskeln beim laufen bewegten, wie die Haut im Licht der Morgensonne leicht schimmerte. Viel zu schnell war Yuugi auch schon aus seinem Blickfeld verschwunden und sehnsüchtig entkam ihm ein "Yuugi...", bevor er sich umdrehte und sich auf den Weg zum frühstücken machte. Sobald Yuugi auf dem Markt von den ganzen Gerüchen, Klängen und Farben umgegeben war, wandten sich seine Gedanken ein bisschen von seinem Angebeteten ab und er erledigte mit einem Lächeln auf den Lippen seine Einkäufe. Mit drei Kilo Feigen machte er sich auf den Weg zurück, als er an einem Stand mit Blumen vorbei kam. Normalerweise gab es in den Gärten im Palast ja genug schöne Blumen, doch diese roten Wüstenrosen zogen ihn magisch an. Er kannte diese Farbe, dieses Rot. Ja, es sah genau so aus wie das Rot in Atems Augen. Vorsichtig griff er nach einer der geöffneten Blüten und zog sie an seine Nase heran, sog den süßlichen Geruch ein und schloss die Augen. Wüstensand, Sonne, Seide, Samt, Zimt... Nach all dem roch diese Rose und noch nach viel mehr. "10 Stück bitte." Lächelnd nickte die Verkäuferin und umschlug die Rosen mit einem dunklen Papier und legte sie dann in Yuugis rechten Arm. Yuugi bedankte sich und machte sich mit seinem Schatz auf den Weg zurück in den Palast. Nicht wenige, an denen er vorbei kam, schauten ihn wegen der Rosen überrascht an, denn Yuugi war schon mit vielem vom Markt zurück gekommen, aber noch niemals mit Blumen. Leise kicherte er in sich hinein, ließ sich von den Sklaven die Tür zu seinen Gemächenr öffnen und trat ein. "Guten Morgen, Yuugi!" Yuugi nahm die Blumen aus seinem Sichtfeld und legte sie auf dem großen Tisch im Eingangsbereich ab. "Guten Morgen, Mana. Na, auch schon wach?" Mana hüpfte von seinem Bett und fiel in seine geöffneten Arme und jauchzte glücklich. "Aber klar. Heute ist doch der große Tag und da wollte ich so früh wie möglich wach sein, um dich zu-" Sie stockte und ihr Blick fiel auf die schönen, langstieligen Rosen auf dem Tisch. "Wow, sind die schön.", meinte sie und reckte ihre Nase vor, um an den Blüten zu schnuppern. "So schöne Rosen habe ich ja noch nicht mal bei uns im Palast gesehen." "Ja, und genau deswegen habe ich sie auch gekauft. Die werde ich Atem zusammen mit dem Armreif schenken, denn wenn du genau hinsiehst, haben die Rosen dieselbe Farbe wie Atem´s Augen." Mana kicherte leise und nickte Yuugi zu. "Ich habe eine Idee, wie ich ihm gestehe, dass ich ihn liebe. Und dafür werde ich deine Hilfe brauchen, Mana." Als hätte man ihr das größte Geschenk ihres Lebens gemacht, strahlte sie Yuugi an und ein bezauberndes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. "Aber natürlich helfe ich dir! Da brauchst du noch nicht einmal fragen, Yuugi. Ich bin doch immer für dich da. Also erzähl, was genau hast du vor und wie kann ich dir dabei helfen?" Es war klar, dass Mana ihm helfen würde und Yuugi zog sie auf die vielen Kissen, die auf dem Boden lagen. "Also gut, ich habe mir das so vorgestellt....." Ra stand schon am rechten Teil des Himmels, als Atem endlich alle Audienzen beendet hatte. Gott, was für ein anstrengender Tag das doch war. Dass so viele Bittsteller heute kommen würden, damit hatte er nicht gerechnet und dementsprechend war seine Arbeitszeit länger ausgefallen als eigentlich gedacht. Ein Blick auf die Sonnenuhr im Garten verriet ihm, dass es später Nachmittag war und es sehr bald Abendessen geben würde. Es bleib ihm doch eine halbe Stunde, um sich in seinen Gemächern etwas auszuruhen, bevor er sich dann in den Speisesaal begab. Yuugi war nicht da, was ihm einen Stich ins Herz gab, denn sonst war er immer da und sie aßen zusammen, redeten und vergaßen nicht selten die Zeit dabei. So gerne Yuugi auch zum Abendessen gekommen wäre, so würde er vor lauter Anspannung eh keinen Bissen herunter bekommen und außerdem hätte das nicht in seinen Plan gepasst. Seine Vorbereitungen waren abgeschlossen, die Rosen hatte er auf dem Arm und den Armreif sicher in der rechten Hand. Leise ging er durch die vertrauten Gänge, bis kurz vor Atem´s Gemächer. Dort wartete er. Lange dauerte es nicht und er hörte Atem´s Schritte. Dieser machte einem mürrischen Gesichtsausdruck, denn erstens war Yuugi heute nicht zum Essen erschienen und zweitens hatte er keinen Mann ausfindig machen können, der diesen Armreif trug. Und er hatte sich wirklich gut umgesehen, aber niemand trug diesen Reif. Es machte ihn wütend und leicht kirre im Kopf, sodass er gar nicht mitbekam, wie Mana hinter ihm her lief und seinen Namen rief. Kurz vor der Tür zu seinen Gemächern jedoch fiel sie hin und man hörte es nur laut plumpsen. Ein Schluchzen war zu hören und dann weinte Mana auch schon los. Tränen liefen ihr aus den Augen und die Wange hinab. Atem drehte sich sofort um und kam auf sie zugerannt, zog sie in seine Arme und wiegte sie leicht darin. Auch die beiden Wachen an der Tür hörten das herzzerreißende Schluchzen und kamen auf Mana und Atem zu, um zu sehen, was passiert ist. Das war die Gelegenheit, auf die Yuugi gewartet hatte. Unbemerkt öffnete er die Tür einen Spalt weit und schlicht sich in Atem´s Gemächer. Sogar wenn er nicht da war, rochen die ganzen Zimmer nach ihm. Yuugi zog einmal tief die Luft ein, um mehr von diesem süßen Geruch abzubekommen. In dem Schglafgemach angekommen ging er zeilstrebig auf den großen Marmortisch zu, der vor dem Himmelbett stand. Ein einem großen Kreis legte er dort die Rosen zurecht und in die Mitte, wo sich alle Stiele trafen, legte er den Armreif. Zum Abschluss griff er noch nach einer Pergamentrolle, rollte sie eng zusammen und schob sie durch den Armreif durch und legte diesen wieder auf den Tisch. "Ja, so sieht das gut aus." Lächelnd warf er noch einen letzten Blick auf die Rosen, bevor er sich umdrehte und so leise wie möglich aus dem Zimmer verschwand. Die Tür hinter sich schließend sah er sich um. Mana schien sich langsam wieder zu beruhigen. Um die Ecke lehnte er sich an die Wand und atmete einmal tief durch. Dass es so einfach gehen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Und Mana hatte ihre Sache mehr als gut gemacht. Er konnte die Stimme von Atem hören und die von Mana, die antwortete, dass alles wieder in Ordnung sei. Kurz darauf hörte er ihre Schritte, die auf ihn zu kamen und kaum dass sie um die Ecke war, sprang sie auch schon in seine Arme. Er schloss sie in seine Arme und ging so mit ihr zurück. Als sie außer Hörweite waren, jubelte Mana laut und warf die Arme in die Luft. "Hurra, wir haben es geschafft! Wir haben es echt geschafft!" Yuugi lachte und strubbelte Mana durch ihre Haare. "Ja, und ich bin mehr als stolz auf dich. Und du hast dir bei dem Sturz echt nicht weh getan?" Mana winkte ab und grinste. "Ach was. Das war doch der Plan und weh getan habe ich mir nicht. Ich bin echt gespannt, was Atem sagen und tun wird, wenn er deine Geschenke sieht!" "Tja..." Zuversichtlich lächelte Yuugi Mana an. "Das werde ich sicher bald erfahren." Erleichtert ging Atem durch die geöffneten Türen seiner Gemächer. Mana tat ihm leid. Sie war hinter ihm hergerannt und er hatte sie echt nicht bemerkt. Sobald er auch nur ansatzweise an Yuugi dachte, blendete er wirklich alles andere aus. Das hatte man ja eben sehr gut gemerkt. "Ra, ich will nur noch ins Bett und diesen langen Tag hinter mich bringen." Er öffnete die Türen zu seinem Schlafgemach... und stockte sofort. Das, was er dort sah, wollten weder seine Augen, noch sein Herz so richtig wahrnehmen. Langsam, wie in Trance, ging er auf den Tisch zu, ließ seinen Blick über die wunderschönen roten Rosen schweifen und blieb bei dem Armreif in der Mitte hängen. Er war... aus purem Gold und reich mit Lapislazuli verziert. "Bei Ra...", entkam es ihm leise und als er seine Hände nach dem Armreif ausstreckte und ihn berührte, glänzten seine Augen vor Tränen. Tränen der Freude und des Glückes. "Oh Yuugi..." Er umfasste den Armreif und zog ihn zu sich, besah ihn sich noch einmal ausgiebig. So etwas Schönes hatte er noch nie zuvor gesehen. Außerdem kam er von Yuugi, vom dem Mann, den er liebte. Da erst bemerkte er die Papyrusrolle und er zog sie aus dem Armreif heraus und entrollte sie, damit er lesen konnte, was darauf geschrieben stand. Yuugis saubere und leicht geschwungene Handschrift war zu sehen und mit rasendem Herzen las Atem die an ihn gerichteten Worte. So lange liebe ich dich schon. So lange, und doch bist du unerreichbar für mich. Du bist das Zentrum Ägyptens... und auch meines. Um dich dreht sich mein Leben meine Gedanken, mein ganzes Dasein. Ich schaue zu dir auf, strecke meine Hand nach dir aus. Willst du sie nicht ergreifen? Meinem Herzen die Last nehmen? Die Last, die ich schon seit Jahren trage? Lass mich dir meine Gefühle mitteilen. Das, was ich fühle, wenn ich nur an dich denke. Wenn ich dich rieche, dich sehe und dich spüre. Es ist Liebe, was ich fühle. Die Liebe zu dir, Atem. Nimm meine Hand und halte mich fest, denn dann wird uns meine Liebe Flügel verleihen. Zitternd las sich Atem die Worte noch einmal durch und sie erreichten auch beim zweiten Mal unglaublich schnell sein Herz, nisteten sich dort ein und ließen es erbeben. Er hatte also doch recht gehabt. Yuugi... liebte ihn. Sein Herz hatte es gewusst, doch sein Kopf meinte, er könnte es einfach nicht sein. Letzten Endes hat sein Herz dann doch gewonnen und immerhin hat er den besten Beweis ja vor sich liegen. Eine Rose hielt er sich vor die Nase und schnupperte daran. Sie roch so gut, aber noch lange nicht so gut wie Yuugi. Sachte zog er sich den Armreif an und begutachtete ihn. Er passte perfekt. Yuugi hatte einen guten Geschmack, was so was betrifft. Schnell griff er nach einer der Rosen und war mit wehendem Umhang aus seinen Gemächern verschwunden. Sein Ziel war klar, als er durch die Gänge rannte. Vor der großen, hellen Tür angekommen klopfte er zwei mal dagegen und wartete gespannt ab. Ein leises "Ja, bitte." von drinnen zu hören und Atem straffte seine Körperhaltung und öffnete die Tür. Das erste was er sah, war ein leeres Zimmer. Doch als er seinen Blick ein bisschen herum schweifen ließ, entdeckte er den, den er gesucht hatte. Yuugi stand an dem geöffneten Fenster und sah hinaus. Schon von hinten fiel Atem auf, dass Yuugi anders aussah. Er trug viel Schmuck, seine Unterschenkel waren mit goldenen Beinschienen bedeckt, auch seine Ober- und Unterarme zierten das edle Metall. Ein sandfarbenes Gewand schmückte seinen Körper, ein weißer Gürtel umschlang seine Hüften, hielt das Gewand an Ort und Stelle. "Du bist gekommen..." Langsam drehte Yuugi sich um, offenbarte sein Gesicht und dem Pharao stockte ein weiteres Mal an diesem Tag der Atem. Eine Kette mit dem Horsuauge schmückte den Hals seines Liebsten und eine filigrane Krone zierte dessen Stirn. Seine Augen waren mit schwarzer Farbe nachgestrichen worden, auch seine Wimpern erschienen ihm länger als je zuvor. Sie betonten die Größe und vor allem die Farbe seiner Augen perfekt. "Ja, das bin ich...", flüsterte er und ging langsam auf Yuugi zu, bis er direkt vor ihm stehen blieb. Yuugi war nervös, das merkte er sofort, denn dessen Augen suchten unruhig die Umgebung ab, suchten einen Punkt, an den sie sich festhalten konnten. "Wieso so nervös?", fragte er und legte Daumen und Zeigefinger an dessen Kinn, um sein Gesicht anzuheben. Zwei violette Augen sahen in seine rubinroten. Sie hafteten sich aneinander fest, wollten sich nicht mehr los lassen. "Ich... habe Angst.", entkam es den leicht geöffneten Lippen und Atem lächelte milde. "Du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde dir nicht weh tun. Ich werde dir nicht das Herz brechen. Wie könnte ich denn auch? Wo mein Herz für dich doch dasselbe fühlt wie deines für mich." "Was...?" Mehr brachte Yuugi nicht mehr zustande, denn er konnte kaum glauben, was da eben seine Ohren erreicht hatte. "Du hast schon richtig gehört, Akhu. Aber bevor ich es dir sage, möchte ich diese drei magischen Worte zuerst von dir hören... Damit ich sie auch erwidenr kann." Mehrmals musste Yuugi blinzeln, musste realisieren, dass seine Gefühle erwidert wurden. Seine Augen begannen zu glänzen und seine Mundwinkel zogen sich zu einem wunderschönen Lächeln hoch, das Atem nur zu gerne erwiderte. "Ich... ich liebe dich, Atem.", hauchte Yuugi. Der Daumen unter seinem Kinn strich langsam die Wange hoch, streichelte sie zärtlich und verspielt. Atem beugte sich zu seinem kleinen Liebling herunter, so nahe, dass er Yuugi´s Nase mit seiner eigenen berühren konnte, was er auch sogleich tat. Ein Blick in die hellen, leuchtenden Augen. "Ich liebe dich auch, Yuugi. Von ganzem Herzen." Eine Erwiderung auf das Liebesgeständis und Yuugi konnte seine Tränen nicht mehr zurück halten. Sie liefen ihm von den Augenwinkeln die Wangen herunter, doch weit kamen sie nicht, denn Atem wischte jede einzelne weg. "Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie lange ich diese Worte schon von dir hören wollte..." Atem legte seine Arme um den zierlichen Körper und zog ihn an sich. Sofort schlangen sich zwei Arme um ihn, hielten ihn fest, krallten sich in sein Gewand. "Wie lange denn schon?" "Schon seit vielen Jahren..." Yuugi schaute hoch, direkt in Atem´s Augen. Und dann ging es auf einmal wie von selbst. Sie näherten sich, langsam und vorsichtig und als sich dann ihre Lippen zu einem ersten Kuss verbanden, dachte Yuugi, man ziehe ihm den Boden unter den Füßen weg. Es war wie Sommer, wie die ersehnte Regenzeit. Er schmeckte Atem, er roch ihn, er spürte ihn. Jede Faser seines Herzens sehnte sich nach mehr und so überlegte er auch nicht lange, als er eine weiche Zunge auf seinen Lippen fühlte. Einen Spalt weit öffnete er den Mund, gewährte der noch fremden Zunge Einlass und ließ sie seine Mundhöhle erkunden. Nach kurzer Zeit ging er dann auf das Spiel ein, kämpfte mit der Zunge, verlor jedoch und seufze leise in den Kuss. Atem konnte kaum glauben, was er hier tat. Und doch war es die Erfüllung seines geheimsten Träume und Wünsche. Ihr heißer Atem strich über ihre Gesichter, ihre Hände hielten sich an dem jeweils anderen fest. Erst als die Luft knapp wurde lösten sie den Kuss und schnappten nach Luft, hatten sie doch viel zu wenig davon in den letzten Minuten gehabt. Eine Röte zog sich über Yuugi´s Wangen und Atem musste diese einfach küssen. Leise kicherte Yuugi dabei, denn an seinen Wangen war er sehr empfindsam. "Weißt du was, Akhu?" Yuugi legte den Kopf leicht schief und ließ sich nur zu gerne von seinem Liebsten wieder in die Arme ziehen. "Ich denke, ich mag den Valentinstag, denn ohne diesen würdest du jetzt nicht in meinen Armen liegen." Ein leises Lachen entkam Yuugi und er lehnte seinen Kopf an Atem´s Brust und lauschte glücklich dessen Herzschlag. Ja, da hatte Atem wohl recht, und er war mehr als glücklich. Er würde seine Liebe auch freiwillig nicht mehr loslassen, so viel war klar. Nie mehr wieder. ------------------------------------------------- Schlusswort: Wow, ich denke, dass ich seit 6 Uhr morgens wach bin und daran geschrieben habe, hat sich gelohnt XDD Ich falle heute Abend sicher sehr früh ins Bett und schlafe durch *lache* Na ja, aber wenn es gefällt, dann war das frühe aufstehen ja nicht umsonst ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)