Sky Stage von Asako (Welcome to Hell) ================================================================================ Kapitel 14: Thirteenth Stage: All according to Plan --------------------------------------------------- Saeko fühlte wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich und sie unfähig war sofort auf die Vermutung der anderen zu antworten. Wohl eher auf die Tatsache, denn auch wenn sie es nicht explizit ausgesprochen hatte, so hatte sie doch ins Schwarze getroffen. Asako’s Hand glitt über ihren Oberkörper, fuhr fast sinnlich über ihre Brust und sah kurz darauf bevor sie an den Knöpfen ihres Hemds hängen blieb. Doch sehr zu ihrer Überraschung lächelte die Jüngere beugte sich vor sodass Saeko den Atem an ihren Lippen fühlten konnte und kurz darauf die strahlenden Augen, die ihr entgegen lächelten. „Es ist okay“, flüsterte sie. „Ich sage niemandem etwas.“ „Aber wie… wie hast du..?“ „Ich hatte die Vermutung schon eine Weile aber… ich habe einfach ins Blaue geraten.“ Asako setzte einen sanften Kuss auf ihre Lippen. „Aber ich kümmere mich nur um dich. Da ist es egal wer oder was du bist.“ Verwirrt blinzelte der Star, seufzte dann aber resigniert. Stattdessen zog sie die Jüngere in ihre Arme, hielt sie fest. „Behalt es für dich“, flüsterte sie in das Ohr der anderen. „Es ist wirklich wichtig.“ „Ich weiß. Keine Sorge. Ich weiß was ich erzählen kann und was nicht in die Köpfe anderer gehört.“ „Ich hoffe es. Ich hoffe es sehr. Ich will dir nicht wehtun.“ Saeko seufzte etwas. „Außer meiner Familie weiß niemand davon. Nicht einmal Yuuhi. Sei also bitte vorsichtig.“ Asako lachte nur leise für sich, zog sie aber näher und hauchte Saeko einen Kuss auf die Lippen, wobei sie sogleich fühlte wie ihr die Last von den Schultern fiel. „Ich verspreche es dir. Oder ich reiße mir selbst ein Bein aus.“ Das brachte Saeko dann doch ebenfalls zum Lachen und ihr Kopf fiel gegen die Schulter der anderen. Sie verbrachte so einige Sekunden, schloss die Augen und fühlte den Atem der anderen an ihrem Ohr, die Berührung in ihren Haaren. Das Klicken der Tür brachte sie dann doch dazu auf zu sehen und sich von der Jüngeren zu lösen. Es war Mikkii, die gerade im Pyjama wieder aus dem Badezimmer gekommen war. Beni war womöglich schon längst in seinem Zimmer und das Mädchen sah sie mit großen Augen an. Sobald die Schminke runter war sah man doch wieder ein Mädchen unter dem jungenhaften Gesicht hervorscheinen. Sie blinzelte ein wenig verwirrt, wurde dann rot und sah auf den Boden. „I-Ich wollte nur gute Nacht wünschen“, sagte sie und verbeugte sich tief, machte auf den nackten Füßen kehrt und schlüpfte hinter die nächste Tür. Saeko musste ein wenig grinsen. Das Mädchen hatte gewirkt wie ein Kind, das die Eltern gerade das erste Mal beim Rummachen erwischt hatte. Jetzt wo sie darauf achtete fiel ihr auch auf wie Asako’s Hand noch immer auf ihrem Oberkörper ruhte und als sie die Jüngere wieder ansah begegnete sie einem mehr als zweideutigem Grinsen. „Was geht dir gerade im Kopf herum?“, fragte sie irritiert und Asako schnappte ihre Hand. „Das wirst du gleich sehen. Und ich will es machen solange ich noch die Möglichkeit dafür habe.“ „Und du bist dir sicher, dass es perfekt ist?“ „Klar bin ich das. Einfach einstecken und… BÄM… Auch wenn ich nicht weiß wieso du das brauchst.“ „Ich sagte doch ich muss in ein System rein. Es ist leichter den Auftrag zu machen wenn ich volle Kontrolle über das ganze Ding habe.“ „Aber warum soll es aussehen als wäre es von Mami?“ „Weil es ein paar Ratten aus ihrem Versteck locken wird und ich meinen Spaß haben will.“ „Na gut… Wenn du das so sagst. Ist ja nicht so als könnte ich irgendetwas dagegen sagen.“ Der USB-Stick wechselte den Besitzer und verschwand in der Innenseite der Jackentasche. Die Luft stank nach Popcorn, auf den unzähligen Bildschirmen flimmerten Bilder und Filme auf, darüber gelegt einige kleinere Fenster mit Programmcodes und einige weitere mit kleinen Plänen, ebenfalls eine mit Google und diversen Websites, eine weitere gefüllt mit Bildern, die in seiner Länge unendlich war. Der Rest des Raums war stockduster, das Licht geblockt von den dicken Vorhängen, welche die Luft nur noch stickiger machten. „Du solltest hier drin echt mal lüften. Und geh mal raus.“ „Mach ich wenn ich den nächsten Auftrag bekomme. Und wenn ich die Runde Tetris zu Ende gespielt habe.“ „Was hast du immer mit diesem blöden Tetris?“ „Die gleiche Obsession wie du mit hübschem Schmuck. Schicke neue Halskette im übrigem.“ „Das alte Ding? Schon wieder einige Monate alt. Ich brauche wirklich ein neues. Außerdem hat mir einer der Neuen das letztens angekratzt. Das fand ich nicht so toll.“ Die dicke Luft schien das leise Lachen nur noch mehr zu unterdrücken, wurde so aber wenigstens ein wenig in Bewegung versetzt. „Für etwas anderes gibst du dein Geld ja auch nicht aus.“ „Sollte ich?“ „Ist deine Sache. Pass nur auf wenn du das Programm benutzt. Du kannst damit auf Knopfdruck jeden Computer in die Luft jagen, mit dem es verbunden ist.“ „Na dann ist es perfekt.“ Die Tür fiel mit leisem Klicken zurück ins Schloss und der Stuhl knarzte als er zurück zu den Bildschirmen gedreht wurde. Als Asako wieder aufwachte lag ihr Kopf auf einer wohlduftenden, weichen Unterlage, wobei sie nicht anders konnte als die Nasenspitze und ihre Wange daran zu reiben. Es fühlte sich einfach so weich an, war so vertraut geworden und es brachte sie jedes Mal erneut dazu für sich zu grinsen, sich enger an die Wärmequelle zu kuscheln und die Fingerspitzen zurück unter die Bettdecke zu ziehen. Daraufhin erntete sie nur ein missgelauntes Brummen und ein leichtes Zucken als sie die warme Haut berührte. Sie grinste daraufhin nur noch mehr, setzte die Lippen an die Schulter der unter ihr liegenden Frau, die erneut eine nur leise, aber deutliche Reaktion von sich gab. Ein leises Seufzen, welches sie dazu antrieb die Spur weiter über die Schulter und über den Hals zu ziehen bis sie die Lippen der anderen erreichte und ihren schwarzen Prinzen aus dem Schlaf küsste. Es dauerte einige etliche Sekunden bis sie eine Reaktion bekam, aber kaum war diese da streiften die Zähne an ihrer Oberlippe, wurden deutlicher je wacher die Frau unter ihr wurde bis sie ungeniert die Zunge darüber gleiten ließ um sie in ein sanftes Spiel zu verwickeln. Asako rutschte weiter auf ihren Prinzen, wobei sich die Härchen in ihrem Nacken aufstellten als die nackte Haut auf die ihre traf. Eigentlich war es Saeko nie so wirklich recht wenn sie beide nackt im Bett lagen, aber der Vorabend hatte sie beide so ausgelaugt dass sie einfach eingeschlafen waren. Außerdem hatten sie die Wohnung seit langem wieder einmal für sich, weshalb sie es einfach ausnutzen wollten. Es war immerhin nötig, dass sie allein waren, denn wie Asako schnell herausgefunden hatte war Saeko beim Sex sehr viel mehr Mädchen als Asako es je sein konnte. Selbst wenn die Ältere sie beim ersten Mal hatte führen müssen, wenn die Jüngere oftmals schüchtern gewesen war wenn es darum ging sich anfassen zu lassen, je öfter sie die Möglichkeit hatten das aus zu leben, umso mehr Gefallen fand Asako an dieser ganzen Sexgeschichte. Zwischen dem ganzen Training, dem Unterricht, den anderen Jungs und Wataru’s höchst merkwürdigen Trainingsmethoden war das auch völlig nötig. Das mit jemand anderem zu tun als Saeko konnte sie sich aber nicht vorstellen. Dazu war es viel zu gut, fühlte sich viel zu richtig an. „Guten Morgen“, brummte es gegen ihre Lippen und Asako strich sinnlich mit den Fingerspitzen über die ausgeprägten Kanten von Saeko’s Unterkiefer während sie wartete bis die andere die Augen auch nur ansatzweise aufbekam. Für Tsukigumi’s so berühmten Assassinen kam der Star unglaublich schwer aus dem Bett. „Guten Morgen.“ Asako platzierte einen weiteren Kuss auf dem Kinn der anderen. „Gut geschlafen?“ „Mehr als gut.“ Eine Hand schob sich auf ihren Rücken und fuhr über ihre Wirbelsäule. Womöglich zählte Saeko wieder ihre Rückenwirbel als müsste sie überprüfen ob alle noch da waren. Die Ältere hatte es sich irgendwie zur Angewohnheit gemacht ihre Rückenwirbel so deutlich und intensiv wie möglich nach zu fahren und zu befühlen, auch wenn Asako das genoss wie kaum etwas anderes. An ihren Schulterblättern angekommen öffnete ihr Prinz dann doch endlich die Augen und Asako starrte einige Momente in die dunklen Fluten bis sich ein Lächeln auf ihre Lippen schlich. „Du solltest wach werden, mein Prinz. Am besten noch bevor dein Bruder hier auftaucht.“ Saeko seufzte unter ihren Fingern leise, blinzelte zwei Mal bevor sie den wohlgeformten Körper etwas unter ihr streckte und anspannte. Noch immer konnte Asako kaum glauben wie vertraut sie mit diesem Körper geworden war. Seit sie das Risiko eingegangen war und ins Blaue riet, Saeko damit ihr Geheimnis entlockt hatte, waren schon einige Monate vergangen. Monate, in welchen man sie und Mikkii mit den anderen Neulingen von einem geheimen Trainingsplatz zum anderen geschickt hatte, in denen sie in Kellern Schussübungen gemacht hatten, sich auf diversen Matten prügelten und den Kampfsport erlernten, die Schulbänke drückten und Aufgaben lösten, aber auch Monate in denen sie mit Saeko so viel Zeit wie möglich verbrachte, am liebsten natürlich so wie sie es in diesem Moment waren im Bett und am liebsten nackt. Noch lieber natürlich wenn sie den Kopf zwischen den Beinen der anderen vergraben konnte und ihr dieses heisere, spitze Stöhnen entlockte, an dem sie so Gefallen gefunden hatte. Für den Augenblick musste sie auf diese durchaus verlockende Aussicht aber doch verzichten, auch wenn sie in der Nacht schon mehr als genug davon gehabt hatte. Zu fühlen wie Saeko’s Nässe über ihr Kinn lief, wie sie schmeckte und roch war ein einfach unglaubliches Gefühl. „Vielleicht hast du Recht. Wir sollten aufstehen.“ Ungewollt rollte Asako von der anderen herunter, spürte noch wie Saeko auf der anderen Seite des Bettes aufstand und sich erhob. Dabei konnte sie sich einen Schulterblick nicht verkneifen und sah den doch sehr präsenten Fleck am mittleren Rücken der anderen, grinste für sich bevor sie dann auch aufstand. Ihre Beine waren noch wacklig und ihr wurde schon wieder ganz warm wenn sie sich vorstellte was sie gerne tun würde, aber sie hinderte sich daran und ging zum Schrank, aus welchem sie die für den Tag benötigten Sachen fischte. Noch während sie das Hemd weiter hochknöpfte sah Saeko wieder zu Asako, die gerade damit beschäftigt war sich vor dem Spiegel die Kontaktlinsen in die Augen zu legen, dabei aussah als hätte würde sie versuchen sich den Augapfel aus den Augenhöhlen zu holen. Die Jüngere zu beobachten war aber etwas, was sie viel zu gerne tat. Die meiste Zeit bemerkte Asako das noch nicht einmal und sei es nur wenn sie beim Training mal wieder Miyacchi aufs Kreuz legte. Für jemanden, der nicht in dieses Leben geboren worden war, war Asako mehr als talentiert und sie war froh, dass sie sich zwischen den Jungs so gut machte. Selbiges galt für Mikkii, wobei das Mädchen zusammen mit Beni sehr viel mehr mit Renta, Miyacchi und Shiiran rumhing als mit Asako. Sollte ihr recht sein, auch wenn sie schwören konnte, dass einer in der kleinen Gruppe manchmal ein bisschen zu genau hinsah wenn Mikkii anfing Übungen zu machen. Dabei war sie für die Jungs offiziell… naja ein Junge eben. Das Image setzte sie jedoch wunderbar durch, spätestens seitdem sie beim Schusstraining alle anderen in Punktezahl weit übertroffen hatte. „Bist du aufgeregt?“, fragte Saeko nachdem auch Asako anfing die Krawatte um ihren Hals zu binden und mal wieder daran scheiterte. Sie würde es vermutlich nie lernen. Inzwischen konnte diese Frau ein Alarmsystem schief ansehen und es dadurch abstellen aber so etwas Einfaches wie einen Krawattenknoten bekam sie nicht zustande. Sie ging hinüber zu der Jüngeren und zog die beiden Enden zurecht bevor sie den Knoten band. Die Frage war nicht ganz unberechtigt und Saeko hatte nur deshalb alles um sie herum abgesagt um genau diese Nacht bei ihrer Freundin sein zu können. Das Ganze war in den letzten paar Tagen intensiv geplant worden und von ihrem Vater abgesegnet. Sie und Wataru würden die Bande von neuen Shinkos auf den ersten wirklich wichtigen Auftrag begleiten, sozusagen eine Feuerprobe, die so Leute wie Shimon schon hinter sich gebracht hatten. Das machte den Jungen nicht zum vollwertigen Current, aber er war schon verdammt nahe dran wenn man bedachte wie gut er gerade mit Zunko zusammenarbeitete. „Ehrlich gesagt gar nicht. Die Aufregung kommt vermutlich erst vor Ort“, antwortete die Jüngere und sah sie an nachdem Saeko den Knoten gebunden und zurechtgerückt hatte. Saeko biss die Zähne fester zusammen, hob die Hand und fuhr mit den Fingern durch die noch immer zerzausten Haare. „Sei vorsichtig. Ich weiß nicht ob ich lange auf dich aufpassen kann.“ „Ich will nicht, dass du auf mich aufpasst.“ Der Erbe hob die Augenbrauen, legte den Kopf etwas schief. Das war wiedermal typisch. Asako gab ständig Wiederworte sobald sie alleine waren. „Ach willst du nicht? Daddy ist auch der Meinung ich sollte auf dich aufpassen.“ Es war Saeko schon so schwer gefallen ihrem Vater überhaupt etwas von dieser Beziehung zu beichten und außer ihm wusste vermutlich auch keiner außer Mikkii und Beni davon. Dann aber wieder hatte er ihr diese Last nur zu gerne abgenommen. Irgendwann während Saeko die Neuen beaufsichtig hatte und ihr Vater einen seiner üblichen Rundgänge machte um auf dem neusten Stand zu bleiben, irgendwann in dieser Zeit hatte er mit diesem Lächeln neben ihr gesessen. „Wann willst du ihn mir vorstellen?“, hatte er gefragt und Saeko war in diesem Moment Purpur geworden. Sie hatte womöglich etwas zu genau hingesehen. Doch hingegen ihrer Angst ihr Vater könnte sauer sein wenn er herausfand dass es sich bei Asako um eine Frau handelte, so hatte er sie nur angelächelt und genickt. „Nein, Sae. Wenn ich wirklich etwas beweisen will, dann muss das auch ohne deine Hilfe gehen. Mach es einfach so wie es geplant ist. Dann wird alles gut gehen. Ich muss selbst irgendwann lernen den Abzug zu drücken anstatt das Maul auf zu reißen. Nicht so wie bei Yurika. Wenn Beni nicht da gewesen wäre, dann hätte er dich umgebracht und ich hätte es nicht verhindern können.“ Saeko fühlte wie ihr einen Moment lang mulmig wurde wenn sie daran zurückdachte. Es war nicht einmal das, was ihr wirklich Sorgen machte, sondern vielmehr Haruno’s groß ausgelegtes Suchkommando. Wenn jemand da war, der zu einem anderen Clan als Tsukigumi gehörte und der Asako erkannte stand Haruno schneller auf ihrer Matte als sie Asako verstecken konnte. Egal wie groß die Fortschritte der Jüngeren waren, sobald sie alleine vor Haruno stand würde sie den Kürzeren ziehen. Egal wie sehr sie diesen Mann verachtete und hasste, er war nicht umsonst in seiner Position und wenn er sein Häschen wirklich wiederhaben wollte würde er sie fesseln und knebeln, zerbrechen wie er es sonst mit unbeugsamer Ware tat bis sie ihm vor lauter Dankbarkeit den Schwanz lutschen würde. Das wollte sie unter allen Umständen verhindern. Dann aber seufzte die Ältere resigniert. Es hatte keinen Sinn. „Gut. Unter der Bedingung, dass du sofort zu mir kommst falls etwas schief laufen sollte oder wenn dir mulmig wird. In unserem Job sollte man auf sein Bauchgefühl hören. Wir verschwinden sofort falls etwas nicht in Ordnung ist.“ Asako gab ihr wieder dieses wissende Grinsen, ergriff den Kragen ihres Hemds und zog sie näher. „Na schön. Aber nur weil ich dich liebe“, flüsterte sie gegen ihre Lippen, küsste sie heiß und fing wieder an den obersten Hemdknopf zu öffnen. „Ihr seid zu spät.“ Ohje. Wataru klang wirklich wütend. Mikkii rutschte auf ihrem Platz etwas zusammen, kaute fröhlich auf einem Mikado-Stäbchen herum und warf einen kurzen Blick zu ihren Freunden. Renta hing mit dem Oberkörper auf dem Tisch nachdem er die halbe Nacht wieder gespielt hatte. Miyacchi und Shiiran waren mal wieder damit beschäftigt die Geldstücke, die sie in ihren Hosentaschen gefunden hatten, auf möglichst unmögliche Art und Weise zu stapeln indem sie die kleinste Münze nach unten, die größte nach oben oder gar hochkant stellten und Beni war viel interessierter daran Renta kleine Zöpfchen in die Haare zu flechten anstatt wirklich auf Wataru zu hören, der gerade Sena und Ayaki zusammenstauchte, die knapp zehn Minuten zu spät aufgetaucht waren. „Beruhige dich, Brüderchen“, knurrte Ayaki, er um den runden Tisch herumging und sich auf einem der Stühle neben Wataru fallen ließ, Sena genau neben ihm. Es war fast schon gruselig wie die beiden immer zusammen auftauchten, wenn auch nicht so gruselig wie den beiden dabei zuhören zu müssen wie sie sich gegenseitig das Hirn rausvögelten, auch wenn sie sich immer noch nicht so ganz im Klaren darüber war wie Ayaki es schaffte Sena solche Laute zu entlocken. Glücklicherweise hatte Ayaki irgendwann zugestimmt sie in den gleichen Apartmentkomplex ziehen zu lassen wie die anderen Jungs. Sie erinnerte sich daran wie sehr sie sich darauf gefreut hatte endlich eine eigene, kleine Wohnung zu haben, wie wohl sie sich fühlte wenn sie sich ins eigene Bett kuschelte ohne zu fürchten von Ratten oder ähnlichem gebissen zu werden und ohne zu fürchten, dass jemand sofort die Tür aufriss und sie eine halbe Ewigkeit von Schmerzen geplagt war. So ganz allein war sie jedoch nicht. Öfter als es ihr lieb war standen Beni und die Bande vor ihrer Tür, sie verbrachten den Abend zusammen und hatten ihren Spaß bis Mikkii sie irgendwann rauswerfen musste weil sie duschen und sich umziehen wollte. Es war ein Wunder dass sie noch nicht herausgefunden hatten, dass sie eigentlich ein Mädchen war, bis auf Beni, der ja Bescheid wusste. Sie hatte aber viel von den Jungs gelernt und sie arbeiteten wirklich gut zusammen. Wataru hatte sie sogar gelobt, dass sie so ein guter Schütze war, auch wenn sich das erst eingestellt hatte nachdem sie die Kontaktlinsen richtig einsetzen konnte. Merkwürdigerweise hatte sie gar kein Problem damit den Abzug an der Waffe zu drücken. Ihr machte das ganze sogar richtig Spaß. Hinzu kam das Herumschleichen, das nicht-Auffallen, das Unsichtbar-sein und das alles, was ihr mehr Spaß machte als es sollte. Die ganze Geheimniskrämerei hatte sie im Sky Stage schon fasziniert, doch da war sie nie dazu gekommen irgendwie aktiv mitmischen zu können. Da hatten Sena und Shio die Hosen angehabt, über alles bestimmt und es war unmöglich gewesen an die beiden heran zu kommen, doch jetzt hatte sie ihre eigenen Geheimisse, die sie hüten konnte und das gab ihr ein Gefühl von Macht und Überlegenheit. Umso mehr freute sie sich auf den Auftrag, der vor ihnen lag, vielmehr ihr erster Auftrag. Es war nichts Großartiges, wie eigentlich zu erwarten bei einem ersten Auftrag, aber dennoch brachte es sie dazu sich beherrschen zu müssen um nicht wie ein Kleinkind an Weihnachten auf ihrem Stuhl hin und her zu wippen und sich ein Schaukelpferd mit einer Schrotflinte im Maul zu wünschen. „Wenn ich dich daran erinnern darf…“ Wataru knurrte lauter und die Absätze seiner Highheels klopften im gleichmäßigen, ungeduldigen Takt auf den Boden. „… das hier war nicht meine Idee und ich will das so schnell wie möglich hinter mir haben.“ Mikkii war es schleierhaft wie dieser Mann es schaffte selbst in den kurzen Hotpants, Highheels, diesem Hauch von Nichts als Oberteil und nur einer dünnen Überwurfjacke so verflucht schön aus zu sehen. Vor allem unter diesem offensichtlichen Make-up, das nur dazu diente sein Gesicht weicher zu machen. Egal ob als Mann oder als Frau, Wataru war als Mensch einfach eine Schönheit und Mikkii fand sich oftmals abgelenkt von seinem Gesicht und vor allem diesen perfekten, muskulösen Beinen. Sie biss sich etwas auf die Unterlippe und sah zu Ayaki, der schief grinste. „Du solltest wirklich mehr Geduld haben. In letzter Zeit bist du viel zu leicht reizbar.“ „Nur weil Daddy alle Arbeit auf mich abwälzt.“ „Du wolltest doch mehr Verantwortung. Also reg dich nicht auf.“ Ayaki setzte sich gerade auf und Wataru überschlug daneben die Beine. „Also wir wissen alle wieso wir hier sind. Wir jagen diesem Schwein jetzt schon eine halbe Ewigkeit nach, aber wir wissen definitiv, dass er sich in diesem Hotel befindet.“ Der jüngere der Brüder beugte sich vor und deutete auf den Plan mitten auf dem Tisch, wobei Ayaki es offenbar vorzog den Plan aus der Ferne zu begutachten. Das oder er kannte das ganze Ding schon auswendig. Die übrigen am Tisch beugten sich etwas vor um Wataru’s perfekt manikürten Fingernagel besser folgen zu können. „Wir werden getrennt in dieses Hotel gehen. Ayaki und ich gehen vor, ihr kommt anschließend nach. Wir haben ein paar Zimmer gebucht. Die Namen dafür habt ihr schon bekommen.“ Sein Finger flog über den unteren Teil, der nach einer Haupthalle aussah, über eine Treppe in den ersten Stock. „Unser Ziel befindet sich im vierten Stock von diesem Hotel. Euer Ziel ist es in das Zimmer zu kommen und diesen Kerl zu töten. Wie ist dabei euch überlassen. Es gibt aber ein paar Regeln: erstens dürft ihr nicht entdeckt werden. Unter keinen Umständen. Zweitens: keine Schusswaffen. Ihr dürft keine Spuren hinterlassen und drittens werdet ihr die Überwachungsvideos ausschalten müssen. Ayaki und ich werden eure Schritte überwachen und eingreifen falls es schieflaufen sollte. Wir warten auf euch und werden euch die ganze Zeit im Blick haben.“ Wataru und Ayaki standen beide auf, wobei dann Ayaki wieder das Wort ergriff. „Ihr habt eine Stunde Zeit für eure Planung. Es wäre jedoch besser ihr braucht nicht ganz so lange. Wer weiß ob sich das Ziel bewegt?“, sagte er mit leichtem Sarkasmus in der Stimme und ging vor Wataru aus dem Raum. Für einen weiteren Moment blieben sie ein wenig zurückgelassen auf ihren Plätzen sitzen, wobei sich dann Beni vorbeugte und mit dem Finger auf dem Tisch tippte. „Ich habe schon darüber nachgedacht wie man so etwas am besten macht“, sagte er und sah zu Sena. „Besser gesagt wir haben uns schon darüber Gedanken gemacht. Ich glaube es reicht wenn wir dich einfach nur darin einweihen wenn das in Ordnung für dich ist.“ Sena nickte etwas, richtete sich auf um einen besseren Blick über das Geschehen zu bekommen. „Dann mal los. Ayaki hat Recht. Wir sollten das hier so schnell wie möglich planen. Ich bin schon ganz gespannt.“ Ein zustimmendes Brummen kam von den anderen und Mikkii grinste ein wenig schief. Es war eigentlich fast schon traurig, dass gerade die Queen des Sky Stage bei ihnen fünf so außen vor war, aber offenbar zog sie es vor sich von Ayaki in die Matratze nageln zu lassen statt sich weiter Freunde zu machen. Es war vielmehr das was hinter den Plan stand was wirklich interessant war. Beni griff in die Innentasche seiner Jacke und zog einen kleinen USB-Stick heraus, platzierte ihn auf dem Tisch. Das Ding war nicht größer als ein Knopf. „Renta hat uns ein Programm geschrieben, mit dem wir sehr leicht in die Überwachungskameras reinkommen dürften. Damit können wir sie also temporär ausschalten, wir müssen uns aber aufteilen. Shiiran hat von uns die geschicktesten Finger, also wird er den Stick anbringen leicht anbringen können. Wir müssen nur an einen PC kommen, der mit dem Hotelnetzwerk verbunden ist.“ „Dann können Renta und ich doch vorausgehen und ein wenig die Lage checken“, sagte Miyacchi und Renta schreckte verschlafen nach oben. Dieser Mensch konnte immer und überall schlafen, was eine Gabe und eine Sünde zugleich war. Man hätte ihn womöglich in die Ecke stellen können. „Ich bin mir ziemlich sicher dass an der Rezeption ein PC mit USB-Ports steht. Wir gehen vor und wenn Renta auf das Zimmer geht, dann seh ich mich noch ein wenig im Erdgeschoss um. Sightseeing.“ „Klingt nach einer Idee“, warf Sena ein. „Wenn ihr beiden eine Nachricht dalasst kann ich mit Shiiran rein und lenke die Leute außen herum ein wenig ab damit er seine Ruhe hat.“ Shiiran nickte auf die Idee hin und Mikkii sah zu Beni. „Bleiben nur noch wir beide“, sagte Beni grinsend. „Ideen?“ „Also ich schwanke noch zwischen Genickbruch durch stolpern auf der Treppe oder zufälliges ertrinken im Badewasser. Oder wir improvisieren komplett.“ „Wenn wir sowieso Kontrolle über die Kameras haben können wir auch improvisieren.“ Beni grinste breiter und streckte sich. „Na gut. Klingt doch nach nem Plan, oder? Sind alle einverstanden damit?“ Mit einem kleinen Koffer mit Utensilien für ihren Auftrag bewaffnet und der Laptoptasche unter den Arm geklemmt folgte Renta Miyacchi wie ein folgsamer Dackel durch die große Eingangshalle. Eigentlich war es lachhaft was sie hier aufzogen, denn sie wussten ja alle wie das hier enden würde. Sie war für das alles viel zu müde, oder gab zumindest vor es zu sein. Jeder von ihnen hatte sich ein Image zu Eigen gemacht und das von Renta war das vom verschlafenen Volldeppen. Ein Kerl obendrein, aber das hatte man über ihren Kopf hinweg irgendwann einmal entschieden. Das passierte nunmal wenn man einen Jungen erwartete und ein Mädchen dabei herauskam. Es konnte auch schlimmer sein, so war sie froh in dieser Gruppe gelandet zu sein und nicht irgendwo anders. „Guten Tag“, sagte Renta als sie vor der Rezeption zum Stehen kam. Mit einem Mal fühlte sie sich hellwach. Auf den Tag hatten sie immerhin schon Monate hingeplant. „Wir würden gerne einchecken. Das Zimmer ist auf Shouga Tsubaki reserviert.“ Sie gab dem Mädchen hinter dem Computer ein charmantes Lächeln und sah zu Miyacchi, der einen halben Schritt hinter ihr in der Gegend herumstarrte. Für Alltagsmenschen wohl nichts weiter als ein Akt die neue Umgebung ein wenig kennen zu lernen, der Akt eines neugierigen Geistes, aber Renta kannte Miyacchi inzwischen besser. Er suchte nach etwas, beobachtete die Kameras, die hier und da hingen und entschied danach ob sie an waren und welchen Bereich sie abdeckten. Renta hingegen entdeckte etwas sehr viel interessanteres direkt am Bildschirm der Rezeptionsdame. Es war einer dieser neuartigen PCs, die den USB-Port direkt am Bildschirm besaßen, obendrein eingerückt, sodass ein Stück des Bildschirms den Port selbst verdeckte. Wenn das mal nicht perfekt für Shiiran war. Wenn er da nicht dran kam dann würde sie freiwillig die Matten in der Trainingshalle aufschlitzen und den Inhalt mit Sojasoße verspeisen mit der Hülle als Nachspeise. Das Mädchen hinter dem Tresen lächelte als sie ihr die Schlüsselkarte gab und Renta den Koffer hinter sich her zog und Miyacchi lachend aufforderte ihr zu folgen. Sie wartete noch bis sie im Zimmer angekommen waren, sich die beiden dort mit dem Laptop ins Badezimmer verkrochen und sich dort auf den Boden setzten bevor sie den Knopf in ihrem Ohr anschaltete und das Gerät aufklappte. Miyacchi tat es ihr nach. Es war merkwürdig sich zwei Mal zu hören, aber das war etwas, woran man sich schnell gewöhnte. „Also folgendes: an der Rezeption stehen drei Computer. Sie haben alle drei Ports im Bildschirm. Der erste ist aus und vor zwei stehen Rezeptionsleute.“ „Die Kameras sind aber auf die Rezeption gerichtet“, ergänzte Miyacchi. „eine zweite auf den Wartebereich davor. Es sah mir nicht danach aus als ob es einen wirklich toten Winkel gibt, bis auf den Schnitt bei der Treppe und direkt unter der Eingangstür. Wenn Shiiran einen der Rezeptionsleute dazu bringen kann den Bildschirm zu drehen dürfte die Kamera aber nicht sehen falls etwas im Port steckt.“ „Damit kann man arbeiten“, antwortete Shiiran auf der anderen Seite. „Wir warten ein paar Minuten bevor wir uns auf den Weg machen. Ich hoffe ihr habt nicht die Urlaubsnummer abgezogen?“ „Mit nur einem Koffer? Bist du irre?“ Miyacchi klang entsetzt, aber verständlich. Sie hatten einige der Methoden, die sie gelernt oder sich ausgedacht hatten, nach diesen dummen Namen benannt. Die ‚Urlaubsnummer‘ war eine freundliche Umschreibung für ein Freundespaar, welches über Nacht blieb und am nächsten Morgen auscheckte. Es war harmlos, aber kein Mensch auf der Welt reiste mit nur einem Koffer wenn er unbedingt eine Nacht in einem Hotel bleiben musste, besonders nicht zu zweit. „Gut. Dann bis nachher.“ Renta und Miyacchi stellten die Mikrophone aus, wobei Renta ein paar Befehle eingab bevor der Bildschirmschoner freigegeben wurde und das Programm offen war, mit dem sie die Kameras kontrollieren konnte sobald der Stick eingesteckt war. Ein kleines Meisterwerk wenn sie das selbst so sagen konnte. „Glaubst du das Ganze funktioniert?“, fragte Miyacchi, der sich von seinem Platz erhob und seine Hose glattstrich. „Zweifelst du etwa daran?“ „Sagen wir ich fühle mich unwohl dabei gerade diesen Typen die Radieschen von unten zu zeigen.“ „Geht mir nicht anders. Aber Befehl ist Befehl. Daran gibt es nichts zu rütteln und ich bin echt scharf auf die Position.“ Renta starrte weiterhin auf den Bildschirm, wartete auf das Signal damit sie endlich auf die Kameras zugreifen konnte. Das ging ihr alles eigentlich viel zu glatt. Asako stand schräg hinter Shiiran und beobachtete ihn bei seinem Tun. „Das kann aber nicht sein“, sagte er mit schwerem Seufzen. „Ich bin mir wirklich sicher, dass ich den Namen richtig angegeben habe. Ich habe das doch per Telefon abgeklärt.“ Shiiran kratzte sich am Kinn, sah hinüber zu ihr und winkte sie her. Asako folgte dem und stellte den kleinen, schwarzen Koffer neben sich ab. „Kannst du mir mal helfen? Hab ich vielleicht deinen Namen angegeben?“ „Nein. Kann nicht sein“, sagte Asako und runzelte die Stirn, hob dann aber verwundert die Augenbrauen als ob ihr gerade etwas eingefallen wäre. „Vielleicht haben sie falsche Kanji benutzt? Das passiert bei dir doch immer so leicht.“ „Das kann natürlich sein…“ Shiiran sah verlegen zu der Frau hinter der Rezeption. „Wäre es vielleicht möglich, dass ich einen Blick darauf werfe? Es ist mir wirklich peinlich.“ Asako hätte nicht geglaubt, dass sich das Mädchen so sehr von Shiiran einwickeln ließ, dass sie tatsächlich den Bildschirm drehte und den anderen darauf schauen ließ. Shiiran beugte sich etwas vor, kniff die Augen zusammen. „Das tut mir so leid… ich bin sehr kurzsichtig und habe meine Brille vergessen.“ Asako lachte etwas. „Ich sagte dir sieh noch einmal nach bevor wir losfliegen, aber du wolltest ja nicht hören“, sagte sie frech, erntete von Shiiran einen bösen Blick bevor er sich etwas über die Rezeption beugte, den Bildschirm etwas mehr zu sich drehte und dann auf eine Zeile zeigte. „Hier. Das bin ich“, sagte Shiiran und lächelte erneut. „Verzeihung ihnen solche Probleme zu machen.“ „Und du meinst das funktioniert?“ Kaum hatte Shiiran den Stick eingesteckt, da leuchtete auch bei ihnen der Bildschirm auf und sie hatten perfekten Blick auf die Übersicht der Überwachungskameras. Beni neben ihr grinste ein wenig und lehnte sich auf dem Tisch auf. „Oh das wird es. Der Plan ist idiotensicher.“ Auf einem der Bildschirme sah sie Shiiran mit Sena durch den Gang streifen, sah dann wie sie sich schlussendlich aufteilten um auf verschiedene Zimmer zu gehen. Dort würden sie bleiben bis man ihnen etwas anderes sagte. Und ganz wie man es vorausgesagt hatte erhob sich Ayaki in einem anderen Teil des Gebäudes und machte sich auf den Weg um sicher zu gehen, dass es seinem Häschen gut ging. Blieb es nur noch den nächsten Teil des Plans aus zu führen. Als Beni sich erhob stand auf Mikkii auf. Während der Ältere in Richtung Tür ging und dort wartete ging Mikkii zu dem Platz, wo vorher noch Wataru gesessen hatte und kniete sich vor den Stuhl um einen Blick darunter zu werfen. Ganz so wie geplant. Sie fischte nach der Pistole, dem Schalldämpfer und einer Keycard. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)