Moonlight - Neue Wege von abgemeldet (Fiktive 2. Staffel) ================================================================================ Kapitel 16: II. Der Vampirclan - 07. Kapitel: Rückkehr ------------------------------------------------------ II. Episode Der Vampirclan   07. Kapitel: Rückkehr „Komm noch einen Schritt näher Mick und ich werde dich leider erschießen müssen.“, warnte Coraline und lud ihre Waffe. Silberkugeln. Sogleich blieb er mit geballten Fäusten und aufeinander gepressten Zähnen stehen. Wütend funkelte er ihr entgegen. Mittlerweile war es fast ein Jahr her, dass Lance sie nach Europa mitnahm und diese Zeit hatte Coraline verändert. Ihre langen Haare waren verschwunden, stattdessen umspielten sehr kurze Haare, ihre feinen Gesichtszüge, wodurch ihre dunkelbraunen Augen noch stechender wirkten. Sie war blass, fast schon leichenblass. Die Knochen an ihren Wangen traten hervor und auch sonst wirkte ihre ganze Erscheinung abgemagert. Ringe unter den Augen und ein trauriger Blick verriet deutlich, wie schlecht es ihr ergangen war. Doch Coraline war schon immer eine überaus gute Schauspielerin und so richtete sie nur die Waffe auf Mick und überspielte ihre offensichtliche Angeschlagenheit. „Was willst du hier?“, knurrte der Vampir und wich sicherheitshalber ein paar Schritte vor ihr zurück, Beinahe wie ein Raubtier, dass seine Beute inspizierte lag sein Blick auf ihr. Er blinzelte nicht mehr, sondern starrte sie einfach nur noch an, verfolgte jede einzelne Bewegung genau. Sie seufzte auf. „Ich bin hier um dich nach Frankreich zu holen.“ “Weißt du was, das höre ich in letzter Zeit erstaunlich oft.“, schnaubte Mick. “Ach. Du hast die kleine Latina kennen gelernt.“, lachte sie auf, doch in ihrem Gesicht erschien kein Strahlen wie sonst. „Ja. Du hast sie geschickt, nicht wahr?“ „Nein, das war Lance. Nachdem sie beinahe unsere Mission enttarnt hätte, mussten wir handeln. Lästiges kleines Ding, aber seit wir ihren Partner ausgelöscht haben, taucht sie immer auf und wirft uns Steine in den Weg. Aber das hat sich ja jetzt erledigt. Gehe niemals einen Deal mit dem Teufel ein.“, lachte Coraline kalt. Mick schluckte. War das der Grund, warum Zara all das tat? Hatte sie genauso jemanden verloren, wie er Beth verloren hatte? Wieder ballten sich seine Fäuste, wodurch die Fingerknöchel weiß hervor traten. Seine strahlenden Fangzähne entblößend, starrte er zu Coraline. „Ihr habt Beth getötet. Wer auch immer ihr seit und was ihr vor habt, ich werde es beenden!“ Seine Ex-Frau lachte laut auf. „Du kannst es nicht beenden Mick. Es hat begonnen und bald schon wird die Welt in zwei Lager geteilt sein. Jeder Mensch wird erfahren, dass sie nicht mehr ganz oben in der Nahrungskette stehen, sondern das sind wir!! Alle jene, die als Bindeglied zwischen Vampir und Mensch dienen werden ausgelöscht und deine kleine lästige Beth war leider im Weg.“, rief sie ihm kalt und mit einem süffisanten Ausdruck im Gesicht entgegen. Coraline betrachtete die Waffe in ihrer Hand. „Mick. Du kannst dich nicht gegen uns auflehnen, also hör auf dich gegen dein Schicksal zu sträuben und komm mit uns mit.“, sagte sie und tat ihrerseits wieder einen Schritt in seine Richtung. „Ich biete dir die Chance, dich einem richtigen Vampirclan anzuschließen und nicht einem kleinen Mix aus ein paar halb starken Vampiren, die sowieso zu nichts zu gebrauchen sind.“ St. John wich augenblicklich zurück. „Ich werde mich euch sicher nicht anschließen und sei dir sicher Coraline, es wird der Tag kommen, da wirst du deine Tat bereuen.“, knurrte er, woraufhin er nur ein erneutes Lachen erntete. „So weit wird es niemals kommen, denn du bist ein Teil der Familie. Immerhin hast du mich geheiratet und ich werde sicher nie bereuen, dass ich dafür gesorgt habe, dass Beth besonders gelitten hat. Sie hat sich zwischen uns gedrängt und dafür hat sie bezahlt. Ein Jammer, dabei war sie als Kind so vielversprechend und hätte sicher eine wunderschöne Familie mit uns abgegeben.“, lächelte Coraline kalt. Sie legte ihren freien Finger auf ihr Kinn, während Mick mehr und mehr mit seiner Selbstherrschung kämpfen musste. „Letzenendlich musstest du doch zulassen, dass ich sie töte. Du konntest nichts dagegen tun, Mick, denn du bist schwach, so lange du alleine bist.“, fuhr sie fort und befeuchtete sich ihre Lippen. „Ich biete dir die Chance deines Lebens. Du kannst deinem Dasein als Vampir wieder einen Inhalt geben. Schließ dich uns an.“ “Ich werde niemals Menschen töten, nur weil es irgendein psychopatischer Vampir angeordnet hat. Wenn dieser Krieg kommen soll, dann wird er in einer Apokalypse enden, aber das will und werde ich nicht miterleben, denn wenn ich euch nicht aufhalten kann, dann werde ich wenigstens versuchen so viele von euch mit in die Hölle zu reißen!“, schrie Mick sie an. Der ganze Zorn platzte aus ihm heraus und wieder sah er Beth Gesicht am Tag der Beerdigung vor sich. Sie war seinetwegen tot, das wusste er jetzt und das verletzte ihn gleich noch ein Stück tiefer. „Wir sind bereits in der Hölle...“, meinte Coraline entschieden. Mick schüttelte belustigt seinen Kopf. „Du bist doch nicht hier um mir das unter die Nase zu reiben. Also warum bist du hier?“ Sie hob ihre Schultern und zog etwas aus ihrer Tasche. „Das, weswegen ich hier bin, habe ich bereits.“ Eine Spritze! Mick erstarrte augenblicklich. „Woher...?“ „Glaubst du ich kenn dich nicht mehr Mick. Ich weiß, wo du deine Sachen versteckst und das wird mir helfen ein Heilmittel herzustellen.“, meinte sie und wog die Spritze in ihrer Hand. In ihr befand sich sein Blut, dass er sich selbst abgenommen hatte, als er kurzeitig wieder ein Mensch war. „Weshalb brauchst du ein Heilmittel.“ Coraline zwinkerte ihm zu. „Wie lange bist du hier schon.“ „Nicht lange, aber ich kann unbemerkt bleiben... und wie ich schon sagte, ich weiß wo du deine Sachen zu verstecken pflegst. Du warst ja gerade noch sehr mit deinem kleinen Vampirclan beschäftigt.“ Sie lachte augenblicklich auf. „Mick. Wir werden uns bald wieder sehen. In Frankreich und dann wirst du dich uns anschließen.“ Mit erhobener Waffe machte sie einen Bogen um Mick. “Das glaubst aber auch nur du. Ich werde mich euch niemals anschließen, eher wird der Tag aufhören zu existieren.“ Er ließ sie nicht eine Sekunde aus dem Auge und folgte ihr noch, doch schon als er am Türrahmen ankam, war Coraline verschwunden. Schwer seufzend lehnte er seine Stirn gegen das Holz der Tür, bevor er sich abstieß und zu packen begann. Es hatte keinen Sinn mehr in dieser Wohnung zu bleiben, so sehr er sie auch mochte. Mick wollte nur noch weg von hier, doch mitten im packen, fühlte er auf einmal die Gegenwart einer weiteren Person im Raum. „Ich dachte du wolltest weg...?“, fragte Mick, als sich eine zierliche Hand auf seine Schulter. „Ich hab nichts von für immer gesagt und ich glaube wir können uns helfen.“ Er drehte sich um und sah in Zaras Augen. „Wobei...“ „Sie aufzuhalten. Sind wir nicht das den Menschen schuldig, die wir geliebt haben?“, fragte sie ihn unvermittelt. „Es ist also wahr, dass sie jemanden getötet haben, der dir sehr Nahe stand?“ Zara seufzte schwer. „Ja, meinen Urenkel. Ich hatte ein Kind, bevor ich verwandelt wurde und seit dem passe ich auf, dass ihnen nichts passiert. Zuerst war es meine Tochter Lucia, die ich beschützte, danach meinen Enkelsohn Paulo. Dann war es mein Urenkelsohn Adrién und bei ihm bin ich gescheitert.“, antwortete sie vollkommen ehrlich und sah traurig in die Augen von Mick. „Wir haben also beide jemanden, den wir rächen wollen. Ich habe es alleine versucht, aber ich bin gescheitert. Wie wäre es also mit einem Packt? Ich helfe dir und du mir ... und zusammen halten wir diesen Wahnsinn auf.“ Auch wenn sie ihm auf die Nerven ging, sie verfügte über Fähigkeiten, die nützlich waren und so nickte er. „Und danach werde ich dich hoffentlich nie wieder ertragen müssen.“ „Ach komm. So nervig bin ich gar nicht.“, lachte Zara und streckte ihm die Hand entgegen. „Mir ist noch nie eine nervigere Person unter gekommen.“, erklärte Mick und ergriff ihre feingliedrige Hand und lächelte flüchtig. „Ziehst du aus?“, fragte Zara und legte ihren Kopf schief. „Ich hatte es vor. Irgendwie herrscht in meiner Wohnung so ein reges kommen und gehen. Ständig verschaffen sich Vampire Zutritt, fast so, als sei das hier ein öffentlicher Club.“, murrte Mick und strich sich durch die Haare. „Aber du weißt schon, dass du so schnell keine Wohnung mehr mit solch einem Ausblick finden wirst.“ „Ich glaube damit kann ich leben.“ „Ich hatte gehofft, dass du das sagst... wir ziehen also um?“ Sie grinste breit. „Das WIR in deiner Wortwahl gefällt mir gerade gar nicht.“ „Jetzt sei nicht so, ¡cariño!, irgendwo muss ich ja auch wohnen. Also, wohin gehen wird...?“ Sie entblößte ihre strahlend, weißen Zähne und sah ihn forschend an. Mick schulterte seine Tasche und kratzte sich am Kinn. „In das Clandomizil.“ „Uuuh, klingt spannend, dann lass uns gehen.“ Sofort drehte sie sich um und lief auf ihren mörderischen, extrem hohen Schuhen aber überaus betörenden Hüftschwung zur Tür. Mick schüttelte seinen Kopf und folgte ihr aus seinem Kühltruhenzimmer, die Stufen nach unten und zur Wohnungstür. Noch einmal ließ er seinen Blick über die Wohnung gleiten, in der er mehrere Jahrzehnte gelebt hatte. „Was machst du jetzt mit der Wohnung...?“, wollte Zara wissen. „Die Cleaner schulden mir noch einen Gefallen. Morgen schon wird es hier aussehen, als ob ich hier nie gelebt habe.“ So viele Jahre, so viele Erlebnisse. Beth. Ein bitteres Lächeln zierte seine Lippen und er verabschiedete sich leise von seiner Wohnung. Das Licht erlosch und die Wohnungstür fiel ins Schloss. So folgte er einer eigentlich fremden Frau in einen drohenden Krieg. Das war jetzt sein Leben. Seine Aufgabe. Seine neue Bestimmung. Er stand schweigend neben Zara im Aufzug, als sie ihn in die Wange piekte und er einmal tief durchatmete. „Oh ja, du bist nervig...“ Sie kicherte und lief beschwingt los, als die Türen des Fahrstuhls aufschwangen. „Dann bin ich eben nervig, Love!“ Kopfschüttelnd folgte er ihr hinaus in die Nacht. „Sogar sehr nervig... aber wenigstens riechst du gut.“, flüsterte er. Die dritte Phase der Trauer: Suchen, finden, sich trennen: In der dritten Trauerphase wird der Verlorene unbewusst oder bewusst „gesucht“ – meistens, wo er im gemeinsamen Leben anzutreffen war (in Zimmern, Landschaften, auf Fotos, auch in Träumen oder Phantasien …). Mit der Wirklichkeit konfrontiert, muss der oder die Trauernde immer wieder lernen, dass sich die Verbindung drastisch verändert hat. Besonders hilfreich erweist sich, wenn in dieser Phase des Suchens, des Findens und des Sich-Trennens auch noch ungelöste Probleme mit der verlorenen Person aufgearbeitet werden können.< ENDE EPISODE II Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)