Moonlight - Neue Wege von abgemeldet (Fiktive 2. Staffel) ================================================================================ Kapitel 5: I. Señorita Vampírica - 05. Kapitel: Du schon wieder... ------------------------------------------------------------------- I. Episode Señorita Vampírica 05. Kapitel: Du schon wieder... Es klopfte. Mick hob seinen Blick und sah sich in seiner privaten Hölle um. Nur die Dunkelheit umgab ihn und hin und wieder leuchtete Beth Gesicht fast schon magisch vor seinem inneren Auge auf. Es klopfte erneut. Der Vampir zog seine Augenbrauen zusammen und ließ seinen Blick schweifen, aber nichts außer die unendliche Schwärze war zu erkennen. Das Pochen wurde lauter und eindringlicher. Mick schluckte und hob seinen Blick. Es kam von Oben, aber da war nichts. Gar nichts, nur die dunkle Leere. Aber was verursachte dieses Geräusch. Da war es schon wieder. Langsam wurde Mick unruhig, weshalb er sich langsam erhob. „Was ist das?“, fragte er langsam genervt von dem Pochen, das nun zu scheinen Schaben wurde. Die Realität rief ihn. Laut und unnachgiebig, aber er wusste nicht ob er wirklich wieder in eine Welt voll Verderben und Leid zurück kehren wollte. Lieber blieb er hier in seinen Schmerzen zurück, das war mit der Zeit erträglicher, als immer wieder aufs Neue verletzt zu werden. Ein eigenartiges Trippeln, fast so wie Regen, der auf Wasser prasselte, erfüllte seine Stille. Öffne deine Augen.... Es war nur ein leises Wispern einer melodischen, warmen Stimme, die an sein Ohr drang. Er sank wieder auf seine Knie, doch das Kratzen ließ ihn hoch wirbeln. Penetrant und nervig. Unnachgiebig und laut! Er fühlte sich gestört in seinem eigenen Unterbewusstsein. St. John.... Jemand rief nach ihm. Freudig und auch ein wenig stichelnd. Er rappelte sich auf und sah sich erneut um. Was war das? Eine schemenhafte Gestalt, die in seiner Dunkelheit wie eine graue Figur wirkte. Nachts sind alle Katzen grau... aber wer war das? Er tat einen Schritt in die Richtung und hörte wieder diesen melodischen Ton, eine unglaublich anziehende und wohltuende Stimme. „Öffne deine Augen, St. John...“ „Wer bist du...?“, fragte Mick leise und hob mit Mühen sein Bein. Wie gelähmt fühlte er sich an, während er sich auf die Gestalt zu bewegte. Schon wieder dieses Klopfen, gefolgt von dem Scharren. Eine Gänsehaut jagte über seinen Rücken, als er nach einer schier endlosen Ewigkeit die Gestalt erreichte. „Beth...?“, fragte er und legte seine Hand auf die Schulter der Silhouette. Sie drehte sich um. „Du?!“ Just in dem Moment riss Mick seine Augen auf und starrte auf die Glasscheibe seiner Kühltruhe, mitten in ein paar großer brauner Augen! Da lag sie! Die Vampirin! Ohne auch nur ein Anzeichen einer Scheu zu haben lag sie mitten auf seiner Truhe, die Ellebogen locker abgestützt und den Kopf darauf gebettet. Immer wieder kratzte sie mit den Fingernägeln über das Glas, das gerade die einzige Grenze zwischen Mick und ihr war. „Hola...“, raunte sie ihm zu und wirkte belustigt über Micks schockierten Gesichtsausdruck. „... ich dachte ich schau mal vorbei...“ Ihr spanischer Akzent war deutlich, aber das war es nicht, was Mick irritierte. Sie lag hier und wirkte dabei so vollkommen konträr zu dem, was sie bisher vermittelt hatte. Dieser Vampir war ein eiskalter Killer! Aber ihre braunen Augen strahlten so viel Wärme und Geborgenheit aus. Mick brauchte Zeit um sich zu sammeln. Mit zusammengebissenen Zähnen brachte er nur ein ‚Du!’ heraus. „Das hatten wir schon, Love.“, kommentierte die Vampirin belustigt und wackelte ein wenig mit ihren Füßen. „Wir werden uns schon bald wieder sehen St. John, aber dazu musst du dich erstmal aus dieser Truhe bewegen. Nicht das du da drinnen noch ein paar Erfrierungen bekommst. Wäre ja auch zu schade.“, grinste sie breit und drückte einen Kuss auf die Glasscheibe. Mick versuchte seinem Körper zu befehlen aufzustehen, aber er war noch zu gelähmt. Der Zorn brodelte in ihm, als sich die Frau von der Kühltruhe schwang. „Bis bald, Love!“, rief sie ihm kichernd zu und verschwand aus seinem Blickfeld. Mick stieß seine Truhe auf. Eine Tür wurde zeitgleich aufgerissen. „Mick! Was ist ...?“ Logan, der in dem Moment die Spanierin im Fenster erblickte. Ihre vollen Lippen zierte ein Lächeln, als sie den beiden Männern einen Handkuss zukommen ließ und einfach so aus dem Fenster sprang. Micks ganzer Körper fühlte sich noch wie gelähmt an. Dennoch taumelte er auf das Fenster zu. „Das war sie ....!“, stieß er heißer aus. „Die Mörderin.“ Logan war sogleich an seiner Seite und sah ebenso wie Mick hinunter. Im Schatten der Nacht war sie verschwunden. So lautlos und leise wie eine Katze... Micks Sinne waren noch benebelt, als er sich auf dem Fenstersims abstützte und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Er schluckte ein paar Mal schwer und brachte mühsam ein paar Worte zu Stande. „Wo ist Josef...“ Stille. „Logan. Wo ist Josef.“ Der junge Vampir rieb sich einmal über den Nacken. „Ich weiß es nicht. Keiner weiß es. Nicht mal die Cleaner.“, klärte er St. John leise auf. Langsam. Nur ganz langsam schienen die Lebensgeister in ihm wieder zu erwachen, während er hinaus auf die Kulisse der Stadt starrte. Logan konnte nicht leugnen, dass er dieser Vampirin, die nach Kokos roch, irgendwie dankbar war, denn ihr war es zu verdanken, das Mick endlich wieder Kommunikationsbereit war. Umgeben von einem eigenartigen Rauschen riss er abrupt die Augen auf. Stoßhaft hob und senkte sich seine Brust, während er das erste Mal in seinem langen Leben als Vampir unendliche Schmerzen hatte. Da lag er nun. Irgendwo in der Kanalisation und hörte die Mäuse und Ratten trippelnd herumlaufen. Ein eigenartiger Geruch stieg ihm in die Nase, doch der Schmerz lähmte ihn. Keinen Zentimeter schaffte er es sich zu bewegen, nur ein qualvolles Stöhnen drang über seine Lippen. Irgendwo plätscherte leises Wasser und hier und da brach eine vorübereilende Ratte das bisschen Licht, das durch den Gullideckel zu ihm hinein fiel. Er war nicht amüsiert, absolut angeekelt und mit der Gesamtsituation total unzufrieden! Mit einem schweren Keuchen tasteten seine Finger über seine Seite, bis sie das übel des Schmerzes gefunden hatten. Nur ein kleines Loch, das seinen Bauch durchbohrt hatte, aber es reichte aus um ihm diese Qualen zu bereiten. Eine kleine, silberne Kugel! Warum Silber? Warum nicht irgendein Metall, das ihn nicht störte. Er – Josef Kostan persönlich – fühlte sich wie ein verdammter Anfänger! Angeschossen von einer silbernen Kugel war er dazu verdammt sich kaum noch bewegen! Es grenzte fast an ein Wunder, dass er dem Angreifer entkommen war, auch wenn sich Josef nach wie vor nicht sicher war, ob er davon so begeistert sein sollte. So schön hatte die Nacht begonnen. Wobei. Erst hatte sie furchtbar begonnen, denn er musste einer Verbrennung einer Vampirin beiwohnen. Absolut gefrustet war er wenige Stunden nach Hause gekommen und da war sie: Simone. Eine unglaubliche Frau, die es tatsächlich vollbracht hatte, sein Herz zu erobern. Seit Jahren hatte er sich nicht mehr so hingezogen zu einem weiblichen Geschöpft gefühlt und so folgte eine absolut angenehme Nacht. Aber der Anruf eines Geschäftspartners hatte alles verändert. Nur für ein paar Sekunden war er nicht im Zimmer, doch das hatte dem Täter schon gereicht. Er hatte Simone mehr oder weniger in der Luft zerrissen. Schnell und schmerzlos, was der einzige Trost für Josef war. Auch wenn er dem Angreifer entkommen war, so milderte das nicht seine tiefe Trauer, die er in diesen Stunden empfand. Eher im Gegenteil. Der Anblick von ihrem Leichnam hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt. Kurze Zeit wanderte sein Blick ins Leere, als er eine Bewegung im Augenwinkel bemerkte. Mühsam drehte er seinen Kopf in die Richtung und sah mitten in das Gesicht einer fetten, großen, hässlichen Ratte. Josef drehte sich der Magen um, als ihm dieses Tier stattdessen im Gesicht herum schnupperte. „Wäh ...“, raunte er noch, bevor er ein bisschen Kraft sammelte. Ein Knurren drang über seine Lippen, als er die Zähne fletschte. Sogleich ergriff die Ratte die Flucht und zurück blieb Josef, dessen Finger durch seine Wunde tasteten, in der Hoffnung, die kleine Kugel bald zu finden. Immerhin wollte er nicht Zeit seines Lebens als Untoter in einem Abflussrohr liegen, nur weil ihn keiner fand und er sich dank der Silberkugel kaum bewegen konnte. Wieder bemerkte er einen kleinen Schatten im Augenwinkel, weshalb er seinen Blick langsam dorthin wandern ließ. „Du??“ Erschütterung machte sich in seinem Gesicht breit, denn anders als erwartet stand dort keine, große, fette, hässliche Ratte, sondern eine kleine, dünne, wunderhübsche Frau... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)