Do not hesitate! von jyorie (SetoxJoey) ================================================================================ Kapitel 4: Schnulze ------------------- Ein dicken *Knuddel-Kuff* für meine Beta usagi_san ^-^ DANKE!!! Für deine Hilfe – DU BIST SUPER!!! ----------------- Kurzinfo: Damit ich keine erfundenen Charaktere benutzen muss, nehme ich mir die Freiheit zwei Rollen doppelt zu belegen XD. Da ich noch ein paar Freunde für Joey an der Uni brauche, habe ich das jetzt mal so gemacht =^.^= Atemu = der Pharao (bitte nicht verwechseln mit Yami, der in Domino ist und mit Yugi zusammen) ^-^ Namu = Deckname den Malik Ischtar benutzt hat (hier gibt’s ihn als getrennte Person, einmal Namu in Tokio und Malik in Domino) Ich will euch nicht weiter zutexten - viel Spaß beim lesen, wir hoffen es gefällt euch ^-^ ----------------- Kapitel 4 Schnulze Mit einem Schmunzeln dachte Joey an den ersten Tag in Tokyo. An den Tag, als sein neues Leben endlich begonnen hatte und daran wie er diese Bekanntschaft machte. Unbeholfen, wie ein Joseph Jay Wheeler hin und wieder wirkte, tapste er durch die Flure des Universitätsgebäudes. Er hätte diesen Sachverhalt nie und nimmer zugegeben, aber an diesem Tag war es so. Seine Unterlagen hielt er vor die Brust gepresst und lief in Gedanken verloren drauf los. Er war auf der Suche nach dem Raum, in welchem er jetzt seine erste Vorlesung hatte. Aber momentan glich alles mehr einem Labyrinth, als einem Ort wo er etwas lernen könnte. Er achtete nicht auf den Weg, sondern schaute links auf sämtliche Schilder an den Saaltüren. Das er so sehr auf die kleinen Schildchen fixiert war, sollte ihm schnell zum Verhängnis werden. Denn soeben lief er geradewegs in einen Studenten hinein. Er spürte etwas nasses, kaltes, was sich augenblicklich über ihn ergoss. Aufgeschreckt von dieser Dusche, fand er schnell wieder zurück in die reale Welt. Der Student, dem das verschüttete Getränk gehörte, hatte nichts abbekommen. Er stand lachend vor dem Blonden, dessen Haare triefend, feucht über die Stirn herunter hingen. Joey funkelte ihn böse an. „Hey, ich hatte nicht vor dich auf ein Getränk einzuladen.“, scherzte der angerempelte. Irritiert, von dem Aussehen des Hochschülers, starrte Joey diesen ungläubig an. Diese Ähnlichkeit zu Yami war einfach verblüffend. Die beiden konnten glatt Cousins sein, dachte sich Joey. Während er von dem Blondschopf so angestarrt wurde, ergriff der noch unbekannte Student - sich am Kopf kratzend - wieder das Wort. „Du wirst doch nicht aus Zucker sein und mir jetzt eingehen?“, fragte er nahezu bekümmert nach. „Äh, was? …. Ja, … also nein, … hm… nur komplett nass.“, war die stammelnde, sinnfreie Antwort von Wheeler. Er war immer noch von der Ähnlichkeit des Mannes vor ihm zu Yami verwundert. Daher konnte er sich nicht auf diese Unterhaltung konzentrieren und achtete ebenso wenig auf das, was er vor sich hinplapperte. Der Andere konnte sich keinen Reim darauf machen, warum der blonde junge Mann vor ihm dermaßen durcheinander war. Fand es jedoch witzig, dass er von einem böse funkelnden Gesichtsausdruck in einen ziemlich ratlosen gedriftet war. „Na komm, ich helfe dir mal.“ Er hob die Bücher des Kleineren auf und zeigte ihm wo die Toiletten zu finden waren. Dort angekommen, reichte er ihm erstmal einige Papiertücher, damit dieser sich abtrocknen konnte. Der Mann, der Yami so ähnlich sah, lehnte sich lässig an die Fliesen und wartete bis Joey fertig war. Als der Blondschopf seine Bücher wieder haben wollte, hielt ihm der Student mit dem etwas dunkleren Teint seine Hand hin. „Da wir unsere Freundschaft schon mit Wasser begossen haben – ich bin Atemu.“ Verdutzt schlug Wheeler ein: „Joey...und wieso begossen?“ Der Größere lachte abermals und gab ihm einen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter: „Du gefällst mir jetzt schon! Bisschen verpeilt, aber sonst okay.“ Joey knurrte ihn an. Was fiel dem ein, so einen blöden Spruch abzulassen? Bevor er jedoch etwas erwidern konnte, fragte der Ägypter ihn ohne zu spaßen: „Zu welcher Lesung musst du jetzt?“ Wie es der Zufall wollte, war es dieselbe Lesung und nicht nur die einigste Gemeinsame an diesem Tag. Nach Unterrichtsende liefen sie gemeinsam über das Campusgelände. Kurz bevor sie es verließen fragte Atemu: „Geh’n wir zusammen noch einen trinken?“ „Ich hätte nichts dagegen, ein bisschen Zeit hab ich noch, bevor meine Schicht anfängt.“, lächelte der Blonde erfreut und schlug ein. „Kennst du was passendes hier in der Nähe?“ „Nöö, ich bin genauso neu hier, wie du!“ Daraufhin zückte Atemu sein Handy. Ehe Joey nachfragen konnte, wenn er anrufen wollte, schien der gewünschte Gesprächspartner bereits am anderen Ende dran zu sein. „Hey Namu, ich hab jetzt aus. Wohin würdest du gehen um noch einen zu trinken? … Ja jetzt, nicht erst heut Abend … hm … okay … ja das hört sich gut an … danke … bis später.“ Grinsend legte er auf. „Komm mit, ich habe einen Geheimtipp.“ „Okay. Und wer ist Namu?“ „Ach, mit dem Teil ich mir nur eine WG.“, sagte Atemu mit seltsam schmunzelnden Augen. Joey beachtete es nicht weiter. „Sag mal, bekomm ich deine Handynummer?“ „Hm?“ kam es verdutzt von Joey. „Na hör mal! So oft wie wir uns heut schon über den Weg gelaufen sind, will das Schicksal das wir Freunde werden.“ Mit diesen Worten legte Atemu einen Arm um Joeys Schulter, als wären sie bereits die besten Kumpels. „Außerdem, wenn wir jetzt gleich unser erstes Date haben brauch ich doch deine Nummer, um danach mit dir Schluss machen zu können. Persönlich, Auge in Auge würde ich mich das doch nieee~ trauen.“ Er ließ von Joey ab und zog beinahe theatralisch eine dicke Schmolllippe. Joey schüttelte den Kopf: „Spinner!“ So jemand war ihm noch nicht untergekommen, aber dafür hatte er den ganzen Tag keine Langeweile gehabt. Nur irritierten ihn öfters die zweideutigen und zynischen Aussagen des Anderen. Dessen ungeachtet, rückte er seine Nummer heraus. Atemu rief die nun gespeicherte Nummer sofort zurück und ließ es kurz anklingeln, damit auch Joey seine hatte. Die Bar die Namu ihnen beschrieben hatte war gut besucht, hauptsächlich junge Leute, wahrscheinlich alles Studenten. Durch das Ambiente eines Kellergewölbes, wirkte es sehr gemütlich. Atemu suchte einen kleinen Tisch aus. „Was willst du trinken? Ich lade dich ein.“ Joey nahm sich die Karte. Da er noch arbeiten musste, wollte er etwas mit nicht so viel Alkohol. Obgleich er in einer Bar nicht seinen heiß geliebten Kakao bestellen würde, sollte es zumindest etwas süßes sein, darauf hatte er jetzt einfach Lust. „Ich nehme eine PinaColada.“ „Oho~ du bist also ein Süßer?“, kam es daraufhin mit spielerischer Stimme von Atemu. Als eine Bedienung an den Tisch kam, bestellte Atemu, der etwas älter als Joey war, neben der Pina Colada einen Aperol Tonic für sich und wand sich gleich danach wieder an den Blondschopf. „Also… du bist von Domino Hals über Kopf abgehauen und hier auf der Uni gelandet?“ „Nicht ganz, aber so ähnlich“, antwortete Joey knapp. Atemu betrachtete eine Zeit lang aufmerksam die schönen schokobraunen Augen. Bis es Joey zu blöd wurde und er den Blick senkte. Er fühlte sich verunsichert. Was sollte das Ganze? Was wollte Atemu wirklich? Dieser lachte in dem Moment wieder auf, beugte sich etwas vor, ergriff Joeys Gesicht mit beiden Händen und fuhr mit seinem Daumen zärtlich über dessen Lippen. Der Blonde riss die Augen weit auf. Unfähig sich zu bewegen, sah er, wie sein Gegenüber sich immer mehr näherte, bis er kurz vor seinem Mund stoppte. Dieses kleine Stocken genügte, damit sich Joey aus der Starre löste und von Atemu losriss. „Was soll der Scheiß?!!“, kam es fast grollend vom Hellhaarigen. Der Ägypter lehnte sich breitgrinsend in seinen Stuhl zurück. „Glückwunsch, du hast den Test bestanden.“ „Test?! – Welchen Test?“ , blinzelte der Kleinere ungläubig. „Ich wollte nur wissen, wie weit du über ihn hinweg bist.“ Sowohl fragend als auch fassungslos blickte der Hellhaarige sein Gegenüber an. Joey hatte doch gar nichts von Kaiba erwähnt! Auch wenn er den ganzen Tag lang an ihn gedacht hatte. Und das obwohl er ihn ja eigentlich vergessen wollte. Schmunzelnd erklärte Atemu: „Ach Kleiner, ein Blick in deine schönen Augen und du liegst vor mir wie ein offenes Buch.“ „Will heißen?“, hakte Joey gereizt nach. Überlegen strahlte Atemu den Jüngeren an: „Du bist aus Liebeskummer geflüchtet und hoffst ihn hier zu vergessen, stimmts?“ „Krrrr krrr… Bitte legen Sie Ihren Sicherheitsgurt an krrr … bringen Ihre Sitze in die aufrechte Position zurück… krrr Bitte stellen Sie auch krr … das Rauchen ein.. krrr…“ knisterte die Stimme aus den Lautsprechern. Wheeler erwachte aus seinen Erinnerungen und folgte den Anweisungen. Der Landeanflug in Tokyo stand also kurz bevor. „Ja Atemu ist eine Marke für sich, aber auch ein verdammt guter Freund im letzten Jahr für mich geworden,. Er ist ein Kamerad dem man absolut ~Vertrauen~ kann! Vor allem einer, der immer weiß was mit mir los ist, selbst ohne Worte.“, schloss Joey gedanklich seine Erinnerungen ab. oOo Joey eilte zum Hintereingang der Bar, er war wieder sehr knapp zu seiner Schicht gekommen. Er zog sich schnell um und meldete kurz beim Chef, dass er da sei. Danach ging er hinter den Tresen um Getränke auszuschenken. Die Bar war an dem Abend spärlich besucht. Unter der Woche war nie viel los und so wurde es dem Blonden schnell langweilig. Ihm gingen Mokubas Worte nicht aus dem Kopf und so verweilten seine Gedanken schon wieder bei dem CEO. Dabei versuchte er ihn doch schon seit einem Jahr aus dem Kopf zu kriegen. Würde er ihn etwa nie loswerden? Zwei schnipsende Finger vor seinen Augen und zwei strahlende, amethystfarbene, Irriden holten ihn die Wirklichkeit zurück. „Oh äh… hi Atemu.“, begrüßte Joey den Mann, der urplötzlich in seinem Blickfeld aufgetaucht war und neben dem es zu kichern begann. „Und auch hi Namu…. Schön euch beide zu sehen.“, stotterte Joey beschämt. Atemu tadelte den Kleineren gleich. „Tzz, Tzz, tzz! So wird das aber nix mit dem darüber hinweg kommen, wenn du ständig von ihm träumst.“ Verlegen weil Atemu scheinbar schon wieder seine Gedanken kannte, nickte Joey und seufzte: „Ich weis.“ Namu setzt sich auf einen Barhocker: „Ist was vorgefallen, als du deine Schwester besucht hast?“ „Nein.“ meinte er, aber seine Bedrückung war deutlich heraus zu hören. „Meine Meinung kennst du.“, entgegnete Atemu aufmunternd, während er Joeys Kinn anhob, da dieser schon wieder dabei war den Boden zu betrachten. „Du solltest die eine neue Flamme suchen!“ Joey atmete hörbar aus und zuckte hilflos mit den Schultern. Wie oft hatten ihm die beiden das schon geraten, oder ihm ein anderes Angebot gemacht, z. B. dass sie zu dritt mal … wobei er jedes Mal abgelehnt hatte. Eine Stunde später... Namu stieß Atemu in die Seite und flüsterte ihm zu: „Bingo! Schau mal unser Kleiner sabbert gleich.“ Atemu folgte Joeys bohrenden Blicken, zu einem hochgewachsenen, jungen Mann mit dunklem Teint und weißen langen Haaren die wirr abstanden. Dieser war ein echter Blickfang, nicht zuletzt weil die hellen Haare so derartig in Kontrast zu seiner dunklen Haut standen. Er selbst musste sich über die Lippen lecken. Namu gab ihm erneut einen tadelnden Stoß. „Der ist für den Kleinen!“ Der Barbesucher hatte eine schlanke aber scheinbar trainierte Gestalt. Den Anzug den er trug, ließ ihn unverschämt gut aussehen. Scheinbar ein erfolgreicher Geschäftsmann. Er hatte eine selbstsichere, kühle Ausstrahlung, gemischt mit einer Briese Arroganz. Kurzum: Das Gesamtpaket war einfach umwerfend! Als die braunen Augen auf die feurig roten trafen, hielt Joey die Luft an, denn diese sahen verboten gut aus! Und die Narbe über dem rechten Auge ließ es geheimnisvoll wirken. Der Gast schmunzelte und wand sich wieder seinem Gegenüber zu. Joey war inzwischen völlig von dessen Aura eingesogen worden. Seinen Kumpels war das nicht entgangen. So war es Namu, der diesmal scheinheilig fragte: „Was interessantes gesichtet?“ Immer noch gefangen von dem kurzen Blickkontakt, antwortete Joey verträumt: „Vielleicht…?“, dazu nickte er scheinbar unmerklich. Atemu grinste. Namu zwinkerte ihm zu und rutschte sofort auf seinen Schoß. „Denkst du das selbe wie ich?“, flüsterte Atemu. „Ja wir sollten ihm etwas helfen … was denkst du wie viel Feuer er braucht?“ „Finden wir es heraus.“ Sogleich nahm Atemu die Lippen seines WG-Partners, vor Joeys Augen, in beschlag. Er zog Namu näher an sich heran und schlich mit seinen Händen unter dessen bauchfreien lila Hoodie, auf den nackten Rücken. Genießend legte Namu seinen Kopf in den Nacken. Mehr oder weniger unfreiwillig, musste sich Joey anschauen, was die beiden da wieder trieben. Aber wie konnte er den Blick auch abwenden, wenn ihn Atemu, trotz seines Tuns mit Namu, beständig und auffordernd in die Augen schaute. Beinahe so als ob er sagen wollte, das könntest du auch haben. Der Blonde sah, wie ihre Zungen sich innig liebkosten, wie sich Namu bereitwillig führen ließ und sich in Atemus Arme schmiegte. Als Namu dann leise zu stöhnen begann, wurde es dem Blondschopf zu bunt. „Ist gut, ihr könnt aufhören, … ich hab es ja verstanden.“, knurrte Joey. Ihm wurde in diesem Moment wieder schmerzlich bewusst, dass auch er sich nach Nähe sehnte. Grinsend lösten sich die WG-Partner und Namu nahm erneut kein Blatt vor den Mund: „Worauf wartest du noch? Don’t hesitate! Hol ihn dir!“, dabei deutete er mit dem Kopf in Richtung des Weishaarigen. Erneut sah sich Joey darin bestätigt, dass die beiden nicht nur schräg drauf waren, sondern auch ohne jegliches Schamgefühl. – Schlichtweg unmöglich! Aber sie konnten ihn durchschauen, zumindest ahnten die beiden, ständig was er dachte – beängstigend! Nur Namus Satz gefiel ihm nicht, als er das letzte Mal auf diesen Spruch hörte ging es mächtig in die Hose. Der Hellhaarige meinte belächelnd. „Träumt weiter! … kleiner Barangestellter trifft tollen, gutaussehenden Geschäftsmann, sie verlieben sich und leben Glücklich bis and Ende ihrer Tage – das funktioniert nur bei einer ~Schnulze~ im dritten Programm.“ Atemu zog eine Schmolllippe: „Och, hast du etwa Angst das es klappen könnte?“ Joey rollte etwas genervt mit den Augen und sah dann wieder in die zwei grinsenden Gesichter. Er wusste, dass sie es ernst meinten und ihn noch heute Abend verkuppeln würden, wenn er dem zustimmen würde. Als er daran dachte wurde ihm ein wenig schwummerig. Seine Gedanken gerieten durcheinander, in Gewissenskonflikte und brachen regelrecht über ihn zusammen. So sprach er seinen Kollegen an: „Übernimmst du mal kurz? Ich komme gleich wieder.“ Ohne auf eine Antwort zu warten oder auf seine Kumpels zu achten, verließ der Jüngste den Tresen und eilte in den Personalraum. Drinnen angekommen lief er auf und ab. Er war innerlich total aufgewühlt. Seine Gedanken hingen mal wieder bei Kaiba. Dieser hatte ihm ja unmissverständlich klar gemacht, er solle ihn vergessen. Aber warum hing er immer noch an ihm? Immerhin hatte der CEO, nach Mokubas Erzählungen zu folge, seinen Spaß und alle Nase lang einen anderen. Warum also sollte man ihm treu bleiben? Wieso beschäftigte es ihn so sehr? Wieso bekam er den Mann, zu dem er so loyal war und denn er wohl nie erreichen würde, einfach nicht aus dem Kopf heraus? Fragen über Fragen überkamen den blonden Wirbelwind und er wurde wütend. In seiner Wut holte Joey aus und schlug mit der Faust gegen die gekachelte Wand. Den dadurch entstandenen Schmerz ignorierte er einfach. Derweil saßen die WG-Partner immer noch am Tresen und wunderten sich über das Verschwinden ihres Freundes. „Schon eine viertel Stunde…“, kam es leise von Atemu. „Haben wir es übertrieben?“ Atemu schüttelte den Kopf: „Ich schau mal nach ihm.“ Wenige Minuten später spürte Joey eine Hand auf seiner Schulter: „Alles okay bei dir?“, drang Atemus Stimme an sein Ohr. Der Blonde verneinte es und wand sich zu dem Ägypter um. Dieser wunderte sich über den traurigen Blick. „Sag mir, was empfindest du für Namu?“, kam es auf einmal von Wheeler. „Wir haben nur ein Hooking- Up, keine Gefühle, keine Reue. Wir sind WG-Partner with benefits und Freunde.“, erklärte Atemu ganz offen. Joey schluckte, bevor er die nächste Frage formulierte: „Und was… empfindest du für mich?“ Überrascht von dieser Frage trat der Ägypter einen Schritt zurück. Er sah wieder wie ernst es Joey war und so gab er auch diesmal wieder eine ehrliche Antwort. „Joey, wir sind nur Freunde.“ Dessen Miene erhellte sich: „Erinnerst du dich an den ersten Tag auf der Uni und mittags in der Kellerbar? Was sollte dort das Gefasel von einem Test?“ „Hättest du mich geküsst, wärst du ihm in Gedanken nicht mehr treu gewesen. Deine Augen sahen so traurig aus. Ich wollte lediglich wissen in welcher Liebeskummerphase du damals gesteckt hast.“ Seufzend lehnte sich Joey an die gekachelte Wand zurück und schloss die Augen. „Keine Gefühle… keine Reue“, nuschelte er. „… nur ein Test also…“ Nach einem Moment der Stille schlug er die Augen wieder auf und blickte sein Gegenüber direkt an: „Atemu? Bitte küss mich.“ Dieser kam auf Joey zu, legte seine Hände links und rechts neben dem blonden Schopf auf die Wand und näherte sich dessen Mund. Er versiegelte die Lippen des Kleineren, zog ihn in einen sanften Kuss. Er bewegte seine Lippen innig auf denen des anderen. Gerade als Joey begann der Berührung zu antworten, drückte Atemu leicht seine Arme durch um wieder eine minimale Distanz zwischen ihnen zu schaffen. Joey spürte den Atem auf seiner Wange. Selbst mit geschlossenen Augen wusste er, dass die warmen, weichen Lippen nur Millimeter von den seinen entfernt waren. Sogleich kam er hinterher und griff nach der menschlichen Nähe die er brauchte, die sein Herz so vermisste. Um endlich die Kälte, die Kaiba bei ihm hinterlassen hatte, zu vertreiben. Keine Gefühle, keine Reue. Er nahm die Lippen in beschlag, intensivierte und vervollständigte den Kuss, genoss diese Zärtlichkeit. Atemu spielte bereitwillig mit, lies ihn so lange gewähren bis Joey sich wieder löste. Breit grinsend sah er den Jüngeren an. „Na? Bist du jetzt bereit für das Sahneschnittchen da draußen?“ Joey zog die Augenbraue hoch: „Wie kann man nur so direkt sein? Aber ja ich will Kaiba endgültig vergessen.“ Atemu triumphierte: „So gefällst du mir!“ Er legte seinen Arm um Joey und zog ihn mit in die Bar zurück. Er und Namu tuschelten kurz, dann baten sie Joey um einen Zettel und einen Stift. Schnell hatten die Verschwörer grinsend etwas darauf gekritzelt. Noch bevor der kleine Chaot Einspruch erheben konnte, war Atemu schon zu dem Weißhaarigen unterwegs. Er tuschelte kurz mit dem Fremden und legte den Zettel vor ihm auf den Tisch ab. Während Atemu nun wieder zur Bar zurückkehrte, schaute der noch Unbekannte einige Male intensiv zu Joey rüber. Dann nahm er das Stück Papier vom Tisch und klappte es auf. Ein breites Grinsen legte sich über seine Lippen. Der Blondschopf wollte es nun endlich wissen: „Raus damit! Was habt ihr da drauf geschrieben?“ Doch die zwei Verschwörer schwiegen sich genüsslich aus. Der interessante Gast bezahlte. Sein Weg nach draußen führte an der Bar vorbei. Mit zwei Fingern hielt er den Zettel nach oben und warf dem blonden Barkeeper noch einen letzten Blick zu, bevor er ging. Namu kippelte ungeduldig auf seinem Hocker herum: „Du solltest dein Handy wieder laut schalten, könnte sich heute Abend für dich lohnen.“ Atemu löste endlich das Rätsel und flüsterte Joey geheimnisvoll zu: „’~Ich kann dir meinen Namen nicht verraten, doch ich hoffe du verliebst dich schon mal in meine Handynummer!’~ – haben wir auf den Zettel geschrieben.“ Joey schmunzelte, irgendwie war der Spruch süß. Keine viertel Stunde später klingelte sein Mobiltelefon tatsächlich. Auf der Anzeige war keine Nummer zu lesen. „Hallo?!“ meldete sich Joey unsicher. „Wie lange arbeitest du noch?“ fragte eine dunkle, anziehende männliche Stimme. „Meine Schicht geht noch bis 1 Uhr.“ „Das sind knapp zwei Stunden. …Du hast genau dreißig Sekunden Zeit mir zu erklären, warum es sich für mich lohnt um 1 Uhr noch mal vorbeizukommen und dich abzuholen. Überlege dir gut was du sagst, genügt es mir nicht, lege ich auf. Deine Zeit läuft ab jetzt.“ Joey schluckte. Sein Gesicht wurde kreidebleich. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)