It Will Rain von BeautyRani (KaixRei) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Für einen angeblich warmen und sonnigen Tag, sah es laut dem gestrigem Wetterbericht heute Morgen aber nicht aus. Das musste leider auch ein zwölfjähriger Junge erfahren, der durch die verregneten Straßen von Tokio lief und ihm die nasse Kleidung bereits unangenehm an der Haut klebte. Woher sollte er denn auch wissen, dass diese Wetterfrösche nicht immer mit ihrer Voraussagung recht hatten? Schließlich hatte er keine besorgten Eltern um sich, die ihn dann doch ermahnten, trotz allem einen Regenschirm mitzunehmen, da man ja nie wissen konnte, ob sich das Wetter nicht doch wieder umschlägt, sobald man aus dem Haus war. Dafür hatte er aber einen stinkreichen Großvater, der sich überhaupt nicht die Bohne für ihn zu interessieren schien. Das bewiesen ihm die vielen Male, die der beinahe 70-jährige Chef eines riesigen Unternehmens außer Haus verbrachte, um seinen Geschäften nachzugehen und stattdessen dem Personal in seiner riesigen Villa befahl, auf seinen Enkel aufzupassen. Es waren Zeiten wie diese, in denen er sich wünschte, seine Eltern nicht bei einem Autounfall verloren zu haben, als er gerade mal vier Jahre alt gewesen war. Doch einen Vorteil – wenn man das überhaupt so sagen konnte - hatte es zumindest. Da er noch so klein gewesen war, konnte er sich auch nicht so genau an seine beiden Elternteile erinnern und vermisste sie deswegen auch nicht so sehr, wie er es unter anderen Umständen wahrscheinlich getan hätte. Schon traurig, wenn man seine Eltern nicht kannte und der einzig übriggebliebene Verwandte kaum ein Wort über sie verlor. Es gab viele die ihn deswegen bemitleideten, das verrieten ihm alleine schon die Blicke der Angestellten in der Villa. Doch er versuchte sie zu ignorieren, da er kein Freund von Mitleid war, zumal ihn dieser Schicksalsschlag auch zu einem stärkeren Menschen gemacht hatte - wenn man das für seine erst zwölf Jahre bereits behaupten konnte. Da er sich vom Personal nicht abhängig machen wollte, hatte er schon mit jungen Jahren versucht, selbständiger zu werden. Und es war ihm in einigen Punkten sogar gelungen. Er brauchte niemanden mehr, der ihm die Kleidung herausholte, verzichtete bei vielen Gelegenheiten auf die Limousine – wie heute zum Beispiel, obwohl er diese Entscheidung durch das Unwetter nun bereute - und ab und an experimentierte er in der Küche, doch leider war er in diesem Bereich nicht sehr begabt und gab diese Aufgabe dann doch lieber an die Köchin weiter. Vielleicht war das doch der Überlebensinstinkt der Hiwataris, von dem sein Großvater ständig prahlte, wie sonst hätte dieser kaltherzige und geldgierige Mann es sonst soweit gebracht? Ein Wunder, dass er seinen Enkel überhaupt bei sich aufgenommen hatte. Doch er wusste instinktiv, dass der alte Mann das nicht aus plötzlicher Großherzigkeit getan hatte, sondern nur auf seinen eigenen Vorteil aus war. Denn er wäre ihm dann nach seinem Ableben von großem Nutzen, wenn dessen einziger Enkel danach sein gesamtes Vermögen erben und sein Unternehmen weiterführen würde, womit gleichzeitig auch der Name Hiwatari Bestand haben würde. Es war doch immer wieder überraschend, worüber sich ein Zwölfjähriger Gedanken machte, wenn er durch den prasselnden Regen lief. Jedoch war er durch seine ganzen Erfahrungen, seinem Alter bereits meilenweit voraus und wusste bereits was ihn in seiner Zukunft erwartete, nur wusste er nicht, ob er sich seinem Schicksal auch fügen wollte... Sich seufzend die Kapuze seines schwarzen Sweatshirts weiter ins Gesicht ziehend, bog er um die nächste Ecke und rannte sofort in jemanden hinein. Unsanft fielen beide auf den vom Regen nassen Boden, wobei der Junge auf der anderen Person landete. Seinem eigentlichen Naturell nachgehend, richtete er sich auf, um die unter ihm liegende Person anzukeifen, dass sie doch besser aufpassen sollte, wo sie den hinlaufen würde. Jedoch blieben ihm die Worte ihm Halse stecken, als er plötzlich in goldene Tiefen blickte, die anscheinend sogar der Sonne, die momentan leider nicht vorhanden war, Konkurrenz machen konnten. Er fühlte, wie ihn diese ungewöhnlichen Augen immer mehr gefangen nahmen, bis diese Person sich plötzlich dazu entschloss, dem ein Ende zu bereiten, indem sie diese schimmernden bernsteinfarbenen Seen schloss und sie dadurch im Verborgenen hielt und somit den Zauber wieder brach. Wahrscheinlich war das der Versuch, keine Regentropfen in die Augen zu bekommen, als er sich wieder an das unschöne Wetter erinnerte und nun auch wahrnahm, dass das Gesicht seines Gegenübers mit lauter Regentropfen benetzt war und schwarze Haarsträhnen im Gesicht klebten. Dem Jungen schoss daraufhin nur ein einziges Wort in den Kopf. ´Wunderschön.` „Ich dachte immer Engel gäbe es nur in Märchen“, wisperte er leise seinen nächsten Gedanken aus, woraufhin die goldenen Augen wieder zum Vorschein kamen und ihn fragend ansahen. Plötzlich trat ein Grinsen auf die Lippen des Jungen, als er noch hinzufügte: „Oder bist du extra nur wegen mir auf die Erde geschickt worden?“ Die Person unter ihm blinzelte ein paar Mal verwirrt, ehe sie ihre Hände mit aller Kraft gegen seine Schultern stemmte und ihn somit von sich herunter beförderte, was dieser mit einem knappen „Au“, zur Kenntnis nahm. „Wen nennst du hier Engel?“, vernahm er die süße Stimme, in der ein leicht verärgerter Unterton mitschwang und sah nun auf die Person vor sich. Ihm stockte der Atem, als er erkannte, dass diese Person in seinem Alter sein musste, vielleicht sogar noch etwas jünger. Doch was ihn am meisten fesselte, war das Erscheinungsbild das sich ihm bot. Das Kind trug ein weißes Shirt in chinesischem Stil, auf dem ein chinesisches Schriftzeichen zu sehen war, schwarze Hosen, bei dem die Schuhe dieselbe Farbe besaßen, während sich an seinen beiden Handgelenken ein rotes Schweißband mit einem Ying-Yang Zeichen befand. Doch auch wenn ihm Kleidung vielleicht ungewöhnlich erscheinen mochte, faszinierte ihn am meisten die lange schwarze Masse von Haaren, die durch den Regen nun nass geworden waren und in feuchten Strähnen bis zur Hüfte reichten. Doch schien dieser Engel etwas wütend zu sein, da es die Hände in die Hüften gestemmt hatte und ihn nun mit funkelndem Blick ansah. „Hey, ich rede mit dir. Oder bist du taub?“ Diese Frage brachte den Zwölfjährigen, der immer noch auf dem Boden saß, zum Schmunzeln. Als er jedoch immer noch nicht antwortete, ging das wahrscheinlich hübscheste Wesen, dass er je gesehen hatte, ein paar Schritte vor und hob etwas vom Boden auf, was der Junge als einen Regenschirm identifizierte, welches ihr wahrscheinlich beim Zusammenstoß aus der Hand gefallen war. „Hey Engelchen“, sprach er das Kind erneut an, welches sich abermals zu ihm umdrehte und eine feine schwarze Augenbraue in die Höhe zog, während er selbst sich vom Boden aufrappelte. Trotz seiner erst zwölf Jahren, wusste er wie er auf Mädchen wirkte. Er fand es zwar oft nervig, wenn sie anfingen seinen Namen zu kreischen, sobald er das Schultor passierte, doch hatte sich inzwischen damit abgefunden. Nun wollte er einmal sehen, wie er so auf dieses engelsgleiche Wesen wirkte, was leider nicht auf seine Schule ging, sonst hätte er sie auf jeden Fall bemerkt. „Soll ich dich nach Hause bringen? Ich glaube kaum, dass so kleine Mädchen wie du, in so einem Wetter und noch dazu alleine rumlaufen sollten“, äußerte er seiner Meinung nach ganz Gentlemanlike, wie es ihm von ihrem Hausbutler beigebracht wurde. Eigentlich hasste er diese ganzen Benimmkurse, zu denen ihn sein Großvater gezwungen hatte, aber anscheinend waren sie in einigen Situationen doch von Nutzen. Doch er hatte sich wohl zu früh gefreut, als das Mädchen völlig außer sich „Mädchen?!“, rief und ihn nun mit ihren goldenen Augen zu durchbohren schien. Nicht wissend, was plötzlich ihr Problem war, zuckte er lässig mit den Schultern. „Na was denn sonst“, erwiderte er gelassen, was ihm beinahe einen Schlag mit dem Schirm gekostet hätte. Doch die Schwarzhaarige schien es sich noch rechtzeitig anders überlegt zu haben und beförderte den Schirm zurück über ihren Kopf. „Dein Glück, dass ich Gewalt nicht ausstehen kann, sonst würdest du jetzt auf dem Boden liegen.“ Sie hatte Feuer, das mochte er. „Wieso? Weil ich so nett bin und dich nach Hause begleiten will?“, erwiderte er, woraufhin sie lediglich die Augen verdrehte. „Also wenn ich wirklich ein Mädchen wäre, würde ich mich erst recht nicht von so jemandem wie dir nach Hause führen lassen und zum Glück bin ich auch keins. Also danke, aber nein danke!“, erwiderte das Mädchen, das sich plötzlich angeblich als ein Junge entpuppte. Überrascht weitete er seine Augen und musterte seinen Gegenüber noch einmal gründlich. Klein, zierlich, süß, hübsch: definitiv ein Mädchen. „Tut mir leid, aber ich kann leider überhaupt nichts männliches an dir erkennen“, erwiderte er nun grinsend, worauf sofort die brüske Erwiderung kam: „Ich bin kein Mädchen!“ Erneut musterte er sie/ihn und musste ihr/ihm wohl Glauben schenken, da er keinen Grund für eine Lüge sah. Trotzdem gefiel es ihm diesen Jungen - wie er nun doch mit Bedauern feststellen musste - zu reizen. „Hast du auch Beweise dafür?“, forderte er ihn heraus und wurde von diesem sofort zornig angefunkelt. Der Junge war wohl gerade dabei gewesen seine Prinzipien über Bord zu werfen und ihm eins mit seinem Regenschirm zu verpassen, als ihn eine Mädchenstimme daran hinderte. „Rei!“ Beide blickten überrascht auf das pinkhaarige Mädchen, welches mit einem Schirm in der Hand zu ihnen eilte. „Endlich hab ich dich gefunden“, sagte sie und verschnaufte erst einmal, als sie bei den beiden ankam. Sie musterte ihn kurz, als sie weitersprach. „Du sollst wieder heimkommen, sonst wird das Essen kalt“, erklärte sie, woraufhin sie ein Nicken von dem Schwarzhaarigen bekam. Als er sich von ihm abwandte und bereits ein paar Schritte vorgegangen war, hielt er plötzlich inne, bevor er sich wieder umdrehte und zu ihm zurückging. „Hier. Ich glaube, der Schirm ist dichter, als deine Kapuze“, sagte er noch, bevor er ihm seinen Schirm in die Hand drückte, sich zu dem pinkhaarigen Mädchen begab, um sich unter ihren gleichfarbigen Regenschirm drunter zu stellen. Völlig überrascht, sah er auf den weißen Schirm in seiner Hand hinab, ehe er seinen Blick wieder auf den Schwarzhaarigen richtete. „Hey, Engelchen“, konnte er nicht widerstehen abermals zu rufen, was ihm sofort die Aufmerksamkeit vom diesem einbrachte und er sich wieder zu ihm umdrehte. „Mein Name ist übrigens Kai“, teilte er ihm mit, was ihm einen fragenden Blick des Schwarzhaarigen einbrachte, bevor dieser sich wieder umdrehte und mit dem Mädchen an seiner Seite um die nächste Ecke bog und somit aus seiner Sicht verschwand. Er stand noch eine ganze Weile da, während der Regen immer noch auf ihn nieder prasselte. Irgendwann fiel sein Blick wieder auf den Regenschirm in seiner Hand und ein sanftes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Rei...“ ---------------------------------- Kitschig ich weiß, aber ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen^^ Lasst es mich wissen, wenn ihr euch über eine Fortsetzung freuen würdet, ich hab nämlich noch eine Menge mit den beiden Süßen vor und wie gesagt wird auch Yuriy noch seinen Platz in der Story bekommen. Der nächste One-Shot folgt dann wieder in zwei Wochen *wink* LG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)