Painted in Blood von Eustass_Chino ================================================================================ Kapitel 1: 1. ------------- Ich bin nicht krank. Jedenfalls nicht körperlich. Vielleicht psychisch etwas instabil und leicht verwirrt, aber das muss ja keiner wissen. Es würde auch keiner glauben. Schließlich stelle ich so etwas wie 'den Vernünftigsten' innerhalb Linkin Park dar. Den Workaholic, der alles perfekt haben will. Das gnadenlose Arbeitstier. Denjenigen, der die Band anspornt und zusammen hält. The Glue. Äußerlich sind viele Sachen schön. Äpfel zum Beispiel. Schön rot und sehen knackig aus, aber innerlich sind sie mehlig und madig. Der äußere Schein trügt. Sehr oft. Ich will meinen äußeren Schein wahren. Man soll nicht denken, ich sei 'krank'. Ich will aussehen wie das, was die Allgemeinheit unter 'normal' versteht. Klappt bis jetzt ganz gut, da ich mein Privatleben immerzu gut von der Außenwelt abschirme. Das wird wohl auch einer der Gründe sein, weshalb noch niemand bemerkt hat, dass Anna seit über einen halben Jahr ausgezogen ist. Wobei mir gerade einfällt, dass ich mich um die Scheidungspapiere kümmern sollte, die schon seit Wochen auf dem Küchentisch vergammeln. Vielleicht später. Ich habe sie wirklich gern gehabt, teilweise sogar geliebt. Doch nichts hält für die Ewigkeit. Aber der Gedanke, dass ich eigentlich schon Vater sein könnte und es noch nicht bin, ist irgendwie... traurig. Ja, traurig trifft es ganz gut. Dennoch kann ich es kaum beschreiben; es würde wohl sowieso keiner verstehen. Das Einzige, was ich sicher weiß, ist, dass ich mehr für meine Frau hätte da sein müssen. Es war auch für sie ein großer Verlust. Ein genauso großer wie für mich. Es ist erstaunlich, wie man etwas vermissen kann, das man noch nicht einmal kennenlernen durfte. Ich hätte mich nicht zurückziehen sollen. Ich hätte mehr Zeit mit meiner Frau verbringen sollen, statt im Atelier. Ich hätte diese, sagen wir 'doch recht düsteren' Bilder nicht malen sollen; oder sie einfach besser verstecken sollen. Anna hatte herausgefunden, wie ich dieses wunderschöne Rot hinbekommen hatte. Dieses wunderschöne Blutrot. Wortwörtlich. Die Flasche Wodka in der Hand und der Joint zwischen meinen Lippen waren dabei nicht gerade hilfreich gewesen. Dazu meinen aufgekratzten, verkrusteten Arme. Krank. Abartig. Das waren die Worte, die sie benutzt hatte. Vielleicht noch ein paar andere; ich weiß es nicht mehr so genau. Jedenfalls hatte sie ihre Tasche gepackt und ist zu ihren Eltern gefahren. Gut so. Ich glaube, ich bin zurzeit ein echtes Ekel. Ein egoistisches Ekel. Erstaunlich daran ist, dass ich mich nicht einmal schlecht dabei fühle. Ich fühle mich gut. Irgendwie...befreit. Mit einen Lächeln sehe ich zur Leinwand. Schwarz. Ein Baby, oder so etwas ähnliches ist darauf abgebildet. Ein Spieß. Faszinierendes Rot. Ja, das Rot war das Schönste. Sanft, fast ehrfürchtig streiche ich mit meinen noch blutbeschmierten Fingern über die Leinwand, um noch ein paar Akzente zu setzen. Ich war so verdammt stolz auf dieses Werk. Anna muss es den Anderen erzählt haben. Dauernd bekomme ich Anrufe. Blödsinn. Ich brauche weder Mitleid, noch Hilfe. Ich komme zurecht. Deshalb habe ich bisher jegliche Anrufe ignoriert, oder es zumindest versucht. Chester kann sehr hartnäckig sein. Chester. Er ist eines dieser Dinge, die einfach nur schön sind. Zwar innerlich ein wenig madig, aber auf eine schöne Art und Weise. Gerade die gammligen Flecken machen ihn zu einer vollkommenen Schönheit. Das habe ich ihm auch gesagt, gestern oder vorgestern. Ich bin mir mit den Zeitangaben nicht mehr so sicher. Er hat verstört gewirkt, ist dann auch gegangen. War mir nur recht, denn zur Zeit kann ich mit Gesellschaft ohnehin nichts anfangen. Das stört meinen Kreativitätsfluss. Wobei man hinzufügen muss, dass Chester Bennigton durch seine madige Schönheit sehr inspirierend ist. Fast schon ein perfektes Kunstwerk. Seufzend stellte ich die fast leere Flasche auf den Boden und begebe mich ins Bad, um mir das Blut von den Hände zu waschen. Im getrockneten Zustand fängt es an zu kleben und das war dann doch ein wenig eklig. Ich musse über den Gedanken lachen, weil er so absurd ist, dass er schon wieder verdammt witzig ist. In meinen Augen zumindest. Etwas verloren stehe ich im Bad. Seit gut zwei Tagen habe ich nicht mehr richtig geschlafen und nun bereue ich es sogar ein wenig, Chaz vergrault zu haben. Irgendwie wäre ein wenig Gesellschaft doch nicht übel. Stimmungsschwankungen sind ätzend. Als ich in die Küche schlendere und dabei mein Handy begutachte, sehe ich, dass ich erneut eine Nachricht bekommen habe. Brad. Er mache sich wirklich Sorgen; er war ebenfalls hartnäckig. Genau wie Phoenix. Der war sogar schon öfter hier gewesen, ich hatte ihm nicht aufgemacht. Rob hingegen weiß mit der Situation nicht umzugehen. Joe... ist verstört. Seit ich ihm zufällig über den Weg gelaufen bin, als ich gerade von meinem Dealer kam. Ich muss wohl nicht sehr gesund ausgesehen habe. Gleichgültig zucke ich mit den Schultern. Ändern wird sich nichts. Mir geht es gut so. Ich bin gerne ein egoistischer, psychisch instabiler Künstler. Mit zittrigen Händen nehme ich mir ein Glas Wasser, setze mich an den Küchentisch und greife nach den rumliegenden Scheidungspapieren. Ich kann Anna vollkommen verstehen, aber dennoch fällt es mir schwer, es zu begreifen. Ich wäre gern ein besserer Ehemann gewesen. Ich hatte ihr versprochen, für sie da zu sein, in guten wie in schlechten Zeiten. Was daraus geworden ist... Seufzend unterschreibe ich die Papiere, ohne vorher auch nur ein Wort von dem Gedruckten gelesen zu haben. Es ist egal, was darin steht. Ändern wird sich dadurch nichts. Anbei liegt noch ein Brief von Anna; persönlich, nicht vom Anwalt. Er macht mich mit einem Schlag nüchtern. Ich war seit Tagen nicht mehr nüchtern. Mein letzter Joint war Stunden her, oder waren es Tage? Ich weiß es nicht mehr. Ich besitze kein Zeitgefühl mehr. Wenn nur dieses Zittern aufhören würde. Es erschwert mir das Öffnen des Briefumschlages. Das erste, was mir ins Auge sticht ist ein Ultraschallbild. Mein Sohn. Otis. Ja, wir hatten schon einen Namen. Ein heftiger Kloß bildet sich in meinen Hals. Ich weiß nicht, was ich denken sollte und doch fliegen mir unzählige Gedanken durch den Kopf. Ich will mich nicht nüchtern fühlen. Ich will nicht denken. Ruckartig stehe ich auf. Der Stuhl fällt zu Boden. Viel zu laut. Mit hektischen, unkoordinierten Bewegungen versuche ich, in den Flur zu gelangen. Fehler. In meinem momentanigen Zustand schaffe ich keine zwei Schritte, bis ich stolpere und falle. Leicht benommen liege ich im Flur. Naja, wenigsten schon mal im Flur. Erbärmlich kriechend bewege ich schließlich zu meiner Jacke, von der ich weiß, dass sich in ihrer Tasche noch dieses kleine Päckchen befindet. Rettung. Fast schon verträumt sehe ich auf das Tütchen mit weißem Pulver. Ich schleppe mich ins Wohnzimmer, wo ich es auf dem Glastisch ausschüttete und anschließed nach der Rasierklinge in der unteren Ablage griff. Liebevoll portionierte ich das Pilver und zwinge es in drei feine Linien. Eigentlich halte nicht viel von Koks. Es verschafft nicht die Inspiration wie es Gras tut, aber ab und an ist es mal ganz schön. Der Rest reizt mich wenig. Da schreckt mich dann doch Chesters Vergangenheit ab. Schon wieder Chester. Ich will nicht so oft an ihn denken. Ich darf nicht so oft an ihn denken...nicht so. Genüsslich genehmige ich mir eine Line, die anderen lasse ich unbeachtet. Vorerst. Vielleicht nehme ich mir später noch eine. Vielleicht auch nicht. Wie gesagt, Kokain schränkt mich in meiner Kreativität ein. Kurz schließe ich die Augen, um den eintretenden und entspannenden Rausch besser genießen zu können. Ein zufriedenes Seufzen verlässt meine Lippen. Mit einen leichten Grinsen im Gesicht kämpfe ich mich nach einer Weile wieder auf die Beine und schlendere wesentlich besser gelaunt in die Küche. Das Ultraschallbild liegt noch immer auf den Tisch. Mein Lächeln wird wärmer. Es wäre ein schönes Kind geworden. Es wäre mein Kind geworden, allein das macht es zum schönsten Kind der Welt für mich. Den dazu gehörigen Brief nehme ich mir als nächstes vor. Anna schreibt, dass sie weiß, dass ich sie nicht mehr geliebt habe. Es vielleicht nie mit ganzen Herzen getan habe. Sie trotzdem für mich da wäre, wenn ich es denn wollte. Zum Reden oder so. Sie will, dass wir Freunde bleiben. Sie will mir helfen, dass es mir wieder besser geht. Sie wünscht sich, dass ich wieder werde wie früher. Anna ist eine tolle Frau; zu gut für mich. Obwohl ich so ein Ekel bin, will sie mir helfen. Genau wie die Anderen. Eigentlich will ich nicht so viel nachdenken, was ja Sinn und Zweck meiner Reise mit Charlie war, tue es nun aber trotzdem. Ich habe noch nie mit jemanden darüber geredet. Über die Scheidung. Über Otis, über das Chaos in mir. Die gewünschte Wirkung des nicht-Nachdenkens blieb aus. Das Gegenteil passierte. Meine Stimmung sinkt in den Keller. Ich sollte wirklich mit jemandem reden, aber ich will es nicht. Ich will vergessen. Einfach nur vergessen. Geistesabwesend greife ich nach der Flasche Jack Daniels, die noch auf dem Tisch steht und trinke einen großen Schluck daraus. Es brennt. Es brennt fürchterlich, aber es tut gut. Nachdem der restliche Whiskey geleert ist, rufe ich Chester an. Wen soll ich auch sonst anrufen? „Bennigton?", ertönt es vom anderen Ende. „Schlaf mit mir.“ „Mike?!“ „Schlaf mit mir.“, widerhole ich. „Mike, was soll das? Geht’s dir gut?“ „Schlaf mit mir.“ Ein Seufzen. „Ich komm jetzt vorbei.“ „Und dann schläfst du mit mir.“ „Nein, dann reden wir.“ Aufgelegt. Reden? Na gut, dann reden wir halt erst und dann schlafen wir miteinander. Auch gut. Den Brief weiter unbeachtet liegen lassend, verschwinde ich lieber wieder ins Atelier, um mein neuestes Werk zu begutachten. Die Farben sind fast trocken. Es ist wirklich gut geworden. Vorsichtig stelle ich es an die Seite und greife gleich nach einer frischen, unbemalten Leinwand. Noch so unschuldig weiß... Habe ich schon erwähnt, dass Kokain meine Kreativität eindämmt? Nervös fange ich an, mir über die Arme zu kratzen. Dabei werden alte und frische Wunden aufgerissen, aber ich bemerke es kaum, weil mein Blick immer noch auf die leere Leinwand stiert. Kurz zucke ich zusammen, als der alte Grind sich löst und ich das Blut an meinen Fingerkuppen sehe. Langsam streiche ich mit der Hand über die weiße Leinwand, die dadurch auch gar nicht mehr so unschuldig wirkt. Zufrieden nicke ich. Das ist schon mal ein Anfang. Da kann ich später, nachdem ich mit Chester geschlafen habe, noch etwas draus machen. Suchend sehe ich mich nach der Flasche Wodka um, die ich irgendwann mal in der Nähe abgestellt habe, finde und leere den kläglichen Rest direkt. Danach lasse ich mich auf das Sofa fallen und starrte an die Decke. Chester müsste bald da sein. Ich habe ihn doch angerufen, oder? Oder wollte ich? Irgendwann höre ich das Türschloss. Ja, er hat einen Ersatzschlüßel. Als Einziger, das war mir irgendwann mal wichtig gewesen. Ich lasse ihn erst gar nicht richtig eintreten. „Schläfst du jetzt mit mir?“ „Wir wollten reden.“, meint er trocken. „DU wolltest reden.“ „Ich wüsste gerne, was mit meinem besten Freund los ist.“ „Dein Freund will gnadenlos von dir durchgefickt werden, bis er nicht mehr weiß, wo oben und unten ist.“ „Gott verdammt nochmal, NEIN, Mike! Ich mache die Fenster auf.“ „Warum?“ „Weil es hier stinkt.“ „Tatsächlich?“ Empfinde ich gar nicht so. Aber wenn er meint. Bei den Fenstern bleibt es nicht, nein, auch die Vorhänge zieht er auf. Stöhnend schirme ich mit einem Arm meine Augen ab. Irgendwie ist das zu hell. „Mike!“ Ein erschrockenes Aufkeuchen. Ich gebe nur ein genervtes Brummen von mir und versuche, meine Augen an das viele Licht zu gewöhnen. Ich spüre wie er sich vor mich hockt, spüre seine warmen Hände auf meinen Knien. Langsam lasse ich meinen Arm sinken und sehe ihm in die Augen. Braun. Besorgt. Wässrig. So unendlich traurig. „Mikey…“ Es verwirrt mich. Was ist los? Plötzlich sind da zwei doch relative starke Arme, die sich um meinen viel zu dünnen Körper schlingen. Was ist los? Ich weiß gerade wirklich nicht, was passiert. Aber es fühlt sich toll an. Ich schließe die Augen und lasse meinen Kopf auf seine Schulter sinken. Wieder vernehme ich ein verzweifeltes, trauriges: „Mein Mikey…“ Ich schlucke lautlos, wollte etwas erwidern, aber es ging nicht. Was mich persönlich erschreckt ist, dass ich die Umarmung tatsächlich genieße. Wenig später werde ich auf die Beine gezogen. Es kommt unerwartet und ich drohe, wieder zusammenzusacken, doch die Arme halten mich. „Du bist viel zu leicht.“, murmelt Chester leise. Ich lasse mich widerstandslos von ihm ins Bad ziehen und auf dem geschlossenen Klodeckel absetzen. Ich bin immer noch verwirrt über das, was hier passiert. Wortlos lasse ich mir das T-Shirt ausziehen. Ab da beginnt der Teil wo ich wieder etwas fühlte. Es ist mir unangenehm. Verdammt unangenehm. Ich bin hässlich. Die verkrusteten, teilweise aufgekratzten und blutigen Narben auf meinen Armen und Bauch ekeln mich zum ersten Mal an. Mein Blick huscht unruhig im Badezimmer umher, jeglichen Blickkontakt mit Chester vermeidend. Zwei Hände drehen mein Gesicht in seine Richtung und mir bleibt nichts anderes übrig als in anzusehen. „Rede mit mir, bitte, Mike. Ich will mein besten Freund nicht verlieren, ja?“ „Schläfst du dann mit mir?“ „Ich bin verheiratet.“ „Das hat dich bei Samantha auch nicht gestört.“ „Das war was anderes.“ „War es das?“ „Ja.“ „Ich will trotzdem, dass du mit mir schläfst.“ „Warum?“ „Es lässt mich vergessen.“ Er seufzt. Die Wärme verschwindet. Kurz ertönt Wasserrauschen, dann berührt ein kalter Lappen meinen Oberkörper, fährt über meine Arme und säubert mich. „Chaz?“ „Ja?“ „Ich habe mich auf das Kind gefreut. Es sollte Otis heißen. Wäre ein Junge geworden. Ich wollte wirklich. Ich weiß, ich hab mich lange gesträubt, auch, weil ich Anna nicht so geliebt habe wie ich vielleicht meine Ehefrau lieben sollte. Aber wir haben als Team gut funktioniert. Ich war mit dem Herzen nicht dabei, dass hat sie mir öfters gesagt. Sie ist eine tolle Frau, Chaz. Verständnisvoll und einfach liebevoll. Ich hasse Talinda.“ „Ich weiß.“ „Wäre sie nicht gekommen, meinst du wir wären dann zusammen? Also so richtig?“ „Keine Ahnung. Sie ist da und ich liebe sie und wir haben Tyler, Jamie und Isaiah. Das ist meine Familie und ich liebe sie über alles.“ „Das hast du mir früher auch gesagt.“ „Zeiten und Gefühle ändern sich, Mike.“ „Für dich vielleicht.“ „Wir führen das Gespräch nicht zum ersten Mal.“ „Ich weiß.“ Wieder ein Seufzen. Ein flauschiges Handtuch, das um meinen Körper geschlungen wird. Ich fühlte mich wie ein Häufchen Elend. Wahrscheinlich bin ich das auch. Eigentlich bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass ich eines bin. Ich bekomme mit, wie ich wieder ins Wohnzimmer und zum Sofa geführt werde. „Ich hab noch zwei Lines.“, erkläre ich Chester. „Ich sehe es.“ „Eine für dich und eine für mich.“ „Ich bin clean.“ „Ich weiß.“ „Warum sagst du dann so was?“ „Weil du mich ficken sollst. Hemmungslos und ohne Gnade. So was machst du nüchtern nicht. Ich hab auch noch Jacky da.“ „Mike…“ Mir laufen Tränen über die Wangen. Warum versteht er nicht, dass ich das brauche? Jetzt. Sofort. Ich höre mein eigenes, verzweifeltes Schluchzen. Schlage mir die Hände vor's Gesicht. So erbärmlich. „Oh Gott, ich wäre Vater, ich hätte einen Sohn. Es war doch alles so schön und dann hat Anna im fünften Monat Blutungen. Sie hat es verloren. Und was tu ich? Statt mich um meine Frau zu kümmern, fange ich an, mich zu besaufen und vollzudröhnen, nur damit ich meine krankhaften Bilder malen kann. Schneid mir den Körper auf, lasse widerstandslos zu, dass Anna auszieht und die Scheidung einreicht. Ziehe mir das scheiß Koks rein, weil ich das Ultraschall Bild von Otis nicht ertragen kann, nur um dann meinen besten Freund, den ich gar nicht verdient habe, anzurufen, damit er mich fickt. Das ist so erbärmlich!“ Ich spürte seinen Blick auf mir, traue mich aber nicht aufzusehen. Alles geht den Bach runter. „Morgen sieht die Welt wieder anders aus, Mikey.“, flüstert er. Dann nimmt er mir die Hände vom Gesicht und legt seine Lippen hart und besitzergreifend auf meine. Ich bin überrascht und lasse mich noch im selben Moment komplett fallen. Ich vertraute ihm blind. Als ich am nächsten Morgen aufwache, spüre ich eine wohlige Wärme neben mir. Ein Arm ist um meine Hüfte geschlungen. Besitzergreifend. Ein Lächeln stiehlt sich in mein Gesicht. Er hat es wirklich getan. Er hat mich gefickt. Mir tut alles weh. Meine Handgelenke sind blau und mein Hals sieht sicher nicht anders aus. Davon abgesehen, dass mein Arsch wie die Hölle brannte. Vorsichtig befreie ich mich aus dem festen Griff. Ein leises Brummen, aber dann setzt das gleichmäßige ruhige Schnorcheln wieder ein. Vorsichtig schleiche ich zur Leinwand. Kreativität ist etwas Feines. Das Motiv, welches ich langsam auftrage ist fantastisch. Ein Engel. Chester. Den Blick nach oben. Flügel. Zerfetzte, rote Flügel. Freier Oberkörper. Manchmal verfluche ich seine Tattoos. Die Arme ausgestreckt. Zu seinen Füßen eine zusammengekrümmte Gestalt. In Fötus Stellung zuammengekauert. Ich selbst. Er hat die Macht über mich. Ich lächele. Er besitzt mich. Ich bin gerne in seinen Besitz. Chester ist schön. Ich mag schöne Dinge. Meine Finger sind schon lange wieder blutig. Wie soll ich denn sonst das schöne Rot hinbekommen? Ich liebe es mit Blut zu malen. Ich lächle weiter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)