Alive von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 23: Verzweiflungstat ---------------------------- Und da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel^^ *lächel* Ich hoffe es gefällt euch und ist nicht allzu unlogisch x,D Bin mir nämlich nicht ganz sicher, ob, wenn man kurz vor einem Suizid steht, wirklich noch so lange nachdenkt, ehe man zur Tat schreitet. Aber ich wollte unbedingt Ko's Gedanken noch mit rein bringen und ihren inneren Zwiespalt. Im Übrigen werd ich dann das nächste chapter wieder komplett aus Lights Sicht schreiben ^^ Nun gut, jetzt höre ich aber auf mit labern und überlass euch lieber das chapter ^^ Eure Natsue-chan ^^ ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ ~ Kohanas Sicht ~ Wie in Trance steuerte ich auf das Bad zu, ging hinein und schloss die Tür. Ich hatte nicht mal bemerkt, dass der Braunhaarige mich angesprochen hatte und auch nicht, dass er durch die Tür mit mir redete. Mir war im Augenblick sowieso alles egal. Was interessierte mich diese Welt eigentlich noch? Man hatte mich allein gelassen. Warum sollte ich mich noch um andere scheren? Ich hatte das mein halbes Leben lang getan und was hatte ich davon? Nichts. Der Dank war, dass meine zwei liebsten Menschen von dieser Welt verschwunden waren, die andere mich abgrundtief hasste und die eine, von der ich dachte sie könne mich doch noch auffangen, war ebenfalls gegangen. Schluckend glitt ich an der Tür herunter und starrte auf den weißen Fließboden. Stand weiß nicht für Unschuld und Tod zugleich? Welch Ironie. Ich lachte freudlos auf, doch schon im nächsten Moment kamen die ersten Tränen. Warum weinte ich denn jetzt? Dafür gab es doch überhaupt keinen Grund. Sollte ich nicht lieber glücklich sein, dass alles in ein paar Minuten vorbei sein würde? Weshalb dann diese Trauer? Warum war ich traurig? „Hör auf...“, sagte ich und schlug mir die Hände vors Gesicht, um mich daran zu hindern weiter vor mich hinzu weinen. Doch es funktionierte nicht, ganz im Gegenteil. Mir kamen immer mehr Tränen, was ich nicht verstand. Warum konnte ich nicht damit aufhören? Ich wollte das nicht mehr und ich wollte auch nicht mehr weiter leben. Wozu denn noch? Wo ich doch niemanden mehr hatte, der darauf Wert legen würde ob ich nun existierte oder nicht. Es gab niemanden der mich verstanden hätte. Niemanden, der meine Schmerzen und meine Trauer sah. Niemand, der mir sagte, dass alles gut wurde. Kraftlos ließ ich meine Arme sinken, ich gab es auf die Tränenflut stoppen zu wollen. Es hatte doch eh keinen Sinn. Wenn mein Körper unbedingt weinen wollte, bitte! Dann sollte er in den letzten Momenten, in denen ich noch atmete, machen was er wollte. Das war mir völlig gleich. //Was wohl Arisu denken würde, wenn sie mich jetzt sähe?//, fragte ich mich und schloss gequält die Augen. Würde sie mich verurteilen? Bestimmt. Würde sie mich verstehen, warum ich das tat? Vielleicht. Würde sie es mir gleichtun, wenn sie sich in MEINER Situation befände? Nein, sie war immer viel stärker als ich. Arisu war kein Sensibelchen so wie ich. //’Sterben ist friedlich und leicht, nur leben ist schwerer’//, schossen mir die Worte meiner Schwester gerade durch den Kopf. Wie recht sie damit doch hatte. Sich das Leben zu nehmen war feige und einfach, weil man dann nicht mehr kämpfen musste. Aber wenn man keinen anderen Ausweg mehr sieht? Wenn man einfach nicht mehr kann? Wenn man keine Kraft mehr hatte, weiter zu leben? Was dann? Sollte man sich einfach quälen und darauf warten bis man eines Tages starb? //DAS kann ich einfach nicht//, dachte ich schluckend und blinzelte die aufkeimenden Tränen weg. Ich kann so nicht weiter machen wie bisher. Als es hieß, dass der Mörder meiner Schwester ebenfalls tot sei, hatte ich gedacht, ich könnte endlich damit abschließen. Doch das war eine Lüge! Selbst wenn er wirklich gestorben WÄRE, hätte ich nicht damit leben können. Die Frage nach dem WARUM hätte mich weiter gequält und gepeinigt, wie schon all die Monate vorher. Und selbst jetzt ertrage ich seine Gegenwart kaum. Wenn ich jetzt nichts unternahm, würde ich binnen weniger Tage zusammen brechen. Innerlich verbluten tat ich ja schon fast. //Ob ein Mensch wohl an seelischen Schmerzen sterben konnte?//, fragte ich mich und schüttelte dann traurig den Kopf. Natürlich nicht, sonst wäre ich doch schon längst nicht mehr Leben. Wie konnte ich das bis jetzt nur alles aushalten? Wie diesen ganzen Schmerz verkraften? Weshalb war ich nicht vorher schon kollabiert? Wieso erst jetzt? Ich seufzte leise auf und wischte mir über das Gesicht. Warum fragte ich mich all diese Dinge überhaupt noch? Es war vorbei. Für mich gab es keine Zukunft, denn ich lebte in der Vergangenheit und konnte auch nicht mit ihr abschließen. //Wenn man das nicht kann hat man genau 2 Möglichkeiten: Erstens man nimmt es hin und erträgt es mit der Last, die einem das Herz im Laib zerreißt, weiterzuleben oder Zweitens man zog einen Schlussstrich und beendete das Ganze!// Und ich hatte mich für die letzte Variante entschieden, es gab kein zurück mehr. Ich hatte keine Kraft mehr, deshalb blieb mir nur der Tod. Auch wenn ich wusste, dass ich dafür warscheinlich in die Hölle kommen würde. Schließlich wusste jeder, dass es als Sünde galt sich selbst zu töten. Aber dennoch, welche Möglichkeit hatte ich denn sonst? Keine! //Ich habe meine Entscheidung getroffen//, sagte ich mir und richtete mich mit wackligen Beinen auf um mich auf den Badzimmerschrank zuzubewegen. Ich streckte meine Hand nach dem Schränkchen aus, doch dann stoppte ich und blickte kurz zur Tür. //Einerseits wollte ich es ja, aber mir tat der Braunhaarige Leid, denn es würde bestimmt kein sehr schönes Bild abgeben, wenn er mich irgendwann hier blutüberströmt fand//, dachte ich und zuckte dann zusammen. Was ging es mich eigentlich an, ob er den Anblick meines toten Körpers ertragen konnte oder nicht? Immerhin war es doch seine Schuld, dass ich soweit gehen musste. Er war ein Mörder und sollte sehen, was er mir angetan hatte. Doch er würde es nie wirklich wissen, WELCHE Qualen ich durchleiden musste. WIE AUCH? Wie sollte so jemand wie ER fähig dazu sein Mitleid oder gar Reue zu empfinden? //Aber er bereut es doch nicht einmal//, ermahnte ich mich selber, als ich an das erste Gespräch mit ihm dachte. Bei dem Gedanken drehte sich mir der Magen um und ich war kurz davor in die Knie zu gehen und all meine Trauer herauszuschreien. Doch ich ließ es sein. Es war zu spät, ich konnte jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Ich hatte mich für DIESEN Weg entschieden, also würde ich ihn auch zu Ende gehen. Und mir war es völlig gleichgültig ob es ihn anwidern würde, wenn er meine Leiche fand. Entschlossen zog ich also die Schublade des Badzimmerschrankes auf und fand sofort etwas, um meinen Plan in die Tat umzusetzen. //Mir tut es nur um Miharu-chan Leid, aber sie wird schon darüber hinwegkommen, da bin ich mir ganz sicher//, dachte ich traurig lächelnd. Ich nahm einen Rasier in die Hand und entfernte die Klinge. //Damit wird es gehen...// Zögerlich schloss ich die Schublade wieder und taumelte auf die Badewanne zu. Dann ließ ich mich an ihr herunter gleiten und starrte auf die Klinge in meiner Hand. Jetzt überkamen mich doch einige Zweifel. Sollte ich es wirklich wagen? Mein Herz begann dabei schneller zu schlagen. //Natürlich, was für eine Frage!//, gab ich mir selbst die Antwort, dennoch zitterte meine Hand etwas. //Tief ein und wieder ausatmen//, beschwor ich mich, was ich dann auch tat. Das Zittern ließ langsam nach und ich schaute mich noch ein letztes Mal in dem Bad um. Es gab nichts mehr was mich jetzt noch aufhalten könnte. Nichts, was mich daran hindern könnte mich endlich von dieser gottverdammten und kalten Welt zu verabschieden. Ich wünschte nur, dass ich Arisu noch ein letztes Mal sehen könnte. Dass ich sie mich in den Arm nahm oder ich ihre Stimme hören könnte. Ein allerletztes Mal! „Nee-chan, es tut mir so Leid... Bitte, verzeih mir...“, flüsterte ich mit tränenerstickter Stimme, sah auf mein Handgelenk und setzte die Klinge an. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)