You are someone in the world, but for someone you are the world! von -Sian- ((Ruki x Reita)) ================================================================================ Kapitel 62: Neuanfang oder ist es endgültig vorbei? - Teil: 1 ------------------------------------------------------------- Die unverkennbare Wahrheit ist: ich bin eine Idiot... Ein ganz beschissener feiger Idiot! Ein Arschloch wie es im Buche steht... Seit ich ich abgehauen bin ging mir Tag ein Tag aus so viel durch den Kopf und dabei drehte sich doch alles nur um eines... Akira Suzuki. Und noch eine weitere Wahrheit ist: In unserer Beziehung... hab ich ihn nicht kaputt gemacht, sondern gewissermaßen erst danach. Oder anders ausgedrückt:weil ich in einer als äußerst grenzwertig zu betrachtenden geistigen Umnachtung unsere Beziehung kaputt gemacht hatte, ging er vermutlich mit unter. Ich dachte so oft daran mit ihm über alles reden zu wollen, doch musste ich zu geben, das er völlig im Recht wäre würde er mir jetzt nicht mehr zu hören wollen. Auch wenn er mir Eine rein zimmern würde... ich hätte es verdammt noch mal so was von verdient...! Doch ich war schlichtweg zu feige mich dem zu stellen. Mittlerweile ein Jahr lang... Mir ist zwar relativ bald klar gewesen das nicht ich Reita verändert habe, sondern er sich selbst, aber dennoch hatte er es irgendwo doch für mich getan – ein weiterer Grund weshalb ich mich selbst von Zeit zu Zeit nicht im Spiegel ertrage. Ich hatte ihn nie gezwungen sich zu ändern und wenn hätte er es sich nicht aufzwingen lassen. Er hat entschieden was von seiner Seite aus mit 'Uns' passiert und ich hätte einfach mehr Vertrauen haben sollen. Mehr in ihn selbst und auch in seine Gefühle... So viel hatte er wegen mir gemacht und auch wenn mich eben das abgeschreckt hat, so tat er alles aus freien Stücken... weil er es selbst so wollte, nicht weil ich ihm gesagt habe er hätte das zu tun. Die Einsicht kommt spät. Zu spät... Ich hatte mich das restliche dreiviertel Schuljahr so sehr auf das Lernen konzentriert, das ich meinen Notendurchschnitt halten konnte und somit zur Begeisterung meiner Eltern kein Desaster auf dem Zeugnis produziert habe. Was im übrigen manchmal echt hart war durch zu ziehen, wenn mich die Sehnsucht nach einer gewissen Person plagte... Da meine Erzeugerfront mich mal wieder nervte wegen einem Studium zum Anwalt oder in der Medizin, geriet ich auch immer öfter mit ihnen in Konflikt und so kam es das ich wieder mal aus zog – des Familien-Friedens wegen. Meine Mutter hat auch geheult, weil sie ihr 'Baby' schon wieder hergeben musste, wo sie mich doch erst wieder bekommen hatte vom schrecklichen Reita. Mein Vater hingegen schien sogar Mitleid mit Rei zu haben und fragte mich auch wieso ich sowas gemacht habe. Meine resignierte Antwort: „Ich weiß es nicht... wenn ich das nur wüsste, welcher Teufel mich da geritten hat.“ Derzeit wohne ich in einem anderen Stadtteil in einer WG mit Kai und dem Typen der uns die Zimmer vermietet. Wir hatten Jobs als Kellner angenommen, aber an sich wäre das nicht unbedingt nötig gewesen. Sowohl er als auch ich sind nicht gerade in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und trotzdem übten wir uns in diesen einfachen Jobs. Primär aber wollten wir uns auf unsere musikalische Karriere vorbereiten. Mein bester Freund war unglaublich von mir als Gesangstalent überzeugt und auch meine Mutter stimmte dem zu, wenn sie mich beim Dusch-Singen hinter der Tür belauscht hatte... Kai wiederum hat sich am Schlagzeug sehr gemausert, nur kam man eben mit einem Sänger und 'nem Drummer nicht allzu weit, wenn man eine Rock/Metall-Band haben wollte. Und eines der wohl schönsten Dinge die sich verändert haben: ich hab inzwischen einen Hund! So einen kleinen, niedlichen, schnuffigen, süßen, flauschigen .... Hund. Hab ihn aus dem Tierheim. Er gehörte einem kleinen Jungen der irgendwas Unheilbares hatte und nach dessen Tod haben seine Eltern den Anblick des Tieres nicht mehr ertragen, weil er immerzu an den Sohn erinnert hat. So kam es das er bei mir ein neues Zuhause gefunden hat – wenn es hier auch noch etwas chaotisch.ist ... Allen Zweifeln und Bedenken zu trotz hatten Kai und Megumi eine kurze Beziehung. Sehr kurz... Er erzählte mir das es einfach eines Tages so über sie kam und sie sich auf seinen Schoß gesetzt hat. Kai hat natürlich beinahe einen Herzstillstand erlitten, aber dennoch schien es recht bald ziemlich heiß hergegangen zu sein bei den Beiden. Sein erstes Mal hat er mit ihr erlebt und seinen Aussagen nach war es auch schön, aber je öfter sie dann mit einander geschlafen hatten umso routinierter wurde alles. Kai sagte als es vorbei war: „Es hat irgendwie seinen Zauber verloren...“ Sie haben sich dann wieder getrennt, nachdem ihre Karriere nicht voran kam. Hauptsächlich weil sie ihm die Schuld dafür gab, er würde alles falsch machen und zum anderen hatte sie sich auch immer weniger Mühe gegeben, sowohl in der Beziehung als auch bei ihrer Karriere sagt er. Nun, da ich meinen besten Freund wieder ganz für mich habe, gebe ich mir umso mehr Mühe das unser Projekt klappt. Unser Mitbewohner hatte leider absolut kein musisches Talent und schied als zukünftiges Bandmitglied aus.... Mit den Leuten aus unserer alten Klasse hatten wir nur wenig Kontakt, denn wir waren ja nie sonderlich beliebt und des weiteren sind einige auch weiter weg gezogen. Die die noch hier waren, hatten auch nicht viel zu bieten in dem Bereich... So kam es das Kai und ich eine Annonce in der Zeitung aufgegeben haben und sich unser Mitbewohner, der ein paar Jahre älter ist als wir, sozusagen angeboten hat zu helfen – weil er Showbizz schon immer spannend fand, meinte er. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, so heißt es doch. Gesucht haben wir Gitarristen, Keyboarder, Bassisten und wenn es passt auch exotische bzw. klassische Instrumente. Man schickte uns aus ganz Tokyo Einsendungen zu, in Form von zu meist CD's, aber auch USB-Sticks und ganz retro: Tapes! Welch ein Glück das ich meinen alten Kassettenrekorder von zu hause mitgenommen hatte. Natürlich ging alles von beiden Seiten anonym von statten! Es waren sogar einige ganz gute Musiker dabei, aber auch jede Menge Mist, welcher sich anhörte als hätte es ein 3-Jähriger gemacht. Eine der beiden MC-Kassetten war nicht nur von mieser Qualität, sondern wohl auch spieltechnisch absolut … ja … es war Scheiße... Ich wunderte mich zwar wer uns sogar alles einen Stick zu kommen ließ, aber offenbar bekommt man die Dinger heute nach geworfen. Wenn ich daran denke wie ich damals bei meinen Eltern betteln musste, um einen zu bekommen, als das noch neu war... Insgesamt war auch von krassen 15 Hörbeispielen 9 dabei die wirklich ihr Instrument spielen konnten, der Rest nahm unseren Aufruf scheinbar als Scherz, denn es klang wirklich wie aus der Grundschule. Das zweite Tape allerdings erregte unsere Aufmerksamkeit. Wir lauschten dem äußerst begabten Gitarristen und waren uns ziemlich bald einig. „Der ist im Recall!“ witzelte Kai, weil er die ganzen Casting-Shows so satt hatte, die er sich wegen Megumi antun musste. Ich stimmte dem uneingeschränkt zu, der Typ hatte es echt drauf. Es klang wunderschön, flüssig und stimmig. Angetan lauschten wir den Klängen bis zum Schluss und ich wollte gerade meinen Rekorder stoppen, als ein nächster Song ertönte und wir uns auch diesen anhörten. „Der Typ scheint echt gut zu sein...“ bemerkte ich zwischendurch und ließ mich von den zur Abwechslung mal wohltuenden Geräuschen dieses Bandes verzaubern. Als auch das zweite Lied vorbei schien erhob ich mich abermals mühsam um auf 'Stopp' zu drücken als ein Bassspiel begann. „Scheint ja mehrfach begabt zu sein der Junge, ich glaub den nehmen wir auf alle Fälle. Der gibt sich wenigstens Mühe!“ brummte ich und mein bester Kumpel erklärte nun, nachdem er den beigefügten Zettel zur Hand nahm: „Taka, das sind 3 Typen! Die haben uns zusammen ein Band geschickt. Scheint schon 'ne Art kleine Band zu sein oder so... Also wenn du mich fragst, wollen die sicher auch nur zusammen zu uns stoßen.“ „Joar... und wenn du meine Meinung hören willst, würde ich auch alle 3 nehmen wollen. Ich meine da waren ein paar gute dabei, aber wenn man gleich ein eingespieltes Trio bekommen könnte...“ entgegnete ich dem und Kai sprach: „Also auf jeden Fall laden wir sie ein zum Vorspielen. Da machen wir 2 oder 3 Termine und mieten einen Proberaum, dann können alle zeigen was sie live drauf haben.“ „Jungs, also wenn ihr wollt... ich könnte da einen Bekannten von mir fragen, dessen Band ihren Proberaum sicher für 2-3 Tage zur Verfügung stellen können. Natürlich nicht ganz unentgeltlich...“ brachte sich unser Aushilfsmanager und Mitbewohner ins Gespräch ein und selbstredend waren wir begeistert von der Idee. Während wir dem Rhythmus des Basses lauschten hatte ich das Gefühl den Song zu kennen. „Hmm... ich glaub die eine Stelle muss höher gespielt werden...“ „Nee... eindeutig tiefer!“ konterte ich darauf und auch das kurz Gespräch so eben kam mir sehr bekannt vor... Woher nur kam mir dieser Song und die falsch gespielte Stelle im Lied so bekannte vor? „Wie auch immer...“ murmelte Kai und gab zufrieden kund: „Ich will den trotzdem mal live hören!“ Einige Tage später standen also 2 Termine fest, an denen wir je 5 und 4 Einsendungen im zuvor erwähnten Proberaum vorspielen ließen. Zu meinem Unmut erwiesen sich die Ersten die uns vor spielten doch als Flaschen und das eine Mädel welches außerdem dabei war, konnte zwar offensichtlich auch ganz gut spielen, aber sie selbst sagte das sie Angst hätte bei Menschenmassen und ziemlich schüchtern wäre. Es tat mir auch wirklich leid aber, wie sollen wir denn mit ihr irgendwann mal auftreten, wenn sie es nicht mal vor uns drei Anwesenden schafft ohne sich ständig zu verhaspeln? Bei ihr wäre das wohl schon immer so gewesen und ginge auch nicht weg, erklärte sie weiter. Würde ich das ganze hier aus reinem Spaß machen würde ich ihr ja die Chance geben, aber wenn ich so was mache dann will ich davon auch mal leben können. Es klingt hart aber das wäre auch für sie eine Tortur vor vielen Leuten bei Festivals oder so auftreten zu müssen. Kai tat es genauso Leid ihr einen Korb geben zu müssen, doch er sah es ebenso wie ich. „Das fängt ja toll an...“ maulte ich unzufrieden, als das Mädchen den Raum verließ und kurz danach mein Handy läutete. Hiroto war am anderen Ende der Leitung und ich begrüßte ihn mehr oder minder entmutigt. Er hatte nach dem Vorfall damals wirklich um eine Freundschaft gekämpft, ich hab ihm eine zweite Chance gegeben und es bisher nicht bereut. Hiro fragte zwar ob wir Lust hätten mit ihm und seinem neuen Mitbewohner essen zugehen – eine Herren-Runde gewissermaßen, doch ich knurrte nieder geschmettert: „Kein Bock... Alles Mist... ich glaub das war 'ne blöde Idee... Vielleicht sollten wir es sein lassen.“ „Wehe! Taka das ist doch euer Traum und an Träumen muss man nun mal arbeiten, also rann an den Speck!“ versuchte er mich aufzubauen und ich musste nach einer Reihe weiterer Argumente zu geben, das er irgendwie recht hat. Manchmal ist es wirklich nicht leicht, aber aufgeben würde ich sicher sehr bereuen. So wie mit Rei damals... Bereits in einer viertel Stunde sollten unsere 3 Favoriten hier auftauchen und ich gönnte mir erst einmal eine Zigarette – bin echt süchtig nach dem Scheiß geworden... Nicht allzu motiviert nippte ich an meinem Automaten-Kaffee, nahm wieder auf meinem Stuhl platz und hörte ein Klopfen an der Tür. Meine eben noch schläfrige Mine erstarrte vor Fassungslosigkeit, als ich erblickte wer da vorsichtig den Kopf hinein Steckte: „U... Uruha?“ „Oha... 'Taka oder Ruki'... was machst du denn hier?“ kam es verwundert vom Angesprochenen und ich stotterte: „Ich...ich... suche Leute für 'ne Band...“ „Prima! Wir suchen dann wohl euch!“ ließ er mich wissen und trat ganz zur Tür herein, hinter ihm Aoi und diesem entfloh auch nur ein verschlucktes: „Kleiner?!“ Sofort begann mein Herz zu rasen als die Tür ein drittes mal aufging. Ein lang vermisstes Gesicht schaute entsetzt in die Runde und der Unterkiefer klappte nach unten. Reita stand in der Tür und er schluckte nun schwer, dann bildete sich eine Falte auf seiner Stirn und er verließ die Tür zu krachend den Proberaum. „Fuck...!“ nuschelte Aoi, stellte eilig seine Tasche ab und rannte seinem besten Freund hinter her. Uruha atmete tief ein und zog die Augenbrauen nach oben, sagte aber nichts weiter dazu. Mein Atem ging nur stockend und mein Kopf drehte sich. Er ist hier... Ganz in meiner Nähe! Er hat mich gesehen... … und ist abgehauen. Verständlich... „Rei...“ fiepte ich so leise das nur ich es hören konnte und blickte Hilfe suchend zu Uruha. Dieser setzte sich seufzend auf einen der Hocker und stellte seine Gitarre neben sich: „Oh man Leute... das nenne ich Schicksal...“ „Kommt er wieder?“ fragte Kai vorsichtig nach und Angesprochener grübelte einen Moment, eh er sagte: „So wie der ab gedampft ist... nein. Aber wir sind ja nicht hier um Suzuki Dramaqueen-like die Kurve kratzen zu sehen, sondern wegen der Bandsache!“ „Du... du willst noch mit machen?“ wollte ich nun überrascht wissen, denn ich dachte schon das er mit Sicherheit Bescheid weiß und jetzt kein Interesse mehr hat, doch er sprach gelassen: „Sicher doch, wozu sind wir sonst hier? Suzuki kriegt sich schon wieder ein... der schmollt nur.“ „So... dann werde ich mal tun, wofür wir eigentlich hergekommen sind und wir nicht unsere oder eure Zeit sinnlos verplempern!“ tat der Kumpel von Rei kund und packte sein Instrument aus, schloss es an den bereit gestellten Verstärker und stellte ein wie er es brauchte. Nach einem kurzen Räuspern und Probe-Akkorden begann er zu spielen und was soll ich sagen... Es hörte sich nicht nur fantastisch an, sondern sah auch noch sehr stimmig aus. Weiche und offensichtlich geübte Bewegungen, sicheres Umgreifen und spürbarer Elan gepaart mit einer guten Prise Leidenschaft. Testweise gab ich auch ihm ein Blatt mit selbst geschriebenen Noten,wie ich auch alle anderen bisherigen Kandidaten eines gab, nur um mal so grob zu wissen wie es mit der Lernfähigkeit aussieht. Aber auch das meisterte er nach ein bisschen Übung und für mich stand fest: „Also... wegen mir bist du dabei!“ Kai starrte gebannt auf die inzwischen nahezu verstummte Gitarre und sprach dann hektisch: „Sehe ich ganz genau so!“ Breit lächelnd stöpselte der vergleichsweise große Mann mit den tollen Lippen seine Gitarre wieder ab, als sich die Tür ein weiteres Mal öffnete und Aoi hinein trat, hinter sich schließend. Neugierig richteten sich alle Blicke auf ihn und er schüttelte mit dem gesenktem Kopf: „Er ist wütend abgehauen... Keine Ahnung wohin, aber der kommt sicher nicht wieder.“ „Hmmm...“ hörte man es nachdenklich von Uruha, dann zuckte er mit den Schulter und wandte sich an Aoi: „The stage is yours!“ Nicken schnappte sich Gemeinter seine Tasche und holte ebenfalls eine Gitarre hervor, nachdem ich fragte: „Du willst auch noch mit machen?“ „Kleiner... ich kann echt nicht gut heißen was du angerichtet hast, aber deshalb lass ich mir keine Chance durch die Lappen gehen. Wenn Akira damit nicht klar kommt ist das nicht unser Problem und ich denke auch nicht das er deswegen rum zicken wird. Also rocken wir die Hütte!“ spornte er sich unter anderem selbst an und stellte sich den Verstärker ebenfalls ein, begann zu spielen und auch bei ihm war ich recht bald überzeugt. Die Bewegungen waren nicht ganz so geschmeidig wie bei seinem Vorgänger, aber auch er legte eine gewisse Leidenschaft an den Tag. Meine Noten hatte er dafür etwas schnelle drauf als Uruha, aber im großen und ganzen bin ich sehr zufrieden. Auch wenn 2 Gitarren ursprünglich nicht geplant waren, aber warum eigentlich nicht? Wusste ja nicht mal das die Zwei Gitarre spielen können... und auch noch so gut. Ich sah meinem besten Freund ins begeisterte Gesicht, welcher heftig nickte und ergriff dann wieder das Wort: „Joar... also ich denke Kai und ich sind uns einig. Auf jeden Fall seit ihr in der engeren Auswahl, aber ich denke wir sollten den restlichen Vieren noch eine faire Chance geben...“ Innerlich hatte ich mich natürlich schon für die Beiden quasi entschieden, denn ich kannte sie ja bereits und würde meinen das die Chemie auch stimmt. Fehlt noch ein Bassist... Also könnte Reita's Freund Gedanken lesen, sagte er plötzlich: „Das war ziemlich mies von dir Kleiner... Akira hat 'ne richtig schlimme Phase hinter sich... Oder sagen wir... mehrere...“ Fragend blickte ich den Schwarzhaarigen an und dieser begann mich aufzuklären: „Die erste Woche ging er nicht ans Telefon, machte die Tür nicht auf und war auch in der Agentur nicht zu sprechen. Dann die nächste Woche hat er kaum geschlafen, kaum gegessen, hat fast jede Nacht im Club durch gefeiert und gesoffen wie ein Loch... Das hat ihn so geschlaucht das er sich die Woche darauf jeden Tag bis zum Erbrechen voll gefressen hat und danach hat ihn das schlechte Gewissen gepackt und er war anschließend eine Woche jeden Tag, wann immer er Zeit fand im Fitness-Studio um alles wieder weg zu trainieren... Hat sein Körper nicht verkraftete und er ist umgekippt. Ich wollte mich eigentlich bei euch nicht mehr einmischen, aber... sieh zu das du verflucht noch mal die Arschbacken zusammen kneifst und wenigstens um Entschuldigung bittest...! Das wird er dir doch wert gewesen sein oder?“ Viel mehr war er mir wert... „Er... bedeutet mir immer noch unendlich viel...“ nuschelte ich geknickt, denn Aoi hatte vollkommen recht mit dem was er sagt. Ich bin das aller Letzte... Es ist ja nicht mal so das ich Rei nicht mehr geliebt habe, ich hab ich vergöttert und... auch das hat sich nicht verändert... Ich träume ständig von ihm und verdränge alles am folgenden Tag wieder, vehement. Ausblenden wollte ich es... ich Versager... Nicht einmal einen beschissenen Brief hab ich Stande bekommen, auch wenn ich sicher gefühlte 1000 in Gedanken geschrieben hatte. Mehr aber auch nicht... Die Gitarristen jedenfalls hinterließen ihre Nummern und machten sich auch wieder auf den Heimweg. Aoi's Standpauke war mir nicht peinlich, Kai wusste schließlich genau was ich wie und warum verbockt hatte. So beließ er es auch dabei und wir konzentrierten uns mehr oder weniger auf das Geschäftliche. Am Abend lag ich wie so oft bis spät in die Nacht wach im Bett und grübelte. Grübelte über meine grenzenlose Dummheit und über Aoi's Worte. Ich hab so einen riesen Haufen Scheiße gebaut.. Ich hab ihm das angetan wovor er sich vermutlich die ganze Zeit gefürchtet hatte, als er keine Beziehung wollte... Er hatte ja so recht... Wie konnte ich das nur tun? Es war doch nur so ein beschissener Antrag! Und wenn ich ihn angenommen hätte, würde er sicher nicht sofort die Hochzeit verlangen... Wieso nur hab ich damals nicht darüber nach gedacht...? Wieso bin ich Halsüberkopf abgehauen? Verdammt noch mal... Ich muss mit ihm reden...! Jetzt! Naja nicht jetzt... Aber morgen oder so. Auf jeden Fall ganz bald! Nachdem ich mich in dieser Nacht nicht nur um den Schlaf brachte, sondern am liebsten mir selbst so tief in den Arsch getreten hätte, das ich mit den Zähnen Klavier spielen könnte, brachte ich es wieder 1,5 Wochen nicht fertig zu ihm zu gehen. Ich verdammtes feiges Arschloch...! Kann nicht mal wirklich sagen wovor ich mich fürchtete. Wahrscheinlich das Rei mich genauso bestrafen würde wie ich ihn. Da ich mich zudem auch mit meinem Dachschaden abgefunden hatte, hab ich auch kein Problem damit gehabt meinem Hündchen die Entscheidung in bzw. unter die Pfoten zu legen. Er liegt nämlich gerne auf meinen Blättern, vorzugsweise auf meinen Notenblättern... und da habe ich einfach auf 2 Zettel 'hin gehen' und 'nicht hin gehen' geschrieben. Die Wahl des Tierchens fiel auf 'hin gehen'. Nun gut... dann zeig mal das du Eier hast Takanori! 3 Tage später hatte ich frei und probierte mein Glück, fuhr mit Hund und Glückssonnenbrille in die wohlbekannte Gegend und je näher ich dem Haus kam umso mehr zitterte ich. Kurz davor hatte ich fast einen Nervenzusammenbruch – so kam es mir vor... Allen Mut zusammen nehmend trat ich an die Haustür und las die Namen durch. Suzuki... er wohnt als noch hier... Mein Herz raste ohne ende und wollte vor Angst schier weg galoppieren. Die Eingangstür war offen und ich trat in den Flur, stieg in den Aufzug und fuhr mit zitterndem Hündchen auf dem Arm nach oben. Kein Wunder das er Angst zu haben scheint, der Aufzug ist immer noch das alte klapprige Ding. Noch einmal vergewisserte ich mich oben angekommen und las den Namen am Schild. Das Gerät in der Wand neben der Tür war ebenfalls noch das Selbe wie vor einem Jahr. Ob er den Code geändert hat? Mit Sicherheit... denk ich... Es roch sogar auf eine seltsame Art und Weise schon vor der Tür nach ihm. Sein unwiderstehlicher Duft... So betörend... Er lullte mich sofort wieder ein. Etliche Male tief durch atmend – so tief das mein kleiner Begleiter vermutlich dachte ich würde hier gleich krepieren – drückte ich den Klingelknopf. Mein Herz wummerte entsetzlich gegen meinen Brustkorb und brachte dem wallenden Blut meinen Körper zum Kochen. Die Sonnenbrille rutschte mir vor lauter Nervosität von der Nase und ich nahm sie vorsichtshalber ab. Er öffnete nicht. Weiß er das ich da bin? Hat er mich hoch kommen sehen? Ein weiteres Mal drückte ich den Knopf und hörte tatsächlich etwas hinter der Tür rappeln. Mein Herz rutschte in die Hose und meine Augen waren panisch aufgerissen. Jemand war dabei die Tür zu öffnen und mir fiel ein, das Reita ja immer schon erst nach dem zweiten Klingeln oder Klopfen reagiert hatte. Hat sich also auch nicht verändert... Die Tür ging auf. Ein blonder verwuschelter Haarschopf lugte hervor. Es war unverkennbar 'sein' Haar. Ein weiteres Stück wurde die Wohnungstür auf geschoben. Er ist es...! Zwei Augen fixierten mich zunächst aus schmalen Schlitzen, dann weiteten sie sich geschockt. Einen Augenblick starrte er mich an, dann bildete sich eine sehr tiefe Falte der Wut zwischen seinen Augen. Akira sah richtig böse aus... Böse auf mich... Ich hatte Angst. Angst vor so Vielem was jetzt passieren könnte. Er sah nicht so aus als würde er sich freuen... Eher als würde er mich zusammen schlagen wollen. Würde er das tun? _________________________________________________________________ Da sich Einige beschwert haben das sie 2 Jahre zu lang finden, hab ich mich auf 1 Jahr runter handeln lassen und hoffe damit vllt. entgegen zu kommen. Wie man sieht hat sich einiges geändert und dennoch ist vieles beim Alten geblieben. Aber die Preisfrage ist wohl: Was verdammte Axt wird Akira jetzt tun? Raum für Möglichkeiten gäbe es da jetzt viel, aber wir wissen ja eines: manchmal versteht man Reita's Worte und Taten erst hinter her ...^^ Also was denkt ihr was passiert? Ansonsten... joar vorletzte Kapitel, Endspurt, Ziellinie in Sicht. Und... ich vermisse euch jetzt schon v.v... Und meine beiden Lieblinge <.<...! *flennt* Ein Kapitelchen hab ich dann noch und dann: aus die Maus... Hab ich euch genug gelangweilt, gequält und mit Lemon's gefoltert ;) Ich hoffe es hat euch wieder ein wenig gefallen und freu mich auf eure Meinung :) (Anbei: jajajaja ich weiß ich hab die letzten Kapitel noch immer nicht korrigiert, aber ich schaff's einfach nicht aus Zeitgründen und somit ist auch dieses vermutlich noch etwas durchwachsen, aber hoffe dennoch lesbar x.x) Sollte eigentlich auch als ein Kapitel erscheinen, aber ihr wisst ja Zeit ist gerade nicht auf meiner Seite...^^ Einige freut es vllt. weils dann noch ein Kapi gibt und andere bewerfen mich mit Kieseln weil sie wissen wollen was passieren wird... Verratet mir doch was ihr denkt :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)