You are someone in the world, but for someone you are the world! von -Sian- ((Ruki x Reita)) ================================================================================ Kapitel 57: Die Stunde der Wahrheit ----------------------------------- Eine der beschissensten Nächte überhaupt lag fast hinter mir und ich hatte kein einziges Auge zugetan. Ich war zwar müde und geschafft, dreckig ging's mir auch und Schlaf hätte mir sicher gut getan, aber es ging einfach nicht. Zu viele Gedanken und Ängste kreisten durch meinen Kopf. Meine Augen taten weh, mein Körper fühlte sich an wie durchgewalkt. Bald würde es wieder hell werden und ich muss mich dem Unausweichlichen stellen. Ich habe ehrlich gesagt solche Angst davor, das ich mich noch nicht ein mal getraut hatte im Bett zu schlafen und nächtigte somit auf dem Sofa. Erst jetzt wo der Tag anbrechen sollte, wurden meine Augenlider so schwer, das sie nicht mehr offen bleiben wollten und ich driftete in einen wenig erholsamen Schlaf ab. Mein Kopf brummte wieder, als ich das nächste mal die Augen aufschlug und mich ziemlich verpeilt um sah. Der noch immer abgedunkelte Wohnraum wurde nur spärlich vom Tageslicht erhellt, was vielleicht auch ganz gut war... Ich wollte mich schwerfällig auf die andere Seite drehen, als ich unerwartet Reita auf dem Boden vor meinem Sofa sitzen sah, welcher mir nun sein Gesicht zudrehte und leise hauchte: „Hey... wie geht’s dir?“ „Nich so...“ murmelte ich ehrlich und wurde besorgt gefragt: „Kopfschmerzen? Willst du was dagegen?“ „Nein... ich halt es aus...“ nuschelte ich und erhob mich etwas, nachdem Akira ebenfalls aufstand. Doch statt wegzugehen oder mich fertig zu machen und mir zu sagen was ich ihn alles kann nach der Nummer im Club, setzte er sich zu mir auf das Sofa und legte die Füße hoch, so das ich noch Platz hatte. Er tat nichts von all meinen Befürchtungen... Noch nicht... Sanft dirigierte er meinen Kopf auf seinen Bauch und ich flüsterte: „Warum sitzt du hier?“ „Warum warst du nicht im Bett?“ stellte er eine Gegenfrage ohne mir zu antworten, ich zuckte mit den Schultern und brummte: „Ich denke du willst mich da nicht mehr haben...“ „Ach Taka...“ seufzte Rei und ergänzte leise: „Schlaf noch ein bisschen, dann reden wir...“ Warum hältst du mich noch hin? Warum beendest du es nicht einfach, du hast es doch sowieso vor... Warum lieg ich noch immer in deinen Armen..? Warum hast du mir eben dieses kleine Lächeln geschenkt und hast dennoch ausgesehen als ob du weinen willst...? Meine Gedanken rasten förmlich ins Leere. Ich weiß nicht warum er es mir so schwer macht... Seine liebevoll streichelnde Hand in meinem Nacken lässt nur wieder vergebens Hoffnung sprießen... Aber wenn das das einzige ist was mir von ihm bleiben soll und was ich als letztes von ihm haben darf, dann werde ich es einfach genießen... solange ich kann. Langsam ebbte das sanfte Kraulen ab und ließ vermuten das Reita wieder eingeschlafen war. Nach einiger Zeit in der ich einfach reglos die Wärme seines Körpers genoss, war auch ich kurz davor erneut ins Reich der Träume ab zu driften, als ich Akira plötzlich ganze leise flüstern hörte: „Taka? Schläfst du?“ Darauf reagieren wollte ich nicht, denn so hatte ich vielleicht noch die Chance auf ein klein wenig mehr Zeit mit ihm, wenn er denkt das ich schlafe. Auch als er ein zweites mal nachfragte, gab ich keinen Mucks von mir und blieb ganz still liegen. Damit offenbarte sich mir nun eine neue Entdeckung an Rei: nicht nur das er betrunken im Halbschlaf ehrlich antworten kann, sondern auch das er offenbar gern mit schlafenden Leuten redet. „Verflucht Takanori... Was hast du nur gemacht, ich erkenne mich nicht wieder... Ich wollte doch das du diese Nacht in meinem Bett schläfst... Scheiße, ich will das du jede verdammte Nacht in meinem Bett schläfst...! … und ich hab absolut keine Ahnung wie ich dir das nachher noch erklären soll...“ murmelte er nicht sehr deutlich und leise vor sich hin und meine Rätselraten-Glühbirnen im Kopf brannten durch. Hö? Wie jetzt? Mein Herz überschlug sich in den nächsten Minuten ein paar mal, das ich fast Angst hatte zu krepieren und meine Nerven waren aufs Äußerste angespannt. Eine innere Stimme riet mir jedoch aber einfach weiterhin liegen zu bleiben. „Taka... du bist schön wenn du schläfst... Du bist niedlich wenn du kaust, oder an deinen Nägeln knabberst...oder einfach nur da stehst, die Lippen spitzt und mich küssen willst... Gott, du bist verflucht heiß wenn du tanzt, läufst oder wenn du wütend bist oder wenn dir was peinlich ist... Das Schlimme ist ich kann dir nachher nicht mal sagen wie lange ich du mich mit allem schon so verrückt machst... Weißt du wann das war? Als du damals zum ersten mal vor dem Club standest und deinen Kumpel Kai ratlos angesehen hast, als er dir den gefälschten Ausweis gegeben hat. Ich hab mich da gerade mit dem Türsteher unterhalten und ihn gebeten ja was Leckeres für mich durch zu lassen. Da hab ich dich gesehen und für den Abend ausgewählt, du solltest mein Opfer sein. Wie geplant hat er dich rein gelassen und ich musste nur etwas warten bis du dir ein wenig Mut angetrunken hattest. Schäbig... ich weiß... Doch ich wusste auch das du nicht wie die zahlreichen Anderen dort warst, die mir damals beinahe jeden Abend hinter her gerannt sind... Bei dir war ich mir nicht sicher ob ich dich kriegen würde...“ erzählte mein Reita nun einfach drauf los und ich wusste nicht was ich tun sollte. Sollte ich mich als wach zu erkennen geben oder einfach liegen bleiben und weiter lauschen? Wer weiß was er mir erzählen kann, wenn ich 'schlafe'? Will er mich vielleicht doch nicht los werden? „So ein mieser Dreck Taka.... Du ahnst bis heute nicht wie sehr ich dich schon damals wollte und ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht mal warum. Hab auch nicht weiter darüber nach gedacht und mich lieber ans Werk gemacht dich aufzureißen. Auch du bist mir wie all die Anderen ins Netz gegangen und mir gefolgt, nur hast du nicht gewusst wohin. So unbeholfen... so naiv wie du da einfach in den Darkroom spazieren wolltest... Das konnte ich nicht zu lassen. Du warst mein! Die Typen da drinnen hätten sich über dich hergemacht, ohne auch nur ein einziges Mal mit der Wimper zu zucken... Genau das... hatte ich auch mit dir vor... Ich habe stark vermutet das du nicht volljährig bist, aber ich wollte es nicht wahr haben... Als du mir gesagt hast wie alt du bist, war ich nicht geschockt sondern eher... wachgerüttelt. Ich wollte dich mir selbst verbieten und hab es nicht geschafft der Verlockung zu widerstehen, ich – musste – dich haben, deine Unschuld sollte mir gehören... nur mir! Wie du ja schon weißt dachte ich: wenn ich dich einfach endlich gevögelt habe, geht diese scheiß Faszination endliche wieder weg. Tat sie nicht, im Gegenteil ich wollte mehr – ich will noch immer mehr! Das war dein Köder für mich... und ich hab ihn mit Genuss gefressen. Klever mein kleiner Takanori, hast schon damals von mir gelernt, ohne das es einer von uns beiden hätte ahnen können wo wir jetzt landen würden. Ich will dich nie wieder teilen müssen... Es tat so verdammt weh... zu sehen wie ein Anderer dich mir wegnehmen will... Sag mir Takanori... habt ihr beide bekommen was ihr wolltet?“ wisperte er einfach immer weiter und ich wollte schon fast antworten auf seine letzte Frage und blieb dann doch weiterhin still. Vielleicht brauchte Rei es einfach mal, um sich alles von der Seele zu reden, auch wenn er denkt das er nur sich selbst zuhören würde... „Ich bin so ein mieses Arschloch Taka... Du hast immer gesagt das du mich liebst und... erst jetzt ist mir klar geworden wie sehr ich dir jedes Mal weh getan habe... Es fühlt sich so verdammt beschissen an... Für mich waren das einfach nur Ficks zum Zeitvertreib oder um Druck abzubauen... Wie andere Leute puzzeln oder joggen gehen... Es entspannte mich und füllte die Leere in mir... nur das es mir immer weniger brachte... Der Druck in mir wurde immer größer, auch wenn es eine andere Art von Druck war und ich wusste ich kann ihn bei dir abbauen... Das hört sich alles so unglaublich scheiße an was ich dir sagen will... Dabei will ich doch nur eines:... bleib bei mir...“ murmelte Akira immer leiser vor sich hin, doch ich wollte ihm nicht länger was vorspielen und antwortete: „Ich bleibe bei dir... für immer wenn du das willst...“ Auch wenn mir klar war das 'für immer' ein recht langer Zeitraum ist und es sich wohl nicht einrichten lässt, nicht irgendwann sterben zu müssen. Aber es klang schön... Ich hob mich ein wenig an und blickte in seine geröteten Augen, nachdem ich etwas vorwurfsvoll ergänzte: „Ich dachte du willst mich los werden Rei...! Fuck... ich bin so fest davon ausgegangen, das du mich in die Wüste schickst!“ „Es tut mir leid... Seit... seit wann bist du wach, was hast du alles gehört?“ wurde ich nun gefragt und ich gestand flüsternd: „Ich hab nicht geschlafen...“ Vorsichtig setzte ich mich auf Reita's Schoß und versuchte mir weiterhin Klarheit über die Situation zu verschaffen, denn so ganz traute ich dem Frieden nicht … und das er mich wirklich noch will... „Ich wollte nicht das du das hörst...“ knurrte er und sah zur Seite weg, ich drehte sein Gesicht wieder zu mir und wisperte: „Doch... du wolltest das ich das höre, du konntest es nur einfach nicht offen sagen... Und ich bin froh das du diesen Weg gewählt hast und dich nicht weiter vor mir versteckst...“ Zart küsste ich über die Maßen dankbar am Hals meines Gegenübers entlang und hörte ihn erst leise seufzen, dann unbeholfen stammeln: „Takanori... ich... ich möchte... mit dir... was Festes... Ich will... dich nie wieder... in fremden Armen sehen müssen... Ich will eine feste...Be... Bez...“ „Beziehung?“ half ich ihm leise schmunzelnd auf die Sprünge und er machte mich unendlich glücklich als er nickte. Ich frage mich wirklich weshalb er so ein Drama macht und mich beinahe um den Verstand bringt, das ich am liebsten aus dem Fenster springen will... Vermutlich war ihm das auch alles andere als leicht gefallen, so wie ich ihn kenne... Freiwillig gibt er doch nichts zu und ohne Folter kriegt man auch nicht aus ihm raus, was er denkt oder fühlt. Meine selig lächelnden Lippen drückten sich auf die seine und ich küsste Akira, der mal wieder wie ein verschrecktes Reh drein schaute und stellte dabei fest: „Du schmeckst nach Whisky....“ Angesprochener sagte nichts, sondern beugte sich lediglich vor und hob kurz seine Flasche neben dem Sofa an. Ich hob gespielt tadelnd eine Augenbraue an und fragte: „Musstest du dir Mut an saufen..?“ Er nickte erneut und stellte die Flasche wieder auf den Boden, zog mich näher zu sich und legte wie üblich besitzergreifend seine Hände an meinen Hintern. Aber wenn wir schon mal so offen mit einander kommunizieren können – auch wenn Rei sich mal wieder arg zurück hält seit ich 'wach' bin, hakte ich wenigstens noch ein paar Sachen nach die ich unbedingt wissen musste, da sie an mir nagten: „Rei... wem schreibst du nachts ständig?“ „Aoi... Ich... war in letzter Zeit ziemlich durcheinander... wegen dir und vor allem wenn du nachts neben mir gelegen hast... so... unschuldig... Verdammt Taka, ich hätte dich am liebsten jede Nacht wach gemacht und dich berührt und... scheiße ich wollte deinen Körper spüren, dir lauschen und dich riechen, schmecken die ganze Nacht vögeln... Das ist doch nicht normal! Du hast mich echt fertig gemacht und das obwohl du nicht mal was dafür kannst... Ich bin verzweifelt und musste Yuu um Rat fragen...weil das wie 'ne Sucht war... es 'ist' eine Sucht! Ich wollte einfach nicht süchtig sein und schon gar nicht nach 'nem Grünschnabel... wie dir... Yuu hat mir die ersten Male noch Tipps gegeben, aber dann ist er irgendwann explodiert und hat gesagt ich soll tagsüber schreiben oder zu ihm gehen. Ich bin ein sagenhafter Trottel... ich weiß...“ nuschelte es vor mir und ich schlang meine Arme um seinen Hals. Ach Rei... du hättest mich doch einfach fragen können, ob man um diese Sucht herum kommt... Nein... man kommt definitiv nicht drumherum.. und man wird automatisch zum Volltrottel..! Dennoch bin ich froh darüber das du mich schlafen lassen wolltest und mich nicht geweckt hast, schließlich muss ich in die Schule. Aber das ein oder andere Mal hätte sicher nicht geschadet... Das sag ich dir aber gewiss nicht, sonst hab ich die nächsten Nächte keine Ruhe vor dir! „Nach wem riechst du, wenn du wieder kommst und so einen süßlichen Geruch an dir hast...?“ wollte ich nun vorsichtig wissen und er brummte: „Auch Aoi.... oder vielmehr seine neue Freundin... Die ist vom Beruf her so 'n Parfüm-Mixer und braut das Zeug auch bei Yuu zu Hause, da riecht's immer als wäre ein Fass explodiert – schrecklich... Das lustige daran ist, das es die Nervensäge aus dem Flugzeug damals war, als wir in den Urlaub geflogen sind... kannst du dich erinnern?“ erstaunt blickte ich Reita nun ins Gesicht und er grinste: „Ja... mich hat's auch umgehauen und na ja... sooo lästig ist die Frau gar nicht... Er hat sie kennen gelernt als er ihr ein Kleid für ihre Hochzeit verkauft hatte, die Hochzeit ist aber geplatzt – warum weiß ich nicht; interessiert mich auch nicht. Dann haben sie sich öfter getroffen... hab mich schon gefragt wieso er in letzter Zeit so wenig für mich davon opfern wollte...“ „Schön das er Jemanden hat“ flüsterte ich zufrieden mit den Neuigkeiten, denn das heißt ja das Aoi sich durchaus auf wen anderes einstellen kann und meine nette Urlaubsbekanntschaft über ihren Idioten von Verlobten hinweg gekommen ist! Doch eines wäre da noch: „Rei... warum hast du gelogen, als ich dich gefragt habe wo du warst und gesagt hast, das du einkaufen gewesen wärst...?“ „Ich hab nicht gelogen, ich war wirklich einkaufen.... nur eben keine Lebensmittel“ antwortete er mir und ich blickte dem – nebenbei bemerkt komplett nackten – unter mir Sitzenden verwundert in die Augen. „Taka ich wollte dir das eigentlich erst zu unserem halbjährigen 'Abkommens-Tag' schenken und vielleicht... wenn du willst... mehr draus machen... 'ne feste Bez....“ „Beziehung? Du hast echt Probleme mit dem Wort, hm?“ schmunzelte ich nun und beobachtete wie er abermals nickte, zwischen die Sofa-Polster griff und ein kleines Schächtelchen heraus holte. Skeptisch beäugte ich das Ding und mein Gegenüber flüsterte leise, beim aufmachen: „Das eine ist 'ne Dehnungssichel für dein Ohrloch, das andere ist ein kleiner Tunnel für später. Ich war beim Piercer und hab mich schlau gemacht... und dir das da mit gebracht.“ „Oh wie geil!“ quietschte ich freudig, denn zum Einen war das durch aus praktisch, was er mir geschenkt hat und zum Anderen war ich sowieso der glücklichste Mensch auf der Welt. Reita will mir gehören! Ich konnte mein Glück kaum fassen und knutschte mein überrumpeltes Opfer in die Sofa-Lehne. Vielleicht auch etwas zu überschwänglich, denn er musste mich bremsen mit den Worten: „Taka Vorsicht! Sonst ist es gleich wieder aus mit Reden, wenn du Klein-Aki da mit hinein ziehst – der ist eh schon so anfällig für dich und ich will es einmal schaffen nicht über dich her fallen zu müssen!“ „'Tschuldigung...“ murmelte ich grinsend und spitzte die Lippen, um sie auf die seinen zu tupfen und flüsterte leise: „Danke... für alles...! Ich will... nur noch eines los werden und zwar... die Sache mit der Beziehung, die dir so schwer fällt. Ich will das du weißt, das ich dich nicht einengen werde, du kannst nach wie vor weg gehen mit wem und wie lange und wohin auch immer du willst, nur um eines möchte ich dich bitten: Nur ich, Ok? Nur ich will deinen Körper und deine Wärme spüren dürfen... und deine Seele mit meinen fiesen kleinen Ködern vergiften dürfen... nur mich wirst du begehren...Ok?“ „Ok...“ kam es kaum noch hörbar von meinem Gegenüber, eh er mich sanft an seinen nackten Oberkörper zog und demonstrativ seine Hände unter meinem Shirt auf meinen Rücken legte. Lächelnd nahm ich dies zur Kenntnis und raunte mehr als zufrieden: „Gut dann hätten wir das ja geklärt.“ „Eins noch Taka... Was habt ihr... du und diese Ratte gemacht? Habt ihr wirklich...?“ fragte Akira nun wieder sehr zurückhaltend, aber sehr interessiert und ich schüttelte den Kopf: „Nein ich glaube nicht... ich konnte nicht... Ich will doch auch nur dich...“ „Du glaubst?“ hakte er nach und ich murmelte leise: „Ja ich weiß es nicht mehr so genau, ich kann mich nicht dran erinnern das ich ihn gevögelt hätte... Ich bin dir nach gerannt und kam irgendwie überhaupt nicht mehr klar... Miyavi – der Barkeeper hat mir gesagt ich hatte irgendwelche Drogen intus... Ich hab aber keine genommen! Andererseits hat er sicher schon öfter Leute unter Drogeneinfluss gesehen, also wird er wohl recht haben... Hab mich auch noch nie so gefühlt und schon gar nicht wegen 2 Gläser Whisky-Cola...“ Sofort wetterte das eifersüchtige Objekt meiner Begierde verärgert los: „Ich schwöre dir, krieg ich raus das es Hiroto dieser kleine Sack war, dann reiß ich den in winzige Stücke...! Du gehörst zu mir und ich will nicht das du dich wieder mit dem Typen triffst! Lerne mit Kai oder Yuu, der war gut in Chemie – ich bin 'ne Null, aber nicht dieser Wichser, ich kann den Gedanken nicht ab, das er auch nur einen Finger an dich legt und-....“ „Psssst...“ unterbrach ich grinsend Rei's aufgebrachtes Meckern mit einem Kuss, denn auch er sieht definitiv niedlich aus wenn er sich aufplustert und setzte leise fort: „Nein ich geh nicht mehr zu ihm, das hat er sich selbst zu zuschreiben...“ „Ich brauch erst mal einen Schluck Whisky... darf ich?“ murmelte es nun direkt an meiner Ohrmuschel, da ich abermals meine Arme um seinen Hals geschlungen hatte. „Das ist doch Schwachsinn, das du denkst mich wegen so was fragen zu müssen. Ich sagte doch meinetwegen kannst du machen was du willst, aber Sex und dergleichen gibt’s nur noch bei mir! Sonst muss ich 'Klein-Aki' mal zeigen wer sein neuer Herr ist und ich bin nicht zimperlich!“ drohte ich spielerisch und sah auf jenes 'Objekt', als Reita die Flasche wieder wieder absetzte, breit zu grinsen begann und im dreckigen Ton flüsterte: „Na na na... was hab ich gesagt? Er ist empfindlich und fährt voll drauf ab wenn du ihm so was sagst, also reize ihn nicht, sonst bleibt's nicht beim Reden.“ „Der traut sich doch eh nicht!“ neckte ich mein Gegenüber und er murrte: „Wart's ab... ich hab nicht untertrieben, wir sind total süchtig nach dir.“ „Bin dafür ihn zu testen...“ raunte ich verführerisch ins Ohre meines Freundes(!) - Ja... Meins! - und knabberte genüsslich an dessen Hals, vernahm ein leises Seufzen und ein leises Knurren: „Wie frech... dabei geb' ich mir soviel Mühe mit ihm und du machst alles kaputt...“ „Ich bin so ungezogen...“ schnurrte ich nun in Reita-Art und freute mich riesig bei dem Gedanken, das er nun endlich mir gehören würde. Meins... Meins! Meeeiiins!!! „Ich geb dich nie wieder her, das ist dir klar oder...?“ brummte es ganz dicht vor mir in einem Kuss hervor und ich lächelte: „Du tust ja gerade so als würde ich weg gehen und nie wieder kommen...“ „Untersteh' dich das zu tun...“ nuschelte Akira und drängte mich nun doch ganz nah an sich, als sein Kuss inniger wurde. Mein Lächeln darüber ebbte jedoch bald wieder etwas ab, als ich gestehen musste: „Rei... ich geh gleich nach Hause, ich brauch für morgen 'ne Unterschrift, weil ich heute hätte in der Schule sein müssen und ich muss noch was holen für den Unterricht... Aber ich verspech's dir das ich morgen wieder hier bei dir bin...“ „Wehe wenn nicht... schlimm genug das du mich jetzt alleine lassen willst...“ murrte es ein wenig missmutig an meinen Lippen und dann wurde ich auch sogleich geknutscht. Am liebsten wäre ich ja auch geblieben und hätte mich dem hingegeben, worauf die Schmuserei hier vermutlich hinaus gelaufen wäre, aber dann hätte ich morgen ohne Unterschrift ein Problem in der Schule. Ich muss auch erst mal meinen Eltern verklickern wieso ich nicht da war... Oh man... bleibt einem aber auch nichts erspart... „Noch ein paar Minuten, dann geh ich... aber... jetzt nage ich dich lieber noch etwas an. Mein Revier markieren und so...“ tat ich flüsternd kund, knabberte dabei an meinem Gegenüber herum und dieser raunte genießend: „Mach was du willst mit mir... ich werde dir alles verzeihen...“ „Alles...?“ hakte ich amüsiert nach und ergänzte meine Frage: „Und wenn ich dich zwingen wollen würde deinen Whisky von meinem Körper zu lecken und du dürftest nicht mehr als das?“ „Das erinnert mich an eine Szene aus 'From Dusk Till Dawn'... wo Selma Hayek Quentin Tarantino den Fuß in den Mund steckt und den Bourbon an ihrem Bein entlang in dessen Mund hinein fließen lässt...“ konterte er grinsend, legte den Kopf in den Nacken und präsentierte mir seine schutzlose Kehle. Irritiert von seinen Worten bemerkte ich: „Wusste nicht das du auf Selma stehst oder ist es Quentin?“ „Weder noch... Ich finde die Szene hat was und vor allem mochte ich die Schlange mit der sie getanzt hat. Seit dem steh ich auf Reptilien-Muster... auch wenn das Vieh weiß war“ erklärte Reita mir und schmunzelte auf meine ratlose Mine entgegen. „Ich dachte du bist eher der 'Roter Samt-Typ'...“ neckte ich ihn deshalb und er sagte daraufhin: „Das sowieso... aber ich steh auch auf deine nackte Haut...!“ Nach eben Jener fühlte er nun an meinem Rücken und ich musste dem rechtzeitig Einhalt gewähren, bevor wieder mal alles zu spät für uns ist. „Rei... ich muss los...“ nuschelte ich und Angesprochener murrte: „Och nö... ich will doch noch meine Belohnung für meinen Seelen-Strip haben, nackt bin ich ja schon... oder viel mehr 'noch'...“ „Ja ich seh's... und es fühlt sich verdammt gut an... und... morgen nach der Schule darfst du auch... Nur heute ist es unpassend und ich muss nach Hause, bevor meine Eltern schlafen gehen Es ist eh gleich dunkel...“ redete ich dem widerwilligen Objekt meiner Begierde gut zu und löste mich schweren Herzens. Schnell warf ich meine restlichen Klamotten über und schnappte den Schulkram den ich für morgen brauchen würde, zog meine Schuhe an und stand nun vor der Wohnungstür. Dort lauerte ein nackter Akira-Köder auf mich der ein mich weiteres mal Aufhalten wollte, doch ich setzte mich eisern durch: „Bitte Rei... ich weiß ich hab versprochen, das du mich haben kannst wann immer du willst, aber das hier ist eine Ausnahme und glaub mir... ich hab keinen Spaß daran das gleich meinen Eltern erklären zu müssen, aber noch bin ich minderjährig und brauch die blöde Unterschrift...“ „Na schön... aber ich ruf dich nachher an und wir... telefonieren noch ein wenig... du weißt schon...“ „Tun wir das...?“ fragte ich schmunzelnd, denn ich wusste genau was für ein 'Gespräch' er da im Sinn hatte, dennoch musste ich wirklich los und brummte daher erneut: „Lass mich vorbei...Ok?“ Doch er versuchte mich bis zum Schluss zu überreden, indem er mir mit der Zunge wild den Mund umpflügte und seine Hände auf Wanderschaft schickte. Grinsend wehrte ich mich und er murrte wenig begeistert: „Hm.... na schön... Schlaf gut... und wehe du gehst nicht ans Handy!“ „Versprochen...!“ hauchte ich und hörte es ganz leise noch: „Ich vermiss dich jetzt schon...“ „Bin doch noch da.“ entgegnete ich dem, wie er es damals vor der Schule zu mir gesagt hatte und wir spielten das Spiel weiter, denn auch Reita wusste offenbar noch die Worte: „Aber gleich nicht mehr... ich platze vor Sehnsucht...“ Wieder bildete sich ein seliges Lächeln auf meinen Lippen, doch löste mich schnell und verließ nach einem letzten flüchtigen Abschiedskuss die Lasterhöhle des Löwen. Wir können ja schließlich morgen ausgiebig da weiter machen, wo wir eben aufhören mussten... Ich nahm die Treppen und mit jedem Schritt den ich hinab stieg, wurde mein glückliches Grinsen immer breiter und breiter. Kaum war ich aus dem Haus klingelte mein Telefon und ich kramte es schnell aus der Tasche. Akira rief an und ich nahm schmunzelnd ab: „Schaffst du es etwa nicht mehr ohne mich zu atmen?“ „Nein... will ich auch nicht... und ich wollte dir noch 'gute Nacht' sagen...“ murmelte es zurückhaltend in den Hörer und ich ging ein paar Schritte weiter, nach dem ich neckend anmerkte: „Das hast du doch oben schon.“ Dann passierte etwas womit ich eigentlich schon nicht mehr gerechnet hatte. Rei begann sich stammelnd zu äußern: „Na ja eigentlich wollte ich.... nur sagen... das... also... ich... Fuck Taka, ich kann so was einfach nicht...“ grummelte er ins Handy und setzte dann doch fort: „Also... was ich sagen wollte... ich... hab... mich... eventuell... Verdammt... vielleicht hab ich mich... in dich.... verliebt...“ Mein Herz blieb mit einem mal stehen und ich auch. An Ort und Stelle drehte ich mich in Richtung des Wohnhauses zurück und sah seinen schmalen Körperumriss im Fenster stehen. Ganz leise sprach er weiter: „Takanori... ich glaub... ich liebe dich...“ Mein Herz fing wieder an zu schlagen und wummerte nun so heftig, als wolle es mir aus dem Hals springen. Ich wollte etwas sagen, aber mir fehlten absolut sämtliche Worte. Dann plötzlich schrie er hysterisch ins Handy, doch ich hatte kaum verstanden was er wollte, so benebelt war ich. Ich stand mitten auf der Straße und es hatte angefangen zu regnen. Doch all das war in diesem Moment nicht mehr wichtig. . . . Zwei Scheinwerfer kamen auf mich zu... Nicht schnell... aber in diesem Augenblick zu schnell für mich... Ein dumpfer Aufprall... Dunkelheit... . . . Dann sah ich verschwommene Bilder und hörte verzerrte Stimmen... Hell... Laut... und wieder vollkommene Dunkelheit... _____________________________________________________________ Mhmm ja... ein Autounfall also... Was soll ich noch groß zu sagen? Das Gespräch hier war ziemlich schwer zu händeln fand ich... Den Grad zwischen 'endlich mal aufrichtig sein' und doch nicht 'too much' Die allgemeine Atmosphäre der Beiden beizubehalten und doch wieder das 'Neue' mit reinzubringen – eine erkennbare Veränderung, die Rei nun endlich zu gelassen hat. Schwere Geburt Herr Suzuki! Und dann schlägt das Schicksal gnadenlos zu... Wer kennt das nicht, schon mal auf finsterste Art und Weise 'in die Fresse zu bekommen'? Glück denjenigen, denen es bisher erspart geblieben ist... So schnell kanns gehen: In einem Moment der glücklichste Mensch der Welt und ein paar Sekunden später todtraurig. Öhm ja... wen es interessiert: ich hab die ganze Zeit beim Schreiben des Kapitels einen Song gehört und im Kopf gehabt: 3 Doors Down – Here without you.... wenn das wer kennt. Ein wunderschönes Lied @.@ ... hoffe das hat mich nicht zu sehr runter gezogen... naja so stell ich mir in etwa Rei's Gefühle vor. Vor und nach dem Unfall... Kann man ja als Takanori nicht direkt beschreiben, was in Akira vor geht - lediglich erahnen. Ach ja den Snake-Dance von Selma Hayek kann man sich auch bei Youtube reinziehen... ;) Ich hoffe inständig das euch das Kapitel ein wenig gefallen hat, auch wenn das letzte Teil mal wieder arg dramatisch geworden ist. Falls das wen interessieren sollte: Die ganze FF war ursprünglich von mir als ein längerer One-Shot geplant... vllt. auch 2-3 Teile aber niemals so lang wie es jetzt geworden ist. Was ich sagen will... der One-Shot hätte an dieser Stelle sein Ende gefunden... Sad-End also. Aber ist ja nun doch alles 'etwas mehr' als das geworden...^^ Ich fasel schon wieder zu viel, pardon <.< Öhm ja ich freu mich mich wie immer über ein Statement und Ausbesserungen nehme ich auch später vor, wenn ich Zeit habe ;) Bis zum nächsten Kapi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)