You are someone in the world, but for someone you are the world! von -Sian- ((Ruki x Reita)) ================================================================================ Kapitel 50: Klassenfahrt - Teil: 2 ---------------------------------- „Wo-... worüber denn...?“ stammelte ich überrumpelt und Katsuo sah mich finster an. Er war wütend, keine Frage. Aber auch bei ihm schwebte irgend etwas Seltsames in der Luft, doch eh ich mir weiter Gedanken darüber machen konnte was das sein könnte, schubste er mich mit den Worten: „Das weißt du ganz genau, kleine Schwuchtel!“ mit soviel Wucht und einer halben Drehung gegen den Tennis-Schrank, der noch halb offen stand und sich dessen eiserner Türgriff unangenehm derb in meinen Bauch drückte. Der Inhalt in Form von Bällen und Schlägern purzelte dadurch hinaus und verteilte sich um unsere Füße. „Was sollte die Scheiße mit dem Keks?!“ knurrte er bedrohlich, als er mich grob am Nacken packte und zu sich zerrte, mir dabei ins Ohr schrie: „So was lass ich nicht mit mir machen!“ und erneut an selbige Tür und deren eisernen Griff schleuderte, mir dabei ein noch paar Haare aus dem Nacken ausriss und scheinbar irgendeine demütige Reaktion von mir erwartete. Doch die allgemein angestaute Wut – vor allem diesem Holzkopf gegenüber und mein von Reita's Spielchen aufgebauter Kampfgeist hatten nicht vor, vor diesem Arschloch zu kriechen. Ich wollte nicht mehr in mein altes Muster verfallen, wenn ich Angst hatte. Ich wollte nicht mehr wehrlos sein, wie bei dem haarigen, nach Moschus stinkenden Riesen-Gremlin im Lederdress, der sich damals im Club beinahe an mir vergangen hätte und Rei mich retten musste, weil ich nicht im Stande war mich zu bewegen oder wenigstens zu schreien. Also drehte ich mich ruckartig herum, bevor er mich ein weiteres mal irgendwo gegen schubsen konnte und schrie ebenfalls möglichst bedrohlich: „Was verdammt noch mal ist dein scheiß Problem man?!? Ich hab dir nie etwas getan, oder gönnst du mir nicht mal mehr die Luft zum Atmen? Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe?“ - bewusst Schimpf-Worte wie Arschloch, Wichser und Drecksack weglassend, die mir zwar auf der Zunge lagen, aber meine eigentlich recht gute Kinderstube mich dennoch zügelte. Wobei ich ja eigentlich von Natur aus kein aggressiver Mensch bin, mich aber einiges derzeit ziemlich stresst. Rigoros langte Katsuo noch immer reichlich wütend an meinen Hals und presste mich voller Wucht an den Schrank hinter mir – sein Gesicht war förmlich zur Faust geballt vor Zorn. Seine Augen blitzten gefährlich und er sah aus als würde er gleich explodieren, doch statt mich weiter anzuschreien oder mir Eine rein zu hauen, tat er etwas womit ich am aller wenigsten gerechnet hätte. Seine Hände wanderten an meinen Kiefer hoch, dann drückte er seine Lippen energisch auf Meine und schnaufte irgendwie außer Atem, während er mich weiterhin ziemlich unsanft an das kalte Metall in meinem Rücken presste. Im ersten Moment war ich perplex, doch meine Hände drängten den viel zu nahen fremden Körper von mir weg und wir sahen uns beide für einen kurzen Augenblick völlig schockiert in die Augen, eh ich mir angewidert über den Mund wischte, mich an meinem Gegenüber vorbei schob und im gehen krächzte: „Das... das ist doch krank!“ Unkoordiniert stolperte ich zwischen Bällen und Tennisschlägern wieder nach draußen und flüchtete vor dieser mich mehr als nur überfordernden Situation. Diese Klassenfahrt ist in Sachen Skurrilität rekordverdächtig... Sie ist ein Höllentrip! Auf dem Weg zurück ins Zimmer kam mir Kai mit dem Tischtennis-Set entgegen welches er sich leihen wollte und entschuldigte sich vielmals doch keine Zeit zu haben, da Megumi seine Aufmerksamkeit verlangte. Wäre ich nicht gerade selbst so durch den Wind, hätte ich mich höchstwahrscheinlich dazu hinreißen lassen ihm zu predigen wie bescheuert es ist – auch wenn er sagt, er liebt sie – für die Kuh den Hampelmann zu machen. Aber da meinen ohnehin schon völlig konfusen Kopf nun ein weiteres abstraktes Problem beschäftigte, kam er mehr oder minder noch einmal um eine 'bester Freund-Standpauke' meinerseits drumherum. Daher nickte ich nur, nahm ihm das geliehene Set und die Entschuldigung ab und lief weiter in Richtung Zimmer, drehte mich nicht um als Kai mir nachrief und fragte ob was passiert sei, sondern winkte ab und verschwand in unserem Raum. Kaum war die Tür hinter mir zu blickte ich mich kurz um und stellte fest das Gott sei dank niemand außer mir da war, rutschte an der Tür hinab und atmete erst mal tief durch. Das war alles definitiv eine Spur zu viel für mich und ich wünschte mir nichts sehnlicher als mich jetzt in Akira's Arme zu werfen, für eine Weile die Augen zu schließen und zu hoffen das alles nur ein krasser Traum war. Doch als ich die Augen wieder öffnete, war der scheiß Traum immer noch real und alles andere als eine Erleuchtung – viel mehr ein grell buntes Farbspektakel im Kopf, welcher vor lauter durcheinander rasenden Gedanken zu schmerzen begann. „Fuck...!“ fluchte ich vor mich hin und stand schwerfällig auf, denn wenn jetzt Jemand rein gekommen wäre, würde er mir auch noch diese Tür unsanft an den Rücken hauen. An meinem Bett angekommen ließ ich mich darauf fallen und starrte auf das Lattenrost des oberen Teils des Doppelstock-Bettes. Noch ein mal richtete ich mich auf und warf eine Kopfschmerztablette ein, die ich glücklicherweise noch in meiner Tasche hatte vom Urlaub mit Reita. Dabei bemerkte ich auch das erste mal den dumpfen Schmerz an meinem Bauch, als ich die Muskeln anspannte und zog das Tanktop hoch, erblickte den rötlichen Fleck den der eiserne Griff das Schrankes hinterlassen hatte und verzog das Gesicht. Ich schob das Oberteil anschließend noch ein Stück höher und fuhr hauchzart über das kleine 'Geschenk' das mir Rei vor unserem Abschied hinterlassen hatte. Seufzend stellte ich fest der Knutschfleck schon etwas verblasst war und drückte darauf herum – vielleicht wird er ja dadurch wieder dunkler... Ich lag einfach nur da und dachte statt an die verwirrenden Vorkommnisse lieber wieder an das Objekt meiner Begierde, kam aber dadurch nicht drumherum in meine neuerlichen Träume ab zu schweifen und das verunsicherte mich erneut, was mich im Endeffekt doch wieder an die seltsamen Geschehnisse erinnern ließ. Ein Teufelskreis... Krampfhaft versuchte ich mich zu entspannend und von dem ganzen Mist abzulenken, doch es machte mich eher müde, als das mir alles etwas klarer werden wollte. Kurz war ich weg genickt, bevor am späten Abend mein Handy klingelte und sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich. Ich kenne den Klingelton sehr genau und wühlte eilig nach dem Telefon, nahm ab und hörte die sehnlichst vermisste Stimme: „Na mein kleiner Takanori, was machst du schönes?“ „Wir haben vorhin Kekswichsen gemacht und ich war Erster!“ erzählte ich brühwarm von meinem Sieg und verdrängte das Wesentliche, was mich eigentlich belastete und hörte wie Akira leise lachte: „Bin stolz auf dich. Wer musste essen?“ hakte er interessiert nach und ich murrte: „Die fieseste Ratte die ich kenne...“ „Ich war doch gar nicht dabei“ neckte mich der Anrufer und ich erklärte ihm: „Rei ich mein den Drecksack aus der letzten Reihe in der Ecke...Katsuo Hab dir doch mal von dem erzählt, der ärgert mich immer und stopft mich in den Spind und so, völlig ohne Grund...“ „Gut, der hat's sicher verdient, wenn der meinen Ruki dumm an macht und ihm weh tut...! Du lässt mich ja nicht mit ihm... reden...“ brummte er und einen schweigsamen Moment später, in dem ich einfach nur seinen Atem am Telefon genoss und nicht weiter darauf ein ging, das 'reden' bei Reita so eine grenzwertige Sache ist, fragte dieser wie aus dem Nichts: „Bist du allein?“ Verwundert antwortete ich zögerlich: „Ja... warum?“ „Ich hab da was für dich. Moment ich schick's dir...“ entgegnete er und nach einem kurzen Augenblick flog eine MMS ein. „Was ist das?“ war meine nächste irritierte Frage und er sagte leise: „Mach's auf und sieh's dir an.“ „Hhhhhhhh Rei!“ entwich es trocken meiner Kehle und ich hätte beinahe das Handy fallen gelassen, denn da war mein Akira splitterfasernackt, frontal und in absolut sexy Pose... „Gefällt's dir?“ wollte er wissen und ich krächzte mit großen Augen auf das Foto gerichtet: „Und ob! Scheiße, ich kriege gleich einen Herzkasper!“ „Ich war eher auf'n Ständer aus... Aber das ist nur für dich... falls du mich vermisst“ flüsterte er fast ein wenig zurück haltend und ich sprach eben so leise: „Ganz ganz doll...“ Wieder verging ein Moment des Schweigens, eh ich nachhakte: „Wer hat das Bild gemacht? „Aoi war so freundlich... Taka...? Streichel dich... und stell dir vor das ich es bin...“ säuselte er plötzlich in sanftem Ton ins Telefon und ich schmunzelte: „Wird das etwa Telefonsex?“ „Wenn du es so nennen willst... Stell dir vor wie ich an deinen Nippeln knabbere und du abgehst wie ein Zäpfchen...“ machte er unbeirrt weiter und hatte dieses verruchte Raue in der Stimme, so murrte ich – leider schon sehr angetan von von diesem Gespräch: „Rei... lass das, ich werde geil.. und wenn du auch noch so schnurrst dabei....“ „Deshalb mach ich's. Streichel dich...!“ forderte er wieder und in mir wuchs Unruhe. „Man Rei... es kribbelt schon... lass das verdammt...“ moserte ich, offenbar nicht sehr überzeugend und Akira ließ nicht locker: „Denk dir einfach wie ich deinen Schwanz bearbeite. Fass ihn an!“ „Spinnst du? Wenn hier Jemand rein kommt... ich kann doch nicht einfach...“ versuchte ich das verlockende Unheil abzuwenden – mit mäßigem Erfolg, denn er wollte sich nicht davon abbringen lassen: „Natürlich kannst du, stell dich nicht so an! Die haben dich im Kreis wichsen sehen, da werden sie schonen keinen Aufstand machen... Fass ihn an, den noch kleineren Ruki!“ „So klein ist der jetzt Dank dir nicht mehr...“ murmelte ich und war kurz davor es tatsächlich zu tun, als Reita ins Telefon seufzte: „Und ich kann mich nicht mal persönlich drum kümmern...“ Unbewusst wanderte meine Hand an die schmerzende Stelle meines Bauches, als wieder einige Sekunden der Stille vorbei zogen und Rei ohne Vorwarnung zischte: „Au, verflucht!“ Erschrocken weiteten sich meine Augen, denn es klang sehr nach Schmerzen. Schnell fragte ich besorgt nach: „Was ist los, tut dir was weh?“ „Nichts Weltbewegendes.... nur 'ne Prellung...“ brummte es auf der anderen Seite der Leitung und ich hakte weiter nach: „Wo tut es denn weh?“ „Da wo es richtig weh tut...“ kam es wieder in tiefem Ton von Akira und ich rätselte: „Schienbein? Oder Steiß?“ „Nein Taka... da wo es 'richtig' weh tut...“ knurrte er und mir ging ein Licht auf: „Oh... Ohhhh! Aauuuhh...!“ „Kannst du laut sagen... Ich hol mir gleich einen neuen Eisbeutel, wenn wir aufgelegt haben... es dauert bis ich endlich wieder sitzen kann...“ murmelte er wieder und ich fragte: „Wie hast du das denn geschafft?“ „Als ich dich zum Bus gefahren hatte, war ich danach plötzlich so müde und wollte 'ne Dusche zum Wachwerden nehmen, das ist mir der Duschkopf aus der Hand geglitten und äußerst ungünstig zwischen den Beinen gelandet...“ erklärte er und mein Gesicht verzog sich mit leidend. Ich wusste auch keine aufbauenden Worte beizusteuern die etwas bewirkt hätten, also schwieg ich bis ich einen weiteren gedämpften Schmerzlaut vernahm und um nicht ganz teilnahmslos zu wirken, wollte vorsichtig wissen: „Wie lange dauert denn so was, bis das wieder Ok ist?“ „Ungefähr zwei Wochen... Aber es blutet wenigstens nicht mehr beim Pissen...“ murrte Reita ins Telefon und ich war froh ihn nicht auch noch mit meinen Problemen konfrontiert zu haben. Wie ich ihn kenne, hat er auch nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet zum Arzt zu gehen. Einerseits tat er mir wirklich sehr leid, denn das tut bestimmt verdammt weh, aber andererseits ist er mehr oder weniger gezwungen enthaltsam zu sein, während ich weg bin. Man möge mich egoistisch nennen, aber mir ist dieses kleine Detail so eben bewusst geworden. Zwangs-Zölibat! „Sei mir nicht böse mein kleiner Takanori, aber ich muss jetzt auflegen und mir einen neuen Eisbeutel machen...“ riss mich seine schmerzverzerrte Stimme wieder aus den Gedanken und ich antwortete schnell: „Ist gut, erhole dich und... übernimm dich nicht... damit...“ „Keine Angst meine Chefin hat mir 'ne Gnadenfrist eingeräumt, bevor ich wieder antanzen muss – die besucht ihren Vater, der irgendwo im Ami-Land auf Geschäftsreise ist.“ entgegnete er mir und ich sagte nichts weiter dazu. Da ich dieser Person sowieso am liebsten jedes Haar einzeln aus reißen würde, knurrte ich nur Monoton ins Handy als Rei sich wenig dramatisch verabschiedete und ich mir mit Mühe ein erneutes 'ich vermiss dich' verkniff. Kaum hatte ich aufgelegt, ging die Tür auf und die 2 anderen Zimmerbewohner betraten sich scherzhaft raufend den Raum, grüßten kurz angebunden und warfen sich in die Betten. Auch ich war schon ziemlich müde und schnappte mein Duschzeug, machte mich auf den Weg ins Gemeinschafts-Bad und genoss das wohltuende warme Wasser, welches wie sanfter Regen einfach von oben herab prasselte – ohne gefährlichem Duschkopf. Auf dem Weg zurück ins Zimmer, verließ kurz bevor ich dort ankam mein bester Freund eben Jenes und schlenderte grinsend an mir vorbei – wohl ebenfalls auf dem Weg zum Gemeinschafts-Bad. Ob es nun etwas Gutes oder Schlechtes zu bedeuten hatte wusste ich nicht, aber ich lächelte einfach solidarisch mit. Mein Lächeln erstarb jedoch plötzlich, als ich Katsuo erblickte und dieser mich mit einem nicht einzuordnenden Gesichtsausdruck bedachte, schnell verschwand ich daraufhin im Zimmer, eh der mir zu nahe hätte kommen können. Ich schluckte die wieder aufkommende Wut hinunter und zog mir ein altes Shirt von Akira an. Es war sichtlich alt und schon etwas verschlissen, aber er sagte wenn ihm kalt ist würde er es anziehen und so hatte ich ihn wenigstens irgendwie in meinem Bett... Das Nachttischlicht ließ ich noch brennen, damit Kai den Weg findet wenn er wieder da ist und nicht im Dunkeln über die Klamotten-Haufen der anderen Beiden stolpert, die schon selig am pennen waren. Wieder hatte ich einen dieser ominösen Träume in denen Reita nackt auf meinem Schoß saß und wir offenbar Sex hatten. Da kann mir erzählen wer will, aber das ist doch langsam nicht mehr normal! Das muss aufhören! Gegen die Idiotie mancher Menschen kann man vielleicht nicht viel machen, aber dagegen muss man doch was tun können! Also beschloss ich am nächsten Morgen mit jemandem darüber zu reden. Kai hat nach wie vor keine Ahnung davon, also würde er mir nicht wirklich helfen können, auch wenn er es wollen würde. Die Vertrauenslehrer kann man allesamt in die Tonne treten, die sind zwar an sich recht nette Personen, aber bei dem Thema absolut inkompetent. Bliebe eigentlich nur noch... Hiroto... Nach dem Frühstück stand ich also mit eben Jenem im Zimmer, während die Anderen weg waren und schilderte ihm mein Problem: „Also... ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber... ich hab in letzter Zeit so Träume...“ „W-... was denn für Träume..?“ hakte Angesprochener unsicher nach und ich versuchte es möglichst sachlich in Worte zu fassen: „Öhm... also... ich träume sehr oft das ich... Sex mit Akira will... Ich mit ihm, nicht er mit mir... wenn du verstehst...“ „Ich weiß nicht wo das Problem liegt. Sag ihm doch einfach das du auch mal öfter... naja... ran gelassen werden willst...“ entgegnete mir Hiro und ich seufzte: „Das ist nicht so einfach und genau da liegt das Problem... Er möchte das nicht und ich respektiere seine Entscheidung dazu voll und ganz. Ich will nur diese Träume abstellen, die mir den Schlaf rauben...“ „Hab ich das jetzt richtig verstanden? Er hat sich dir demzufolge noch nie... hingegeben?“ kam es nun ziemlich arg verwundert von meinem Gesprächspartner, ich sagte dazu nichts und schaute aus dem Fenster. Auch Pon sprach kein weiteres Wort und saß nur mit gesenktem Kopf auf einem der Stühle. Mit einem tiefen Seufzer durchbrach ich die Stille und murmelte: „Er hat seine Gründe... warum er das nicht möchte und... ich versteh das auch. Ich habe nicht vor ihn dazu zu drängen, darum geht’s mir auch gar nicht. Nur diese Träume machen mich zusätzlich fertig, das muss aufhören!“ „Unabhängig davon ob und was du vor hast... du solltest mit ihm reden. Du unterdrückst ihm zuliebe deine Natur...“ ließ er mich wie ein Hilfs-Psychiater klingend wissen und ich hakte verwirrte nach: „Wieso denn Natur? Wir haben doch... Sex... und zwar ausgesprochen gut und viel, manchmal fast zu viel und ich bin auch zufrieden damit, wirklich. Rei gibt nicht auf bevor ich nicht auch meinen Spaß hatte, daran liegt's nicht.“ „Gut erkannt Taka, daran liegt es auch nicht, eher an der Tatsache das du meiner Meinung nach kein sogenannter 'Bottom'-Typ bist, sondern eher zum 'Top' neigst. Was heißen soll das du gern den Ton angibst, du willst mehr Kontrolle über euch. Nebenbei bemerkt... es gibt auch die – zwar weniger oft auftretende, aber in eurem Fall wohl passendste Variante – das du sagst wo es lang geht, was du brauchst und wie du willst, weiß der Himmel was ihr macht, geht mich auch nichts an. Dafür behält er seine Position als Derjenige der dich vögelt, wenn ich es mal so salopp ausdrücken darf.“ setzte er seine Psychoanalyse fort und ich ließ seine Worte einen Moment sacken. Kommt es mir nur so vor oder weiß auch Hiroto in seinen jungen Jahren schon sehr viel darüber? Ich meine, er ist ein paar Monate jünger als ich, aber wer weiß schon so genau welche Erfahrungen ihm da zuteil wurden, das er so mit Weisheit um sich werfen kann und den Seelenklempner raus hängen lässt. Sollte ich nach fragen oder lieber erst mal meinen eigenen Kram auf die Reihe kriegen, eh ich mich in Probleme Anderer einmische? Nichts desto trotz sollte ich wenigstens etwas zu seiner Theorie sagen: „Weißt du... mir ist in unserer gesamten Beziehung – auch wenn's von ihm aus keine ist, nenne ich das jetzt einfach mal so – eine Art Entwicklung aufgefallen. Er war am Anfang der starke Unnahbare, der mich beim kleinsten Widerspruch seiner Wünsche, wohl am liebsten in Stücke gerissen hätte, ich fühlte mich irgendwie ausgeliefert – sowohl ihm als auch die Sucht nach ihm, die sich immer weiter verstärkte hatte. Jetzt ist er irgendwie richtig zutraulich, wenn man das vergleicht. Mir gefällt das, keine Frage... aber ich will nicht das er wegen mir zu einem anderen Menschen wird... oder etwas wegen mir macht was er nicht will. Ich kann ihn einfach nicht zu irgendwas drängen, denn auch wenn es nicht den Anschein macht... er ist sehr zerbrechlich – ich will einfach nicht Derjenige sein der ihn kaputt macht... Dann würde ich selbst zerbrechen... glaube ich... Wenn man es recht bedenkt, hat er sich mir gegenüber schon sehr geöffnet, ist so manches Mal über seinen Schatten gesprungen und wenn ich ihm die Führung seines größten Hobbys auch noch streitig mache, käme ich mir schäbig vor....“ „Hmm... Ich denke mal ihm ist das auch aufgefallen und deinen Erzählungen nach zu urteilen, hält er bei solchen Sachen auch nicht hinterm Berg. Also was sagt er, wenn du ihm sagst was er machen soll?“ hakte Pon nach und ich versuchte mich erneut einigermaßen verständlich auszudrücken: „Naja beim Sex an sich hat er öfter gesagt das es ihm gefällt wenn ich weiß was ich will, aber bei allem außerhalb.... schätze ich lässt er sich das nicht so gern bieten....“ „Na bitte, Problem gelöst! Das ihr außerhalb des Bettes Differenzen habt, stand ja hier nicht zur Debatte und du scheinst dich damit abzufinden. Die Sache mit deinen Träumen löst sich ganz sicher, wenn du einfach mehr Führung übernimmst, ohne ihm seine vertraute Position zu nehmen, der Rest erledigt sich von alleine.“ tat er kund und stand auf, blickte auf die Uhr und ergänzte: „Sorry Taka, ich erwarte noch einen Anruf und muss gleich weg. Was diese seltsame Beziehung zwischen euch angeht, kann ich dir nicht helfen. Bin mit meiner damals auch nicht klar gekommen und hab's beendet, weil es mich überfordert hat und ich will dir da keine falschen Tipps geben.“ sprach er plötzlich eilig und verschwand kurz angebunden aus dem Zimmer. Ratlos blickte ich auf die wieder geschlossene Tür und fragte mich was das eben für ein Auftritt war. Hätte ich ihn doch nicht fragen sollen? Wenn ja, warum? Warum sollte er wollen das ich ihn frage? Warum sagt er es nicht einfach, wenn ihn was bedrückt? Ich bin zwar der Meinung nun zu wissen wie ich mit dem Ursprünglichen Gesprächsthema umgehe, aber diese fast fluchtartige Hektik gerade, war mir mehr als suspekt. Will ich eigentlich wirklich wissen was der Grund dafür war? Vielleicht war es wirklich nur der dringende Anruf, vielleicht hatte er auch was zu verbergen. Wenn ich es wissen soll, werde ich das sicher auch noch erfahren... So eben ging die Tür wieder auf und Kai stand außer Atem im Rahmen; er lächelte so komisch. Der plant doch was... Mit einem Welpen-Blick schritt er auf mich zu, die Hände am Rücken und kaute auf den Lippen herum. Wie ein kleiner Junge der seine Mutter nach Schokolade fragen will... „Taka...tust du mir einen Gefallen?“ „Welchen...?“ hakte ich mit hochgezogenen Augenbrauen nach und mein Gegenüber stammelte: „Ähm... naja... das Kunstprojekt fällt aus – warum weiß ich nicht und... Megumi wollte wieder Flaschendrehen spielen... Keine Angst sie meinte, diesmal ohne Küsse oder ähnlich Intimes!“ „Dann spiel doch mit, was hab ich damit zu schaffen?“ entgegnete ich dem verständnislos und er setzte fort: „Naja... also... zum Einen brauch ich dich als mentale Stütze und zum Anderen... wenn ihr beide euch vielleicht ein wenig besser versteht, dann magst du sie vielleicht und eventuell... könntest du ja mal mit ihr reden... über mich.... also... wegen mir. Ein bisschen vorschwärmen und so...“ Immer noch reichlich skeptisch zogen sich meine Brauen zusammen und ich wollte mich nicht noch einmal zu diesem Spiel hinreißen lassen... Aber was soll ich sagen.... wenn Kai mich mit so großen Kulleraugen ansieht, kann ich einfach nicht 'nein' sagen... So kam es das ich mich von ihm wieder in den Aufenthaltsraum habe schleifen lassen und in der illustren Runde platz nahm, wo zum größten Teil dieselben Leute saßen, wie das letzte mal auchschon. Zum Glück nicht alle... Gerade als ich mich mehr oder weniger gelassen hinsetzte, wollte ich mich am liebsten gleich wieder erheben und den Raum verlassen, da Katsuo diesen gerade mit seinem Kumpel betrat und Letzterer sich ohne Umschweife zu uns setzte. Kai hielt mich am Arm fest und zerrte mich wieder auf den Boden, deutete auf den Fiesling, welcher sich mit den Worten: „Keine Angst, ich mach bei dem Kindergarten nicht mehr mit...“ grummelnd auf das Sofa schwang und mit den Anderen Fern sah. Unter ihnen auch Hiroto, der quer im Sessel lag und eifrig auf seinem Telefon herumdrückte und mir keines Blickes würdigte, auch keinem der anderen Anwesenden. „Langsam frage ich mich wirklich was hier ab 'gayt'...“ nuschelte ich leise vor mich hin und bekam dadurch Kai's Aufmerksamkeit. „Ich dachte du magst es nicht, wenn ich das sage... hab's extra sein lassen.“ flüsterte er grinsend und ich streckte ihm neckend die Zunge raus. Das blöde Spiel lief dann eigentlich recht gut und ich musste nur ein paar weniger galante, aber immerhin gelten gelassene Liegestütze machen und des weiteren mit Tee ein Lied gurgeln – alles halb so wild. Dann war Einer aus der Parallel-Klasse dran – ich kennen den nicht besonders gut, aber er scheint den Kumpel von Katsuo zu kennen, denn er sprach als er Jedem den Arm auf die Schulter legte: „Er hier hat heute Geburtstag und die oder der auf den die Flasche zeigt, darf ihm ein Ständchen bringen!“ Megumi war natürlich voller Eifer dabei, denn sie wollte ihr 'Gesangstalent' aka Kräherei zum Ausdruck bringen und ich war auch voll dafür das die Flasche sie wählt, aber es traf... mich... Ausgerechnet mich...! Klasse... Ich wandte mich dem Geburtstagskind zu und begann nach einer kurzen Überlegung, ob und wie ich das tun werde mit dem Singen. Charmant, ohne Aufdringlichkeit und mit einem ganz zarten Hauch Marilyn Monroe in der Ausführung, sang ich also Happy Birthday. Der Besungene schluckte im Anschluss und bedanke sich kleinlaut. Ich räusperte mich, nahm kommentarlos die Flasche an mich und das Spiel ging unter allgemeinem Gemurmel weiter. Mein bester Freund stupse mir mit dem Ellenbogen in die Seite und sprach leise: „Taka... das klang richtig gut... singst du öfter?“ „Nur zu Hause damals unter der Dusche, bei Rei trau ich mir das nicht...“ entgegnete ich dem und er hakte fast vorwurfsvoll nach: „Wieso weiß ich nichts davon, das du singen kannst?“ „Hat mir doch noch keiner gesagt das ich das kann, woher soll ich das denn wissen?“ war meine Antwort und ich zuckte mit den Schultern, als Kai brummte: „Hättest mir ja auch mal ein Ständchen bringen können...“ „Wenn du Geburtstag sing ich dir von mir aus die Japanische Nationalhymne oder was immer du willst... ok?“ witzelte ich und erneut fand der Ellenbogen meines schmunzelnden besten Freundes an meine Rippen. Lange musste ich mir das blöde Spiel nicht mehr antun, dann hatte unsere Klassensprecherin keine Lust mehr und das war auch für Kai der Punkt an dem er aufhören wollt. Gott sei dank – nichts wie weg hier! Den Nachmittag verbrachte ich mit Kai und dem ausgeliehenen Tischtennis-Set vom Vortag. Im Gegensatz zu den beiden Spielern an der zweiten Platte, dich sich zu einem regelrecht verbissenen Kampf 'um Leben oder Tod' haben hinreißen lassen, gingen wir es lockerer an. Mir ging es eh darum das Kai und ich mal wieder etwas mehr Zeit für uns hatten, auch wenn mir penetrant ein ganz wichtiger Teil im Leben fehlte. Jetzt wo ich Akira eine ganze Weile nicht mehr sehen konnte, war der Gedanke umso... - ja... es nervte mich gerade zu, diese Leere nicht irgendwie füllen zu können... Ist das die Leere von der Reita ein mal sprach und die er füllen wolle, wo er sagte er vögele deshalb soviel herum? Nicht das ich vor hätte es ihm gleich zu tun... aber wenn es das ist was er meinte, so kann ich es jetzt nachempfinden. Ich bin ein erbärmlicher Jammerlappen...! Am frühen Abend machte sich mein bester Kumpel auf den Weg zu Megumi, die mal wieder nach seinem Typ verlangte und Kai natürlich brav an dackelte. Ich wollte es zumindest einmal diese Nacht schaffen vernünftig zu pennen und wenn es mir gelingt auch gleich Schlaf nachzuholen, vielleicht bin ich dann auch nicht mehr so ein Schluck Wasser in der Kurve... Schnappte also meine Duschutensilien und ließ mich mal wieder im Gemeinschafts-Bad vom warmen Wasser berieseln, versuchte möglichst abzuschalten und versagte auf ganzer Linie. Selbst in der Schule denke ich nicht soviel nach, wie ich es in den letzten Tagen getan habe... Da ich auch noch vergessen hatte Klamotten mitzunehmen, huschte ich anschließend schnell über den Flur – nur mit dem Handtuch um die Hüfte und hoffte das mich niemand sehen würde. Im Zimmer war auch keiner, also konnte ich eigentlich ganz gelassen ein paar Sachen aus meinem Fach kramen. Eigentlich! Denn plötzlich klopfte es zaghaft an die Tür und ich vermutete einfach es wäre Hiroto, der mir vielleicht erklärt was sein Verhalten zu bedeuten hatte oder weil es doch ein sehr zartes Klopfen war, ein Mädchen das sich in der Tür geirrt haben könnte. Beides war nicht der Fall, wie ich feststellen musste, denn als ich öffnete stand da kein geringerer als Katsuo und dieser betrachtete meine halbnackte Gestalt schluckend, bevor er brummte: „Können wir reden?“ „Wüsste nicht worüber...“ murrte ich und wollte die Tür wieder schließen, als der Arsch sein Fuß in die Tür stellte und sich kurz um sah, das ihn auch ja keiner sehen würde. Er drückte die Tür wieder ganz auf und schlängelte sich in den Raum hinein. Abwehrend verschränkte ich die Arme vor der Brust und wartete ab was mir sein Besuch hier bescheren sollte. Noch einmal blickte er an meinem Körper herab und so langsam wurde mir das sehr unangenehm. „Was willst du...?“ zischte ich und er schien sichtlich – wenigstens einmal in seinem Leben – darüber nachzudenken was er nun sagen sollte: „Das... im Sportraum... das bleibt unter uns...“ „Wenn's weiter nichts ist...von mir aus...“ knurrte ich daraufhin, mir läge eh nichts daran seine miesen Kuss-Künste publik zu machen. „War es das dann? Dann kannst du ja wieder gehen, ich würde mir gerne etwas anziehen!“ versuchte ich ruhig aber dennoch deutlich zu machen, das mir bei seiner Anwesenheit hier nicht wohl war, doch er stammelte: „Ich... weiß nicht... ich bin verwirrt... und... Es... es tut mir leid, wenn ich dir zu nahe getreten bin... War nicht so gemeint...“ „Doch natürlich hast du es so gemeint, du hast es schließlich immer und immer wieder gemacht! Warum machst du so einen Scheiß, was hab ich dir denn getan? Hab ich dich versehentlich mal getreten? Die Freundin ausgespannt? Oder beleidigt?“ knurrte ich zurück, denn wenn der denkt mit so 'ner lausigen Entschuldigung sei alles in Butter, dann... Moment mal... Katsuo entschuldigt sich bei mir? Bin ich schon wieder im falschen Film? Nachdem er schwieg und mir sämtliche Worte entfallen sind, nuschelte ich Augen verdrehend: „Setzt dich...“ Doch statt auf einem der Stühle platz zu nehmen, pflanzte er sich zu mir auf mein Bett und druckste weiter herum: „Ich weiß nicht wie ich es sagen soll... aber... kennst du das, wenn man ein Geheimnis hat und wovon niemand wissen soll?“ „Ja... kenne ich...“ antwortete ich ihm, immer noch skeptisch gegenüber seinen Absichten und nachdem er nun auch sein Gesicht in den Händen verbarg, fragte ich höflicher weise nach: „Willst du drüber reden...?“ und rutschte dann an die Wand hinter – mein Handtuch akribisch festhaltend, damit es ja nicht wegrutscht. Als Katsuo dann noch immer nicht mit der Sprache raus rücken wollte, sprach ich leise: „Warum zum Teufel hast du mich geküsst?“ Erschrocken fuhr er hoch und wandte sich mir zu, Panik stand in seinen leicht geröteten Augen und statt mir zu antworten, betrachtete er sich zum wiederholten mal meinen Körper. „Alles klar ich weiß Bescheid...“ seufzte ich, denn die Art wie er mich angaffte – wie ein Hamburger der vor einem ausgehungerten Fastfood-Junkie präsentiert lag und die Tatsache das er 'verwirrt' sei spricht neben dem missglückten Kuss für sich selbst. ________________________________________________________ Ja Taka hats nicht leicht... und unter Stress zickt er ja gerne mal rum, ne... wenn auch berechtigt^^ Einige haben es vllt. erahnen können und andere sind jetzt vllt. erleichtert das Taka noch unter den Lebenden weilt. Zudem ein Portion Mitleid, was Rei's kleinen Duschunfall betrifft, denn das tut wirklich sehr weh <.< Joar was noch? 2ter Teil halt und vllt. wird’s noch 'n 3ten teil geben je nach dem wie viel Klassenfahrtanteil noch ins nächste Kapitel passt, so oder so... ihr könnt euch vorstellen was passieren wird wenn Reita und Ruki ihr Wiedersehen 'feiern' :P (zwar mal kurz drüber gelesen aber wieder wenig Zeit, hoffe dennoch die Fehler halten sich in Grenzen...) Vorschau: Ja Taka unterhält sich als mit Katsuo und will Tacheles reden, ohne heißen Brei... Zum Allgemeinen: Wers nicht gemerkt hat...Hiro mag unseren kleinen sehr und auch ihm ist Rei mehr oder weniger ein Dorn im Auge. Katsuo hingegen hat wohl entdeckt das er andere Jungs doch nicht so abstoßend findet, ohne gleich Gefühle für Ruki zu haben... Er ist verwirrt und neugierig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)