You are someone in the world, but for someone you are the world! von -Sian- ((Ruki x Reita)) ================================================================================ Kapitel 41: Achterbahn der Gefühle ---------------------------------- Zum Glück nahm Akira seine Hand in dem Moment, als er das sagte von meiner Brust weg und zupfte an meinen Haaren herum, sonst hätte er womöglich mein sich überschlagendes Herz wummern gespürt. Ein Wunder das er es nicht gehört hat... Ganz zart verwischten seine Fingerspitzen die wohl verbliebenen Regentröpfchen auf meiner Schulter und es bildete sich eine satte Gänsehaut darauf. Ich hoffte das er auch diese nicht fühlen konnte... Bald schon schlief er scheinbar ruhig und rührte sich nicht mehr. Ich dagegen war innerlich voll aufgekratzt und konnte meinen Puls kaum wieder runter bringen. Gott, da kribbelt es doch schon wieder über all... Wie soll ich denn jetzt noch pennen, wenn ich daran denken muss und Rei offensichtlich heute nachts nichts weiter vor hat als zu schlafen? Was sicher auch ziemlich unbequem wird... Denn er hatte dann seinen Arm so fest um meine Hüfte gelegt, das ich ich ja nicht 'entwischen' konnte. Aber die Anstrengungen des vergangenen Tages forderten auch bei mir recht bald ihren Tribut. Friedlich schlummernd verbrachte ich die restliche Nacht in den Armen meines Reita's. Warme Sonnenstrahlen weckten mich am nächsten Morgen wieder und hinter mir war noch seichtes Atmen zu hören. Vor mich hin grinsend, streckte ich kurz meine müden Knochen und vernahm das Akira tatsächlich noch immer in mir war und sich kein Stück bewegt hatte... Mein Blick fiel auf seine Armbanduhr: halb 7 Uhr. Die 12 Stunden waren also vorbei. Ich löste mich von dem hinter mir Liegenden und beseitigte das Kondom. Rei schlief wie ein Stein und kräuselte nur ab und an die Nase. Anschließend kuschelte ich mich wieder mit der Vorderseite an seinen warmen Körper, denn ein wenig frisch war der Morgen schon, doch reingehen und ihn einfach hier liegen lassen wollte ich auch nicht. Dennoch kam ich nicht umhin, den Schlafenden vor mir zu betrachten. Er ist so wunderschön... Die Haare zerzaust und die Lippen leicht geöffnet, die zarte Bräune seiner Haut und die feine Silhouette dieses Körpers... Vorsichtig strich ich über Reita's Brust und wollte ein ganz kurzes Küsschen auf seine Lippen hauchen, als sich seine Augen ein wenig öffneten und er mich nun überrascht an sah: „Ruki... was.... wo...?“ Hastig blickte er an sich herab und nuschelte: „Warum hast du dich umgedreht?“ „Die 12 Stunden sind um, ich gehöre jetzt wieder mir.“ antwortet ich leise lächelnd und fuhr mit dem Finger an sein Kinn entlang. Nachdem er prüfend auf seine Uhr sah und missmutig feststellte das ich Recht hatte, wollte er nun verwirrt wissen: „Wo... wo ist das Kondom?“ „Das hab ich mit Wasser gefüllt und deinem Nachbarn schräg rüber auf den Kopf geworfen.“ witzelte ich und er hob skeptisch eine Augenbraue, doch ich beruhigte ihn: „Nein... das ist in einem Papiertaschentuch... Keine Panik, ich werd' nicht zum Heckenschützen...“ „Der mit der roten Eingangstür? Macht nichts, der hätt's verdient die Sau...“ konterte Akira als ich seine Frage nickend bestätigte und ihn dann ratlos an schaute. „Dem gehört der Kater...“ ließ er mich wissen und ich nickte wieder verstehend. Wir dösten noch ein paar Stunden in den Sonntag-Morgen und ich begann mein Gegenüber zu kraulen, als ich nicht mehr schlafen konnte. Nachdem Rei hin und wieder leise genießende Seufzer ausstieß, legte er sein Bein auf meine Hüfte. Das war natürlich ein verlockendes Angebot und ich fragte zaghaft: „Darf ich dich anfassen oder wirfst du mich dann vom Dach?“ Angesprochener öffnete schmunzelnd halb ein Auge und grinste: „Ich werfe dich schon nicht vom Dach.“ „Ich nehme das dann als 'Ja'“ verkündete ich und schon lag meine Hand an seinem Oberschenkel, strich erst sanft und dann massierend darüber. Wenigstens ein mal wollte ich über seinen Knackarsch fahren... Ich richtete mich auf und beugte mich über Reita, blickte ihm in die Augen und küsste ihn innig. Ganz nebenbei streichelte meine Hand sein göttliches Hinterteil und knetete es vorsichtig. Er wehrte sich nicht, sondern vertiefte unser Zungenspiel und drückte mich mit dem Bein näher an sich. Wieder hatte ich dieses... irgendwie seltsame Gefühl. Positiv seltsam. So wie Akira mich an sich presste und halb unter mir lag, fühlte ich mich irgendwie... mächtiger. Nicht klein, schwach und unterlegen. Es war ein tolles Gefühl! Meine Küsse wurden wie von selbst wilder und intensiver, während Rei fast zurückhaltend wirkte. Doch meine kleine Traumwelt wurde jäh zerfetzt, als ich schwach mein Handy durch die angelehnte Terrassen-Tür läuten hörte und meinen Kopf resigniert auf Reita's Brustkorb ablegte. „Was ist los?“ fragte er verwundert und ich murrte: „Meine Mutter hat mir gerade geschrieben....“ Er kraulte meinen Nacken und flüsterte dann leise: „Du... solltest mit ihr reden...“ „Was soll ich denn da reden? Sie hat mir doch alles gesagt, was sie zu sagen hatte...“ entgegnete ich ihm knurrend und meine Laune sank, erst recht als er deutlicher wurde: „Rede mit ihr! Und erkläre ihr das...“ „Ich verstehe nicht wieso ich erklären soll, wen ich liebe oder mit wem ich vögele!“ moserte ich zurück und erhob mich, während Rei brummend ebenfalls aufstand und mir in die Wohnung folgte. „Tu es einfach...“ Ich zog mir missmutig ein paar Klamotten an und murrte: „Warum sollte ich denn was erklären? Muss sich mein Bruder erklären, wieso er Frauen bevorzugt und nicht Männer?“ Akira legte seine Handflächen zart an meine Seiten und kraulte ein wenig, als er flüsterte: „Sie ist deine Mutter... Deine Familie...“ Genervt von dem Thema entfernte ich mich von ihm, zischte laut und unüberlegt: „Was weist du schon von Familie!?!“ Mit emotionslosem Gesichtsausdruck sah er mich an und knurrte: „Richtig, ich hab keine Ahnung...“ „Sorry... meine verfluchte vorlaute Klappe...“ murmelte ich nach einer Schocksekunde, in der mir meine Worte sofort wieder leid taten. Ich bewegte mich auf den immer noch nackten Reita zu und mein Finger tippte wieder einmal schuldbewusst an seinem flachen Bauch. „Schon gut... Aber rede mit ihr!“ sprach er leise und ich gab trotzig von mir: „Ich will nicht reden!“ „Dein verdammter Dickschädel!“ meckerte er und ich konterte unnachgiebig: „Du hast mindestens genauso einen wie ich!“ Rei biss sich dabei auf die Unterlippe und rief mit einem leichten, frechen Lächeln: „Weißt du eigentlich wie verflucht heiß du aussiehst, wenn du so abgehst?!“ „Nein! Hey Moment mal-...“ doch eh ich was sagen konnte, packte er mich am Kragen und küsste mich feurig, drängte meine überraschte Gestalt rückwärts an die nächste Wand und ließ mir kaum einen Moment um Luft zu holen. Dieses gefährliche Blitzen in seinen Augen… es macht mich an...! Wild knutschend unterbrach er plötzlich und flüsterte: „Ich muss jetzt duschen... Hab keine Zeit dafür...“ „Wie keine Zeit? An einem Sonntag?“ fragte ich perplex und er senkte den Kopf: „Ich muss weg...“ „Wohin denn?“ hakte ich verwirrt nach und er stammelte: „In... die Agentur... Was erledigen...“ Ein flüchtiger Kuss, dann verschwand er im Bad. Was war das denn, bitte? Wieso auf einmal? Und was macht er an einem Sonntag in der Agentur? Da arbeiten selbst die Leute dort nicht mehr, außer vielleicht die Models, wenn sie Außerhalb unterwegs sind. Aber Rei ist doch gar nicht weg... Wieder beschlich mich ein seltsames Gefühl, nur leider ganz und gar nicht positiv... Einige Zeit später trat er aus dem Bad und zog sich recht auffällige sexy Klamotten an. Ich beschloss aber nicht weiter nach zu bohren, wenn er es mir hätte sagen wollen... hätte er es bereits getan... Daher wollte ich nur kleinlaut wissen: „Und Frühstück?“ „Cornflakes... Tut mir Leid, mehr hab ich nicht da... Ich lass dir Geld hier, wenn du Hunger hast...“ sprach er beim Zusammensuchen von Handy, Schlüssel und Geldbörse. Ich ging in die Küche, sah aber noch wie er ein Kondom einsteckte und dann seine Motorrad-Jacke vom Kleiderständer wühlte. Was hat er nur vor? Macht er schon Fick-Termine, wenn er 'nen Kerl flachlegen will? Ist ja 'süß' das er Rücksicht nimmt und den Typ nicht auf meinem Frühstückstisch nageln will... Aber auch jetzt blieb ich gefasst und fragte nur: „Wann kommst du wieder?“ „Weiß nicht... Kann spät werden, warte nicht auf mich...“ war alles was er dazu sagte und ergänzte beim Verlassen der Wohnung: „Wenn du weggehst, denk an die Tür... Und tu mir den Gefallen: rede mit deinen Eltern“ dann war er weg und Hunger hatte ich plötzlich keinen mehr. Ach Rei... aus dir werde ich wohl nie schlau... Seufzend kramte ich mein Handy aus dem Klamotten-Berg auf dem Sofa und las die SMS meiner Mutter. Sie wollte sich mit mir in einem kleinen Café treffen und 'in Ruhe reden'. Ich hatte zwar absolut keinen Bock darauf und schon gar nicht wenn sie wieder in aller Öffentlichkeit in die Luft geht, aber ich wollte ihr zumindest mal den Willen zu Gute halten. Man konnte ihre Stimmung aber auch nicht aus der Kurzmitteilung erkennen, also machte ich mich am Nachmittag mit gemischten Gefühlen auf den Weg zum Treffpunkt, nachdem ich die Terrasse wieder aufgeräumt hatte und in den sinnlichen Erinnerungen der letzten Nacht schwelgte. Akira war in der Zeit nicht aufgetaucht und hat auch keine Nachricht geschickt. Mich beschäftigte sein Abgang vom Vormittag und vor allem nach den verheißungsvollen Worten in der Nacht auf dem Dach. Ich fuhr mit der Straßenbahn zum Café und setzte mich draußen in den Schatten. Der Himmel war etwas bewölkt, aber nach schlechtem Wetter sah es nicht aus. Meine Mutter würde sich – wie immer und überall – ein wenig verspäten, das war mir klar, zumal sie in der Stadt und wahrscheinlich 'haben gehen' ist. 'Haben gehen' hat gegenüber dem gewöhnlichen 'Shoppen' den Vorteil, das man nicht sinnlos in Geschäfte rennt und auf jeden Fall etwas kauft, auch wenn man sich mitunter seeehhr lange dort aufhält. Gedenke ich ja oftmals ähnlich zu tun, obwohl ich sicher pflegeleichter bin als meine Mutter. Diese kam nun endlich, wie erwartet mit Tüten beladen um die Ecke und winkte von Weitem. Verhalten winkte ich zurück und rutschte tiefer in meinen Stuhl, schob meine Sonnenbrille höher auf die Nase und hoffte mich würde keiner erkennen. Schnellen Schrittes näherte sie sich mir und stellte ihre Beute neben unseren Tisch, an welchem sie sich anschließend ziemlich geschafft setzte. Zurückhaltend begrüßte sie mich, doch eh ich was sagen konnte, kam eiligste eine Kellnerin um unsere Bestellungen aufzunehmen. Als diese wieder weg war, blickte mich meine Mutter irgendwie mitleidig an und ich sprach: „Sag, was du sagen willst...“ Zugegebenermaßen trocken und nicht gerade freundlich, aber immerhin war sie es die mich rausgeworfen und sich bis heute morgen nicht bei mir gemeldet hatte! „Wie geht es dir mein Sohn?“ begann sie zaghaft das Gespräch und ich antwortete: „Oh, dein Sohn bin ich also noch? Vater sieht das ja anders...“ „Nein... du bist auch noch sein Sohn... Er war nur... etwas-...“ stammelte sie krampfhaft überlegend, doch ich nahm es ihr ab, sich was 'Blumiges' einfallen zulassen für seine Äußerung: „Maßlos enttäuscht das er 'ne minderwertige Schwuchtel als Sohn hat?“ „Nein! Er braucht Zeit um damit umgehen zu können....“ warf sie ein und senkte betreten den Kopf. Ich seufzte, schwieg einen Moment und richtete mich in meinem Stuhl etwas auf, als unsere Bestellungen gebracht wurde. Hab mir ein Eis gegönnt, da mein Kalorienverbrauch drastisch angestiegen sein muss, seit ich bei Rei wohne – meine Mutter schien sich aber auch mal eine Ausschweifung dieser Art zu gönnen. Während ich mit der Waffel die Sahne auf den Kugeln verteilte, fragte ich ruhig: „Wie komme ich denn eigentlich dazu, heute von dir zu hören?“ Mein Gegenüber stocherte im Eis herum und tauchte immer wieder eine Kugel in die Schokoladensoße, eh sie endlich zu sprechen begann: „Weißt du... ich hab nach gedacht... viel und lange...“ „Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?“ hakte ich nach und leckte den Löffelstiel genüsslich ab, als ich ihre Antwort vernahm: „Also... ich hab darüber nachgedacht und zufällig auch eine Doku im Fernsehen gesehen, über Homosexualität bei Tieren... unter anderem auch Bonobos und-...“ „Und da hast du festgestellt das Mutter Natur auch andere Lebensformen mit dieser schrecklichen Abnormalität gesegnet hat?“ Unterbrach ich sie und lauerte gespannt auf ihre Reaktion. Normal hätte sie mich immer gerügt Anderen nicht ins Wort zu fallen, aber an derartigen Zurechtweisungen schien sie heute nicht interessiert: „Kurz gesagt: ja... Aber ich hab mich auch bei dir im Zimmer an den PC gesetzt – tut mir Leid, wenn ich das einfach so getan habe, aber ich... hab mich ein wenig belesen...“ „So so belesen... Weißt du... du hättest mich auch einfach fragen können“ ließ ich sie wissen, denn auch wenn ich bestimmt nicht alles darüber weiß, aber zumindest das was ihren Sohn betrifft, hätte ich ihr beibringen können. „Ja ich weiß, aber ich kann jetzt auch nicht mehr ändern wie es gelaufen ist...“ sprach sie mit gesenktem Kopf und fragte nach einer Weile: „Und du bist glücklich so?“ „Ja Mutter, so glücklich wie jeder Andere es auch sein kann...“ antwortete ich und war schon etwas überrascht, das ihr mein Glück am Herzen liegt. Aber offenbar wollte sie doch noch einige Fragen an mich los werden: „Gut, gut... und seit wann bist du so?“ „Schon immer Mutter... Ich hab's nur selbst nicht gemerkt. Aber Kai hat's mir gesagt...“ erklärte ich und eine ihrer Augenbrauen wanderte mit prüfendem Blick nach oben: „Ist er etwa auch...? „Nein Mutter... Er steht seit 4 Jahren auf unsere Klassensprecherin.“ versuchte ich ihr klar zu machen, dass das weder ansteckend noch 'ne Massenerscheinung ist und sie wollte wissen: „Und du findest sie nicht auch ein bisschen toll...?“ Kurz befasste sich mein Gehirn mit diesem erschreckenden Gedanken, eh ich knurrte: „Nein Mutter! Die ist für mich so erregend wie ein modriger Baumstamm. Ich würde nie einen hoch kriegen bei der...“ „Taka rede nicht so...!“ wedelte sie peinlich berührt mit den Armen und sah sich um, ob es Jemand gehört haben könnte. Doch ich sprach gleich mit Nachdruck: „So ist es doch aber, Mutter!“ Sie musste es schließlich irgendwann einsehen und wenn wir hier wieder von vorne anfangen mit Streiten, dann hätte das wohl auch wenig Sinn hier. Wieder stocherte sie nervös ihre Eiskugel in die Schokoladensoße, welche nun schon sehr vermischt mit dem Eis war und fragte zögerlich: „Hmm... liebst du ihn?“ „Ich denke schon...“ entgegnete ich dem und sie hakte weiter nach: „Hmm... liebt er dich?“ „Ich weiß nicht... Er hat's nie gesagt...“ ließ ich sie ehrlich wissen und sie nickte bevor sie noch mehr nach bohrte: „Behandelt er dich wenigsten gut?“ „Ohh jaa...!“ entwich es mir, als ich an eine unserer zahlreichen wilden Nächte zurück dachte. Die nächste Frage die sie stellte und bei der sie offensichtlich mit sich haderte diese los zu werden, brachte selbst mich ein wenig aus der Fassung: „Wie... macht ihr das eigentlich? Also ich meine... Sex...“ „Mutter!?! Willst du das wirklich wissen?“ kam es geschockt von mir und sie murmelte mit roten Wangen: „Nein eigentlich nicht... Doch ich will's wissen!“ „Ja was denn nun...“ murrte ich mit angehobenen Brauen. „Nee lieber nicht...“ nuschelte sie und schaufelte mit einem mal eilig ihr Eis, bevor sie fast ein bisschen euphorisch sagte: „Gib mir einen Anhaltspunkt!“ Meine Waffel zerbrach am Becherrand und ich blickte verwirrt zu ihr: „Du willst einen Anhaltspunkt? Wie wäre es damit: ich bin ganz einfach verdammt glücklich bei ihm. „Gut... schön... Das ist gut...“ brabbelte sie mit rotem Kopf vor sich hin und ich fischte die Einzelteile meiner Waffel aus dem Becher, als ich dem entgegnete: „Ja Mutter, das sagtest du bereits...“ Schweigend aßen wir unser Eis auf und ich durchbrach die Stille zwischen uns mit etwas Auflockerndem: „Er würde gerne mal deine selbstgemachten Manjuu probieren.“ „So so will er das... Oder vermisst du nur meine Backkünste?“ lächelte sie und ich gab zu: „Nur ein wenig...“ Ihre Hand fand an meine Wange und irgendwie tat es gut, diese dort wieder mal zu spüren, eh sie leise sprach: „Taka-chan... ich will das du weißt, das du immer zu mir kommen kannst. Auch wenn ich manchmal etwas über reagiere...“ „Etwas? Mutter du bist ausgeflippt...“ stellte ich klar und Angesprochene murmelte: „Ich weiß... und es tut mir leid... Ich ertrage es nur nicht das mein Baby nun auch erwachsen wird...“ Ich nickte und wollte nun meinerseits etwas wissen, nachdem sie schon eine solch passende Überleitung bot: „Was ist denn mit deinem Verdacht auf eine Schwangerschaft?“ Sie senkte den Kopf und sagte leise: „Es war nur der Stress... Alles wieder in Ordnung. Ich finde es auch ganz gut so. Man sagte mir das es in meinem Alter längst normal sei, noch Kinder zu bekommen, aber zum einen mehr Risiken mit sich bringt und zum anderen wüsste ich nicht ob ich es ertrage noch ein Kind gehen lassen zu müssen.“ Bei dieser Erklärung wurde mir wieder etwas wärmer ums Herz und ich schenkte meiner Mutter ein Lächeln und sie tat es ebenfalls liebevoll. Die Kellnerin kam wieder und reichte uns die Rechnungen. Meine Mutter zahlte ohne zu zögern für mich und sprach dann anschließend das nächste Thema an: „Ich... hab mir erlaubt ein Konto für dich zu eröffnen. Wir überweisen dir dein übliches Taschengeld. Ich würde mich aber auch sehr freuen wenn du wieder bei uns wohnen würdest, das mit deinem Vater regele ich schon irgendwie...“ „Das ist lieb von dir, aber so lange er nicht damit klar kommt und ich nicht zwingend zurück muss, würde ich gern erst mal etwas Abstand haben.“ erklärte ich ihr meine Bedenken und griff nach der Karte die sie mir zu schob. Sie nahm es gefasst zur Kenntnis, fragte aber dennoch: „Verrätst du mir wenigstens seine Adresse, damit ich notfalls weiß wo du steckst?“ „Sicher...“ stimmte ich ihrem Wunsch zu. Sie gab mir einen Kuli und ich kritzelte schnell die Daten auf eine Serviette, reichte diese hinüber und sie las es sich kurz durch. „Suzuki Akira... schöner Name... Auch wenn ich noch nicht weiß was ich von dem Mann halten soll.“ kam es von meiner Mutter und ich sagte daraufhin: „Er hat mich überredet hier her zugehen, sonst wäre ich vielleicht gar nicht hier... Ich weiß auch nicht ob er es will das du weißt wo er wohnt und außerdem ist er auch nicht so gut auf dich zu sprechen... wegen dem Vorfall...“ „Wir sind etwas an einander geraten ja...“ murmelte sie und blickte auf die Uhr, eh sie mich wissen ließ: „Na gut mein Sohn, dann will ich deine Zeit nicht weiter beanspruchen.“ „Schon Ok... Es war schön dich wieder zu sehen“ lächelte ich und stand mit ihr zusammen auf. Schnell schritt sie um den Tisch herum und zerdrückte mich fast... „Mutter...“ nuschelte ich an ihren Körper gepresst und sie sprach: „Ja mein Baby?“ „Du quetscht mich...“ moserte ich und sie sagte: „Oh... entschuldige...“ „Schon gut, passiert“ entgegnete ich dem und einen Augenblick später erhob ich wieder meine Stimme: „Mutter... Du quetscht mich immer noch....“ „Oh das tut mir Leid, ich hab dich nur so vermisst...“ kam es dann von ihr und sie ließ mich endlich wieder atmen. „Also... man sieht sich... Vergiss deine Tüten nicht...“ murmelte ich ihr zum Abschied und sie verließ seufzend das Café. Auch ich machte mich wieder auf den Weg nach Hause, schrieb in der Straßenbahn eine SMS an Reita und wartete auf eine Antwort, darauf was er gerade so macht. Vergebens... Er schrieb nicht zurück... Später rief ich in meiner Besorgnis sogar an und wurde weggedrückt... Mit einer unguten Vorahnung verbrachte ich den Sonntag vor dem Fernseher und wartete auf ein Lebenszeichen. Doch erst spät am Abend rappelt es an der Tür und Akira trat hinein. Er sah völlig fertig aus als wäre er unter einen LKW geraten. Mit wenig aussagendem Blick sah er mich an und ich hauchte: „Rei...“ „Muss duschen...“ brummte er und ging ohne weiteres ins Bad. Mir war mulmig in der Magengegend – ich mag es nicht, wenn er so drauf ist. Nachdem Akira schon eine Weile unter der Brause stand, beschloss ich mal nach zu sehen und zu fragen, ob ich was zu Essen bestellen soll. Klopfte also zaghaft an, doch er hatte mich wohl nicht gehört. Ich öffnete die Bad-Tür und blickte hinein. Er kniete auf dem Boden in der Dusche, den Kopf gesenkt und kratzte sich über die Oberschenkel. Sehen konnte er mich nicht und so schloss ich die Tür wieder. Der Anblick schockierte mich... Meinen starken Reita da am Boden zu sehen... Am liebsten wäre ich hinein, aber ich kenne ihn inzwischen ein wenig und weiß das er mich weggestoßen hätte, also setzte ich mich aufs Sofa zurück und kaute nervös auf der Unterlippe. Endlos wirkende Zeit später stellte er das Wasser ab und kam wieder aus dem Bad. Er hatte seinen Morgenmantel an, den er sonst nie an hat wenn er duschen war; maximal ein Handtuch, sonst vollkommen nackt. Ohne Erklärung warf er sich ins Bett und blieb liegen. Ich stand auf und ging zu ihm ins Schlafzimmer und blieb im Türrahmen stehen, blickte zögerlich in seine Augen, welche mich kurz fixierten und dann wieder wegsahen. „Rei...“ kam es erneut von mir und auch seine Augen fanden wieder in meine Richtung. Ich trat auf das Bett zu und krabbelte zu dem matt erscheinenden Körper, legte mich ohne zu fragen einfach dazu und meinen Kopf auf seinen Brustkorb, den Arm auf seinen Bauch. Sanft streichelte ich ihn über dem Stoff und vernahm ein tiefes Durchatmen eh sich Akira's Hand auf meinen Rücken legte. Mein Kopf erhob sich wieder und sah in ausdruckslose Augen. Vorsichtig tupfte ich leichte Küsse auf seine Lippen die er nach und nach schwach erwiderte. „Was hast du...?“ hauchte ich ängstlich und er blickte wieder zur Seite weg. „Nichts... alles toll...“ log mir Reita ins Gesicht und ich versuchte es weiter mit Küssen ihn auf zu muntern oder vielleicht sogar zum Reden zu bringen. Aufs Knutschen ließ er sich noch ein doch als ich den Morgenmantel auf knoten wollte stoppte er mich und flüsterte: „Nein... ich bin müde...“ Nun war ich fast vom Schock erschlagen. Der Sex-besessene Akira Suzuki... hat keinen Bock auf vögeln?!? Da muss irgendwas gewaltig schief gelaufen sein an diesem Tag! „Rei! Was ist los? Du machst mir Angst, man!“ „Nichts Ruki... Nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest... Lass uns bitte das Thema wechseln.“ entgegnete Angesprochener mir und am liebsten hätte ich ihm die Antwort raus geprügelt, denn das er Sex ablehnt... das ist wie Feuer mit Benzin löschen zu wollen! „Aber-...!“ begann ich von Neuem und wurde knurrend unterbrochen: „Takanori bitte, ich will nicht darüber reden ok?! Sag mir lieber was du heute gemacht hast...“ Seine deutlichen Worte schreckten mich nun doch ab und ich gab nach. Mein Kopf landete wieder auf seiner Brust und ich begann zu erzählen: „Ich hab... mit meiner Mutter gesprochen... wie du es wolltest...“ „Gut... am Telefon? Was ist raus gekommen?“ wollte er offenbar interessiert wissen und ich sprach: „Nein wir haben uns getroffen und uns mehr oder weniger ausgesprochen... Sie hat sich entschuldigt und ich glaube ihr das sie es ernst meint. Ich glaub mein Vater hat noch 'ne Weile zu knabbern an der Sache, aber... sie sagt wenn ich will darf ich gerne wieder nach hause kommen...“ Auf eine Reaktion wartend hob ich meinen Kopf wieder an, weil das seichte Kraulen in meinem Nacken aufgehört hatte und ich schaute in Reita's Augen. Sie sahen wieder mal weg und er murmelte: „Musst du wissen...“ „Ich hab ihr gesagt das ich noch etwas Abstand brauche... Also wenn ich darf bleibe ich gerne noch hier.“ flüsterte ich und ein leichtes Lächeln legte sich auf das Gesicht des vor mir Liegenden, welcher das Kraulen wieder aufnahm. Damit kam ich aber auch schon zum nächsten Thema: „Sie überweisen mir wieder Geld und ich möchte dir Miete zahlen.“ „Ich hab doch gesagt, das du das nicht musst...“ murrte er, doch ich war der Meinung: „Rei, du bezahlst mich hier mit und wenn wir vögeln komme ich mir vor wie deine Privat-Hure die du nach belieben besteigen kannst. Ich will nicht das Gefühl haben 'gekauft zu sein' wenn ich mit dir schlafe... Also bitte lass mich was zahlen.“ „Ok ist ja gut, dann geh halt ab und an Lebensmittel einkaufen, das meiste wirst sicher eh du verbrauchen...“ kam es von ihm und ich nickte. Einen Moment schwiegen wir wieder, aber eines wollte ich noch wissen: „Warum hast du nicht auf meine SMS geantwortet?“ „Oh du hast geschrieben?“ fragte er verwundert und ich nickte, bevor er ergänzte: „Hab ich gar nicht mitbekommen....“ Du hast mich sogar weg gedrückt Reita... Oder... warst das gar nicht du...? „Ich hab mir Sorgen gemacht...“ nuschelte ich und versuchte doch noch irgendwas raus zu kriegen, doch er brummte nur: „Mach dir nicht so viele Gedanken.“ Akira dirigierte meinen Kopf zu sich und küsste mich zart. Ich erwiderte seine Annäherungsversuche und ging darauf stärker ein, aber er wurde nicht wild. Es blieb bei einem sanften Zungenspiel und trotzdem war es intensiv. Leise vernahm ich von ihm: „Taka berühr' mich. Aber langsam...“ Kurz sah ich irritiert in seine Augen und setzte unseren Kuss fort, öffnete nun doch nebenher den Morgenmantel und schob diesen etwas zur Seite. Vorsichtige streichelte ich seine Haut bei und vernahm ein zufriedenes Seufzen. Seine Augen schlossen sich und kurze Zeit später war er tatsächlich weg gedöst. Ich erhob mich kurz vom Bett und zog meine Klamotten aus, legte mich zu Rei zurück und streichelte ihn einfach weiter, bis auch ich mit vielen wirren Gedanken und Sorgen ein schlief. ____________________________________________________________ Joar ihr findet das Kapitel vllt. langweilig oder so... ich bin auch nicht ganz zufrieden... Aber ich bin auch schwer selbstkritisch... (btw. noch nicht korrig.) Jedenfalls wollte ich Ruki's Gefühlswelt ein wenig Achterbahn fahren lassen – hoffe es kommt auch ein wenig so rüber... Ihr wisst ja ich steh auf krass Kontraste...: mal kitschig, mal schockierend, mal heiß, mal liebevoll, mal traurig, mal Angst und mal Spannung... Nun noch zum Abschluss ein paar Worte über dieses wieder mal elend lange Werk: Welche Laus wohl unserem Rei über die Leber gelaufen ist, das er sogar seinen Lebensinhalt ablehnt? Vllt. denken die Einen: er war bei seinem Vater im Knast oder irgendwas in der Richtung... - aber wozu dann das zurecht machen und das Kondom? Und das so viele Stunden an einem Sonntag, da wird er kaum im Gefängnis gewesen sein oder? Vllt. sind Andere der Meinung: er war irgendwo 'nen Kerl vögeln, das kann man ja eigentlich immer und den ganzen Tag und Reita sowieso... - aber warum ist er dann so richtig mies drauf, das er konsequent nicht drüber redet, wo er sich ja sonst nicht zurück hält, Ruki von seinen gegenw. und vergang. Abenteuern zu berichten? Das und viele weitere Fragen beschäftigen unseren Taka nämlich auch. Aber ich bin fies und verrate noch nichts außer... hier in der Vorschau :P Rei tut am nächsten Tag so als wäre am Abend zuvor nie was gewesen und verwirrt unseren Taka noch mehr... doch der hat bald ganz andere Sorgen, denn Muddern Matsumoto stört die beiden Turteltauben versehentlich – jetzt wo sie weiß wo sich ihr 'Baby' aufhält und wollte nur mal schnell nach dem Rechten sehen. Außerdem erleben wir Reita bei einer Ausschweifung der besonderen Art und er widmet sich seinem neuen Hobby, was genau im nächsten Kapitel.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)