You are someone in the world, but for someone you are the world! von -Sian- ((Ruki x Reita)) ================================================================================ Kapitel 35: Stress, Stress und noch mal Stress! ----------------------------------------------- Ich hatte bei meiner kleiner Kuschelstunde total vergessen den Wecker zu stellen, um rechtzeitig zur Schule gehen zu können, aber Reita mit seinem speziellen 'Weck-Programm' hatte zumindest mal dafür gesorgt, das ich wenigstens nur eine Stunde zu spät komme. In höchster Eile unterbrach ich seine morgendlichen Avancen auf Sex und hetzte durch die Wohnung, um meine Sachen zusammen zu suchen und mal wieder in geborgten Klamotten in der Schule zu erscheinen. Ich lieh mir eine schwarze Stoff-Hose und müsste somit nur das Jackett der Uniform anziehen. Merkt eh kein Schwein... Glücklicher Weise konnte ich Akira dazu bewegen, mich hin zu fahren und musste somit weder zu Fuß, noch mit Bus oder Straßenbahn und käme daher 'pünktlich' zur zweiten Stunde. Doch da Rei keinen Sex bekam, kann man sich sehr gut vorstellen was diesen dazu veranlasste, mich permanent von allen Seiten zu begrabbeln. Ich würde sogar behaupten, er habe absichtlich seinen sexy Arsch leicht an meinem Schritt gerieben, als ich auf der Fahrt hinter ihm auf dem Motorrad saß. Das Schlimme ist: ich hätte am liebsten auf der Stelle 'Ja' gesagt... wenn ich jetzt nicht in die Schule müsste... Gott sei Dank sind bald Ferien! Gerade als ich in den menschenleeren Schulhof biegen wollte, wurde ich unerwartet zurück und hinter den Torpfosten gezerrt. Reita war von seiner Maschine abgestiegen und hatte offenbar vor den Umstand auszunutzen, das hier Niemand zu sehen war: „Nicht so schnell mein kleiner süßer... zum Anbeißen aussehender Takanori...“ schnurrte er, schob seine Zunge plötzlich in meinen Mund und drängte mich an die hohe Mauer. Panisch blickte ich mich um, ob uns wirklich keiner sieht und ließ mich zögerlich drauf ein, da ich sowieso zur ersten Stunde zu spät komme und wenigstens noch einen Moment genießen konnte. Unser Zungenspiel ließ mich tatsächlich etwas heiß werden und eh ich mich womöglich gleich auf den Gehweg werfe vor Verlangen, unterbrach ich es mit einer gehauchten Frage: „Und was machen wir heute?“ „Na was wohl...“ raunte er lächelnd zurück und presste seine Lippen wieder gierig auf meine. „Rei wir können doch nicht immer nur vögeln...“ warf ich krächzend ein und Angesprochener fragte: „Wieso nicht...“ Ja wieso eigentlich nicht? „Naja man kann auch noch was anderes machen...“ begann ich und erneut schnellte seine flinke Zunge zwischen meinen Lippen hindurch, bevor er ganz nah flüsterte: „So... was denn...?“ Ja was eigentlich? „In den Zoo gehen?“ brachte ich den erstbesten Standart-Vorschlag an und Rei grinste: „Was willst du denn ausgerechnet im Zoo?“ und schlängelte zart mit der Zungenspitze über meinen ratlos geöffneten Mund. Gute Frage... Und eigentlich... hatte ich auch schon wieder vergessen, worum es ging... Daher flüsterte ich mit genussvoll geschlossenen Augen: „Ach scheiß drauf... lass uns vögeln!“ „Gute Wahl...“ nuschelte er mit den Lippen leicht an meinen und ergänzte leise: „Ich muss dich sowieso schon viel zu lange mit diesen Affen da drinnen teilen...“ Meine Augen öffneten sich und ich unterbrach irritiert ein weiteres Mal unsere feurige Knutscherei. Verunsichert fragte ich nach: „Vermisst du mich?“ „Ein bisschen...“ hauchte Akira, blickte mich an und ich hakte erwartungsvoll weiter nach: „Nur 'n bisschen...?“ „'n bisschen mehr...“ kam es zurück und Reita wollte offensichtlich nicht viel reden, presste leidenschaftlich seine Lippen auf meine und doch musste ich ihn wieder mal stoppen: „Rei...“ „Mhmm?“ schnurrte er betörend und mir fiel es umso schwerer zu sagen: „Ich muss... da jetzt rein...“ „Warum denn nur...“ murrte er und man spürte regelrecht, wie gern er mich auf der Stelle flachlegen wollte. „Die wollen mir was beibringen, weißt du...“ schmunzelte ich und Reita knurrte erregt: „Ich kann dir auch was beibringen....“ „Außer Biologie...“ bekam ich gerade noch so raus, als er sich an mich drängte und ich seine Körpermitte an meinem Becken fühlte. „Biologie ist toll... vor allem Anatomie...“ ließ er mich mit heiserer Stimme wissen und ich vermutete: „Und Sport findest du sicher auch toll, mhm?“ „Ohja... ich wollte mich schon länger mal im Ausdauer-Sport üben....“ erklärte er und blickte mich an, skeptisch fragte ich: „Das soll heißen? Wir tun es doch eh schon so oft...“ „Ja aber ich will testen wie lange wir es können...“ lächelte er unschuldig und ich musste nun doch mal Einspruch erheben: „Rei... nimm's mir nicht übel aber... es ist mein Arsch, der dafür her halten soll und nicht deiner. Daher schlage ich vor... das wir das lassen oder...“ „Oder was, mhmm Taka..?“ brummte er sinnlich an meinem Ohr und ich entgegnete dem: „Das machst du eh nicht, also vergiss es...“ „Ich weiß nicht mal was du meinst“ sprach er und schaute mich verwirrt an, bevor ich flüsterte: „Ist auch besser so...“ „Sag schon...!“ drängte Akira bestimmend. Ich blickte ihn an und sagte kein weiteres Wort. Bei Rei ratterte es fast sichtbar hinter der Stirn. „Hhmm...“ kam es dann von ihm, als er offensichtlich wusste was ich gemeint hatte. „Ich glaub deine Stunde fängt an...“ sprach er leise und wandte sich zum Gehen um, doch ich hielt ihn noch auf: „Warte... Holst du mich ab?“ „Wenn ich es schaffe, aber ich fürchte das Shooting wird 'ne Weile dauern...“ erklärte mein Gegenüber etwas geknickt und ich grummelte: „So ein Mist... Ich vermiss dich jetzt schon...“ „Bin doch noch da.“ lächelte Reita, doch ich senkte den Kopf: „Aber gleich nicht mehr... Ich platze vor Sehnsucht!“ „Schaffst du es etwa nicht mehr ohne mich zu atmen?“ kam es amüsierte wieder ganz nah vor mir und unsere Lippen berührten sich dabei fast. „Nein... will ich auch gar nicht...“ murmelte ich unnachgiebig und Akira grinste: „Wie romantisch Taka. Ab, da rein jetzt mit dir!“ „Moah...! Ich geh ja schon...“ knurrte ich und löste mich noch eine Spur unwilliger von dem Objekt meiner Begierde. Gott hoffentlich hat mich hier keiner gesehen, sonst schlagen mich die Idioten da drinnen tot. Rei und seine Sex-Besessenheit! Ok... ich geb's zu, bei ihm könnte ich auch nicht anders... Sehnsuchtsvoll drehte ich mich noch einmal herum und sah wie Akira sich mit einer merkwürdigen Körperhaltung in den Schritt griff und richten wollte, was noch zu richten war. Ich hab genau gemerkt, das es da unten schon ziemlich gespannt haben muss und nun beobachtete ich Reita über die Schulter, wie er sich ratlos am Hinterkopf kratze und seine Motorrad betrachtete, eh er umständlich darauf platz nahm und davon fuhr. Da Kai in unserem Klassenzimmer neben mir einen Fenster-Platz und freien Blick auf den Schulhof hatte, aber nicht sehen konnte was auf der anderen Seite der Mauer passiert, bedachte er mich mit einem 'ich weiß was du da eben getan hast'-Schmunzeln, als ich eintrat. Mein bester Freund erklärte mir, das unser 'richtiger' Bio-Lehrer gerade Arbeitsblätter kopieren ist und da der Mann sowieso immer erst kurz vor dem Ende der Doppel-Stunde merkt, das er die Anwesenheit prüfen sollte, würde dem eh nicht auffallen das ich nicht da war. Ich hab nämlich noch im Flur gesehen wie er den Raum verlassen hatte und mich schnell versteckt, so das ich unbeobachtet den Klassenraum betreten und so tun konnte als war nichts. Biologie ist – auch ohne Reita's 'Nachhilfe'... – ein Fach in dem ich schon immer recht passable Noten geschrieben habe, aber dennoch gehöre ich nicht zu der Kategorie Schüler, die mit dem Finger schnippend halb auf dem Tisch liegen und mit 'ehh ehhh eeeehh'-Geräuschen noch mehr Aufmerksamkeit wollten – so wie die 3 Damen aus der ersten Reihe. Die haben es auch noch nicht gemerkt, das unsere Lehrer sie mit Absicht 'übergehen', um zum Beispiel dem Volltrottel aus der hinteren Reihe – der mich immer so schön mit reizenden Kommentaren überschüttet – auch mal die Chance zu geben etwas Konstruktives beizutragen. Jener Bio-Lehrer betrat wieder den Raum und schaute sich verwirrt um, erblickte mich und zog rätselnd die Stirn in Falten. Er verteilte die Blätter und sah skeptisch zu mir, sagte aber nichts weiter und begann anschließend mit der Anwesenheitsliste. Schwein gehabt... Donnerstag ist ein toller Tag! Weil kurz und weder Chemie noch Sport! Rei schrieb mir aber eben eine SMS und sagte ab, das er zu lange arbeiten müsste, weil das Set irgendwo weit außerhalb verlegt wurde und fragte gleich nach einem Treffen am Freitag. Da eh Wochenende wäre, war das prinzipiell eine spitzen Idee! Wäre da nicht wieder irgend ein Hochzeits-Scheiß, wo ich verdonnert wurde dem beizuwohnen... Daher schrieb ich in der Pause zurück, wie es mit Samstag aussähe und mitten im Mathe-Unterricht traf die Antwort ein, das Akira das ganze Wochenende nicht da ist, wegen einem größeren Projekt oder so was. Meine Laune war ziemlich im Keller... Zum einen wusste ich das Reita heiß auf Sex ist – zum gegenwärtigen Zeitpunkt sogar spitz von mir zurück gelassen wurde und befürchtete er würde es sich wieder woanders holen, da unsere 'Vereinbarung' – wenn man es so nennen will, keine Monogamie beinhaltet und er das wohl auch ausnutzen wird... Den finsteren Blick meines Mathe-Lehrers ignorierend, schrieb ich unterm Tisch zurück, wann er wieder da wäre und die kurze knappe Antwort war: 'Dienstag'. Wie soll ich bitte schön wieder so lange ohne Rei aushalten? Am Freitag war ich sauer. Stinksauer! Auf meine Eltern, denn die haben mich doch tatsächlich nur wegen einer 'kleinen Verschiebung der Sitzordnung' dorthin beordert... Nur weil zwischenzeitlich ein 103 Jahre alter Mann – von dem ich noch nie in meinem Leben gehört habe – am Wochenende zuvor 'versehentlich' gestorben sei und man nun umstellen musste. Zudem wurde mir mitgeteilt, das ich – da ich 'meine Freundin' nicht vorgestellt habe... nun doch meine Cousine an der Backe haben werde, welche direkt neben mir platziert wurde... Yay... Das Wochenende verbrachte ich mehr oder weniger gut gelaunt bei Kai und versuchte diesem sein Vorhaben mit Megumi auszureden – ich fürchte ja vergebens... Der Mann hat genau so einen Dachschaden wie ich, wenn es um so was geht. Und ich habe noch eine Feststellung gemacht: Kai hat einen reizenden Knackarsch... Denn als er sich von der Bank in dem Garten seiner Eltern runter beugte, um ein neues Bier aus dem Kasten und ans Tageslicht zu befördern, reckte er mir jenes Körperteil entgegen. Ich glaub... ich bin auf Entzug... Sex-Entzug... Wo ist Reita wenn man ihn braucht? Dieses Problemchen hatte sich dann aber an besagtem Dienstag wieder gelöst, denn Rei war wie angekündigt wieder da und ich stand liebeshungrig in seiner Wohnung. Ohne zu klingeln war ich reingekommen und fand das Objekt meiner Begierde 'oben ohne' auf dem Bauch liegend im Bett dösend vor. Binnen Sekunden überwand ich die viel zu große Distanz und setzte mich auf seine Oberschenkel, schmiegte mich an und hoffte das zu kriegen, was ich seid Tagen vermisste – seine Zuwendung, in welcher Form auch immer. Akira grummelte und sah ziemlich fertig aus, aber der ist doch selber schuld, wenn er mir die Unschuld aus dem Leib vögelt...! Er hatte mich sehr wohl bemerkt, rührte sich aber nicht und nur ein kleines Lächeln verriet das er wach ist, also begann ich ihm den Rücken zu massieren. Vielleicht lässt er sich ja umstimmen... Und wie er sich hat umstimmen lassen... Es war eine ganz fiese Falle! Denn Rei hatte mich nach meiner kleinen Massage sage und schreibe 3 Stunden durch gevögelt und ich kann von Glück reden, das der Montag mit Sport-Unterricht zuvor schon überstanden war... Ich konnte nicht mehr laufen... und war vollkommen bedient mit derartiger Zweisamkeit... Reita war zufrieden mit seiner 'Leistung' und streichelte verspielt mein geschundenes Hinterteil, während ich jammerte und nebenher seinen Erzählungen vom Set lauschte. Was man nicht alles tut... nun musste ich doch buchstäblich den Arsch für den 'Ausdauer-Sport' herhalten... Hoffentlich ist zum Wochenende bzw. der Hochzeit wieder alles heil und ich kann sitzen wie ein normaler Mensch... Apropos Hochzeit.... Mein Gedanke war ihn noch einmal auf dieses Thema anzusprechen: „Rei... auf die Gefahr hin das du aufhörst meinen ruinierten Arsch zu umschmeicheln, aber...“ brach ich nun doch unsicher ab und mein völlig zerzaustes grinsendes Gegenüber raunte: „Mhmm? Warum sollte ich aufhören...? Sprich, mein kleiner gieriger Takanori...“ „Ich... öhm... wollte nur noch mal fragen, ob du nicht doch Zeit hast mich zu begleiten... Ich scheiße auf die Hochzeits-Sitzordnung...“ nuschelte ich und wie zu erwarten verneinte Akira meine Frage erneut: „Taka ich hab doch gesagt, ich kann nicht... Ich bin das nächste und übernächste Wochenende nicht da – von Freitag bis irgendwann Sonntag, wenn ich Glück habe... Außerdem hast du deinen Eltern noch nicht gesagt, das du auf Männer stehst...“ „Ja... brauchst nicht weiter zu reden, ich hab's verstanden...“ murmelte ich und rollte mich schmerzlich zischend zusammen. Rei stand auf und kam wenig später mit Schmerz-Tabletten und Wasser wieder, überreichte es mir und ich dankte ihm verhalten. Als er wieder vor mir im Bett lag, fragte er leise: „Wie heißt dein Bruder eigentlich?“ „Hideto... Wie der berühmte Gitarrist. Mein Vater war damals ganz großer Fan der Band und unheimlich stolz auf seinen Nachnamen, so kam es das sein Erstgeborener eben den Vornamen seines Idols trägt.“ erklärte ich und Akira flüsterte: „Und du? Nach wem bist du benannt?“ „Keine Ahnung... War vielleicht vom Zufallsgenerator bei Google... Bin halt nichts Besonderes.“ antwortete ich pessimistisch und Reita's Fingerspitzen legten sich auf meine Lippen, um sie sanft zu verschließen und er wisperte: „Google gab es damals noch nicht, kleiner Takanori...“ und küsste mich ganz zart. „Rei... sobald der Stoff meinen Hintern betäubt hat, geh ich lieber wieder nach Hause...“ murrte ich, da der Kuss schon wieder fordernder wurde und Angesprochener nun entschuldigend murmelte: „Tut mir Leid... Ich konnte mich einfach nicht bremsen...“ „Schon gut, so hab ich jetzt wieder ein paar Tage ein Andenken an dich“ schmunzelte ich auf seine betretene Miene. Gesagt, getan. Genug jetzt, meine Gier ist gestillt – Akira's offenbar nicht, aber der ist eh unersättlich. Soll er mich ruhig ein wenig vermissen... auch wenn ich das sicher bereue, sobald ich zu Hause bin... Genau so war es dann auch, allerdings hatte ich beschlossen mir selbst zu beweisen, das ich nicht Reita-süchtig bin! Musste mir am selben Abend noch eingestehen, das ich es doch bin... Auch wenn ich wusste das mein Arsch es mir entsprechend heimzahlen würde, fragte ich in einer Kurzmitteilung am Donnerstag, ob Rei am Abend Zeit für mich hätte... Hatte er nicht... Er war mit Aoi verabredet, um den Club unsicher zu machen. Zunächst überlegte ich, ebenfalls dorthin zu gehen und entschied mich dagegen – ich wollte nicht sehen wie Akira sich wieder ein Opfer suchen würde, um seinem 'Hobby' zu frönen und Freitag früh wäre er eh schon abgereist. Kommt nur mir das zur Zeit so stressig und hektisch vor? Samstag... 11:00 Uhr. Heute war es also so weit. Hochzeit... Und nicht mal meine... - nicht das ich solch einen Schwachsinn wollte. Scheiße, ich hab so was von keinen Bock...! Ich stand nun hier, im Anzug und mit dem dämlichen Kissen in der Hand, wo die dämlichen Ringe drauf lagen und wartete das diese dämliche Zeremonie vorbei ist, um endlich Reita's Vorschlag zum Zeitvertreib nachgehen zu können: Besaufen! Anders halt ich das sicher nicht aus... Nicht mit der 'Zahnspange' wie ich meine Cousine gerne nenne, denn die grinste mich fast ein wenig schadenfroh an, als sie vor dem Brautpaar die Blumen verstreute. Und mit 'der' soll ich tanzen... Die hat Highheels an und ist damit größer als ich! Wie sieht das denn bitte aus?! Ich hab's wirklich nicht leicht... Immer auf die Kleinen... Während mein Brüderchen sein frisch gebackenes Ehe-Weib vorm Pfarrer ab schlabberte und sich gerade so wieder lösen konnte, nur um genauso bescheuert vor sich hin zu grinsen, wie ich es vermutlich tue, wenn Rei bei mir ist. Sehe ich dabei auch so grenzdebil aus? Endlich war der 'amtliche' Teil vorbei und die große Fress- und Sauf-Orgie konnte beginnen. Doch nicht einmal das blieb mir... Meine Mutter zerrte mich bei Seite, als sie eine Flasche Bier in meiner Hand sah und mahnte: „Takanori, du reißt dich bitte bis nach dem Abendessen zusammen! Ich möchte nicht das du Nachmittags um 15 Uhr schon im Koma liegst! Außerdem hat dein Onkel sich gestern Abend das Bein verstaucht, also möchte ich dich bitten ein wenig die Getränke im Auge zu behalten und für Nachschub zu sorgen, wenn wo was fehlt.“ „Moah...“ kam es genervt und die Augen verdrehend von mir, aber dennoch nickte ich. Widerstand ist eh zwecklos... Na toll... Kein Akira an meiner Seite, aber dafür 'Zahnspange' und die Getränke-Aufsicht am Hals. Besser kann's kaum werden... Gegen 13.00 Uhr schepperte mein Bruder voller Elan nervtötend mit Topfdeckeln und tat Kund, dass das Essen soweit sei. Ich zückte nach dem Mittagessen mein Handy und schrieb Rei was man mir schon alles 'angetan' hatte, doch es kam keine Antwort. Vielleicht hat er viel zu tun... Heimlich, still und leise trank ich dennoch mein Bierchen weiter, immerhin will ich den Tag überstehen... Schon bald geht der Tanz-Mist los und ich muss mit meiner Cousine da durch stolpern. Mir tat eigentlich schon am Nachmittag der Rücken weh vom Kisten schleppen. Ach Rei... ich wünschte du wärst da und könntest mir zur Abwechslung mal den Rücken massieren... Das schrieb ich Besagtem auch und schob die Kiste anschließend das letzte Stück mit dem Fuß in die Getränke-Kammer. Kaum kam ich raus, dirigierte mich meine Mutter zu der 'Zahnspange' und die sah auch nicht besonders glücklich mit der Situation aus. Irgendwie machte eben dieser Umstand das Ganze erträglicher... Auf der Tanzfläche waren nun alle Pärchen versammelt und die Musik spielte schon seid einigen Augenblicken lauter. Natürlich trat mir diese Göre auf die Zehen und dabei habe ich nicht mal so riesige Quadrat-Latschen wie die... Nicht das sie sich etwa für jeden ihrer Tritte entschuldigen würde... neeeeiiin... Mit dem dummen Takanori kann man's ja machen... Akira würde mich nicht treten... Nach dem zweiten Tanz gab ich auf und flüchtete unter den missbilligenden Blicken meiner Mutter und meine Cousine zuckte nur ahnungslos tuend mit den Schultern. Wenigstens wiegt die keine halbe Tonne, dann wären meine Füße wohl total im Eimer, wenn man ihr Schuhwerk – Highheels! – so betrachtet. Rei... ich glaub du musst dann auch meine Füße massieren... Oder ist es dir egal, Hauptsache mein Arsch erfüllt seine Zwecke...? Das schrieb ich ihm zwar nicht, doch lange beschäftigen konnte ich mich auch nicht mit meinen Gedanken, denn an einem Rundtisch am anderen Ende des Saals saß ein alte Krähe – sie ist 99 Jahre und die Witwe des einen Mannes, der letztens verstorben ist – und plärrte wenigstens alle viertel Stunde nach mir, damit ich ihr 'einen von diesen tuffigen kleinen Schirmchen-Drinks' vor die Nase stellen konnte. Bin ich denn hier Butler? Naja auf jeden Fall ein Idiot, soviel steht fest... Ich kenne die Frau nicht mal und als nächste soll ich sie aufs Klo begleiten oder wie? Ach Rei... ich wäre jetzt so gern mit dir auf dem Klo... oder wo auch immer... Das schrieb ich ihm natürlich, aber wieder kam keine Antwort von ihm. Seufzend begab ich mich zum Abendessen und würde am liebsten meinen Kopf auf den Tisch fallen lassen, da der Tag gerade mal zur Hälfte herum war und der ganze Mist hier noch bis wenigstens 3 Uhr morgens gehen würde. Meine Cousine neben mir, stopfte sich ordentlich voll und das sah unappetitlicher den je aus. Es bröselte alles wieder aus ihrem Mund, weil die mir kauend von einem Jungen aus der Klasse über ihr erzählte, welcher wunderschön und schlank, gut gebaut ist und blonde Haare hätte, zu dem einen umwerfenden Charme und sensationelle Hände habe. Klingt ganz nach dir Rei... Seufzend schmachtete ich vor mich hin und rührte mein Essen kaum an. Da vernahm ich doch plötzlich von der Seite, wie meine Cousine mit vollem Mund fragte: „Isst du das noch?“ und krallte sich einfach ohne eine Antwort abzuwarten, etwas unter meiner Nase weg. Geschockt weiteten sich meine Augen und sahen der diebischen Hand hinterher, wie sie die Beute zum Mund führte. Frisst die mir vom Teller! Ich pack's nicht! Griffel weg! Ich glaub es hackt! Gerade wollte ich mich darüber echauffieren, doch die grinste mich breit an und das Essen bröselte dabei aus ihrem Mund – zumindest das, was nicht in der Zahnspange hängen blieb. Angewidert schob ich der Göre meinen Teller zu und blickte leidend zu meinem Vater. Der wiederum deutete auf meine Mutter und die winkte mir euphorisch zu, ohne mich von der Pest auf dem Stuhl neben mir zu erlösen. Wieder zog der Tisch meinen Kopf magisch an und ich konnte mich kaum halten, meine Stirn nicht doch zu der Tischkante finden zu lassen. Was für ein scheiß Tag! Akira! Rette mich gefälligst! Nein, das schrieb ich ihm auch nicht, wie sollte er denn auch, wenn er nicht mal hier in der Nähe ist... Verlangen konnte ich es eben so wenig, wir... sind schließlich kein richtiges Paar... Mein Kinn landete missmutig in meiner Handfläche und mir entkam ein langer, tiefer, sehnsüchtiger Seufzer. „Jo Alter, was geht?“ kam es mit einem mal aus dem Mund der 'Zahnspange' und klopfte mir dabei derb auf den Rücken. Ich dachte ich hör nicht recht – kommt die Göre mir mit dieser Gossen-Sprache... „Würdest du einen anderen Wortschatz wählen, wenn du mit mir kommunizieren möchtest?“ zischte ich genervt und hoffte sie würde Ruhe geben, doch stattdessen kam: „Ey kein Plan wo von du redest.“ So langsam aber sicher hatte ich das Gefühl im falschen Film zu sein. Oder wie meine Oma gesagt hätte: 'Das gibt’s doch in keinem russischen Drei-Teiler!' Das stehe ich nicht durch, nicht mit 'der' da und nicht ohne... Rei... „Ich geh neuen Kirsch-Saft holen...“ knurrte ich ziemlich angepisst, als ich sah wie das Glas der uralten 'Schirmchen-Drink-Frau' sich immer mehr leerte und mich der gemietete Barkeeper sowieso los schicken würde. Wenn es wenigstens 'mein' Barmännchen wäre, dann hätte ich irgendwo noch dieses Licht am Ende dieses Tunnels. Aber meine Oma würde hierzu auch einen passenden Spruch haben: 'Das ist ja finster wie im Bären-Arsch'. Sie lebt leider nicht mehr, denn dann könnte ich mir heute bestimmt neue 'Weisheiten' anhören. Irgendwie beneide ich meine neue Schwägerin, wie sie in den Armen ihres Liebsten gekuschelt mit meinen Eltern erzählten 'darf'. Ich mag sie, die Koko. Sie passt zu meinem verpeilten Bruder, die Beiden scheinen irgendwie seelenverwandt – sie ergänzen sich... weil Beide so unterschiedlich erscheinen. So eine hübsche Frau hat der Trottel sicher nicht verdient, obwohl... eigentlich schon. Hideto ist immer noch mein Bruder und er verdient einfach das Beste. Gerade als ich so vor mich hin träumte, quatschte mich diese nervige 'Zahnspangen-Pest' saublöd von der Seite an: „Selber schuld Mami sagt, das du deine Freundin nicht mit nehmen wolltest, denn dann wäre ich auch drumherum gekommen, aber nein... du musstest ja...“ „Moah... zisch ab man...“ unterbrach ich meine Cousine und wollte hinzufügen, das sie sich doch diesen Reita-Verschnitt – der dem Original nie und nimmer das Wasser reichen kann – hätte fragen können, ob der sich mit ihr hier abgeben möchte. Wenn die sich bei dem auch so verhält, wäre es kein Wunder wenn sie abgeblitzt wäre. Inzwischen war es ungefähr Mitternacht, ich völlig kaputt und müde, wollte nur noch nach Hause und ins Bett. Plötzlich hoppelte die 'Zahnspange' in kuriosen Tönen quietschend auf mich zu und klatschte blitzschnell wie eine Irre die Hände aneinander und teilte mir mit: „Da draußen steht ein ultrascharfer Typ, der hat sich offenbar verlaufen und sucht irgendwas. Der sieht aus wie der auf meiner Schule, den Schnuckel angel' ich mir!“ __________________________________________________ Mhmm ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ich das Kapitel finden soll. Aber mal kurz zur Erklärung: Der erste Teil soll quasi den Stress und die Hektik verdeutlichen, den Taka so kurz vor der Hochzeit hatte und im zweiten Teil wieder 'normal' wirken. Des weiteren wollte ich mit der Schulhof-Szene dem '300ste Rev.-Wunsch' einer Leserin nachkommen, soweit es eben möglich war. (der '200ste Rev.-Wunsch' muss btw. noch etwas warten, der passt atm. noch nicht ganz in die Story – Sorry!) Ich hoffe sie liest es ;) Hmm tja was gib's noch zu sagen? Mal wieder arsch lang geworden x.X - unplanmäßig... (>4000 Worte!) Vllt. ne Frage: Was meint ihr wie es dem armen Ruki so im weiteren Verlauf des Abends/der Nacht auf der Party noch so ergehen wird? Zur Vorschau: Ich glaub der Titel des nächsten Kapitels (übrigens der Erste, der mir nicht erst beim Schreiben des betreffenden Kapitels einfiel bzw. danach beim Upload) verrät schon mal einiges: 'Eine Hochzeit, zwei Brüder und drei geplatzte Bomben'. Ansonsten sag ich nur: es wird verdammt ernst für Taka, denn es passiert etwas womit er nicht gerechnet hatte und nachlässig wird, sich nicht erwischen zu lassen und dann eine der eben erwähnten Bomben platzt. Hab mich übrigens für 'nach der Hochzeit' entschieden Berta auftreten zu lassen – die hat ja schon für einigen Wirbel gesorgt x) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)