You are someone in the world, but for someone you are the world! von -Sian- ((Ruki x Reita)) ================================================================================ Kapitel 13: Bittere Typen und süßer Wein ---------------------------------------- Es war nun knapp eine Woche her das ich Reita das letzte mal sah, als er mich mit den Worten: „Mutter Shiroyama ist im Anflug, um das zu tun was er am besten kann: ungefragt meinen Dreck wegwischen und mich verhätscheln, also wäre es besser wenn du jetzt gehst“ aus seiner Wohnung warf. Aber immerhin hat er zum Abschied: „Man sieht sich...“ gemurmelt, was meinem wild fantasierenden Hirn nach heißt: das er mich nicht gerade verabscheut und auch ein Wiedersehen erträglich fände. Manch einer – unter anderem auch Kai – mag glauben, das ich mir zu viel darauf einbilde. Aber es ist definitiv eine Tatsache, das dieser Satz ein erneutes Treffen nicht ausschließt! Ok ich geb's auf ich spinne mir vermutlich was zusammen... Der Montag nach diesem Wochenende war allerdings ein Scheiß-Tag. So ein richtig beschissener Scheiß-Tag! Nicht nur weil mir wieder mal der Hintern weh tat, sondern weil wir montags immer Sportunterricht haben. Es ist ja nicht so das die Stunde am Freitag genügen würde... Nein... man musste uns auch noch gleich Montag morgens damit überlasten. Ich dachte schon darüber nach mal bei der Schul-Obrigkeit an zu fragen, ob man statt Sport nicht lieber ein sinnvolleres Fach einführen könnte. Oder wenigstens nicht an solchen verfluchten Montagen Sport zu haben! Aber was sollte ich denn dann als Begründung anbringen? Das ich mich Montag morgens nicht so fühle, weil ich mich am Wochenende von einem Typ hab mit Wonne besinnungslos vögeln lassen? Und als wäre dieser bescheidene Umstand nicht schon genug, wurde ich auch noch auf freundlichste Art und Weise, erneut von den lieben Mitmenschen in meiner Klasse auf meinen seltsamen Gang hingewiesen. Als Sahnehäubchen der ganzen feinfühligen Bemerkungen, kam auch noch dieses Riesenarschloch aus der letzten Reihe in der Ecke auf mich zu, rempelte mich an und sprach äußerst amüsiert: „Na Matsumoto, zu blöd zum gerade aus Laufen und wieder mal mit dem Arsch voran die Treppen runter was?“ Ich knurrte nur und ging wortlos an diesem Subjekt vorbei, denn mehr Aufmerksamkeit hatte der von meiner Seite her nicht verdient. Am liebsten hätte ich den ja so derb in seinen jungfräulichen Arsch getreten, das er mir an den Zehnägeln kauen kann! Dennoch nahm ich mir heute Abend die Freiheit, - mich wie so oft in letzter Zeit - in mein Lieblings-Etablissement zu begeben und wenn sich... Jemand bestimmtes darüber echauffieren würde, ich einfach sage das ich meinen Lieblings-Barkeeper wahnsinnig vermisse. Guter Plan Taka! Mit Jenem Gedanken betrat ich den Club... top-gestylt und mit dem Vorsatz vielleicht doch noch irgend einen anderen Kerl zu finden, der mich von meiner derzeitigen Reita-Besessenheit runter bringen könnte und stand somit im Konflikt mit meinem Unterbewusstsein, welches Reita nie wieder aufgeben wollte. Es war inzwischen 23:30 Uhr und ich hatte schon fast damit gerechnet, das er heute wohl nicht da sein würde. Aus einer dunklen Ecke wurde ich aber schon die ganze Zeit beobachtet. Hin und wieder blickte ich aus den Augenwinkeln zu diesem komischen Typen und mir wurde immer mulmiger. Er war groß, haarig und einfach widerlich... So ein Leder-Freak. Eine halbe Stunde und 2 Cocktails später, kam eben jener komisch Kauz auf mich zu und setzte sich an die Bar zu mir. „Na Süßer, was macht so was Leckeres wie du um diese Zeit alleine hier? Wenn ich gewusst hätte das so was Schnuckliges wie du hier frei herum läuft, wäre ich schon viel eher wieder vorbei gekommen.“ In mir stieg unweigerlich ein Würgereflex auf. „Kann ich dir was zu trinken bestellen, Süßer?“ fragte er nun und berührte meine Schulter. Meinen Brechreiz unterdrückend und mich auf meine recht gute Kinderstube besinnend, antwortete ich: „Danke, ich hab noch...“ „Jetzt sei mal nicht so zickig und trink was mit mir. Ey du da, hinter der Bar – für mich und meinen Freund hier ein Bier.“ Brüllte der meinen Lieblings-Barmann an und klopfte mir grob auf den Rücken. Ich rutschte soweit ich konnte auf meinem Hocker von ihm weg – er roch so penetrant nach Moschus, doch er rutschte soweit er konnte mir hinterher. „So Kleiner, nachdem wir das geklärt haben, geh ich eben mal für kleine Jungs und dann machen wir's uns irgendwo gemütlich!“ Noch ein derber Schlag auf meinen zarten Rücken und er erhob sich, ging zum Klo und ich blickte Hilfe suchend zu meinem Kellner, welcher sich über den Tresen zu mir lehnte: „Pass auf Taka... der ist immer so. Wenn du nicht mitgehen willst, lass es. Aber ich kann noch nichts machen. Noch hat er sich nicht wirklich daneben benommen.“ ließ dieser mich wissen und ging weiter seiner Arbeit nach. Plötzlich zwickte mich Jemand in die Seite. Als ich mich herum drehen wollte um mich zu beschweren, blickte ich direkt in die wunderschönen Augen meines Reita's und der widerliche Kerl von eben war vergessen. „Na kleiner Takanori, was macht die Kunst? Hast du schon Jemanden gefunden, den du flach legen willst..?“ sprach er, als wären wir ewig 'nur' Kumpels und setzte sich auf einen anderen Barhocker neben mir, bestellte sich ein Bier. „Wo hast du Aoi gelassen?“ gab ich eben so kumpelhaft zurück, ohne auf seine Frage einzugehen und er antwortete: „Hatten eine kleine Panne mit dem Auto und er steht draußen, rauchte eine Zigarette nach der anderen und wartet auf den Pannendienst. Er wollte seinen schwerverletzten Augapfel nicht in der finsteren Nacht alleine lassen. Der und seine Schrottkarre...“ murmelte Reita kurz bevor er den ersten Schluck aus seiner so eben hinüber gereichten Bierflasche trank. Aoi das Muttertier... scheint neben seinem besten Freund auch noch eine Leidenschaft für sein Auto zu hegen. Immerhin... Ich sollte mir vielleicht auch ein Hobby zu legen... oder später, wenn ich mal ein Auto hab es genauso vergöttern. Ein erneutes derbes Klopfen auf meinem Rücken ließ mich wissen, das der haarige Kerl von eben den Weg zurück gefunden hatte und dieser rückte mir nun so nah auf die Pelle, das ich seinen Schnauzer am Ohr spüren konnte. Ekelhaft... „So, ich wäre dann so weit mein Süßer und hab da auch schon ein nettes Plätzchen im Hinterkopf, wo wir es uns gemütlich machen können...“ sprach er widerlich lüstern und dicht an meinem Kopf - mir wurde langsam richtig schlecht. Mein Blick ging automatisch zu Reita und dieser schien die Situation aufmerksam zu beobachten, sagte jedoch nichts und zog an seiner Zigarette. „Na was ist? Komm schon mit...“ brummte der widerliche Leder-Typ und zog an meinem Oberteil. Das der mit dieser extrem abartigen Masche Jemanden herum zu kriegen gedenkt? „Belästigt dich der Typ?“ fragte Reita nun, bließ den Rauch aus und funkelte den Kerl herausfordernd an, dieser knurrte jedoch: „Halt dich daraus Blondie...“ „Du siehst doch das er gänzlich abgeneigt ist mit dir mitgehen zu wollen, also warum lässt du ihn nicht einfach in Ruhe?“ sprach er ruhig, aber mit provozierendem Unterton. „Hör mal zu, du Püppchen von einem Hänfling, das hier geht dich einen feuchten Dreck an! Was mischt du dich eigentlich ein? Such dir was eigenes zum Spielen...“ zischte der haarige Kerl, erhob sich vom Hocker und wollte mich doch tatsächlich einfach mit schleifen, doch nun griff meine Lieblings-Barkeeper ein: „Hey Kumpel, so läuft das nicht! Wenn er nicht will, lass ihn in Ruhe! Sonst lass ich dich raus werfen.“ Der Angesprochene ließ daraufhin mein Shirt wieder los und knurrte verächtlich, eh er sich schweigend weiter hinten auf einen der Hocker setzte. Zugegebenermaßen war mein Herz kurzzeitig in die Hose gerutscht. „Danke...“ nuschelte ich meinem Kellner zu und dieser nickte bestätigend, eh ich mich an Reita wandte, welcher gerade seine Kippe ausdrückte und ergänzte: „Dir auch...“ Er blickte mich kurz an und sagte: „Kein Ding. Du solltest besser auf dich aufpassen.“ Während er mit dem Feuerzeug auf dem Tresen tippte, kam Aoi an die Bar und wandte sich direkt an seinen besten Freund: „Die schleppen mein Baby ab... Aber ich hab uns 'ne Mitfahrgelegenheit organisiert. In einer halben Stunde kommt ein Arbeitskollege von mir hier lang und würde uns mit nehmen.“ Reita nickte ihm zu und Aoi hob verhalten grüßend die Hand, eh er sich hinter seinem Kumpel nieder ließ. Ich schwieg und beobachtete die Beiden, hörte aber kaum was sie mit einander sprachen. Nippte an meinem Cocktail und drehte mit der Bierflasche herum, die mir der Typ bestellt hatte, als Reita mich ansprach: „Trinkst du das noch?“ Ich schüttelte den Kopf, schob die Flasche zu ihm und er nahm sie dankend entgegen. Irgendwie war mir fad. Erst der eklige Typ und nun das Objekt meiner Begierde so nah neben mir und ich darf es nicht anfassen.... Jenes erhob sich einen Augenblick später mit seinem Gesprächspartner und verschwand ohne ein Wort von der Bar. Seufzend legte ich die Arme auf den Tresen und den Kopf darauf ab. Gerade als ich mich selbst wieder mal darauf hinweisen wollte, wie bescheuert ich doch eigentlich bin, legte sich eine Hand sanft auf meine Schulter. Ich dreht mich herum und blickt ein zweites mal an diesem Abend dem Traum so vieler schlafloser Nächte in die Augen. Dieser sprach nah an meinem Ohr: „Wir... gehen jetzt. Sollen wir dich vielleicht mitnehmen?“ Dieser Mann hatte so eine unglaubliche Wirkung auf mich, das er es immer wieder fertig brachte meine Grundfähigkeiten außer Kraft zu setzen, weshalb er mich ein zweites mal ansprach und ich erst dann wieder reden konnte: „Ja … gerne...“ „Gut, komm mit“ hörte ich ihn noch sagen, dann ging er hinaus. Ich trank schnell meinen restlichen Cocktail aus und lächelte selig dem Barmann zu, welcher mich mit einem Zwinkern bedachte. Wo der Widerling ab geblieben war, wusste ich nicht. War jetzt auch so was von egal! Draußen angekommen, war es zur Abwechslung mal Aoi der die Augen verdrehte – vermutlich wegen meiner Anwesenheit. Reita grinste und zog sich die Jacke über als ein Auto zum Stehen kam. „Benehmt euch bitte. Mein Kollege ahnt nicht das ich auch auf Männer stehe und das soll nach Möglichkeit auch so bleiben...“ knurrte der Schwarzhaarige, eh er die Beifahrertür öffnete und einstieg. Reita grinste immer noch so komsich, öffnete eine der hinteren Türen und deutete mir ein zu steigen. Kaum saßen wir drinnen ging es auch schon nach einer kurzen Begrüßung los. Die Fahrt verlief ruhig und nicht weiter erwähnenswert, bis auf eine Kleinigkeit: Aoi kaute nervös auf einem Fingernagel, während man Reita immer mal wieder ein Lachen unterdrücken sah. Ihm machte es sichtlich Spaß seinen Freund ein bisschen leiden zu lassen, denn seine Hand fand kurzzeitig den Weg an meinen Oberschenkel und ich gab erschrocken einen spitzen Laut von mir. Der Fahrer blickte nur - mehr oder weniger desinteressiert in den Rückspiegel, doch Aoi's Wangen schienen mehr und mehr zu leuchten. Seine Augen funkelten seinen besten Freund böse an, doch dieser ließ sich wenig davon beeindrucken, grinste weiter und hielt sich versteckend die Hand vor den Mund. Bei Reita angekommen, stieg Jener aus und schaute dann ins Auto hinein: „Ruki? Kommst du?“ Fragend schaute ich mich um und Reita sprach weiter: „Du... musst hier mit aussteigen. Zu dir nach Hause geht’s in eine völlig andere Richtung, als die beiden wollen.“ Hastig stieg ich aus, bedankte mich und jubelte innerlich das der Abend wohl doch noch besser laufen würde als gedacht. „Ich habe getrunken und kann dich noch nicht nach Hause fahren. Also entweder du bleibst hier oder du fährst mit der Straßenbahn.“ brummte er, als er die Haustür aufschloss und während ich ihm folgte, flüsterte ich: „Ich würd' gerne bleiben, wenn es dir nichts ausmacht. Meine Eltern denken eh das ich bei Kai bin.“ „Kai?“ fragte Reita nach und ich antwortete ihm: „Mein bester Freund... So ähnlich wie du und Aoi... Aber vermutlich denken meine Eltern schon das ich eine Freundin vor ihnen verheimliche...“ „Sie wissen es nicht..?“ hakte er weiter nach, als der Fahrstuhl uns nach oben beförderte. „Nein... Das kann ich ihnen nicht sagen...“ sprach ich leise und wir stiegen oben angekommen aus. „Irgendwann musste du es aber...“ sagte er und entriegelte seine Tresor-Wohnungstür. „Wozu? Ist das so wichtig das sie es wissen?“ fragte ich ihn nun und er entgegnete mir: „Dir sollte es wichtig sein... Oder willst du dich immer verstecken?“ Ich schüttelte mit dem Kopf und stand nun etwas verloren im Wohnzimmer. Reita hakte zum Glück nicht weiter nach und stellte mir stattdessen eine Frage mit der ich jetzt nicht im geringsten gerechnet hätte: „Hast du schon mal Wein getrunken?“ Auch jetzt schüttelte ich unsicher mit dem Kopf und beobachtete wie er den Korken aus einer Weinflasche zog. „Brauchst du Gläser oder ist es dir recht, wenn wir beide aus der Flasche trinken?“ wollte er wissen und ich murmelte leise: „Nein, das ist schon Ok.“ Er schritt auf mich zu und übergab mir die Flasche mit den sinnlich geschnurrten Worten: „Meiner Meinung nach ist Wein wie Sex. Der erste Schluck ist noch ziemlich bitter, beim zweiten mal schmeckst du schon die Süße und danach möchtest du es nicht mehr missen. Wenn du verstehst was ich meine...“ Mir wurde unweigerlich heiß bei diesen Sätzen und der Tatsache das er dabei so dicht vor mir stand. Reita zwinkerte mir zu, entfernte sich wieder und setzte sich an seinen Esstisch, packte seine Zigaretten aus und bot mir die Schachtel an. Ich nickte wieder nur, nahm neben ihm Platz und – die erste Zigarette meines Lebens an mich. Hatte bisher nie das Bedürfnis dies zu machen. Er beugte sich zu mir und zündete mir den Glimmstängel an. Sofort begann ich wie wild zu husten und stellte vorsichtshalber schnell die Flasche auf dem Tisch ab. Ich hörte Reita von der Seite wie er schmunzelte und sagte: „Das machst du wohl auch zum ersten mal, mhm... kleiner Ruki?“ klopfte und strich mir beruhigend über den Rücken. Ich räusperte mich und bekam langsam wieder normal Luft. Mit heißem Kopf blickte ich zu ihm, sah wie er genüsslich an seiner Kippe sog und mich nicht aus den Augen zu lassen schien. Ich trank noch eine Schluck Wein und hielt ihn dann zu Reita hinüber, dieser schüttelte den Kopf und raunte: „Den schenke ich dir...“ dann stand er auf und schritt zu seiner Terrassentür, lehnte sich gegen den Rahmen und blickte in die Nacht hinaus. Ein melancholischer aber sehr sexy Anblick... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)