You are someone in the world, but for someone you are the world! von -Sian- ((Ruki x Reita)) ================================================================================ Kapitel 8: Wendung des Schicksals --------------------------------- Ziemlich geplättet rutschte ich auf meinem Hocker zusammen. Doch Aoi schien noch nicht fertig mit seiner Tirade. „Akira ist der beste Mensch den ich kenne... und ich werde nie zulassen, das ihm noch mal was schlechtes widerfährt...!“ murmelte mein schwarzhaariges Gegenüber kaum verständlich und trank den letzten Schluck seiner Spirituose, bevor er das nun leere massive Glas geräuschvoll auf den Tresen knallte. In mir kam ein Verdacht auf, den meine vorlaute Klappe einfach nicht zurück halten konnte: „Du... liebst ihn also auch..?“ Ertappt schaute er zu mir und sah ein wenig schockiert aus, eh er an das nachgefüllte Glas griff, dieses einmal auf dem Tisch drehte und es anschließend in einem Zug leer trank. „Geht dich nichts an!“ zischte er zurück. Auch das nahm ich einfach mal so hin und dachte mir meinen Teil... Das scheint irgendwie der Lieblingssatz der Beiden zu sein... Ich hatte eigentlich so viele Fragen, auf die Aoi eine Antwort zu wissen schien und ich wollte sie auch so gerne stellen, aber ich haderte mit mir und brachte es einfach nicht heraus. Es schien mir irgendwie... unpassend... Gedankenverloren nippte ich an meinem Getränk und machte mir ein wenig Sorgen über das was Reita's bester Freund über die Vergangenheit von ihm und seiner Schwester erzählt hatte. Ich wusste nun zumindest mal das er kein Einzelkind ist und offenbar eine nicht allzu schöne Kindheit hatte. Was ist mit seinen Eltern? Leben sie noch? Was ist damals passiert, das Aoi so ausflippt? Und warum ist er meiner – zugegebenermaßen vielleicht etwas zu neugierigen Frage – ausgewichen, ob er nicht auch irgendwie... mehr von Reita will? Diese und eine menge weiterer Fragen schwirrten durch meinen Kopf und ich bekam kaum mehr mit, wie ich ein buntes Gesöff nach dem anderen hinter kippte. Während keiner von uns beiden ein Wort sprach und wir nur geistesabwesend mit dem Glas auf dem Tresen kreisten, tranken und dabei die Holzmaserung bewunderten, überkamen mich immer mehr Gedanken darüber was damals passiert sein könnte. Der Schwarzhaarige schwieg verbissen, bis ich beschloss die etwas verkrampfte Situation wieder ein wenig zu lockern und doch noch vorsichtig eine - hoffentlich eher belanglose Frage äußerte: „Wer ist... eigentlich dieser Uruha?“ Offenbar ebenfalls den Gedanken nachhängend, blickt nun Angesprochener in meine Richtung, blinzelte und setzte sich etwas gerader auf seinen Barhocker. „Der ist in der selben Model-Agentur wie Akira unter Vertrag.“ kam es gelangweilt von Aoi, welcher nun statt des Tresens sein leeres Glas anstarrte und ich wollte natürlich noch wissen: „Steht... der auch auf Männer? Hatte er mal was mit Reita?“ Manchmal könnte ich mich für meine Neugierde selbst treten und vor allem wenn meine Klappe wieder mal schneller ist als mein Hirn, aber was soll ich machen? Es war schon immer ein Teil meiner verwirrenden Persönlichkeit.... Ein Schmunzeln bildete sich jedoch auf den Lippen meines Gesprächspartners und er brachte eine Gegenfrage hervor: „Warum? Weil er so aussieht wie er aussieht?“ Ich nickte nur und Aoi setzte leicht grinsend fort: „Ja das hat Akira damals wohl auch gedacht, als er ihn in eine Seitenstraße locken wollte... Aber nein, der Mann ist glücklich verheiratet und hat 2 Kinder mittlerweile... soviel ich weiß.“ „Ein 'Versehen' also... Er sieht ziemlich gut aus... Ich mag seine Lippen, die haben so eine schöne Form...“ murmelte ich und Aoi stimmte mir zu: „Ja... er ist eigentlich auch zu klein für ein normales Model, aber die Agentur wollte Menschen mit einer Ausstrahlung, die sonst keiner hat. Deswegen sind die Beiden auch da gelandet. Uruha hatte das wohl schon ein Jahr vor ihm gemacht und hat wie es aussieht einige Kontakte spielen lassen, damit es schneller ging... es war gut so... er brauchte den Job... Das heißt nachdem Uruha von Akira aus 'Versehen' – wie du es nanntest – angesprochen wurde, hat er ihn dahin mit geschleppt und die Leute dort waren begeistert von ihm und er war somit quasi von der Straße.“ erzählte Aoi weiter und ich lauschte aufmerksam. Ja, die Beiden haben wirklich eine besondere Ausstrahlung... Kein Wunder das diese Agentur sie wollte... Reita's unergründlicher Blick hat mich damals schon gefesselt, als ich ihn auf den Fotos in der Zeitschrift von Kai gesehen hatte. Die liegt übrigens noch immer – hoffentlich ungesehen in meinem Nachtschrank. „Aber was ist das, was mich so an ihm fasziniert? Was hat der, was andere nicht haben?“ brabbelte ich und Aoi's Antwort darauf war: „Das was dich fasziniert ist vermutlich das was alle an ihm faszinierend finden. Akira ist wie 'Chips essen'. Iss einen und mach die Tüte wieder zu. Das funktioniert nicht – du willst einfach mehr...“ „Und seine Vergangenheit war wirklich so schlimm...?“ wollte ich wissen, doch wenn man vom Teufel tratscht, kommt er an gelatscht und eben Jener unterbrach mich: „... ist Vergangenheit, bleibt es auch und es geht...“ „...es geht mich nichts an... Ja ich weiß, das habt ihr schon mal gesagt...“ Fiel ich nun meinerseits Reita ins Wort und verdrehte genervt die Augen. Dieser hob eine Augenbraue und schob seinen besten Kumpel vom Barhocker um zu gehen. „Komm wir hauen ab, es ist 1 Uhr und ich will ins Bett. Ausnahmsweise mal um zu schlafen. Allein..!“ sprach er betont in meine Richtung und ich seufzte resigniert. Beide verließen das Lokal und auch ich trat frustriert den Heimweg an, da ja nichts mehr hier war was mich gehalten hätte, nicht einmal das Barmännchen hatte Zeit für mich. Allerdings führte mich mein Weg zu Kai, nicht nach Hause. Da wurde ich schließlich schon einen ganzen beschissenen Monat festgehalten... Ich wäre zwar lieber mit zu dem Traum meiner schlaflosen Nächte gegangen, aber man kann nicht alles haben und Kai rechnete eh heute noch mit mir und ich könnte mich ja auch mal bei meinem besten Freund sehen lassen. Sicher will auch er mal wieder außerhalb der Schule etwas von mir hören, auch wenn ihm die Sache mit Reita vielleicht schon zum Hals raus hängt. Zu meiner Verteidigung kann ich allerdings sagen, das ich mir schon fast 2 Jahre die Schwärmereien für das Objekt seiner Begierde antat. Und ich tat es irgendwie gern für ihn. Dort angekommen erzählte ich erst mal grob was ich erfahren hatte und bat um Rat, da ich absolut nicht wusste wie ich damit umgehen sollte. Den bekam ich zwar auch, allerdings war dieser eher niederschmetternd als motivierend, denn er sagte seltsam verwegen: „Vielleicht sollten wir einsehen, das es Dinge gibt die wir nie haben dürfen, auch wenn wir sie noch so sehr haben wollen...“ und blickte dabei auf ein Klassenfoto an der Wand. Vermutlich auf unsere Klassensprecherin, der er verfallen ist seit er 13 war. Was Kai nur von der will? Die ist zwar hübsch aber dafür eingebildet, verdammt zickig und hat ständig einen anderen Freund... Eigentlich... ist sie wie Reita auch... Ok, unter diesen Gesichtspunkten versteh ich Kai voll und ganz... Ich krieg's trotz allem nicht aus meinem Kopf. Und meinem besten Freund würde vermutlich auch nicht ganz so sehr der Hintern weh tun, wenn er mit ihr etwas am Laufen hätte. Den Tag nach meinem ersten Mal mit Reita hatte ich echt die ganze Zeit das Gefühl einen Stock im Arsch zu haben und hatte wohl auch einen dem entsprechend merkwürdigen Gang, auf welchen ich freundlicherweise des öfteren hingewiesen wurde... Auf die Frage meines Lehrers, wieso ich etwas länger brauchte im Sportunterricht den Ball aufzuheben als die anderen, antwortete ich: Bin die Treppe heute morgen mit dem Arsch voran hinunter... Genauso fühlte es sich nämlich an... 3 Tage hatte ich was davon...! Kai verzog irgendwie mitleidend sein Gesicht, als ich ihm in Ruhe erzählte wie es war und er bestand darauf demnächst nicht all zu viel davon hören zu müssen, was mein neues Sex-Leben betraf. Ich schmunzelte nur und versprach ihm weniger ins Detail zu gehen. Er war allgemein nicht so erpicht darauf, zu wissen was Andere so 'treiben', wenn sie alleine sind. Wir einigten uns jedenfalls darauf, das wir bis mindestens Mitte der kommenden Woche nicht über seinen oder meinen angebeteten Schwarm reden, nachdenken oder uns beschweren was sie für Mist machen. Na ja... bis auf das Denken klappte es auch... mehr oder weniger, doch Freitags hielt ich es kaum noch aus. Mein Herz raste schon penetrant, wenn ich nur an ihn dachte... es nervte mich... Ich hasste meinen Kopf, der an nichts anderes denken wollte. Ich hasste mein Herz, das jedes mal rücksichtslos gegen meinen Brustkorb hämmerte. Und ich hasste mich weil ich es absolut nicht abstellen konnte... Wie sich gewisse andere Körperteile in den ungünstigsten Momenten offenbar gegen mich verschworen hatten, will ich gar nicht erst aufführen... Ich ging also wieder einmal an besagtem Freitag – aus Dummheit und Besessenheit - zu dem beschissenen Club... Reita saß an der Bar, nippte an irgend einem bunten Gesöff und rauchte geistesabwesend. Alleine. Was ist denn heute los? Ich beschloss der Sache auf den Grund zu gehen, da für gewöhnlich nur Aoi dort herum lungerte und Reita irgendwo in der Masse, mit irgendeinem Kerl beschäftigt war. Wortlos setzte ich mich 2 Barhocker neben ihn – in gebührenden Abstand. Er bekam mich mit und rollte wie üblich mit den Augen: „Du schon wieder...“ „Wo ist dein Kumpel?“ fragte ich gleich, ohne auf seine Bemerkung zuvor ein zu gehen. „Nicht da. Beerdigung.“ brummte Reita mit einer Zornesfalte zwischen den Augen und ich wollte wissen: „Und du? Wieso hast du nicht irgendeine widerliche Zunge von irgendeinem noch widerlicheren Kerl im rechten Lungenflügel?“ Angesprochener schmunzelte kurz und brummte: „Ohne Aoi macht's keinen Spaß...“ winkte dabei einem Typen ab, der offenbar 'Spaß' mit ihm wollte. „Dem Wievielten brichst du heute schon das Herz?“ fragte ich sarkastisch und erneut schlich sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen. „Keine Ahnung... 100 -200 was interessiert's mich... und vor allem, wieso dich?“ Ich bestellte mir mit einer Gestik ein Bier, denn mein Lieblings-Barkeeper und ich, wir verstanden uns inzwischen auch schon ohne Worte und gab zu Reita nur ein: „Mhm...“ von mir, als er sich dann plötzlich erhob, sein Glas austrank und knurrte: „Ich geh jetzt nach Hause. Viel Vergnügen noch, kleiner Takanori.“ Reita wirkte ein wenig angetrunken. Scheinbar vermisst er seinen besten Freund wirklich, wenn der nicht da ist. Ich wünschte er würde irgendwann mal auch über mich so denken.... Nach einer zäh voran geschrittenen Stunde verließ ich ebenfalls gelangweilt das Etablissement, bog nichts ahnend um die Ecke des Blockes und erstarrte vor Schreck. Da auf dem Boden lag Jemand und rührte sich nicht mehr. Das ist doch nicht etwa...? Kaum hatte ich meine Fassung wieder, rannte ich so schnell ich konnte die enge Gasse entlang. Tatsächlich, er ist es... Mein Herz setzte kurz aus und mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Mein Reita... Scheiße verdammte, was ist hier passiert? Darf ich ihn anfassen oder mach ich es dann nur noch schlimmer? Panik! ___________________________________________ Um mal meine kurze Ansprache mit den Worten eines Kumpels von mir einzuleiten: So meine Hasi's, an dieser Stelle möchte ich mich gerne einmal bei Allen bedanken die immer fleißig reviewen - ihr spornt mich übelst an, wisst ihr das! Auch möchte ich all Jenen danken, die meine kleine Story auf ihrer Liste haben :) Ich freue mich weiterhin von euch zu hören und natürlich ist auch jeder Neuling gern gesehen! xD Warum ich diese Ansprache halte? Zum einen: ihr als Fans seit mir wichtig und zum anderen: weil ich nachher meinen Geburtstag feiern gehe und vielleicht nicht gleich antworten kann, falls ich schon weg bin. ^^ Ich hoffe ihr bleibt weiterhin dran. ICH DANKE EUCH VON HERZEN! Denn diese Geschichte liegt mir aus persönlichen Gründen sehr am Herzen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)