You are someone in the world, but for someone you are the world! von -Sian- ((Ruki x Reita)) ================================================================================ Kapitel 2: Der Entschluss ------------------------- Tatsächlich... Er ist es... Der faszinierende Typ von vorhin. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie er mich an die Wand hinter mir schob und sich an mich drängte. Wieder spürte ich seine Lippen an der Seite meines Halses und den warmen, prickelnden Atem in meinem Nacken. Das Adrenalin schoss durch meinen Körper und meine Augen schlossen sich genussvoll, fast schon automatisch. Ich hätte ja hier im Dunkeln eh nicht viel erkennen können. Eine Hand legte sich mit leichten Druck an meinen Hintern, eine Zweite fuhr durch mein Haar und dirigierte meinen Kopf etwas zu Seite. Eine Zunge schlängelte an meinem Hals entlang, hinab zu meinem Schlüsselbein und kurz darauf spürte ich wie er an meiner Schulter knabberte, während die Hand am Hintern mich nun an mein Gegenüber presste. Ich sog scharf die Luft ein, denn ich hatte das Gefühl an Herzversagen krepieren zu müssen. „Nicht so aufgeregt Kleiner... Ich tu dir schon nichts...“ vernahm ich wieder die tiefe Stimme des Unbekannten. Dieser drückte mich erneut an die kühle Wand und seine Handfläche wanderte ungeniert von meinem Hinterteil vor, zwischen meine Beine. „Was... was hast du vor..?“ krächzte ich stockend und er brummte: „Wonach sieht's denn aus...“ und begann meine Körpermitte zu massieren. „Ich... bin mir nicht sicher...“ sprach ich leise und er stoppte augenblicklich seine Bewegungen, schaute mich eindringlich an. Irgendwie sah es so aus, als ob er irgendetwas an mir suchte und wollte nun von mir direkt wissen: „Wie alt bist du?“ „Zwanzig!“ Log ich schnell, doch er blickte an mir herab, hob skeptisch eine Augenbraue und fragte mich: „Wann wurdest du geboren?“ Völlig überrumpelt, antwortete ich: „Mhm... Neunzehnhun...“ „Willst du mich veräppeln oder was? Du musstest rechnen! Also wie alt bist du?“ fiel er mir ins Wort und ich versuchte es mit: „Neunzehn? .... Achtzehn?“ „Was soll das werden? Ein Countdown?“ zischte er und sah nun leicht sauer aus. Der Kerl hatte mich offenbar durchschaut, also sagte ich resigniert und mit gesenktem Kopf: „Siebzehn...“ Er ließ von mir ab und entfernte sich ein Stück, kratzte sich am Hinterkopf und drehte sich etwas verloren einmal im Kreis, eh er wieder auf mich zu kam und sich links und rechts neben meinem Kopf, auf die Ellbogen abstützte und seine Lippen ganz knapp vor meinen zum Stehen kamen. Ein klein wenig Angst hatte ich jetzt schon. Würde er mich verpfeifen, das ich hier eigentlich noch gar nicht rein darf, oder gar sonst was mit mir anstellen? „Und die da... lassen dich hier so einfach rein?“ fragte er ruhig, ganz nah vor meinem Gesicht und verwies mit dem Kopf in Richtung Eingang, wo die zwei Türsteher auf Barhockern herum lungerten. „Gefälschter Ausweis...“ nuschelte ich und blickte verlegen zur Seite. Er schmunzelte leicht und gab amüsiert von sich: „So jung und schon kriminell...“ Der eigentlich Unbekannte stand immer noch so verdammt nah vor mir, das ich mich nicht beherrschen konnte und meine Hand an seine Wange legte. Blitzschnell griff er unsanft danach und knurrte: „Geh nach Hause und spiele mit deinen Puppen!“ entließ mich aus seinem groben Griff und ging an das ominöse Ende des Korridors und verschwand zwischen den sich räkelnden Körpern dort. Was zur Hölle war das? Mit Puppen spielen? Was soll das? Erst überfällt er mich und jetzt lässt der mich einfach fallen... Ich blieb noch eine Weile in dem dunklen Gang stehen, in der Hoffnung ich würde ihn noch einmal wieder sehen und er hätte es sich vielleicht doch noch überlegt. Grübelte nach, aber das einzige was mir klar wurde war: Ich will den Kerl. Diesen Kerl, und nur Diesen! Aber er kam einfach nicht zurück... Da ich Kai schon eine ganze Zeit lang alleine gelassen hatte, setze ich mich deprimiert in Bewegung und ging zurück zu ihm an die Bar. Dort fand ich meinen besten Freund auch vor, wie er sich recht angeregt mit einem schwarzhaarigen Typen unterhielt und gesellte mich hinzu. „Na das wurde ja Zeit - wo warst du? Ich wollte dich schon suchen.“ brüllte Kai mich wegen der lauten Musik an und ich schrie zurück: „Ich dachte ich hätte Jemanden gefunden, den ich will...“ und setzte mich seufzend auf den freien Hocker zwischen ihm und seinem Gesprächspartner. „Und wen hast du gefunden?“ fragte mich nun der fremde Typ und ich antwortete überzogen wehmütig und theatralisch: „Die Liebe meines Lebens...“ Mein bester Freund lachte laut los und der Andere schmunzelte nur und sah sich im Raum um. „Jetzt übertreibst du aber Taka.“ Kam es von Kai und ich nuschelte geknickt: „Ja, kann sein... aber ich will ihn! Unbedingt!“ Mit nun wieder einigermaßen gefestigtem Blick und erhobenem Hauptes, nahm ich mein Getränk in die Hand, trank einen großen Schluck und richtete mein Augenmerk gerade aus, während ich die Frage meines besten Kumpels vernahm: „Und wen genau willst du nun?“ „Ihn!“ sprach ich energisch, denn so eben hatte ich das Objekt meiner Begierde in einer Ecke des Raumes erspäht, wie.... ...er sich gerade von irgendeinem anderen Kerl an der Körpermitte bearbeiten ließ.... Die Beiden links und rechts neben mir folgten meinem Blick und plötzlich lachte der Schwarzhaarige an meiner Seite verächtlich: „Vergiss es. Den da kannst du nicht haben. Jeder will ihn. Niemand kriegt ihn.“ Ich zog meine Augenbrauen hoch und schaute zu dem Typ neben mir. „Ach? Und das weißt du woher? Wer bist du überhaupt?“ Angesprochener lag mehr, als das er sitzte am Tresen und richtete sich nun grinsend auf. „Ich bin Aoi und seit 20 Jahren Reita's bester Freund...“ Er zeigte auf den Traum meiner demnächst schlaflosen Nächte, welcher im Moment von so einem widerlichen Kerl hinten an der Wand vernascht wurde und ergänzte: „Außerdem bin ich sein Gewissen, sein Alibi und weiß der Geier was noch alles.“ Ich atmete tief ein und sank auf meinem Hocker zusammen. „Schlag ihn die aus dem Kopf Kleiner, den wirst du nie haben. Wenn dann nimmt er dich und das nur für eine Nacht und das war's. Ist besser für dich, wenn du Akira ganz schnell wieder vergisst.“ führte dieser Aoi seine Aussage fort und ich ließ die Schultern hängen. „Moment mal Akira? Suzuki? Der aus dem Heft? Ich wusste das ich den schon mal irgendwo gesehen hab.“ mischte sich nun Kai wieder ein und ich wurde hellhörig: „Heft?“ „Ja das Heft, was ich dir gezeigte hatte - mit dem Kerl den du minutenlang an gesabbert hast!“ sprach mein bester Freund weiter. „Ach, Das Heft! Der ist das? Ich brauch es! Gib's mir!“ forderte ich und die beiden neben mir fingen erneut an zu lachen, bis sich der Kumpel von Reita – so nennt sich also mein Traummann – wieder zu Wort meldete: „Ja ich denke dieses Heft ist wohl das einzige, was du von ihm behalten darfst.“ Sei dir da mal nicht so sicher! Bisher hab ich immer alles bekommen was ich wollte – was ich wirklich wollte! Immerhin hatte mich Reita offenbar gewollt, bis er erfahren hatte wie alt ich bin. „Solltet ihr nicht schon längst im Bett sein Jungs? Morgen ist doch Schule.“ sprach Aoi und durchbrach das eingetretene Schweigen. Weiß der etwa auch wie alt wir sind? Was haben die denn alle nur mit dem Alter? Ok, man darf hier erst ab 20 rein, aber na und? Hat ja nichts mit dem geistigen Alter zu tun. „Er hat Recht Taka, lass uns mal abhauen. Sonst darfst du morgen wieder die Aufgaben an der Tafel lösen, weil du eingeschlafen bist.“ neckte mich Kai und ich seufzte resigniert. Eher lustlos drehte ich mich noch einmal zum anderen Ende des Raumes um - zu dem Objekt meiner Begierde und vernahm wie er mich ansah. Den Kopf an die Wand hinter sich gelehnt, die Hände in den Haaren des Typs den er vor sich hocken hatte und die Lippen leicht geöffnet. Diese verzogen sich jetzt zu einem kleinen Lächeln, eh er die Augen zu kniff und sich auf die Unterlippe biss. Dreckskerl! Lässt sich's besorgen, während er mich ansieht! Den, den er da vor sich knien hat, kennt er sicher genau so wenig wie er mich kannte. Wichser! Und ich will ihn trotzdem... Zu Hause in meinem Zimmer, beschäftigte mich dieser Reita die halbe Nacht und ich fand nur ungefähr 3 Stunden Schlaf, eh ich wieder aufstehen musste, um zur Schule zu schlürfen. Ich war zwar etwas müde, aber Dank des Kaffees brachte ich den Tag ohne größere Zwischenfälle herum. Es war Gott sei Dank Freitag und das Wochenende stand vor der Tür. Mein Plan: heute Abend wieder in den Club und mit Reita sprechen. Gestylt und mit gefälschtem Ausweis in der Hosentasche, machte ich mich auch am heutigen Abend auf den Weg zu dem Club. Zu früh - wie ich fest stellte. Die machen erst ab 22:00 Uhr auf, am Wochenende. So stand ich eine geschlagene Stunde in der Kälte, bis Jemand die Tür öffnete und so langsam die Männer aus allen Ecken hervor zu kommen schienen. Ich setzte mich gleich an die Bar, da wo ich auch gestern saß und blickte mich suchend um. Wieder verging eine Stunde, bis ich mich an den Kellner wandte: „Kann ich sie mal was fragen?“ „Klar was gibt's denn Kleiner?“ kam es lächelnd von Jenem zurück und ich sagte: „Ich suche Jemanden. Reita. Kennen sie ihn? Ist er heute hier?“ Der Mann lehnte sich auf den Tresen, während dieser sein Glas polierte und sprach: „Natürlich. Wer kennt Reita nicht? Aber glaub mir Kleiner, der ist nichts für dich.“ „Ja ja, den Text kenne ich schon. Also wo ist er?“ fragte ich leicht genervt und er antwortete: „Nicht da. Wird 'nen Job irgendwo Außerhalb haben und hat somit keine Zeit hier her zukommen.“ Ich seufzte enttäuscht und wollte noch wissen: „Wann wird er wieder da sein? Wissen sie das zufällig?“ „Das weiß niemand so genau. Er kommt und geht wann er will.“ vernahm ich noch von ihm, nippte nickend am Getränk und als mir das Bild aus der Zeitschrift wieder in den Sinn kam, fragte ich: „So ein Model-Job?“ „Jepp.“ entgegnete er mir knapp. Mhm, er scheint gefragt zu sein aber: „Ist er für ein Model nicht doch ein bisschen zu klein?“ „Reita ist kein klassisches Laufsteg-Model oder so was in der Art. Nur Fotos.“ konnte ich noch von dem Kellner erfahren und meine letzte Frage war: „Aha, wieso wollen die ihn dann, wenn er keine Mode vorführt?“ grinsend meinte der Mann: „Ganz einfach Kleiner - frag dich wieso du ihn willst und du kennst die Antwort.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)