You are someone in the world, but for someone you are the world! von -Sian- ((Ruki x Reita)) ================================================================================ Kapitel 1: Der erste Kontakt ---------------------------- Den Ursprung habe ich ja schon erwähnt: ich steh auf Kerle, nur hatte ich bisher noch keinen Freund, um irgendwas zu 'testen' oder der gleichen und bin somit völlig ahnungslos in 'Seine' Falle getappt. Doch dazu später... Biologie, Physik und der ganze andere Kram sind jedenfalls auch kein Problem. Wäre da nicht Chemie...und Sport. Sport, da liegt's eindeutig an meiner nicht allzu hohen Körpergröße! Ich meine, die Anderen haben da sicher einen Vorteil, wenn's ums Rennen geht und wenn ich mich mit meinen kurzen Beinen über eine viel zu hohe Stange werfen soll. Beim Weitsprung scheitert es dann wieder an der geringeren Körpermasse, da ich nicht so viel Fluggewicht und Schwungmasse mitbringe. Chemie,... ja da liegt's wohl eher an der Lehrerin... das meine Leistungen da grenzwertig sind. Die stellt die Aufgaben grundsätzlich immer so saublöd , das 2 Lösungen in Frage kämen und ich zu meist genau die Falsche geschrieben hab. Kann man nichts machen. Der Frau ist eh nicht mehr zu helfen. Die war mal vor einiger Zeit meine Klassenlehrerin, aber das wurde zum Glück anders aufgeteilt. So hab ich die nur noch in Chemie... Damals hatte ich die Frau in Englisch, Mathe, Musik... ach einfach überall war Die! Und ich war Versetzungsgefährdet... Heute hab ich einen Notendurchschnitt von 1,7! Kann mir keiner weiß machen, das ich plötzlich schlauer geworden bin in all den Fächern, wo ich sie dann nicht mehr hatte. Nun ja mein wirklich großes Problem ist aber ein anderes... Kai hatte mich dazu überredet, mal zu einem Treffpunkt 'Gleichgesinnter' so nannte er es - zu gehen. Einen Schwulen-Club also. Na da... Heute Abend ist es jedenfalls soweit und großzügig und kollegial wie er ist, hatte er sich bereit erklärt mitzukommen. Immerhin etwas Beistand. Vielleicht ist es ja gar nichts für mich. Ich will da auch nicht gleich mit einem Totalschaden raus kommen... Wir standen also vor so einem offensichtlich überfüllten Club und Kai klopfte mir kumpelhaft auf die Schulter, reicht mir einen Ausweis und sagte: „Frag nicht! Zeig denen das Ding einfach und gut.“ verwies dabei auf zwei recht bemuskelte Türsteher-Schränke. Werde ich jetzt auch noch zur Kriminalität verführt? Also Kai, so was kenne ich gar nicht von dir...! Das macht sich aber gar nicht gut auf meiner weißen Weste, wenn das mal raus kommt. Egal, rein da und 'ab gayt's '. Ja, diesen dummen Spruch musste ich mir ab und an von meinem besten Freund geben lassen, seit er mein 'Schwulsein' für mich heraus gefunden hat. Jedenfalls, als wir es endlich geschafft hatten reinzukommen, sah ich mich um. Der Schuppen war riesig – für meine Verhältnisse. Zum großen Teil fand man hier die jüngere Altersgruppe. Ziemlich schräge bunte Paradisvögel und Tänzer in merkwürdigen Outfits. Ein paar der Anwesenden würde ich um Mitte 30 schätzen und tatsächlich Einige, die wesentlich älter waren und sich ganz cool und lässig in Bananenpflücker-Hemden in einer Sitzecke lehnten. Na, ob die hier Erfolg haben werden? Ich kämpfte mich erst mal hinter Kai an die Bar durch und wir bestellten etwas zu trinken. Um hier etwas 'warm' zu werden... Ich war ziemlich froh das er mitgekommen ist, irgendwie hätte ich schon ein wenig Schiss hier alleine als 'Frischfleisch' herum zu laufen. Wir nahmen auf Bar-Hockern am Tresen platz und sahen uns weiträumig um. Die Bässe donnerten in den Ohren und verschwitze halbnackte Körper bewegten sich zu Techno-Beats. Ist jetzt nicht so ganz mein Musikgeschmack, aber im betrunkenen Zustand kann man das mal einen Abend über sich ergehen lassen. Ich trank ziemlich schnell, ziemlich viel, da mir hier ziemlich unwohl war. Bat Kai dann vorsorglich, er solle ja auf mich aufpassen. Mittlerweile war ich ganz gut angeheitert und mein Blick streifte wieder durch den Raum und heftete sich an einen gut aussehenden Kerl. Irgendwie kam er mir bekannt vor... Er stand seitlich, etwas mit dem Rücken zu mir und sah mich über die Schulter hinweg an. Reglos stand er vor mir und fixierte mich mit seinen Augen, als würde die Menschenmasse um ihn herum nicht existieren. Sie verschwammen alle quasi um ihn herum, nur er war gestochen scharf zu erkennen – scharf in jeglicher Hinsicht... So stell ich mir Magie vor – nicht so ein bekloppter Hokuspokus. Nur er und ich. Er durchbohrte mich fast mit seinem Blick und ich betrachtete ihn ausgiebig von oben bis unten. Weite Hosen, Tanktop und eine geile Frisur. Asymetrie und 'auffallend' in Sachen Klamotten scheint bei diesem Exemplar groß geschrieben zu sein. Blonde, zu einer Art Iro aufgestylte Stacheln. Ein seltsames Band war um seine Nase gebunden und im Nacken fest geknotet. Ein angenehm süßlich-herber Duft stieg mir in die Nase. Sein leicht muskulöser Oberkörper glänzte verführerisch im künstlichen Licht und schrie förmlich danach von mir angefasst zu werden... Absolut heiß...! Er leckte sich lasziv über die Unterlippe, während er mich mit seinen Augen förmlich ab scannte. Ein Hauch von einem Lächeln legte sich auf seine Gesichtszüge, eh er die Hand in seine Gesäßtasche schob, sich von mir wegdrehte und in der Masse verschwand. Ich war wie in Trance, gefesselt von dem eben Gesehenem und ich musste ihm unwillkürlich hinter her. Ich musste wissen, wer er ist und beschloss...: Ich muss ihn haben - Den oder Keinen! Ähnlich wie es meine Mutter mit dem Einkaufen sieht: Sie geht nicht wie gewöhnliche Menschen 'shoppen' - sie muss 'haben gehen'. In meinem angetrunkenen Zustand, war das eine Entscheidung, die ich im Nachhinein als peinlich empfinde. Wer dackelt schon einem völlig Fremden so einfach hinter her? Schüchternheit ist eigentlich auch keine meiner Charaktereigenschaften, dafür aber Zielstrebigkeit und genau das kam nun zum Vorschein. Vielleicht hätte ich es auch sein gelassen, wenn ich weniger oder noch mehr betrunken gewesen wäre, aber mein Verstand war benebelt und das nicht nur durch den Alkohol. Ich sagte eiligst zu Kai, er möge bitte auf mich warten, weil ich kurz etwas erledigen wollte. Angesprochener nickte abwesend und unterhielt sich weiter mit der einzigen weiblichen Person im Club, einer zierlichen Kellnerin in einem abartig kitschigen Kostüm. Schnell versuchte ich dem Objekt meiner Begierde noch zu folgen. Dies stellte sich als ziemlich schwierig heraus, denn ich kannte mich ja in diesem Etablissement nahezu gar nicht aus. Er offenbar schon, denn er war natürlich verschwunden. Mühsam drängelte ich mich durch die oftmals hemmungslos knutschende und fummelnde Menschenmasse. Sie schubsten mich bei ihren zum Teil wilden Tänzen arg umher. Oder was immer das darstellte, denn das Meiste sah eher aus wie ein Balztanz. Es war ziemlich offensichtlich, was die Mehrheit hier heute Nacht noch so vor hatte. Suchend hetzte mein Blick durch die üppigen Räumlichkeiten. Ich fand ihn einfach nicht wieder... Wo ist er hin? Wer ist dieser Kerl? Ich kenne ihn nicht mal und schon beschäftigt er alle meine Sinne. Meine Augen suchten jeden Winkel ab. Meine Nase versuchte den Duft wahrzunehmen, den ich gerochen hatte als er kurz vor mir stand. Ich versuchte irgend etwas zu hören, was mir seinen Aufenthalt preis geben würde. Meine Hände klammerten sich Halt suchend in meinen Hosentaschen fest. Was mache ich hier eigentlich, verdammt? Ich renne einem Wildfremden hinter her... Allein in einem riesigen Club... Leichte Panik kam in mir auf, denn ich wusste nicht mehr wo genau ich mich hier befand. Irgendwann gelangte ich dann an einen finsteren Gang, wo ein Toilettenschild darüber angebracht war. Wenn ich schon mal hier bin, könnte ich auch gleich mal diesen Teil im Club auskundschaften. Mehr tastend als sehend, arbeitete ich mich zum WC durch. Der Gang war leer, doch weiter hinten sah man einige sehr 'beschäftigte' Leute stehen. Männer die deutlich mehr taten als nur knutschen und fummeln... Es war da hinten nur schwach beleuchtet und es sind auch mehr die Geräusche gewesen, welche mir verrieten was die Typen dort wohl trieben... Ich spürte wie meine Wangen leicht heiß wurden, ging aber zunächst aufs Klo, eh meine Neugierde vielleicht doch noch siegen würde. Auch hier war es voll, jedoch weniger um die Notdurft zu verrichten. Eher andere Nöte... Als ich aus der Kabine heraus kam und zum Waschbecken gehen wollte, sah ich wie sich gerade auf der Zeile dort 2 Männer miteinander vergnügten. Als wäre nicht anderswo genügend Platz dafür... Da mich aber einer der Beiden irgendwie gierig ansah, beschloss ich ganz schnell meine Hände zu waschen und schleunigst aus diesem Raum zu verduften. Wieder draußen im leeren stockdunklen Gang, weckte das hintere Ende erneut mein Interesse. Vielleicht ist er ja dahin gegangen? Langsam näherte ich mich und sah immer deutlicher wie sich die Kerle gegenseitig an den Rand des Wahnsinns trieben. Ich wollte nur noch einen Schritt näher heran treten, als ich plötzlich von hinten am Arm gepackt wurde, Jemand mich von dort wegzog und mir den Mund zu hielt. Erschrocken zuckte ich zusammen. „Scht...“ hörte ich es verdammt nah an meinem Ohr. Ein sanfter Kuss auf meinem Hals ließ die Anspannung, die mein Körper bis eben hatte allmählich verfliegen. „Da willst du doch nicht rein gehen, Kleiner...“ sprach eine männliche Stimme an meinem Hinterkopf. Sein Atem kitzelte nun an meiner Ohrmuschel und jagte mir eine flächendeckende Gänsehaut ein. Er ließ die Hand von meinem Mund sinken und ich stotterte nervös: „Ich... hab jemanden gesucht...“ „Du hast mich gefunden...“ raunte er hinter mir zurück. Es war eine angenehm tiefe Stimme. „Wie... wie kommst du darauf, das ich dich gesucht habe...?“ rutschte es mir heraus. Oftmals ist meine Klappe einfach schneller als mein Hirn. Ich wurde gänzlich los gelassen und drehte mich langsam um. Der Unbekannte tastete scheinbar zielsicher an der Wand hinter sich entlang und betätigte einen Schalter. Eine schwache alte Birne an der Decke sprang knarzend an. Mir stockte der Atem als ich ihn tatsächlich erkannte. „Und Kleiner... bin ich das was du suchst?“ schnurrte er und knipste das Licht wieder aus, da sich am Ende des Ganges einige über das Licht beschwerten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)