Flames and Heat von abgemeldet ================================================================================ Prolog: The Beginning... Now! ----------------------------- Vor genau vierundzwanzig Jahren erblickte sie das Licht der Welt. Nackt, verängstigt und doch neugierig auf diese Welt, die ihr entgegenlachte. Das Erste was sie erblickte war eine freundlich dreinblickende Frau mit Lachfältchen. Sie sagte etwas davon, dass sie wirklich ein hübsches Mädchen sei. Dann nahm eine andere, wesentlich jüngere, Frau sie in ihre Arme und drückte sie an sich. "Schau sie dir an, Keith.", richtete sich die Frau an einen jungen Mann, mit Dreitagebart und leuchtend blauen Augen. "Sie ist wirklich wunderschön. Unsere kleine Alice.",sprach er mit einer sanften Reibeisenstimme. Zur selben Zeit kämpfte sich ein kleines Vulpix durch die harte Schale des Eis, das es umschloss. Mit einen Fipsen rief es nach seiner Mutter, die ihm sofort behilflich war. Ein alter Mann beugte sich über das Neugeborene, noch etwas zittrige Pokémon. "Na, du. Heute ist dein Glückstag. Du wirst das Pokémon meiner kleinen Enkelin Alice...", verriet er ihm und legte es dann an das Fell seiner Mutter. Das Schicksal des kleinen Pokémons und des Mädchens sollten von nun an unzertrennlich miteinander verbunden sein. "Opa, schau! Ich habe Vulpix Glut beigebracht.", rief Alice ihrem alten Großvater zu, der in seinem Schaukelstuhl auf der Terrasse der Holzhütte saß und Pfeife rauchte. Natürlich verzichtete er nicht auf eine Demonstration. Er beobachtete seine Enkelin. Zehn Jahre waren seit ihrer Geburt vergangen und sie und das kleine Vulpix waren zu einem guten Team, zu Freunden, geworden. Alice hatte wirklich Talent zur Aufzucht und zum Training von Pokémon, weshalb sie später auch einmal die Vulnonazucht ihrer Eltern und Großeltern übernehmen würde. Doch dafür war noch Zeit, sie sollte erst einmal ihre Kindheit genießen. "Alice, das Essen ist fertig!", wurde das Mädchen von ihrer Mutter, Rachel, in ihrem Eifer unterbrochen. "Ich komme schon, Mama.", antwortete sie und wandte sich dann an ihren Pokémonpartner. "Los, Vulpix, es gibt was zu essen!", munterte sie das kleine fuchsähnliche Wesen auf und die Beiden rannten um die Wette. Im Haus roch es bereits nach dem berühmten Familieneintopf der Heats. Keith Heat, Alices Vater, legte noch etwas Brennholz in den Ofen. Sie war ihm am ähnlichsten. Beide waren sturköpfig und launisch, aber auch hilfsbereit und stets entschlossen. Manches Mal nahezu größenwahnsinnig. Aber nicht nur seinen Charakter, sondern auch sein ebenholzschwarzes Haar, seine blasse Haut und seine kalten eisigen, doch faszinierenden, blauen Augen hatte sie geerbt. Einzig und allein Weiblichkeit und Feingefühl hatte sie von ihrer Mutter mitbekommen. Die Familie setzte sich an den Tisch, allerdings erst nachdem ihre Pokémon versorgt waren und aß dann, sich wild über die neuesten Zuchtmethoden unterhaltend, den Eintopf. Sie hatten gerade ihr Mahl beendet, da ertönte ein lauter Knall aus Richtung der Pokémonställe. Keith war der Erste, der hinausrannte, um nachzusehen, was passiert war. Eine weitere Explosion folgte und der Schrei ihres Vaters. Alice wollte sofort hinauslaufen, doch ihre Mutter hielt sie fest. "Nicht, Kind! Bleib im Haus. Wir werden nachsehen, was los ist.", sagte sie ihr im befehlerischen Ton. Gerade als sie dies ausgesprochen hatte, schlug etwas in die Holzhütte ein. Alle wurden zu Boden geworfen. Alice schlug mit dem Hinterkopf auf der Tischkante auf und wurde sofort ohnmächtig. Sie spürte etwas feuchtes auf ihrer Wange und öffnete schwerfällig die Augen. Ihr Vulpix schleckte ihr durchs Gesicht, um sie aufzuwecken und fiepte aufgeregt. Schnell bemerkte Alice warum. Das Haus brannte! Sie rappelte sich so schnell wie nur möglich auf und bahnte sich einen Weg durch die Rauchschwaden auf der Suche nach ihren Eltern und Großeltern. Doch vergebens. Wo waren sie nur? Sie bemerkte, wie ihr Vulpix an ihren Hosenbein zerrte und folgte ihm hinaus an die frische Luft. Kurz nachdem sie einen Fuß auf die Wiese vor der Hütte gesetzt hatte, flog diese in die Luft. Es hatte wohl ein Gasleck gegeben. Das Mädchen wurde nach vorne geschleudert und rutschte über den weichen Erdboden. Sie wurde erneut ohnmächtig. Sie wusste nicht, für wie lange, doch als sie erneut erwachte, befand sie sich in einem Krankenzimmer. Die weißen Wände waren so hell, dass sie schnell wieder die Augen zusammenkniff. Doch dann fiel ihr wieder ein, was passiert war. "Mama, Papa! Oma, Opa!", stieß sie hervor und als sie ihr Vulpix nirgends entdecken konnte, wurde sie noch nervöser. "Vulpix?!", schrie sie beinahe. In dem Moment trat eine junge Frau in ihr Zimmer. Sie stellte sich als Kelly Lengsfield vor und erzählte ihr, dass sie in der Zentrale der Pokémonranger war und ihre Familie von einer Organisation namens Team Magma angegriffen worden war. Diese hatte alle Vulnonas der Familie Heat gestohlen und nur noch einen Trümmerhaufen zurückgelassen. Vom Rest von Alices Familie hatte leider niemand mehr überlebt, außer sie und ihr Vulpix, das sich momentan im Pokémoncenter befand, aber bald wieder fit sein würde. Wären die Pokémonranger nicht gewesen, hätte sie wahrscheinlich auch nicht überlebt. Alice brauchte ihre Zeit, um die Geschehnisse zu verarbeiten. Doch schließlich entschied sie sich dazu bei den Rangern zu bleiben und selbst einer von ihnen zu werden in der Hoffnung ihre Familie irgendwann rächen zu können. Kapitel 1: Team Free Will ------------------------- “Na, Kleine? Willst du uns nicht endlich verraten, wer dich geschickt hat?”, harkte der bärtige Mann mit dem fiesen Mundgeruch noch einmal. Alice saß vor ihm auf einem Stuhl. Die Hand- und Fußgelenke so gefesselt, dass die Seile bereits ins Fleisch schnitten. Sie schüttelte müde den Kopf. “Ihr blöden Wichser könnt mich mal! Ich werde euch gar nichts sagen.”, verspottete sie die Meute rüpelhafter Gestalten. Sie befand sich im Hauptquartier von Team Aqua, neben Team Rocket und Team Magma, eine weitere Verbrecherorganisation. Sie war dort undercover eingesetzt worden, doch durch einen dummen Fehler hatte man sie entlarvt und gefangen genommen. Nun saß sie mächtig in der Patsche. Ihr Pokémon, dass sich mittlerweile zu einem Vulnona entwickelt hatte, war ebenfalls durch Elektroschocker außer Gefecht gesetzt worden und konnte ihr in diesem Moment nicht behilflich sein. “Trotz deiner misslichen Lage immer noch so widerspenstig? Ich muss schon sagen, du hast Mumm, Süße.”, lachte der stinkende Mann. “Ja, und du hast teuflischen Mundgeruch!”, murrte sie und riss erneut an ihren fesseln, was ihr nur Tränen des Schmerzes in die Augen trieb. Wieder lachten die Männer nur. Wenn sie nicht bald eine Idee haben würde, würde man sie wahrscheinlich über Bord des großen Schiffes schmeißen, auf dem sie sich befand. Blöd nur, dass ihr Funkgerät auf dem Tisch, etwa fünf Meter entfernt, lag. Sie hätte jemanden aus ihrer Abteilung informieren können, der dann Hilfe schicken würde. Sie hörte ihr Vulnona, das geschwächt auf den Boden lag, leise Knurren. Alice sah ihm in die Augen und die Beiden kommunizierten über Telepathie, deren Macht diese Fuchspokémon sich bedienten. Vulnona nahm die Gedanken seiner Trainerin auf und nickte dann kurz mit dem edlen Kopf, um mit letzter Kraft den neunschwänzigen Schweif zu heben und den Notfallknopf des Funkgerätes zu aktivieren. Nun wurde in der Zentrale der Pokémonranger ein Alarm ausgelöst, der sich sehen lassen konnte. Überall leuchteten rote Signallampen und eine ohrenbetäubende Sirene ertönte. Alle befanden sich in hellen Aufruhr. Kelly Lengsfield, die mittlerweile Leiterin der Pokémonranger war, blickte aufgeregt auf ihren Monitor. Jack Walker, ein Mitarbeiter, sah ihr über die Schulter und wäre beinahe in Ohnmacht gefallen. “Das ist das Funkgerät von Alice! Ich mach mich sofort auf den Weg, Kelly!”, stieß er hervor und wollte schon losspurten, wurde jedoch von der älteren Frau zurückgehalten. “Jetzt mal langsam, Jackie! Ich hatte eigentlich vorgehabt Ryan und Sharon zu schicken.”, zügelte sie ihn. Der junge Mann war fassungslos. “Aber, Chef! Ryan und Sharon kennen sich in dem Territorium nicht wirklich aus und immerhin haben wir es mit Team Aqua zu tun. Das ist ja wohl ganz klar mein Gebiet!”, versuchte er sie zu überreden. Sie seufzte. “Na, schön. Dann ab mit dir. Aber pass bitte auf dich auf, Jackie. Und meldet euch, wenn ihr es überstanden habt.”, gab sie ihm noch mit auf dem Weg, doch er stürzte bereits durch die Türe Richtung Ausgang. Kelly stellte den Alarm ab und seufzte erneut. Dieser verrückte Kerl. Warum war er nur so stur, wenn es um Alice Heat ging? Die Beiden hatten sich doch schon seit sie sich kannten in der Wolle. Und doch, sobald sie sich in Gefahr befand, war er zur Stelle. Konnte es vielleicht sein, dass er sich in sie verliebt hatte? Kelly schüttelte schnell den Kopf. Unsinn. Nicht diese Beiden! Jack hatte sich währenddessen eines der Rangermobile geschnappt und raste in einem Affenzahn über die bergige Straße. Das er sich nicht überschlug oder den Hang hinunterrutschte, war ein Wunder. Doch alles woran er in diesem Moment dachte, war Alice. Hoffentlich hatte ihr niemand ein Haar gekrümmt. Innerhalb von fünfzehn Minuten hatte er die Küste erreicht und konnte von seinem Standpunkt aus das Schiff von Team Aqua in weiter Ferne mit dem Fernglas erkennen. Nur wie sollte er dort hinkommen? Plaudagei, dass auf seiner Schulter saß, war dabei keine große Hilfe, denn er konnte ihn unmöglich tragen. Doch wie es das Glück so will, kam genau in dem Moment, als ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoss, ein riesengroßes Arktos vorbeigeflogen. Schnell handelte Jack und benutzte sein FangKom, ein Gerät um Pokémon über eine bestimmte Zeit zu kontrollieren. Er befahl dem Arktos zu landen, damit er sich auf dessen Rücken schwingen und den Schiff nachfliegen konnte. Zum Glück war Arktos ein ziemlich schneller Flieger und schon setzte es auf dem Deck des Schiffes auf. Jack sah sich um. Das war sonderbar, nirgendwo sah man Wachen. Als wäre das Schiff tot. Er stieg vom Rücken des Pokémon und streichelte über dessen Hals. “Tu mir bitte einen Gefallen und warte hier auf mich. Okay?”, bat er es. Der blaue Vogel nickte schnell mit dem Kopf und schlug einmal mit den Schwingen. Das war Jacks Zeichen. Er drehte sich um und spurtete los, um Alice zu suchen. Das Signal ihres Funkgerätes kam von ganz unten. Aus dem Frachtraum. Auch auf den Gängen war niemand der Bösewichte zu entdecken und Jack kam die ganze Sache immer suspekter vor. Als er schließlich die etwa dreißig Zentimeter dicke Stahltüre aufstieß, wäre er beinahe zurückgetaumelt. Was war denn hier passiert? Die Besatzung des Schiffes lag auf einen Haufen zusammengekrümmt und rührte sich kein bisschen. Einige Meter weiter entdeckte Jack Alice Vulnona, dass erschöpft versuchte aufzustehen, dann aber wieder zusammenbrach. “Vulnona!”, ertönte Alice Stimme und er richtete seinen Blick in die Richtung aus der diese kam. Die junge Frau war immer noch auf dem Stuhl gefesselt und versuchte mit diesem zu ihrem Pokémon zu hüpfen. Den anderen Ranger hatte sie noch gar nicht bemerkt. Der rannte sofort auf sie zu und löste vorsichtig ihre Fesseln. “Geht es dir gut, Ali?”, fragte er sie und sah dabei in ihre schönen blauen Augen. Alice löste sich jedoch von seinen Blicken und lief zu dem verletzten Vulnona. “Oh, nein, du armes Ding! Ich bringe dich sofort zu einem Arzt. Keine Sorge… Komm erst mal zurück.”, sprach sie mit ihm und beförderte es zurück in seinen Pokéball. “Was ist denn passiert?”, wollte Jack wissen, der sich mittlerweile so nah hinter sie gestellt hatte, dass sie seine Körperwärme spüren konnte. Sie ging einen Schritt zur Seite, um dieser, für sie, unangenehmen Situation aus dem Weg zu gehen. Und erklärte ihm das Ganze dann, ohne ihn auch nur einen Moment anzusehen. “Ja, und so haben sie entdeckt, dass ich sie reingelegt habe. Sie haben mich gefesselt und verhört. Doch Vulnona konnte mit seiner letzten Kraft eingreifen und alle auf einmal außer Gefecht setzen, bevor du auch nur einen Fuß in diesen Frachtraum gesetzt hast.”, murrte sie darüber, dass er so spät erst eingetroffen war. Jack war beleidigt. “Sei lieber froh, dass ich dich gerettet habe.”, prahlte er mit seinem Mut, sich ganz allein auf den Weg gemacht zu haben. Alice hob hochnäsig den Kopf. “Pah! Kelly hätte besser Ryan schicken können. Der wäre mit seinem Dragoran in wenigen Minuten da gewesen.”, konterte sie. Das schlug Jack erneut nieder. Warum immer dieser Ryan? Alice traf auch jedes Mal seinen wunden Punkt. Er hasste diesen arroganten Lackaffen von einem Ranger. Nur weil Ryan O’Connell bereits ein Ranger Rang zehn war, dachte er, er wäre was besseres, was er jeden, insbesondere Jack, spüren ließ. Und Alice schien auch noch so viel von dem Typen zu halten! Diese schmunzelte in sich hinein, als sie bemerkte, wie sehr ihre Aussage ihren Kollegen beschäftigte. Sie wusste, dass Jack auf sie abfuhr und das schon seit etwas mehr als zehn Jahren. Sie konnte diese Tatsache auch nur schwer übersehen, da er sie nahezu jeden Tag danach fragte, ob sie mit ihm ausging und versuchte mit ihr zu flirten. Aber sie wollte einen Mann, der sich nicht unterordnete, sondern sich gegenüber der Frauenwelt mysteriös und unnahbar gab. Und das war Jack leider nicht, obwohl er schon ein ziemlich attraktiver Kerl war mit seinen blonden Wuschelhaar und den hübschen grünen Augen. Doch sie schüttelte sich diese Gedanken aus dem Kopf und schnappte sich die Dokumente, die sie laut Auftrag besorgen sollte. Dann ging sie, ohne auf Jack zu warten in Richtung Treppe, um aufs Deck zu gelangen. Als er ihr Verschwinden bemerkte und ihr nachlief, war sie bereits dabei sich mit Arktos anzufreunden. Er lächelte. Das war ihr ähnlich. Er kannte Alice schon seit er fünfzehn war und sie vierzehn. Nun waren beide erwachsen und doch hatte sie sich nicht sehr verändert. Sie war einfach nur hinreißend. “Hey, Jack Hunter, wartest du darauf, dass dir eine neue Schatzkarte ins Gesicht weht oder was? Ich bekomm langsam Hunger!”, murrte sie. Jack rüttelte sich aus seinen Gedanken und grinste. “Den Schatz hab ich doch schon gefunden, mein Goldsternchen.”, neckte er sie, da sie immer wieder Anspielungen auf den Schatzsucher aus dem TV machte. Alice verdrehte nur die Augen und stieg auf Arktos Rücken. Blödmann! Jack setzte sich natürlich absichtlich hinter sie, um ihr während des Flugs etwas näher zu kommen. “Du musst etwas mehr auf dich aufpassen, Ali. Ich kann schließlich nicht immer da sein, wenn du in Schwierigkeiten bist.”, meinte er, als sie die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht hatten. Sie blickte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Wer sagt denn, dass ich deine Hilfe brauche?”, erwiderte sie im abfälligen Ton. Empört verzog er die Mundwinkel. “Hör mal! Wenn ich nicht gekommen wäre, wärst du jetzt immer noch gefesselt!”, gab er von sich und verschränkte die Arme vor der Brust. Alice konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. “Ich wäre auch ohne deine Hilfe entkommen.”, log sie, nachdem sie sich von ihrem Lachanfall erholt hatte. Endlich landeten sie an der Küste der Kantoregion. Beide sprangen geschickt von Arktos ab, sodass dieses sich sofort wieder in die Lüfte erheben konnte und hinter den großen Bäumen verschwand. Alice setzte sich hinters Steuer des Geländewagens. “Hach, hab ich es vermisst, diesen Wagen zufahren.”, seufzte sie und beugte sich zu Jack rüber, um in seinen Taschen nach dem Autoschlüssel zu suchen. Dabei tastete sie ihn an Stellen ab, die eigentlich immer unter der Kleidung lagen. Ein Kribbeln schoss von seinen Fußspitzen bis in die Haarwurzeln und er erschauderte. Er nahm ihre Hand in seine und führte sie an seine Lieblingsstelle, woraufhin sie ihre Hand wegzog und ihn ohrfeigte. “Sag mal, hast du sie eigentlich noch alle?! Du spinnst ja wohl!”, zeterte sie drauflos. Er blickte sie mit unschuldigen Hundeblick an. “Ich… Ich dachte, du willst das so! Ich meine, warum… warum solltest du mich sonst so angraben?!”, verteidigte er sich. Sie, einem Wutausbruch nahe, schnaubte, um sich zu beruhigen. “Ich dich angraben? Du denkst wohl auch, dass ich so was nötig hätte, oder? Du widerwärtiger…”, wollte sie gerade loslegen, als sie bemerkte, wie bedrückt er war. Warum fuhr sie auch jedes Mal so aus der Haut, wenn sie mit Jack Walker unterwegs war? “Ach, gib mir einfach den Schlüssel, Jackie.”, murmelte sie dann. Ihr sanfter Tonfall brachte ihn wieder zum Lächeln. Immer wenn sie ihn Jackie nannte, hieß das, dass sie nicht mehr sauer auf ihm war. Er reichte ihr den Autoschlüssel und schnallte sich schnelltens an, denn sobald der Motor lief, drückte Alice, in gewohnter Art und Weise, mit ihrem Bleifuß aufs Gaspedal. So kam es, dass sie die Zentrale noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichten. “Hey, Alice. Ich hab gehört, dass du von Team Aqua geschnappt wurdest. Stimmt es, dass Jack Walker dich gerettet hat?”, wurde Alice eine Stunde später von ihrer besten Freundin Sharon Wesley gefragt. “Hör mal, ich bin vierundzwanzig Jahre alt. Denkst du, dass ich es nötig habe mich von einem Kind wie Jack retten zu lassen?”, beschwerte sie sich bei ihr. Sharon hob abwehrend die Hand. “Ist ja gut. Ich mein ja nur… Jack ist wirklich… Wie soll man sagen? Zum anbeißen? Süß? Sexy? Ach, einfach alles!”, schwärmte die zwei Jahre jüngere Frau. Alice verdrehte nur die Augen und wurde daraufhin von ihrer Freundin in die Seite geknufft. “Das kann doch nicht dein Ernst sein, Alice! Selbst du müsstest doch schon längst gemerkt haben, dass er wirklich alles hat, was ein Mann haben muss. Er sieht wirklich heiß aus, ist intelligent, humorvoll und als Ehemann und Vater stelle ich ihn mir wirklich hervorragend vor.”, teilte sie der Schwarzhaarigen ihre Meinung mit. Alice versuchte sich Jack als Familienvater vorzustellen. Wer würde da wohl mit wem spielen? Er mit den Kindern oder die Kinder mit ihm? “Und er ist wirklich ganz verrückt nach dir, meine Liebe. Erst gestern habe ich mitbekommen wie er mit einem seiner Kollegen über dich geredet hat. Der kann gar nicht genug von dir bekommen, glaub mir.”, fügte Sharon in wohlwissenden Ton hinzu. Alice seufzte und fuhr sich durchs lockige Haar. Sie wusste das doch schon alles und doch hatte sie keine Lust sich auf jemanden einzulassen, der sich so leicht um den Finger wickeln ließ. “Ich steh aber eher auf Männer wie Ryan, Sharon. Da hat Jack leider keine Chance.”, speiste sie die andere Frau ab, um die Diskussion endlich zu beenden. Sharon kniff ihre braunen Augen zusammen. “Ich wäre froh, wenn Jack sich für mich interessieren würde und du willst dich lieber auf einen Weiberheld wie Ryan einlassen? Ich versteh dich manchmal wirklich nicht, Liebes.”, kommentierte sie diese Aussage. Wie es der Zufall so wollte, kam genau in dem Moment, in dem über ihn geredet wurde, der besagte Weiberheld um die Ecke und erblickte die beiden Frauen. Mit großen machohaften Schritten kam er auf sie zu. “Hallo, Alice… Sag mal, dürfte ich dich was fragen?”, flüsterte er beinahe, um sich gleichzeitig zu ihr vorzubeugen. Sie versuchte so locker wie möglich zu bleiben, obwohl ihr das nicht ganz leicht fiel bei diesen coolen, verführerischen Blick seinerseits. “Ehm… Ja, was denn?”, erwiderte sie etwas nervös. Er lächelte glorreich, denn er merkte bereits, dass sie seine Bitte, die er nun äußern würde, nicht ausschlagen würde. “Hättest du Lust heute Abend mit mir auszugehen? Ganz unverbindlich. Einfach nur ein bisschen was trinken, sich unterhalten.”, schlug er vor. Alice hatte beinahe zugesagt, da erblickte sie vom Weiten Jack, der die Szenerie beobachtete. Sie schüttelte sich innerlich. Auf einmal kamen ihr Zweifel auf. Nur warum? Gerade noch hatte sie ihrer besten Freundin von Ryan vorgeschwärmt und nun wusste sie nicht, ob sie Ja oder Nein zu ihm sagen sollte. Sie überlegte. Es konnte doch nicht an Jack liegen, dass sie in ihrer Entscheidung so schwankte, oder doch? Nein, das durfte einfach nicht sein. Wenn es so war, müsste sie sich erschießen, denn sie hatte sich immer für ziemlich abgebrüht und rational gehalten. Es durfte einfach nicht sein, dass sie sich auf einmal so sehr von ihren Gefühlen oder Hirngespinsten, wie auch immer man es nennen wollte, leiten ließ. Sie seufzte und sah dem attraktiven Rangerkollegen in die rehbraunen Augen. Dann schüttelte sie den Kopf und erhob sich. “Nein, vielen Dank, Ryan. Ich bin noch ziemlich müde von dem etwas missglückten Auftrag. Vielleicht ein anderes Mal.”, ließ sie ihn abblitzen, was ihn und auch Sharon ziemlich schockierte. Alice machte sich einfach auf den Weg in ihr Appartement und versuchte ihre Gedanken zu sortieren, die sich nur noch um Jack Walker zu drehen schienen. Am nächsten Morgen hatte sie alle Mühe sich aus dem Bett zu quälen und wie sie dies letztendlich geschafft hatte, blieb selbst ihr ein Rätsel. Frisch geduscht, eingekleidet und mit einem starken Kaffee bewaffnet, machte sie sich auf den Weg zu Kelly Lengsfield. “Guten Morgen, Alice.”, wurde sie von dieser begrüßt. Alice nickte nur erwidernd mit dem Kopf. Trotz, dass sie sehr früh schlafen gegangen war, hatte sie keinen wirklich guten Schlaf gehabt. Und genau deswegen war ihre Laune auch dementsprechend nicht die Beste. Gerade wollte sie nach ihrer nächsten Tätigkeit fragen, da ertönte ein ohrenbetäubender Lärm, der vom Korridor zu kommen schien. Keine Minute später stolperte Jack ins Büro der Leiterin. “Guten Morgen, Ali!”, krakelte er und wäre ihr beinahe um den Hals gefallen, wenn sie nicht im letzten Moment ausgewichen wäre. Warum hatte der denn schon wieder so gute Laune? Für Alice, die übermüdet und gestresst war, nur ein weiterer Grund ein knatschiges Verhalten an den Tag zulegen. “Musst du schon morgens so einen Krach machen, du Trampel? Andere Leute wollen vielleicht in Ruhe wach werden!”, beschwerte sie sich. “Und vor Allem… Hab nicht so eine gute Laune. Das ist ja unerträglich!”, fügte sie noch murrend hinzu. Er sah sie ziemlich verwirrt an. Welche Laus war ihr denn auf einmal über die Leber gelaufen? So mies gelaunt hatte er sie ja beinahe noch nie erlebt. “Ich kann doch nichts dafür, wenn die Putzfrauen alles draußen im Weg stehen lassen…”, versuchte er sich kleinlaut zu entschuldigen und setzte einen seiner Hundeblicke auf. Seine Kollegin seufzte nur und raufte sich das zedernfarbene Haar. Wenn er sie so ansah, konnte sie ihm ja eigentlich nicht wirklich sauer sein, obwohl das nun auch wieder nichts an ihren Gemütszustand änderte, an dem er ja nicht ganz unbeteiligt war. Kelly schüttelte nur den Kopf über die Beiden. “Wenn ich das jetzt so sehe, weiß ich nicht, ob ich dich so losschicken kann, Alice.”, richtete sie sich an die junge Rangerin. Die wurde hellhörig und nahm noch einen großen Schluck von ihrem Kaffee. “Was hättest du denn für mich, Chef?”, wollte sie neugierig wissen. Kelly händigte ihr einige Unterlagen aus. “Eine einfache Aufgabe. Es geht darum, dass wir ein Update der Pokémonpopulation im Nordwald brauchen. Ich wollte dich bitten dies zu tun… zusammen mit Jack.”, erklärte sie und machte sich schon mal auf das Schlimmste gefasst, welches auch eintraf. “Was?! Ich soll mit diesem Trottel zusammenarbeiten?! Und dann auch noch zu Fuß bis zum Nordwald?!”, keifte Alice drauf los, nachdem sie den Bericht überflogen und, zu ihrem Unglück, die Partnereinteilung, nicht überhört hatte. Jack war natürlich über diese Beleidigung empört und legte sofort Einspruch ein. “Aber, Ali! Was ist denn so schlimm daran mit mir zusammenzuarbeiten?”, stellte er ihr mit beleidigten Gesichtsausdruck die Frage. Dachte sie, er wäre total unfähig? Alice zog allwissend die Augenbrauen hoch. “Bei jeden Auftrag, den ich mit dir bewältigen musste, wurden wir beinahe umgebracht oder haben uns verirrt oder sonstiges. Warum sollte ich da noch Lust haben mit dir loszuziehen?”, konterte sie. Ein anderthalb Stunden langer Streit entfachte, der nur durch ein Machtwort der Leiterin gebremst werden konnte. Im Endeffekt musste Alice sich geschlagen geben und sich mit der Tatsache einfach irgendwie abfinden. Gegen Nachmittag machten sich die beiden Ranger dann auf den Weg. Sie würden wohl zwei bis drei Tage unterwegs sein, wenn sie zügig vorankämen. Etwa eine Stunde lang schwiegen sich die Reisepartner gegenseitig an. Alice beschäftigte sich, wenn überhaupt, mit ihren Vulnona, dass vergnügt umhertollte. Endlich gab sich Jack einen Ruck und machte den Anfang. “Hey, tut mir wirklich leid, Ali. Ich weiß doch selbst, dass ich manchmal ein ganz schöner Tollpatsch bin.”, murmelte er. Zumindest, wenn er in ihrer Nähe war. Sie sah ihn liebevoll lächelnd an. Nur manchmal? Eigentlich war er das schon seit sie ihn kannte. Aber irgendwie machte genau das ihn so unglaublich sympathisch. Auf eigenartiger Art und Weise. “Schon okay. Ich bin ja auch ziemlich aus der Haut gefahren.”, gab sie zu und die Beiden lächelten sich gegenseitig zu. Dann fiel Jack noch etwas ein, das er sie unbedingt hatte fragen wollen. “Sag mal, was wollte dieser aufgeblasene Ryan eigentlich von dir?”, fragte er mit bedacht, da er nicht wirklich wusste, wie sie darauf reagieren würde. Sie sah zu Boden. “Er wollte ein Date.”, beantwortete sie kurz und knapp. Er sah sie überrascht an. “Und was hast du geantwortet?”, harkte er nach. Alice kickte einen Stein weg, der vor ihren Füßen war. Sollte sie ihm die Wahrheit sagen? “Ich hab ihm abgesagt, weil ich zu müde war und ich wollte dir nicht noch mehr auf den Schlips treten… Obwohl du es ja verdient hättest.”, versuchte sie so gehässig wie möglich zu klingen. Doch für Jack blieb dieser nachdenkliche, etwas betrübte Unterton nicht verborgen. “Ach, gib es doch zu, Mäuschen. Du hast abgesagt, weil du lieber mit mir ausgehen willst. Hab ich nicht recht? Wenn du willst, dann können wir gerne sofort irgendwo hingehen, wo wir ungestört sind und dann kann ich dir mal zeigen, was ich, im Gegensatz zu Ryan, der nur geistigen Müll von sich gibt, mit meinen Lippen so alles kann…”, plapperte er drauf los und hätte es beinahe verpasst Alice Faust auszuweichen, die sich blitzschnell seinen Gesicht näherte. “Du spinnst ja wohl! Als ob ich wegen dir abgesagt hätte!”, knurrte sie. “Hey, ich kann dich verstehen. Ich würde selbst über mich herfallen, wenn ich könnte.”, prahlte er und bemerkte nicht, das sich ein, quer über den Gehweg liegender, Baumstumpf näherte. Eher er noch etwas sagen konnte, lag er flach auf den Boden. Alice blickte im ersten Moment verwundert zu ihm hinunter und musste dann herzhaft lachen. Er sah einfach zu komisch aus, wie er dort auf den Rücken lag. Wie eine Schildkröte. Auch er musste ein wenig lachen. “Na, wenigstens kann ich dich belustigen. Das ist doch schon mal ein guter Anfang.”, überlegte er laut und wurde von ihr sofort wieder zurück auf die Beine geholt. Ihr Gesichtsausdruck war wieder ernst geworden. “Bild dir bloß nichts ein, Blödmann!”, entgegnete sie schnippisch. Als es langsam dunkel wurde, suchten sich die Zwei einen Schlafplatz in der Nähe eines Sees. Alice nutzte das schummrige Licht der Dämmerung, um sich hinter einen Gebüsch zu entkleiden und dann in den kühlen, aber dennoch angenehmen, Wasser des Sees ein Bad zu nehmen. Vulnona saß am Ufer und beobachtete seine Trainerin. Doch es war nicht der einzige Beobachter. Jack hatte sich ebenfalls ans Ufer geschlichen und sich auf einen Felsen gehockt. Nun sah er Alice dabei zu, wie sie bis zur Hüfte im Wasser stand und sich wusch. Den Rücken hatte sie ihm zugewandt, sodass er nicht wirklich viel erkennen konnte. Doch ein schöner Rücken konnte ja bekanntlich auch entzücken, oder? Er seufzte. Was würde er dafür geben, nun neben ihr zu stehen und seinen feuchten Körper an ihre samtige Haut zu schmiegen. Sie an sich zu drücken und leidenschaftlich zu küssen. Er wollte sie verführen, so wie es noch nie ein Mann getan hatte. Aber sie war immer so abweisend, auch wenn sie im nächsten Moment wieder freundlich und verständnisvoll war. Sie kam ihm vor, als ob sie schizophren wäre. Zwei Persönlichkeiten würden ihr Verhalten zumindest erklären. Sein Gedankengang wurde vom Geplätscher des Wassers unterbrochen und er richtete seinen Blick wieder auf ihre im letzten Sonnenlicht schimmernde Haut. Was er nicht bemerkte war, dass Vulnona sich hinter ihn geschlichen hatte um ihn einen heftigen Stoß zu verpassen. Mit lauten Geschrei landete er im seichten Wasser. Alice, vom Geräusch aufgeschreckt, floh sofort zum Gebüsch hin, um sich ein Handtuch umzulegen. Dann trat sie auf Jack zu. “Du, elender Spanner! Wie kannst du mir nur beim Baden zusehen? Hast du sonst nichts um dich aufzugeilen, oder was?”, meckerte sie mit ihm und half ihm noch nicht mal aus dem Wasser, sondern tapste mit ihren Anziehsachen in Richtung Lagerfeuer, dass er zumindest schon einmal entfacht hatte. “Ist das nicht romantisch?”, fragte er sie, eine Stunde später, als sie sich wieder beruhigt hatte. Sie sah ihn skeptisch an. War der nun total durchgeknallt? “Wir haben einen Auftrag, Jackie. Da ist keine Zeit für Romantik und schon gar nicht zwischen uns beiden.”, erwiderte sie und zeigte mit dem Finger von ihr zu ihm und wieder zurück. Jack beugte sich mutig zu ihr vor, um ihr tief und, wie selbst sie zugeben musste, verführerisch in die Augen zu sehen. Und was für tolle Augen er im Licht des offenen Feuers hatte! Sie trat sich innerlich in den Hintern. Was dachte sie denn da? Jack hingegen dachte genau dasselbe über ihre Augen und meinte dies auch wirklich ernst. “Aber, Ali… Wenn der Auftrag vorbei ist. Meinst du, dass wir dann ein bisschen Zeit für Romantik haben? Wir beide… Du und ich… Ganz allein. In meinen Schlafzimmer…”, hauchte er und kam ihr mit seinen Lippen immer näher. Sie grinste, überrumpelt von seinem Verhalten. “Na ja… Ich denke, Ich könnte es mir ja glatt überlegen.”, gab sie zurück, wobei in diesem Satz ein Hauch von Ironie mitschwang. Er weitete überrascht die Augen. “Ehrlich? Und was willst du dann mit mir machen? So ohne irgendeinen Fetzen Kleidung am Leib…”, malte er sich das Ganze bereits aus, wurde von ihrer nächsten Antwort allerdings zurück in die Realität geworfen. “Nichts, du Widerling!”, meinte sie prompt und stand auf. Er sah ihr nach. Was war denn jetzt? “Aber, du hast doch gesagt…”, wollte er das Thema wieder aufnehmen. Jedoch sah sie ihn nur ernst an. “Hast du schon mal was von Ironie gehört, Jackie? Ich geh jetzt ins Bett.”, knallte sie ihm die Worte einfach so entgegen. Jack blickte sie nur weiterhin verwirrt an, als sie sich in ihren Schlafsack kuschelte. Komisches Weib! “Ironie, Jackie! Ironie!”, ertönte Plaudagei auf seiner Schulter. Er stieß das papageienähnliche Pokémon weg. Blöder Vogel. Alice drehte sich vom Feuer weg und schmunzelte in sich hinein, um dann erleichtert auszuatmen. Das war ganz schön knapp gewesen. Für einen Augenblick hatte sie darüber nachgedacht seinen Blicken nachzugeben und ihn zu küssen. Doch sie wollte nichts überstürzen. Besonders nicht, da ihre Gefühle im Moment vollkommen Achterbahn fuhren. Kapitel 2: Duel! ---------------- “Hey, Alice, wach mal auf… Aliiii!”, versuchte Jack sie drei Stunden später zu wecken. Sie öffnete langsam und genervt die Augen. “Was…?”, brabbelte sie müde, wurde allerdings hellwach als sie bemerkte, dass er seinen Schlafsack vom anderen Ende des Lagerfeuers, wo er ihr eigentlich gegenüberliegen sollte, direkt neben sie gelegt hatte. Und dann hatte er natürlich auch noch die Frechheit sich wirklich nah an sie zu schmiegen. Jetzt wusste sie auch, warum ihr so warm war. “Scher dich zum Teufel, du Mistkerl! Ich warne dich… Wenn du mich angefasst hast, reiße ich dir den Kopf ab!”, drohte sie ihm, was ihn dazu veranlasste mit sofortiger Wirkung aufzuspringen, um sich vor ihrer Faust in Acht zu nehmen. “Ich hab doch gar nichts gemacht…”, verteidigte er sich dürftig. Sie setzte sich mühsam auf und wollte ihn gerade eine weitere Standpauke halten, da schnappte sie ein leises Rascheln auf, dass neben ihr im Gebüsch war. “Was ist das?”, wollte sie wissen. Und während sie dies aussprach, wurde das Geräusch immer lauter und schien immer näher zu kommen. Aus Schreck klammerte sie sich an Jacks muskulösen Oberarm, was ihm sofort das Zeichen gab, sich schützend vor sie zu stellen. Auch ihr Vulnona gesellte sich mit gesträubten Fell dazu. “Keine Sorge, Süße. Ich beschütze dich!”, versicherte er ihr, wofür er sich einen Schlag auf den Hinterkopf einhandelte. “Ich will gar nicht von dir beschützt werden. Und deine Süße bin ich auch nicht!”, beschwerte sie sich. Er drehte sich mit coolen Gesichtsausdruck etwas zu ihr. “Natürlich bist du meine Süße… Gib es doch zu, dass du auf mich stehst. Sonst würdest du dich doch nicht so an mich ranmachen, Ali.”, flüsterte er ihr zu. Sie atmete tief ein, um nicht sofort wieder auszuflippen und schlug, zur Bestrafung, ihre Nägel in seine Haut, sodass er schmerzerfüllt die Mundwinkel verzog. Plötzlich sprang etwas genau dort aus dem Gebüsch, wo es geraschelt hatte und landete genau vor den Füßen der beiden Ranger. Als diese das Etwas sahen, warfen sie sich verwunderte Blicke zu. Vor so etwas hatten sie sich gefürchtet? Mit großen schwarzen Kulleraugen, mit denen es überrascht klimperte, hockte ein kleines niedliches Pikachu vor ihnen und legte den Kopf schräg. Als wollte es sie fragen, warum sie so geschockt aussahen. Alice beugte sich vorsichtig zu den kleinen Pokémon und hielt ihm ihre Hand hin. “Hallo, du kleiner Schatz. Wo kommst du denn her?”, fragte sie das mausähnliche Wesen. Dieses kam sofort näher und beschnupperte ihre Hand. Sie streichelte über seinen Kopf und kraulte seine Ohren. Pikachu ließ ein euphorisches Pika von sich und genoss die Streicheleinheiten sichtlich. Die junge Frau lächelte ihm zu und nahm es behutsam in den Arm, um seinen Bauch zustreicheln. Das gelbe Pokémon quiekte, da es gekitzelt wurde. Jack, der die Beiden beobachtete, seufzte laut. “Pikachu nennst du einen kleinen Schatz und schmust mit ihm. Und was ist mit mir?”, nörgelte er. Er würde auch gerne von ihr gekrault und überall liebkost werden. “Du bist ja auch kein kleiner Schatz. Du bist ein großer Trottel!”, gab sie mit bissigen Unterton zurück. Jack zog sofort einen Schmollmund. Musste sie immer so gemein sein? “Ich würde gerne mal wissen, wo es herkommt. Hier in der Umgebung gibt es doch keine Pikachugruppen, oder?”, richtete Alice sich fragend an ihren Kollegen, da dieser sich in diesem Gebiet viel besser auskannte als sie. Jack nickte bestätigend. “Zumindest nicht, dass ich was davon wüsste.”, murmelte er nachdenklich. Plötzlich hörten die Zwei Stimmen, die anscheinend von den vielen labyrinthartigen Wegen kamen, die durch den dichten Wald führten. Während die Ranger sich noch darüber wunderten, dass jemand so solcher Nachtzeit noch durch den Wald irrte, sprang Pikachu von Alice Arm und rannte zurück dahin, wo es hergekommen war. Keine fünf Minuten später tauchte ein Trio Halbstarker, im Alter von schätzungsweise dreizehn bis fünfzehn Jahren, auf. “Ah, Pikachu, hat jemanden gefunden.”, meinte ein dunkelhaariger Junge zu einem blonden Mädchen, dass ein Ratzfratz in den Armen hielt. “Hallo, ich bin Ash Ketchum aus Alabastia. Ich bin Pokémontrainer und meine Freunde und ich haben uns verlaufen. Könnt ihr uns vielleicht weiterhelfen?”, begrüßte er die nun wirklich perplexen Ranger, die in ihren Schlafsachen von den Kindern vollkommen überrumpelt wurden. Jack war derjenige, der als Erstes seine Stimme wieder fand. “Hi, Ash. Ich bin Jack Walker. Aber ihr könnt mich gerne Jackie nennen.”, stellte er sich dem Jungen vor und reichte ihm die Hand. “Hi, Jack. Freut mich. Das sind übrigens Lena und Rocko. Meine Freunde. Und mit Pikachu habt ihr ja bereits Bekanntschaft gemacht.”, zeigte er mit einem Grinsen auf seine Freunde. Rocko, der scheinbar Älteste, ging sofort auf Alice zu, ging vor ihr auf die Knie und griff nach ihrer Hand. “Oh, und wie ist dein Name, holde Schönheit?”, brach er beinahe unter der Last seiner Worte zusammen. Alice verzog konfus die Mundwinkel und Augenbrauen, während der viel jüngere Knirps sie mit strahlenden Augen anhimmelte. “Holde Schönheit?”, harkte sie skeptisch nach. Was faselte dieser Junge da? Rocke nickte und bekam einen hochroten Kopf. “Ja, deine Augen sind glänzender als Beryll und dein Haar dunkler als ein Onyx.”, schwärmte er weiter. Na, da kannte sich ja jemand mit Edelsteinen aus. Und ohne, dass man ihn hätte herbeirufen müssen, drängte sich Jack zwischen die Beiden. An seinem genauso roten Kopf, wie Rockos, konnte man gut erkennen, dass er ziemlich angefressen war. Vor allem mit diesem, sonst eher seltenen, verbissenen Gesichtsausdruck. “Das ist meine Freundin. Alice Heat.”, erklärte er den Kindern, wobei er extra die Worte Meine und Freundin betonte. Rocko sah die Beiden enttäuscht an. Dann klammerte er sich wieder an Alices Hand. “Kannst du unserer Liebe nicht eine kleine Chance geben. Du stößt mir hinterhältig ein Messer mitten in mein gequältes Herz.”, plärrte er. Das Alice nicht die Flucht ergriff, wunderte sie jetzt sogar selbst. Was war das bloß für einer? “Ehm… Aber Rock, ich bin doch viel zu alt. Ich bin schon vierundzwanzig Jahre alt. Such dir doch lieber jemanden in deinem Alter.”, versuchte sie ihn abzuwimmeln. Doch er blieb hartnäckig. “Der Altersunterschied ist doch nicht von Bedeutung. Es zählt nur unsere Liebe zueinander.”, fing er beinahe an zu heulen. Jack wurde das Ganze jetzt eindeutig zu viel. Er nahm den Jungen mit Bestimmtheit, aber ohne Gewalt an den Schultern und zog ihn von Alice weg. “Hör mal, ich sagte doch sie ist meine Freundin. Kapiert?”, machte er ihm ein für alle mal klar. Alice schnappte ihn sich und zog ihm am Ohr. “Red doch keinen Unsinn, Jackie. Ich bin nicht deine Freundin.”, stellte sie die ganze Sache richtig, ohne den sich windenden Jack loszulassen. “Wir sind Pokémonranger und sind auf dem Weg zum Kanto Nationalpark, um dort die Pokémonpopulation zu überprüfen.”, klärte sie die Gruppe auf. Ash war total begeistert. “Ihr seid Pokémonranger? Das ist ja so cool!”, freute er sich. Ash konnte man mit allem begeistern, was mit Pokémon zu tun hatte. Alice und Jack lächelten sich zu. Sie waren auch so gewesen im Alter der Drei. “Können wir uns vielleicht anschließen? Wir müssen auch in die Richtung.”, erkundigte sich Lena. Die Beiden nickten nur erfreut. Ein wenig Gesellschaft konnte ja nicht schaden. Eine halbe Stunde später saßen alle zusammen vor dem Lagerfeuer, dass durch Vulnona noch einmal entfacht worden wurde. Rocko und Jack hatten sich um einen Platz neben Alice gerissen und Jack hatte schließlich gewonnen. Doch Alice war mit dem Bürsten von Vulnonas Fell beschäftigt und hatte nicht die geringste Lust sich mit ihm zu unterhalten. Ash dafür umso mehr. “Sag mal, wie wird man eigentlich Pokémonranger, Jackie?”, fragte er neugierig, während er ein Sandwich hinunterschlang. Jack überlegte einen Moment. “Na ja, man bewirbt sich an einer Akademie, auf der man drei Jahre unterrichtet wird. Dann wird man über das gesamte Erlernte geprüft und, wenn man dieser Prüfung bestanden hat, muss man einen Eid ablegen. In diesem Eid muss man schwören alles zu tun, um Pokémon, wie auch Menschen, in Not zu helfen und sich für den Schutz der Natur mit allen Kräften und Wissen einsetzt.”, beschrieb er ihm die Ausbildungsphasen. “Und wie lange seit ihr zwei schon dabei?”, wollte Ash noch wissen. Wieder musste Jack überlegen. “Ich bin mit fünfzehn auf die Akademie gegangen. Alice bereits mit vierzehn. Unseren Abschluss haben wir drei Jahre später gemacht. Wir sind jetzt also bereits seit zehn Jahren dabei.”, rechnete er. Alice nickte zustimmend. “Ja, und seit zehn Jahren geht er mir am laufenden Band auf den Geist.”, witzelte sie, was Jack nicht wirklich lustig fand. “Arbeitet ihr denn oft zusammen?”, kam nun eine Frage von Lena, dem einzigen Mädchen des Knirpsgespanns. Alice grinste und wuschelte ihrem Partner durchs strohblonde Haar. “Anfangs waren wir auf fast jeden Einsatz zusammen eingesetzt. Seitdem wir allerdings zu Rangern vom Rang neun befördert wurden und ich ein Pokémonmedizinstudium an meine Ausbildung drangehängt habe, sind es nur noch wenige, jedoch schwierige und leider auch chaotische, Einsätze.”, erinnerte sie sich. Nachdem sie sich in das Studium vertieft hatte, um sich berufliche Aufstiegsmöglichkeiten zu sichern, hatte er sich ganz in die Rolle als knallharter Rangers eingelebt. Aber Jack war auch noch nie der Akademikertyp gewesen. Sie auch nicht, wenn sie es sich recht überlegte, aber für Medizin hatte sie sich schon immer interessiert. Die Kinder waren wirklich begeistert von den beiden Rangern. Für Ash war Jack jetzt schon ein Held. Allein von seinem Auftreten her wirkte er, wie ein mutiger, entschlossener und attraktiver Mann, der Herzblut in seinen Beruf, oder eher seine Berufung, steckte. Genauso wollte er auch später werden. Lena hingegen tendierte zu der intelligente, gebildeten und wirklich sehr hübschen Alice, die ihren männlichen Kollegen in nichts nachstand und, wie es schien, ihm sogar etwas übergeordnet war. Es sollte mehr solcher starker Frauen geben. Und Rockos Meinung war ja bereits jedem bekannt. Dem fiel das geschmeidige Fell von Vulnona auf, was ihm eine gute Gelegenheit bot mit der jungen Rangerin ins Gespräch zu kommen. “Du musst dich ja wirklich gut in der Pflege von Vulnonas auskennen, Alice. Das Fell deines Vulnonas sieht sehr gut aus und auch sonst macht es einen gesunden, kräftigen Eindruck auf mich.”, bemerkte er. Sie lächelte erfreut. “Ja, ich bin mit meinem Vulnona wortwörtlich aufgewachsen. Es schlüpfte an dem Tag an dem ich geboren wurde. Seitdem sind wir unzertrennlich. Meine Eltern hatten eine Vulnonazucht bei der ich mitgeholfen habe.”, erzählte sie und streichelte ihrem Pokémon über den Kopf. “Wir haben schon so einiges durchgestanden, nicht wahr, Vulnona?”, richtete sie sich liebevoll an ihren Freund. Vulnona sah sie an und nickte dann, wie zur Bestätigung. Nun konnte sich Ash nicht mehr halten. “Wenn dein Vulnona so stark ist, wirst du ja wohl nichts dagegen haben, wenn ich dich zu einem Kampf herausfordere, oder? Ich will nämlich mal Pokémonmeister werden und ein bisschen Training könnte mir da nicht schaden.”, platzte es aus ihm heraus. Rocko und Lena warfen sich nur vielsagende Blicke zu und schüttelten mit den Köpfen. Das war doch mal wieder typisch Ash Ketchum. Keinen Kampf wollte er auslassen. Doch gegen die Erwartungen des Trios erhob sich die junge Rangerin und streckte Ash ihre Hand entgegen. “Natürlich können wir unsere Pokémon gegeneinander kämpfen lassen. Aber ich würde vorschlagen wir warten noch bis es hell ist. Ich könnte nämlich noch ein bisschen Schlaf vertragen.”, willigte sie ein. Ash erhob sich ebenfalls und nahm ihren Handschlag entgegen. “Ich freu mich schon auf unseren Kampf.”, gestand er ihr. Sie schmunzelte amüsiert. Er war ihr gar nicht mal so unähnlich dieser junge Trainer. “Aber wähle dein Pokémon gut aus. Nicht, das Vulnona dich mit dem ersten Schlaf außer Gefecht setzt, Ash.”, riet sie ihm und zwinkerte geheimnisvoll, was ihn allerdings nicht aus der Ruhe bringen konnte. “Kein Sorge, Alice. Ich weiß schon genau, welches ich einsetze.”, munkelte er. Die drei Kinder richteten sich ihr Lager her, während die Ranger sich zu ihren Schlafplätzen begaben. Jack sah Alice skeptisch an. “Ein Kampf? Bist du vollkommen verrückt geworden?! Dafür ist doch keine Zeit!”, nörgelte er. Sonst hatte sie es doch auch immer so eilig einen Job zu erledigen. Alice zuckte genervt mit den Schultern. “Du wolltest Zeit für Romantik. Die hattest du. Und jetzt will ich halt Zeit für ein wenig Action.”, rechtfertigte sie sich und schlüpfte in ihren Schlafsack. Jack, der sich ebenfalls in seinen Schlafsack quälte, sah sie nur entsetzt und gleichzeitig empört an. “Was denn bitte für Romantik? Du hast mich ja überhaupt nicht rangelassen!”, beschwerte er sich lautstark, sodass sie für einen kurzen Moment die Blicke der Knirpse auf sich zogen. Sie lachte amüsiert über seine Reaktion. Er war doch schon irgendwie niedlich auf seine kindische Art und Weise. Augenzwinkernd lockte sie ihn mit ihren Finger näher zu sich. Er ließ sich natürlich nicht zweimal bitten näher an sie heranzurücken. “Du musst dich halt ein wenig geschickter anstellen, Jackie.”, hauchte sie und ihr verführerischer Blick traf seinen, der ihr zeigte, dass er sich bereits in ihrer Gewalt befand. In einem leichten Anfall, einer Art Trance, war das Einzige, was er noch tun konnte, sich auf die Lippe zu beißen und ihren Blick mit seinen tiefgrünen Augen zu folgen. Sie fixierte diese Augen und ihre Hand fuhr langsam über seinen Oberarm, wobei sich mit sofortiger Wirkung seine Muskeln unter ihrer Berührung beinahe bis zum Zerreißen anspannten. “Fragst du dich gerade, was als nächstes passiert?”, fragte sie ihn mit ruhiger, leiser Stimme. Er wäre beinahe gestorben, als sie das zu ihm sagte. Besonders wie sie ihn fragte, ließ einen Schauer über seine Wirbelsäule fahren. “Willst du mir nicht helfen, Ali…?”, stammelte er mit hochroten Gesicht. Sie beugte sich vor und kicherte in sein Ohr, was ihn erregt zusammenzucken ließ. “Das hättest du wohl gerne…”, antwortete sie und er spürte ihre weichen Lippen über seine Ohrmuschel gleiten. “Oh, mein Gott!”, stieß er hervor und zuckte nur noch mehr zusammen. Alice schmunzelte in sich hinein. “Nicht so laut, Jackie. Die Kinder könnten uns hören…”, murmelte sie und glitt mit ihren Lippen über seinen Hals und dann an seinem Kehlkopf hinauf, über sein Kinn, um vor seinen Lippen zu stoppen. Erhitztes Stöhnen war das Einzige, was er ihr entgegenbringen konnte. Wie machte sie das nur? Er war vollkommen hilflos und das nur durch diese leichten Berührungen. Sie sah ihn an. Plötzlich veränderte sich ihr Blick von verführerisch in sauer und sie stieß ihn weg. Im Eifer des Gefechts hatte er an ihre Brüste gefasst und diese durchgeknetet. “Du bist doch so was von widerlich, Jack Walker! Da will ich dir einen kleinen Gefallen tun und du wirst sofort wieder übermütig!”, schnaubte sie und drehte sich von ihm weg. “Wie einen kleinen Gefallen? Hast du das also nur gemacht, damit ich dich in Ruhe lasse?”, empörte er sich und starrte entrüstet zu ihr rüber. Sie hatte ihm schon den Rücken zugedreht. “Was denkst du denn? Das ich total auf dich stehe und gerade einfach nicht von dir lassen konnte? Du gehst mir wirklich auf den Keks mit deinen ständigen Versuchen mich rumzukriegen! Ich dachte, du würdest mich dann endlich mal in Frieden lassen.”, knallte sie ihm die Worte kalt und unverdrossen entgegen. Jack trafen diese wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Und zwar mit einer Abrissbirne. Er hatte nicht gewusst, dass Alice so über ihn dachte. Enttäuscht, traurig und auch etwas beschämt drehte er sich ebenfalls von ihr weg und versuchte zu schlafen, was ihm nicht wirklich leicht fiel. Auch Alice, die eben noch so verletzend mit ihm gesprochen hatte, erkannte nun, dass dies ein Fehler gewesen war. Klar nervte er sie schon mal, aber eigentlich fand es ziemlich süß wie sehr er sich um sie bemühte, selbst wenn sie ihm jedes Mal so einen Schlag verpasste. Aber sie wollte endlich, dass er wusste, dass sie nicht auf Männer stand, die sich so devot verhielten. Am Morgen waren die beiden Ranger die Ersten, die aufwachten und sich am See wuschen und umzogen. Alice sah, von ihrem Gebüsch, das sie als Blickschutz benutzte, zu Jack hinüber, der immer noch wirklich niedergeschlagen aussah. Sie streifte sich ihr figurbetontes rotes Tanktop über und stapfte in ihren Wanderstiefeln auf ihn zu. Neben ihm blieb sie stehen und tat so, als ob sie in der spiegelnden Wasseroberfläche ihr Aussehen überprüfen wollte. “Jackie…”, raunte sie ihm vorsichtig zu. “Hm.”, war seine Antwort. Er sah ihr noch nicht einmal ins Gesicht dabei. Sie seufzte und nahm ihren ganzen Mut zusammen. “Hör mal… Das, was ich die Nacht zu dir gesagt habe, war gemein, das weiß ich. Und es tut mir wirklich leid. Ich hab mich nur so darüber aufgeregt, dass du mir an den Busen gefasst hast und in letzter Zeit warst du wirklich aufdringlich, das musst du doch selbst zugeben…”, versuchte sie die ganze Sache zu klären. Jack richtete seinen Blick nicht vom Erdboden ab. “Tut mir leid, dass ich so bin… Aber ich kann mich einfach nicht zügeln, wenn du in der Nähe bist.”, erklärte er ihr schluckend. Sie grinste und schlug ihn auf den Rücken. “Du meinst wohl eher, du kannst dich nicht zügeln, wenn meine Brüste in der Nähe sind.”, witzelte sie, da es sie beunruhigte, wenn er über seine Gefühle für sie redete, von denen sie beide immerhin seit zehn Jahren wussten. Nun musste auch er lachen, was die Situation ein wenig auflockerte. “Nun ja, du hast ja auch zwei ziemlich große Argumente.”, spielte er auf ihren handballgroßen Vorbau an und deutete eine grabschende Handbewegung. “Ihr Männer seid doch alle gleich! Hauptsache kurvenreich, wie? Reduzierst du mich also auf meine Körperrundungen?! Du bist doch ekelhaft, Jack!”, maulte sie und machte auf den Absatz kehrt, um zurück zum Schlafplatz zu gehen, wo sich mittlerweile die Knirpse rührten. Jack kratzte sich nur verwirrt am Hinterkopf. Was hatte er denn jetzt schon wieder falsch gemacht? Sie hatte doch schließlich mit den Thema angefangen oder etwa nicht? Warum konnte er es dieser Frau einfach nie recht machen? “Also, Ash. Welches deiner Pokémon hast du als Gegner für mein Vulnona ausgewählt?”, wollte Alice wissen, als sie sich nach dem Frühstück zum Kampf einander gegenüber aufstellten. Ash grinste siegessicher. “Ich werde mein Pikachu einsetzen.”, verriet er ihr und sofort sprang Pikachu von seiner Schulter aus auf das abgesteckte Kampffeld. Die junge Frau war im ersten Moment überrascht über seine Wahl, doch akzeptierte diese mit einem breiten Grinsen. Jack, auf dessen Schulter Plaudagei eine gemütliche Haltung eingenommen hatte, fungierte als Schiedsrichter. “Also gut. Der Kampf eins gegen eins kann beginnen.”, kündigte er an und die beiden Trainer waren wie verwandelt. Beide standen sich mit ernsten Blick gegenüber und warteten auf den Zug des jeweils anderen. Alice zeigte ihren Vulnona zum Angriff an. “Los, Feuerwirbel.”, befahl sie ihm und es wurde ein gewaltiger Feuersturm entfacht, dessen heiße Flammen sich einen rasanten Weg über das Feld zum Gegner bahnten. Pikachu konnte diesem nur knapp entkommen und bekam von Ash den Befehl einen Volttackle auszuführen, der allerdings durch Vulnonas Eisenschweif vereitelt wurde. Beide Pokémon gaben ihr Bestes, konterten oder wichen aus. Lena, die ihr kleines Ratzfratz fest an sich drückte, stand ganz auf der Seite von Ash. “Na, los. Ash, du schaffst das!”, feuerte sie ihn an. Ash hatte bis jetzt beinahe jeden Kampf, war er noch so schwer, gewonnen. Da würde Alice nichts dran ändern können. “Super, Alice. Du wirst ganz bestimmt gewinnen!”, hörte sie mit einem Mal Rocko neben sich rufen. Sie gab ihm eine saftige Kopfnuss. “Was soll das, du Verräter?! Sag nicht, du feuerst sie an, weil sie so schöne Augen hat!”, entrüstete sie sich über das Verhalten ihres Freundes und strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht, um sie besser mit bösen blauen Augen anzustarren. Rocko zuckte mit den Schultern. “Hey, sie hat immerhin nicht nur schöne Augen. Sie hat auch hübsche lange Beine, die in dieser knappen Jeans wirklich gut zur Geltung kommen.”, begann er wieder zu schwärmen. Jack, der das Gespräch natürlich mit anhörte, konnte es nicht fassen. Aber dieser Junge hatte wirklich recht. Er selbst genoss den Anblick ihrer nackten Beine jeden Tag aufs Neue. Alice hatte sowieso, wie er meinte, unter der Damenwelt die beste Figur in der ganzen Zentrale. Sie war zwar klein und zierlich, aber Kurven hatte sie an den richtigen Stellen. Viele seiner männlichen Kollegen hatten geprahlt, dass sie sie irgendwann mal dazu bringen würden mehr zu zeigen, als das was durch ihre kurzen Hosen ohnehin schon gezeigt wurde. Doch bis jetzt hatte es niemand geschafft. Nicht mal Ryan. Worüber Jack auch wirklich froh war, denn er hoffte immer noch dieses Privileg für sich beanspruchen zu können. Der Kampf neigte sich mittlerweile dem Ende zu. Beide Pokémon wie auch Trainer waren ziemlich erschöpft und liefen etwas auf Sparflamme. Ash schickte sein Pikachu ein letztes Mal in einem Rückzuckhieb in Richtung des Gegners. “Vulnona, Solarstrahl!”, rief Alice ihren Pokémonpartner zu. Aus dem Maul des Fuchswesens kam ein riesiger Ball Sonnenenergie, der in einen Lichtstrahl auf Pikachu geschossen wurde und dieses voll erwischte. Alle umstehenden Personen wurden von der Intensität der Attacke beinahe umgehauen. Als das grelle Licht sich verzog, lagen beide Pokémon auf dem Boden. Ein Raunen ging durch die Gruppe und die Trainer rannten zu ihren Pokémon. Jack hob die Hand. “Der Kampf endet unentschieden. Beide Pokémon sind nicht in der Lage weiterzukämpfen.”, stellte er das fest, was jeden bereits klar war. “Du warst wirklich super, mein Freund. Ruh dich jetzt etwas aus.”, lobte Alice ihr Vulnona und reichte ihm drei Pillen, die ihm halfen schnell wieder fit zu werden. Sie rief es in den Pokéball zurück und ging dann rüber zu Ash, der Pikachu hochgehoben hatte. Sie reichte ihm die Hand, in die er einschlug. “Das war wirklich ein toller Kampf. Dein Pikachu ist wirklich ein hartnäckiges Kerlchen.”, gestand sie ihm lächelnd. Ash grinste stolz. “Dein Vulnona ist aber auch ein harter Brocken.”, entgegnete er. Für ihn war es nicht wichtig zu gewinnen. Hauptsache, er hatte sich der Herausforderung gestellt und sein Bestes gegeben. Alice kramte in ihrer Hosentasche und reichte ihm ebenfalls eine von den Pillen, die sie Vulnona verabreicht hatte. “Hier, für dein kleines Pikachu wird wohl eine reichen. Das sind Vitaminpräparate, also keine Angst.”, erklärte sie ihm. Er bedankte sich erfreut. Kapitel 3: Children's Play or... How to get Her! ------------------------------------------------ “Schau mal, Ali!”, rief Jack ihr zu und schlug drei Ratschläge hintereinander. Alice musste grinsen. Er war schon immer sehr sportlich gewesen. Als Jugendliche hatten sie oft zusammen Wettrennen gemacht oder waren zusammen durch den Wald gejoggt, wobei sie daraus jedes Mal eine Art Parcours gemacht hatten, wobei sie Abkürzungen querfeldein genommen hatten. “Du wirst dich wohl nie ändern, oder, Jackie?”, fragte sie ihn, als er spielerisch über einen, am Wegrand liegenden, Baumstamm balancierte. “Wie meinst du das, meine Liebe?”, harkte er nach, ohne ihre Frage auch nur ansatzweise zu beantworten. “Meine Liebe!”, kreischte Plaudagei lautstark. Die Zwei sahen sich an. Die Hände an ihrer Hüfte aufgestützt, blickte sie ihn mit amüsierten Ausdruck an. “Na, als Kinder haben wir doch auch immer so rumgetollt… Nur, dass einer von uns wohl nicht erwachsen geworden ist.”, erinnerte sie ihn. Er kicherte. “Da hast du vielleicht recht. Aber ich hänge halt an diese alten Zeiten in denen wir wenigstens noch unzertrennlich gewesen waren…”, raunte er ihr zu, was sie für einen Moment erstarren ließ. Viele weitere Erinnerungen schossen ihr durch den Kopf. Er hatte Recht. Sie waren wirklich unzertrennlich gewesen. Und gestritten hatten sie sich auch nicht. Zumindest nicht so, wie sie es heute taten. Aber sie waren ja schließlich auch älter geworden, das musste er doch zugeben. Sie hatten sich nun mal etwas auseinander gelebt. Er war zum tollpatschigen, aber dennoch kompetenten, Frauenschwarm geworden, der nie zurück kam, bevor er einen Auftrag erfolgreich beendet hatte. Und sie? Nun ja, sie hatte sich zu einer Frau entwickelt, die einen hohen Beliebtheitsgrad erlangt hatte. Man respektierte sie und bat sie um Rat. Alice blickte Jack nach. Aber warum fühlte sie sich im Moment so, als ob das alles nicht mehr zählte? So als ob man die Zeit zurückgedreht hätte an den Punkt an dem sie Kinder waren? Sie spürte wie ihr Herz schneller schlug, als sie daran dachte, dass Jack doch zu einen unwiderstehlich betörenden Mann geworden war. Konnte man das so ausdrücken? Sie biss sich auf die Unterlippe. Warum konnte sie denn nicht aufhören an sein breites Kreuz, seine muskulösen Arme und seinen wirklich knackigen Po zu denken? Und dann dieses charmante Lächeln mit dem geheimnisvollen Leuchten in den grünen Augen. Sie schüttelte sich. Genug des Guten! Sie erkannte sich ja überhaupt nicht mehr wieder! Als ob er ähnliches von ihr denken würde. Für Männer zählten doch nur große Brüste und noch mal große Brüste! Trotzig stapfte sie mit erhobenen Haupt an ihn vorbei und hätte ihn beinahe vom Baumstamm gestoßen. Er zog verwirrt eine Augenbraue hoch. Was sollte denn auf einmal diese Aktion? “Hey, Alice. Können wir nicht mal eine kurze Pause einlegen?”, wollte Ash von ihr wissen. Es war mittlerweile Mittag und die Sonne brannte ihnen unermüdlich auf die Köpfe. Sie drehte sich zu der Gruppe um und blickte dann in die Umgebung, wo sie einen kleinen Fluss entdeckte. “Na schön. Aber nur fünf Minuten.”, ließ sie sich erweichen. Die drei Freunde marschierten sofort nach unten, um sich am Fluss ein wenig zu erwischen. Alice und Jack folgten ihnen. Sie ließ ihr Vulnona aus dem Pokéball, damit dieses sich auch etwas entspannen konnte. Dann kniete sie sich hin und formte ihre Hände zu einer Art Schale, um das Wasser in ihr Gesicht zu werfen. Jack, der sich die Arme mit dem kalten Nass abkühlte, sah zu ihr rüber. Beinahe wäre er in den Fluss gekippt. Wieso sah diese Frau immer so aufregend erotisch aus, egal was sie tat? Er beobachtete wie kleine Wasserperlen über ihre ebenmäßige Haut liefen. Erst über ihre Wangen, dann ihr Kinn hinunter, ihren Hals hinab und in ihren Ausschnitt genau zwischen ihren Busen. Er schluckte. Alice bemerkte seinen Blick. Während sie sich mit den nassen Händen über den Nacken rieb, richtete sie sich an ihn. “Was ist los, Jack Hunter? Hast du das Grab des Pharaos irgendwo in meinem Gesicht entdeckt, oder was?”, wollte sie misstrauisch, aber auch neckisch, wissen. Er versuchte sich zusammen zu reißen. “Wovon redest du? Wenn du deine Brüste als eine Art Grab bezeichnen willst, dann würde ich mich gerne dazwischen beerdigen lassen!”, konterte er, wobei ihn erst nach seinem Ausruf auffiel, was er da überhaupt gesagt hatte. An Alices zuckender Augenbraue konnte er deutlich erkenne, dass sie jeden Moment wie ein Vulkan explodieren würde. Doch stattdessen atmete sie einmal tief durch und sah ihn dann vernichtend an. “Vulnona… Glut!”, befahl sie dann und deutete auf Jack. Das Pokémon, stets bestrebt seiner Trainerin zu gehorchen, spie einen Feuerball, der direkt auf Jacks Schuh landete. “Bist du wahnsinnig?! Das ist heiß!”, schrie er auf und löschte seinen Fuß im Fluss. Die drei Knirpse konnten sich kaum halten vor Lachen und kugelten sich auf der Wiese. Alice schüttelte nur den Kopf. “Du hast wirklich überhaupt kein Benehmen, Mann! Haben deine Eltern dir überhaupt nichts von richtiger Etikette eingetrichtert? Vielleicht sollte ich mal ein Wörtchen mit denen reden!”, murrte sie. Mit dem letzten Satz hatte sie einen Schalter in Jacks Gehirn umgelegt und es machte Klick. Er schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. “Verdammt! Das habe ich ja vollkommen vergessen!”, fluchte er. Alle sahen ihn verdutzt an. Was war denn jetzt los? “Was denn nun, Blödmann?”, erkundigte sich seine Partnerin bei ihm. Er sah sie verlegen an. “Ich hab völlig vergessen, dass mein kleiner Neffe morgen Geburtstag hat. Ich hatte versprochen mit extra für den Tag frei zu nehmen…”, murmelte er kleinlaut in sich hinein. Ihre Augenbrauen hoben sich. “Wie kann man so was denn vergessen, Jack? Also wirklich! Und überhaupt… Seit wann hast du denn einen Neffen?”, wunderte sie sich mit leichten Entsetzen in der Stimme. Davon hatte er ihr ja noch nie etwas erzählt. Er zuckte mit den Schultern. “Ich hab sogar zwei Neffen. Einer ist einjährig und der anderen wird jetzt bald sechs Jahre alt.”, klärte er sie auf. “Maria wird mich umbringen…”, fügte er noch nachdenklich hinzu. Letztes Jahr war er schon nicht dort erschienen. Seine Schwester würde ihn eigenhändig erwürgen. “Das würde ich auch, wenn ich sie wäre!”, schallte Alice ihn. “Du bist doch echt unmöglich!”, meckerte sie drauflos. Er hob abwehrend die Hände. “Können wir nicht vielleicht mal vorbeischauen? Es liegt doch auf den Weg. Bitte, Ali!”, bat er sie. Am liebsten hätte sie ihn umgeklatscht. “Wir haben doch gar keine Zeit dafür, mein Freund! Wie stellst du dir das vor? Wenn wir den Auftrag nicht erledigen, dann werde ich umgebracht und zwar von Kelly.”, regte sie sich über seine Bitte auf. “Aber, Ali… Wir bleiben doch auch nur zwei Tage dort. Bitte… Wir könnten uns sicher gut dort erholen… In der Villa meiner Eltern.”, spielte er seinen größten Trumpf aus, der auch sofortige Wirkung zeigte. Zumindest bei den Knirpsen. “Eine Villa! Oh, Mann. Die würde ich gerne sehen!”, jubelte Lena und auch Ash und Rocko schienen begeistert. Alice blickte in die Runde und ließ die Schultern hängen. Was konnte sie da anderes tun, als die weiße Flagge zu hissen. Und um ehrlich zu sein, war sie auch schon gespannt auf das Anwesen von Jacks Familie. Sie war noch nie dort gewesen und war seinen Eltern und seiner zehn Jahre älteren Schwester bis jetzt nur ein einziges Mal, zu Anfang ihrer Ausbildung, begegnet. “Und hast du wenigstens ein Geschenk für deinen kleinen Neffen?”, wollte Alice neugierig von ihm wissen, als sie beinahe die Stadt erreicht hatten, in der seine Familie lebte. Er nickte. “Ich muss es nur noch im Pokémoncenter abholen.”, verriet er ihr. Sie grinste. Na, immerhin hatte er daran im Voraus gedacht, sonst hätte sie ihn wirklich für einen Rabenonkel gehalten. Sie musterte ihn von der Seite. Irgendwie fiel es ihr immer noch sehr schwer, sich ihn als Onkel Jack vorzustellen. Der Typ war doch selbst noch ein Kind. “Und was willst du ihm schenken?”, erkundigte sie sich nun. Er grinste. “Das würdest du wohl gerne wissen. Aber ich hab es noch nicht mal meiner Schwester erzählt, da werde ich bei dir wohl keine Ausnahme machen.”, erwiderte er hartnäckig. Sie wandte beleidigt den Blick ab. “Ach, so ist das! Und ich hatte eigentlich gedacht, eventuell mit dir duschen zu gehen, wenn du es mir verraten hättest… Aber so…”, versuchte sie ihn aus der Reserve zu locken. Er blieb fassungslos stehen und sah ihr hinterher. “Du bist so gemein, Ali!”, jammerte er. Warum musste sie ihn mit so einen Angebot bestechen? Zwei Stunden später erreichten sie die Stadt, in der seine Eltern lebten und er betrat das Pokémoncenter. “Ah, Jackie! Schön dich zu sehen! Du willst bestimmt das Geschenk für den Kleinen abholen, nicht wahr?”, ertönte die sanfte Stimme der dort zuständigen Schwester. “Sie lesen wohl meine Gedanken, Schwester Joy. Ich hoffe nur, dass sie nicht gerade lesen, dass ich denke, dass sie umwerfend wie immer aussehen.”, flirtete er mit ihr und zwinkerte ihr verspielt zu. Die Schwester kicherte und verschwand hinter einer Tür. Jack bemerkte unterdessen den finsteren Blick von Alice. “Was denn?”, wollte er wissen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. “Du weißt ganz genau, was los ist!”, murrte sie erzürnt und drehte ihm den Rücken zu. “Das war doch nur ein Späßchen. Das musst du mir glauben!”, versuchte er sich aus dieser Situation zu retten, was allerdings nichts brachte. Der Streit der Beiden wurde von Schwester Joy unterbrochen, die Jack ein rotes Kästchen reichte. “Ich hoffe, er freut sich darüber!”, meinte sie und lächelte nett wie immer. Jack nickte. “Das wird er ganz sicher.”, beruhigte er sie. Alice beäugte währenddessen das Kästchen. “Was ist denn nun da drin?”, harkte sie nach, doch er packte es behutsam in seinen Rucksack. “Lass dich überraschen, Schatz.”, konterte er geheimnisvoll und zwinkerte ihr ebenfalls zu. Sie folgte ihm. “Ich bin nicht dein Schatz!”, rief sie ihm zu. Rocko schwebte ihr nach. “Aber meiner bist du, oh wunderbare Alice!”, schwärmte er. Wenig später erreichten sie das Anwesen der Walkers. Alice und auch die Knirpse waren sichtlich beeindruckt. Vor ihnen erhob sich ein riesiges Haus im altenglischen Stil. Mit viel Stuck und pompösen Fenstern. Von der Eingangstüre durfte man gar nicht erst anfangen. Das war wohl eher eine Pforte! Um das komplette Anwesen herum befand sich ein, in ein Fundament aus Stein gebetteter, Eisenzaun, wie man ihn aus Filmen kannte, in denen große Schlösser gezeigt wurden. Eine riesige Rasenfläche, in deren Mitte sich eine breite Kiesauffahrt erstreckte, setzte dem Ganzen noch das Sahnetupferchen oben drauf. Ein Raunen ging durch die Betrachter. “Du hast mir ja noch nie erzählt, dass deine Eltern ein solches Märchenschloss besitzen…”, wandte Alice sich an ihren Kollegen. Der zuckte nur mit den Schultern. “Ich wollte halt nicht überheblich wirken!”, entgegnete er ihr und ging vor, damit die anderen ihm folgten. Kurz bevor sie die Pforte erreichten, öffnete sich diese und ein gut gekleideter Butler kam ihnen entgegen. “Oh, Master Jack! Sie sind endlich eingetroffen. Und wie ich sehe, haben Sie ein paar Überraschungsgäste mitgebracht…”, begrüßte er Jack und richtete dann sein Augenmerk auf die anderen. Was hatte der junge Herr da nur für Leute mitgebracht? Jack lächelte. “Das sind meine Freunde, Alfred. Alice Heat, meine überaus engagierte Arbeitskollegin. Und Ash, Lena und Rocko, die uns auf dem Weg hierhin begegnet sind und sich uns angeschlossen haben.”, erklärte er. Der Butler zog nur die Augenbrauen hoch. Aus dem Hintergrund erklang eine freundliche Frauenstimme. “Alfred? Ist das da unser kleiner Jackie?”, fragte sie den Butler, war aber bereits, ohne eine Antwort abzuwarten an die Tür gestürmt und umarmten den Ranger innig. Es stellte sich heraus, dass die junge Frau, die eine weibliche Version von Jack darstellte, seine Schwester Maria war. Die Freunde wurden erneut vorgestellt und kurze Zeit später machten sie auch Bekanntschaft mit Jacks Eltern. Linda und Jack Walker Senior, für ihr Alter wirklich sehr jung wirkende Leute, trugen keinesfalls die Überheblichkeit eines Schauspielerpaares im Gesicht, wie man es vom TV her kannte. Die Beiden waren sehr nett und bemüht ihren Gästen, selbst wenn sie nicht mit so vielen gerechnet hatten, alles recht zu machen. Ein weiterer Verwandter war Nathan Mc Mighty, der Ehemann von Jacks Schwester. Er war ein rothaariger, sommersprossiger junger Mann, dem man mit seiner Brille sofort abnahm, dass er Pokémonpsychologe war. Ja, solche Leute musste es schließlich auch geben. Sie begaben sich alle in den überdimensionalen Garten mit Pool, wo der Rest der Familie wartete. Die Kleinsten der Familie waren Marias und Nathans Söhne. Ricky und Ben. Ben war derjenige, der morgen Geburtstag haben sollte. Dementsprechend aufgeregt war er, als er seinen Onkel erblickte. “Onkel Jackie, was bekomm ich zum Geburtstag?!”, quengelte er auf dessen Schoß. Alice, die neben Jack auf der Gartenbank saß grinste nur. Sie hatte es sich überhaupt nicht vorstellen könne, das Jack so gut mit Kindern konnte. Er überraschte sie immer wieder, wie sie unwillkürlich zugeben musste. “Hör mal, Kleiner, wenn du jetzt schon weißt, was du bekommst, dann ist es ja keine Überraschung mehr, oder?”, belehrte er seinen Neffen. Dieser verzog beleidigt die Schnute. “Das ist so unfair!”, murrte er. Alle anderen mussten über seine Reaktion lachen. Maria richtete sich an Alice. “Kinder sind schon was tolles, nicht?”, fragte sie sie. Alice nickte zustimmend. “Ja, da hast du wohl recht.”, antwortete sie, um direkt wieder zu Jack rüber zuschauen. “Wann habt ihr denn vor damit anzufangen?”, harkte die neugierige Schwester nach und schaukelte ihren Einjährigen im Arm. Alice hätte beinahe den Kaffee ausgespuckt, denn sie gerade trank. Wie bitte?! “Eh, du verstehst da bestimmt was falsch, Maria… Jack und ich, wir sind doch nicht…”, versuchte sie sich aus dieser prekären Lage zu bringen. Maria lachte herzhaft. “Keine Sorge, das war doch nur ein Scherz. Aber ihr würdet super gut zusammenpassen. Wirklich!”, verriet sie der Jüngeren. Alice traute ihren Ohren nicht. Warum waren nur so viele dieser Ansicht? Erst ihre beste Freundin Sharon und jetzt auch noch Jacks Schwester? Hatten die sich alle gegen sie verschworen? Sie hob empört das Kinn. “Nicht in eine Millionen Jahren!”, protestierte sie. Die Schwester lachte. Alice lenkte sich von diesem Gedanken ab, in dem sie sich erhob und zu den Pokémon hinüber ging, die zusammen in der Nähe des großen Pools miteinander spielten. “Na, ihr. Freut ihr euch, dass ihr euch auch mal ein bisschen ausruhen könnt?”, wollte sie von ihnen wissen. Vulnona kam sofort zu ihr und schmiegte sich an seine Trainerin, um sich ein paar Streicheleinheiten abzuholen. Auch Pikachu und Plaudagei wollten ihren Anteil und kamen zutraulich zu ihr. Jack, der mittlerweile seinen kleinen, doch momentan etwas nervigen, Neffen an Ash und dessen Freunde abgeschoben hatte, beobachtete seine Partnerin. Er liebte es wirklich ihr dabei zuzusehen, wie sie mit den Pokémon kommunizierte und sich um sie kümmerte. Sie war einfach eine gute Rangerin und eine noch bessere Frau. Das fand er zumindest. Langsam erhob er sich und ging zu ihr rüber. Vulnona sprang ihm bereits freudig entgegen, als es ihn entdeckte und holte sich auch bei im Streicheleinheiten ab. “Was willst du denn jetzt schon wieder, Jackie?”, wurde er misstrauisch von Alice beäugt. Er grinste. “Nicht viel… Dir nur ein bisschen Gesellschaft leisten.”, klärte er sie auf. Sie formte die Augen zu Schlitzen. Der hatte doch bestimmt irgendetwas vor. Nur was? “Ach, ist es nicht schlimm genug, dass wir den lieben langen Tag zusammen durch die Gegend rennen?”, erinnerte sie ihn an die gegenwärtige Situation. Er schien von ihren Worten ein wenig verletzt, was man in seinem geknickten Gesichtsausdruck sah. “Ich bin aber sehr gerne mit dir zusammen, Ali…”, murmelte er ihr zu. Aus ihren ernsten wurde ein weicher, liebevoller Blick. “So meinte ich das doch gar nicht, Jackie…”, raunte sie ihm zu und fast automatisch berührte sie vorsichtig seine Hand mit ihrer. Er kam ihr auf der Stelle näher. Seine großen, kräftigen Hände legten sich auf ihre Hüfte und zogen sie an ihn. “Wenn das so ist, dann kannst du mir ja auch mal ein paar Liebkosungen geben, oder nicht?”, flüsterte er in ihr Ohr. Sie zuckte zusammen. Dieser Mistkerl! Schnell stieß sie ihn weg, sodass er zurücktaumelte. “Wovon träumst du eigentlich, du Spinner?! Lass mich bloß in Ruhe!”, zeterte sie in gewohnter Art drauflos. Ohne sich von ihren Worten beirren zulassen, ging er auf sie zu und packte sie wie einen Kartoffelsack über seine Schultern. “Sei nicht so frech in meinem Haus, Alice Heat! Sonst muss ich dich leider in den Pool werfen!”, warnte er sie. “Wag es nicht, Jack Hunter!”, quietschte sie. Doch davon ließ er sich doch nicht aufhalten. Als er am Beckenrand stand, tat er so, als ob er sie hineinschmeißen wollte, was sie aufschreien ließ. “Jack, hör auf!”, beschwerte sie sich. “Komm schon, Ali. Ein bisschen Spaß muss schließlich sein!”, munterte er sie auf und statt sie allein hineinzuwerfen, sprang er gleich mit hinein. Nachdem Alice aufgetaucht war und nach Luft geschnappt hatte, attackierte sie ihn sofort mit Wasser. “Du elendiger…”, verkniff sie sich ein Schimpfwort, da ihr einfiel, dass ja noch Kinder in der Näher waren. Jack lachte und deutete auf ihr Oberteil. “Ich sehe was, was du nicht siehst!”, munkelte er. Sie blickte an sich hinunter und bemerkte, dass ihr BH deutlich sichtbar war. Sofort sprang sie ihn an den Hals, was alle zu einem Lachanfall bewegte. Wenig später waren auch Ash, Lena, Rocko und der kleine Ben Teil der Wasserschlacht. Am Abend erklärte Alice sich bereit Maria dabei zu helfen die Kinder ins Bett zubringen. Jack und Nathan waren die Einzigen, die noch etwas draußen blieben und sich eine Flasche Bier gönnten, während auch die Knirpse hineingingen, damit Alfred ihnen ihre Unterkunft präsentieren konnte. Jacks Eltern hatten schon das Weite gesucht, nachdem Jack Alice in den Pool verfrachtet hatte. “Sag mal, Nathan… Wie hast du eigentlich Maria dazu gekriegt Ja zu sagen? Immerhin konnte sie dich doch anfangs auch überhaupt nicht ausstehen.”, wollte Jack plötzlich von seinem Schwager wissen. Der blinzelte nur etwas verwundert, wusste nach wenigen Sekunden allerdings sofort bescheid. “Es geht um Alice, nicht wahr?”, stellte er eine Gegenfrage, die Jack sofort die Röte ins Gesicht steigen ließ. “Eh… Ja… Aber… Hey! Beantworte mir gefälligst meine Frage!”, beschwerte er sich, als er bemerkte, dass sein Schwager wieder in seinen Psychologenquatsch fiel. Nathan lachte, wobei seinen blauen Augen leuchteten. “Alice und Maria sind doch vollkommen unterschiedliche Frauentypen, Jack. Du kannst doch nicht davon ausgehen, dass du sie genauso für dich gewinnen kannst, wie ich es bei deiner Schwester geschafft habe.”, erklärte er seinen jüngeren, noch etwas unerfahrenen, Schwager. “Aber sie hasst mich, Nat!”, jammerte der jedoch gleich los, was den Älteren nur noch mehr amüsierte. So kannte er Jack ja überhaupt nicht! “Nun red doch nicht so einen Unsinn. Deine Kollegin hat schon einiges für dich übrig, mein Freund. Das zeigte mir ihre deutliche Körpersprache, wenn ihr allein, oder zumindest vermeintlich allein, seid.”, versuchte er es ihm zu erklären. “Das sagt mir ein Pokémonpsychologe?”, entgegnete Jack etwas skeptisch und schnippisch. Nathan nahm einen großen Schluck von seinem Bier. “Ich wollte nicht immer Pokémonpsychologe werden… Und außerdem sieht das sogar ein Blinder mit Krückstock!”, versicherte er ihm. “Du musst dich nur mal ein wenig schlauer anstellen. Wie oft warst du bis jetzt mit einer Frau intim?”, kam die plötzliche Frage. Jack wäre beinahe von der Bank gefallen. “Hey, was soll das? Ich will seit zehn Jahren nur mit Alice zusammen sein!”, brach es aus ihm heraus und er errötete noch mehr. Sein Schwager schien sich dabei köstlich zuamüsieren. “Aber du hast doch bestimmt schon mal mit einer Frau geschlafen, oder? Und wenn es nur war, um deine Lust zu befriedigen.”, fing er an zu spekulieren. Der Ranger seufzte und gab sich geschlagen. “Natürlich… Ich bin doch auch nur ein Mann!”, gab er zu. “Aber bis jetzt nur zwei Mal. Ich wollte schließlich nicht alles an irgendwelche Frauen verschwenden.”, fügte er hinzu. Der Psychologe schien zu analysieren, denn er sah sehr nachdenklich aus. “Weißt du was ich glaube? Du machst es ihr viel zu leicht und du bist viel zu devot.”, entschied er sich für eine Aussage. Sein junger Schwager verzog verwundert die Augenbrauen und sah ihn mit fragenden Blick an. “Wieso devot?!”, grummelte er beleidigt. “Du schwänzelst um sie herum wie ein Hund, der darum bettelt von ihr beachtet zu werden. Du musst ein bisschen cooler bleiben und ihr zeigen, dass du das starke Geschlecht von euch bist.”, fachsimpelte er. “Wie das stärkere Geschlecht?”, wusste Jack immer noch nicht, was der andere Mann von ihm wollte. Ein wenig genervt, nahm Nathan erneut einen tiefen Schluck Bier und zündete sich dann eine Zigarette an. “Du bist der Mann. Sie muss dir zu Füßen liegen. Das ist es, was sie will. Zumindest während der Eroberungsphase eurer Beziehung. Du musst ihr sofort klar machen, wo du sie haben willst, dabei aber auch charmant und romantisch sein.”, versuchte er seine Gedanken in Worte zufassen. Jack kratzte sich am Kopf. Frauen waren doch schwierige Geschöpfe. Aber wenn Nathan ihm sagte, dass Alice es so haben wollte, dann hatte er damit bestimmt recht. Er hatte so was schließlich studiert! “Vielen Dank, Nat. Ich denke, das bekomm ich irgendwie hin!”, meinte Jack zuversichtlich und erhob sich ruckartig, um ins Haus zuspurten. Zurück blieb ein grinsender Nathan. Ob der Kerl das hinbekommen würde? Alice hatte währenddessen den kleinen Ricky ins Bettchen gelegt und ihn zugedeckt. Der Minimensch schlummerte zufrieden, nachdem er gegessen hatte, vor sich hin und ließ sich durch nichts stören. Maria kam hinzu, die sich gerade um Ben gekümmert hatte, der eigentlich noch keine Lust gehabt hatte, sich in sein Bett zu begeben. “Das kannst du wirklich gut. Schon mal überlegt selbst Kinder zu haben?”, wollte sie im Flüsterton von der Rangerin wissen. Die nickte, wobei ihr Pony auf und ab wackelte. “Natürlich will ich Kinder haben. Am besten eine ganze Fußballmannschaft… Es fehlt nur der perfekte Mann.”, klärte sie die Frau auf. Die grinste nur vielsagend. “Ich wette, Jackie hat große Lust auszuhelfen.”, munkelte sie, wofür sie einen missbilligenden Blick erntete. “Ich mag Jack wirklich sehr, Maria. Wirklich sehr, sehr gerne. Aber ich weiß nicht, ob er wirklich ein guter Ehemann und Vater wäre. Immerhin ist er selbst noch ein Kind.”, gestand sie der Älteren. Die sah sie mitfühlend an. “Gib ihm doch einfach eine Chance. Die hat er doch zumindest verdient, oder?”, appellierte sie an die Fairness der jungen Rangerin. Alice seufzte. Maria hatte ja Recht. Eigentlich war Jack keine schlechte Partie. Ganz und gar nicht. Er sah wirklich blendend aus, war intelligent, auch wenn er das nicht immer gleich zeigte, und sehr gefühlvoll. Warum sie sich immer gegen ihn sträubte, wusste sie selbst nicht so genau. Vielleicht, weil sie nicht zugeben wollte, dass sie sich wirklich in ihn verliebt hatte. Oder weil sie Angst davor hatte, dass er sie nicht mehr wollte, wenn er sie erst einmal auf diese wirklich intime Art und Weise kennen lernen würde. Sie wusste es wirklich nicht. Mit flauen Gefühl im Magen verließ sie das Zimmer der Kinder, um in ihr eigenes zugehen. “Mach das nie wieder!”, knurrte Alice, als sie aus dem Bad kam. Sie surrte gerade den Gürtel ihres wirklich knappen Seidenkimonos zu, den sie von Maria geliehen hatte. Da die Frau etwas kleiner war, reichte der Mantel Alice nur bis kurz unter den Hintern. Auf dem Kopf trug sie ein Handtuch, wie man einen Turban tragen würde. Jack, der, bereits geduscht, in seinem wirklich bequemen Bett lag, blickte zu ihr rüber. “Sonst was?”, wollte er neugierig wissen und grinste nur provozierend. Sie blickte ihn finster an. “Sonst schneid ich dir sonst was ab und glaub mir, ich mach das wirklich.”, drohte sie ihm. Er setzte sich auf. “Oh, da hab ich aber Angst.”, ärgerte er sie weiter. Dabei folgten seine Augen ihren Bewegungen, als sie sich zu ihren Bett rüber schlich. Die Zwei hatten eines der Gästezimmer beziehen müssen. Genau wie die drei Knirpse. Alice streckte ihm die Zunge raus, während sie sich auf ihr wirklich komfortables Bett fallen ließ und damit begann ihre schwarzen Locken zubürsten. “Warum muss ich eigentlich mit dir in einem Zimmer schlafen?”, harkte sie nach. Er sah sie beleidigt an. “Hey, ich kann nichts dafür. Meine Eltern haben mein Jugendzimmer in das Kinderzimmer der beiden Kleinen umgebaut.”, verteidigte er sich. Sie lächelte bei den Gedanken an die Kleinen. “Deine Neffen sind wirklich süß. Willst du später auch Kinder haben, Jackie?”, fragte sie ihn jäh. Er richtete sich leicht betreten auf und starrte sie an. “Eh… Ja, sehr gerne sogar. Warum fragst du auf einmal?”, erkundigte er sich. Kurzerhand konnte er sehen, wie ihre Wangen stark erröteten. Hatte er sie etwa eiskalt erwischt. “Nun ja… Ich wollte nur wissen, ob du… Na, ob du darüber schon mal nachgedacht hast.”, stammelte sie aufgeregt und kämmte eilig an ihren Haaren. Er erhob sich langsam und kam lächelnd auf sie zu. “Ich denke jeden Tag daran, wenn ich mit dir zusammen bin, Ali. Und was ist mit dir?”, wollte er gern von ihr wissen, wobei er sich vor sie kniete und seine Hände auf ihre nackten Oberschenkel legte. Sie schluckte aufgeregt. Was war denn nun in Jack gefahren? “N… Nein… Ich hab noch nie darüber nachgedacht.”, versuchte sie sich irgendwie aus dieser Schlinge zu winden, die sich immer enger zog. Doch seinen tiefen Blick konnte sie unmöglich widerstehen. Zumindest nicht in diesem Augenblick. “Lüg doch nicht, Alice. Du willst doch bestimmt Kinder.”, entlarvte er sie zuzusagen. Sie grinste ihn frech ins Gesicht. “Es gibt doch überhaupt keinen vernünftigen Mann auf dieser Welt mit dem ich welche haben könnte!”, konterte sie, doch er ließ sich diesmal nicht so leicht abschütteln. “Ali… Ich will, dass du mich küsst. Und zwar sofort!”, platzte es befehlerisch aus ihm heraus. Er beugte sich zu ihr vor und seine Lippen stoppten kurz vor ihren, damit er ihre Reaktion abwarten konnte. Sie war wie paralysiert. Was hatte er da eben gesagt? Ohne weiter über seine Worte nachzudenken, hob sich ihre Hand und landete mitten in seinem Gesicht. Schockiert über ihren Ausbruch wollte er aufstehen, doch sie packte ihm am Kragen seines Schlafanzuges und zog ihn an sich. “Alice? Was…?”, wollte er wissen, doch bevor er seinen Satz beenden konnte, trafen ihre Lippen sanft auf seine und ließen ihn verstummen. Er spürte ohne Umschweife Erregung in sich aufsteigen. Ihre Zähne an seiner Unterlippe und ihre Hände, die sich in seinen Nacken schlängelten machten ihn wahnsinnig. Warum hatte er es nicht von Anfang an so versucht? Das hätte einiges erleichtert! Alice hatte sich mittlerweile von seinen Lippen gelöst und fixierte mit verführerischen Augenaufschlag seine grünen, vor Wolllust, glasigen Augen. “Was willst du noch, Jack…?”, flüsterte sie dann in sein Ohr, was ihm sogleich eine Gänsehaut verabreichte. Er erschauderte am ganzen Körper und konnte nicht anders, als sie an die Wand zudrängen und an den Oberschenkeln hochzuziehen. Von so viel Leidenschaft überrumpelt, krallte sie sich in seine Oberarme, deren Muskeln hart hervortraten. “Küss mich noch mal!”, verlangte er und sie tat ihm den Gefallen. Diesmal neckte sie zuerst seine Mundwinkel und gab ihm dann mit ihrer Zunge den Rest. Sie bekämpften sich und trieben einander weiter an. Irgendwann warf er sie aufs Bett und legte sich wie ein Raubtier, das seine Beute anfiel, über sie. Sie kicherte und bot ihm ihre Brüste, die nur noch von ihren spitzenübersäten BH bedeckt waren, dar. Er umfasste sie und fuhr ihre Form nach. Dann vereinten sie sich erneut zu einen intensiven Kuss. Kapitel 4: Just that Girl ------------------------- Die, durch die halbgeöffnete Jalousie einfallenden, Sonnenstrahlen weckten sie und ließen sie ein paar Mal blinzeln. Vorsichtig reckte sie ihren immer noch müden Körper und gähnte. Doch als sie eine Hand an ihrer Hüfte bemerkte und die Wärme des dazugehörigen Körpers spürte, sprang sie erschrocken und hellwach auf. “Verdammt, was machst du in meinem Bett?!”, kreischte Alice drauf los, als sie Jack erblickte, der von ihrem Geschrei ebenfalls erschrocken hochfuhr. Was war denn jetzt schon wieder los? Musste die schon so früh am Morgen rumschreien? Er seufzte, machte allerdings keinerlei Anstalten unter der Decke hervorzukommen. “Komm wieder ins Bett, Ali.”, murmelte er und war beinahe schon wieder eingeschlafen. Alices Herz klopfte wie wild und sie sah noch perplexer an sich runter. Warum trug sie nur noch Unterwäsche? Mit einem Mal erinnerte sie sich an die vergangene Nacht. Oh, Gott! Hatte sie wirklich mit Jack rumgemacht? Welcher Teufel hatte sie bloß geritten? Sie raufte sich die Haare und verließ mit einem lauten Türeknallen das Zimmer. Jack blieb verwirrt zurück. “Guten Morgen, Alice.”, kam es vom Küchentisch, als sie, bereits wieder in einen Morgenmantel gehüllt, in die große, helle Küche trat. “Guten Morgen.”, murmelte sie kurz und knapp und schenkte Jacks Schwager, der gerade seine Morgenzeitung las, keine weitere Aufmerksamkeit. Stattdessen schüttete sie sich mit zittrigen Händen eine Tasse Kaffe ein. Nathan beobachtete die nervöse Frau. “Ist irgendetwas nicht in Ordnung?”, wollte er dann wissen. Und schon sprudelte es aus Alice raus. “Ich könnte mir selbst in den Arsch treten! Ich trau mich fast nicht, es über meine Lippen zu bringen.”, brabbelte sie. Aber bevor er sie fragen konnte, was diese Sache war, die sie nicht zur Sprache bringen konnte, redete sie bereits weiter. “Jack war gestern so eigenartig. So... Dominant. Ich konnte gar nicht anders, als mich auf ihn einzulassen. Ich erkenne mich gar nicht wieder... Ich hab mich benommen wie ein dummes, naives Schulmädchen!”, schämte sie sich zutiefst. Der Rothaarige schmunzelte. Jack Walker, du alter Fuchs! Hatte er also doch mal seinen Grips eingeschaltet! Er versuchte sachlich zu bleiben, als er sie ansah. “Und was genau ist jetzt so schlimm da dran? Er mag dich doch und du ihn scheinbar auch, oder?”, harkte er nach. Alice tapste auf den kalten Fliesen auf und ab. “Ja, schon... Aber... Ach, egal! Noch mal passiert mir so was nicht!”, schwor sie sich. Sie wusste momentan nicht wirklich, ob sie ihr gestriges Verhalten als gut oder schlecht einstufen sollte. Eigentlich war es ja ganz schön gewesen und allein bei dem Gedanken an das Gefühl, das seine Hände und seine Lippen auf ihrer Haut ausgelöst hatten, jagte ihr ein Schauer über den Rücken. Sie schüttelte sich. Verdammt! Was war bloß mit ihr los? Sie hatte ihm doch sonst immer widerstehen können. Warum ausgerechnet gestern Nacht nicht? Mit einem Mal hörten sie, wie sich jemand dem Raum näherte. Es war Jack. In Boxershorts. “Hey, Alice... Könnte ich kurz mit dir unter vier Augen reden?”, wollte er wissen, ohne seinen Schwager zu begrüßen. Sie zögerte und nickte dann doch. Die Beiden gingen in den Wintergarten. “Was willst du denn noch?”, fragte sie ihn im leicht verzweifelten Ton. Er schluckte etwas angespannt und blickte sie dann eindringlich mit seinen tollen grünen Augen an. “Wegen gestern...”, begann er, doch sie unterbrach ihn. “Das sollten wir ganz schnell vergessen. Es war ein Fehler von mir, mich so auf dich einzulassen.”, zerstörte sie mit genau diesen letzten Satz seine Hoffnungen auf eine derartige Wiederholung. Er sah sie verstört an, so als hätte sie ihn gerade eine deftige Ohrfeige verpasst. “Ist das wirklich dein Ernst?”, stocherte er noch einmal nach und kam ihr dabei immer näher. Alice atmete tief ein und aus. “Du denkst doch nicht, dass da etwas zwischen uns wäre außer reine Freundschaft, oder, Jackie?”, erwiderte sie. Er zuckte verletzt zusammen. Das hatte wirklich gesessen. Doch dann riss er sich wieder am Riemen. So leicht würde sie ihn nicht abspeisen können! Mit entschlossenen Schritten kam er ihr so nah wie möglich und drängte sie an die Wand. “Du bedeutest mir sehr viel, Ali... Weißt du das denn nicht?”, flüsterte er romantisch in ihr Ohr. Sie seufzte von einer sofortigen Hitzewallung erfasst. Warum sagte er nur so etwas Süßes? So konnte sie ihn doch überhaupt nicht abweisen. “Jack... Hör auf... Wir sollten nicht...” stammelte sie beschämt und errötete auf der Stelle. Er griff mit seinen Finger unter ihr Kinn, um es anzuheben. “Was sollten wir nicht, Kleines?”, hauchte er ihr zu und wieder näherten seine Lippen sich auf diese erotische Art und Weise, wie sie es gestern getan hatten. Kurz bevor ihrer beider Münder sich vereinen konnten, hielt er inne. “Küss mich.”, befahl er ihr kurz und knapp und, ohne ein noch so kleines Zögern, fügte sie sich seinem Willen. Heiß trafen sie aufeinander, um sich kurz darauf wieder zu trennen. Er grinste sie keck an. “Es gefällt dir mich vorher zappeln zu lassen, nicht wahr, Ali?”, knurrte er hocherregt. Sie musste amüsiert schmunzeln. “Ach, halt einfach die Klappe, Jack Hunter!”, maulte sie zurück und zog ihn wieder an sich, um ihn erneut leidenschaftlich zu küssen. Ihre Lippen ließen von seinem Mund ab und glitten seinen Hals entlang, wobei sie seine Muskulatur spürte, die spannungsgeladen unter ihren Berührungen zuckte. Ihre Hände liebkosten seinen kräftigen Brustkorb und ihre Nägel neckten seinen Bauchnabel, wodurch er leise kichern musste. “Mh, das gefällt mir... Weiter...”, bat er sie. Doch ihr Stelldichein wurde, durch das ruckartige aufschlagen der Türe, gestört. Schnellstens huschten sie auseinander. Es war Maria, die aufgeschreckt durch die Tür kam. Als sie die Zwei allerdings mit hochroten Köpfen und scheuen Gesichtern erblickte, wich ihre eigentliche Sorge an diesen Morgen in den Hintergrund. “Hab ich euch etwa bei etwas gestört?”, wollte sie neugierig wissen. Jack, der als erstes seine Sprache wieder wand, räusperte sich hörbar. “Nein, Schwesterchen. Wir haben uns nur über unseren Auftrag unterhalten.”, versuchte er die Situation vom Offensichtlichen abzulenken. Doch die junge Mutter wusste auch so, dass die Beiden wohl ziemlich beschäftigt gewesen sein mussten, da sie an der Brust ihres Bruders einige frische Kratzer entdeckte. Allerdings wusste sie, wann man aufhören sollte nachzufragen, und ließ es bleiben die Beiden weiter zu necken. “Ich wollte eigentlich was anderes... Es gibt ein Problem. Ich hatte jemanden engagiert, der eine kleine Geburtstagsshow für Ben hinlegen sollte. Aber wie diese Artisten halt sind, ist er mir in letzter Minute abgesprungen. Habt ihr vielleicht eine Idee?”, bat sie die zwei Ranger um Rat. Alice und Jack blickten sich gegenseitig an und plötzlich musste die Schwarzhaarige breit grinsen. “Jack, kann doch den Clown machen... Immerhin ist er eine richtige Lachnummer.”, schlug sie vor, womit sie auch dessen Schwester zum Lachen brachte. Der Blonde hingegen war von der Aussage seiner Partnerin nicht ganz so begeistert. “Ihr könnt mich mal!”, platzte es aus ihm heraus. Der traurige Blick seiner großen Schwester traf ihn sofort wie der Blitz. “Bitte, Jackie... Denk doch an Ben. Er hat sich so gefreut!”, startete sie mit einer Weichklopfaktion. Natürlich wusste er, dass sein Neffe wirklich enttäuscht sein würde. Aber ob er wirklich dafür geeignet war, einen Kindergeburtstag zu unterhalten? Erst Alice aufmunterndes Zuzwinkern ließ ihn einschlagen. “Aber nur unter einer Bedingung... Meine, ach so anbetungswürdige, Kollegin bietet uns eine Feuershow mit ihren Vulnona.”, verlangte er, damit er nicht als einziger Depp dastehen musste. Sie hingegen schüttelte sofort den Kopf, sodass ihr ohnehin schon etwas zerzaustes Haar wild durch die Luft geschleudert wurde. “Das geht nicht! Ich hab das letzte Mal vor zehn Jahren so was abgezogen. Ich bin vollkommen außer Form und außerdem habe ich überhaupt kein Outfit dabei!”, wollte sie sich raus reden, doch Jack kannte kein Erbarmen. “Ich bin der Clown, dann bist du die Flammenlady, Ali!”, entgegnete er auf ihr Geknausere. Auch Maria fand die Idee ihres jüngeren Bruders super und so musste Alice sich geschlagen geben. Am Abend trafen die ganzen Freunde von Ben, fünfzehn, schreiende, unruhige, Grundschulkinder, am Anwesen ein. Ben hatte reichlich damit zu tun seine vielen, vor allem teuren, Geschenke auszupacken, sodass er gar nicht bemerkt hatte, dass sein Onkel und dessen Partnerin verschwunden waren. Diese hatten sich nämlich zurückgezogen, um sich in ihre Outfits zu kleiden. “Du siehst aus wie eine Witzfigur!”, kam es von Alice, als sie Jacks Zimmer betrat. Er drehte sich in seinen quietschgelben Clownskostüm zu ihr um und wollte schon etwas erwidern, als es ihm mit einem Mal die Sprache verschlug. “Ali?”, brachte er nur hervor. Sie sah einfach nur hinreißend aus. Der Stoff ihres blutroten, trägerlosen Sommerkleides schlug beim Gehen um ihre Oberschenkel, von denen wirklich viel gezeigt wurde. Dazu trug sie hohe Sandaletten und eine rote Maske, die sie ein wenig geheimnisvoll erscheinen ließ. Ihr lockiges Haar hatte sie hochgesteckt und mit roten Lilien verziert. Sie blieb etwas beschämt vor ihm stehen. “Wie findest du es?”, wollte sie von ihm wissen und drehte sich einmal um die eigene Achse. Er kratzte sich an seiner roten Perücke. “Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll... Außer vielleicht... Wow...”, presste er seine Worte der Bewunderung hervor. Sie musste amüsiert lachen. “Du solltest mal Vulnona sehen...”, gestand sie ihm und machte Platz, damit ihr Pokémon den Raum ebenfalls betreten konnte. Sein Pelz war sozusagen in Glitzer getränkt worden und diesselben Blumen, wie im Haar seiner Trainerin, zierten auch sein goldenes Fell. “Ash und die Anderen wollen uns übrigens auch noch mit ihren Pokémon unterstützen.”, verriet sie ihm, aber er hatte nur noch Augen für sie. Langsam schritt er auf sie zu und nahm ihre Hand. “Du bist wirklich die schönste Frau, die mir je begegnet ist.”, hauchte er zärtlich und wollte sie an sich ziehen, doch sie entwich seinen Griff und wandte sich um, um ihm voraus das Zimmer zu verlassen. “Wir sollten nun besser gehen und hoffen, dass das hier ein Erfolg wird...”, meinte sie und drehte ihm somit den Rücken vollends zu. Ihre Sorgen waren allerdings unnötig gewesen, denn die Kinder waren außer sich gewesen, als sie die Pokémon nur erblickt hatten. Alice zeigte ihnen, wie sie, indem sie Feuer spuckte, einen Reifen entzündete und anschließend Vulnona hindurch springen ließ. Dann tanzte sie mit ihrem Pokémon und wurde von dessen Feuerwirbel umhüllt, ohne sich zu verbrennen. Jack ließ währenddessen Pokémon verschwinden oder ließ sie ein paar Tricks vollführen. Auch die Knirpse halfen tatkräftig mit und so wurde die Show selbst für die Erwachsenen Zuschauer zum Erfolg. Am Ende holte Jack seinen Neffen nach vorne und holte einen Pokéball hinter dessen Ohr hervor. “Dein Geburtstagsgeschenk.”, verriet er ihm und der kleine Junge konnte nicht anders, als sofort das Wesen hervorzuholen, dass in dem Ball steckte. Es war ein winziges, wirklich niedliches, Evoli. Bens Freude war unübersehbar und auch Maria und Nathan freuten sich über das gelungene Geschenk. “Das war also das geheimnisvolle Präsent.”, kam es von Alice, als sie und Jack sich auf eine der Gartenbänke setzten. Jack, mittlerweile in einen schwarzen Anzug gekleidet, grinste. “Ja, als ich in seinem Alter war, wusste ich bereits, dass ich Pokémonranger werden wollte. Vielleicht hilft ihm mein Geschenk ja bei der Entscheidung.”, munkelte er. Alice musterte sein Gesicht. So früh hatte er also schon von diesem Leben geträumt? Das war wirklich nicht schwer zu glauben. Sie kannte Jack schon ziemlich lange und wusste, dass er, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dieses Ziel auch unbedingt erreichen wollte und dies meistens auch tat. Sie rutschte etwas unbehaglich auf der Sitzfläche rum und rückte dann schließlich etwas näher an ihn ran. “Wenn wir diesen langweiligen Auftrag beendet haben, könnte ich mir vorstellen mit dir auszugehen.”, brach es aus ihr heraus. Jack, der mit so einem Satz nicht wirklich gerechnet hatte, fiel beinahe rückwärts von der Bank runter. “Hä? Wie kommst du jetzt da drauf?”, wollte er stammelnd wissen. Sie lächelte schelmisch. “Na ja, irgendwie habe ich Mitleid mit dir...Deine Eltern haben sich... Deine Schwester hat ihren Ehemann und ihre Söhne. Und du? Du hast nichts, bis auf dieses schusselige Plaudagei.”, warf sie neckisch ein. Er starrte sie empört an. Warum sagte sie auf einmal so etwas? “Hm... Aber ich hab doch immerhin eine wirklich intelligente, hübsche, wenn auch etwas launische Partnerin, die ich gerne zum Tanz auffordern würde.”, entgegnete er und hatte sie mit dieser Aufforderung vollkommen überrumpelt. Doch anstatt er ihre Antwort abwartete, nahm er behutsam ihre Hand und zog sie sachte auf die Beine. “Na, komm schon, Ali. Ich verspreche dir auch, dass wir nur tanzen. Wirklich nur tanzen.”, schwor er ihr und sie wusste, dass er es ernst meinte. Das verriet ihr sein entschlossener Gesichtsausdruck. Also tanzten die Beiden einen langsamen Walzer. Maria, die mit den anderen Familienmitgliedern gerade wieder in den Garten kam, nachdem sie die Kinder wieder an ihre Eltern ausgeliefert hatten, stupste ihren Mann von der Seite an. “Schau mal, Nathan...”, raunte sie ihm zu und deutete auf das junge Tanzpaar. Nathan schmunzelte amüsiert. “Heute Morgen haben sie sich noch in den Haaren gelegen und Alice wollte absolut gar nichts von unserem Jackie wissen. Und jetzt? Sie sehen aus wie das glücklichste Pärchen der Welt, nicht?”, bedachte er die wechselhafte Beziehung der Beiden. “Was sich liebt, das neckt sich halt.”, mischte sich Lena in die Unterhaltung ein. Auch Ash wollte seinen Beitrag zur Sprache bringen. “Ja, aber sie sollten sich mal so langsam eingestehen, dass sie ineinander verknallt sind.”, verlangte er und schnaubte. Da waren selbst sie, als noch nicht ganz grün hinter den Ohren, reifer. “Mal sehen... Jack ist ja immerhin sehr bemüht. Es liegt nur noch an Alice... Sie muss sich endlich ihre Gefühle eingestehen.”, analysierte der Pokémonpsychologe und strich sich durch sein rotes Haar. Rocko, dem das Ganze ganz und gar nicht gefiel, war gewollt zu den Beiden hinzulaufen und Jack einfach in den nahegelegenen Pool zu schubsen. Doch Lena hatte ihn wie immer voll im Griff. “Lass die Beiden, Rocko!”, murrte sie, während sie ihm am Ohr hinter sich herzog. Mit verzweifelten Gesichtsausdruck versuchte er sich zu befreien. “Nein! Alice, meine Liebste! Ich bin doch hier! Ich sollte doch dein Tanzpartner sein!”, schluchzte er entrüstet, was den Rest der Gruppe nur amüsierte. “Wir werden wohl beobachtet...”, stellte Jack fest und wollte seinen Blick in die Richtung richten, aus der das Gelächter kam. Und schon spürte er Alices Hand, die sich an seine Wange legte, damit er wieder zu ihr sah. Ihre Hände glitten seinen Hals hinunter und legten sich um seinen Nacken. “Das ist doch vollkommen egal, Jackie...”, murmelte sie und ihre Augen sagten ihm mehr als ihre Worte. Das eisige Blau ihrer Augen leuchtete nicht mehr so kalt, wie es sonst schien. “Ali... Ich...”, versuchte er ihr etwas zu sagen, doch sie hielt ihm einen Finger vor dem Mund, sodass er schwieg. “Nicht, Jack... Ich muss mich erst bei dir entschuldigen.”, gestand sie ihm und schluckte, wobei ihr Gesichtsausdruck von Betrübtheit überschattet wurde. “Aber wofür denn?”, wollte er verwundert wissen. Die Beiden unterbrachen ihren Tanz und sie nahm seine Hand, um ihn ein Stück den breiten Gartenweg hinunterzuführen. “Es ist doch zu dumm. Weißt du, die ganze Zeit versuche ich dir zu widerstehen... Mich nicht auf deine Annäherungsversuche einzulassen. Doch dabei ist es schon längst zu spät...”, sprudelten die Sätze nur so aus ihr heraus. Jack war nur noch verwirrter und kratzte sich den blonden Schopf. Was meinte sie denn damit? Sie sah seine Verblüffung und lächelte. “Verstehst du denn nicht? Ich will mich eigentlich gar nicht gegen dich wehren... Ich will mit dir zusammen sein, aber es geht einfach nicht... Ich weiß auch nicht genau warum. Aber die Zeit ist einfach noch nicht da, dass ich sagen kann, was ich für dich empfinde. Es tut mir wirklich leid, Jack. Ich werde nicht länger mit deinen Gefühlen spielen. Das wäre nicht fair.”, beendete sie das Gespräch, was wohl eher wie ein Monolog dastand. Schnell stellte sie sich auf Zehenspitzen und küsste ihn. Für sie sollte es das letzte Mal sein, dass sie ihn so nahe war und sie kostete es aus. Sinnlich legten sich ihre Lippen auf seine und er spürte, dass sie eigentlich noch viel mehr von ihm forderte. Ihr Kuss brannte wie Feuer auf seiner Haut. Dann ließ sie urplötzlich von ihm ab, sah ihn noch einmal an und rannte dann so schnell sie konnte ins Haus. Er sah ihr konfus hinterher. Vorsichtig rieb er sich mit den Fingern über die erhitzten Lippen. Was hatte sie denn bloß? Er verstand sie immer noch nicht. Warum sagte sie ihm, sie würde ihn wollen und fügte im gleichen Atemzug hinzu, dass sie nicht zusammen sein konnten? Das war doch paradox, oder? Und hatte er da Tränen in ihren Augen gesehen? Er seufzte. Wenn sie jetzt dachte, er würde sie so einfach aufgeben, dann hatte sie sich geirrt. Nach so einer Ansage würde er erst Recht um sie kämpfen. Immerhin war sie die einzige Frau, die er wollte. Alice riss die Tür zu ihren Zimmer auf, um diese auch gleich wieder zuzuschlagen. Schluchzend warf sie sich aufs Bett und drückte ihr Gesicht in ihr Kissen. Warum hatte sie nur wieder so etwas gesagt? Warum hatte sie ihn denn angelogen? Natürlich konnten sie zusammen sein! Sie wollte es doch. Und wie sie es wollte! Es gab keinen einzigen Tag, an dem sie nicht daran denken musste, wie es wäre ihm näher zu sein als jede andere Frau. Sie könnte sich selbst dafür ohrfeigen, dass sie so dumm war und sich ihre eigenen Gefühle nicht eingestehen konnte. Hatte sie etwa Angst davor, dass man sie wieder verlassen würde? Das ihm vielleicht auch so etwas Schreckliches wiederfahren würde, wie ihrer Familie? Sie konnte es sich nicht erklären und so blieb ihr nur weiter übrig zu weinen und zu hoffen, dass er sie jetzt nicht hassen würde. Kapitel 5: Pokénapping! ----------------------- “Wollt ihr uns heute wirklich wieder verlassen?”, bedauerte Linda Walker den Aufbruch der Gruppe. Jack lächelte seiner Mutter zu und umarmte sie ein letztes Mal. “Die Arbeit ruft, Mutter. Aber ich verspreche, euch in nächster Zeit öfter zu besuchen.”, schwor er ihr hoch und heilig. “Na ja, wir sehen uns ja spätestens auf deiner Hochzeit wieder!”, scherzte Maria und zwinkerte ihm zu. “Hochzeit? Mit wem?”, harkte er verwirrt und etwas schwer von Begriff nach. Alle hätten ihm am liebsten vor den Kopf gestoßen, so blind wie er war. “Na, mit Alice.”, half Nathan ihm auf die Sprünge und sogleich nahm der sonst so coole Jack Walker die Farbe einer Tomate an, was alle amüsierte. Bis auf Alice, die sich nämlich in Grund und Boden schämte. “So jemand trottelig, dummen, werde ich nie heiraten!”, warf sie trotzig ein, was ihn beleidigt schnauben ließ. “Ach ja? Und ich will ganz sicher nicht mein ganzes Leben mit so einer Zicke verbringen!”, konterte er, wofür ihm eine Thermoskanne traf. War er okay? Der Wurf war immerhin sehr kräftig gewesen! Alle verabschiedeten sich voneinander und sie machten sich auf den Weg. “Ich hoffe, dass sie sich nicht gegenseitig lynchen!”, sorgte Nathan sich und Maria musste lachen. “Glaub mir, die werden sich schon bald wieder knutschend in den Armen liegen. Man sieht ihnen immerhin an, dass sie nicht voneinander lassen können, auch wenn sie es so penetrant abstreiten.”, munkelte sie und die Beiden gingen zurück ins Haus. Während die Knirpse aufgeregt plauderten und sich schon freuten den Nordwald zu erreichen und selbst die Pokémon gut gelaunt schienen, liefen die beiden Ranger schweigend nebeneinander her. Sie hatten seit ihrem Aufbruch kein einziges Wort mehr miteinander geredet. Noch nicht mal einen ihrer flirtenden Blicke hatten sie miteinander gewechselt. Jack hatte Angst, dass sie sich nur wieder streiten würden, wenn er sie auf den Abend ansprechen würde und darauf hatte er nun wirklich keine Lust. Ihn hatte das alles sehr verwirrt, sodass er noch sehr lange allein im Garten gesessen hatte und darüber nachgedacht hatte. Als er dann in ihr gemeinsames Zimmer gekommen war, hatte sie bereits geschlafen. Es hatte also keine Gelegenheit mehr gegeben, die Sache zu besprechen. Alice hingegen sorgte sich mehr darum, dass er sie jetzt vielleicht hassen könnte und nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. Immerhin war er den ganzen Morgen ihren Blicken ausgewichen. Für sie war es unerträglich ihn so niedergeschlagen und gekränkt zu sehen. Doch wie sie das ändern sollte, wusste sie auch nicht so recht. Als sie an einer schattigen Stelle Rast machten, setzte sie sich zu ihm und sah ihm zu, wie er in seinem Rucksack nach etwas suchte. “Jack...?”, raunte sie ihm leise zu. Er hob nicht mal den Kopf, als er bemerkte, dass sie ihn angesprochen hatte, was all ihre Hoffnungen auf eine vernünftige Aussprache zerstörte. Die einzige Reaktion war ein kurzes Zusammenzucken und ein leichtes, aber dennoch hörbares Ausatmen. War er genervt? Wollte er überhaupt nicht mit ihr Reden? Schnell schüttelte sie diese Gedanken ab. Sie seufzte und atmete dann tief ein, um neuen Mut zu schöpfen. “Es tut mir leid, was ich gestern gesagt habe... Es ist nur... Ich habe einfach Angst, dass wir wieder getrennt werden könnten. Ich will nicht, dass dir was zustößt, wenn du bei mir bist...”, sprach sie leise weiter auf ihn ein und konnte beinahe selbst nicht glauben, dass sie das gerade sagte. Endlich sah er sie an mit seinem fassungslosen grünen Augen. “Das denkst du? Das ich in Gefahr bin, wenn wir zusammen sind?”, schrie er beinahe hysterisch, was sie dazu veranlasste ihm die Hand vor den Mund zu halten. “Schrei nicht so, die Kinder müssen doch nicht wissen, dass wir Beziehungsstress haben!”, murrte sie und deutete ihm an, dass sie ein Stück hinunter zum Fluss gehen sollten. Dort angekommen, griff er nach ihrem Handgelenk und zog sie näher an sich. Seine Augen durchdrangen sie förmlich und wirkten geheimnisvoller als sonst. “Es rührt mich ja wirklich, dass du dich so um mich sorgst. Aber wie kommst du darauf, dass mir etwas passieren könnte?”, wiederholte er seine Frage und sah sie eindringlich an. Tränen stiegen in ihre Augen, die sich nicht unterdrücken ließen. “Das kann ich dir jetzt noch nicht sagen, Jack. Ich weiß nicht, wie ich es dir erklären sollte. Aber ich bin mir sicher, dass es so sein wird. Deshalb habe ich solche Angst mich auf dich einzulassen, auch wenn ich so viel für dich empfinde. Das tue ich wirklich, Jackie...”, gestand sie ihm und schluchzte. Verwundert ließ er sie los und ihm tat es sichtlich leid, dass er sie in diesem Moment so gedrängt hatte. Noch nie hatte er sie weinen sehen in all den Jahren. Liebevoll umfasste er ihren Körper und küsste ihre Stirn, um dann sein Gesicht in ihr weiches Haar zu schmiegen, dass so wunderbar nach Früchten duftete. “Vielleicht sollten wir es langsamer angehen lassen. Wie wäre es erst mal mit einem kleinen Date? Wenn wir wieder in der Zentrale sind.”, schlug er ihr vor. “Dann brauchst du auch nicht befürchten, dass mir was passiert. Außer du willst, dass mir was angetan wird... Natürlich nur von dir.”, scherzte er dann drauf los und sie musste über seine Beharrlichkeit lachen und knuffte ihn in die Seite. “Du willst doch nur, dass Ryan vor Eifersucht platzt.”, bemerkte sie wissen. “Ich? Nicht doch! Ich könnte nie damit angeben, dass ich mit der heißesten Frau der ganzen Zentrale ausgehen darf.”, entgegnete er, was sie erneut auflachen ließ. Er wischte ihr die Tränen von den Augenwinkeln. “Siehst du? So bist du gleich viel hübscher, Ali. Auch wenn es in meinen Augen nicht anders sein könnte...”, wies er sie auf ihre Attraktivität hin. Sie errötete und bemerkte, dass sie sich immer näher gekommen waren. Aneinander geschmiegt standen sie dort. Ihre Hände lagen auf seinem Brustkorb, von wo aus sie immer höher wanderten und sich ihren Weg durch sein blondes Haar bahnten. Sie fasste mit ihren Fingern nach einigen Strähnen. Er beugte sich zu ihr vor und sie verlor sich in den smaragdgrünen Augen. Wie machte er das bloß, dass sie allein durch seine aufregenden Blicke in seinen Armen dahin schmolz? Sie konnte sich nicht wehren gegen ihre Schwäche und ihm schien es genauso mit ihr zu ergehen. “Jack, ich...”, wollte sie sagen, unterbrach sich allerdings selbst, in dem sie ihn sanft küsste. Ihre Zunge bahnte sich ihren Weg, um ihn zu erforschen. Sie kostete ihn wirklich aus. Er schloss die Augen und genoss ihre Lippen auf seinen. Ein heißes Feuer durchdrang seinen gesamten Körper und es schien, als würde seine Haut elektrisiert knistern. Doch dann drückte er sie, wenn auch schweren Herzens, von sich. “Wir wollten es doch langsam angehen lassen... Mach es mir bitte nicht so leicht, dir nicht zu widerstehen.”, bat er sie und biss sich auf die Unterlippe. Sie schluckte und nickte dann zustimmend. Er hatte ja recht, aber sie war wirklich gewollt sich ihm hinzugeben. Hier und jetzt. “Schade, ich hätte gerne das Wasser dieses Flusses ein bisschen zum Kochen gebracht... Wenn du verstehst, was ich meine... Du und ich... Nackt im Wasser schwimmend...”, wisperte sie in sein Ohr, was ihn eine Gänsehaut am ganzen Körper verpasste. “Ali!”, fluchte er und schüttelte sich erregt. Ein lautes Lachen entwich ihr und sie begaben sich wieder zu den Knirpsen, die bereits auf die beiden Ranger warteten. Sie wussten, dass die beiden Älteren ziemlich durcheinander waren, sprachen sie allerdings nicht darauf an. Nicht mal Rocko versuchte sie zu stören, in dem er versuchte mit Alice anzubändeln. Dann setzten alle ihren Weg fort. Und es dauerte nicht mehr lange, da erreichten sie den riesigen Nationalpark. Es war ein riesiger Wald mit vielen Lichtungen und Flüssen, die durch ihn hindurchliefen. Und einer riesigen Grasebene, auf der Herden von Tauros und Ponitas grasten und umhertollten. Es war ein atemberaubender Anblick und die lange Reise hatte sich wirklich gelohnt. Sofort machten sich die Ranger daran, die Pokémon zu kontrollieren. “Hey, Jackie, komm mal her und hilf mir! Dieses Taubsi hat einen Dorn im Flügel...”, kam es von Alice, die gerade eine kleine Population von Taubsi und deren Weiterentwicklung kontrollierte und dabei auf ein Verletztes gestoßen war. Der Blonde eilte sofort zu ihr und assistierte ihr, in dem er das gefiederte Wesen festhielt, während sie den Dorn herauszog. Er beobachtete sie, wie sie konzentriert arbeitete und alles was ihm einfiel, war, dass sie wunderschön aussah und einfach die perfekte Frau war. “So, das hätten wir. Nur noch ein wenig Salbe und... Fertig.”, murmelte Alice vor sich hin und Jack ließ das Taubsi wieder frei, dass sich freute keine Schmerzen mehr zu haben. Die Beiden sahen dem Pokémon beim Fliegen zu. Doch Jacks Aufmerksamkeit wurde schnell wieder auf die ebenmäßige Haut seiner Partnerin gezogen. Und ihr Lächeln. Er liebte ihr süßes Lächeln. “Ali...”, wollte er das Gespräch beginnen, doch mit einem Mal spürte er einen Stoß von hinten, der ihn auf sie zu beförderte. Mit viel Radau landeten beide im hohen Gras. Vulnona, das es anscheinend auch langsam satt hatte, dass die beiden Ranger sich immer so zierten, hatte Jack einen heftigen Stoß verpasst, sodass er nach vorne übergefallen war. “Alles in Ordnung, Alice?”, erkundigte er sich und wollte sich bereits wieder erheben, doch sie zog ihn nur noch näher auf sich. Er bemerkte, wie sich ihr zierlicher Körper seinem entgegenwölbte und errötete stark. Ihre weichen Brüste stießen gegen seinen Brustkorb. “Was...?”, versuchte er die nächste Frage zu stellen, doch sie hielt ihm den Finger vor den Mund. “Pst... Weißt du was, Jackie? Scheiß doch auf diese ganze Abwarterei... Ich will nicht länger Nein zu dir sagen müssen... Ich will dich lieber jetzt.”, flüsterte sie verführerisch und er spürte, wie ihre Finger über seinen Rücken glitten und unter den Bund seiner Hose schlüpften, um an seiner Shorts herumzuspielen. “Eh... Aber...”, stammelte er und keuchte, als er ihre Lippen an seiner Kehle spürte. “Ali... Das ist... ah... sehr gut.”, entwich es ihm stockend und er musste sich zwingen, nicht drauf los zu stöhnen. Ihre Zähne neckten ihn und veranlassten ihn, sein Becken an ihren Schoß zu schmiegen. Herrgott! Warum war es so schwer nicht an das eine zu denken, wenn es doch so offensichtlich war, dass sie beide es wollten? Gerne hätte er ihr die ohnehin schon kurzen Klamotten von ihrem atemberaubenden Körper gerissen und wäre über sie hergefallen. Doch er wollte diesen Moment nicht durch irgendetwas zerstören. Also ließ er sich einfach gehen und ließ sie entscheiden, wann sie wie weit gehen wollte. Er schloss nur die Augen und konzentrierte sich auf ihre Liebkosungen, die immer intensiver wurden und ihn in höchste Erregung versetzten. Ihr Mund erforschte sein Kinn, was ihn kitzelte, weshalb er kichern musste. Zarte Lippen kratzten an raue, blonde Bartstoppeln. Finger suchten nach empfindlichen Stellen und Hüften rieben aneinander voll Verlangen nacheinander. Wäre da nicht ihre Kleidung, wäre es bestimmt nur noch eine Frage der Zeit, bis er sie nehmen würde. “Das ist so gemein... Wir sind nicht mal allein. Ash und die anderen könnten jeden Moment vorbeikommen...”, stotterte er aufgeregt und sein Blick überflog die Grassteppe, auf der sie sich befanden. Sie kicherte amüsiert, zog ihn dann wieder an sich und küsste ihn lockend und energisch. Er sollte sich gefälligst nicht ablenken lassen. “Tun sie aber noch nicht...”, entgegnete sie und schon war ihre Zunge wieder dort, wo er sie so gerne hatte. Alles um sie herum schien zu verschwimmen. Doch ihre Turtelei wurde von einem lauten Rauschen unterbrochen, dass näher zu kommen schien. Es hörte sich an, wie das Rattern von Rotoren. Schnell und wie verschreckte Rehe, sprangen die Beiden auf und entdeckten drei große Helikopter. “Das ist Team Magma!”, schrie Alice gegen den Rotorenlärm an und blickte zu Jack rüber, dessen Gesichtsausdruck ziemlich ernst und entschlossen wirkte. “Verdammt, was wollen die hier?”, fragte er mehr sich selbst als seine Partnerin. Und während er dies fragte, seilten sich bereits einige der Mitglieder der Verbrecherbande ab und begangen die freilebenden Pokémon einzufangen. Dafür setzten sie ziemlich starke Vulnonas ein, die alle Pokémon per Telekinese in große Container verfrachteten. Die Pokémon versuchte zu fliehen, doch es war unmöglich den telekinetischen Kräften des übermächtigen Gegner auszuweichen. Selbst die Kleinen, beinahe gerade erst geschlüpften, wurden nicht verschont. Alice viel es wie Schuppen von den Augen, als sie erkannte, dass es die Vulnonas ihrer Familie waren, die Team Magma einsetzte. Das war also mit den Pokémon geschehen. Man hatte sie zu Sklaven gemacht. Jetzt sah sie die Chance sich an diesen Unmenschen zu rächen. Sie würde es nicht noch einmal zulassen, dass Pokémon leiden mussten. Nicht, wenn sie es verhindern konnte! Ash und die anderen Knirpse rannten schnell zu den beiden Rangern. Es war schwierig geworden sich bei dem, von den Helikoptern erzeugten, Wind aufrecht zu halten. “Was sollen wir nur tun? Sie werden die ganzen Pokémon kidnappen!”, wandte sich Lena an die Beiden. Die sahen sich mit vielsagenden Blicken an und Jack richtete sich an die Knirpse. “Wir müssen auf der Stelle eingreifen. Wir können nicht auf Verstärkung warten. Das würde zu lange dauern.”, meinte er und schon rannte er voraus, um eines der Nidoking mit seinem FangKom zu befehligen. Alice holte ihr eigenes Vulnona hervor, um die Übeltäter aufzuhalten. Auch Ash und seine Freunde halfen mit ihren Pokémon. Doch Team Magma hatte nicht vor sich einen Strich durch die Rechnung machen zu lassen. Stattdessen lähmten sie Nidoking und Vulnona und fingen auch sie ein. “Nein, Vulnona!”, rief Alice und war gewollt hinterherzueilen, doch Jack hielt sie zurück. Sie versuchte sich aus seinem festen Griff zu befreien, doch es nützte nichts. Sie konnte zappeln wie sie wollte, Jack würde sie nicht mitten in die Gefahrenzone rennen lassen. Dafür war sie ihm viel zu wichtig. Es wurde eine Rauchbombe geworfen und alles um die Knirpse und die beiden Rangern herum wurde schwarz. Sie keuchten und versuchten einander in der dunklen Wolke auszumachen. Jack hatte Alice immer noch in den Armen und drückte sie nun noch näher an sich. Als ob sie ihm abhanden kommen konnte, was durchaus denkbar war. So aufgelöst und aufbrausend sie sich in seinem Griff gebar. Es war sehr selten, dass er sie so erleben musste. Team Magma war so schnell wieder verschwunden, wie sie angekommen waren und ließen nichts als karge Landschaft zurück. Nichts erinnerte mehr daran, dass hier einmal ein Nationalpark voll von jeglichen Arten von Pokémon gewesen war. Als sich die Nebelwolke lichtete und Jack Alice losließ, ging sie in die Knie und schlug mit der blanken Faust auf den harten Erdboden. “Verfluchte Scheiße!”, brüllte sie und Tränen rannen ihre Wangen hinunter. “Wie konnte mir das nur passieren!”, gab sie sich die Schuld an allen. Sie hatte Team Magma in ihrem räuberischen Treiben nicht aufhalten können. Ganz im Gegenteil! Jetzt hatte sie auch noch ihr eigenes, so geliebtes, Pokémon verloren! Jack seufzte. Sie tat ihm wirklich leid und doch lag seine oberste Aufgabe darin alles zu melden. Und das tat er. Er meldete schnellstens der Zentrale, was geschehen war. Es gab ihnen ihre Koordinaten und erklärte was geschehen war. “Wir schicken sofort vier Teams, Jackie. Tut bitte nichts unüberlegtes.”, verlangte Kelly am anderen Ende. “Ich pass schon auf. Keine Sorge, Chef.”, versicherte er ihr, was er allerdings nicht halten konnte, denn etwa fünf Minuten nachdem er aufgelegt hatte, packte Alice ihre Sachen zusammen. “Was hast du vor, Ali?”, wollte er wissen und sah ihr fassungslos dabei zu, wie sie ihren FangKom zog. Ihr Gesichtausdruck spiegelte Trauer und auch unglaubliche Wut wieder. “Das siehst du doch! Ich warte bestimmt nicht, bis die anderen hier eintreffen. Das könnte unter Umständen noch zwei Tage dauern! Solange versaure ich bestimmt nicht im nächsten Pokémoncenter.”, erwiderte sie grimmig und hielt Ausschau nach einem Flugpokémon, dessen Kräfte sie sich zu Nutzen machen konnte. Die anderen sahen sie geschockt an. “Das ist zu gefährlich, Alice! Dir könnte etwas zustoßen.”, meinte Rocko besorgt. Sie winkte ab. Was glaubten die eigentlich, wer sie war? “Ich war schon so vielen Gefahren ausgesetzt... Und außerdem kann ich Vulnona nicht im Stich lassen. Es würde alles für mich tun, also tue ich auch alles für mein Pokémon.”, murrte sie und erinnerte sich an all die brenzligen Situationen, die sie zusammen durchgestanden hatten. “Ihr könnt ja gerne hier bleiben. Ich werde Team Magma allein verfolgen. Vulnona verfügt über einen Peilsender, den man ihm unter das Fell gepflanzt hat.”, klärte sie die Knirpse auf und schoss sogleich ihren FangKom ab. Sie traf ein großes Tauboss, dass dem Augen von Team Magma entgangen sein musste. Sofort landete es zu ihren Füßen und neigte den Kopf, damit sie es streicheln konnte. “Na, wirst du mir helfen?”, wollte sie von dem taubenähnlichen Pokémon wissen. Er gurrte laut vor sich hin und drehte sich so, dass sie bequem aufsteigen konnte. “Ich bin dann mal. Wünscht mir Glück...”, verabschiedete sie sich und stieg auf dem Rücken des Vogelwesens. Doch Jack hatte etwas dagegen, dass sie sich einfach so aus dem Staub machen konnte. “Ich lass dich sicher nicht allein gehen, Ali. Wenn dann komme ich mit!”, warf er ein und schnallte sich seinen Rucksack auf dem Rücken. Sie schmunzelte. Das sah ihm ähnlich. Immer musste er den Beschützer spielen. Dabei war sie doch die Einsatzleitende bei dieser Mission. Doch sie fand es auch außerordentlich sexy, wenn er sich so verhielt. Er wirkte dann nicht mehr so devot, wie er sich ihr sonst immer gab. Eher wie der Mann, den sie auch so sehr wollte. Und wie sie ihn wollte! Aber nicht jetz! Erst mal mussten sie die Pokémon retten. “Gut. Team Magma scheint die kleine Insel nördlich von hier anzusteuern. Wenn wir schnell vorankommen, dann sind wir in einem Tag bei ihnen.”, klärte sie ihn auf. Er nickte und machte sich daran aufzusteigen. Helfend reichte sie ihm ihre Hand und er schwang sich hinter sie auf dem Rücken von Tauboss, dass sich kraftvoll vom Boden abstieß und sich in die Lüfte erhob. Und schon waren sie weg. “Jack und Alice sind schon ein wirklich cooles Team!”, schwärmte Ash und sah den beiden nach, die am Horizont immer kleiner wurden. Gerne wäre er mit ihnen gegangen. “Ja, schon... Aber was machen wir jetzt?”, wollte Lena wissen und streichelte gedankenverloren ihrem kleinen Rattfratz über den Kopf. So ganz verlassen in einem Nationalpark zu verweilen war doch nicht schön! Rocko schien ebenso zu überlegen und kam dann zu einem Entschluss. Von einem Geistesblitz erfasst, schnippte er mit den Fingern. “Wir sollten hier warten bis die anderen Ranger eingetroffen sind und ihnen dann davon erzählen. Gehen wir solange ins Pokémoncenter von dem Alice gesprochen hatte.”, schlug er vor und alle waren mit diesem Plan einverstanden. Sie würden den beiden Rangern so wahrscheinlich am besten helfen können, auch wenn es ihnen in den Fingern juckte, sich in dieses Abenteuer zu stürzen. Kapitel 6: Let's be More than... -------------------------------- „Sieh mal, die Wolken da vorne sind ziemlich dunkel. Das gibt gleich bestimmt einen Sturm.“, bemerkte sie, als sie gerade erst die Küste erreicht hatten. Er nickte und deutete nach unten. „Vielleicht sollten wir besser hier landen. Es ist noch zu weit. Das würden wir nicht schaffen, bevor es losgeht.“, entgegnete er und sie hielt sich an seinen Vorschlag. Man konnte bereits das Donnergrollen hören. Schnell setzten die Beiden zur Landung an und entließen Tauboss aus ihren Dienst. Alice blickte sich um und überlegte. Sie mussten unbedingt heute noch zu der Insel kommen, sonst würden sie die Spur bald verlieren. Doch ihr viel nichts ein. „So ein Mist!“, fluchte sie und schnaubte genervt. „Wir kommen so nicht weiter... Es wäre viel zu riskant bei diesem Sturm zu fliegen und selbst übers Wasser...“, nuschelte sie vor sich hin und merkte dabei nicht mal, dass Jack sich bereits mit einem Mann unterhielt, der gerade dabei war, seine kleine Yacht am Kai festzumachen. „Sagen Sie, würden Sie uns das Boot verleihen?“, wollte er wissen, doch der Seemann schüttelte sofort mit dem Kopf. „Also heute ganz bestimmt nicht mehr, Sir. Es ist nicht ratsam bei diesem aufziehenden Unwetter rauszufahren.“, antwortete er und zeigte auf die Wolken, bemerkte jedoch, dass Jack ein hochrangiger Ranger war. Alice gesellte sich zu den beiden Männern. Ihr blonder Partner war ja mal wieder ziemlich voreilig. „Und was würde es uns kosten, wenn wir das Boot kaufen wollten?“, beugte er sich flüsternd zu dem Mann vor, sodass Alice von seinem Plan nichts mitbekam. „270, für Sie als Ranger. Aber ich bin mir sicher, dass Sie es nicht schaffen werden über das Meer zu kommen.“, erwiderte er und sah den Jüngeren ernst in die Augen. Doch Jack zuckte nur mit den Schultern und drehte sich zu seiner Partnerin um. „Sag mal, Ali... Wie viel Geld hast du gerade dabei?“, erkundigte er sich. Sie zog die Augenbrauen hoch und kramte dann ihr Portemonnaie hervor, um ihr Geld zu zählen. „Nun... Ich habe 300 dabei...“, meinte sie und erschrak, als er ihr die Scheine aus der Hand riss und sie dem Mann reichte, der sich dankend verabschiedete. „Was sollte das denn? Das ist mein hart verdientes Geld gewesen!“, protestierte sie und sah ihn fassungslos an. Eigentlich hatte sie sich noch neue Anziehsachen davon kaufen wollen! „Aber ich bin pleite! Und wir wollen doch so schnell wie möglich hinter Team Magma her!“, appellierte er an ihren Eifer und ihre Freundschaft zu Vulnona. Er legte nur zur Entschuldigung seinen Dackelblick auf, dem sie einfach nicht wiederstehen konnte oder wollte. Und er hatte ja auch Recht mit dem, was er sagte. „Aber die Hälfte bekomm ich wieder! Verstanden?“, knurrte sie, während er den Motor startete. Die Augen verdrehend ging er auf sie zu, als sich das Boot langsam in Bewegung setzte. Dann beugte er sich zu ihr vor, sodass er ihr tief in die Augen blicken konnte. „Du kannst auch noch mehr von mir haben, Süße. Wie wäre es mit meinen Körper?“, bot er ihr an, doch sie schob ihn, etwas angewidert dreinblickend, weg. „Das will ich aber gar nicht, Blödmann!“, jappste sie. Durch ihren kleinen Schubser verlor er so sehr die Balance, dass er beinahe über Bord gegangen wäre, hätte sie ihm nicht am Kragen gepackt. Sie zog ihn zurück in die Vertikale und nun waren sie sich wieder so beunruhigend angenehm nahe. „Danke...“, flüsterte er und jetzt war sie es, die die Augen verdrehte. „Pass das nächste Mal besser auf, du Trottel. Ich rette dich nicht noch einmal! Ich hab keine Skrupel dich absaufen zu lassen, verlass dich drauf.“, warnte sie ihn und ging in die Führerkabine, um einige Kurseinstellungen vorzunehmen. Der Himmel zog sich immer mehr zusammen und die Wolken färbten sich dunkelgrau, an manchen Stellen sogar schwarz. Sie stellte die Geschwindigkeit des Bootes ein, sodass sie nicht zu langsam, aber auch nicht zu schnell fahren würden, damit sie nicht känterten, wenn es anfing zu stürmen. Nach diesen Vorbereitungen ging sie in die Zweimannkoje, in die Jack bereits verschwunden war. Draußen begann es gerade zu regnen, als sie die Türe aufschlug und es ihr gleichzeitig den Atem raubte. Jack stand am Fenster und zündete gerade einige Kerzen an. Auch vor dem Bett standen welche, die schon brannten. Der restliche Raum war in Dunkelheit getränkt. „Was wird das, Jackie?“, fragte sie erstaunt und legte ihre Jacke ab. Er lächelte ihr zu, als er die letzte Kerze entfachte. „Ich wollte es uns nur ein bisschen kuscheliger machen.“, erklärte er seine Tat und freute sich innerlich darüber, dass sie so überrascht war. Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und zog eine Augenbraue hoch. „Ach, und du hast keine Hintergedanken? Zum Beispiel mich ins Bett zu kriegen?“, wollte sie forschend wissen, da sie wusste, dass er sicherlich auf mehr als nur Kuscheln aus war. Er grinste unschuldig, doch seine Gedankengänge konnte er nicht vor ihr verbergen. Sie sah es in seinen Augen. Vorsichtig ging er auf sie zu und schloss sie in ihre Arme. Sie erwiderte, leicht konfus, seine Umarmung. „Jack?“, brachte sie hervor und er hielt sie etwas von sich, um ihr in die schönen blauen Augen zu schauen. Dann führte er sie zum Bett und sie setzten sich nebeneinander. Beide schienen, ganz ungewohnt, zu schüchtern zu sein, als das einer von ihnen den ersten Schritt machte. Denn eigentlich wussten sie, worauf das alles hinauslaufen würde. Früher oder später. „Danke noch mal, dass du mich nicht alleine lässt. Ich weiß nicht, ob ich so weit gekommen wäre, wenn du mich nicht unterstützen würdest.“, zwang sie sich dann doch etwas zu sagen. Er schmunzelte vor sich hin, bevor er nach ihrer Hand griff und sich ihre Finger zärtlich ineinander verwunden. „Du weißt doch, wie ich für dich empfinde, Ali. Also... Keine Ursache.“, winkte er ab, doch sie unterbrach ihn. „Nein... Ryan oder sonst wer... Niemand von denen hätte so etwas für mich getan. Wenn wir Pech haben verlieren wir unseren Job, wegen Befehlsverweigerung.“, erinnerte sie ihn. Seine Hand hob sich, beinahe mechanisch, und er strich über eine ihrer Locken, dann zog er ihr Gesicht näher an sein, sodass sich ihre Stirne berührten. „Das ist mir vollkommen egal.“, versicherte er ihr und schon küssten sie sich. Nicht feurig, wie sonst, sondern sanfter, doch die Hitze zwischen ihnen war deutlich zu spüren. Als der Kuss immer intensiver wurde, bat sie ihn mit ihrer Zunge um Einlass und er gewährte ihn ihr. Er errötete verlegen. Ein Beben ging durch seinen gesamten Körper, während sie ihn in die Laken drückte. Doch er blieb still liegen, unfähig sich zu bewegen. Er war wie paralysiert. Sie machte unbeirrt dort weiter, wo sie waren. Ihre Lippen auf seinen, fuhren ihre Finger unter sein T-Shirt und er stöhnte unterdrückt auf, als er ihre Nägel an seinen Brustwarzen spürte. Die Haut brannte erregend, wenn sie ihn kratzte und er wusste nicht, auf was er sich konzentrieren sollte. Ihre Lippen oder ihre Hände? Schwindel überkam ihn. Doch schließlich fand er seine Worte wieder, als sie sich daran machte seinen Hals zu liebkosen. „Gott, du bist echt so was von geschickt...“, winselte er vor Testosteronwallungen, die in schubartig überkamen. Sie lachte in sein Ohr und neckte sein Ohrläppchen mit ihren zärtlichen Lippen. „Aber auch nur, weil du es bist, Jackie. Dein Körper ist so...“, hauchte sie, unterbrach sich jedoch selbst, um sich wieder seinen männlichen Hals zu widmen, was ihn laut aufstöhnen ließ. Von draußen konnte man den stürmischen Regen gegen die Scheiben schlagen hören, während auch die Beiden stürmischer wurden. Gerade hatte Jack die Kontrolle übernommen und sie auf seinen Schoß platziert, damit er ihr Dekolleté mit Küssen übergießen konnte, da ertönte ein heftiges Rumpeln und das Boot wurde wild hin und her geschaukelt. Die Kerzen fielen um und erloschen und auch die Ranger waren auf den Boden befördert worden. Eine Welle hatte anscheinend die kleine Nussschale getroffen, in der sie saßen. „Verdammt! Das kann doch nicht wahr sein! Ich geh raus und steure eigenhändig.“, hörte Jack Alices aufgebrachte Stimme und sie suchte sich ihren Weg zur Tür, wobei sie zweimal gegen irgendetwas stieß und weitere Flüche von sich gab. „Warte, Alice. Das ist keine so gute Idee.“, rief er ihr nach und eilte ihre hinterher. Die Beiden begaben sich in die Steuerkabine und sofort übernahm Alice das Ruder. Doch immer wieder entriss der Sturm ihr die Gewalt über die Yacht und sie kamen vollkommen vom Kurs ab. Selbst als er ihr half, kamen sie nicht gegen die Kraft des Windes und des aufbrausenden Meeres an. Plötzlich wurden sie erneut von unglaublichen Wassermassen erfasst und das kleine Boot wurde herumgeschleudert. Die Ranger landeten im eiskalten, schäumenden Wasser. Als Jack auftauchte, war von Alice keine Spur zu sehen. Nichts als Meer war zu sehen. „Ali?!“, schrie er gegen das Getöse des Windes an, doch er bekam keine Antwort. Er wollte untertauchen und nach ihr suchen, doch da tauchte sie etwa fünf Meter vor ihm auf und schnappte panisch nach Luft. „Jack!“, brachte sie hervor und begann auf ihn zuzuschwimmen. Sie hatten sich beinahe erreicht, aber da wurde sie erneut unter die Wasseroberfläche gedrückt. Jack, der nicht genau wusste, wie er sich weiterhelfen konnte, holte Luft und machte sich daran nach ihr zu tauchen. Als hätte man ihre Gebete erhört, machte er ein großes, kräftiges Jugong aus, dass er mit seinem FangKom, denn er stets am Hosenbund trug, befehligte ihnen zu helfen. Er klammerte sich mit einer Hand an den Hals des Pokémons und mit der anderen griff er nach Alice, als er sie erwischt hatte, zog er sie auf den Rücken der Seerobbe und hielt sie einfach nur noch fest. Über ihren Köpfen blitzte und donnerte es. Als er das nächste Mal seine Augen öffnete, blickte das junge Jugong ihm ins Gesicht und begrüßte ihn heulend. Er wurde von Sonnenstrahlen geblendet und hielt sich schützend die Hände vor die Augen. Er atmete gerade erleichtert auf, da fiel ihm Alice ein. Hochschreckend blickte er sich um und entdeckte sie etwa drei Meter von ihm entfernt im Sand liegend. Sie regte sich nicht. Schnell kroch er zu ihr rüber und schüttelte sie hektisch. Keine Antwort, nicht mal ein Muckser. Er kontrollierte ihre Atmung, konnte allerdings keine feststellen. Nun wurde er panisch, musste sich aber selbst beruhigen, um nicht vollkommen überzuschnappen. Er begann mit der Wiederbelebung, so wie er es gelernt hatte. Doch nach einer halben Stunde, regte sie sich immer noch nicht. Tränen schossen ihm ins Gesicht und er schlug nun etwas fester auf ihren Brustkorb ein. „Alice! Komm schon!“, forderte er sie auf und schluchzte. „Tu das bitte nicht, ja?! Was soll ich denn ohne dich machen?“, fragte er verzweifelt. Er beatmete sie erneut. Einmal. Ein Schwall Wasser schoss aus ihren Mund, doch sie regte sich immer noch nicht. „Lass mich jetzt nicht im Stich! Ich... Ich liebe dich doch, Ali...“, stammelte er wütend und traurig zugleich und weinte nun wirklich. Er beugte sich ein zweites Mal zur Beatmung vor und seine Lippen berührten gerade ihre, da hob sich schlagartig ihre Hand und sie griff in sein dichtes blondes Haar, um ihn an sich zu ziehen. Ihre Lippen bewegten sich zu einem Kuss und ihre Zunge drang in seinen Mund ein. Als sie wieder von ihm abließ, lächelte sie ihm schwach zu. „Warum weinst du denn, du Mädchen? Ich werde von so ein bisschen Wasser schon nicht draufgehen.“, sprach sie, mehr wispernd. Er lachte leise und strich sich die Tränen weg. „Du blöde Kuh! Du hast mir eine Heidenangst eingejagt!“, beschwerte er sich und sie fielen sich gegenseitig um den Hals. Er seufzte. Hoffentlich hatte sie nicht sein peinliches Geständnis gehört. Sie würde ihn sein Leben lang damit aufziehen, da war er sich ganz sicher. Eine halbe Stunde später sahen sie sich etwas auf der Insel um. Gerade erforschten sie den dichten Urwald ein wenig, da vernahmen sie ein ihnen sehr vertrautes Geräusch. „Plaudagei! Plauda...“, krähte es hoch auf einer Palme. Jack und Alice lachten, als sie das Pokémon entdeckten und als Jack seinen Arm anhob, stürzte es von dem Baum und landete auf seinem Arm. Freudig schmiegte es seinen Kopf an seine Schulter. Es war wirklich sein Plaudagei. „Na, jetzt wissen wir wenigstens, dass wir hier richtig sind.“, meinte er und kraulte das Brustgefieder des Papageis. Alice nickte und sah sich dann weiter um, so als würde sie nach etwas suchen. „Nur, wie konnte Plaudagei Team Magma entkommen?“, fragte sie mehr sich selbst, als ihren Begleiter. Er zuckte nur mit den Schultern, da er ihr diese Antwort leider nicht geben konnte. „Hör mal, wir sollten uns einen Unterschlupf suchen. Es wird gleich dunkel. Es ist besser, wenn wir uns erst mal ausruhen und morgen weitersuchen.“, schlug er ihr vor und sie willigte, wenn auch widerwillig ein. Schnell fanden sie eine verlassene Höhle, genauso wie man sich aus diesen Piratenfilmen kannte. Sie suchten sich Feuerholz und bauten eine Feuerstelle. „Scheiße! Wäre Vulnona hier, würde dieses verdammte Holz längst brennen!“, fluchte sie und warf die Feuersteine zur Seite. Jack, sah sie bedrückt an, und hob die Steine auf, um ein Feuer zu entfachen. Wenn sie nicht so aufgebracht wäre, hätte sie es genauso schnell geschafft wie er, denn es war immerhin ein Teil ihrer Ausbildung. Aber er konnte genauso gut verstehen, wie viel Sorgen sie sich machte. Als die Flammen sich an das trockene Holz schmiegten und es anfing zu knistern, setzte er sich neben sie. Er bemerkte, wie sie zitterte. Ob vor Kälte oder vor Sorge, dass wusste er nicht, doch er legte seine Jacke über sie und umfasste sie mit seinem linken Arm. „Wir werden Vulnona und die anderen schon finden.“, versuchte er sie aufzumuntern, doch ihre Miene wurde nur noch düsterer. „Unsere komplette Ausrüstung liegt irgendwo am Meeresgrund. Wir haben nur noch unsere FangKoms. Wir haben nichts zu essen und keine Decken. Wie sollen wir das schaffen?!“, fauchte sie erbost, doch als sie bemerkte, dass ihr Rumgezeter hier nicht wirklich angebracht war, wurden ihre Gesichtszüge sanfter. „Alice...“, säuselte Jack und küsste ihr Haar, das noch etwas salzig schmeckte, obwohl sie sich an einem kleinen Fluss gewaschen hatten. Sie seufzte müde und verzweifelt. „Tut mir leid, Jackie. Es ist nur, dass Vulnona und ich schon unser ganzes Leben zusammen sind. Sogar als meine Familie starb war es bei mir...“, begann sie und er hörte ihr aufmerksam zu, ohne etwas zu sagen. „Es war damals noch ein Vulpix und wir haben gerade zu Mittag gegessen. Da hörten wir von draußen einen Knall und...“, erzählte sie ihm ihre Geschichte, bis zu dem Punkt als Kelly sie gefunden hatte. Sie holte einmal Luft, als sie am Ende angekommen war. „Und deshalb wollte ich unbedingt Pokémonranger werden. Ich wollte Team Magma aus dem Verkehr ziehen.“, endete sie und sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Deswegen habe ich Angst, dass dir auch was passieren könnte, wenn du bei mir bist, Jack.“, fügte sie noch nachdenklich hinzu. Aber er zog sie nur an sich und drückte sie gegen seine behütende Brust. „Ach, Süße. Ich bring mich doch schon selbst genug in Schwierigkeiten, dass weißt du doch.“, murmelte er. „Soll ich dir mal erzählen, warum ich Pokémonranger geworden bin?“, fragte er sie dann und sie sah ihn nur abwartend in die Augen. Wollte er ihr das etwa erzählen? So viel sie wusste, war irgendwas in seiner Kindheit passiert, dass ihn dazu animiert hatte Ranger zu werden. Genau wie bei ihr. „Ich war damals noch tollpatschiger als jetzt, auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst... Eines Tages spielte ich in den Bergen und stürzte in ein riesiges Erdloch. Es war gerade Winter und wahrscheinlich wäre ich in dieser Falle erfroren, wenn nicht einige wilde Pokémon gekommen wären und mich gewärmt hätten. Als mich meine Eltern und die Leute vom Rettungsteam am nächsten Morgen fanden, schlief ich umgeben von Pokémon. Die Pokémon waren meine Freunde und haben mir das Leben gerettet und jetzt will ich dasselbe für sie tun.“, klärte er sie auf und sie lächelte. „Das ist wirklich ein schöner Grund.“, erwiderte sie. Er schluckte und nickte bestätigend. „Wir dürfen einfach nicht aufgeben, Alice. Wir müssen weitersuchen. Wir schaffen das, glaub mir! Schließlich haben wir immer noch uns.“, machte er ihr Mut und seine Worte waren nicht mehr wie ein Flüstern. Sie näherte sie mit ihrem Gesicht seinem und streichelte über seine Wange. „Ja, das stimmt... Danke, Jackie. Danke, dass du mir deine Geschichte erzählt hast und danke, dass du bei mir bist und nicht aufgeben willst.“, bedankte sie sich bei ihm und ihre Stimme wurde ebenfalls immer leiser. Sie beide stellten fest, dass sie bis jetzt noch niemanden ihre Lebensgeschichte erzählt hatten. Und genau das, machte diesen Moment zu einen ganz besonderen. „Kein... Problem...“, brabbelte er, während er stark errötete und ihr Daumen abwechselnd über seine Ober- und Unterlippe glitt. Ein Kribbeln überzog diese, für ihn, sehr empfindliche Stelle. „Ich konnte dich doch nicht allein lassen... Immerhin...“, wollte er ihr gerade ein zweites Geständnis machen, da hielt sie ihm den Zeigefinger auf die Lippen gepresst, sodass er verstummte. „Schon gut, Jack... Ich liebe dich auch.“, raunte sie ihm zu und schon prallten ihre Lippen zu einen leidenschaftlichen Kuss auf seine. Sie sanken auf den kalten und auch etwas unangenehmen Boden, doch das machte beiden nichts aus. Alice hockte über ihn gebeugt und zog auffordernd an seiner Unterlippe, bis diese anfing zu schmerzen und er, vor Schmerz und auch vor Erregung, aufstöhnte. Seine Hände griffen in ihre weiches, langes Haar. Nachdem sie sich gegenseitig entkleidet hatten, betrachtete er sie, wie sie vor ihm stand und es raubte ihm den Atem. Sie war einfach nur hinreißend und er konnte seine Augen nicht von ihren Linien lassen, während sie ihr Augenmerk auf seine beeindruckende Männlichkeit gerichtet hatte. Lasziv ging sie auf ihn zu und sie küssten sich erneut leidenschaftlicher denn je. Ihr zierlicher Körper presste sich gegen seine harten Muskeln, die unentwegt zuckten. „Ich liebe dich...“, japste er, als sie seinen Hals hinunterküsste und in die sensible Haut biss und seinen Adamsapfel mit den Zähnen kratzte. „Und ich dich erst, du Blödmann!“, entgegnete sie, amüsiert lachend. Da stöhnte er erneut auf, denn sie streichelte ihn an seiner Lieblingsstelle. Ihre Finger waren energisch und doch behutsam. Er konnte fühlen, wie sich ein Orgasmus langsam in ihn aufbaute, doch er wollte ihn noch zurückhalten, um den Augenblick noch etwas länger zu genießen. Da ging sie vor ihm auf die Knie und gab ihm mit ihren Mund den Rest. Es war die Art von Gefühl, das so schön war, dass es sogleich wieder wehtat. Ihre Fingerspitzen neckten seine Leisten. Am Ende erlag er ihren Liebkosungen und sie zog ihn zu sich hinunter, damit er sich über sie legen konnte und sie mit seinem Körper bedecken konnte. Er gab ihr alles, was er ihr geben konnte. Seine ganze Liebe, doch sie schien unersättlich. Sie bäumte sich unter ihm auf, als er in sie eindrang und trieb ihn zu Leistungen an, die er noch nie erbracht hatte. Bei keiner anderen Frau zufuhr, hatte er sich so in Ekstase gefühlt, wie bei ihr. Und auch sie konnte sich vollkommen gehen lassen. Sie nahm ihn mit Haut und Haaren auf und flüsterte ihm immer wieder, beinahe schon unter Tränen zu, wie sehr sie ihn liebte. „Oh, Alice!“, stieß er hervor, während er ihr gab, wonach sie sich sehnte. „Alice! Alice!“, plapperte Plaudagei, dass auf einen Felsen ihnen gegenüber saß, ihn flügelschlagend nach. 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