Flames and Heat von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Duel! ---------------- “Hey, Alice, wach mal auf… Aliiii!”, versuchte Jack sie drei Stunden später zu wecken. Sie öffnete langsam und genervt die Augen. “Was…?”, brabbelte sie müde, wurde allerdings hellwach als sie bemerkte, dass er seinen Schlafsack vom anderen Ende des Lagerfeuers, wo er ihr eigentlich gegenüberliegen sollte, direkt neben sie gelegt hatte. Und dann hatte er natürlich auch noch die Frechheit sich wirklich nah an sie zu schmiegen. Jetzt wusste sie auch, warum ihr so warm war. “Scher dich zum Teufel, du Mistkerl! Ich warne dich… Wenn du mich angefasst hast, reiße ich dir den Kopf ab!”, drohte sie ihm, was ihn dazu veranlasste mit sofortiger Wirkung aufzuspringen, um sich vor ihrer Faust in Acht zu nehmen. “Ich hab doch gar nichts gemacht…”, verteidigte er sich dürftig. Sie setzte sich mühsam auf und wollte ihn gerade eine weitere Standpauke halten, da schnappte sie ein leises Rascheln auf, dass neben ihr im Gebüsch war. “Was ist das?”, wollte sie wissen. Und während sie dies aussprach, wurde das Geräusch immer lauter und schien immer näher zu kommen. Aus Schreck klammerte sie sich an Jacks muskulösen Oberarm, was ihm sofort das Zeichen gab, sich schützend vor sie zu stellen. Auch ihr Vulnona gesellte sich mit gesträubten Fell dazu. “Keine Sorge, Süße. Ich beschütze dich!”, versicherte er ihr, wofür er sich einen Schlag auf den Hinterkopf einhandelte. “Ich will gar nicht von dir beschützt werden. Und deine Süße bin ich auch nicht!”, beschwerte sie sich. Er drehte sich mit coolen Gesichtsausdruck etwas zu ihr. “Natürlich bist du meine Süße… Gib es doch zu, dass du auf mich stehst. Sonst würdest du dich doch nicht so an mich ranmachen, Ali.”, flüsterte er ihr zu. Sie atmete tief ein, um nicht sofort wieder auszuflippen und schlug, zur Bestrafung, ihre Nägel in seine Haut, sodass er schmerzerfüllt die Mundwinkel verzog. Plötzlich sprang etwas genau dort aus dem Gebüsch, wo es geraschelt hatte und landete genau vor den Füßen der beiden Ranger. Als diese das Etwas sahen, warfen sie sich verwunderte Blicke zu. Vor so etwas hatten sie sich gefürchtet? Mit großen schwarzen Kulleraugen, mit denen es überrascht klimperte, hockte ein kleines niedliches Pikachu vor ihnen und legte den Kopf schräg. Als wollte es sie fragen, warum sie so geschockt aussahen. Alice beugte sich vorsichtig zu den kleinen Pokémon und hielt ihm ihre Hand hin. “Hallo, du kleiner Schatz. Wo kommst du denn her?”, fragte sie das mausähnliche Wesen. Dieses kam sofort näher und beschnupperte ihre Hand. Sie streichelte über seinen Kopf und kraulte seine Ohren. Pikachu ließ ein euphorisches Pika von sich und genoss die Streicheleinheiten sichtlich. Die junge Frau lächelte ihm zu und nahm es behutsam in den Arm, um seinen Bauch zustreicheln. Das gelbe Pokémon quiekte, da es gekitzelt wurde. Jack, der die Beiden beobachtete, seufzte laut. “Pikachu nennst du einen kleinen Schatz und schmust mit ihm. Und was ist mit mir?”, nörgelte er. Er würde auch gerne von ihr gekrault und überall liebkost werden. “Du bist ja auch kein kleiner Schatz. Du bist ein großer Trottel!”, gab sie mit bissigen Unterton zurück. Jack zog sofort einen Schmollmund. Musste sie immer so gemein sein? “Ich würde gerne mal wissen, wo es herkommt. Hier in der Umgebung gibt es doch keine Pikachugruppen, oder?”, richtete Alice sich fragend an ihren Kollegen, da dieser sich in diesem Gebiet viel besser auskannte als sie. Jack nickte bestätigend. “Zumindest nicht, dass ich was davon wüsste.”, murmelte er nachdenklich. Plötzlich hörten die Zwei Stimmen, die anscheinend von den vielen labyrinthartigen Wegen kamen, die durch den dichten Wald führten. Während die Ranger sich noch darüber wunderten, dass jemand so solcher Nachtzeit noch durch den Wald irrte, sprang Pikachu von Alice Arm und rannte zurück dahin, wo es hergekommen war. Keine fünf Minuten später tauchte ein Trio Halbstarker, im Alter von schätzungsweise dreizehn bis fünfzehn Jahren, auf. “Ah, Pikachu, hat jemanden gefunden.”, meinte ein dunkelhaariger Junge zu einem blonden Mädchen, dass ein Ratzfratz in den Armen hielt. “Hallo, ich bin Ash Ketchum aus Alabastia. Ich bin Pokémontrainer und meine Freunde und ich haben uns verlaufen. Könnt ihr uns vielleicht weiterhelfen?”, begrüßte er die nun wirklich perplexen Ranger, die in ihren Schlafsachen von den Kindern vollkommen überrumpelt wurden. Jack war derjenige, der als Erstes seine Stimme wieder fand. “Hi, Ash. Ich bin Jack Walker. Aber ihr könnt mich gerne Jackie nennen.”, stellte er sich dem Jungen vor und reichte ihm die Hand. “Hi, Jack. Freut mich. Das sind übrigens Lena und Rocko. Meine Freunde. Und mit Pikachu habt ihr ja bereits Bekanntschaft gemacht.”, zeigte er mit einem Grinsen auf seine Freunde. Rocko, der scheinbar Älteste, ging sofort auf Alice zu, ging vor ihr auf die Knie und griff nach ihrer Hand. “Oh, und wie ist dein Name, holde Schönheit?”, brach er beinahe unter der Last seiner Worte zusammen. Alice verzog konfus die Mundwinkel und Augenbrauen, während der viel jüngere Knirps sie mit strahlenden Augen anhimmelte. “Holde Schönheit?”, harkte sie skeptisch nach. Was faselte dieser Junge da? Rocke nickte und bekam einen hochroten Kopf. “Ja, deine Augen sind glänzender als Beryll und dein Haar dunkler als ein Onyx.”, schwärmte er weiter. Na, da kannte sich ja jemand mit Edelsteinen aus. Und ohne, dass man ihn hätte herbeirufen müssen, drängte sich Jack zwischen die Beiden. An seinem genauso roten Kopf, wie Rockos, konnte man gut erkennen, dass er ziemlich angefressen war. Vor allem mit diesem, sonst eher seltenen, verbissenen Gesichtsausdruck. “Das ist meine Freundin. Alice Heat.”, erklärte er den Kindern, wobei er extra die Worte Meine und Freundin betonte. Rocko sah die Beiden enttäuscht an. Dann klammerte er sich wieder an Alices Hand. “Kannst du unserer Liebe nicht eine kleine Chance geben. Du stößt mir hinterhältig ein Messer mitten in mein gequältes Herz.”, plärrte er. Das Alice nicht die Flucht ergriff, wunderte sie jetzt sogar selbst. Was war das bloß für einer? “Ehm… Aber Rock, ich bin doch viel zu alt. Ich bin schon vierundzwanzig Jahre alt. Such dir doch lieber jemanden in deinem Alter.”, versuchte sie ihn abzuwimmeln. Doch er blieb hartnäckig. “Der Altersunterschied ist doch nicht von Bedeutung. Es zählt nur unsere Liebe zueinander.”, fing er beinahe an zu heulen. Jack wurde das Ganze jetzt eindeutig zu viel. Er nahm den Jungen mit Bestimmtheit, aber ohne Gewalt an den Schultern und zog ihn von Alice weg. “Hör mal, ich sagte doch sie ist meine Freundin. Kapiert?”, machte er ihm ein für alle mal klar. Alice schnappte ihn sich und zog ihm am Ohr. “Red doch keinen Unsinn, Jackie. Ich bin nicht deine Freundin.”, stellte sie die ganze Sache richtig, ohne den sich windenden Jack loszulassen. “Wir sind Pokémonranger und sind auf dem Weg zum Kanto Nationalpark, um dort die Pokémonpopulation zu überprüfen.”, klärte sie die Gruppe auf. Ash war total begeistert. “Ihr seid Pokémonranger? Das ist ja so cool!”, freute er sich. Ash konnte man mit allem begeistern, was mit Pokémon zu tun hatte. Alice und Jack lächelten sich zu. Sie waren auch so gewesen im Alter der Drei. “Können wir uns vielleicht anschließen? Wir müssen auch in die Richtung.”, erkundigte sich Lena. Die Beiden nickten nur erfreut. Ein wenig Gesellschaft konnte ja nicht schaden. Eine halbe Stunde später saßen alle zusammen vor dem Lagerfeuer, dass durch Vulnona noch einmal entfacht worden wurde. Rocko und Jack hatten sich um einen Platz neben Alice gerissen und Jack hatte schließlich gewonnen. Doch Alice war mit dem Bürsten von Vulnonas Fell beschäftigt und hatte nicht die geringste Lust sich mit ihm zu unterhalten. Ash dafür umso mehr. “Sag mal, wie wird man eigentlich Pokémonranger, Jackie?”, fragte er neugierig, während er ein Sandwich hinunterschlang. Jack überlegte einen Moment. “Na ja, man bewirbt sich an einer Akademie, auf der man drei Jahre unterrichtet wird. Dann wird man über das gesamte Erlernte geprüft und, wenn man dieser Prüfung bestanden hat, muss man einen Eid ablegen. In diesem Eid muss man schwören alles zu tun, um Pokémon, wie auch Menschen, in Not zu helfen und sich für den Schutz der Natur mit allen Kräften und Wissen einsetzt.”, beschrieb er ihm die Ausbildungsphasen. “Und wie lange seit ihr zwei schon dabei?”, wollte Ash noch wissen. Wieder musste Jack überlegen. “Ich bin mit fünfzehn auf die Akademie gegangen. Alice bereits mit vierzehn. Unseren Abschluss haben wir drei Jahre später gemacht. Wir sind jetzt also bereits seit zehn Jahren dabei.”, rechnete er. Alice nickte zustimmend. “Ja, und seit zehn Jahren geht er mir am laufenden Band auf den Geist.”, witzelte sie, was Jack nicht wirklich lustig fand. “Arbeitet ihr denn oft zusammen?”, kam nun eine Frage von Lena, dem einzigen Mädchen des Knirpsgespanns. Alice grinste und wuschelte ihrem Partner durchs strohblonde Haar. “Anfangs waren wir auf fast jeden Einsatz zusammen eingesetzt. Seitdem wir allerdings zu Rangern vom Rang neun befördert wurden und ich ein Pokémonmedizinstudium an meine Ausbildung drangehängt habe, sind es nur noch wenige, jedoch schwierige und leider auch chaotische, Einsätze.”, erinnerte sie sich. Nachdem sie sich in das Studium vertieft hatte, um sich berufliche Aufstiegsmöglichkeiten zu sichern, hatte er sich ganz in die Rolle als knallharter Rangers eingelebt. Aber Jack war auch noch nie der Akademikertyp gewesen. Sie auch nicht, wenn sie es sich recht überlegte, aber für Medizin hatte sie sich schon immer interessiert. Die Kinder waren wirklich begeistert von den beiden Rangern. Für Ash war Jack jetzt schon ein Held. Allein von seinem Auftreten her wirkte er, wie ein mutiger, entschlossener und attraktiver Mann, der Herzblut in seinen Beruf, oder eher seine Berufung, steckte. Genauso wollte er auch später werden. Lena hingegen tendierte zu der intelligente, gebildeten und wirklich sehr hübschen Alice, die ihren männlichen Kollegen in nichts nachstand und, wie es schien, ihm sogar etwas übergeordnet war. Es sollte mehr solcher starker Frauen geben. Und Rockos Meinung war ja bereits jedem bekannt. Dem fiel das geschmeidige Fell von Vulnona auf, was ihm eine gute Gelegenheit bot mit der jungen Rangerin ins Gespräch zu kommen. “Du musst dich ja wirklich gut in der Pflege von Vulnonas auskennen, Alice. Das Fell deines Vulnonas sieht sehr gut aus und auch sonst macht es einen gesunden, kräftigen Eindruck auf mich.”, bemerkte er. Sie lächelte erfreut. “Ja, ich bin mit meinem Vulnona wortwörtlich aufgewachsen. Es schlüpfte an dem Tag an dem ich geboren wurde. Seitdem sind wir unzertrennlich. Meine Eltern hatten eine Vulnonazucht bei der ich mitgeholfen habe.”, erzählte sie und streichelte ihrem Pokémon über den Kopf. “Wir haben schon so einiges durchgestanden, nicht wahr, Vulnona?”, richtete sie sich liebevoll an ihren Freund. Vulnona sah sie an und nickte dann, wie zur Bestätigung. Nun konnte sich Ash nicht mehr halten. “Wenn dein Vulnona so stark ist, wirst du ja wohl nichts dagegen haben, wenn ich dich zu einem Kampf herausfordere, oder? Ich will nämlich mal Pokémonmeister werden und ein bisschen Training könnte mir da nicht schaden.”, platzte es aus ihm heraus. Rocko und Lena warfen sich nur vielsagende Blicke zu und schüttelten mit den Köpfen. Das war doch mal wieder typisch Ash Ketchum. Keinen Kampf wollte er auslassen. Doch gegen die Erwartungen des Trios erhob sich die junge Rangerin und streckte Ash ihre Hand entgegen. “Natürlich können wir unsere Pokémon gegeneinander kämpfen lassen. Aber ich würde vorschlagen wir warten noch bis es hell ist. Ich könnte nämlich noch ein bisschen Schlaf vertragen.”, willigte sie ein. Ash erhob sich ebenfalls und nahm ihren Handschlag entgegen. “Ich freu mich schon auf unseren Kampf.”, gestand er ihr. Sie schmunzelte amüsiert. Er war ihr gar nicht mal so unähnlich dieser junge Trainer. “Aber wähle dein Pokémon gut aus. Nicht, das Vulnona dich mit dem ersten Schlaf außer Gefecht setzt, Ash.”, riet sie ihm und zwinkerte geheimnisvoll, was ihn allerdings nicht aus der Ruhe bringen konnte. “Kein Sorge, Alice. Ich weiß schon genau, welches ich einsetze.”, munkelte er. Die drei Kinder richteten sich ihr Lager her, während die Ranger sich zu ihren Schlafplätzen begaben. Jack sah Alice skeptisch an. “Ein Kampf? Bist du vollkommen verrückt geworden?! Dafür ist doch keine Zeit!”, nörgelte er. Sonst hatte sie es doch auch immer so eilig einen Job zu erledigen. Alice zuckte genervt mit den Schultern. “Du wolltest Zeit für Romantik. Die hattest du. Und jetzt will ich halt Zeit für ein wenig Action.”, rechtfertigte sie sich und schlüpfte in ihren Schlafsack. Jack, der sich ebenfalls in seinen Schlafsack quälte, sah sie nur entsetzt und gleichzeitig empört an. “Was denn bitte für Romantik? Du hast mich ja überhaupt nicht rangelassen!”, beschwerte er sich lautstark, sodass sie für einen kurzen Moment die Blicke der Knirpse auf sich zogen. Sie lachte amüsiert über seine Reaktion. Er war doch schon irgendwie niedlich auf seine kindische Art und Weise. Augenzwinkernd lockte sie ihn mit ihren Finger näher zu sich. Er ließ sich natürlich nicht zweimal bitten näher an sie heranzurücken. “Du musst dich halt ein wenig geschickter anstellen, Jackie.”, hauchte sie und ihr verführerischer Blick traf seinen, der ihr zeigte, dass er sich bereits in ihrer Gewalt befand. In einem leichten Anfall, einer Art Trance, war das Einzige, was er noch tun konnte, sich auf die Lippe zu beißen und ihren Blick mit seinen tiefgrünen Augen zu folgen. Sie fixierte diese Augen und ihre Hand fuhr langsam über seinen Oberarm, wobei sich mit sofortiger Wirkung seine Muskeln unter ihrer Berührung beinahe bis zum Zerreißen anspannten. “Fragst du dich gerade, was als nächstes passiert?”, fragte sie ihn mit ruhiger, leiser Stimme. Er wäre beinahe gestorben, als sie das zu ihm sagte. Besonders wie sie ihn fragte, ließ einen Schauer über seine Wirbelsäule fahren. “Willst du mir nicht helfen, Ali…?”, stammelte er mit hochroten Gesicht. Sie beugte sich vor und kicherte in sein Ohr, was ihn erregt zusammenzucken ließ. “Das hättest du wohl gerne…”, antwortete sie und er spürte ihre weichen Lippen über seine Ohrmuschel gleiten. “Oh, mein Gott!”, stieß er hervor und zuckte nur noch mehr zusammen. Alice schmunzelte in sich hinein. “Nicht so laut, Jackie. Die Kinder könnten uns hören…”, murmelte sie und glitt mit ihren Lippen über seinen Hals und dann an seinem Kehlkopf hinauf, über sein Kinn, um vor seinen Lippen zu stoppen. Erhitztes Stöhnen war das Einzige, was er ihr entgegenbringen konnte. Wie machte sie das nur? Er war vollkommen hilflos und das nur durch diese leichten Berührungen. Sie sah ihn an. Plötzlich veränderte sich ihr Blick von verführerisch in sauer und sie stieß ihn weg. Im Eifer des Gefechts hatte er an ihre Brüste gefasst und diese durchgeknetet. “Du bist doch so was von widerlich, Jack Walker! Da will ich dir einen kleinen Gefallen tun und du wirst sofort wieder übermütig!”, schnaubte sie und drehte sich von ihm weg. “Wie einen kleinen Gefallen? Hast du das also nur gemacht, damit ich dich in Ruhe lasse?”, empörte er sich und starrte entrüstet zu ihr rüber. Sie hatte ihm schon den Rücken zugedreht. “Was denkst du denn? Das ich total auf dich stehe und gerade einfach nicht von dir lassen konnte? Du gehst mir wirklich auf den Keks mit deinen ständigen Versuchen mich rumzukriegen! Ich dachte, du würdest mich dann endlich mal in Frieden lassen.”, knallte sie ihm die Worte kalt und unverdrossen entgegen. Jack trafen diese wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Und zwar mit einer Abrissbirne. Er hatte nicht gewusst, dass Alice so über ihn dachte. Enttäuscht, traurig und auch etwas beschämt drehte er sich ebenfalls von ihr weg und versuchte zu schlafen, was ihm nicht wirklich leicht fiel. Auch Alice, die eben noch so verletzend mit ihm gesprochen hatte, erkannte nun, dass dies ein Fehler gewesen war. Klar nervte er sie schon mal, aber eigentlich fand es ziemlich süß wie sehr er sich um sie bemühte, selbst wenn sie ihm jedes Mal so einen Schlag verpasste. Aber sie wollte endlich, dass er wusste, dass sie nicht auf Männer stand, die sich so devot verhielten. Am Morgen waren die beiden Ranger die Ersten, die aufwachten und sich am See wuschen und umzogen. Alice sah, von ihrem Gebüsch, das sie als Blickschutz benutzte, zu Jack hinüber, der immer noch wirklich niedergeschlagen aussah. Sie streifte sich ihr figurbetontes rotes Tanktop über und stapfte in ihren Wanderstiefeln auf ihn zu. Neben ihm blieb sie stehen und tat so, als ob sie in der spiegelnden Wasseroberfläche ihr Aussehen überprüfen wollte. “Jackie…”, raunte sie ihm vorsichtig zu. “Hm.”, war seine Antwort. Er sah ihr noch nicht einmal ins Gesicht dabei. Sie seufzte und nahm ihren ganzen Mut zusammen. “Hör mal… Das, was ich die Nacht zu dir gesagt habe, war gemein, das weiß ich. Und es tut mir wirklich leid. Ich hab mich nur so darüber aufgeregt, dass du mir an den Busen gefasst hast und in letzter Zeit warst du wirklich aufdringlich, das musst du doch selbst zugeben…”, versuchte sie die ganze Sache zu klären. Jack richtete seinen Blick nicht vom Erdboden ab. “Tut mir leid, dass ich so bin… Aber ich kann mich einfach nicht zügeln, wenn du in der Nähe bist.”, erklärte er ihr schluckend. Sie grinste und schlug ihn auf den Rücken. “Du meinst wohl eher, du kannst dich nicht zügeln, wenn meine Brüste in der Nähe sind.”, witzelte sie, da es sie beunruhigte, wenn er über seine Gefühle für sie redete, von denen sie beide immerhin seit zehn Jahren wussten. Nun musste auch er lachen, was die Situation ein wenig auflockerte. “Nun ja, du hast ja auch zwei ziemlich große Argumente.”, spielte er auf ihren handballgroßen Vorbau an und deutete eine grabschende Handbewegung. “Ihr Männer seid doch alle gleich! Hauptsache kurvenreich, wie? Reduzierst du mich also auf meine Körperrundungen?! Du bist doch ekelhaft, Jack!”, maulte sie und machte auf den Absatz kehrt, um zurück zum Schlafplatz zu gehen, wo sich mittlerweile die Knirpse rührten. Jack kratzte sich nur verwirrt am Hinterkopf. Was hatte er denn jetzt schon wieder falsch gemacht? Sie hatte doch schließlich mit den Thema angefangen oder etwa nicht? Warum konnte er es dieser Frau einfach nie recht machen? “Also, Ash. Welches deiner Pokémon hast du als Gegner für mein Vulnona ausgewählt?”, wollte Alice wissen, als sie sich nach dem Frühstück zum Kampf einander gegenüber aufstellten. Ash grinste siegessicher. “Ich werde mein Pikachu einsetzen.”, verriet er ihr und sofort sprang Pikachu von seiner Schulter aus auf das abgesteckte Kampffeld. Die junge Frau war im ersten Moment überrascht über seine Wahl, doch akzeptierte diese mit einem breiten Grinsen. Jack, auf dessen Schulter Plaudagei eine gemütliche Haltung eingenommen hatte, fungierte als Schiedsrichter. “Also gut. Der Kampf eins gegen eins kann beginnen.”, kündigte er an und die beiden Trainer waren wie verwandelt. Beide standen sich mit ernsten Blick gegenüber und warteten auf den Zug des jeweils anderen. Alice zeigte ihren Vulnona zum Angriff an. “Los, Feuerwirbel.”, befahl sie ihm und es wurde ein gewaltiger Feuersturm entfacht, dessen heiße Flammen sich einen rasanten Weg über das Feld zum Gegner bahnten. Pikachu konnte diesem nur knapp entkommen und bekam von Ash den Befehl einen Volttackle auszuführen, der allerdings durch Vulnonas Eisenschweif vereitelt wurde. Beide Pokémon gaben ihr Bestes, konterten oder wichen aus. Lena, die ihr kleines Ratzfratz fest an sich drückte, stand ganz auf der Seite von Ash. “Na, los. Ash, du schaffst das!”, feuerte sie ihn an. Ash hatte bis jetzt beinahe jeden Kampf, war er noch so schwer, gewonnen. Da würde Alice nichts dran ändern können. “Super, Alice. Du wirst ganz bestimmt gewinnen!”, hörte sie mit einem Mal Rocko neben sich rufen. Sie gab ihm eine saftige Kopfnuss. “Was soll das, du Verräter?! Sag nicht, du feuerst sie an, weil sie so schöne Augen hat!”, entrüstete sie sich über das Verhalten ihres Freundes und strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht, um sie besser mit bösen blauen Augen anzustarren. Rocko zuckte mit den Schultern. “Hey, sie hat immerhin nicht nur schöne Augen. Sie hat auch hübsche lange Beine, die in dieser knappen Jeans wirklich gut zur Geltung kommen.”, begann er wieder zu schwärmen. Jack, der das Gespräch natürlich mit anhörte, konnte es nicht fassen. Aber dieser Junge hatte wirklich recht. Er selbst genoss den Anblick ihrer nackten Beine jeden Tag aufs Neue. Alice hatte sowieso, wie er meinte, unter der Damenwelt die beste Figur in der ganzen Zentrale. Sie war zwar klein und zierlich, aber Kurven hatte sie an den richtigen Stellen. Viele seiner männlichen Kollegen hatten geprahlt, dass sie sie irgendwann mal dazu bringen würden mehr zu zeigen, als das was durch ihre kurzen Hosen ohnehin schon gezeigt wurde. Doch bis jetzt hatte es niemand geschafft. Nicht mal Ryan. Worüber Jack auch wirklich froh war, denn er hoffte immer noch dieses Privileg für sich beanspruchen zu können. Der Kampf neigte sich mittlerweile dem Ende zu. Beide Pokémon wie auch Trainer waren ziemlich erschöpft und liefen etwas auf Sparflamme. Ash schickte sein Pikachu ein letztes Mal in einem Rückzuckhieb in Richtung des Gegners. “Vulnona, Solarstrahl!”, rief Alice ihren Pokémonpartner zu. Aus dem Maul des Fuchswesens kam ein riesiger Ball Sonnenenergie, der in einen Lichtstrahl auf Pikachu geschossen wurde und dieses voll erwischte. Alle umstehenden Personen wurden von der Intensität der Attacke beinahe umgehauen. Als das grelle Licht sich verzog, lagen beide Pokémon auf dem Boden. Ein Raunen ging durch die Gruppe und die Trainer rannten zu ihren Pokémon. Jack hob die Hand. “Der Kampf endet unentschieden. Beide Pokémon sind nicht in der Lage weiterzukämpfen.”, stellte er das fest, was jeden bereits klar war. “Du warst wirklich super, mein Freund. Ruh dich jetzt etwas aus.”, lobte Alice ihr Vulnona und reichte ihm drei Pillen, die ihm halfen schnell wieder fit zu werden. Sie rief es in den Pokéball zurück und ging dann rüber zu Ash, der Pikachu hochgehoben hatte. Sie reichte ihm die Hand, in die er einschlug. “Das war wirklich ein toller Kampf. Dein Pikachu ist wirklich ein hartnäckiges Kerlchen.”, gestand sie ihm lächelnd. Ash grinste stolz. “Dein Vulnona ist aber auch ein harter Brocken.”, entgegnete er. Für ihn war es nicht wichtig zu gewinnen. Hauptsache, er hatte sich der Herausforderung gestellt und sein Bestes gegeben. Alice kramte in ihrer Hosentasche und reichte ihm ebenfalls eine von den Pillen, die sie Vulnona verabreicht hatte. “Hier, für dein kleines Pikachu wird wohl eine reichen. Das sind Vitaminpräparate, also keine Angst.”, erklärte sie ihm. Er bedankte sich erfreut. 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