Pirate's Dreams von Black_Melody (...might turn into nightmares) ================================================================================ Kapitel 13: Samsip ------------------ Still sah Shin auf seine Hände. Seit drei Wochen war er gefangen und lebte fast permanent in Dunkelheit, und irgendwie beeinflusste die Dunkelheit auch seine Laune. Zusätzlich entsprach sein Job als Hure auch nicht seinem Geschmack, aber die Gewohnheit machte es schon fast erträglich. So weh ihm die Vergewaltigungen und Schläge auch taten, er hatte sich daran gewöhnt. Er wusste, dass Juri sich Sorgen um ihn machte, weil er weniger lachte und sich immer weiter zurückzog, aber er konnte es leichter ertragen, wenn er nicht jedem zeigen musste, wie es in ihm aussah. Je weniger er sich mit der Situation auseinandersetzen musste, desto besser fühlte er sich, aber Davonlaufen war keine dauerhafte Lösung. Er wusste, dass auch Wataru, Saki und Riku sich um ihn sorgten, sich aber ihren Teil nur dachten, während Juri – zumindest ihm gegenüber – kein Geheimnis aus seiner Sorge machte. „Hallo? Erde an Shin? Hörst du mir überhaupt zu?“ Verwirrt blinzelte er und sah Riku an. „Was…“, murmelte er verwirrt und schüttelte dann kurz den Kopf. „Entschuldige, ich war… in Gedanken.“ „Das habe ich gemerkt. Also noch einmal extra für dich: Dein Held kommt zwar nicht auf einem weißen Ross sondern auf einem großen Schiff, aber er ist unterwegs. Ich habe gehört, wie Shaura mit Jin darüber gesprochen hat, dass ein großes Schiff uns folgt, allerdings noch so weit auf Abstand ist, dass wir die und die uns nur bei absolut klarer Sicht sehen können. Wenn die nicht gepennt haben, müssten sie uns auch gesehen haben. Mit viel Glück sind wir in ein paar Tagen frei.“ Ungläubig legte Shin den Kopf schief und sah Riku an. So nah war seine Rettung schon? Saga war wirklich kurz davor, ihn zurückzuholen. Aber noch war er nicht wieder frei, und eine Flucht konnte schnell daneben gehen. „Jetzt freu dich schon, Kleiner. Du wolltest doch unbedingt zu ihm zurück. Sag mir nicht, du bist jetzt begeistert von der Idee, hier zu bleiben.“ „Nein“, widersprach er sofort entschieden und schüttelte den Kopf. „Es ist nur… Ach, ist doch egal.“ „Ist es nicht.“ Sanft strich der Blonde ihm über den Kopf. „Jetzt sag schon.“ „Noch sind wir nicht frei und… Wie soll es weitergehen, wenn wir frei sind? Ich bin in einer Beziehung, aber ich kann nicht so tun, als wäre nichts passiert. Ich will aber auch meine Beziehung nicht kaputt machen.“ Seufzend zog er seine Beine an und legte seinen Kopf auf die Knie. „Wie soll ich mein Leben zurückbekommen?“ „Indem du es wieder in die Hand nimmst. Du vertraust deinem Freund, also weißt du, dass er dir nichts tun wird. Ihr werdet das schon schaffen, aber du musst für dich selbst die Verantwortung übernehmen.“ Beruhigend strich der Ältere ihm über den Rücken. Sein Leben wieder in die Hand nehmen klang so leicht. Er wusste, dass es nicht so leicht werden würde. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn das Leben einmal verlief, wie es für ihn am Einfachsten wäre. Das Leben machte es ihm schwer, aber er musste es durchstehen. Und mit Sagas Hilfe würde er es wieder in den Griff bekommen. Solange er seine Beziehung nicht vorher zerstörte. „Aber noch sind wir gefangen. Wer weiß, wie lange wir noch warten müssen.“ „Ein paar Tage, bis Saga das Schiff durchsuchen will, und ein paar Wochen, bis wir wirklich frei sind. Vermute ich. Wir können nur warten. Aber jetzt ein anderes Thema, mein Hübscher. Du solltest aufpassen, dass du nicht zu viel in zu kurzer Zeit abnimmst. Du bist so schon schlank.“ Ironisch lachte Shin auf. „Wie soll ich denn zunehmen, wenn wir nur Brot zu essen und Wasser zu trinken bekommen?“ „Ich weiß, Kleiner. Und ich weiß, dass du körperlich teilweise unterversorgt bist. Du bist zeitweise leichenblass und wirkst krank und zerbrechlich. Tu dir selbst den Gefallen und rede mit Juri. Vielleicht kann er etwas tun, um dir zu helfen.“ Langsam schüttelte er den Kopf. Juri konnte ihm nicht helfen, und er wollte auch gar nicht anders behandelt werden als die anderen. Wataru, Saki und Riku hatten anscheinend gar keine Probleme mit ihrem Speiseplan, aber er selbst spürte nur zu genau, wie sein Körper kämpfte. Er würde sich sicherlich bald daran gewöhnt haben und dann würde es ihm wieder ganz gut gehen. „Shin, es ist besser für dich, wenn du mir Juri redest. Tu dir selbst den Gefallen.“ Leise seufzte er. Es war ja wirklich süß, wie Riku sich um ihn bemühte, aber… Es war seine Entscheidung. Seine Verantwortung, die er übernehmen wollte. Leise seufzte Juri, als die Tür zu seinem Arbeitszimmer wieder einmal geöffnet wurde. An diesem Tag schien eine Seuche oder etwas Ähnliches ausgebrochen zu sein. Es konnte doch unmöglich sein, dass alle auf einmal krank wurden. Er kam dadurch einfach zu nichts. „Juri, Aufmerksamkeit bitte“, sprach Jin ihn an. „Der Kleine ist einfach bewusstlos zusammengebrochen. Wataru, Saki und Riku haben gleich Alarm geschlagen, sonst hätten wir es wahrscheinlich gar nicht bemerkt.“ Seufzend stand er auf und sah auf den scheinbar friedlich Schlafenden, legte dann eine Hand an seinen Hals. „Sein Puls ist zwar ein bisschen zu schnell, aber er lebt. Ich sorge schon dafür, dass er wieder fit wird, und ich finde heraus, weshalb er zusammengebrochen ist.“ Nachdenklich musterte er den Liegenden. „Er nimmt seit einem Monat immer weiter ab und wirkt immer schwächer. Sowohl physisch als auch psychisch. Wir müssen aufpassen, dass er nicht an den Belastungen kaputt geht.“ „Wäre schade um ihn, ja. Juri… Dir liegt viel an ihm, oder?“ Eindringlich sah Jin ihn an. „Ich will ihn beschützen. Er erinnert mich an Tohya, und allein deswegen muss ich für sein Wohl sorgen. Ich will nicht, dass er genauso endet. Ich will seinen Freund und ihn beschützen.“ „Und du bist nicht zufällig in ihn verliebt?“ Misstrauisch sah der Ältere ihn an. „Nein. Und selbst wenn es so wäre, ich könnte ihn nicht haben. Er liebt seinen Freund viel zu sehr, und er will nur zu dem zurück. Jin, für mich gibt es nur Tohya. Nichts und niemand kann ihn ersetzen, auch Shin nicht.“ Traurig seufzte er und schloss einen Moment die Augen, strich dem Jüngsten behutsam durch die weichen, braunen Haare. Etwas brannte verdächtig in ihm, und allein dieses Gefühl raubte ihm die Luft zum Atmen und trieb ihm die Tränen in die Augen. Er hörte, wie der Offizier leise seufzte. „Schon gut. Es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du wieder leiden musst.“ Unsicher spürte er die Arme um seinen Körper und schmiegte sich an den anderen, sagte aber nichts. „Juri, du musst Tohya loslassen, so schwer es auch ist. Du kannst ohne ihn wieder glücklich werden, auch wenn es dir unendlich schwer vorkommt. Tu dir selbst nur den Gefallen und verliebe dich nicht in Shin. Der Kleine wird dir nie komplett gehören, selbst wenn er sich auch in dich verliebt.“ „Ich weiß, ich weiß und ich weiß. Aber was soll ich denn tun? Ich liebe Tohya, und das ist nicht einfach weg, weil er tot ist.“ Langsam löste er sich von dem Blonden und wandte seine Aufmerksamkeit dem Patienten zu. „Ich lasse nicht zu, dass Shin stirbt. Ich kann ihn nicht vor allem bewahren, aber ich kann verhindern, dass sein Freund ihn so verlieren muss.“ Mit einem leisen Seufzen verzog Shin das Gesicht und hob schwach den Arm, strich sich durch die Haare. Warum hatte er solche Kopfschmerzen und weshalb fühlte sich sein ganzer Körper so schwer an? „Shht… Bleib ganz ruhig liegen, Shin. Du bist in Sicherheit. Ruh dich ruhig noch ein wenig aus.“ Langsam blinzelte er und sah den Arzt so gut wie möglich an. Wie kam er zu Juri? Was war überhaupt passiert? Wieder seufzte er und zog die Decke etwas höher, zuckte dabei wenig begeistert zusammen, als er das unangenehme Stechen einer Nadel in seinem Arm spürte. „Juri…“, protestierte er leise und räusperte sich. „Alles ist gut, Kleiner. Mach dir keine Sorgen, wir kriegen das wieder hin.“ „Warum habe ich eine Nadel im Arm?“, grummelte er wenig begeistert und schloss die Augen wieder. „Weil ich weiß, dass du leicht unterversorgt bist und der Zusammenbruch davon ausgelöst wurde. Die Verbindung sorgt dafür, dass du wieder fit wirst. Wir müssen auf dich aufpassen, Schätzchen.“ „Wie schlimm sieht’s denn aus?“, fragte er flüsternd. Irgendwie hatte er Angst vor der Antwort. Vielleicht würde er sterben, wenn er nicht aufpasste, und er wollte trotz der Situation doch noch ein Weilchen leben. „Ach, Shin… Es ist nicht so schlimm, wie du wahrscheinlich denkst. Wenn wir das nicht unter Kontrolle bekommen, könntest du öfter zusammenbrechen, aber bevor es wirklich gefährlich wird, kann ich dich immer wieder aufpäppeln. Du wirst ganz sicher nicht daran sterben.“ Erleichtert schlug er die Augen wieder auf und sah den Arzt an. „Danke. Das beruhigt mich wirklich. Weißt du, ich… will meinem Freund meinen Tod nicht zumuten. Meinetwegen soll er nicht leiden. Nicht noch mehr, als er es wahrscheinlich jetzt schon tut.“ „Ist doch selbstverständlich. Dein Freund wird dich zurückholen wollen, er wird weniger leiden als alles daran zu setzen, dich wieder in Sicherheit zu bringen. Ich sorge momentan nur für dich, weil er es nicht kann, und weil ich weiß, dass man den eigenen Freund gern in Sicherheit wissen will.“ Lächelnd beugte der Silberhaarige sich über ihn und küsste ihn auf die Stirn. „Ruh dich noch ein bisschen aus. Wenn es sein muss, verordne ich dir Bettruhe, aber in den nächsten Tagen strengst du dich auf gar keinen Fall an. Besonders heute und morgen.“ „Bettruhe, ja?“ Ironisch zog Shin eine Augenbraue hoch. „Juri, ich schlafe, wenn mich nicht irgendjemand zu sich holt, auf dem Boden. Vielleicht kriege ich eine Decke, aber das war’s dann auch.“ „Ja, ich weiß. Ich kann nicht wirklich etwas dagegen tun, aber ich werde versuchen, in den nächsten Tagen mit dem Kapitän zu reden. Vielleicht können wir zumindest in deiner Ruhephase eine Alternative finden. Schlaf jetzt.“ „Mit der Nadel im Arm?“ Skeptisch sah Shin auf seinen Arm und strich vorsichtig über die gereizte Haut. „Ja, mit der Nadel im Arm. Wenn es dich stört, kann ich höchstens versuchen, die Nadel abzukleben, aber du musst weiterhin versorgt werden. Wenn du wieder aufwachst, fühlst du dich sicher besser.“ „Und was, wenn nicht? Was, wenn ich nicht schlafen will? Wenn ich Angst davor habe, nicht mehr aufzuwachen?“ Verständnisvoll strich Juri ihm über die Wange. „Das wird nicht passieren. Ich bin hier und ich werde das schon mitbekommen, wenn etwas ist. Vertrau mir.“ Seufzend nickte Shin und schloss die Augen. Er konnte dem Arzt prinzipiell vertrauen, dann war es auch möglich, wenn es um sein Leben ging. Er war in Sicherheit, wenn er bei Juri war. Zwar nicht so sicher wie bei Saga, aber vielleicht war er wirklich bald wieder bei seinem Freund. Seufzend streckte Shin sich auf dem Boden aus. Zwei elende Wochen waren wieder verstrichen, er war noch ein weiteres Mal umgekippt, weil er sich nicht an die Schonfrist hatte halten dürfen, und stand seitdem strengstens unter Beobachtung, dazu passte der junge Arzt auf wie ein Luchs, dass er seine Zusatztabletten nahm und nicht noch einmal zusammenbrach. Er hatte keine großartige Kraft mehr, an das, was Riku ihm erzählt hatte, zu glauben. Er liebte Saga und er glaubte an dessen Willen, ihn zu befreien, aber er verlor nach und nach Hoffnung. Er wollte das Gefühl, Saga endlos weit vertrauen zu können, nicht verlieren, aber er konnte nicht mehr zu 100 Prozent daran glauben, dass der andere ihn über alles liebte. Deprimiert drehte er sich auf den Bauch und legte seinen Kopf auf seine Arme, schloss einfach die Augen und biss sich auf die Unterlippe. Es tat weh, allein schon in Erwägung zu ziehen, dass Saga ihn nicht wirklich so sehr liebte, wie er es immer gesagt hatte, aber er musste es akzeptieren. Er musste sich mit seinem Schicksal abfinden. „Geht es dir nicht gut, Shin?“ Er zuckte leicht mit den Schultern, als Saki ihm besorgt über den Kopf strich. Nichts war gut und es ging ihm nicht gut, und manchmal wünschte er seine Mitgefangenen zum Mond. Er wollte seine Ruhe, aber zu viert in einem Raum zu leben erschwerte das natürlich. So sehr er seine Mitbewohner auch mochte, irgendwo hatte alles seine Grenzen. War es denn so schwer, ihn in Ruhe zu lassen? „Ach, Hübscher. Rede mit mir. Ich will dir doch nur helfen. Was ist denn los mit dir?“ „Sag mir, dass Saga mich über alles liebt und wir morgen frei sind. Sag mir, dass ich nie wieder mit irgendjemandem gegen meinen Willen Sex haben muss. Sag mir einfach, dass alles wieder gut wird.“ Sanft wuschelte der Ältere ihm durch die Haare. „Du weißt, dass ich das nicht kann. Ich habe ungefähr genauso viel zu sagen wie du, nämlich gar nichts. Shin, versuch einfach das Beste aus der Situation zu machen. Juri scheint viel Wert auf deine Gesundheit zu legen. Vielleicht kann er dir helfen und dir… die Liebe geben, die du brauchst. Lass ihm einfach die Möglichkeit. Und bevor du protestierst, ja, die Wunden, die Tohyas Tod bei ihm hinterlassen hat, gehen tief und sind noch nicht einmal annähernd verheilt. Ihr beide seid tief verletzt und könnt euch gegenseitig Halt geben.“ Schwach schüttelte Shin den Kopf. Juri war sicherlich ein guter Mensch und sie mochten sich sehr, aber so sehr er den Arzt auch mochte, er konnte Liebe nicht erzwingen. Und auch wenn es ihm wehtat, er liebte Saga und war nicht dazu in der Lage, etwas zu ändern. Außerdem liebte Juri Tohya noch immer und würde sich bestimmt nicht einfach so in ihn verlieben. „Shin, bitte… Ich will dich zu nichts drängen, aber du musst tun, was gut für dich ist. Denk einfach einmal an dich und entscheide zu deinem Wohl. Ich will nicht, dass du so leidest.“ „Saki, du sollst zu Kohta kommen. Jetzt sofort. Shin, Shaura kommt dich gleich abholen.“ Gelassen lehnte Tomo im Türrahmen und sah sie an. „Darling, Kohta wird fünf Minuten warten können, wir haben gerade etwas Wichtiges zu bereden.“ Genervt seufzte Saki und verschränkte die Arme vor der Brust. „Honey, wenn es heißt, dass du sofort irgendwo hinkommen sollst, dann ist damit nicht erst in fünf Stunden gemeint.“ „Je länger du mit mir diskutierst, desto länger muss Kohta warten.“ Ohne Tomo noch eines Blickes zu würdigen stand Saki auf und zog Shin auf die Füße. „Shin, die Situation ist leider ziemlich bescheuert, aber du musst wirklich versuchen, so glücklich wie möglich zu werden. Außerdem musst du besser auf deinen Körper aufpassen. Du hast schon wieder abgenommen.“ Besorgt strich der andere ihm über die Wange, lächelte ihn dann aber an und küsste ihn kurz, bevor er den Raum verließ. „Shin, Shin, Shin… Schön, dass ich dich auch einmal mitnehmen darf.“ Kühl sah Shin den Hellblonden an und entzog diesem seinen Arm. Er hatte keine Angst vor dem Offizier. Im Moment war er einfach nur wütend. Wegen Shaura saß er auf diesem Schiff fest und er wusste, dass es etwas mit Saga zu tun hatte. „Nicht so schüchtern, Schlampe. Was ist plötzlich mit dir los?“ „Was habe ich dir getan?!“, fuhr er den Älteren an. „Was ist los mit dir?! Woher kennst du Saga, und egal, was zwischen euch abläuft, warum hast du mich da mit reingezogen?!“ „Nicht so viel auf einmal. Gar nicht, ich bin nur besitzergreifend, kann dir egal sein und weil du so ein hübsches, geeignetes Druckmittel bist.“ Fast sanft nahm der andere seine Hand und lächelte ihn an. „Saga kann nichts, weiß nichts und ist als Freund für ein hübsches, zartes Geschöpf wie dich völlig ungeeignet. Du brauchst jemanden, der dir den richtigen Weg zeigt und dich führt. So schwer es dir auch fällt, es zu akzeptieren, Saga kann dich auch nicht lieben. Glaubst du nicht, er wäre schon längst hier gewesen, wenn er dich wirklich lieben würde?“ Wieder machte Shin sich los und wich einen Schritt zurück. „Fass mich nicht an und hör auf, so über meinen Freund zu reden!“, zischte er und zuckte bei dem darauffolgenden, festen Griff um seinen Arm zusammen. Er wusste, dass Shaura ihn für sich haben wollte, aber eher würde er sich doch zu Juri flüchten. Er wollte den Offizier möglichst weit von sich weg haben, und daran setzte er alles, zumindest war er dazu bereit. „Ich rede über ihn, wie ich will. Und ich mache mit dir, was ich will, wenn ich es will. Jetzt wirst du mitkommen, weil ich dich in meinem Bett haben will. Klar?“ Ruhig sah Shin in die kalt funkelnden Augen. Er wollte das nicht, aber es wäre schlimmer für ihn, wenn er sich wehrte. Aber er wollte zumindest verstehen, weshalb der Größere ausgerechnet ihn wollte. Saki war auch hübsch und niedlich, und trotzdem wollte der Offizier immer ihn. Dabei konnte es nicht nur um ihn gehen, das war einfach nicht möglich. Außerdem wusste er aus den Nachrichten, dass es auch um Saga gehen musste. „Komm jetzt.“ Er stolperte ein paar Schritte vorwärts, stemmte sich dann aber gegen den Älteren und blieb stehen. „Warum ich?“ „Um das zu begreifen, müsstest du wissen, wie Saga und ich zueinander stehen. Aber wie schon gesagt, das geht dich nichts an und demnach werde ich es dir nicht erzählen. Nebenbei bemerkt bist du auch noch wahnsinnig hübsch und so ein echtes Sammlerstück.“ Desinteressiert zuckte der Blonde mit den Schultern. „Weißt du, ich könnte dir einen Teil deiner Freiheit zurückgeben. Unter der Bedingung, dass du eine Beziehung mit mir eingehst, bist du vom Stricherdienst befreit. Wenn du einer Hochzeit zustimmst, bist du frei, solange wir auf dem Schiff sind. Solltest du die Ehe dann aber lösen wollen, würdest du sämtliche Rechte verlieren. Es ist deine Entscheidung, was du tun willst, aber als mein Freund wärst du natürlich nach wie vor für meine Bedürfnisse zuständig. Entscheide dich aber schnell, wer weiß, wie schnell ich meine Meinung wieder ändere.“ Fassungslos klappte Shin der Mund auf. Das war wohl ein sehr schlechter, geschmackloser Scherz, oder? Er war viel zu perplex, um sich zu wehren, als der andere ihn weiterzerrte. Er sollte heiraten, um einen Teil seiner Freiheit zurückzubekommen, aber gleichzeitig müsste er einen Teil von sich selbst aufgeben und seine Gefühle ignorieren. Er müsste seine neuen Freunde hängen lassen. Er müsste seinen Stolz aufgeben. Und er müsste die Hoffnung aufgeben, dass Saga ihn rettete, denn er dürfte seinen ‚Mann‘ nicht verlassen. „Du hast die Wahl“, wiederholte Shaura und stieß ihn auf das Bett. _________________________________________________________________________________ Ein nettes Angebot, nicht? *Ironie* Tut euch selbst den Gefallen und regt euch nicht zu sehr über Shaura auf. Ist nicht gut für die Nerven. Shin sitzt natürlich in einer ziemlichen Zwickmühle. Wie er da wieder rauskommt, ist eine ganz andere Frage. Shaura wird ihn wohl nicht gut behandeln, wenn er ablehnt, aber eine Zustimmung wäre für das kleine Kätzchen selbst alles andere als gut. Und Sakis Vorschlag, dass Shin sich zu Juri flüchten soll, ist vielleicht nicht der Schlechteste, aber auch das würde ja gewisse Prinzipien einfach umschmeißen. Die Situation im Allgemeinen ist also ziemlich schwierig. Aber vielleicht ist die Rettung ja wirklich schon näher als so mancher denkt. Ich habe jetzt Ferien und muss mein Zimmer ausräumen(!). Meine Begeisterung hält sich natürlich in Grenzen, aber ich kriege das hin. Und Kommentare wären sicherlich nicht schlecht, aber ich kann immer noch niemanden zum Schreiben zwingen. û.u Das nächste Kapitel kommt nächste Woche, auch wenn Ostern ist (bzw. Karfreitag), aber ich kann dieses Jahr den 1. April als Uploadtag übergehen. *freu* Nach dem was letztes Jahr war... *Mexx böse anstarr* (Vorsicht, nicht ganz ernst gemeint. ;D) Bis dahin, Hikari Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)