Wiederhole, aber diesmal mit dem richtigen Ende. von CaTai (Kishigo) ================================================================================ Kapitel 1: Früher wie heute --------------------------- Früher wie heute Frisch war dieser Nachmittag, der Wind säuselte durch die verfärbten Kastanienblätter und brachte sogleich einige zu Fall. Kaum eine Wolke war am Himmel zu sehen und die Mädchen bereiteten an diesem herrlichen Herbsttag den hölzernen Tisch für den Nachmittagstee vor. Dieser stand mit einigen weiteren Holzblöcken auf einer mit Laub bedeckten Wiese, ein Stück weiter vor dem kleinen Anwesen, dass für ihren Ausflug von Ryo ausgesucht wurde. Dieser brachte so eben auf einem Tablett Gebäck und stellte es auf dem breiten Tisch ab, während Retasu noch das Geschirr aufdeckte. Minto saß schon an ihrem Platz und starrte hinüber zu Ichigo, deren träumerischer Blick den Wolken folgte. „Hey!“, rief sie zu ihr rüber, langsam reichte es ihr. Ichigo erschrak und blinzelte sie verwirrt an. „Was ist los mit dir?“ „Was soll denn...nichts, warum?“, mit einem schiefen Lächeln winkte die Rothaarige ab. „Flunker mich nicht an. Hmpf!“, Minto verschränkte ihre Arme und warf ihrer Freundin scharfe Blicke zu. Sie kannte diese Masche nur allzu gut. „Achso. Ich verstehe.“ „Nya?“, Ichigo gefiel Minto's Grinsen überhaupt nicht. „Schon gut, ich weiß Bescheid.“, Die Blauhaarige stand auf und man konnte nun ihr hübsches weißes Kleid von oben bis unten betrachten. Sie lief an Ichigo vorbei. Verschmitzt grinste Minto sie an. „Es geht um ihn...nicht?“ „Was...!“, auch Ichigo sprang nun auf, knallrot und empört. Aber ihre Freundin lachte nur und ging weiter, sie betrat das Anwesen und verschwand darin. Grummelnd setzte sich Ichigo wieder hin und bließ die Wangen auf. „Pah!“ Ichigo dachte nur eben an das, was vor ein paar Wochen geschah. Noch lässt es ihr keine Ruhe, darüber nachzudenken brachte ihr auch nicht wirklich etwas, doch einfach alles vergessen wollte sie ebenfalls nicht. Dafür waren die Erlebnisse und Gefühle zu intensiv gewesen. Ja, gewesen. Sie seufzte. Sie erinnerte sich an das Wochenende, ihre Eltern waren nicht da und Aoyama kam zu ihr. Wie immer freute Ichigo sich ihn zu sehen und etwas mit ihm zu unternehmen, er genoss es ebenso. Am Samstagabend dann, nahm alles seinen Lauf. Sie sahen sich noch eine DVD an, kuschelten, küssten sich. „Masaya...hör auf“, flüsterte die Rothaarige. „Warum“, fragte er monoton. „Bitte, ich...“, sie drückte ihn etwas weg und wirkte traurig. Stumm nahm er seine Hand unter ihrem Shirt hervor, wirkte ebenfalls bedrückt. „Ichigo...ich liebe dich. Wir beide lieben uns. Schon so lange. Aber immer nur küssen...und kuscheln...ich...will mehr.“ Das Mädchen schluckte. „Ja...aber ich möchte noch nicht...okay?“ „Aber warum?“ „...Darum eben. Ich will einfach nicht.“ Aoyama verzog das Gesicht. Natürlich ließ er ihr Zeit, aber wie viel wollte sie davon denn noch haben? „Du liebst mich gar nicht, habe ich recht?“, stieß er plötzlich hervor. „Was?“ „Du liebst mich nicht. Darum willst du nicht weitergehen.“ „Wenn...wenn ich dich nicht lieben würde, würde ich erst gar nicht hier mit dir liegen!“ Ichigo richtete sich auf und fuhr fort: „Ich lasse mich zu nichts zwingen, nur weil der Herr es nicht abwarten kann.“ „...Aha. Bekommst du überhaupt mit, dass wir seit Monaten auf der Stelle treten?“ Sie zuckte zurück. Es war ihr durchaus bewusst. Er war ihr Freund, sie konnte nicht von ihm verlangen, dass er ewig warten würde. Aber sie wollte einfach nicht. Sie war so glücklich, als sie ihren Aoyama endlich wieder hatte, nachdem Deep Blue besiegt worden war. Doch seit diesem Tage fehlte auch etwas. Er fehlte. Seither schwirrt er ihr ständig im Kopf herum, verdrängte an manchen Tagen sogar komplett alle anderen Gedanken. Obwohl sie ihn damals nur als nervend empfand, fehlte er ihr jetzt. Jeden Tag. Er hatte so verbittert um sie gekämpft, sein Leben für sie geopfert und sie wies ihn immer und immer wieder zurück und nun war er weg. Aber das realisierte Ichigo erst später. Traurig wurde sie bei dem Gedanken und ihr Kopf schien vernebelt. Und dann gab es da aber noch ihren Freund, den sie meinte zu lieben. Doch immer, wenn es um solche Sachen wie jetzt ging, fühlte sie sich extrem unwohl. Sollte das bei einer wahren Liebe so sein? In Gedanken verneinte sie das automatisch. „Ich werde dich in Ruhe lassen.“ „Huh?“ Aoyama griff seinen Rucksack. „Ich gehe.“ Nichtssagend sah Ichigo zu, wie er aufstand, zur Tür ging und seine Schuhe anzog. Er warf noch seine Jacke über und öffnete die Tür, trat über die Schwelle. „Tschüss.“ Ichigo schwieg immernoch, blickt ihn nicht einmal an. Die Tür knallte in den Ramen. Und sie ließ ihr Gesicht in ihre Hände fallen. Es wurde immer später und Ichigo entschloss sich dazu nach oben zu gehen um zu duschen und anschließend schlafen zu gehen. Als sie dann aber noch einmal nach unten lief um etwas zu trinken, erblickte sie einen Brief, der auf dem Teppich vor der Haustür lag. „Nanu?“ Sie ging hin, hob ihn auf. Der Umschlag war nicht beschriftet. Sie öffnete ihn. „Was denn, Shirogane schreibt mir einen Brief?“ Völlig überrascht nach so langer Zeit mal wieder etwas von dem blonden Schönling zu hören, las sie den Brief und konnte es nicht fassen. Und nun war sie hier. Mit all ihren alten Mitstreiterinnen, Shirogane und sogar mit Akasaka. Bis heute hatte sie nichts mehr von Aoyama gehört, er hat sich nicht gemeldet und sie hatte nicht vor, ihn mal anzurufen oder ihm zu simsen. So hatte sie genug Zeit um ihre Gedanken zu ordnen. Doch erneut seufzte sie und stemmte ihren Kopf in ihre Hände. Irgendwie gefiel ihr die Zeit ohne Aoyama besser. Was er wohl dazu sagen würde? Ichigo hatte keine Ahnung, wie sie ihm das klar machen sollte. Minto kam zurück und setzte sich wieder zum Grüppchen. „Wie geht es Zakuro?“, fragte Retasu. „Sie schläft noch...“ Man hörte deutlich die Besorgnis aus Minto's Stimme heraus. Kurz nachdem die Mädchen beim Anwesen ankamen, fühlte sich Zakuro komisch und meinte, ihr wäre etwas schwindlig, also legte sie sich hin. Purin saß an ihrem Bett und passte auf. Minto mochte Zakuro immer noch sehr, doch aus irgendeinem Grund wollte sie, dass Purin lieber bei ihr blieb. Ichigo stand auf und nahm sich einen Teller. „Ich werde Purin etwas zum Naschen bringen und sie fragen, ob sie abgelöst werden mag.“ Sie legte ein Stück Mandarinentorte und einige Schokokekse auf den Teller und lief in das Anwesen zu den anderen beiden Mädchen. Retasu blickte besorgt, aber mit einem Lächeln auf den Lippen hinterher. „Sie kommt wieder auf die Beine, wird schon nichts schlimmes sein.“, gab Ryo von sich. Retasu sah zu ihm und nickte. Leise öffnete Ichigo die Tür zu Zakuro's Zimmer, wo sie Purin zuerst erblickte. Die schlief ebenfalls, schaffte es aber trotzdem auf dem Hocker sitzen zu bleiben. Viel größer geworden war sie nicht, nur ihre blonden Haare waren ein kleines Stück länger geworden. Aber nur ein bisschen. Die Rothaarige musste schmunzeln und fasste ihr an die Schulter und versuchte sie wachzurütteln. Nach wenigen Augenblicken fing sie an zu gähnen und rieb sich die Augen. „Mmnh, guten Morgen, Onee-chan!“, Purin lächelte sie freudig an. „Morgen? Wir haben bald wieder Abend“, Ichigo kicherte ein wenig. „Ich habe dir etwas zum Essen geholt, magst du?“, die Große hielt der Kleinen den mitgebrachten Teller entgegen, welcher dankend angenommen wurde. „Ist Zakuro mal kurz aufgewacht, während du aufgepasst hast?“ „Mh, nein, jedenfalls nicht, bevor ich eingeschlafen bin, ne.“ Purin mampfte und sah dabei zu der Schlafenden. „...Aber manchmal zuckt sie.“ „Mh...“ Ichigo fragte, ob sie nun weiter hierbleiben sollte, damit Purin zu den anderen könnte, doch diese schüttelte den Kopf. Also ging Ichigo wieder zu den anderen, sie wollte auch etwas von dem Kuchen probieren. Kaum befand sie sich in Hörweite, ergriff Ryo das Wort. „Ihr könnt euch sicher alle vorstellen, dass es einen Grund hat, weswegen Akasaka und ich euch hier herbestellt haben.“ Die Mädchen blickten ihn an. „Nach dem Sieg über Deep Blue hatten wir euch angekündigt, dass wir das Café wohl bald schließen würden aus verschiedenen Gründen. Nun, Keiichiro und ich haben weitergeforscht, was das Mew Aqua angeht und blieben außerdem in Kontakt mit den Aliens. Genaugenommen nur mit Pai.“ Verstutzt sahen die Mädchen sich an. Sie blieben in Kontakt mit den Aliens? „Und...konnten sie ihren Planeten retten?“, fragte Retasu vorsichtig. „Pai hat zusammen mit anderen Technologen und Forschern einen Weg gefunden, das bisschen Mew Aqua, was sie mitgenommen hatten, effektiv zu nutzen und konnten die Eiswüste zu einer Oberfläche umwandeln, auf der sie nun unbeschwerter leben können.“ Freude trat in die Gesichter der Zuhörenden, das waren tolle Nachrichten. „Jedoch“, fiel Akasaka dazwischen „sind dort einige der Meinung, dass das nicht reiche. Die Erde war ihr einstiges Zuhause und der Wohlstand auf ihrem Planeten gleicht dem unseren nicht im geringsten. Es herrschen immer noch Nahrungsmittelknappheit und unzureichende medizinische Versorgung, überall.“ Minto meldete sich zu Wort: „Und die, die dieser Meinung sind verlangen nun noch mehr Mew Aqua oder was genau soll das heißen?“ „Diese Rebellen sind auf den Weg zu uns. Sehr wahrscheinlich sind sie sogar schon hier.“, antwortete Ryo ihr. „Was?! Also läuft das wieder genauso wie damals ab, dass sie die Menschheit ausrotten wollen, um sich die Erde wieder zu eigen zu machen?“, Ichigo konnte es nicht fassen. Alles würde sich wiederholen! Ryo senkte überlegend den Kopf, verschränkte die Arme. „Vielleicht. Vielleicht wollen sie aber nur für Chaos sorgen und mehr Mew Aqua finden. Pai und die anderen wollen auch kommen um uns zu helfen.“ >Und die anderen...<, wiederholte Ichigo gedanklich. Taruto und Kisshu waren gemeint. „Das muss ich unbedingt Purin erzählen!“, sagte die nun entschlossene Retasu und drehte sich um, als sie Purin schon anrennen kommen sah. „Neeeeeee!! Leute, Leute...!“, rief sie, total panisch kam sie bei den anderen an und fuchtelte wild mit den Armen umher. Ihr klebte noch Kuchen an der Wange. „Etwas stimmt nicht mit Zakuro-Onee-chan...!“ --------------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe, dass es euch bisher gefallen hat^^ es wird wohl aber nur um die drei Kapitel geben, mal sehen. Tokyo Mew Mew © Reiko Yoshida & Mia Ikumi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)