Staffel 7 ~ Möge die Heilung beginnen von abgemeldet (Fiktive siebte Staffel von 'Grey's Anatomy') ================================================================================ Kapitel 32: V. Tagesende ------------------------ V. Into the blue     32. Kapitel: Tagesende   Meredith vergrub ihre Zehenspitzen im warmen Sand. Sie beobachtete mit einem traurigen Seufzen die Sonne, die sich dem Untergang näherte und Stück für Stück am Ende des Horizontes versank. Auf einen Tag folgte die Nacht. Die Dunkelheit. Ihr schauderte bei dem Gedanken Ruhig blieb sie an ihrer Stelle sitzen und seufzte nur noch einmal sehr tief auf. Warum nur war das Leben manchmal so ungerecht zu ihr? Roatán wurde finster und wieder entkam ihr ein kleines Seufzen. Schon den ganzen Tag über saß sie hier am Strand und beobachtete die Wellen, wartete darauf, dass sich irgendwas in ihrem Leben veränderte, aber es wollte nichts passieren und so blieb sie weiterhin schweigend sitzen und beobachtete einfach die Umgebung, wobei das Rauschen des Meeres im Hintergrund bestehen blieb und ihr ein kleines Lächeln auf das Gesicht zauberte. Ihre Hand wanderte kurz über ihre Wange. Zwar fühlte sie nicht mehr den Schmerz der Ohrfeige, aber der Stich in ihrem Herzen war noch immer präsent. Die Freundschaft zu ihrer ‚verdrehten Schwester’ war nun wohl unwiederbringlich ausgelöscht worden und ebenso die Ehe mit ihrem Traummann zu Ende. Meredith erhob sich und ging mit schweren Schritten – es fühlte sich an als habe sie Blei an den Füßen – über den Strand. Traurig wanderte ihr Blick umher. Jeder hier schien so gute Laune zu haben. Wie betäubt trugen ihre Füße sie durch die Menge bis hin zu der kleinen Strandbar. „Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich wieder das Mädchen von der Bar werde.“, murmelte sie und ließ sich mit einen Seufzen am Tresen nieder, um sich nur kurze Zeit später einen Drink zu bestellen ... wie es wohl den anderen gerade ging und wo sie alle waren? Meredith verdrehte die Augen und erstickte diesen Gedanken mit einem Schnaps!   Nicht jedem ging es gerade so schlecht wie ihr. Andere wiederum hatten endlich ihr Glück gefunden. April passte so perfekt in seine Arme! Ihr weicher Körper schmiegte sich an seinen heran und ihre zarten Finger ruhten in seinem Nacken. Es war ein wunderschönes Gefühl sie einfach nur zu küssen und ihre Lippen zu schmecken. So lange hatte er gehofft, dass sie diese Berührung zu ließ, aber lange Zeit schien all diese Hoffnung wie vergebens gewesen zu sein. Jetzt endlich wurde sein innerer Wunsch wahr. Ganz leicht nur umspielte ein Lächeln seine Lippen, während April immer weiter küsste, mit ihrer Zunge spielte und ihr zärtlich über den Rücken streichelte. Sie war seine Kleine. Nie wieder wollte er sie los lassen und ebenso wuchs Aprils Verlangen. Sie ließ sich vollkommen in seinen starken Armen sinken und seufzte einmal leicht auf. Es war so aufregend Jackson bei sich zu spüren. Sein Bart hinterließ ein Kitzeln auf ihrer Haut und sein heißer Kuss ein Kribbeln in ihrem Bauch. Es war einfach perfekt, was sie fühlte und so dauerte es eine ganze Ewigkeit, bis die Beiden sich wieder trennten. April atmete deutlich schneller und sowohl ihre Lippen waren von dem Kuss vollkommen gerötet, als auch ihre Wangen. Jackson befeuchtete seine Lippen kurz und streichelte ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor er seine Hände auf ihren Wangen ruhen ließ und ihr nochmal einen ganz leichten Kuss auf die Lippen hauchte. Weiter gehen wollte er nicht. April lächelte ein bisschen und drehte sich dann um. So sah sie über die Rehling hinweg auf das Wasser. Jackson legte sanft seine Arme um sie herum, stoppte allerdings in der Bewegung. Er hob eine Augenbraue und strich ihr die Haare etwas beiseite. Auf ihrer Wirbelsäule trug die kleine April doch tatsächlich ein Tattoo! “Carpe diem?“, fragte er nach und strich über den Schriftzug. Sie errötete. „Ja. Das ... ist mal Lucas Idee gewesen. Frag besser nicht nach.“, winkte sie hastig ab. “Warum wusste ich nicht, dass du ein Tattoo hast?“, fragte er nach und drückte einen Kuss auf das kleine Tattoo, woraufhin April leise kicherte. „Du hast mich noch nie nur im Bikini gesehen...“ „Und außerdem verstecken deine Haare das Tattoo sehr gut.“, stellte er fest und zog sie jetzt ganz in seine Arme. Mit einem zufriedenen Lächeln hielt er sie fest bei sich und konnte förmlich merken, wie sich April an ihn sinken ließ. Ohne einen Zweifel daran zu haben, lag sie einfach nur in seinen starken Armen und beobachtete das Wasser. Die kleine Yacht schaukelte leicht und so verstärkte sich dieser absolut geruhsame und romantische Moment noch weiter. Jackson seufzte und drückte April noch ein bisschen fester an sich heran, während sein Blick auf dem leuchtenden Wasser ruhte. „Wann fliegst du wieder zurück?“, fragte er leise nach. „Morgen schon ... hätte ich eher gewusst, dass du hier bist, hätte ich versucht länger zu bleiben.“, seufzte sie einmal auf. Leicht zogen sich seine Augenbrauen zusammen und er wirkte ein kleines bisschen nachdenklicher. „Ach, es ist doch eigentlich nur eine Woche und sobald ich wieder in Seattle bin können wir uns ja schon wieder sehen.“, versuchte er ihr die aufsteigende Traurigkeit zu nehmen. Jetzt, da er sie endlich in den Armen halten durfte, wollte er sie eigentlich auch nicht wieder los lassen. Sanft drückte er einen Kuss auf ihre Schläfe, woraufhin sich ein sanftes Lächeln auf Aprils Zügen bildete. „Wehe wenn nicht...“, flüsterte sie und legte ihre Hände auf die Arme, die ihre Schultern umschlossen. Jackson lachte noch leise auf. Beide beobachteten noch eine ganze Zeit lang das Meereswasser, bevor sie sich in die Koje kuschelten und Arm in Arm einschliefen.   Andrew gähnte. Oh ja, auf Schlafen freute er sich jetzt in der Tat auch. Drum rieb er sich seine Augen und warf noch einen letzten Blick auf seine Armbanduhr. Es war jetzt 19 Uhr. Hinter ihm lag eine lange Operation, eine hitzige Diskussion, ein Plan und so vieles mehr. Erst jetzt fühlte er die wirkliche Müdigkeit in sich aufsteigen. Er unterschrieb ein Krankenblatt und trank noch den letzten Schluck Kaffee – der mittlerweile leider kalt war – und konnte sich darüber hinaus ein kleines Gähnen nicht mehr verkneifen. Die Erschöpfung stand ihm ins Gesicht geschrieben und so rieb er sich einen Moment die strahlend blauen Augen, die er kaum noch offen halten konnte. Eine leichte Berührung auf seiner Schulter ließ ihn seinen Blick hoben und sogleich sah er in das Gesicht von Dr. Tamina Harper, die ihm mit einem breiten Lächeln auf die Schulter getippt hatte. „Harper?“, fragte er mit einem kleinen Stirnrunzeln nach. „Ich wollte Ihnen nur sagen, dass sie heute absolut grandios waren. Sie können stolz auf sich sein, denn Dank ihnen wird Toby ein ganz normales Kind werden... er hat endlich die Chance all das zu werden, von dem Sie erzählt haben.“, strahlte ihm die Anfängerin entgegen. Andy hob eine Augenbraue. „Danke... allerdings war ich nicht alleine in dem Operationssaal. Wir alle haben unseren Teil dazu beigetragen.“, sprach er nickend und drehte sich zu ihr um. Lässig lehnte er sich an den Tresen des Aufnahmebereiches und ließ seinen Blick einmal ganz ungeniert über sie gleiten. Sie sprudelte gerade so über vor Glück und das entlockte ihm doch tatsächlich ein sanftes Lächeln. All die Anspannung der vergangenen Stunden viel von seinen Schultern und so konnte er endlich locker lassen. „Unsinn. Sie hätten das auch ganz alleine geschafft.“, lächelte sie ihn an. „Ich glaube nicht. Immerhin hatte ich die beste Kardiochirurgin bei mir... die Göttin schlecht hin.“, neckte er sie dann ein wenig. Tamina schnitt eine kleine Grimasse. „Das Sie auch immer noch darauf rumreiten müssen. Ich wollte mir nur ein bisschen Mut machen“, betonte sie noch einmal ganz energisch. Es war wirklich zum verrückt werden wie sehr er sich noch immer über die Situation von vor ein paar Wochen amüsierte. „Das hat doch nichts damit zu tun, dass ich mich lustig mache. Vielleicht entsprechen die Worte auch ganz einfach der Wahrheit.“, lachte er auf. “Natürlich, McTattoo.“, rollte sie mit ihren Augen, woraufhin ein schiefes Grinsen entstand. „Den Spitznamen werde ich wohl auch nicht mehr los...“, seufzte er auf. “Tja. Vielleicht werden Sie ja irgendwann Mc Awesome...“, grinste sie ihn breit an. Das er absolut fantastisch aussah und noch dazu der wohl schönste Mann im Krankenhaus war, brauchte sie gerade wohl nicht noch extra betonen. Er wusste das sicherlich schon. Andrew lachte einmal auf, befeuchtete sich seine Lippen und beugte sich ein wenig zu ihr hinunter. Sogleich beschleunigte sich Taminas Herzschlag auf erschreckende Weise. „Vielleicht will ich das ja auch für Sie sein. Wer weiß?“, sprach er. Der unverkennbare Klang seiner Stimme ließ sie leicht frösteln und die Gänsehaut verstärkte sich sogar noch weiter, als er die Hand hob und ihr eine Strähne aus dem Gesicht streichelte, die so vorwitzigerweise aus ihrem Zopf gerutscht war. Die beiden Chirurgen sahen einander schweigend an. So viele Fragen schienen in Taminas Kopf zu explodieren und alle liefen nur auf eine Antwort hinaus: Küss ihn!! Leider unterbrach eine vorbeieilende Schwester des Pflegepersonals die knisternde Stimmung. „Dr. Gallagher?“, rief eine Krankenschwester, woraufhin er seinen Blick hob und zu ihr schaute. „Ja?“, fragte er nach und streichelte noch einmal leicht über die Wange von Tamina. „Jemand verlangt nach ihnen. Behandlungsraum drei.“, klärte die durchaus gehetzte Krankenschwester ihn auf. Wie vor jedem Beginn der Nachtschicht musste noch viel erledigt werden. “Wer?“ Andrew runzelte seine Stirn. „Sie sagt, sie sei ihre Frau.“, erwiderte die Krankenschwester und huschte um die nächste Ecke. Tamina sah Andrew entsetzt und zugleich fragend an. Langsam nur zog er seine Hand zurück und sogleich verschwand der freudige und liebevolle Ausdruck aus seinen Zügen. Stattdessen bildete sich über den Augenbrauen in paar kleine Fältchen, ebenso runzelte er seine Stirn. Die Besorgnis war ihm deutlich anzusehen. „...Ihre Frau?“, wiederholte die junge Anfängerin und wirkte gelinde gesagt ziemlich erschrocken. Das er eine Tochter hatte, wusste sie, allerdings hatte sie wohl all die Zeit nicht wahr haben wollen, dass es auch eine Mutter zu seiner Tochter gab... Andrews Ehefrau... Schweigend standen beide voreinander. An Schlafen war jetzt nicht mehr zu denken. Die Müdigkeit war wie weggepustet.   Callie entwich ein kleines, aufgeregtes Quietschen und Arizona schlug ihre Hände vor ihren Mund. Beide Frauen hatten ihre Karten und den Kellner der neben ihnen stand vollkommen vergessen! Stattdessen starrten sie hinüber zum Tisch von Mark und Lexie, ebenso wie sich sämtliche Augenpaare der anderen Gäste auf sie richteten. Noch immer starrte Lexie ihn ungläubig an, als er die Serviette wieder beiseite legte und sich wie in Zeitlupe von seinem Stuhl erhob. Der kleine Ring in ihren Fingern glitzerte und funkelte und ebenso leuchteten seine magischen und tief blauen Augen. Mark ging vor Lexie auf die Knie und ihre Augen weiteten sich noch ein kleines Stückchen mehr. Sie hatte mit Vielem gerechnet! Aber nicht damit!! Mark nahm ihre Hand und er griff den kleinen Ring. In dem Restaurant erstarben alle Gespräche und stattdessen beobachteten die Menschen gespannt und ergriffen die kleine romantische Situation, die sich ihnen bot. „Alexandra.“, setzte er an und wählte ganz bewusst ihren vollen. „... Lexie ... kleine Grey.“, schmunzelte er dann allerdings, woraufhin ein kleines Lächeln auf den Zügen der jungen Frau aufblitzte. Ihr Herz schlug wie verrückt. Es war absolut magisch. Sie vermochte es nicht ihren Blick von ihm zu nehmen. Andächtig lauschte sie seinen sanften Worten. „Ich liebe dich, von ganzem Herzen und schon seit so vielen Jahren. Immer wieder muss ich aufs Neue erkennen, dass mein Leben ohne dich keinen Sinn mehr hat. Was bringt es mir dich aus der Ferne zu bewundern, wenn ich dich immer nur in meine Arme nehmen will. Mein größer Wunsch ist es mein Leben mit dir zu teilen, dich durch die finsteren Zeiten zu begleiten und auch mit dir all die wunderschönen, leuchtenden, hellen Tage und Zeiten zu erleben. Du bist es. Die Einzige, die ich jemals von ganzem Herzen geliebt habe und ohne die mein Leben nur wie ein Schatten ist. Wenn du nicht bei mir bist, dann fühle ich mich leer, beinahe so, als hätte ich all meine Farbe verloren. Lass uns all das vergessen, was uns immer wieder entzweit hat und lass uns das leben, was uns stets wieder zusammenführt: Die Liebe. Diese reine, unverwechselbare Liebe, die mich sogar dazu bringt mich vor dich zu knien.“, sprach er und Lexie lächelte wieder flüchtig. „Alexandra Grey: Willst du mich heiraten...?“, fragte er. Ein kleines Raunen ging durch die Menge, das Mark gekonnt ausblendete. Lexie nickte eifrig. „Ja... ja ... ... ich ...“ Ihr fehlten die Worte und so schniefte sie auf. „Ja!“, stieß sie noch einmal auf und schenkte Mark ein freudiges Lächeln. Sanft nahm er den Ring und schob sie auf ihren Finger. Das Saphir und die Diamanten funkelten ihr entgegen. Der Ring passte wie angegossen. „Oh Mark.“, flüsterte Lexie, sprang auf und fiel ihm um den Hals! Ohne sich noch weiter von ihren trüben Gedanken zurückhalten zu lassen, küsste sie ihn innig und leidenschaftlich. Mark erhob sich, ohne dabei seine Arme von ihr zu nehmen und hielt die kleine Grey endlich, nach so lange Zeit wieder bei sich. Arizona lachte und sprang Callie freudig um den Hals. „Mission Amor bei Mark und Lexie ist geglückt.“, lachte sie freudig und konnte sich eine kleine, ergriffene Träne nicht verkneifen. Die Besucher des Restaurants applaudierten und auch der ein oder andere Gast war zu Tränen gerührt, ebenso das Personal. Lexie und Mark nahmen nichts mehr um sich herum wahr. Sie lagen sich in den Armen und küssten einander innig. Endlich. Nach so langer Zeit hatten sie sich wieder.    ~*~   „Vergiss den heutigen Tag nicht, denn er ist der Anfang von der Ewigkeit. Vom Immer. Immer Dein. Immer Mein. Immer Uns. Wenn sich zwei Seelen finden und einander lieben, dann ist die Ewigkeit das mindeste, was man haben will.  Zwei Herzen schlagen im Einklang und lassen uns all die Traurigkeiten vergessen. Kein Warum, kein Wieso zählt mehr, es sind du und ich allein. So soll es sein. Für die Ewigkeit.“   Meredith Grey Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)