Staffel 7 ~ Möge die Heilung beginnen von abgemeldet (Fiktive siebte Staffel von 'Grey's Anatomy') ================================================================================ Kapitel 24: IV. Neue Horizonte ------------------------------ Liebe mich dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am meisten. (Meredith Grey) ~*~ IV. Das Paradies   24. Kapitel: Neue Horizonte „Ich bin schwanger.“, flüsterte Arizona. Callie erstarrte zur Salzsäule und versuchte die Worte von ihrer Partnerin irgendwie zu begreifen, aber es drängten sich ihr viel zu viele Fragen auf. Sie schluckte und legte ihren Kopf auf die Seite. Atmete tief durch und trat einen Schritt zurück. Sie öffnete ihren Mund um etwas zu sagen, doch verließ kein einziges Wort ihre Lippen. Arizona sah sie all die Zeit an und streckte schließlich ihre Hand nach ihr aus. Callie warf einen Blick auf die zierlichen Finger von Arizona und gleich darauf auf ihren Bauch. Wieder schluckte sie, doch der dicke Kloß in ihrem Hals wollte nicht verschwinden und auch nicht der Nebel, der in ihrem Kopf herrschte. Da Calliope nicht dazu in der Lage war zu sprechen ergriff Arizona das Wort. „Es war vor einigen Wochen. Ich und die kleine Grey waren unterwegs und ich habe viel zu viel getrunken, was definitiv keine Entschuldigung für all das sein soll. Ich hoffe lediglich, dass du mich ein kleines bisschen verstehst... ich bin also im Bett eines Mannes gelandet und du kannst dir sicher vorstellen wie ich mich gefühlt habe... es war alles so schrecklich falsch und ich habe es nicht über mich gebracht es dir zu sagen. Auch nicht, als ich erkannte, dass ich schwanger bin. Aus sehr naiven und egoistischen Gründen: Ich wollte dich nicht verlieren, weil ich dich liebe. Im Moment habe ich furchtbare Angst, dass das passieren wird, zumal ich nicht weiß, wie ich das alles hier alleine schaffen soll. Ich wollte nie Kinder ... doch dann bist du in mein Leben getreten und hast dafür gesorgt, dass sich meine Ansichten verändern. Die Angst ist geblieben und ... Callie ich brauche dich um das hier alles durchzustehen. Ich brauche dich, wie die Luft zum Atmen, weil ich ohne dich weder leben noch lieben kann.“, schniefte Arizona und sah kurz auf ihre Hand herab. „Ich verlange nicht, dass du mir verzeihst und das gleich wieder alles heiter Sonnenschein ist, aber bitte, gib uns die Chance... uns drei.“, flehte sie dann beinahe. In ihren Augen schimmerten ein paar Tränen, die Callie nicht bemerkte. Sie starrte nur in das Nichts und versuchte all die Worte, die auf sie hernieder prasselten zu verstehen, was in Anbetracht des Schockmoments alles andere als einfach war. Langsam zog Arizona ihre Hand zurück und ließ resigniert ihren Kopf hängen. „... es tut mir Leid.“, nuschelte sie dann noch und betrachtete ihre Fußspitzen. Die Einsamkeit machte sich in ihr breit, weshalb sich eine kleine Träne den Weg über ihre Wange nach unten bahnte. Die unendliche Einsamkeit hielt Arizona fest umschlungen, als sie eine sanfte Berührung auf ihrer Wange fühlte. Callie wischte die Träne ihrer Lebensgefährtin fort und legte einen Finger unter ihr Kinn. So war Arizona gezwungen sie wieder anzuschauen. „Versprichst du mir etwas...?“, fragte Calliope leise. Arizona nickte und biss sich auf die Unterlippe. „Trink nie wieder. Lüg nie wieder. Verheimliche mir nie wieder etwas.“, raunte Callie ihr mit einem sanften Lächeln zu. Erneut nickte Arizona und atmete einmal tief durch. „Wir bekommen ein Baby...?“, fragte Callie noch einmal nach und legte – nach einem kurzen Zögern – ihre Hand auf Arizonas Bauch. Diese schluchzte laut auf. „Ja! Wir bekommen ein Baby!“ Von ihren Gefühlen überwältigt, schloss sie ihre Arme um Callie und kuschelte sich ganz fest an sie heran, woraufhin die Mexikanerin ein wenig auflachte. „Weißt du was?“ “Was weiß ich?“, fragte Arizona und atmete den Duft ihrer Lebensgefährtin ein. Ihr war so, als ob ein schwerer Stein von ihrem Herzen gefallen war. Mit einem Mal war sie wie befreit, fühlte sich leicht wie eine Feder und das Glücksgefühl durchströmte sie warm. „Ich dachte du hast eine Affäre mit Lexie.“, stellte Callie fest, woraufhin Arizona einmal laut auflachte. „Ich bitte dich, Calliope, als ob dir jemand das Wasser reichen könnte. Du bist die Eine und meine Einzige, die ich brauche um glücklich zu sein.“, raunte Arizona und löste sich ganz etwas. So legte sie ihre Hände auf die weichen Wangen von Callie und strahlte sie an. Das Vertrauen zwischen beiden war erschüttert, aber die Liebe war so viel mächtiger und schaffte es selbst solche Qualen hinter sich zu lassen. Callies Finger lagen auf der Hüfte von Arizona und so lächelten sich Beide freudig an. Im nächsten Moment berührten sich schon ihre Lippen. Auf einmal waren all die Sorgen wie vergessen. Nur noch das Glück und die Liebe war da... und das reichte auch vollkommen für die Zwei. Meredith lag auf dem Bett und starrte an die Decke, als sich die Tür öffnete. Sogleich setzte sie sich auf und erblickte Derek. „Hey...“, flüsterte sie und lächelte ihn dann an. Ein warmes Gefühl der Erleichterung durchströmte die junge Frau, denn mit der Rückkehr ihres Mannes hatte sie nicht gerechnet. Allerdings erstarb dieses kleine Lächeln sehr schnell. Derek schloss die Tür hinter sich und trat auf sie zu. „Ich habe nachgedacht...“, setzte er an. Meredith schluckte. „Über was...?“, flüsterte sie leise. „Kannst du dir das nicht denken? Über uns.“, antwortete Derek und seufzte einmal schwer auf. „Und?“ Meredith drückte ihre Lippen fest aufeinander und knetete ihre Hände nervös ineinander. Sie kannte diesen starren Ausdruck auf Dereks Gesicht. „Ich werde ausziehen, Meredith. Ich kann nicht mehr bei dir bleiben und gute Miene zum bösen Spiel machen.“, klärte er sie ohne große Umschweife auf. Sie schluckte schwer und wieder kullerte ihr eine Träne über die Wange. „... wieso? Wegen dem Baby...?“ „Nein, Meredith!! Verdammt noch mal, denkst du eigentlich irgendwann auch nach??!“, fuhr er sie  mit einem Mal laut an, wodurch sie zusammen zuckte. Erschrocken sah Meredith zu ihm auf. „Was meinst du...?“, fragte Meredith nach und zitterte ein bisschen. Ihre Hände waren ganz kalt und ebenso kühl war der Ausdruck in Dereks blauen Augen. „Seit Jahren schon läufst du durch die Gegend wie ein geprügelter Hund. Ich bin es Leid dich ständig aufzufangen und aufzubauen, nur weil du es nicht schaffst das Leben zu genießen. Du stürzt von einem Loch in das nächste und verlangst von deiner Umwelt, dass sich gleich alles um dich dreht und sich jeder um dich kümmert. Hast du dich nie gefragt, warum sich Cristina von dir abwendet? Ich halte dieses Selbstmitleid in dem du dich suhlst nicht mehr aus. Es macht mich kaputt immer wieder deinen Helden spielen zu müssen, nur weil du nicht dazu in der Lage bist dein Leben zu führen. Du solltest langsam damit anfangen gut zu dir zu sein!! Doch stattdessen forderst du es immer nur von anderen ein! Ja, du hast unser gemeinsames Kind verloren. Das kann passieren, aber anstatt es mir zu sagen, verkriechst du dich lieber in dein Schneckenhaus und wartest dann darauf, dass ich dich aus deinem Loch ziehe, damit du nicht mehr darüber nachdenkst! Meredith, du musst langsam selber die Kraft haben wieder aufzustehen! Du brauchst den Entschluss dazu glücklich zu leben, denn ich kann dir das nicht mehr geben und ich will es jetzt auch gar nicht mehr versuchen. Wenn ich mich im Spiegel anschaue erkenne ich mich selber nicht mehr wieder. Ich habe jeden Tag aufs Neue ein Stück von mir aufgegeben um dich vor dem Ertrinken zu bewahren, aber das muss jetzt aufhören.“, erklärte Derek und sparte dabei nicht an Gestik und Mimik. Meredith saß stumm auf dem Bett und sah mit leidendem Gesichtsausdruck zu der Liebe ihres Lebens auf, doch diese schien keine Einsicht mit ihr zu haben. Stattdessen wandte er sich jetzt ab und schnappte sich seine Tasche. „Wo willst du hin?“, fragte Meredith verwirrt. „Weiß ich noch nicht und es hat dich auch nicht mehr zu interessieren. Kümmere dich jetzt endlich um dich, Meredith!“, betonte er nochmal energisch und verweilte kurze Zeit im Türrahmen, bevor er den Raum verließ. Seine Ehe war vorbei. Die Liebe zu Meredith würde zwar nie ganz verschwinden, aber es war an der Zeit Neuland zu betreten. Endlich hatte er genügend Kraft, Mut und Zuversicht gefunden, um sich von den Fesseln des Zögerns zu befreien. Seine Kraftreserven waren erschöpft und so musste Meredith jetzt endlich selber an sich arbeiten um wieder glücklich zu werden. Sie saß unbewegt auf dem Bett und sah auf die geschlossene Tür. „... aber ich brauche dich, Derek.“, wisperte sie leise. Wieder ließ sich Meredith auf das Bett sinken. Die unendlich Leere machte sich in ihr breit, weshalb sie auch leise zu schluchzen begann. Während Meredith vor Trauer schier zerfloss hatte jemand anderes absoluten Spaß am Leben. Cristina schob sich mit einem freudigen Lächeln durch die Menschenmengen und ließ dabei immer wieder ihren Blick schweifen. Das spanische Lied animierte sie ein bisschen zum mittanzen und natürlich schaffte sie es so, auch das letzte bisschen Sorge aus ihrem Herzen zu verbannen. Ihr Leben war perfekt, auch wenn ihr von Zeit zu Zeit ihre beste Freundin fehlte. Mit wachsamen Augen folgte Owen ihr, denn natürlich wollte er vermeiden, dass sich irgend ein Spanier womöglich in seine Asiatin verguckte, die gerade die pure Lebensfreude ausstrahlte. „Ich dachte du bist müde...“, rief Owen Cristina nach, die einen Blick über ihre Schulter warf und ihn schelmisch angrinste. „Ich glaube das hab ich vergessen.“, lachte sie dann auf. Owen hob eine Augenbraue. „So ist das also. Ich glaub, dann sollte ich dich daran erinnern, dass du ins Bett wolltest.“, grinste er schelmisch und schob sich an sie heran. Sanft platzierte er seine Hände auf ihrer Hüfte und mit einem sanften Ruck zog er sie auch schon zu sich. Cristina kicherte auf. „Ach, im Moment ist es doch so schön hier.“, seufzte sie zufrieden und legte ihre Hände zärtlich in seinen Nacken. Dabei bewegte sie sich etwas weiter zum Rhythmus der Musik. Es war ein herrlicher Moment, wie sie sich gerade mit einem zufriedenen, kleinen Seufzen eingestand. So konnte es bleiben. „Cristina...?“, raunte Owen ihr zu und lehnte seine Wange dabei an die ihrige. „Was ist?“, fragte sie nach und tänzelte mit ihm weiter über die Tanzfläche. Keine anderen Personen nahm sie um sich herum wahr. Es zählte nur Owen. „Dir geht es gerade gut?“ Sie nickte und legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab. „Dir nicht?“ „Doch, natürlich geht es mir gut. Wie könnte es mir auch gerade schlecht gehen.“ Zufrieden streichelte er über ihren Rücken und auch wenn er sich nicht ganz so gekonnt zu den Klängen der Musik bewegte, gab er sich alle Mühe. „Dann ist ja gut. Ansonsten hätte ich mir ernstlich überlegen müssen, ob ich nicht doch ins Bett will.“, lachte Cristina auf, woraufhin Owen seinen Kopf ein bisschen schüttelte. „Wie ich heute schon gesagt habe. Du bist einfach unersättlich.“, stellte er fest und stupste ihre süße Nase mit der seinigen an, um ihr gleich darauf einen sehr innigen Kuss zu geben. „Liegt wahrscheinlich am Wetter.“, kicherte Cristina gegen seine Lippen und ließ ihren Kopf gleich darauf in den Nacken fallen. Der Sternenhimmel strahlte hell über ihren Köpfen. Owen hob sie leicht ein bisschen nach oben und drehte sich so mit ihr, woraufhin Cristina wieder auflachte. „Müde?“, fragte Owen. Cristina schüttelte verneinend ihren Kopf, zuckte dann aber mit den Schultern. „Willst du...?“ Cristina seufzte zufrieden und ließ sich von der Atmosphäre ganz einfach mitreißen. „Ja ich will.“, seufzte sie auf. Owen zog eine Augenbraue hoch. „... zum Ferienhaus zurück...“, beendete er seinen Satz. Die Asiatin blinzelte einmal verdutzt. War sie gerade der Annahme gewesen, dass Owen ihr einen Antrag machte. Beide sahen sich ein paar Sekunden überaus verwirrt an, denn auch er schien deutlich zu begreifen, was Cristina mit ihren simplen Worten gemeint hatte. Augenblicklich schlich sich ein kleiner Rotschimmer auf ihre Wangen. Um der doch sehr heiklen Situation auszuweichen drückte sie eilig ihre Lippen auf Owens, der jedoch seinen Kopf zur Seite drehte. „Hast du gerade gedacht, ich mach dir einen Antrag...“, fragte er und stellte Cristina auf ihre Füße zurück. Sie nickte, hob die Schultern und drehte sich dann schnell um. „Ich glaub das machen die Cocktails.“, rief sie hastig und schob sich durch die Menge. Verwirrt sah Owen ihr nach. „Das machen sicher nicht nur die Cocktails.“, murmelte er und kratzte sich an der Wange. Cristina blieb in der Menge stehen und streckte ihre Hand nach ihm aus. „Kommst du...?“, fragte sie. Nach wie vor schaffte sie es nicht, dass ihre Wangen wieder eine normale Farbe annahmen. Viel zu peinlich war ihr die Situation. Owen nickte und schnappte sich grinsend ihre Hand. „Na wenigstens hättest du ja gesagt.“, stellte er lachend fest, woraufhin Cristina ihn in die Seite boxte. „Hör auf dich über mich lustig zu machen. Ich hab nur zu viel getrunken.“, murrte sie leise. „Ja ja. Schieb das nur darauf.“, scherzte Owen und verließ mit ihr das kleine Fest, um den Weg zurück zum Haus einzuschlagen. ~*~ Liebe ist ein unmögliches Gefühl, dass nicht leicht zu bekämpfen ist. Viele Menschen behaupten, dass die Liebe das schönste auf der Welt ist, aber ich bin da mittlerweile anderer Ansicht. Ich glaube, dass die Liebe einen Menschen verwundbar und schwach macht und irgendwann lässt sie einen im Stich. Manche erst im Alter, manchmal auch viel zu früh. Spätestens dann, wenn die Liebe zur Qual wird, erscheint einem der Hass eine günstige Alternative. (Meredith Grey) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)