Staffel 7 ~ Möge die Heilung beginnen von abgemeldet (Fiktive siebte Staffel von 'Grey's Anatomy') ================================================================================ Kapitel 19: IV. Roatán ---------------------- » Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen. « (Lucius Annaeus Seneca, Römischer Philosoph, Dramatiker und Staatsmann) ~~ Mai ~~ Am ersten Mai betraten die Chirurgen nichts ahnend das Krankenhaus. Cristina war unglaublich wütend auf Burke, denn dank ihm musste sie ihre Wohnung, die ihr in den letzten Jahren doch sehr ans Herz gewachsen war, räumen. Wie gut, dass Owen auch eine kleine Behausung hatte. In irgendeinem Hinterhof über einer Kneipe! Es gab einfach einen Grund, warum Owen ihre Wohnung immer vorgezogen hatte. Sie hockte in diesem Loch fest und musste noch zu allem Überfluss erfahren, dass Webber hingeworfen und Burke übernommen hatte! Großartig. Jetzt war dieser Idiot auch noch ihr Chef! Ein Chef der es ihr nicht gerade einfach machte, denn wie sich herausstellte bekam jeder Chirurg absolut neue Dienstpläne… Cristina und Owen hatten komplett konträre Schichten! Nicht nur, dass sie sich in der Arbeit kaum noch über den Weg liefen, auch die gemeinsame Freizeitplanung fiel flach und das war momentan eine sehr schwer zu ertragen, denn sie gewöhnten sich gerade erst wieder aneinander! Wenigstens blieb da noch die Urlaubsplanung, die Cristina wieder ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte. Schon in drei Monaten konnten sie in ihren lang herbeigesehnten Urlaub starten und natürlich zauberte ihr das ein kleines, vorfreudiges Lächeln auf die Lippen. Bei Meredith und Derek verlief nicht alles ganz so positiv, wie zuerst erhofft. Natürlich, ein Neuanfang war eine grandiose Chance für McDreamy und dem Mädchen aus der Bar. Doch auch wenn beide bemüht waren, sich wieder anzunähern, war die Schlucht zwischen ihnen schier unüberbrückbar und jeden Tag entfernten sich beide weiter voneinander. Derek begann sogar – gemeinsam mit Mark – Segelunterricht zu nehmen. Für Meredith sehr schwer mit anzusehen, aber langsam akzeptierte sie, dass Derek und sie nie wieder das Traumpaar von früher wurden. McDreamy war nicht mehr länger McDreamy, sondern nur noch McHope. Die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt, aber Meredith sah schwarz für ihre Ehe. Die Probleme von Arizona schienen von Tag zu Tag größer zu werden, denn Callie lebte dank Burkes Nettigkeiten jetzt bei ihr! Jeden Tag aufs Neue stand sie mit dem festen Vorsatz auf, ihr von der Schwangerschaft zu erzählen, aber sie brachte es einfach nicht übers Herz. Nur Lexie war eingeweiht und diese bewies wahre Freundinnenqualitäten, indem sie Callie nichts verriet und Arizona beistand, die immer wieder dankbar für jede noch so kleine Hilfe war. Burke übernahm das Kommando des Krankenhauses. Seine erst Tat war die Festeinstellung von Andrew Gallagher – alias McTattoo. Außerdem baute er die Kardiochirurgie noch weiter aus. Fester Bestandteil waren Cristina Yang, Jackson Avery und Tamina Harper. Drei durchaus fähige Chirurgen, die sich nun auf den Fachbereich der Kardiochirurgie festlegen konnten. Eine große Chance aber auch dementsprechend viel Arbeit, denn Andrew erwies sich als überaus strenger Lehrmeister. Bailey war ein Schäfchen gegen ihn. Wenn er sagte spring, dann blieb den Drei nichts anderes übrig, als zu fragen wie hoch sie springen sollten! Er dominierte die Kardiochirurgie, war aber weiterhin ein absoluter Gott in seinem Gebiet und – was vor allem Cristina ihm hoch anrechnete – er scheute sich auch nicht davon Burke die Meinung zu sagen. Zwischen den beiden flogen regelmäßig lautstark die Fetzen. Jackson kam das aber sehr gelegen, denn so konnte er wenigstens den Verlust von April besser überarbeiten. Trotz anfänglicher Hoffnung kehrte sie nicht zurück ins Krankenhaus… ~~ Juni ~~ … und im Juni zog sie sogar endgültig aus. Der Kontakt zwischen den beiden Chirurgen ebbte mehr und mehr ab, bis das große Schweigen Einzug hielt. Auch wenn Jackson sie jeden Tag aufs Neue vermisste, blieb ihm nichts anderes übrig, als ihren Verlust zu verarbeiten und sich Hals über Kopf in die Arbeit zu stürzen. Aber er litt. Sehr sogar. So sehr, dass selbst Cristina Mitleid mit ihm bekam und ihn kurzum einlud, den Urlaub in der Karibik mit ihr und Owen zu verbringen. Brummig wie er war, willigte er ein. Der Pärchenurlaub wurde also zum Dreier-Urlaub, wäre da nicht noch Derek und Mark. In der letzten Zeit war die Freundschaft zwischen Owen, Derek und Mark noch weiter gewachsen und gereift und die beiden Männer waren durchaus eifersüchtig, wen sie von dem schönen Inselurlaub hörten. Es kam wie es kommen musste, auf einmal waren sie zu …. Sechst, denn Derek wollte Meredith nicht einfach so im verregneten Seattle sitzen lassen, außerdem wollte er der Ehe eine Chance geben. ~~ Juli ~~ Im Juli sank die Laune der Chirurgen noch weiter in den Keller, denn Burke war wie ein fieser, hinterlistiger Sklaventreiber, der keine Chance unversucht ließ um es den Chirurgen besonders schwer zu machen. Cristina wurde so etwas in der Art, wie seine persönliche Leibeigene, die ihm bei jeder Operation zur Seite stand und Gallagher wurde mehr und mehr zu seinem Gegenspieler, den er gegen sich aufbrachte. Jeder Chirurg misstraute dem Anderen erheblich und immer weiter sank die Freude jeden Tag in die Arbeit zu gehen. Eine Operation folgte der nächsten. Immer mehr neue Geräte wurden angeschafft und immer mehr wurde von den Ärzten verlangt. Burke trieb sich erbarmungslos zu Höchstleistungen an und machte sich damit wenige Freunde. Eines Abends – als Arizona Owen und Callie Cristina ihr Leid klagte – kamen zum kleinen Urlaub  auch noch mehrere Personen hinzu. Mittlerweile waren sie zu neunt, denn Meredith hatte sich sehr für ihre Schwester ausgesprochen. Für Cristina ein Grund besonders brummig zu sein, denn eigentlich sehnte sie sich nur nach ein bisschen Zweisamkeit mit Owen, aber das konnte sie jetzt vorerst vergessen. Stattdessen sollte es am 01. August endlich los gehen und jeder von ihnen sehnte sich nach dem Urlaub. Endlich raus aus dem Alltag und weit weg von dem Krankenhaus um Sonne und neue Kraft zu tanken. ~~ August~~ Am 01. August war es dann endlich soweit. Der lang ersehnte Tag war gekommen! Trotz Burkes ständigen Wutanfällen und mehreren Versuchen diesen Urlaub zu verhindern, hatten sich die Chirurgen durchgesetzt. Cristina und Owen, Meredith und Derek, Callie und Arizona, ja selbst Mark, Lexie und Jackson hatten Urlaub. Seit Jahren! Chirurgen machten in der Regel keinen Urlaub. Jetzt hatten sie ihn sich redlich verdient und natürlich freute sich ein jeder ganz besonders auf die vierzehntägige Reise in die Karibik. Die kleine Insel Roatán hieß sie willkommen!!   ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ IV. Das Paradies   19. Kapitel: Roatán „Insel Roatán - Die Insel mit türkisgrünem Wasser, traumhaften weißen Stränden und ganzjährig mildem Klima, gehört zu der wenig bekannten karibischen Inselgruppe Islas de la Bahia. Sie ist ca. 60 km vom honduranischen Festland entfernt und ein Teil des zweitgrößten und schönsten, 200 Millionen Jahre alten Korallenriffs, welches sich entlang der Küsten von Belize bis Honduras erstreckt. Es ist ein in engsten Insider-Kreisen bekanntes Tauchparadies. Für Nichttaucher gibt es die Möglichkeit, täglich eine andere romantische Traumbucht in "privaten" Besitz zu nehmen. Die schönsten versteckten "Paradiese" erreicht man zu Fuß, mit dem Boot oder zu Pferd.“, las Cristina gut gelaunt aus ihrem Reiseführer vor. Nach einem mehrstündigen Flug und oftmaligem Umsteigen hatten sie es doch tatsächlich an den Ort ihrer Träume geschafft. Es war das Paradies auf Erden. Derzeit 43 Grad, lange, weiße Sandstrände und Wasser, das zum Tauchen, Schwimmen und Segeln anlockte. Kurzum: Cristinas derzeit wohl größter Traum wurde wahr! Owen schmunzelte und spähte über den Rand seiner Sonnenbrille hinweg zu seiner vollkommen euphorischen Lebenspartnerin. Cristinas Locken waren aufgrund der Luftfeuchtigkeit noch krauser geworden und hatten sich letzenendlich nur durch einen Hut bändigen lasse... Jackson lehnte an der Fensterscheibe des Taxis, mit Ohrenstöpseln. So sah er hinaus und beobachtete die zahlreichen Strände, die an ihnen vorüber zogen. Er war ziemlich erledigt von der ganzen Fliegerei. Er atmete erleichtert auf, als die beiden Taxis vor einer gigantischen Ferienanlage hielten. „Das ist es?“, flüsterte Meredith, als sie aus dem Wagen stieg. Cristina reagierte wie sooft nicht auf ihr beste Freundin, sondern sauste schon die Stufen nach oben. Als Besitzerin des Schlüssels war sie auch die erste Person, die das Ferienhaus betrat. Freudig lachend verschwand sie im Inneren. „Du kannst das als ein Ja auffassen.“, lachte Owen und warf Meredith einen kleinen Blick zu. Derek war mit seinen Augen ganz wo anders. Er starrte hinaus aufs Meer und beobachtete die ganzen Boote und Schiffe mit einem sehnsüchtigen Blick. Meredith nickte und hackte sich frohen Mutes bei ihrem Mann unter. Vielleicht bestand ja noch Hoffnung für sie. „Keine Sorge, du wirst schon noch früh genug zu deinem Boot kommen…“, lächelte sie ihm munter zu. Marks Blick folgte Cristina, die wie ein Wirbelwind das neue Eigenheim in Beschlag nahm, und er schüttelte entrüstet seinen Kopf, bevor er Owen einen kleinen Schubs verpasste. „Was auch immer du ihr ins Glas gekippt hast, ich will da auch was davon!“ Er lachte auf, denn Wirbelwind Cristina war bereits im Inneren des Hauses verschwunden. Owen eröffnete es einen vollkommen neuen Blick auf Cristina, denn noch nie zuvor hatte er sie so ausgelassen und lebensbejahend erlebt. Er schmunzelte. „Das macht das gute Wetter....“, gab er mit einem Schulterzucken zurück und schon folgte er seiner Partnerin nach drinnen. Ebenso wie von außen, war die Lokalität auch von innen absolut prachtvoll! Das Ferienhaus bot jeden erdenklichen Luxus und so konnte es den Ärzten gar nicht mehr schlecht gehen. Owen fand Cristina nur wenige Momente später – immerhin musste er nur ihrem glückseligen Kreischen folgen. Sie hatte sich das Kleid vom Leib gerissen, trug nur noch ihren Bikini und sprang freudig auf dem Bett herum. Der Anblick brachte Owen erneut zum Auflachen. In der Zwischenzeit hatten auch die restlichen Personen das Ferienhaus betreten. Die Zimmerverteilung ging schnell von statten: Meredith und Derek und Callie und Arizona bezogen jeweils ein Doppelzimmer, Lexie übernahm das Einzelzimmer und Jackson und Mark ... tja, den beiden Männern blieb auch nichts anderes übrig, als sich mit den Gegebenheiten abzufinden und ebenso in das vierte Doppelzimmer zu ziehen. Callie trat mit einem begeisterten, spanischen Ausruf in ihr Zimmer und lief sofort hinüber zur Balkontür um die herrliche Meeresluft herein zu lassen. „Oh, ich liebe diesen Ort jetzt schon…“, strahlte sie förmlich und warf einen kleinen Blick zu ihrer Lebensgefährtin, die ein bisschen blass um die Nasenspitze war. Schon in den letzten Wochen hatte Callie das ständige Gefühl Arizona könnte krank werden. „Gefällt es dir hier nicht?“, fragte sie daher nach und trat beschwingt auf die blonde Chirurgin zu, die natürlich dementsprechend schweigsam war. Noch immer schwebte die Lüge über ihnen wie ein Damoklesschwert und langsam zeichneten sich die ersten Ansätze eines Babybauches ab. „Doch. Es ist toll hier. Absolut gigantisch.“, lächelte Arizona und strich sich durch die langen, blonden Haare. „Ich bin nur schrecklich müde, weißt du.“ Es klopfte an der Tür und Lexie schob ihren Kopf herein. „Hey …“, lächelte sie scheu. „… hast du kurz Zeit?“ Callie seufzte auf. In den letzten Wochen beschäftigte sich Arizona zu oft mit der kleinen Grey. Sie tuschelten miteinander und verstummten immer dann, wenn sich Callie näherte. „Ja, ich hab Zeit … ich bin gleich wieder da.“, lächelte sie liebevoll und drückte Callie noch einen eiligen Kuss auf die Lippen, bevor sie Lexie nach draußen folgte. Derek stellte die beiden Taschen ab und ließ seinen Blick einen Moment durch den Raum schweifen. „Unglaublich, dass wir wirklich hier sind. Wer hätte gedacht, dass Burke uns frei gibt und nicht noch irgendeinen Weg findet um uns Steine in den Weg zu werfen…“, stellte er mit einem freudigen Ausdruck auf seinen Zügen fest und schenkte Meredith ein kleines Lächeln. „Was ist los?“, fragte er dann aber mit einem Mal. Meredith stand mit dem Rücken zu ihm und sah die ganze Zeit schweigend aus dem Fenster. Von hier oben hatte sie einen perfekten Ausblick auf das türkisfarbene Meer und den strahlend blauen Himmel. Sie seufzte auf. „Meredith?“ Derek trat auf sie zu und hob eine Augenbraue, bevor er eine Hand an hob, die er kurz darauf auf ihrem Rücken platzierte. „Stimmt etwas nicht?“, wollte er leise und fragend zugleich wissen. Sie hob ihre Schultern. „Als du angeschossen wurdest hatte ich eine Fehlgeburt.“, ließ sie mit einem Mal die Bombe platzen, die ihr all die Zeit die Luft zum atmen geraubt hat. Jetzt war es raus und sie konnte nur hoffen, dass das nicht das Ende ihrer Ehe mit Derek bedeutete…   Mit Mark in einem Zimmer konnte er es nicht lange aushalten und so hatte er sich nur schnell aus den verschwitzten Sachen gepellt, hatte ein paar Shorts und kurze Hosen angezogen, bevor Jackson fast fluchtartig das gemeinsame Zimmer verließ. Mark kam das zu Gute, denn so konnte er den Raum voll und ganz auskosten. Den jungen Assistenzchirurg zog es an den Strand, der gleich am Ferienhaus angrenzte. Jackson streckte sich ausgiebig und vergrub seine Fußspitzen im warmen, weichen Sand. Er blinzelte in die Sonne und schloss seine Augen. Die Last der vergangenen Wochen fiel mehr und mehr auf seine Schultern, als ihm auf einmal eine neue Bürde auf den Rücken geworfen wurde. Nun ja. Ob es eine wirkliche Last war, ließ er mal dahin gestellt, aber auf einmal rief eine gut gelaunte Stimme: „Überraschung~!“, als ihm jemand mehr oder minder auf den Rücken sprang und ihre Arme um seine Schultern schlang… ~*~ „Mark Twain hat einmal gesagt: ‚Die Zeit mag Wunden heilen, aber sie ist eine miserable Kosmetikerin.’. Oh Bitte Zeit. Sei keine schlechte Kosmetikerin, sondern arbeite für mich. Hilf mir mein Leben wieder zu dem zu machen, was es einmal war. Mehr wünsche ich mir nicht. Ist das denn ein Wunsch zu viel?“ (Meredith Grey) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)