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Staffel 7 ~ Möge die Heilung beginnen

Fiktive siebte Staffel von 'Grey's Anatomy'
von

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III. Veränderungen

Mein Fehler war es einfach zu sehr an all dem hier festzuhalten. Ich habe ganz vergessen, dass sich auch etwas verändern muss, denn nur so können die Menschen um mich herum glücklich sein und vielleicht kommt es letzenendlich genau darauf an. Nicht darauf, dass ich glücklich bin, denn mir kann es nur gut gehen, wenn es auch den Leuten um mich herum gut geht.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich mein Fehler wieder ausbügeln lässt und ich erklären kann, warum ich ihn gemacht habe... tja, es bewahrheitet sich mal wieder: Es ist einfacher eine Sache richtig zu machen, als zu erklären, warum man sie falsch gemacht hat.
 

(Meredith Grey)
 

~*~
 

III. Episode: Mutterschaft
 

18. Kapitel: Veränderungen
 

Andrew blätterte durch die Krankenakte von Meredith, als er ein Räuspern vernahm. Kurz zog er seine Augenbrauen zusammen, konzentrierte sich dann aber weiter auf die zahlreichen Befunde, die es in den letzten Jahren von Meredith gegeben hatte. Nur aufgrund dieser Akte würde er sie als äußerst labile Persönlichkeit einstufen, aber der Chefarzt sah das offensichtlich anders, denn sonst wäre Meredith nicht mehr hier angestellt. Wieder räusperte sich jemand neben ihn. Diesmal sah er kurz auf.

„Harper?“, fragte er mit einem deutlichen Seufzen auf den Lippen nach.

„Die Tests der Blutergebnisse liegen vor und ebenso die Auswertung vom MRT.“

“Ich weiß. Ich sehe es...“, raunte er und nickte auf den Bildschirm vor sich.

„Es sind aber keine Auffälligkeiten zu sehen.“

“Ich weiß, Dr. Harper. Ich sehe es!“, betonte Gallagher erneut und warf ihr einen deutlichen Blick zu. Sie sollte ihn nicht nerven, denn gerade war er mit der Fallakte ‚Meredith Grey’ sichtlich überfordert. Es gab keinerlei Auffälligkeiten. Nichts, was auf einen Zusammenbruch hinwies – außer das sie zu wenig trank – aber das beantwortete die Frage nicht, warum sie nicht aufwachte. Andrew schloss die dicke Akte und sah mit einer gerunzelten Stirn zu Meredith, die gerade aus dem Kernsplintapparat geholt wurde. Trotz mehrmaliger Anweisung hatte sich Derek nicht davon abbringen lassen an ihrer Seite zu bleiben.

„Dr. Gallagher. Hier sind sie....“ Webber betrat außer Atem den kleinen Raum, der an den des Kernsplints angrenzte. „... wie ist Ihre Einschätzung??“ Deutliche Sorge zeichnete sich auf dem Gesicht des Chefarztes ab. Andy warf die Krankenakte beiseite.

„Meine Einschätzung wollen Sie haben?“

„Natürlich. Sie sind schließlich einer der besten Chirurgen.“

“Hören Sie auf mir Honig um den Mund zu schmieren, Webber. Ich haben Ihnen schon gesagt, dass ich mir das Angebot durch den Kopf gehen lassen werde.“ Gallagher erhob sich und blickte  Webber entgegen.

„Sie vergreifen sich gerade im Ton.“

„Nein, das mache ich noch lange nicht, Sir.“, raunte Andrew weiter. „Wissen Sie wie ich das hier sehe? Sie beschäftigen Menschen mit psychischen Problemen, lassen hier Chirurgen Menschen operieren, die schon mit sich selber überfordert sind, oder aber sie stellen Chirurgen ein, die lieber von einem Bett ins andere hüpfen, anstatt eine Akte anständig auszufüllen. Das hier ist das schlimmste Krankenhaus, das ich je erlebt habe. Das Personal verfügt über keine Disziplin, über keine Selbstachtung. Hier kriechen dir die Chirurgen entweder in den Hintern, oder sie leben depressiv in ihrer eigenen kleinen Welt und vergessen darüber hinaus, dass wir im Beruf der Ärzte eine Verpflichtung haben. Sie wollen also wissen, was ich bezüglich Ihres kleinen Schützlings meine?!“ Er tat einen Schritt auf den Chefarzt zu. „Meredith ist eine labile, höchst depressive Person, die ihre eigenen Gefühle nicht im Zaum halten kann und schon manch ein Mal bewiesen hat, dass sie auch zu Selbstverletzung neigt. Sie ist unfähig und nicht zu gebrauchen im Bereich der Chirurgie. Gerade liegt sie dort, bewusstlos, ohne ein Anzeichen einer Krankheit und auf einmal reicht kein Assistenzarzt mehr um eine simple Diagnose zu stellen, sondern es muss ein Oberarzt her und sogar der Chefarzt. Wissen Sie, was Meredith fehlt? Selbstachtung und eine ganz besondere Fähigkeit: Sie nennt sich Konfliktbewältigung! Lieber flüchtet sie sich in ihre Bewusstlosigkeit, anstatt sich mit den ganzen Problemen hier auseinanderzusetzen und ja, hier gibt es genug Probleme!“ Andrew lachte einmal bitter auf. „Meine Behandlungsstrategie: Kündigen Sie ihr. Sie ist für den Beruf einer Chirurgin ungeeignet, denn ihr fehlt es an Stressresistenz und Kollegialität, außerdem könnten Sie sich im Beruf einer Verkäuferin besser mit ihren Tagträumen und ihrer kleinen Seifenblase beschäftigen in der sie lebt und sorgt nicht dafür, dass anderen Menschen eine LEBENSwichtige Behandlung versagt bleibt, weil sie die Diva spielt und bewusstlos wird.“

Webber starrte ihn mit halb offenen Mund fassungslos an, doch den Iren kümmerte das nicht, ebenso wenig, dass Jackson und Harper mit im Raum waren. Die Anfängerin stieß dem Assistenzchirurg mit ihrem Ellebogen in die Seite, doch dieser schüttelte nur seinen Kopf und starrte weiterhin zu dem Iren.

„Das wars.“, sagte Andrew dann noch ruhig. „Avery, Harper, na los, Bewegung.“

Erhobenen Hauptes schritt der Kardiochirurg an Webber vorbei und nach einem kurzen ratlosen Schulterzucken folgten ihm die beiden angesprochenen Personen. Noch nie hatten sie miterlebt, dass jemand SO mit Dr. Webber sprach.

Zornrot war Richard Webber, als er einen Blick durch die Glasscheibe warf. Solch eine Unverfrorenheit war ihm in seiner gesamten Karriere nicht unter gekommen und gerade als er Andrew folgen wollte, um ihm seinerseits die Meinung zu sagen, huschte sein Blick über Meredith Krankenakte. Er schluckte, nahm sie sich zur Hand und begann sie das erste Mal bewusst durchzublättern. Langsam ließ er sich auf den Stuhl sinken und immer wieder sah er durch die Scheibe zu Meredith, die jetzt wieder nach draußen gerollt wurde. Ein bitterer Geschmack bildeten sich in seinem Mund, als er feststellte, dass Dr. Gallagher mit seiner Einschätzung gar nicht mal so Unrecht hatte. Aber was sollte er machen? Er konnte Alice Tochter nicht raus werfen. Das brachte er seinerseits nicht übers Herz. Unruhig knetete er seine Hände ineinander, bevor er sich erhob und mit einem schweren Seufzen in sein Büro zurückkehrte um dort einen Anruf zu tätigen.
 

Mit Koffern beladen schleppte sich Callie die Stufen zu Arizonas Wohnung nach oben. „Ein Aufzug wäre wirklich eine sehr praktische Erfindung.“, murmelt sie und seufzte schwer, als sie an der Tür ihrer Lebensgefährtin klingelte. Zwar war Arizona in den letzten Wochen ein bisschen reserviert, aber das änderte ja nichts daran, dass sie ein Paar waren und wohin sollte Callie sonst? Ins Krankenhaus konnte sie nicht wieder ziehen, also blieb ihr nur die Möglichkeit mit Cristina in Owens Wohnung zu ziehen – worauf aber alle Drei getrost verzichten konnten – oder eben wenigstens ein paar Nächte bei Arizona zu schlafen. Leider war Callie noch sehr unschlüssig. Waren sie in ihrer Beziehung schon so weit, dass sie zusammen wohnten?

Sie klingelte noch einmal und lauschte auf die Geräusche, die von drinnen kamen. Stille. Seufzend zückte sie ihr Handy und wählte die Nummer der Blondine. Das Freizeichen und es klingelte. Callie hob eine Augenbraue. Das Läuten kam eindeutig von drinnen. Erst jetzt hörte sie Schritte und die gedämpfte Stimme ihrer Freundin von drinnen und aus dem Handy. „Hey... Callie?“

„Warum ... machst du nicht auf?“, fragte Torres verwirrt.

„Was?“

„Ich steh vor deiner Wohnungstür.“

„Oh...“

Arizona legte auf und öffnete Sekunden später die Tür. „Hey. Entschuldige, ich hab dich nicht gehört.“

Callie stutzte augenblicklich. „Hast du geweint.“

Die Blondine drückte ihr einen Kuss auf die Wange und nickte etwas. „Es ist ... ich hab so einen idiotischen Film angeschaut. Ich glaube Titanic war ein Witz dagegen.“

Callie lachte auf. „Du sollst doch so was nicht ohne mich schauen, du bist nämlich viel zu nah am Wasser gebaut.“, meinte sie und stupste ihrer Lebensgefährtin gegen die entzückende Nasenspitze.

„Ja ich weiß....“ Sie war nicht froh um diese Notlüge. Aber das war leider nicht anders möglich, denn nach wie vor brachte sie es nicht übers Herz Callie die Wahrheit zu erzählen. Arizona blinzelte. „Was machst du da??“ Erst jetzt bemerkte sie die zahlreichen Koffer, die nun auch schon auf dem Weg in ihre Wohnung war.

„Burke.“

„Wie? Burke?“

„Er hat uns aus der Wohnung werfen lassen. Laut Mietvertrag ist sie noch sein Eigentum und ... ja. Jetzt sitzen Cristina und ich auf der Straße. Ich weiß, wir sind noch nicht so lange zusammen, aber es ist wirklich nur für ein paar Tage und dann such ich mir was eigenes.“, erklärte Torres und legte ihre Hände auf die Schultern von Arizona. „Ist das okay für dich?“

Die blonde Chirurgin lächelte. „Na klar... du kannst so lange bleiben wie du willst.“ Ein dicker Kloß hatte sich in ihrem Hals gebildet, als sie die Tür hinter Callie schloss. Jetzt hieß es durchhalten und nichts verraten, bis sie sich nicht absolut sicher war.
 

Derek setzte sich an den Bettrand seiner Frau und betrachtete ihre schlafende, liebliche Gestalt. Sie sah aus wie ein Dornröschen. So tief im Schlaf versunken, dass nur ein wahrer Liebe erster Kuss sie wecken konnte. Ein Prinz, der ihre blutroten Lippen küssen musste. Er lächelte bitter und ahnte nichts von dem drohenden Sturm, der im Begriff war heraufzuziehen. Seine Sorge galt einzig und alleine Meredith, die einfach bewusstlos war. Wenn es im Leben nur so einfach wäre, wie in manchen Märchen. Ein flüchtiges Lächeln wanderte über seine Lippen, bevor er sich nach vorne neigte, um seiner Frau einen kleinen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Dabei streichelte er noch einmal zärtlich über ihre Wange. Meredith atmete tief durch und schlug langsam ihre Auge auf.

Verblüfft darüber blinzelte Derek etwas. „Hey...“, stellte er baff fest. Anscheinend war das Leben manchmal doch so einfach, wie in einem Märchen. Seine Augenbraue wanderte nach oben und er drückte leicht ihre Hand. „Geht’s dir gut?“

Meredith schluckte. „Was ist passiert?“, fragte sie leise nach.

„Du bist bewusstlos geworden und wir konnten nicht herausfinden, was dir fehlt.“, erklärte Derek ruhig und streichelte ihr einmal sanft durch die Haare. „Aber jetzt ist alles wieder gut.“

Er seufzte beruhigt auf und Meredith lächelte. „Ist es das...?“

„Ja...“

“Wie kommst du darauf?“

„Sunzi.“, sagte Derek nur. Die Worte von Andrew spukten ihm noch immer durch den Kopf, weshalb er ein paar Sekunden überaus nachdenklich wirkte.

„Ich versteh nicht...“, hauchte Meredith mit trockenem Mund.

„Ist auch nicht weiter wichtig.“ Derek lehnte sich zu ihr nach vorne. „Was hältst du von einem Neuanfang ... Mädchen aus der Bar?“

Sie lächelte liebevoll und nickte ein kleines bisschen. Für ein paar Sekunden waren ihre Sorgen wie weggeblasen und das ließ sie einfach nur glücklich und zufrieden aufseufzen.
 

~*~
 

Die Veränderung geschieht in einem selber. Ganz langsam aber doch konstant, eröffnen sich uns neue Blickwinkel. Wir beginnen zu erkennen, wie anders das Leben sein kann und wie schön es doch wird, wenn wir uns einfach nur überwinden und den Veränderungen nach geben.

Ich wünsche mir, dass alles wieder so wird wie früher. Ja. Aber dazu gehören nun mal die Veränderungen, denn es ist sowieso nicht mehr so wie damals ... also bin ich dabei mich selber neu zu finden und hoffe sehr, dass ich auf diesem Weg auch die Menschen wieder aufsammle, die mir abhanden gekommen sind.
 

(Meredith Grey)
 

~*~
 

Es klopfte.

Meredith hob ihren Blick und lächelte matt, als Richard den Raum betrat. „Ich muss mit dir reden...“, setzte er an und seufzte einmal schwer.

„Über was...?“ Meredith drückte die Hand von Derek.

„Du bist entlassen. Mit sofortiger Wirkung.“

Meredith klappte der Mund auf. „Was aber ....“

„Es tut mir Leid.“, flüsterte Webber noch leise. „Gute Besserung...“

Er brachte es nicht zustande länger im Raum zu bleiben, denn er fühlte sich so, als ob seine verstorbene, große Liebe verriet. Aber er musst es tun. Meredith war nicht länger tragbar für das Krankenhaus und langsam musste selbst er einsehen, dass es Zeit wurde, dass ein frischer Wind durch das Krankenhaus pfiff.

Mit schweren Schritten kehrte er in sein Büro zurück und schloss die Tür hinter sich.

„Ah. Burke... ich dachte nicht, dass sie sofort hier einziehen.“

Grinsend drehte sich der Kardiochirurg zu ihm um. „Nun ja, ich habe ja lange genug gewartet, bis ich endlich Chefarzt wurde.“

Webber nickte.

„Und Sie sind sich sicher.“

„Ja. Es geht hier nicht mehr um mich, oder um irgendeinen anderen Chirurg, sondern es geht darum Menschenleben zu retten und ich habe bewiesen, dass ich dazu nicht mehr in der Lage bin. Das Seattle Grace-Mercy West Krankenhaus liegt ab sofort in Ihrer Hand.“

Richard streckte seine Hand aus, die sofort von Preston ergriffen wurde.

„Das ist die richtige Entscheidung, Richard. Ich werde mein Bestes geben um das Krankenhaus wieder zu dem zu machen, was es eins war.“

Richard nickte. „Da bin ich mir sicher.“

Mit einem traurigem, letzten Seufzen ergriff er seine Schachtel und schlurfte aus seinem Büro. Seine Zeit als Chefarzt war zu Ende.

Preston Burke ließ sich in den Chefsessel zurücksinken und sah sich mit einem zufriedenen Grinsen um. Jetzt begann seine Zeit!
 

~*~
 

Ich habe nie behauptet, dass alle Veränderungen auch etwas Positives mit sich bringen... manchmal sind sie einfach nur dämlich. Wie sagte noch gleich Hennesse Williams? „Wir leben alle in einem brennenden Haus, es gibt keine Feuerwehr, die wir rufen können und kein Weg nach draußen, wir haben nur das Fenster im oberen Stockwerk aus dem wir zuschauen können wie das ganze Haus niederbrennt, niederbrennt mit uns als Gefangene. Eingesperrt."
 

(Meredith Grey)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luna-Noir
2012-04-10T19:54:52+00:00 10.04.2012 21:54
also ich muss sagen ich hab erst mal nicht schlecht geschaut als Andrew so abgegangen ist, hab mir auch webbers Gesicht dabei richtig gut vorstellen können. Wer will schon so angegangen werden XD
Aber Burke als Nachfolger??? Nee, das wird nicht gut, ich ahne schlimmes... allein wie er so richtig selbstzufrieden in dem Stuhl sitzt... boah... dem gehört mal so die Meinung gesagt ^.-
Ich schließ mich annelien an XD könn sie eigentlich noch mal so machen nach deinen Vorgaben ^^
weiter so ^^



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