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Staffel 7 ~ Möge die Heilung beginnen

Fiktive siebte Staffel von 'Grey's Anatomy'
von

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II. Date (?)

Ich habe mich umgesehen. Immer und immer wieder habe ich bei meinen Freunden beobachten können, wie sich Sorge in Freude verwandeln und umgekehrt. Manchmal frage ich mich schon, woher diese Veränderung kommt. Ob sie langsam geschieht, sodass man davon kaum etwas merkt, oder so schnell, dass man auf einmal vor vollendeten Tatsachen steht. Ich frage mich, warum man immer von den Sorgen überrascht und der Freude überwältigt ist...

(M.G.)
 

~*~
 

II. Episode: Vollkommen zerfetzt

08. Kapitel: Date(?)
 

Wie ein kleines Häufchen Elend saß Jackson am Tresen in der Küche und trank sichtlich depressiv sein Bier, das er fest in Händen hielt. Eine lauwarme Brühe mittlerweile, aber was sollte er machen? Er hatte keine Kraft sich zu bewegen, keinen Mut aufzustehen, denn gerade schien sein Leben vor ihm in die Brüche zu gehen. Nach und nach verlor er alle Menschen, die ihm etwas bedeuteten und das nagte deutlich an ihm. So saß er in der dunklen Küche und trank ein warmes Bier. Sein Blick war starr gerade aus gerichtet, wobei er selbst nicht sagen konnte, was für einen Punkt er gerade fixierte. Er starrte einfach nur vor sich hin. Er seufzte laut auf und versuchte den aufsteigenden Kummer mit einem weiteren Schlückchen Bier zu beseitigen, als jemand das Licht anknipste. Sogleich kniff er seine Augen zusammen, denn die Helligkeit versetzte ihm einen kleinen Stich. „Ja genau. Nimm mir auch noch mein Augenlicht...“, murmelte er gen Decke, scheinbar war damit niemand anderes als der ach so tolle Gott gemeint.

„Hatte ich nicht vor.“, ertönte eine helle Frauenstimme hinter ihm und sogleich drehte er sich auf dem Barhocker um. „Apr... April?“ Ihm war das Wort beinahe im Halse stecken geblieben, als er seine Kollegin erblickte. Da stand sie. Mitten im Türrahmen zur Küche, aber im ersten Moment wollte er sie nicht recht erkennen. Ihre langen, schokobraunen Haare trug sie geöffnet, wobei die leichten Locken ihr Gesicht beinahe so wie ein Portrait rahmten. Ein wenig Schminke hatte sie aufgelegt, was ihren hellen Teint noch weiter unterstrich. Unberührt und elfenweiß schien ihre Haut geradezu anziehen. Sicherlich war sie überaus weich und zart, aber das war es noch nicht, was Jackson so verwirrte. Sie hatte ihre biedere, hochgeschlossene Kleidung gegen ein kurzes, rotbraun-gelbes Kleid getauscht, das um die Taille von einem schwarzen Gürtel zusammengehalten wurde. Alles in allem hatte er mit so einer Erscheinung absolut nie gerechnet. Unglaubwürdig ruhte sein Blick auf ihrem reinen, bezaubernden Wesen und er brauchte ein paar Sekunden um sich wieder zu sammeln. Schnell schluckte er und hoffte, dass ihr entgangen war, dass er sie mit halb offenen Mund angestarrt hatte. April wackelte kurz mit den Augenbrauen, schritt an ihm vorbei zum Kühlschrank. So oft hatte er schon Frauen hinterher geguckt, aber noch nie April. Jetzt war es anders! Jackson vermochte es nicht, seinen Blick von ihr zu nehmen, weshalb er seinen Kopf schräg legte und ihre Rückenansicht musterte.

„April...“, kam dann leise von ihm.

„Was ist?“

„... du siehst toll aus.“

Sie seufzte. „Ist das wieder ein Versuch mich zum hier bleiben zu bewegen. Sogleich seufzte er auf und schüttelte seinen Kopf. „Nein. Natürlich nicht. Sorry wegen... du weißt schon...“ Er strich sich über die kurzen Haare. April holte zwei Tupperdosen aus dem Kühlschrank, stupste diesen wieder zu und drehte sich zu ihm um. „Egal. War nur ein Kuss.“, zuckte sie nur mit den Schultern.

„Ich hab nur Angst vollkommen alleine zu sein.“, gestand er.

“Ach Jacky.“

“Nenn mich bitte nicht so.“

“Jackson. Du musst keine Angst davor haben alleine zu sein. Du hast es noch nicht mal gemerkt, aber mittlerweile gehörst du doch zu dieser ganzen Seattle Grace Clique. Ich sag dir das jetzt nochmal: Du wirst nicht merken, dass ich weg bin und jetzt hör auf Trübsinn zu blasen, du hast doch sicher besseres mit deiner Zeit anzufangen.“, sagte sie mit einem kleinen, aufbauenden Lächeln, das ihr Gegenüber gerade nicht so recht ernst nehmen konnte. „Du irrst dich.“, murmelte er und schürzte seine Lippen. Am Liebsten hätte er jetzt demonstrativ zur Seite geguckt, aber leider ließ das ihr berauschender Anblick nicht zu! Verflixt aber auch, warum musste April gerade so verrucht gut aussehen? Das war definitiv nicht fair!

„Ich irr mich nicht und jetzt hör auf mit dieser Freundestour.“

“Aber ich bin dein Freund.“, protestierte er sogleich, noch ehe sie weiterreden konnte. „Ich weiß, dass ich mich nicht immer so benommen habe, aber April, ich bin dein Freund und auch wenn du das jetzt nicht hören willst, ich bin immer für dich da.“ Er hatte sein Bier auf den Tisch abgestellt und sah ihr mit entschlossener Miene entgegen.

Langsam war es April Leid zu diskutieren, weshalb sie jetzt auch die Tupperschüsseln in ihre Handtasche packte.

„Was machst du da?“, fragte Jackson irritiert nach.

„Ich geh feiern, denn das macht man in der Regel, wenn sich eine neue Chance aufgetan hat.“, erklärte sie und nahm den Schlüssel vom Brett.

„Du willst alleine weg gehen?“

So?? Jackson wusste nicht wieso, aber ihm gefiel gar nicht, dass April in diesem Aufzug einfach so weg gehen wollte. Wer wusste schon auf was für zwielichtige Gestalten sie traf. Das was er nicht ganz verstand, war der Umstand, warum sie Essensreste mitnahm.

Die junge Frau hob ihre Augenbrauen. „Ja, ich hatte eigentlich vor weg zu gehen.“ Die großen grünen Augen von Jackson funkelten geradezu, als er sich auch schon von seinem Hocker erhoben hatte, aber noch sichtlich zögerte.

„Okay. Ich will kein Gemaule, denn ich bestimme, wo ich feiern möchte und ich will keinen Piep hören, von wegen, bleib doch im Seattle Grace! Ist das klar? Dann kannst du mitkommen.“, raunte sie und hob dabei fast schon drohend ihren Zeigefinger. Jacksons Lippen kräuselten sich, ehe er mit dem Fuß etwas über den Boden scharrte. „Ja... ist okay...“ Na wenigstens durfte er sie begleiten und so lief er jetzt auch schnell hinter ihr her, denn April hatte gar nicht mehr gewartet, sondern war schon durch die Hintertür raus.
 

„Entschuldige...“, flüsterte Meredith und sah sich hastig um. Kein anderer Chirurg stürmte heldenhaft in den Abstellraum um dem ‚Opfer’ – in diesem Fall Alex – beizustehen. „Ich wollte hier eigentlich nur in Ruhe meinen Salat essen.“

Mit wild schlagendem Herz war Alex vor ihr zurückgewichen und hatte einen nicht ganz so leisen Schrei abgesetzt. Eine Hand ruhte auf seiner Brust, als er auf den Salat in Meredith Händen blickte. Er versuchte sich zu sammeln, doch ihm fehlten die Worte. Er wusste nicht, was er sagen sollte, so sehr pulsierte gerade das Adrenalin durch seine Adern!

„Alex?“

Erneut kam keine Antwort, weshalb Meredith rasch ihren Salat abstellte und auf ihn zutrat. „Alles okay, bei dir? Ich wollte dich wirklich nicht erschrecken.“

Zitternd holte Alex Luft. „Ich habe auch nicht geglaubt, dass du dich absichtlich hier versteckst.“ Ein mildes Lächeln breitete sich auf ihren Zügen aus. „Ach komm schon. Jetzt tu nicht so...“

“Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen. Ich wollte hier nur etwas essen.“ Apropos Essen. Wo war seine Plastikverpackung mit den Nudeln und der Soße? In seiner Hand nicht mehr. Alex Augenbraue wanderte nach oben, als er sich umsah. „Hast du mein Essen gesehen.“

“Du meinst sicher das, was da an der Wand klebt oder? Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob sich das noch essen lässt.“

Alex drehte sich um. Da klebten sie. Seine wunderbaren Spaghetti, die er wohl in der Schreckenssekunde nach hinten geworfen hatte. Als wenn er einen potentiellen Täter mit einer Spaghettiattacke verscheuchen könnte. „Oh.“ Er seufzte auf.

„Willst du Salat?“

Nochmal seufzte Alex. „Das ist Kaninchenfutter.“ So viel musste jetzt doch mal klar gestellt werden. Wieder huschte sein Blick zu Meredith, die noch abwesender und in sich gekehrt wirkte, als sonst. „Alles klar bei dir?“, wollte er wissen. Sie zuckte lediglich mit ihren Schultern.

„Wollen wir was richtiges Essen gehen?“

Alex legte eine Hand auf ihre Schulter, woraufhin Meredith schwach nickte. Ganz gleich, wie oft Alex schon als Arschloch tituliert worden war, er kümmerte sich mittlerweile um seine Freunde und so zog er jetzt auch Meredith mit sich in Richtung Ausgang. Nur weg aus der Kammer des Schreckens!
 

Mark bestellte sich ein Gläschen Wein und ließ sich zu einer Nachspeise überreden.

“Sagst du mir was du hier machst?“, fragte er schließlich nach und sah verwirrt zu Addison, mit der er hier wohl am wenigsten gerechnet hatte.

Die rothaarige Chirurgin hob ihre Schultern an und zwinkerte ihm einmal zu.

„Ach komm. Keine Spielchen, Addi.“, bat Mark sogleich und schlug seine Beine übereinander. Er betrachtete sie etwas und lächelte dabei still vor sich hin. Wie immer sah sie unglaublich aus. Ihr Aussehen war wohl von keiner anderen Frau überbietbar – nun gut, vielleicht von Lexie. Für ihn war sie schon immer eine unglaubliche Frau, aber leider hatte es nicht sein sollen und mittlerweile hatte er sich damit abgefunden. Lächelnd legte er seinen Kopf zur Seite und begutachtete sie dabei skeptisch. Noch immer machte Addison keine Anstalten ihm zu antworten. Erst nach einer ganzen Weile kamen ein paar Worte über ihre Lippen: „Callie hat mich angerufen.“

Das hatte er sich bereits gedacht und so atmete er tief durch. „Mir geht es nicht so schlecht, dass sich alle Welt um mich kümmern muss. Wenn du dich um jemanden Sorgen willst, dann nimm dir doch mal Derek zur Brust. Der braucht dringender Hilfe.“, versuchte Mark von sich abzulenken, doch ohne jeglichen Erfolg.

Addison schüttelte ihren Kopf. „Im Moment brauchst du mich und es bringt dir nichts, das jetzt noch zu leugnen.“

„Wirklich nicht?“ Ein kläglicher Versuch sich aus der Affäre zu ziehen, denn Addison lächelte nur siegessicher und tippte sich mit einem Finger gegen die Nase. „Wirklich nicht.“, bestätigte sie ihm.

„Okay. Dann sag mir doch einfach mal, warum ich deiner Ansicht nach so dringend Hilfe brauche.“

Addison spielte etwas mit dem Weinglas in ihrer Hand und legte dabei ihren Kopf schief. „Nun, weil du unglücklich bist und deiner Liebe nachtrauerst, anstatt endlich wieder auf die Füße zu kommen und weiter zu machen. Ich weiß, hier in Seattle ist eine Menge geschehen, aber das hat doch keinen Einfluss auf dich und deine Zukunft. Deine Zukunft ist ein Geschenk. Verschwende es nicht länger Mark.“, erklärte sie ihm. Während ihrer Worte war die Falte auf Marks Stirn tiefer geworden.

Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das sagt sich so leicht.“

“Ich habe nicht gesagt, dass es leicht ist.“, erwiderte Addison sofort. „Ich habe es auch auf die harte Tour lernen müssen. Sieh mich doch mal an. Ich habe versucht meinen Mann mit aller Kraft zu halten und danach habe ich dich an mich gebunden, weil ich egoistisch war. Es war ein Fehler, damals. Auch wenn ich die Zeit mit dir sehr genossen habe, habe ich dich daran gehindert weiter zu leben. Du hattest keine Chance dich selber zu finden. Mit Lexie war es anders. Du warst anders. Ich habe dich ein paar Mal erlebt und das solltest du dir jetzt nicht kaputt machen lassen.“

Verwirrung machte sich in den strahlend blauen Augen von Mark breit. „Was willst du mir damit sagen.“

Addison holte tief Luft. „Das du kämpfen sollst, wenn du dir eine Zukunft ohne sie nicht mehr vorstellen kannst. Oder das du sie los lässt, wenn du ohne sie leben kannst.“

“Kann ich nicht...“

“Dann ist es doch vollkommen klar, was du jetzt machst Mark.“

Mark schluckte. „Das wäre?“

„Du bezahlst mein Essen, stehst auf und beginnst endlich damit dich ihr anzunähern, anstatt sie immer nur aus der Ferne zu betrachten!“, sagte Addison und erhob sich mit einem Lachen. „War schön dich wiederzusehen Mark. Ich weiß, du schaffst das, wenn du willst.“ Sie beugte sich zu ihm nach unten und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange.

“Schau vorbei, wenn du mal in meiner Gegend bist.“

„Addison.“, hielt Mark sie dann jedoch auf. „Geht’s dir gut.“

Ein breites Lächeln stahl sich auf das Gesicht der rothaarigen Frau. „Mir geht es sogar sehr gut Mark und dir wird es auch bald wieder fantastisch gehen.“

Sie winkte ihm nochmal zu und verschwand aus der Lokalität. Mark schüttelte irritiert über dieses kleine Treffen seinen Kopf, als ihm der Kellner die zweite Rechnung an diesem Abend präsentierte. Er seufzte auf. „Mir war so klar, dass dieser Abend teuer wird, aber ich habe mir dann doch ein bisschen mehr erhofft...“ Nun würde er wohl nur mit leerem Geldbeutel und ohne hübsches Date nach Hause zurück kehren.
 

~*~

Die Verwandlung kommt schleichend, aber stetig und obwohl die Sorgen um Menschen groß sind, sind die Freuden noch um so ein vieles Größer. Es gibt ganz besondere Menschen, denen man nur ein einziges Mal im Leben begegnet und ich verspüre sehr viel Freude, dass ich keinen davon missen möchte.

(M.G.)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luna-Noir
2012-02-05T21:33:51+00:00 05.02.2012 22:33
8.2:

Jackson wirkt wie ein kleines geprügeltes Hündchen, der jetzt ganz brav Beifuß macht. Irgendwie total untypisch für ihn... o.0
So was, war das einfach Meredith, und Alex erschreckt sich XD zu geil, aber Schade um die Nudeln ;)
Na aber ein wenig schaut aber doch der alte Mark durch, wenn es ihm doch leid tut, dass er jetzt allein nach Hause muss... tze, da kann ich nur eines sagen: Männer XD

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