Zwischen Folter und purem Wahnsinn von Pragoma (Nach einem Rpg von mada und mir) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Blödmann. „Ja wenig Sonne, mag auch keine", gab er trocken zurück, hörte sich nun das Gebabbel über die Waschmaschine an und schaute zu, wie er den Wäschesack einfach so auskippe. Kopfschüttelnd fing er an mit zu sortieren, machte Haufen "gleich wachen" einen für "ganz weg" und der Letzte war für "kann man noch mal flicken." "Ein paar Sachen kann man nähen, aber dieses hier sollte sofort in die Tonne", meinte er ernst, hob ein total zerrissenes Shirt hoch und erkannte dieses sofort wieder. Das Shirt hatte Cloud im Glaswald getragen, das war genau das Shirt, das er trug, als Yazoo und Loz verschwanden. Kadaj packte plötzlich die Wut, am liebsten hätte er den Blonden einfach zu Boden getreten und ihm den Hals umgedreht. Cloud hätte ja selber sortiert, aber da der andere bereits so schnell damit anfing, kam er dem kaum hinterher und schaffte es vielleicht gerade mal, vier Kleidungsstücke auf den Stapel noch gut zu legen. Diese komischen Sklaven waren in Hauswirtschaftssachen wohl wirklich bewandert, dachte er sich belustigt. Cloud blickte auf das total zerrissene Shirt und wollte schon antworten, nur bemerkte er dann die Reaktion des anderen. Zwar kaum merklich, er schien sich wirklich gut im Griff zu haben, doch sah er, wie er seine Augen ein wenig verengte, als ob er wütend wäre. Auch hatte er die Augenfarbe sehen können. Leuchtendes Grün, ein Grün, welches er eigentlich nur von ein paar bestimmten Leuten kannte. Auch schien die Pupille etwas anders zu sein. Er tat, als hätte es nicht bemerkt und meinte bewusst provozierend. "Stimmt, das war ein harter Kampf, keine Ahnung, was von den Gegnern übrig geblieben ist ..." Und er tat unaufmerksam, beobachtete den anderen aber genau. Kadaj warf das Shirt auf den Stapel für den Müll, riss sich am Riemen und fuhr unbeeindruckt mit seiner Arbeit fort. In seinem Inneren tobte jedoch noch immer diese Wut, nur musste er diese unterdrücken, um nicht aufzufliegen. Als er jedoch die Worte des Blonden hörte, schluckte er schwer, kämpfte mit den Tränen und dachte für einen Augenblick an seine Brüder. "Kampf? Sie kämpfen also ... na ja mich geht das ja nicht an", brachte er irgendwie mühselig heraus, schnappte sich den Stapel für den Müll und brachte diesen vorerst in den Flur. Cloud traute dieser kalten Reaktion nicht wirklich. Er konnte sich nicht helfen, aber er war irgendwie der Meinung, er würde ihn irgendwoher kennen. Während der andere im Gang doch recht lange brauchte, um die Kleidung dort hinzulegen, machte er sich über den Stapel "noch zu reparieren" her und sortierte gleich noch ein paar Sachen mehr aus, die er eh nicht mehr so gerne hatte. Grübelnd saß er am Boden zwischen der Wäsche. Als der andere dann wieder hereinkam, fragte er ihn gerade heraus. "Wenn ich dich frage, wo du herkommst und warum du das hier machst oder mit dir machen lasst, was lügst du mir dann vor?" Er versuchte dessen Blick zu erwischen, nur verbarg der andere seine Augen unter einem gesenkten Blick und die komischen schwarzen Haare rahmten sein Gesicht unnatürlich ein, was eine Deutung wirklich schwierig machte. Er brauchte schnell eine Antwort auf diese vielen Fragen, doch was sollte Kadaj sagen? Die Wahrheit war wohl nicht ganz passend, sie würde ihm das Genick brechen und eine Lüge wäre auch nicht sonderlich vorteilhaft. "Ich mache es nicht freiwillig, ich wurde gefunden und verkauft", war das einzige, was Kadaj ehrlich beantworten wollte und konnte. Zu seinem alten Wohnort schwieg er lieber ganz, schnappte sich die ersten kaputten Kleidungsstücke und fing an diese zusammenzuflicken. Seinen Blick hatte er nun wieder gesenkt, musste sich so auf die Kleidung konzentrieren und konnte somit Clouds Blicken gekonnt ausweichen. Eigentlich war es Cloud egal, woher der kleine kam und irgendwie auch wieder nicht. Den Blick konnte er nicht in dem Maße deuten, wie er es gerne gewollt hätte, aber er würde noch mehr Gelegenheiten finden. "Die Dinger zu reparieren ist gewaschen vielleicht angenehmer", meinte er nur und sprang auf um sich in seinem Zimmer richtig anzuziehen. Komplett angezogen und mit ein paar Waschmünzen in der Tasche, meinte er zu ihm "Mach, das hinterher, lass uns in den Waschsalon gehen, oder traust du dich nicht hinaus?" Kadaj nickte, legte das angefangene Wäschestück zu Seite, erhob sich langsam aus seiner sitzenden Position und zog sich im Flur schon die Schuhe und Jacke an. Nachdem auch Cloud fertig angezogen war, trottete er diesem brav in den Waschsalon hinterher und schaute sich die Waschmaschine skeptisch an. Sah irgendwie seltsam in dem Salon aus, die Trommeln wirken riesig und wirklich verstehen tat er die ganzen Knöpfe an den Geräten auch nicht. "Ähm wie funktioniert das?", fragte er geradeaus und ziemlich blöde, schaute Cloud leicht unwissend an und wartete geduldig auf die Antwort. Cloud erklärte geduldig die Funktionsweise der Knöpfe und zeigte dem anderen auch die einzelnen Waschprogramme. Auch erklärte er ihm, wie man die Wäsche richtig zusammenstelle und mehrere Trommeln damit belegte, denn alles Zusammenschmeißen war bei einer Maschine ja nicht drin. Außerdem wollte er vermeiden, dass er irgendwann rosa T-Shirts haben würde. Eine belud er selbst, die andere ließ er von Tidus befüllen. Als dieser aber einen falschen Knopf drücken wollte, hielt er dessen Arm fest und kam ihm wieder relativ nahe dabei. "Nicht A, C ist für 30 Grad", meinte er nur und stellte das richtige Programm ein. Nur als er dem anderen so nahe beim Gesicht war, sah er dessen Augen genau und das Profil dazu, er überlegte fieberhaft. Wenn dieser jetzt noch silberne Haare hätte, könnte er schwören, er habe einen der drei Brüder vor sich, am wahrscheinlichsten wohl den Jüngsten. "Sag mal, wie alt bist du eigentlich?", fragte er ihn schließlich und drückte ihm dabei die Waschmünzen in die Hand, welche die Maschine endgültig anstellte. Kadaj erschrak schon wieder, zuckte leicht zusammen und blickte Cloud verwirrt an. "Entschuldigung habe es wohl schon wieder vergessen, waren wohl zu viele Informationen auf einmal", murmelte er leise, schaute zur Seite weg und versuchte erneut den Blicken auszuweichen. "Warum willst du wissen, wie alt ich bin? Mein Alter ist doch egal, aber falls es dich beruhigen sollte, ich bin schon volljährig", brummte er leise, steckte die Waschmünze in den vorhergesehenen Schlitz und schaute zu, wie sich die Trommel langsam anfing zu drehen und Wasser zog. Es war fast noch besser als Kino, immerhin hatte er noch nie eine Maschine gesehen, die Wäsche wäscht, gehört hatte er von den Dingern, aber eben noch nie eine in Betrieb gesehen. "Besser als TV gucken", meinte er ruhig, schaute neugierig in die Waschtrommel und achtete gar nicht mehr auf Cloud. Cloud hob eine Braue. "Volljährig hm? Also 18." Viel älter würde er ihn nicht schätzen. Er überlegte und kam zu dem Schluss, dass es passen könnte, dieser Kadaj war der jüngste dieser drei gewesen, aber auch der Unberechenbare, und da niemand so richtig gesehen hatte, wohin die Brüder verschwunden waren, sie waren nach einer größeren Explosion einfach fort gewesen, könnte es wirklich sein, dass dieser als Sklave bei ihm gelandet war. Aber eigentlich war das auch wieder total unwahrscheinlich und er wollte sich in nicht reinsteigern. Dass dieser Typ keine Waschmaschine kannte, war für ihn selber faszinierend. "Dieser Wäschekampf ist doch langweilig. Jetzt steht man zwei Stunden doof im Waschsalon rum und muss warten, nicht dass ein anderer die Wäsche mitgehen lässt. Super", stelle er fest. "Gegenüber ist ein kleines Café. Hast Du Hunger? Ich könnte ein Frühstück vertragen", meinte er und deutete in die Richtung des Cafés. "Und vor allem, man kann den Salon direkt einsehen, perfekte Lage", fügte er noch hinzu. Nur ungern löste Kadaj den Blick von der Trommel, schaute dann aber doch zu Cloud und blickte diesen entgeistert an. "Ja, zarte 18 und ich finde das hier sehr spannend", log er frech, blickte nun wieder in die Waschtrommel und fuchtelte mit der Hand rum, dass es so aussah, als wolle er den Blonden loswerden. Gut, das wollte er auch, immerhin konnte er so mal verschnaufen, hatte seine Ruhe und wurde nicht als angeglotzt."Danke aber ich habe keinen Hunger, ich esse nie viel. Du kannst ja alleine was essen, ich pass in der Zeit auf die Wäsche auf", gab er leise von sich, nahm sich eine Zeitschrift und setzte sich nun mit dieser auf eine der Wartebänke. Kopfschüttelnd ging Cloud zu dem Café und setzte sich in Sichtlinie zum Salon. Er bestellte sich ein reichliches Frühstück und seufzte. Ein komisches Gefühl beschlich ihn, es war zu komisch mit einem Diener, vielleicht verhielt er sich aber auch einfach falsch. Im Grunde tat er ja alles, was er wollte, aber er schien auch seinen eigenen Kopf zu haben und vor allem schien er etwas zu verbergen. In Gedanken versunken ging er den Kampf mit dem Silberhaarigen noch einmal durch. Sie hatten keine einige Leichen gefunden, aber auch keinen Überlebenden, auch hatten sie nicht gesehen, wohin die verschwunden waren, sie waren einfach weg gewesen. Neugierig, ob sich etwas Neues ergeben habe, rief er bei Vincent an, welcher ja mittlerweile auch ein Telefon besaß, es aber nur widerwillig benutzte. Kadaj blätterte gelangweilt durch die Zeitschrift, blickte hin und wieder auf die Waschmaschine und dann rüber zu diesem Café, in dem Cloud saß und scheinbar telefonierte. Dass der gerade mit Vincent sprach, ahnte er nicht, auch nicht das dieser längst herausgefunden hatte das Loz und Yazoo wohl überlebt hatten, aber es keinen Anhaltspunkt über Kadajs Verbleib gab. Seufzend ging dieser nun doch rüber ins Café, setzte sich zu Cloud an den Tisch und schaute schweigend zum Waschsalon rüber. Einer musste ja schließlich nach der Wäsche gucken und wenn der Blonde schon am Telefonieren war, dann musste er das eben machen. "Also wohl noch nicht vorbei, wie es scheint und es gibt wirklich keinen Hinweis auf den Verbleib ..." Er stockte, als bemerkte, dass er nicht mehr alleine am Tisch saß, denn eine Vermutung hatte er, vor allem jetzt in dem hellen Tageslicht, schien ihn die Ähnlichkeit immer wahrscheinlicher. "Was ich tue? Sitze im Café und frühstücke ... ja, ja, es ist Nachmittag, ich weiß, war auch spät gestern. Der? Ja, ist fleißig, sitzt neben mir", meinte er noch. Zu schade, dass er jetzt nicht so sprechen konnte, wie er wollte, denn er würde seine Vermutung Vincent am liebten mitteilen. "Wie lange seid ihr noch im Wald? Ja, ich denke, ich komme noch dazu", beendete er das Gespräch und schaute zu dem vermeintlichen Tidus. "Die Wäsche scheint mir noch nicht fertig zu sein", meinte er nur. "Doch etwas zu essen?", fragte er abermals und reichte ihm die Karte. Hinweise? Verbleib? Wovon reden die? Kopfschüttelnd versuchte Kadaj die Wortfetzen zu ordnen, konnte sich jedoch keinen Reim daraus machen und legt die Hände in den Schoss. Nachdem Cloud nun fertig war, mit telefonieren, blickte er diesen wieder an und erklärte ihm das die Wäsche noch eine ganze Stunde brauchen würde. "Nein, kein Essen, lieber einen Kaffee", erwiderte er leise, legte die ihm gereichte Karte wieder auf den Tisch und blickte erneut aus dem Fenster. Was wollte Cloud später eigentlich im Wald und was für ein Wald war das denn? Etwa der Glaswald? "Gibt es hier eigentlich viele Wälder?", fragte er den Blonden nun doch, setzte einen nicht wissenden Gesichtsausdruck auf und knetete leicht seine Fingerspitzen. Cloud bestellte ihm einen Kaffee und seufzte. Eine Stunde, was war ihm doch fast zu lange, nur sollte er dem Kleinen seine Wohnungsschlüssel überlassen? Nein, das wollte er so nicht und so musste er eben noch warten. Misstrauisch sah er ihn an und dachte sich, als ob er es nicht wüsste, sein Verdacht wurde immer stärker. "Hier hat es viele Wälder, der größte ist aber der Glaswald, warum?", fragte er einfach zurück und er hatte bewusst den Glaswald erwähnt. Die Kellnerin brachte den Kaffee und setzte ihn vor Tidus ab. "Ist es für das Ding auf deinem Kopf nicht etwas zu heiß in der Sonne?", fragte sie frech und deutete auf die schwarzen Haare. "Ich könnte den Schirm aufspannen", bot sie an. "Ich frage halt bloß, bin eben neugierig", log Kadaj Cloud kurzerhand wieder an, blickte dann wiederum zu der Kellnerin, die den Kaffee brachte und schaute diese, leicht verwirrt an. "Welches Ding meinen sie?", fragte er direkt nach, nahm sich den Zucker und rührte in seinem Kaffee rum. "Danke den Schirm brauchen sie nicht aufmachen, etwas Sonne schadet nicht", sprach er die Kellnerin noch mal an, schnappte sich nun doch die Karte und schaute sich diese ganz genau an. Immer noch besser als diesen komischen Blicken ausgesetzt zu sein, diese gingen Kadaj nun langsam schon auf den Sender. Sie zuckte mit den Schultern und ging wieder ihres Weges. Das Ding auf seinem Kopf, hm, dachte sich Cloud, sind das vielleicht doch falsche Haare? Für ihn sahen sie relativ echt aus, aber er achtete auch nicht wirklich auf solche Kleinigkeiten. "Kennst du den Glaswald? Schon mal dort gewesen?", bohrte er weiter, aber schaute ihn nicht mehr so durchdringend an, das würde auf Dauer zu auffällig werden. Er sah immer wieder auf die Uhr seines Telefons, da er wirklich langsam loswollte. Aber die Zeit schien relativ langsam zu vergehen. Kadaj lugte über den Rand der Karte drüber, runzelte leicht die Stirn und schaute Cloud dann fragend an. "Was sollte ich in diesem Glaswald wollen, ich weiß nicht mal, wo dieser liegt", tischte er ihm die nächste Lüge auf, ehe er leicht den Kopf schüttelte, wieder die Karte studierte und hin und wieder an seinem Kaffee nippte. "Wäsche waschen dauert echt ganz schön lange, ich glaub, ich mag die Arbeit jetzt schon nicht. Haste wenigstens daheim nen Bügeleisen?", lenkte Kadaj kack frech vom Thema ab, legte die Karte zur Seite und nahm einen Schluck Kaffee. "Bügeleisen?", erwiderte er. "Hab ich nicht, wozu auch, im Trockner wird das alles schon so glatt, dass es passt. Sollte nur gleich zusammengelegt werden", erwiderte er. "Du kennst keine Waschmaschine, aber doch Bügeleisen? Wo wäscht man mit Hand und bügelt dann?" Er schüttelte den Kopf, das verstand er nun wirklich nicht, aber woher auch, er wusste ja nicht, wie der andere vorher gelebt hatte. Irgendwann rief er die Kellnerin her und zahlte. "Wird wohl so weit sein. Komm mit", meinte er und stand bereits auf und ging Richtung Salon zurück. "Ähm ja ... also nen Bügeleisen kenne ich auch nur von Hören und Sagen und was man damit macht", erwiderte Kadaj hastig, erhob sich ebenfalls und lief langsam hinter Cloud über die Straße zum Salon entlang. Die Wäsche brauchte noch ganze fünf Minuten, erst dann war sie sauber, trocken und bereit zum Zusammenlegen. "Nicht ganz Cloud, es dauert noch fünf Minuten", meinte Kadaj beiläufig, nahm sich wieder die Zeitung und las diese nun stehend. Cloud trippelte richtig, er hatte jetzt echt keine Geduld mehr. "Blödes Ding" fluchte er und er war sich sicher, dass er sich jetzt schon freute, diese lästige Arbeit einfach abzugeben. Er sah zur Straße und sah von weitem Rufus Richtung seiner Wohnung gehen. "Och nöö, das muss nun aber nicht sein." nuschelte er, denn er hatte im Moment nicht den Nerv für Besuch, da er ja wegwollte. Er ging in die zweite Reihe und platzierte sich so, dass er nicht so einfach gesehen werden konnte, was gar nicht so einfach war, da er mit seinen blonden Haaren immer herausstach, ob er wollte oder nicht. Rufus hatte den Blonden längst schon bemerkt, schritt nun langsam auf den Waschsalon zu und öffnete die Tür. "Ha da bist du ja und wie ich sehe, hat sich der Kleine wohl enthüllt. Sehr schön, das freut mich", quatschte dieser gleich los und schaute die beiden ernst an. "Spricht er denn jetzt oder ist er immer noch so schweigsam?", stellte er gleich die nächste Frage und blickte Kadaj nun genauer an. "Ja doch, ich spreche und ja ich bin enthüllt. Zufrieden?", zickte dieser leicht rum und ging rüber zur Waschmaschine, die endlich fertig und aus war. Rufus kicherte. "Och wie süß, eine kleine Zicke also, Cloud, wenn du sie dir zu viele Probleme bereitet, kann ich dir gerne ein paar Tipps geben, wie du der Dame Manieren beibringen kannst", grinste er ziemlich zweideutig. Cloud sah ihn etwas verdattert an. "Mal sehen, bis jetzt hab ich noch keine Probleme, ist eben nur ungewohnt", meinte er wahrheitsgemäß. Etwas leiser sagte er dann. "Er meinte, er wäre gefunden worden und macht dies nicht freiwillig, ist das nicht unrecht?" Rufus hob eine Braue. "Na ja, Definitionssache. Ich würde in dem Fall einfach sagen, Pech für ihn. Aber mal ehrlich, einen ordentlichen Haarschnitt könnte er schon vertragen", stichelte er etwas und griff wie selbstverständlich in die schwarzen Haare des anderen. Kadaj hatte mittlerweile angefangen die Waschmaschine leerzuräumen, faltete auch gleich Shirts und Hosen zusammen, sortierte Socken und legte passende zusammen, ehe er diese zusammenrollte und alles schön ordentlich in dem Wäschesack verstaute. "Ich bin gar nicht zickig und ich bin auch keine Dame", murrte er auf Rufus Worte, öffnete die nächste Trommel und begann das Spiel von vorne. Jedoch spürte er dabei, wie ihm der Präsident durch die Haare wuschelte und er funkelte ihn giftig und kalt an. "Pfoten weg, was meine Haare angeht, die bleiben so und basta", moserte er weiter rum, widmete sich dann wieder den Wäschestücken und sortierte gleich wieder alles nach "ab in Schrank" und nach "flicken". Rufus zog die Hand zurück und blickte aber überhaupt nicht mehr freundlich oder amüsiert, man gewann eher den Eindruck, dass er etwas angesäuert war. "Wie redest du denn mit dem Präsidenten?" schnurrte eine bekannte Stimme aus der anderen Ecke des Waschsalons. Niemand anderes als Reno ging lässig auf die Szene zu und schon schnurrte er zu Cloud. "Eieiei, den hast du aber schlecht erzogen, Cloud, bei uns war noch ganz zahm, nicht wahr, Schätzchen? Tanzt er dir auf der Nase herum?" "Reno ...", bemerkte Cloud etwas abfällig, der Rothaarige nervte ihn einfach mit seinem coolen Getue. "Das Verhalten des Bediensteten spiegelt auch das Durchsetzungsvermögen des Besitzers wider." fügte Rufus noch an. "Das solltest du dir merken, Cloud." An der Tür drehte sich Reno noch mal um. "Wie blamabel, Herzchen!", rief er in den Salon hinein. Am liebsten hätte Kadaj Rufus kräftig in den Hintern getreten, sagte oder tat aber nichts dergleichen. Vielmehr fiel jetzt sein Blick auf Reno, der langsam den Salon betrat und dumme Sprüche klopfte. Typisch, was anderes konnte der rothaarige Köter auch nicht machen und wenn doch, dann konnte er Rufus ShinRa schön in den Arsch kriechen. "Ich bin nicht dein Schätzchen, sieh zu, dass du Land gewinnst, ehe ich dir einen saftigen Tritt in deinen Hintern verpasse", knurrte Kadaj leise den rothaarigen Turk an, legte danach wieder ordnungsgemäß T-Shirts zusammen und blickte desinteressiert vor sich hin. Cloud kochte innerlich vor Wut, ließ es sich aber nicht anmerken. Wenn sich dieser kleine Affe also so unverschämt aufführte, würde es negativ auf ihn zurückfallen, na super. Irgendwie hatte er keinerlei Interesse an so etwas gemessen zu werden, vor allem, wenn es um sein Durchsetzungsvermögen ging, den schwach wollte auch nicht dastehen. Auf jeden Fall musste er sich irgendwie aus dieser Geschichte retten, so konnte das nicht bleiben. "Geht das nicht schneller?", herrschte er den anderen ungeduldig an und kramte wieder nach seinem Telefon, um auf die Uhr zu sehen. Kadaj blickte rüber zu Cloud, runzelte die Stirn und kräuselte zeitgleich die Lippen. "Bitte? Ich falte schon so schnell, es geht, zu schnell ist auch nicht gut, da es sonst unordentlich wird und ich es noch mal machen müsste", antwortete er im patzigen Ton, legte das nächste Shirt zusammen und verstaute den letzten Stapel im Wäschesack. "Wenn dir das in nem Waschsalon zu langweilig ist, dann kauf dir halt selber eine Waschmaschine, das würde zumindest den Weg und vor allem Zeit sparen", polterte Kadaj munter weiter, schnürte den Sack zu und warf Cloud noch einen gehässigen Blick zu. "Für was sollte ich das tun? Zeit sparen? Glaubst du, ich hab vor hier jedes Mal mitzudackeln? Ob du die Dinger zweimal oder hundert 100-mal zusammenlegst, ist mir so was von egal!", schnauzte er genauso zurück und ging schon mal zur Türe. Tragen half er ihm nicht mehr, dazu war ihm die Lust vergangen. Vielmehr lief er eilends voraus und achtete nicht darauf, ob dieser Schritt halten konnte oder nicht. Bei der Wohnung angekommen, lehnte er die Türe auch nur an und machte sich bereits reisefertig, bis der andere ankam. Dabei hinterließ er in dem frisch geputzten Bad wieder eine herrliche Unordnung. Grummelnd packte sich Kadaj die drei Wäschesäcke, lief langsam und gemütlich über die Straße und kam ganze 15 Minuten später in Clouds Wohnung an. "In deinen Schrank kannst'e die Sachen aber selber einräumen, ich trage dir nicht ständig den Arsch nach", donnerte der Silberhaarige laut durch die Wohnung, machte sich auf die Säcke langsam auszuräumen und legte die frisch gewaschene Wäsche vorerst auf dem Küchentisch ab. Die Kleidungsstücke, die genäht werden mussten, besserte er gleich aus. Zumindest die, wo man nur einen Knopf annähen oder ein kleines Loch stopfen musste. Bei den etwas Größeren musste er erst sehen, wie er das machte, schließlich hatte er kein Garn und das gestaltete sich als schwierig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)