In der Hitze Sunas ... von Gaomee (Ino & Shikamaru) ================================================================================ Prolog: Genie vs. Fettwanst --------------------------- "Hey, bist du okay?" Sie war gerade gestolpert und nun nickte sie verstört und tastete ihren Leib ab. Etwas, das er nur zu gern für sie übernommen hätte. Unglücklicherweise hatte sie rein gar keine Ahnung, in welche Richtung seine Gedanken verliefen, wenn er sie erblickte. Würde sie es nämlich wissen, würde sie ihn mit großen Augen verängstigt anstarren, irgendeine abfällige Bemerkung dazu machen, wie zum Beispiel "Pervers!", und, um alles wundervoll abzurunden, schreiend davonlaufen, um ihm nie wieder unter die Augen zu treten, ihm irgendwie nahe zu kommen oder gar allein in einem Zimmer mit ihm zu sein. Das war so ziemlich das Allerletzte, was er wollte. Wirklich das Allerletzte! So half er ihr dezent aufzustehen, während er die Kiefer so fest aufeinander presste, dass ihm ganz schwindelig davon wurde, um nicht doch noch irgendeine Dummheit zu begehen. "Danke, Süßer!" lächelte sie ihn an, während sie ihre staubigen Haare auflockerte. 'Süßer'! Haha ... Das Schicksal konnte echt humorlos sein. Vielleicht hatte es aber auch nur einen sehr schwarzen Humor. Schließlich bedachte dieses Mädchen ihn nur mit dieser Folter, weil sie es ja nicht besser wusste. Warum muss ich Volltrottel auch immer mein Bestmögliches tun, um ihr zu demonstrieren wie sehr sie mich eigentlich nervt! Wenn er so weiter machte, würde sie es bald vorziehen mit Chouji, dem Fettwanst. Das immer genervte Genie verlor gegen den Fettwanst. Schon bitter… Bis jetzt war er mit seiner Situation ganz gut klar gekommen, aber in letzter zeit wurde es immer schlimmer. Oder besser? Tiefer? Wie immer man es nennen wollte, wenn er sie betrachtete, stieg ein Gefühl aus seiner Magengrube auf, das er als warm und kribbelig bezeichnet hätte und das ihm gar nicht gefiel. Übersetzt hieß das so viel wie - Er konnte nicht mehr. Es gab keine andere Erklärung als dass er die ganze Maskerade satt war. Denn in letzter Zeit konnte er nicht mehr schlafen, hatte nun wirklich Kopfschmerzen und war nicht nur gespielt immer genervt, sondern wirklich leicht reizbar. Außerdem hatte er Kopfweh. So furchtbares Kopfweh als habe jemand ihm einen Chip im kopf implantiert. Weder Asperin- noch die starken Adviltabletten halfen. Jetzt sollte er sich auch noch ein Zimmer mit ihr teilen. Er würde sterben, ganz einfach sterben. Kapitel 1: Wüstenlaune ---------------------- "Schau doch, Shika!" rief sie freudig aus und sah sich mit leuchtenden Augen um. "Ach nein, wie wundervoll", gab Shikamaru Nara seinen missgelaunten Kommentar zu der Diele ab, die in eine recht nette, gemütliche Küche führte. Gott nein, wie toll … er würde sicherlich nicht kochen! Nicht das er dazu überhaupt fähig gewesen wäre, ohne gleich die ganze Küche mitzubrutzeln, sprich in die Luft zu jagen. Hier, in der Hitze Sunas, wurden seine Kopfschmerzen noch schlimmer und er hatte das Gefühl an der rauen, heißen Luft geradezu zu ersticken. Gequält zerrte er am Kragen seines Hemdes, an dem groben Stoff, der für den rauen Norden gewoben worden war, um auf dem Meer nicht gleich von Wind und Wetter zerfetzt zu werden, und nicht für die drückende Hitze und Luftfeuchtigkeit, die hier herrschte. Er konnte schon gar nicht mehr richtig sehen und sein Gleichgewichtsinn ließ ihn in der schwülen Hitze auch im Stich, denn er hatte das eigentümliche Gefühl zu fallen. "Shika, was- …? Shika!" Etwas wunderbar Kühles lag auf seiner Stirn und Rinnsale liefen an seinen Schläfen herab. Er stöhnte und griff danach. "Lass das", mahnte ihn eine glockenhelle Stimme und schlug ihm spielerisch auf die Finger. "Ich hätte dir ja ein paar Blumen in dein Zimmer gestellt, aber hier in Suna gibt es halt wenige außer den Kakteen und die sind stachelig. Obwohl … würde ja zu dir passen, findest du nicht? Mensch, jetzt lass doch die Finger von dem nassen Lappen!" "Schon gut, schon gut", murmelte er beschwichtigend. Er hatte die Augen noch gar nicht geöffnet und wusste bereits, dass es Ino war, die ihm da andauernd auf die Finger schlug. "Obwohl … ", räumte sie ein und nahm den Lappen von seiner Stirn. Dann plötzlich spürte er wie sie sich aufrichtete und er öffnete die Augen nur um … ungewollt in ihren Ausschnitt zu starren. Hastig wanderte er mit seinen Augen woanders hin, doch das Fleisch, welches sich unter der Lage des dünnen, weißen Stoffes zu verbergen versuchte, zog seinen Blick magisch an. Er schluckte hart. Sie hatte sich nämlich über ihn gebeugt, um an die Wasserschüssel zu erreichen, die ein unglaublich vorausschauender Mensch (wahrscheinlich Ino Yamanaka selbst) auf die Kommode gestellt, die neben der Bettkante stand, auf der sie nicht saß. Daher musste sie sich über ihn beugen, um sie zu erreichen und ihm dabei so unglaublich nah kommen. Nun war ihm noch viel heißer und als er versuchte zu sprechen und beinahe nur gekrächzt hätte fühlte sich sein Rachen an als würde jemand unablässig mit Schmirgelpapier hindurch fahren. Plötzlich hatte er auch noch ihre Haare im Gesicht und da brannte ihm die Sicherung durch. Er packte sie am Arm und zog sie zu sich herab. Zugegeben, ihm war schlecht, doch irgendwie störte es ihn nicht. Laut stöhnte er auf, als er ihre noch immer weichen, warmen Lippen auf seinen rissigen spürte. Ino ihrerseits konnte sich nicht mehr in der Position halten und zog hastig ihre Hand zurück, um sie auf dem Laken nah an seinem Brustkorb abzustützen, was allerdings die Schüssel dazu veranlasste herunter zu fallen, was weder ihn noch, erstaunlicherweise, sie zu kümmern schien. Es war nur eine kurze Berührung gewesen, doch Ino hatte Blut geschmeckt und wollte nun eindeutig mehr, denn sie küsste ihn mit solcher Innbrust, dass ihre Zähne aufeinander trafen. Zuerst versteifte sich Shikamaru, doch dann begann seine Hand an ihrer Taille hoch zu wandern. Kapitel 2: Sich einfach einmal trauen ... ----------------------------------------- Plötzlich riss er die Augen auf und kehrte in die Realität zurück. Hastig richtete er sich auf und schob in der gleichen Bewegung Ino von sich. Wohl darauf bedacht seinen Blick nicht einmal in ihre Richtung abschweifen zu lassen, stand er auf und eilte ins Badezimmer. "Shika …!" Hastig stellte er die Dusche an und ließ sich das eiskalte Wasser über seinen heißen, elektrisierten Leib fließen. Er hatte weder seine Kleidung abgelegt noch die Duschgardine vorgezogen und so kam es, dass das gesamte Badezimmer nass gespritzt wurde. Ein erstaunter Aufschrei hallte von der Tür wider als Ino herein trat und zufällig auch etwas abbekam. Ihr Anblick, wie sie in einer weißen, nassen Bluse dort stand und sich ebenfalls nasse Strähnen aus dem Gesicht fischte war einfach zu witzig und er lachte. Ino, die ihre Bluse ebenso gut hätte ausziehen können und in ihrem BH hätte herumlaufen können, angelte sich eines seiner schwarzen Hemden, die er unklugerweise mit nach Suna genommen hatte, obwohl er wusste, dass Suna der Wüstenstaat war. "Geht's dir nicht gut?" Sie war eindeutig verärgert, doch stieg eine leichte Schamesröte in ihr Gesicht, was wohl das einzige war, was ihn vor ihrem Zorn bewahrte. "Eh, ja. Mir geht's wohl nicht gut." Er sah sich nach einem Band um, mit dem er seine Haare hätte zubinden können, doch fand er keines, denn Ino hatte ihm seines abgenommen aus Gott allein wusste welchem Grund. Wahrscheinlich war es gerade nicht Mode, das Haar zusammengebunden zu tragen. Obwohl, dann würde sie sich ja selbst nicht an die Moderegel halten, was doch sehr ungewöhnlich war. Er stellte das Wasser ab und trat pitschnass, wie er war, zu ihr. "Wegen …" Shikamaru hatte Bedenken weiter zu sprechen, denn ein Kloß saß fest in seiner Kehle, der ihn mit ziemlicher Sicherheit hätte stottern lassen. "Schon gut", wehrte Ino schnell ab. Sie fuhr sich durch ihr offenes Haar. War es eben auch schon offen gewesen? Er glaubte, nein. Hatte er ihr das Haarband denn aus der weißgoldenen Mähne gerissen? Gut möglich. "Geht's dir besser?", erkundigte Ino sich ohne ihn mit ihren außergewöhnlich blauen Augen zu streifen. Er sah auf ihren Scheitel herab. „Nein“, wäre die wahrheitsgemäße Antwort gewesen. Schließlich ging es ihm nicht erst seit eben 'nicht gut', sondern es ging ihm schon seit ungefähr fünf Jahren 'nicht gut'. Seitdem er sie kannte ging es ihm sogar furchtbar elend! Manchmal aber gestand er sich, dass es eigentlich ein angenehmes Gefühl war, das seine Magengegend so auf den Kopf stellte. Ob er Ino einfach einmal ausführen sollte? Plötzlich kam ihm die Idee gar nicht mehr absurd vor - Nein, sie war sogar höchst attraktiv, nicht nur die Idee, wie er feststellte als er wieder aus seinen Gedanken zurückkehrte. Er sollte es einfach einmal wagen. Er war sowieso schon das Arschloch, das alle hassten. Da konnte es ja wohl kaum schlimmer werden, oder? "Sag' mal, Ino, was hast du eigentlich morgen Abend vor? Es gibt noch so wahnsinnig viel zu bereden- …" Falsche Richtung. Sie wird mit dir ganz bestimmt nicht über die Arbeit reden wollen, dachte Shikamaru beinahe panisch und änderte nervös die Richtung, in die das Gespräch führte: "Ehm, ich … da ist ein neues Restaurant und ich würd' da gern hingehen, weißt du … damit ich vor denen mein Gesicht nicht verliere …" Auch nicht die richtige richtung, dachte er und hätte sich selbst ohrfeigen können. Als ob man so ein Mädchen zu einem romantischen Essen zu zweit einlädt! Ino sah beiseite und er konnte ihre Kiefermuskeln genau sehen, weil sie so stark hervortraten. Dann wanderten seine Augen ohne sein Zutun zu ihrem nicht nur schweißnassen Hals, wo er beobachten konnte wie sie schluckte. Da antwortete sie ihm überheblich: "Gut, ich geh' mit dir dahin. Das war doch, was du fragen wolltest, nicht?" Er schluckte nur und nickte. unterdessen hatte er es zustande gebracht, sie nicht mehr anzustarren. Hatte sie 'ja' gesagt? Ja, hatte sie! Huh, wer hätte das gedacht ... Eigentlich hätte er vor Freude in die Luft springen sollen, doch etwas hielt ihn davon ab. Ino hatte nämlich die Arme vor ihrer Brust gekreuzt und starrte bedrückt zu Boden. Entweder Ino benahm sich immer so, wenn sie jemandem ein Date zusagte oder sie schien gar zu unglücklich, dass sie die Einladung angenommen hatte. Shikamaru wusste ehrlich nicht, welches ihm lieber war, und konnte nur hilflos herumstehen, während er diese furchtbare Ach-mir-ist-doch-alles-egal-Miene aufsetzte und ausharren musste, während eine weitere Schüssel wie die, die Ino eben von seiner Kommode gestoßen hatte, in seinem Innersten umkippte und eine schreckliche, säureartige Flüssigkeit durch seine Gedärme spülen ließ! Kapitel 3: Die Eroberung ------------------------ Shikamaru hob das Handgelenk, um auf die Uhr zu schauen, die an dem teuren Lederband befestigt war. Er hätte sie nie in ihrem Zimmer zurück lassen sollen, während er bereits voran ging, um die Tischreservierung zu kriegen. Jetzt stand er ja doch draußen vor dem Restaurant und wartete auf sie. Denn offensichtlich hatte sie beschlossen, sich Zeit zu lassen. Nun, normalerweise war sie nicht spät. Es sei denn, sie war noch nicht fertig damit, sich Farbe ins Gesicht zu schmieren. Immer nervöser wurden die Blicke, die er seiner Armbanduhr zuwarf, doch schließlich hörte er Schritte auf dem Asphalt. Er sah auf und versuchte zu lächeln, was bedeutete, dass er seinen Mund geschlossen halten musste, was angesichts des Anblickes, der sich ihm bot, schwer war. Denn die Frau, die dort auf ihn zuspaziert kam, konnte einfach unmöglich Ino sein. Doch die leuchtenden blauen Augen, die ihm immer das Gefühl gaben, dass sie ein Stück des Sommerhimmels das ganze Jahr über in sich gefangen hielten, leuchteten hell und ruhig und waren eindeutig Inos, denn solche Augen, die ihn in ihren Bann ziehen konnten, gab es nur einmal im ganzen Land. Er konnte ihre Schritte hell auf dem Boden verhallen hören, weil sie sich für weiße High-Heels entschieden hatte, die jeder genau wie ihre geschwungenen Waden bewundern konnte, wenn man seinen Blick, wie Shikamaru gerade, von ihren schlanken Knöcheln ein Stück höher gleiten ließ. Irgendwann jedoch, ungefähr in Höhe der Knie, stieß man auf den Saum ihres zart rosa Kleides, welches sich um ihre Oberschenkel bauschte und dessen oberer Teil, in Form der Schwinge eines Schwanes an ihrer linken Schulter empor kroch, um sich schließlich um diese zu krümmen und ihren Weg auf Inos Rücken fortzusetzen. Ihre beiden zierlichen Hände hatte sie vor sich um eine kleine Handtasche gelegt. Mit hochgesteckten Haaren kam sie auf ihn zugeschlendert. Als sie noch näher kam, sah er, dass sie sich gar nicht allzu viel ihrer verschiedenen Farbtöpfchen ins Gesicht geschmiert hatte. Shikamaru schaute wieder an ihr hinab. Bei jedem Schritt bewegte sich ihre Hüfte leicht nach vorn und sie setzte einen Fuß vor den anderen, was ihr zu einem eleganten Gang verhalf. Lächelnd bot er ihr seinen Arm. Plötzlich kam er sich furchtbar schäbig in seinen Kleidern vor. Langsam glitten Inos Finger auf und um seinen Unterarm und ihre zierliche Gestalt stellte sich dicht neben ihn, sodass ihre Parfumwolke auf ihn übergriff. Etwas steif führte er sein 'Date' in das Restaurant. "… nehmen was immer sie uns empfehlen" "Nun, zur Zeit würde ich ihnen Le Menu des Bretons empfehlen. Natürlich wird unser Bretonisches Menü auch von dem entsprechenden Koch zusammengestellt", versprach der ältere Kellner augenzwinkernd. Anscheinend hatte er gerade etwas Lustiges gesagt, welches keine der beiden jungen Leute so recht verstand, denn offensichtlich war es ein 'Insider' für Köche und alte, alte Ober, die wohl zuviel von ihrem Handwerk verstanden. Ino lächelte verunglückt und sah Shikamaru fragend an, da ihm das Essen nun wirklich herzlich egal war, nickte er ergeben. So konnte Ino sich strahlend an den Ober wenden und ihm mitteilen, dass sich das junge 'Paar' für das Menü entschieden habe. Während der Wartezeit fiel keinem der beiden etwas anderes ein als entweder sehr gespielt interessiert die Speisekarte zu mustern, obwohl sie doch bereits bestellt hatten, dumm in der Gegend herumzustarren, ein unangebrachtes Interesse an den eigenen Händen zu entwickeln oder den anderen schüchtern anzuschauen und blöd dahinzulächeln. Shikamaru betrachtete seine Verabredung nur verstohlen und schaute sich etwas im Restaurant um. Es war warm, auch wenn die Sonne bereits untergegangen war, und so hatten sie sich entschieden sich draußen vor dem Restaurant niederzulassen. Zwischen Heckenrosen und Efeu, gut versteckt vom Rest der Welt. Glücklicherweise kam der Kellner schnell zurück mit einem Tablett auf dem zwei Holzbecher, in einem altmodischen Stil, prangten. Der Ober stellte eines vor die junge Dame, sowie eines vor den jungen Herrn. Shikamaru starrte auf die rote, dampfende Flüssigkeit, die darin umher schwappte. "Heißer Rotwein", verkündete der ältere Herr stolz und ließ sie für kurze Zeit, wie er sagte, wieder allein. Ino musterte auch das heiße Gebräu, bevor sie sich einen Schluck zumutete. Während sie den Becher an die Lippen setzte, fixierte sie ihn mit ihren himmelsblauen Augen. "Der Ober hatte Recht. Es ist nur heißer Rotwein, du wirst davon nicht sterben", lächelte Ino ihm aufmunternd zu. „Allerdings mit ein paar interessanten Gewürzen drin.“ Murmelnd hob er den Becher tatsächlich an die Lippen und trank. Der warme Alkohol rann fruchtig-würzig seine Kehle hinab und Shikamaru war ehrlich erstaunt, wo die Franzosen doch in der Regel nur säuerliches Gebräu fabrizierten. "Und?" "Was und?", erkundigte sich Shikamaru. Daraufhin machte Ino eine undefinierbare Geste mit einer Hand, die vielleicht dem Wein gegolten hätte, hätte sie auch nur im Entferntesten auf den Becher gedeutet. "Ob du gestorben bist", erläuterte sie ihm freundlicherweise. Shikamaru lachte nur leise und schüttelte sacht den Kopf. Nein, das war er in der Tat nicht. Doch würde er in diesem Moment sterben müssen, er wäre glücklich, mit ihrem schmunzelnden Gesicht vor Augen gestorben. "Mademoiselle, Monseigneur, es ist angerichtet", teilte ihnen ihr Ober mit, der den beiden verschwörerisch zulächelte. Ino, wie auch Shikamaru, richteten sich sofort abrupt wieder auf als sie merkten, dass sie sich während ihrer Unterhaltung beide leicht vorgelehnt hatten und diese Pose offensichtlich der Grund war, weshalb der Mann so schelmisch tat. Ihre Bedienung nahm je einen Teller von dem Tablett aus dunklem Holz und setzte ihn vor den Gästen ab. Darauf war ein wirklich köstlicher gemischter Salat zu finden. Des Weiteren lud er einen kleinen Topf auf ihrem Tisch ab, denn offensichtlich hatten sie, ohne davon gewusst zu haben, ein Käsefondue bestellt. Dazu wurden kleine Teller, beladen mit Beilagen, um den Topf herum verteilt. Ino starrte unglücklich lächelnd auf den Topf. Nun, damit hatte sie eben nicht gerechnet. Ebenso wenig wie Shikamaru, der noch immer sein 'Grünzeugs' vollkommen eingenommen betrachtete. Aus einem ihm unbekannten Grund war ihm die Idee so etwas in sich hinein zu stopfen absurd. Ino sah mit großen Augen auf den dampfenden, geschmolzenen Käse, der zähflüssig in dem Topf um die Wette schwappte, während ihre Bedienung es abstellte, was nicht bedeutete, dass sie nicht fand, das es ganz vorzüglich aussah - und duftete. Sie schnappte sich eine der Beilagen und tunkte sie ein. Stöhnend lehnte sie sich zurück. "Mhhhh …" Sie konnte beobachten wie ihr Teamkollege sich zweifelnd am Kinn kratzte und dann schließlich ein Salatblatt anhob. Ino konnte sich nicht helfen, doch sie fand die gerade zu abstruse Szene süß. "Nennt sich Salat und das beige darunter sind Champignons - Sind essbar", schaltete Ino sich in seine 'Erkundungstour' als Führerin ein. "Nein, danke, wäre ich nie darauf gekommen, hättest du jetzt nichts gesagt", erwiderte er zynisch und nahm die Gabel in Angriff, um nun den Geschmackstest zu vollziehen. Ino betrachtete gespannt sein Tun, wobei sie ihren Blick auch über die großen schwieligen Hände wandern ließ, die unglaublich schnell und kräftig zupacken konnten. Das wusste sie aus eigener Erfahrung. Sie hatte diese Hände schon immer gemocht, besonders die Knöchel fand sie anziehend genau wie die trockene Haut, die sich darüber spannte. Ihr fiel nicht auf, dass er innehielt und sie ansah, während sie noch immer in Gedanken war und verträumt seine Hände anstarrte. Plötzlich machte er eine hastige Bewegung und packte ihr Handgelenk, das nahe ihrem Becher auf der blütenweißen Tischdecke geruht hatte. Da fuhr sie hoch und starrte ihm in die dunklen Augen. Gott, warum ließ er sein Haar nie beim Training auf? Als eine Strähne direkt in sein Blickfeld fiel, konnte sich Ino die Antwort denken, denn vermutlich fand er sie störend. "Alles in Ordnung?", fragte er ausdruckslos. Ino lehnte ihr Kinn auf ihren Handrücken und beugte sich herausfordernd über den Tisch, während sie ihre Hand so drehte, dass sie seine Finger umschließen konnte. "Weiß nicht. Was denkst du?", stellte Ino eine Frage, die ihn zu einem Stirnrunzeln veranlasste, ob es auch der Grund dafür war, dass er den sanften Händedruck erwiderte, konnte man nicht sagen. Einen freizügigen Augenblick behielten sie den Augenkontakt bei und jeder hatte das Gefühl bis zu den tiefsten Abgründen der Seele des anderen zu schauen. Ino war sich noch nicht ganz sicher, was sie in der Schwärze ausmachen konnte, doch Shikamaru gefiel eindeutig was er dort erblickte. Zwar waren Inos Abgründe genauso schwarz, doch konnte Shikamaru dieser Schwärze eine Bedeutung zufügen. Schwarz wie die Sünde. Gerade diese schwirrte ihm gerade im Kopf herum. Sie hatten einen wundervollen Nachtisch - ein Traum aus Früchten- und verabschiedeten sich von ihrem immerzu grinsenden Kellner, um nach Hause zu stolpern. Wieder nahm er sie beim Arm. Mittlerweile wurde es kühler, doch es würde, so wusste Shikamaru, noch einige Stunden angenehm bleiben. Erstaunt stellte er fest, dass Ino trotz dem Parfum einen angenehmen natürlichen Duft innehatte. Nach irgendeiner Blüte, fiel ihm auf, auch wenn er sich beim besten Willen nicht entsinnen konnte, welche. Plötzlich torkelte Ino stark gegen ihn und beugte sich herunter, um um ihn herum zu gehen und sich auf der Bank niederzulassen. Friedlich schloss sie die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Shikamaru setzte sich daneben und beobachtete wie eine Strähne sich aus dem Knoten zu lösen drohte. Er betrachtete sie und berührte sie schließlich sanft mit den Fingern, sodass sie endgültig in Inos Antlitz fiel, die sich aufgesetzt hatte, um ihn anzuschauen. Versonnen fuhr er fort einzelne Strähnen aus ihrer Frisur zu lösen. Still ließ sie es eine Weile lang über sich ergehen bis sie genug Mut aus sich geschöpft hatte, um seine große Hand zu packen. Diese packte diesmal nicht kräftig zu, sondern streichelte zärtlich. Entschlossen strichen ihre schlanken Finger über seine Schulter und fassten den Kragen, an dem sie sich vorsichtig nach vorne zog. Dieses Näherkommen veranlasste Shikamarus Hand zum Band vorzudringen, welches den Knoten hielt und sie zog daran. Der Haarschwall löste sich und fiel über Inos Schultern, während sie sich weiter vorlehnte, doch ihr zögerliches Annähern dauerte Shikamaru zu lang und er zog sie in Einem zu ihm herüber, indem er Druck in ihrem Nacken ausübte, sodass Ino ihre Lippen kurz über seinen Mund streifen lassen konnte. Doch seine Finger umschlossen ihren schlanken Hals in einem eisernen Griff, der sie leicht aufstöhnen ließ und sie dort hielt, wo sie war. Da wurde sie auch mutiger und rutschte zu ihm herüber, um den Kragen seiner Weste zu packen, während sich seine Arme wie eine Faust um sie herum zusammenzogen. Allerdings wussten sie nicht, dass sie beobachtet wurden. "Yuck, mir ist ganz schlecht. Ich will nach Haus!" äußerte sich ein rothaariger Junge, dessen Schopf kurz geschoren war. Bei dem Ausruf prallte das junge Pärchen erschrocken auseinander und Temari wies ihren Bruder an weiter zu gehen und still zu sein. Meine Güte! Manchmal war er wirklich unausstehlich. "Entschuldigung!" rief sie den beiden Liebenden zu und nur kurz darauf beinahe mitten im Schritt stockte, da sie die beiden Personen erkannte. Stumm drehte sie sich herum und presste die Lippen aufeinander, um nicht laut heraus zu prusten. Sie hatte gewusst, dass die beiden irgendwann zusammen kommen würden. Sakura schuldete ihr nun etwas! Hastig schob sie ihren kleinen Bruder vor sich her. Nun wollte sie schnell nach Hause, um ein Telefongespräch mit den Verbliebenen in Konoha-Gakure zu führen … Nachdem die Passanten verschwunden waren, kratze sich Shikamaru am Kopf. Die Silhouetten waren ihm bekannt vorgekommen … "Schätze wir gehen nach Hause?" Ino nickte und erhob sich, wobei sie ein kleines Lachen nicht unterdrücken konnte. Auch Shikamaru lachte verlegen und ließ sich an der Hand führen. Kichernd lief Ino mit einem selig lächelnden Mann an der Hand nach Hause. Shikamaru blinzelte. seine Welt war heil als er am nächsten Morgen im Bett lag. Er hatte zwar nicht den blassesten Schimmer, wessen Bett es war, doch … seine Finger tasteten ins Leere. Erschrocken richtete er sich auf und musste die Augen einen Herzschlag lang geschlossen halten, da nun die Sonne, jetzt da er aufgestanden war, mit voller Macht versuchte ihn zu blenden. Nachdem sich seine Augen an das grelle Licht gewöhnt hatten, tastete er das Laken neben sich ab, doch dort war kein schlanker Körper so wie gestern Nacht. Auf einmal hörte er ein Brausen, das er zuerst nirgends einordnen konnte, doch dann fiel ihm die Dusche ein! Offensichtlich war sie bereits aufgestanden. Ächzend stieg auch er aus dem Bett und hielt auf das Badezimmer zu. Es wurde wohl Zeit einmal wieder das Bad nass zu spritzen, doch diesmal würde keine Kleidung durchnässt werden, schließlich trug er keine … Epilog: Hochzeitsglocken ------------------------ "Schatz?" "Mh?" "Weißt du noch …", begann Ino wurde aber sofort von einer grellen Kinderstimme unterbrochen. "Sensei? Was machen Sie denn da hinten im Gebüsch?" Ino verdrehte die Augen und stand aus den Armen ihres Verlobten auf, der seine Arme nur unwillig von ihren Hüften gleiten ließ. Lächelnd sah sie zu ihm herunter und schob ihm die Anbumaske wieder über sein Gesicht. Sie hatte noch immer nicht entziffern können, welches Tier sie denn nun darstellte. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass der Besitzer dieser Maske es nicht einmal selbst wusste. Ino konnte das Grinsen unter der Maske nicht sehen, weil sie sich umdrehte, um fort zu gehen, doch bemerkte sie sehr wohl noch wie sie am Handgelenk gepackt wurde und wieder herab gezogen wurde. Nara Shikamaru hatte seine Maske bereits kurz wieder abgenommen und küsste die Frau, um deren Hand er angehalten hatte, leidenschaftlich auf den Mund, bevor er seine dunklen, blitzenden Augen wieder unter der Anbumaske verbarg und innerhalb von Sekunden in den Gebüschen verschwunden war. Yamanaka Ino, die ihren Nachnamen wohl sehr bald in 'Nara' umwandeln musste, stand auf und hob in dem Prozess noch das Kunai auf, das einer ihrer Schüler versehentlich ins Unterholz geworfen hatte, wo sie Shikamaru angetroffen hatte, der ab und an einfach auftauchte, da er nun Anbu war. So hatte sie ihren Schülern gesagt, das sie nun 'Pause' machen dürften und sich zu ihrem Verlobten gesellt, der trotz seiner Aufträge immer noch ausreichend Zeit für seine baldige Gattin zu finden schien. Geschickt trat Ino aus den Ästen hervor und stellte sich vor ihre Schüler. Doch offensichtlich war die kleine Gruppe unvollständig. "Naruto?" rief sie in fragendem Ton aus, denn der Junior war nirgends zu sehen. Stirnrunzelnd blickte Ino noch einmal zu dem Kunai in ihrer Hand und las darauf 'Hyuga Hinata'. Es gab keinen Zweifel daran, dass dieses Kunai früher einmal Naruto-Juniors Mutter gehört hatte. Wahrscheinlich war es eines der Erbstücke, die Naruto seiner Mutter 'entwendet' hatte, um damit zu trainieren. "Hey, suchst du ‚mal deinen Teamkameraden?" forderte Ino einen blassen Jungen auf, dessen dunkle Mandelförmige Augen gelangweilt umherstarrten, doch trotzdem nahm er sich des Kunais an und trabte in exakt die Richtung los, in der er seinen Kumpanen zu finden hoffte. Der Uchiha-Sprössling war einer Inos besten Schüler und seine kleine Schwester, die schon in ihrem zarten Alter die außergewöhnliche Haarfarbe ihrer Mutter vorzuweisen schien, würde das hoffentlich auch einmal werden. Doch war Sasukes kleines Ebenbild nicht der einzige, der ein unvorstellbar großes Talent zu besitzen schien, denn das weibliche Mitglied des Teams war dem jungen Uchiha ebenbürtig. Es war erstaunlich wie das junge Mädchen mit den farblosen Augen und dem sanft wallenden, braunen Haar so sehr auf ihren Vater kommen konnte, obwohl man deutlich das sanfte Lächeln ihrer Mutter wieder erkennen konnte, wenn sie ihre Lippen denn einmal zu einem solchen verzog. Außerdem liebte sie den Nahkampf wie auch den Fernkampf mit der Waffe genauso wie ihre Mutter auch. In einiger Entfernung konnte Ino einen dunklen Haarschopf ausmachen. Es erstaunte sie immer wieder wie viel Ähnlichkeit der Junge mit seinem ausgesprochen gutaussehenden Vater aufwies, den Inos beste Freundin vor zwei Jahren endlich geheiratet hatte. Doch der Uchiha-Sprössling kam nicht ohne Begleitung, sondern brachte, wie erwartet, Naruto-Junior, der ebenfalls auf seinen Vater zu kommen schien und nur teilweise die Augen seiner Mutter geerbt zu haben schien, mit. Doch wurde er gefolgt von seinem Onkel, Itachi, und Narutos Patenonkel, Iruka, der Itachi wohl durch das Dorf begleitete und allen die freudige Botschaft von Itachis Rückkehr zu verkünden schien. Denn es gab noch immer Unwissende, die nicht wussten das Itachi, als er zusammen mit Sasuke nach Konoha-Gakure zurück gekehrt war, nicht sofort wieder aus freien Stücken zu dem Schlangenmensch zurück gegangen war, sondern von Tsunade als Spion dorthin geschickt worden war. Wie schön, dass er wieder hier war. Er konnte dem ganzen Dorf bei den Vorbereitungen helfen, denn wenn ein Fest anstand, egal welches, half immer das ganze Dorf mit. Besonders Hochzeiten wurden immer gern gefeiert und genau dieser Meinung war Ino auch … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)