Deep down in the Slums von MistressSherina (Neue Auflage einer alten Fanfic) ================================================================================ Kapitel 18: See you again? -------------------------- Chanel verdrängte Hojos Nachricht und versuchte normal zu arbeiten, Rufus und Reno hatten zum Glück nichts bemerkt. In ihrem inneren aber brodelte es, sie war wütend auf Sephiroth, der Schuld an dieser Misere war und gleichzeitig wollte sie schreien denn sie war verzweifelter als sie es sich selbst eingestehen wollte. Sie versuchte sich abzulenken. Es wollte einfach nicht klappen. Wütend zerkaute sie ihren dritten Kugelschreiber. Langsam wurde die Sache kritisch denn sie besaß nur fünf Stück. Sie war so in Gedanken versunken das sie Tseng nicht bemerkte. „Chanel, wärst du bitte so nett und würdest noch schnell die fehlenden Berichte der SOLDATEN holen? Sie sollten bei Sephiroth im Büro liegen“ Chanel erschrak und biss sich auf die Lippe. „Aua.. uhm ja wenn es sein muss. Soll ich sie dir dann ins Büro bringen?“ „Wäre lieb und logisch. Danke“ Tseng verschwand genau so schnell und lautlos wie er gekommen war. Chanel schüttelte den Kopf denn sie wurde aus diesem Menschen nicht schlau. » Sephiroths Büro..... oh wieso hast du nicht abgelehnt?!?!« dachte sie sich als sie den ersten Flur entlang ging. Sie hatte nun ein neues Spielzeug, einen Tacker. Ihn zu drücken war eine bessere Beschäftigung als Schaden bei einem Kugelschreiber anzurichten. Nervös drückte sie zweimal, die Heftklammern fielen auf den Boden. Das war wirklich recht entspannend. Sie hasste es in der Soldier Abteilung herumzulaufen.. sie fühlte sich wie auf einer Fleischbeschauung, nur um einiges schlimmer. Heute waren die Gänge sogar unangenehm voll. Die ganze Welt schien auf den Füßen zu sein, weshalb auch immer. Ein Infanterist lief an ihr vorbei, wortlos und vermummt. Chanel hatte keine Probleme an solchen Leuten vorbeizulaufen, sie hatte es schon oft getan doch dieser hier war etwas anderes. Ihre Hand umfasste den Tacker etwas fester. Sie versuchte sich nichts dabei zu denken, das einzig außergewöhnliche an dieser wandelnden Mumie war die Tatsache das er ein Schwert besaß. Sie hatte Infanteristen bis jetzt eher mit Gewehren herumlaufen gesehen. Plötzlich passierte es. Als der Infanterist hinter ihr war zückte er plötzlich sein Schwert und versuchte sie anzugreifen. Chanel hatte das ganze aus ihrem Augenwinkel gesehen und konnte noch rechtzeitig ausweichen. Selbst wenn sie ihn nicht gesehen hätte, der Kampfschrei der darauf folgte hätte ihn sowieso verraten. » Stirb du Bastard « dachte sie als sie unter ihm wegtauchte und ihm nächsten Moment umschloss sie mit ihrem Tacker die empfindliche Haut seiner Wange. Durch seinen Kampfschrei war sein Mund ja praktischerweise geöffnet gewesen. Sie drückte zu und die vermummte Gestalt sank schmerzgesteuert auf die Knie. Die anderen Personen im Gang drehten sich spätestens jetzt um. Chanels Wangen glühten vor Zorn. Wie konnte er es wagen sie anzugreifen! „Was ist hier los?“ rief eine bekannte Stimme. Sephiroth. Auch das noch! „Du solltest besser mal aufpassen was so in deiner Abteilung rumläuft.. Herr General!“ fauchte Chanel und trat dem kniehenden Mann ordentlich in die Seite. Sie war nicht der Typ für Unfair Play aber heute war ein Tag der Ausnahmen. Er fiel regungslos zur Seite, Chanel bückte sich, packte ihn am Kragen, zerrte ihn zu Sephiroth herüber und lies ihn auf den Boden fallen. „Hast du sonst nichts besseres zu tun als dich mit Infanteristen anzulegen?“ knurrte er zurück. „Ich habe wirklich besseres zu tun, wie zum Beispiel die fehlenden Berichte abzuholen. Immer noch von dem Kampf in den Slums. Das wird auch mal Zeit das Tseng sie bekommt“ Sephiroth machte eine Handbewegung und lies den wohl bewusstlosen Infanteristen wegbringen. Chanel folgte ihm in sein Büro. Sie hörte bereits wie die Leute hinter ihrem Rücken tuschelten. Sephiroths Tisch war recht voll, eher unordentlich oder besser gesagt mit Arbeit vollgeladen. Frustriert suchte er nach den Berichten. Nachdem er sie gefunden hatte deutete er auf einen Stuhl. Chanel schnaubte, verstand aber die Geste und setzte sich. „Was willst du?“ knurrte sie. „Wie geht es dir?“ Sephiroth bemerkte das sie in ihrem jetzigen Outfit durchaus sehr, sehr attraktiv aussah. „Wieso willst du das wissen?“ „Zwischen uns waren ja.. nun ja.. gewisse Spannungen“ „Oh Spannungen? Ich finde das ist wunderbar untertrieben. Aber nun gut. Mir geht es recht gut, ich erwarte eine Entschuldigung, Sephiroth. Die Gründe dafür muss ich nicht erläutern oder?“ Sephiroth seufzte. Müde stützte er seinen Kopf auf seinem Arm auf und massierte sich nebenbei noch die Schläfen. „Ja ich weiß, mein Verhalten war falsch und ich kann es wahrscheinlich nicht einfach so entschuldigen. Dennoch bitte ich um eine zweite Chance.-“ „Eine zweite Chance? Für was? Es wird keinen Kampf mehr geben und wenn alles gut läuft bin ich eh bald von hier weg. Also was sollte dir das bringen?“ Chanel hätte ihn am liebsten mehr als nur geohrfeigt. „Ich meinte auch nicht im beruflichen Sinn. Zumal das eh schwer wäre denn wir sind in getrennten Bereichen.“ „Wieso willst du überhaupt eine zweite Chance? Nein Moment, ich will es gar nicht hören“ Chanel stand ruckartig von ihrem Stuhl auf und wandte sich zum gehen „Ich habe eine Aufgabe und diese werde ich pünktlich erfüllen“ „Hast du es denn nicht verstanden?“ rief Sephiroth, sprang schnell auf und hielt sie an der Schulter fest. » Hat sie etwa noch den Tacker?!« schoss es ihm plötzlich durch den Kopf doch Chanel plante wohl nicht seine Wange zu durchlöchern. Er holte tief Luft. „Ich liebe dich, Chanel.....“ Chanel blieb kurz die Luft weg und plötzlich waren auch die Tränen wieder da. Ihre Gefühle waren nach wie vor leider präsent. Wütend schüttelte sie Sephiroths Hand von ihrer Schulter. Plötzlich packte er sie erneut und energischer an beiden Schultern, drehte sie um und küsste sie. Chanel fiel vor Schreck der Tacker aus der Hand. Sie versuchte sich loszureißen doch es war alles andere als leicht von ihm wegzukommen. Ihr kam alles plötzlich vor wie in einem kitschigen Film. Sie wollte kein Happy End! „Wenn ich irgendetwas für dich tun kann um alles wieder gut zu machen dann bitte sag es... jetzt“ Sephiroth hielt sie immer noch fest, allerdings nicht mehr gewaltvoll an den Schultern sondern eher wie eine Geliebte. „Lass mich.. los“ murmelte Chanel, die Tränen flossen über ihre Wangen. „Chanel, bitte..“ „ICH SAGTE, LASS MICH LOS!!!!“ schrie Chanel. Sephiroth wich zurück, Verzweiflung kennzeichnete sein Gesicht. Er tat Chanel Leid. Sie tat sich selber Leid. Er seufzte und ließ die Schultern hängen. „Gut du bist jetzt frei. Bitte sag was ich tun kann um den entstandenen Schaden wieder gut zu machen...-“ „Seelischer Schaden ist irreparabel.“ Chanel wandte sich ab und ging aus dem Büro. ------------------- Reno und Rufus waren auch nicht gerade Auftragslos. Tseng fehlte es wohl seit neustem an Dokumentboten und verdonnerte beide zu einem Verteilungstrip in der ganzen Firma. Großartig. Die Anzahl der Akten war auch beachtlich, beide hatten gut zu tragen. Reno war schon bald außer Atem, stellte die Last kurz ab und öffnete sein Hemd und seine Krawatte ein wenig. Viel besser! Rufus hatte zu diesem Zeitpunkt irritiert die Pinnwand im Gang gemustert (welche wohl keinen richtigen Zweck hatte) und als er sich umdrehte traf ihn der Schlag. Reno sah so... göttlich aus! Das leicht errötete Gesicht.. das geöffnete Hemd.. » Oh Gott, kaum dreh ich mich kurz weg sieht er so geil aus.. okay nichts anmerken lassen.. bleib ganz normal.. oh Gott ich brauche was zum Ablenken..! Ah ein Wasserspender! Ja .. Wasserspender sind sehr.. öh sexy!« dachte Rufus und wollte den Satz nochmal mit etwas mehr Überzeugung wiederholen. „Ja,Wasserspender sind sehr sexy!“ Reno schaute ihn irritiert an. „Ruf?“ » OH MEIN GOTT ICH HABE DAS GERADE LAUT GEDACHT!« schoss es Rufus durch den Kopf und er ließ beinahe die Akten fallen. „Ich bin erbärmlich..“ murmelte er , verlagerte die Akten in eine bessere Position und lief mit hochroten Gesicht den Gang entlang. Reno folgte irritiert. Auch er musterte den Wasserspender doch er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen was an diesem Teil sexy war. Als sie endlich den größten Teil der Akten verteilt hatten kam ihnen Tseng entgegen. Mit Rufus Shin-Ra als Begleitung. Jetzt war auch klar wieso er sich nicht die Mühe zum Aktenverteilen machen wollte! Als Rufus Shin-Ra an Reno vorbeiging bemerkte auch dieser seine auf wundersame Weise erhöhte Attraktivität. Er schien ihn mit den Augen förmlich aufzufressen. Natürlich bekam dies Rufus RS mit. Doch er blieb mit Mühe und Not gelassen. Wohl auch wegen der peinlichen Aktion mit dem Wasserspender. Kurz danach waren alle Akten abgegeben und die beiden ruhten sich auf ideal platzierten Ledersesseln aus. Sitzgelegenheiten in jedem Stockwerk waren wirklich etwas praktisches. Ausserdem war es hier gerade angenehm leer. „Rufus Shin-Ra... was will er von dir?“ knurrte Rufus plötzlich „Ich weiß nicht was du meinst, Ruf“ Reno schien überrascht zu sein. „Lüg mich bitte nicht an, er hat dich ja wirklich offensichtlich begutachtet“ „Und wo ist das Problem?“ fragte Reno. Er dachte dabei nur an ein simples Anschauen wenn man sich eben begegnete. „Oh es stört dich noch nicht einmal?!“ rief Rufus und sprang auf. „Wunderbar das ich das erfahre! Was kommt als nächstes? Ruft er dich öfters mal in sein Büro? Wie nennt man so etwas gleich wenn man das vertuschen möchte.. achja.. ruft er dich etwa zu m 'Einzelgespräch'?“ In Renos Kopf machte es klick. „Nein, Ruf du verstehst das falsch!“ „Ach bitte jetzt verarsch mich doch nicht!“ „Es ist so... hätte ich dich heute Abend sonst eingeladen?“ „Das nennt man Tarnung“ Reno seufzte und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Er wusste nicht wie er aus dieser Situation wieder rauskommen sollte. Rufus Shin-Ra war doch für ihn komplett uninteressant! Rufus wandte sich zum gehen. Reno rannte ihm nach und umarmte ihn von hinten. „Ruf, auch wenn es vielleicht so rüber kam, ich will nur dich, ja?“ er gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Lass mich los, Reno.. lass mich sofort los!“ knurrte Rufus und griff bereits in seinen Blazer. Reno ließ sofort los. Er schluckte und suchte panisch nach den richtigen Worten. Rufus ging wortlos. „Wo willst du hin?!“ rief Reno ihm nach. Rufus blickte noch kurz über seine Schulter. Sein Gesicht war emotionslos doch seine Augen spiegelten Trauer wieder. „Ich glaube das geht dich wirklich gerade nichts an.“ Mit diesen Worten ging er weiter den Gang hinunter. Reno rannte ihm nach, versuchte ihn festzuhalten doch Rufus brachte ihn mit einem gezielten Schlag in den Bauch zu Fall. „Rufus.. !“ „Folge mir bitte nicht, sonst muss ich dich töten.“ sagte er , sah ihn noch einmal genau an und verschwand kurze Zeit später im Aufzug. Reno brach in Tränen aus. 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