Exploratory Urge von -shiyuu ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Schon immer war Aoi ein Perfektionist gewesen. Er hatte immer der Beste sein wollen: in der Schule, im Sport, in der Musik – vor allem in der Musik. Wenn er ein Ziel vor Augen hatte, erreichte er dieses meistens auch ohne große Komplikationen. Sein Ehrgeiz hatte ihm dabei immer sehr geholfen. Und seine Eltern, denen er es nie hatte recht machen können. Früher hatte er all das nur getan, um sie glücklich zu machen, um gelobt zu werden, um geliebt zu werden, und es hatte eine sehr lange Zeit gedauert bis er verstanden hatte, dass er all das nie bekommen würde. Zumindest nicht von seinen Eltern. Als erst sein Bruder und dann auch noch seine Schwester zu Hause ausgezogen waren, war es unerträglich geworden. Er hatte es nicht mehr ausgehalten, hatte seinen Kram gepackt und war in den nächsten Zug nach Tokyo gestiegen, ohne dort auch nur einen Menschen zu kennen. Die erste Zeit war hart gewesen, doch er hatte sich durchgeschlagen, bald eine Band gefunden und die ersten Auftritte mit ihr gehabt. Viel hatte er nicht verdient, aber er war über die Runden gekommen. Wenn er an seine Anfangszeit als Musiker zurückdachte, musste er lächeln. Jedes Mal. Es war erstaunlich, wie weit er ohne jegliche Unterstützung von zu Hause gekommen war. Mittlerweile war er Gitarrist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Bands Japans und auch im Ausland wurden sie immer bekannter und gefragter. Kaum zu glauben, dass es The Gazette schon fast ein Jahrzehnt gab und sie immer noch miteinander zurechtkamen – was wohl auch daran lag, dass sie zwar Freunde waren, aber nicht ihre gesamte Freizeit miteinander verbrachten. So hatten die anderen seine Freundin bisher erst ein paar mal gesehen und das störte ihn nicht unbedingt. So gern Aoi seine Bandkollegen auch hatte, er musste sie nicht 24 Stunden, sieben Tage die Woche um sich haben. Nicht nur er hatte seine Macken und konnte allen damit auf den Senkel gehen. Umso besser, dass Mai sie ertrug – was wohl nicht zuletzt daran lag, dass er eben er war, berühmt und nicht unbedingt hässlich. Und er ließ auch ihr ihre Freiheiten. Wenn er ehrlich war, wusste Aoi gar nicht mehr richtig, wie sie zusammen gekommen waren. Vor etwa einem Jahr hatten sie sich in einem Club getroffen, er hatte sie mit zu sich genommen, sie hatten eine wundervolle Nacht miteinander gehabt und auf einmal war sie da gewesen. Aoi war sich nicht mal sicher, ob er sie wirklich liebte, aber sie verlangte nicht danach, dass er es sagte, also musste er sich darüber keine Gedanken machen. Wenn er wirklich ernsthaft darüber nachdachte, würde er wahrscheinlich zu dem Schluss kommen, dass es keine Liebe war. Er mochte sie zwar sehr und sie war eine nette Abwechslung zu dem anstrengenden Bandalltag, aber Liebe war es nicht unbedingt. Vielleicht wusste sie das ja und hielt sich deshalb zurück. Vielleicht hatte sie aber auch einfach Angst, dass er sie auf die anderen Männer ansprach, die sie regelmäßig traf, und dann Schluss machte. Woher sollte er das wissen? Er kannte sie mittlerweile zwar sehr gut, aber auch er konnte den Menschen nur vor den Kopf gucken. Und solange sie nicht auf die Idee kam, mit anderen auszugehen, wenn er zu Hause war, war ihm das ehrlich gesagt egal. Auch er war kein Unschuldslamm. So eine Tour konnte verdammt lang sein und auch er war nur ein Mann – auch wenn er darauf achtete, dass der Rest der Band nichts davon mitbekam, denn er hatte keine Lust sich von Kai Vorwürfe machen zu lassen, was er so trieb, wenn seine Freundin zu hause saß und ihn vermisste. Sie vermisste ihn bestimmt nicht, dessen war er sich sicher. Er drehte sich um und betrachtete ihre Silhouette in dem schwachen Licht, das durch die geöffneten Vorhänge von draußen herein drang. Sie war nackt. Er liebte es, wenn sie nackt neben ihm lag, also hatte sie es sich zu Gewohnheit gemacht, fast immer nackt zu schlafen. Vorsichtig berührte er ihre Schulter, fühlte die weiche Haut und ließ seine Finger darüber tanzen, fuhr langsam ihre Wirbelsäule herab und er kam nicht drum herum, sich zu fragen, warum er es ausgerechnet mit ihr schon so lange aushielt. Natürlich hatte er auch vor ihr Beziehungen gehabt, doch die waren immer kurzlebiger geworden, je bekannter The Gazette geworden war. Er war sich sicher, dass das in erster Linie der Grund war, warum sie bei ihm geblieben war, aber sie versuchte nicht ihn für sich allein zu haben. Ihr Glück, sonst wäre sie schon längst wieder weg gewesen. Mai seufzte leise, als er mit seiner Hand ihren Hintern erreicht hatte. Er strich darüber und konnte es nicht sein lassen kurz mit den Fingern zwischen ihren Beinen zu verschwinden. Aber wirklich nur kurz, schließlich wollte er sie nicht wecken. Erneut entkam ihren Lippen ein Seufzen und sie drehte sich auf den Rücken, sodass er ihren schönen Körper in voller Pracht betrachten konnte. Er lächelte. Wieder begann er über ihre Haut zu streicheln, zupfte vorsichtig an ihren Brustwarzen, die sich ihm schnell gierig entgegen reckten. Es erstaunte ihn immer wieder aufs Neue, wie gierig ihr kleiner Körper doch war. Er spielte noch ein wenig an ihren Brüsten herum, die selbst kleiner waren als die seiner ersten Freundin in der Schule damals, aber das störte ihn nicht. Er mochte es sogar, ihre kleinen Brüste und ihren flachen Hintern. Ihr fast knabenhaftes Aussehen. Hätte sie nicht ein so hübsches Gesicht und so lange Haare, hätte man sie wirklich fast für einen sechzehnjährigen Jungen halten können. Er schluckte und hielt in seinen Liebkosungen inne. Nicht zum ersten Mal kam ihm dieser Gedanke, doch er war jedes mal auf's Neue erschreckend für ihn. Es häufte sich, dass er darüber nachdachte, dass sie kaum weibliche Kurven hatten und ihr Körper sich wirklich nicht sehr von dem eines Jungen unterschied. Neulich hatte er sich selbst sogar dabei erwischt, wie er sich vorgestellt hatte, sie hätte einen Schwanz und er würde sie in den Hintern ficken, was ihn enorm angemacht hatte, doch im Nachhinein war es ihm peinlich gewesen, also hatte er versucht es zu verdrängen. Eine Weile hatte das auch ganz gut geklappt, bis er eines Nachts schweißgebadet aufgewacht war – nicht, weil er einen Albtraum gehabt hatte, nein. Er hatte einen sexy Traum gehabt, war mit Mai zugange gewesen, doch kurz bevor es zur Sache gegangen war, hatte sie ihn plötzlich gepackt und herumgedreht. Aus ihrem winzigen String kam ein riesiger Schwanz hervor, mit dem sie ihn hart und erbarmungslos genommen hatte. Als er aufgewacht war, hatte er feuchte Shorts gehabt. Und als er ins Bad verschwunden war, um sich zu waschen, war er immer noch so scharf gewesen, dass er sich erst mal einen runter holen musste, um auch nur wieder ans Schlafen denken zu können. Er wusste, was all das zu bedeuten hatte, er war ja nicht dumm. Es fiel ihm nur schwer es sich einzugestehen. Er wollte Sex mit Männern. Wenigstens ein Mal, um zu wissen, wie es ist. Doch wie sollte er das Mai beibringen? Auch wenn das zwischen ihnen nicht wirklich eine Liebesbeziehung war, so lebten sie doch zusammen und sie war ihm wichtig, also konnte er nicht einfach mit einem Mann ins Bett steigen – mal ganz davon abgesehen, dass er nicht mit irgendwem ins Bett wollte. Er hatte schon gewisse Ansprüche, die erfüllt werden mussten... Und er musste aufpassen, wen er sich aussuchte. Wenn die Weiber herum erzählten, er hätte sie abgeschleppt, war das eine Sache, aber wenn sich herumsprach, dass er es mit einem Kerl getrieben hatte, war das etwas ganz anderes! Das größte Problem war aber wohl, dass er überhaupt keine Ahnung hatte, wo er nach einem potentiellen Bettgefährten suchen sollte. „Hey, was spielst du mir da unten rum? Schon wieder geil?“ Aoi zuckte zusammen und sah erst Mai an, dann zu seiner Hand, die, ohne dass er es mitbekommen hatte, zwischen Mais Beinen verschwunden war und da ihr Unwesen trieb. Sofort zog er sie zurück und schüttelte den Kopf. Nein, er war nicht schon wieder geil. Seine Schweigsamkeit schien Mai zu beunruhigen, denn sie drehte sich auf die Seite und musterte ihn mit gekrauster Stirn. Eine ganze Weile schwieg sie, dann legte sie ihre Hand an seine Wange und strich behutsam darüber. „Was ist los, Süßer?“ Aoi brauchte eine ganze Weile, bis er realisierte, dass sie sich ernsthaft Sorgen machte. Das wollte er natürlich nicht. Das einfachste war wohl ihr zu sagen, dass er sich Sorgen wegen der Deadline für die neue Single machte, aber es fühlte sich falsch an jetzt auch nur daran zu denken sie anzulügen. Und wenn sie wirklich wissen wollte, was ihn bedrückte, konnte er wohl auch mit der Sprache raus rücken, oder? Bisher war sie ja auch immer offen für seine Ideen gewesen, egal wie pervers sie gewesen waren. Mai war kein kleines schüchternes Mädchen. „Ich hab nur nachgedacht...“, sagte er um sich ein wenig Zeit zu verschaffen sich über seine Antwort klar zu werden. „Worüber?“ Warum war sie nicht müde? Sie hatte doch bis eben noch tief und fest geschlafen, wie konnte sie da so schnell reagieren, verdammt? Aoi seufzte, er konnte nicht anders. Dieses Mal ließ er sich Zeit mit seiner Antwort, denn er wollte nicht zu direkt sein und sie verschrecken. Vielleicht machte es alles ja besser, wenn sie dabei war? Er musste sich ja nicht allein mit einem Mann treffen und Sex haben. Wenn er darüber nachdachte, war es ihm sogar lieber, wenn Mai dabei war. Dann musste er da nicht allein durch. Mai würde so eine Situation bestimmt um einiges auflockern können. „Was hälst du von einem Dreier?“, fragte er schließlich und sah sie unsicher an. Ihre Stirn krauste sich und er sah die kleinen Rädchen hinter ihrer Stirn förmlich rattern. Es dauerte ein paar Augenblicke, aber schließlich entspannte sich ihr Gesichtsausdruck und ein Grinsen schlich sich auf ihre Lippen. „Sag doch einfach, dass du mal was anderes im Bett brauchst. Dazu brauchst du doch nicht meine Erlaubnis. Aber nett, dass du auch an mich denkst.“, schnurrte sie und schmiegte sich ganz eng an ihn. Er spürte die Wärme ihres Körpers und ihre kleinen harten Nippel an seiner Haut. Er musste unwillkürlich schlucken. „Eigentlich dachte ich an einen anderen... Mann...“, sagte er so leise, dass er selbst nicht sicher war, ob sie es überhaupt mitbekommen hat. Aber sie begann über seine Seite zu streichen und drückte sich an ihn. „Ich wusste ja gar nicht, dass du voyeuristisch veranlagt bist, Schatz.“ Wieder musste er schlucken. Wo kam plötzlich dieser riesige Kloß in seinem Hals her? Es fiel ihm doch sonst nicht so schwer mit ihr über so was zu reden! Er konnte nichts sagen. Allein das Andeuten eines Kopfschüttelns zustande zu bringen, verlangte ihm grade sehr viel ab. Fragend sah sie ihn an, aber er blieb stumm. Wieder kräuselte sich ihre Stirn. War es wirklich so schwer zu verstehen, was er wollte? Aoi gab sich einen Ruck. Er nahm all seinen Mut zusammen, atmete tief durch und ließ dann die Bombe platzen. „Eigentlich würd` ich mich gern ficken lassen.“ Und das schlug wirklich ein wie eine Bombe. Ruckartig zog Mai sich zurück und sah ihn geschockt an. Sie schien vollkommen überfordert, was Aoi ihr nicht einmal verübeln konnte. „Mai...“, begann er, doch sie schüttelte den Kopf. Er hätte ohnehin nicht gewusst, was er sagen sollte. Es herrschte betretenes Schweigen. Mai war überfordert mit seinem Wunsch und Aoi... Aoi war selbst auch überfordert damit. Dass sie jetzt aber so heftig reagierte, machte es nicht besser. Er wollte die Situation auflockern, sie zu sich ziehen und ihr beruhigend zureden, doch er lag einfach da und starrte ins Nichts. Mai war die erste, die aus ihrer Starre erwachte. Ohne ein Wort zu sagen stand sie auf und ging zum Kleiderschrank, aus dem sie zielsicher ihre Klamotten fischte und auf den Boden warf. Als sich dort ein stattlicher Haufen gebildet hatte, ging sie kurz raus und kehrte nur Augenblicke später mit einer riesigen schwarzen Reisetasche zurück, von der Aoi nicht einmal wusste, dass sich so etwas in seiner Wohnung befand. Mai zog sich einen engen Rock und ein Shirt über, dann stopfte sie ihre Sachen in die Tasche und erst, als sie das letzte Teil in der Hand hielt, begriff Aoi, dass sie dabei war ihn zu verlassen. Sie würde gehen und er konnte nichts dagegen machen, das wusste er. Als der Reißverschluss der Tasche geschlossen war, stellte Mai sich gerade hin und sah ihn an. Ihre Unterlippe zitterte. „Das ist... verdammt schade... Aber wenigstens hatten wir eine schöne Zeit.“ Sie kam zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, dann drehte sie sich um und verschwand. So einfach konnte man heutzutage also die Frauen vergraulen... Dumm nur, dass er Mai gar nicht hatte vergraulen wollen. Aoi fühlte sich benommen, als hätte er zu viel Alkohol getrunken. Wie ewig es doch schon her war, dass er verlassen wurde. Er war wirklich traurig darüber, auch wenn Mai nicht die Liebe seines Lebens war. Sowieso glaubte Aoi an so etwas nicht. Menschen veränderten sich stetig und es war Tatsache, dass man sich irgendwann auseinander lebte. Einige hatten eben Glück, dass sie schon zu alt waren um sich eine Trennung noch zuzumuten, wenn sie es bemerkten. Er wusste nicht, wie lange er einfach nur ins Dunkel gestarrt hatte, aber irgendwann hörte er ein Piepen, das unverkennbar von seinem Handy kam. Er seufzte schwer, stand aber auf und schob sich in die Küche, wo das Ding munter blinkend auf dem Küchentisch lag. Direkt daneben lag Mais Wohnungsschlüssel. Im Nachhinein war es wohl eine gute Entscheidung gewesen, dass sie die Wohnung nicht neu eingerichtet hatten. Sie war einfach zu ihm gezogen, in seine Wohnung, und hatte lediglich ein paar Klamotten mitgebracht. Darüber war er jetzt sehr erleichtert. Als er jedoch auf sein Handy sah, war dieser fette Kloß plötzlich wieder da. Eine Nachricht von Mai. Er zögerte, öffnete sie dann aber und als er sah, was sie geschrieben hatte, fielen ihm beinahe die Augen aus dem Kopf. „Vielleicht hast du hier mehr Glück.“ Das war's. Das und ein Link, den Aoi ohne Bedenken anklickte. Sie Website brauchte eine Weile zum Laden – sein Handy war nicht mehr das neueste und hatte auch schon ein bisschen leiden müssen – aber als die Seite fertig geladen war, musste er sich hinsetzen. Schwartz stand da in großen gotischen Lettern. Und darunter Der etwas andere Club. Frauen unerwünscht. Mehr gab die Mobilansicht nicht her, dafür würde er schon seinen Laptop bemühen müssen, doch das musste warten. Er wusste nicht, ob seine Beine es bis ins Wohnzimmer schaffen würden. Wieso zum Teufel schickte Mai ihm so einen Link? Woher wusste sie überhaupt, dass es so einen Club gab? Aoi war überfordert, mehr als das sogar. Er konnte nichts anderes tun als dazusitzen und so angestrengt auf sein Handy zu starren, dass ihm die Augen brannten und die weiße Schrift beinahe mit dem schwarzen Hintergrund verschwamm. Er wischte sich über die Augen. Heute Nacht würde er definitiv keinen Schlaf finden. Und das lag nicht daran, dass er nach so langer Zeit wieder Single war. _________________________ Bei dem Clubnamen hab ich mich von einem Buch, das ich kürzlich gelesen habe, inspirieren lassen. Wer's kennt, bitte melden ;) Ich hoffe das erste Kapitel hat gefallen und ihr seid gespannt auf mehr! Kapitel 2: ----------- Es war schon komisch, wie das Leben sich von einen Tag zum anderen ändern konnte. Gestern noch hatte er eine Freundin gehabt und war glücklich gewesen, und heute stand Aoi da, war nach fast einen Jahr wieder Single, und hatte die ganze Nacht kaum geschlafen – was nicht daran lag, dass er verlassen worden war. Ganz im Gegenteil, er hatte fast pausenlos über Mais SMS nachdenken müssen und natürlich hatte er wider besseren Wissens noch seinen Laptop angeschmissen und sich die Website dieses ominösen Clubs angeschaut. Viel schlauer war er daraus nicht geworden, darum hatte er diverse Suchmaschinen bemüht und sich so die Nacht um die Ohren geschlagen, ohne wirklich etwas heraus zu finden. Er wusste nur, dass dieses Schwartz ein Schwulenclub war, wahrscheinlich sogar ein Fetischclub. Die Adresse hatte er herausgefunden, aber das war's dann auch schon. Da hatte er kaum geschlafen und wusste noch fast genauso viel wie gestern Abend, nämlich fast nichts. Es ärgerte ihn, dass seine Nachforschungen ihm so wenig gebracht hatten, doch noch mehr ärgerte es ihn, dass er nicht einfach irgendwann aufgegeben hatte und ins Bett gegangen war. Jetzt war er auf den Weg ins Studio und musste eine riesige Sonnenbrille, die sonst eher zu Uruhas Kleidungsstil passten, tragen damit nicht sofort jeder seine riesigen Augenringe sah. Es war unglaublich. Alles nur wegen einer SMS! Aoi schummelte sich an allen Leuten vorbei, die ihm ein Gespräch hätten aufdrängen können, und schlüpfte schlussendlich ins Studio, ohne dass er von jemandem angesprochen wurde. Wenigstens das hatte er geschafft. Im Studio selbst war er allerdings nicht mehr allein und die anderen beäugten ihn misstrauisch, als er mit Sonnenbrille hereinkam, obwohl es seit Tagen fast nur regnete. Umso erleichterter war er, dass ihn niemand darauf ansprach und sie kaum, dass alle da waren, beginnen konnten. Wohl oder übel musste Aoi dazu seine Brille absetzen und den anderen offenbaren, dass er nicht geschlafen hatte, aber vor Nachfragen blieb er vorerst verschont. Trotz Müdigkeit versuchte er sich auf seine Gitarre zu konzentrieren, was ihm aber kläglich misslang. Immer wieder verpasste er seine Einsätze oder spielte falsche Töne; natürlich fiel das nicht nur ihm auf. Aoi war schon fast überrascht, dass Kai ihm erst nach ein paar Stunden an den Kopf schmiss, dass es so nicht ging und dass er sich gefälligst zusammen reißen sollte. Zwei Becher Kaffee und fünf Zigaretten später geisterte zwar immer noch dieser Club in seinem Kopf herum, doch er schaffte es besser zu spielen. Er strengte sich auch wirklich an, denn wenn Kai unzufrieden war, konnte es schon mal blaue Flecken geben – auch wenn das bisher erst einmal vorgekommen ist, als Uruha einen Tag viel zu spät und total verkatert bei einem Fotoshooting aufgetaucht war. Da hatte Kai ihm seine Sachen einfach nur entgegen geworfen und den überraschten Gitarristen mit einem seiner Schuhe am Kopf getroffen. Später hatte Kai sich zwar hundertmal entschuldigt, aber wenn Aoi ehrlich war, versuchte er seitdem noch mehr, es ihrem Leader recht zu machen. Er konnte auf so ein hässliches Mal an der Schläfe gut und gerne verzichten. Als sie nach Stunden endlich irgendwann fertig waren, war Aoi der erste, der sein Instrument verstaut und sich auf einen der Sessel in der Ecke geschmissen hatte. Er war fertig. Nicht vom Spielen, sondern vom Nachdenken. Er konnte einfach nicht aufhören an diesen verdammten Club zu denken. Warum schickte Mai ihm auch so einen Link? Hätte sie das gelassen, wäre er heute wohl ein wenig niedergeschlagen gewesen, aber wenigstens hätte er sich mit der Arbeit ablenken können und wäre nicht ständig von seinen Gedanken abgelenkt gewesen. Ein tiefes Seufzen entkam seinen Lippen. Er wusste erst seit gestern von diesem Club und war jetzt schon fertig vom Nachdenken. Aber was konnte er machen, damit das aufhörte? Eigentlich wusste er das schon, aber er war bisher zu feige gewesen es sich einzugestehen und einen Entschluss zu fassen. So wie heute sollten die nächsten Tage aber nicht werden, darum musste er sich entscheiden. Sollte er in diesen Club gehen und ihn sich einfach mal ansehen, oder sollte er nach Hause gehen, ein heißes Bad nehmen und sich dann ins Bett legen um Schlaf nachzuholen? Erneut seufzte Aoi. Eigentlich hatte er sich schon entschieden. Es war doch um einiges besser, sich heiße Jungs anzugucken und vielleicht selbst noch was davon zu haben als sich heimlich unter der Bettdecke einen runter zu holen, oder? Er musste in diesen Club, unbedingt. Abrupt stand er auf, hatte dabei aber so viel Schwung, dass er beinahe gegen Kai kippte, der plötzlich vor ihm stand und ihn jetzt besorgt betrachtete. „Alles okay mit dir, Aoi? Du bist den ganzen Tag schon irgendwie so abwesend.“ Der Schwarzhaarige schluckte. Es war klar, dass Kai das merkte. Sonst war er immer sehr dankbar, wenn Kai ihm anbot mit ihm über seine Probleme zu reden, doch jetzt konnte er sich ehrlich gesagt nichts Schlimmeres vorstellen. Niemand wusste, dass er Männer heiß fand, da brauchte er jetzt auch nicht mit der Tür ins Haus fallen und Kai erzählen, dass er heute Nacht hoffentlich heißen Sex mit einem haben würde. Nein, das ging nicht! Also nickte er nur und zwang sich ein Grinsen auf die Lippen. „Alles okay. Ich hatte nur 'ne kurze Nacht.“ Das war nicht ganz die Wahrheit, aber auch nicht unbedingt gelogen. Kai sah ihn weiter an, schien den Wink aber zu verstehen. Er nickte nur und wechselte sofort das Thema. „Wir wollen noch in 'ne Bar gehen. Lust mitzukommen?“ Aoi zögerte, dann schüttelte er den Kopf. Sein Entschluss stand fest. Heute Abend würde er ins Schwartz gehen. Das konnte er nur leider Kai nicht erzählen, also redete er sich heraus. „Ich bin müde, will mir lieber einen gemütlichen Abend zu Hause machen und früh ins Bett gehen.“ Vielleicht irgendwann, wenn er 50 war. Aoi rechnete schon damit, dass Kai seine Lüge sofort enttarnte, doch wieder nickte er nur und grinste dann schon wieder. „Gut, dann eben ohne dich. Pack deinen Kram zusammen, auf eine Zigarette kommst du doch noch mit raus, oder?“ Aoi wollte gerade antworten, da fiel Uruha ihm plötzlich ins Wort und schockierte alle. „Ich komm auch nicht mit.“ Selbst Kai ging die Kinnlade runter, denn normalerweise ließ Uruha keine Gelegenheit aus um sich zu betrinken. Das jetzt überraschte selbst Aoi. Uruhas Brauen wanderte in die Höhe, als ihn alle so anstarrten, dann hob er kurz die Schultern. „Was ist denn? Ich hab schon was vor.“ „Wahrscheinlich tut dir noch der Arsch weh von letzter Nacht!“, wandte Reita ein und lachte laut über seinen eigenen Witz. Uruha schnaubte nur. „Ich hab wirklich schon was vor, Idiot!“, murrte er und raffte seinen Kram zusammen. Beim Rausgehen verpasste er dem Blonden eine Kopfnuss, von der der Bassist wohl noch eine Weile was haben würde. Nachdenklich blickte Aoi ihm hinterher. Das war nicht das erste Mal gewesen, dass Reita einen solchen Spruch gebracht hatte. Oft ärgerten die anderen Uruha mit solchen Anmerkungen, doch der Gitarrist störte sich daran nicht, zumindest ließ er es sich nicht anmerken. Plötzlich wurde Aoi auch klar, warum er darauf so wenig reagierte: Uruha war wirklich schwul. Vielleicht hatte er ja wirklich eine tolle Nacht hinter sich und er musste sich davon ausruhen. Vielleicht sah Aoi aber auch einfach nur Gespenster. Ganz bestimmt sogar. Er seufzte schwer und schüttelte den Kopf. Hoffentlich hörte das auf, wenn er diesen dämlichen Club von innen gesehen hatte. Als Aoi endlich zu Hause war, verschwand er erst mal für bestimmt zwei Stunden im Badezimmer. Körperpflege durfte nicht zu kurz kommen, wenn man damit rechnen musste, noch mit jemandem Sex zu haben. Und das tat er. Er hoffte es zumindest. Wahrscheinlich war es besser, da komplett ohne Erwartungen hinzugehen, aber er war heiß auf diesen Club und neugierig auf die Männer, die sich dort herum trieben; offenbar hatten alle das gleiche Ziel. Hoffentlich. Vor seinem Kleiderschrank verbrachte Aoi noch einmal bestimmt eine Stunde. Er wusste einfach nicht, was er anziehen sollte. Einen Dresscode gab es bestimmt nicht, sonst hätte davon was auf der Homepage des Clubs gestanden, aber eine ungefähre Richtung hätte ihm jetzt schon enorm geholfen. Er wollte sich nicht lächerlich machen oder gar negativ auffallen. Was könnte schwulen Männern in einem exotischen Nachtclub gefallen? Was würde ihm selbst gefallen? Nach einer Weile Grübelei entschied Aoi sich für ein enges schwarzes Tanktop, über das er ein schwarzes Hemd zog, es jedoch nicht zuknöpfte. Dazu eine schöne enge dunkle Jeans, perfekt. Das fand er zumindest. Damit machte er bestimmt nichts falsch. Wenn doch, würde er sich einfach ausziehen und da in Shorts herum hüpfen! Dass die ankommen würden, bezweifelte er keine Sekunde lang. Als das Outfit endlich saß, verschwand er erneut im Badezimmer, stylte sich die Haare und schminkte sich wenigstens die Augenringe weg, ansonsten verzichtete er auf Make-up. Ihm reichte es vollkommen, schon immer für Auftritte und Shoots so stark geschminkt zu sein, da brauchte er das privat nicht auch noch unbedingt. Aoi warf einen Blick auf die Uhr. Es war erst zehn. War das noch zu früh? Er war unsicher. Er wollte nicht dort auftauchen, wenn erst zehn Leute da waren, die ihn alle anstarrten, weil er der Neue war. Gab es in einem solchen Club eigentlich Stammgäste? Merkten die, wenn jemand Neues dabei war? Verdammt, wurde er gerade unsicher! Aoi atmete tief durch und zwang sich zur Ruhe. Zur Unterstützung holte er sich ein Bier aus seinem Kühlschrank, das er fast in einem Zug leerte. Wirklich besser ging es ihm danach nicht, trotzdem stellte er die leere Flasche auf den Küchentisch, schnappte sich seine Jacke und Schlüssel und machte sich auf den Weg. Besonders weit kam er allerdings nicht, denn draußen goss es wie aus Eimern und er hatte keinen Schirm. Er wollte da nicht auftauchen wie ein nasser Pudel und nochmal zurück wollte er auch nicht. Vielleicht siegte dann die Angst und er verkroch sich im Bett. Diese Gefahr war einfach zu groß, also schnappte er sich das nächstbeste Taxi und gab dem Fahrer einen Haufen Geld, nachdem der ihn quer durch die Stadt gefahren hatte. Warum hatte er sich nicht einen Club ausgesucht, der näher an seiner Wohnung lag? Vielleicht war es so aber auch ganz gut, so war die Wahrscheinlichkeit geringer, dass er jemand Bekanntem über den Weg lief. Aoi atmete tief durch und stieg aus. Der Regen hatte mittlerweile nachgelassen. Vor ihm ragte ein sehr unspektakuläres Gebäude in den Nachthimmel auf. Im Vorbeigehen oder -fahren wäre er nie auf die Idee gekommen, dass sich darin ein solcher Club befand. Erst als er fast vor der Tür stand, sah er die geschnörkelten weißen Buchstaben über der Tür prangen, die er aus seiner nächtlichen Recherche kannte. Sie hatten sich ihm beinahe in die Netzhaut eingebrannt. Unsicher sah Aoi sich um. Er fühlte sich total verlassen, obwohl ringsherum andere Clubs und Bars waren, in und vor denen sich die Leute nur so tummelten. Vor diesem dunklen Haus allerdings stand nur er und er konnte nicht einmal Musik hören. Er hörte gar nichts, was aus dem Haus vor ihm stammen könnte. Vielleicht war der Club heute ja geschlossen, wer konnte das schon wissen? Dennoch wollte er es wenigstens probieren. Der Taxifahrer sollte nicht das Geschäft seines Lebens gemacht haben, nur damit Aoi sich direkt vom nächsten wieder nach Hause kutschieren ließ. Ein paar Augenblicke zögerte er noch, dann trat er direkt vor die Tür, legte die Hand an den Griff und drückte ihn herunter. Die Tür ging auf und ihm fiel beinahe ein Stein vom Herzen. Er trat ein und schloss die Tür wieder hinter sich, dann sah er sich erst mal um. Er befand sich am Anfang eines schmalen Flures, also musste er unweigerlich weiter in das Haus gehen. Das tat er natürlich auch. Jetzt war er hier, da konnte er auch Spaß haben, oder? Als er die nächste Tür erreicht hatte, traf er auch eine kleine Gruppe junger Männer. Einer war in einen schwarzen Anzug gehüllt, wahrscheinlich Armani, die anderen drei hatten durchaus ansprechende Outfits an. Schwarze Netzoberteile, enge Hotpants... Man sah nicht zu viel, aber doch genug um die Fantasie anzuregen. Und um Aois Fantasie anzuregen, war das beinahe schon zu viel. Er war so etwas nicht gewöhnt und allein hiermit schon irgendwie überfordert. Wenn die in dem Club alle so herum liefen, würde das noch was werden... „Hey, willst du rein?“, fragte ihn ein kleiner Blonder. Der mit den engen Shorts. „Was stellst du denn so eine blöde Frage? Natürlich will er rein, sonst wäre ich nicht hier!“, sagte ein anderer und lachte. Der Blonde streckte ihm die Zunge raus, dann wandte er sich wieder an Aoi. „Warst du schon mal hier?“ Aoi war gerade so in der Lage den Kopf zu schütteln, doch kaum hatte er das getan, wurde er schon von dem Kleinen an der Hand gepackt und mitgezogen. Er runzelte die Stirn. Was zum Teufel sollte das hier werden? Hinter sich konnte Aoi ein Räuspern vernehmen und als er sich umdrehte, war der große Anzugträger hinter ihm, offenbar der Türsteher. Aoi hatte keinen Eintritt bezahlt. Er entschuldigte sich und holte das schnell nach. Dass der Eintritt hier fast genauso teuer war wie die Taxifahrt hierher, versuchte er zu ignorieren, auch wenn das eine sehr teure Nacht werden würde. Kaum hatte er sein Portmonee weggesteckt, wurde er wieder am Arm gepackt und in einen großen Raum gezogen, der eigentlich nur aus Umkleidekabinen und Schließfächern bestand, die fast alle benutzt wurden. „Deine Wertsachen und Klamotten lässt du am besten hier.“, sagte der Blondschopf neben ihm und musterte ihn offen. Da war wohl schon der erste interessiert. Aoi schluckte. „Meine Klamotten?“ Die schmalen Brauen seines Gegenübers wanderten in die Höhe, ehe er langsam nickte. „Naja, zumindest das Ding solltest du ausziehen.“ Er zupfte an Aois Hemd herum und der hatte die dumme Befürchtung, dass der Kleine ja nur mehr von ihm sehen wollte. Aber er hatte wohl recht. „Ich wusste nicht, dass es einen Dresscode gibt.“ „Gibt's nicht. Du kannst anziehen, was du willst. Du kannst auch nackt da rein gehen, da stört sich keiner dran.“ Er musterte Aoi und grinste breit. „Bei dir würden sie sich eher freuen.“ Ein Lachen kam über seine Lippen, als er Aois verwirrten Blick sah. „Es gibt nur eine Regel.“, sagte er fröhlich und wandte sich zu einem Regal um, in dem hunderte von verschiedenen Masken lagen. „Die trägt jeder und sie dürfen nicht abgenommen werden. Nagut, vielleicht in den Separees, wenn man unter sich Spaß hat, aber im Club nicht. Verstanden?“ Aoi nickte und sah sich erneut in dem Raum um. Er verkniff sich ein Seufzen und suchte sich ein leeres Schließfach, in das er sein Hemd, Handy, Schlüssel und Geld warf, dann wollte er das Ding zu machen, stockte aber. „Wie sind die gesichert?“ Er konnte keinen Schlüssel entdecken. Der Kleine stand sofort neben ihm und hielt ihm ein schwarzes Armband vor die Nase. „hiermit. Da ist ein Erkennungschip drin. Jedes Schließfach ist anders programmiert – verlier das Ding bloß nicht, sonst musst du Ken einen blasen. Mindestens. Umsonst macht er dir das Ding nicht wieder auf.“ Er lachte und Aoi beschloss, verdammt gut auf dieses blöde Armband aufzupassen. Er hatte nicht vor irgendwem Fremdes an seinem Schwanz rum zu lutschen, wirklich nicht. „Mit den Dingern kannst du dir auch an der Bar Getränke holen. Oder Kondome, oder Spielzeug.“ Er grinste wieder. „Wird alles abgebucht und bevor du gehst, musst du den Betrag bezahlen. Geht auch mit Kreditkarte. Da kommen manchmal sehr hohe Beträge zusammen.“ Sein Grinsen wurde dreckig. „Vielleicht hast du Glück und dir wird viel ausgegeben.“ Wieder starrte er Aoi an, dem das langsam echt unangenehm wurde. Er hatte Angst, dass dieses Bürschchen ihn erkannte – was wirklich alles andere als gut wäre! Als der Blonde sich dann aber über die Lippen leckte, ehe er Aoi das Armband gab und sich wieder zu den Masken wandte, wurde ihm klar, dass er einfach nur auf ihn stand. Das war ja schön und gut, er wollte aber kein kleines Kind, sondern einen richtigen Mann. Die anderen drei vorne waren bestimmt auch nicht älter als 20. Wenn hier alle so jung waren, würde er den Altersdurchschnitt doch um einiges anheben. Aoi machte sich das Armband um und achtete darauf, dass es auch ja richtig verschlossen war. Wer auch immer dieser Ken war, er hatte keine Lust Bekanntschaft mit dessen besten Stück zu machen. Noch einmal sah er sich in dem Raum um, dann ging er zu dem Blondchen, der ihm eine pinke mit Federn besetze Maske vor die Augen hielt. Aoi schüttelte sofort den Kopf. „Vergiss es!“, sagte er und sah sich die anderen Masken an. Es war ganz so aus, als wären die Masken nach ihrem letzten Gebrauch einfach auf einen Haufen geworfen worden, was es ihm jetzt sehr erschwerte, da eine nicht ganz so hässliche herauszusuchen. Nach ein bisschen Herumwühlen hatte er aber eine schwarze in der Hand, die an den Seiten zwar mit Steinchen geschmückt war, aber das war bei Weitem besser als alles andere, das er in der Hand gehabt hatte. Das Ding nahm er und setzte es auf, dann sah er in den großen Spiegel neben der Tür. Ja, die Maske würde gehen. So kam er sich nicht allzu lächerlich vor. Aber wenn die Masken hier dazu gehörten, musste er eben eine aufsetzen. „Hier geht’s raus!“ Der Blonde ging zu einer großen Flügeltür, die er öffnete. Aoi folgte ihm. Vor ihm lag schon wieder ein schmaler Flur, aber jetzt konnte er wenigstens die Clubmusik hören. „Viel Spaß!“, lachte der Kleine, verpasste ihm einen Klaps auf den Hintern und schubste ihn dann durch die Tür. Aoi stolperte in den Flur. Als er zurück sah, war die Tür schon wieder zu. Was sollte er jetzt davon halten? Stand der Kleine wirklich auf ihn oder gehörte das hier zum normalen Umgang? Er seufzte. Hoffentlich würde ihm jetzt nicht jeder gleich an den Arsch wollen. Dieser Flur war wesentlich länger als der andere, doch als er ihn durchschritten hatte, stand er plötzlich schon in dem Club. Ein paar Meter vor ihm war direkt die Tanzfläche. Sie war nicht allzu groß, aber voll. Voll mit Männern, von denen der Großteil – so weit er es auf den ersten Blick beurteilen konnte – gut aussah. Einige hatten echt schrille Outfits an, aber daran schien sich niemand zu stören, ebenso wenig wie an seinem einfachen Outfit. Zumindest bildete er sich das ein. Aber bisher hatte ihn bestimmt auch kaum jemand bemerkt. Aoi beschloss, dass er erst mal Alkohol brauchte. Das eine Bier, das er bei sich getrunken hatte, war schon viel zu lange her. Also ging er zur Bar, bestellte sich ein neues, und beobachtete von dort aus das Treiben auf der Tanzfläche. Es dauerte nicht lange, bis sich jemand zu ihm gesellte. Kurz sah er den anderen an, dann wandte er sich wieder ab. Er konnte zwar das Gesicht nicht sehen, aber der Kerl war echt hässlich. Und ungepflegt. Aoi wollte nur noch sein Bier und dann ganz schnell woanders hin. Die Ekelbacke legte eine Hand an seinen Oberschenkel. „Soll ich's dir besorgen?“, raunte er und Aoi schauderte vor Ekel. Er presste die Lippen zusammen und schob die Hand von sich weg. Dann kam zum Glück auch schon sein Bier, das er sich schnappte und dann stürzte er sich mitten in das Gewusel auf der Tanzfläche. Bloß weg von diesem Ekel. Allein beim Gedanken an den wurde ihm schon anders. Zum Glück war er jetzt von ansehnlicheren Menschen umgeben. Die meisten waren noch recht jung und er spürte schon die ersten Blicke auf sich, also begann er auch zu tanzen. War ja auch ziemlich blöde, mitten drin zu sein und dann nur herum zu stehen. Die Blicke verschwanden nicht, ganz im Gegenteil; es wurden mehr. Aber warum? Aoi war ganz in schwarz gekleidet und alles in allem doch recht unauffällig für seine Verhältnisse. Nicht weit von ihm entfernt tanze ein dürrer Langer, der komplett in pinkem Latex gekleidet war. Warum starrten nicht alle lieber den an? Aoi wandte sich um und stand jetzt direkt neben einem Pärchen, das heiß am Rumknutschen war. Erst auf den zweiten Blick bemerkte er die offenen Hosen und die Hände, die sich beim jeweils anderen darin befanden. Seine Augen weiteten sich und er musste schlucken. Niemand störte sich daran. War so etwas hier normal? Als die Hose des einen runter rutschte und beste Sicht auf dessen hartes Glied freigab, drehte Aoi sich schnell um. Das war doch ein bisschen viel für den Anfang. Er sah auf das Bier in seiner Hand und trank ein paar Schlucke. Dann noch ein paar. Und plötzlich war sein Bier schon leer. Verdammt. Er wollte nicht zur Bar zurück, denn da saß bestimmt noch dieser eklige Kerl und er konnte gut drauf verzichten erneut von dem angebaggert zu werden! Also tanzte er einfach weiter, fühlte sich langsam auch ein bisschen wohler zwischen all diesen offensichtlich total notgeilen Typen. Und dann passierte es: plötzlich war ein großer Mann direkt vor ihm und sah ihn an. Aoi spürte seinen stechenden Blick und musste schlucken. Der war echt alles andere als hässlich. Er hatte zumindest schon mal eine verdammt gute Figur und war auch nicht lächerlich gekleidet. Er hatte enge Lederhosen an, was zwar nicht ganz sein Geschmack war, aber ihn kleidete es ungemein, und ein Netzoberteil, durch das seine Nippelpiercings zu sehen waren. Aois Blick hing etwas zu lange an dem in dem Diskolicht blinkendem Schmuck und als er aufsah, grinste der andere breit und war plötzlich ganz nah bei ihm. Er tanzte mit ihm und auch wenn es Aoi Überwindung kostete, blieb er an dieser Stelle und tanzte mit ihm. Das ging ein, zwei Lieder lang so, dann beugte sich der andere zu ihm herunter und strich mit den Lippen leicht über seine Wange. Aoi spürte seine Bartstoppeln und erschauderte. „Willst du was trinken?“, raunte er und als Aoi nur nickte, nahm er ihm seine leere Bierflasche ab und verschwand sofort in Richtung Bar. Jetzt stand Aoi ein bisschen verloren herum. Er sah sich um und wieder blieb er an den beiden von eben hängen. Der eine war auf die Knie gesunken und verwöhnte den anderen mit den Lippen. Mitten auf der Tanzfläche. Sie hatten mittlerweile auch einige Zuschauer, von denen sich nicht nur einer selbst im Schritt rumspielte. Aoi musste schlucken. Er kam sich vor wie in einem der Pornos, die er früher mal heimlich angeschaut hatte. Da war es auch in einem Club zur Sache gegangen. Jeder mit jedem und das nicht zu knapp. Er selbst musste diese Erfahrung aber nicht unbedingt machen. Als sich jemand ganz eng von hinten an ihn drängte, dachte er, es wäre der Große mit der Lederhose, doch als er den Kopf wandte, erschrak er beinahe, als er nicht schwarze Haare sah, sondern dunkelblonde und bei weitem längere. Er schluckte. Irgendwie war ihm das zu viel, dass sich alle paar Minuten ein anderer an ihm versuchte. Er öffnete den Mund, doch kein Ton verließ seine Lippen, denn die Hände des Brünetten hatte sich an seine Hüfte gelegt und drückte ihn näher an den anderen, dessen Schritt jetzt an seinen Hintern gepresst war. Aoi erschauderte. Er musste sich auf die Unterlippe beißen, um ein Keuchen zu unterdrücken. Er unternahm nichts, als diese Hände forsch über seine Oberschenkel strichen und auch blieb er ruhig, als die erst am Saum seines Shirts zupften und schließlich darunter schlüpften. Er bekam eine Gänsehaut, sonst nichts. Es war ein berauschendes Gefühl, das er nur zu gern zuließ. Als der Brünette seine Hüfte leicht an seinem Po rieb, erschauderte er wieder, bewegte sich nach kurzem Zögern aber mit ihm. Er bildete sich ein zu spüren, wie sich da an seinem Hintern schon etwas bemerkbar machte, doch sicher konnte er sich nicht sein, denn schon löste sich der andere und drehte ihn herum, sodass sie sich ansehen konnten. Aoi atmete schnell, er war aufgeregt. Zu gern hätte er den anderen genauer in Augenschein genommen, denn dessen Maske war so ausladend, dass er nicht einmal seine Wangenpartie sehen konnte. Schade, aber da musste er nun wohl durch. Die dunklen Augen des anderen blitzten verführerisch auf und Aoi musste wieder schlucken, als er näher an den Fremden herangezogen wurde, der sich eng an ihn drückte und erneut zu tanzen begann. Er spürte genau, was sich da schönes an seinen Oberschenkel drückte, doch es beunruhigte ihn nicht im geringsten. Sowieso fühlte er sich gerade verdammt gut und irgendwie... vertraut mit diesem Mann. Ganz so, als würden sie sich schon ewig kennen, oder als wäre es ganz normal, dass sie so etwas miteinander taten. Als der andere sich zu ihm beugte, zuckte Aoi zurück und biss sich ertappt auf die Unterlippe. Warum war er so schreckhaft? Der andere wollte ihn doch nur küssen, nichts weiter. Darin hatte er doch genügend Übung; und ganz so groß würde der Unterschied zwischen den Lippen einer Frau und denen eines Mannes wohl nicht sein. Vor allem nicht, wenn die so anzüglich aussahen wie die, die er direkt vor sich hatte. Ebendiese näherten sich ihm erneut; Aoi leckte sich schon voller Vorfreude über die Unterlippe, wurde dann aber jäh enttäuscht, als diese verführerischen Lippen nur leicht seine Wange streiften und sich seinem Ohr näherten, dort leicht an seinem Ohrläppchen nippten. Trotzdem erschauderte er. Nie hätte er gedacht, dass es ihn so sehr anturnen würde, wenn er angemacht wird. Normalerweise ergriff er immer die Initiative und musste kreativ sein; das gerade war mal eine willkommene Abwechslung. „Dein erstes mal hier?“ Bei jeder Silbe streiften diese vollen Lippen seine Ohrmuschel und Aoi hatte Mühe ein Keuchen zurück zu halten. Er nickte und holte tief Luft, versuchte sich zu beruhigen. Er wollte nicht rum stottern und sich so blamieren. „Wie kommst du darauf?“, fragte er leise zurück und schmiegte seine Wange zaghaft gegen die andere. Sie war weich, wahrscheinlich frisch rasiert, was er wesentlich anziehender fand als die stoppeligen Backen des Lederhosenträgers eben. „Ich hab dich hier noch nie gesehen?“ Ein Schmunzeln legte sich auf Aois Lippen. „Hier kann man sowieso nicht allzu viel von den anderen sehen.“ Langsam wurde er sicherer. Seine Hände strichen die sehnigen Arme des anderen hinauf und legte sich dann um seinen Hals. Er spürte, wie der andere lachte. „Es ist noch früh. Wenn wir in ein paar Stunden wieder hierher zurückkommen, wirst du sehr viel mehr sehen. Irgendwann kannst du sie alle auseinander halten. Trotz Masken.“ Unwillkürlich musste Aoi sich vorstellen, was hier noch alles vor sich gehen konnte, wenn er nur lang genug wartete. Sein Blick huschte wieder zur Seite und er erstarrte beinahe, als er Zeuge wurde, wie der Kleine, der vor ein paar Minuten noch vor dem anderen gekniet und ihn verwöhnt hatte, jetzt den Mund des anderen vergewaltigte. Seine Hände waren in die durchwühlten Haare gekrallt und er trieb sich immer wieder so hart in den Mund des anderen, dass Aoi sich fragte, wie der das aushielt. Ihm schnürte sich schon allein vom zusehen wie Kehle zu. „Du meinst wie die beiden?“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, trotzdem wurde es gehört. Als der Brünette den Kopf wandte, kitzelten seine Haare über Aois Wange. Es fühlte sich verdammt vertraut an und das, wo er diesen Typen erst seit fünf Minuten kannte. „Die beiden?“ Er lachte wieder. „Das ist normal, die sind immer so. Alles nur Show.“ Aoi nickte leicht, sah den beiden aber weiter zu. Er merkte nicht einmal, wie sich Hände auf seinen Hintern schoben und ihn dort streichelten. Viel zu gefesselt war er von diesem... diesem Schauspiel! Es war unglaublich! Wie konnten die beiden nur so heiß aussehen? Als der Stehende sich plötzlich über den anderen bog und zuckend in seinen Mund spritzte, war das fast zu viel für Aoi. Seine Knie wurden weich. Ein Glück, dass er sich an den anderen lehnen konnte. Jetzt mit dem Arsch auf dem Boden zu landen, wäre nicht sehr sexy. Die beiden lösten sich voneinander und Aoi verfolgte wie paralysiert ein paar weiße Tropfen, die dem Burschen auf dem Boden vom Kinn herabrannen. Unwillkürlich leckte er sich über die Lippen. Als der andere ihn an sich presste, wurde er wieder abgelenkt und sah ihn an. Dass der hübsche Brünette schon einen stehen hatte, nahm er sofort zur Kenntnis, aber bis die Info in sein Hirn gesickert war, dass er auch mehr als nur geil war, dauerte es eine Weile. Aber als er es gemerkt hatte, wurde er rot und wandte den Blick ab. Es war ihm peinlich. Den anderen schien das nicht zu stören, er presste ihn nur noch mehr an sich und rieb seine Erektion an der seinen. Auch wenn sich dazwischen noch ein paar Lagen Stoff befanden, machte es Aoi ganz wuschig. Er musste ihn haben, auf der Stelle! Bei dem Gedanken aber wurde er ganz starr. Was hatte der andere eben gesagt? „Du hast gesagt, wenn wir zurückkommen, werd ich hier viel mehr sehen. Wie... wie hast du das gemeint?“ Er nahm allen Mut zusammen und sah ihm direkt in die Augen. Er traf auf Selbstsicherheit, die er in dem Maße nur selten erlebt hatte. „Na was denkst du denn, wie ich das meine? Ich nehm' dich gleich mit, dann sind wir ungestört. Und wenn wir wieder herkommen, sind die sowieso alle nackt.“ Er zuckte mit den Schultern. Aoi keuchte. Er wollte echt mit ihm schlafen. Wobei das wahrscheinlich nicht der geeignetste Ausdruck dafür war. Hier schlief man nicht miteinander, hier fickte, poppte und bumste man. Das war ein Unterschied, ein gewaltiger sogar. Er versuchte den Gedanken daran zu verdrängen. Heute würde er mit Ficken durchaus zufrieden zu stellen sein. „Warum bleiben wir nicht hier?“ Diese Worte kamen über Aois Lippen, ohne dass er überhaupt darüber nachgedacht hatte. „Ich steh' nicht so auf Rudelbums. Und wenn du das erste Mal hier bist, kann ich mir nicht vorstellen, dass du willst, dass diese ganzen alten Säcke da hinten an der Bar sich an dir aufgeilen.“ Ihm fiel wieder der Eklige von vorhin ein. Nein, das wollte er definitiv nicht. Der andere nickte zufrieden, kniff kurz in seinen Hintern und entlockte ihm so ein Keuchen, dann packte er seine Hand und bahnte sich mit ihm einen Weg durch die tanzende Masse. Mittlerweile war wirklich viel mehr nackte Haut zu sehen als vorhin. Es war erschreckend und faszinierend zugleich. Trotzdem war Aoi froh, hier jetzt raus zu kommen, auch wenn das ganz andere Schwierigkeiten mit sich brachte. Er wurde quer durch den großen Tanzsaal gezogen, dann gingen sie durch eine Tür, die er vorher gar nicht bemerkt hatte – aber wie denn auch? Er hatte schließlich genügend andere Eindrücke zu verarbeiten gehabt. Hinter dieser Tür befand sich wieder eine Art Flur, von der mehrere Türen abgingen. Unruhig zog der Brünette ihn mit sich, sah auf jede Tür, doch jede war durch ein rotes Zeichen gekennzeichnet. Besetzt. „Auch ein Grund, warum's so viele auf der Tanzfläche treiben.“ Aoi schluckte. Zwischen lauter Fremden und Gaffern wollte er wirklich nicht zugange sein. Schlussendlich fanden sie aber doch eine Tür, die sich öffnen ließ. Aoi bemerkte zu spät, was auf dem kleinen Schildchen gestanden hatte, und schon war die Tür hinter ihm verschlossen und er wurde an ebendiese gepinnt und spürte sofort wieder die Härte des anderen an seinem Oberschenkel. Da war es ihm fast schon wieder egal, dass sie sich in einer winzigen Abstellkammer befanden. „Gibt's hier irgendwo Licht?“, fragte er atemlos und tastete neben der Tür nach einem Schalter. Er fand keinen. Sein Spielgefährte lachte nur und bewegte sich leicht, dann war der Raum plötzlich in trübes Licht getaucht. Von der Decke baumelte eine kleine altmodische Lampe, die man mit einem Bändchen ein- und ausschalten konnte. Es war besser als nichts. Aoi wollte sehen, wer ihn gleich entjungfern würde. Bei diesem Gedanken wurde ihm ein wenig unwohl, doch er versuchte es zu verdrängen. Als hätte der andere das gemerkt, öffnete er plötzlich seine Hose und zog sie ihm samt Shorts ruckartig vom Hintern, sodass Aoi auf einmal ganz entblößt dastand. Und es war mehr als offensichtlich, dass er Zuwendung brauchte. Die bekam er auch sofort. Der brünette Haarschopf verschwand in seinem Schoß, und auch wenn Aoi nicht sehen konnte, was dort unten geschah, es fühlte sich wundervoll an. Der andere vollbrachte regelrechte Wunder mit seiner Zunge und diesen wahnsinnigen Lippen. Wenn Aoi ehrlich war, hatte er noch nie so einen geilen Blow Job bekommen. Es fühlte sich einfach wahnsinnig an, wie diese vollen Lippen an ihm lutschten und saugten, immer wieder seine Länge auf und ab fuhren und sanft an ihm knabberten. Ganz automatisch vergrub sich seine Hand in den vollen Haaren und lenkte ihn leicht. Er brauchte mehr, definitiv. Als hätte der Hübsche seine Gedanken gelesen, hörte er abrupt auf. So abrupt, dass Aoi ein paar Augenblicke brauchte um es mit zu bekommen. Er keuchte frustriert auf. Schwer atmend blickte er nach unten, wo der andere an irgendetwas herum nestelte, dann wandte er sich wieder seinem Glied zu und ehe Aoi sich's versah, war das Kondom auch schon übergestreift. Verwirrt runzelte er die Stirn. Was sollte das werden? Sollte er etwa... Plötzlich hatte er einen fetten Kloß im Hals. Er wurde nervös. Viel nervöser, als er je für möglich gehalten hatte. Der andere stand auf und entledigte sich als erstes seiner Klamotten, dann sah er ihn an. Die Maske hatte nie mehr gestört als jetzt, aber Aoi wagte es nicht sie ihm abzunehmen. Zumal er seine dann wohl auch abnehmen musste, und er wollte beim besten Willen nicht, dass ihn jemand erkannte. Also musste er da jetzt wohl durch. Aois Blick glitt über den Körper vor ihm, der beinahe perfekt war. Er konnte keinen einzigen Makel erkennen. Er blieb an den dunklen Brustwarzen hängen, streckte seine Hand danach aus und rieb mit dem Daumen darüber, sodass der andere zuckte. Er musste lächeln. Der Brünette kam näher und legte seine Hand in Aois Schritt, rieb ein paar mal seine Länge auf und ab, ehe er ihm einen klitzekleinen Kuss auf die Lippen hauchte und sich wieder löste. Er stellte sich mit dem Gesicht zur Wand neben Aoi und streckte seinen Hintern raus. Oh Gott, war das ein göttlicher Anblick! Aoi ließ sich nicht lang bitten. Er stellte sich hinter den anderen, strich aber erst nur zaghaft über dessen helle Haut. Er spürte, wie sich sofort eine Gänsehaut ausbreitete überall, wo er ihn berührte. Dass er so auf nur kleinste Berührungen reagierte, überraschte ihn. Aber es machte ihn auch neugierig. Was er wohl machen würde, wenn er ihn gleich ficken würde? Aoi schluckte hart. Er konnte nicht länger warten. Es war sein erstes Mal mit einem Mann, doch dieser hübsche Po vor ihm war auf keinen Fall mehr jungfräulich, da konnte er sich ruhig nehmen, was er brauchte. Trotzdem kostete es ihn Überwindung, sein bestes Stück tatsächlich in den Hintern eines anderen Mannes zu schieben. Es war komisch, er hätte nicht einmal erklären können warum. Langsam schob er sich zwischen die hellen Pobacken und rieb sich ein wenig dazwischen. Er spürte das Loch bei der Reibung vor Freude zucken. Oh Gott, länger konnte er definitiv nicht mehr warten! Also zog er die Backen des anderen auseinander und drang in ihn. Er sah zu, wie er langsam in ihm versank. Der andere war so eng, es presste ihm regelrecht die Luft aus den Lungen! Aoi brauchte ein paar Augenblicke um sich wieder zu fangen. Scheiße, das war jetzt schon der Hammer. Aber er war dem Brünetten wohl zu langsam, denn der begann sein Becken kreisen zu lassen und stöhnte leise, als er sich aber etwas von ihm entfernen wollte, um sich dann selbst zu pfählen, hielt Aoi ihn an der Hüfte fest. Jetzt war er an der Reihe. Jetzt hatte er auch keine Angst mehr. Sicher war das alles neu, doch das war egal. In erster Linie war es geil und es machte ihn wahnsinnig, wie dieser Kerl es schaffte zu machen, dass er ihn nur noch schreien hören wollte. Wollte er das wirklich? Ja, definitiv. Es war an der Zeit, daran zu arbeiten. So zog Aoi sich langsam aus dieser heißen Enge zurück, nur um wieder hinein zu stoßen. Anfangs war er noch ein wenig zaghaft, doch er wollte schnell mehr, also wurden seine Stöße härter. Der andere stöhnte kehlig. Es war ein wahnsinnig heißer Laut. Er wollte nur noch mehr davon, also trieb er sich schnell und hart in den schmalen Körper, der sofort zu zittern anfing wie Espenlaub. Es war einfach unglaublich. Verschwunden war die anfängliche Scheu, Aoi wollte ihn anfassen. Er musste ihn anfassen. Überall. Seine Hände glitten nach vorn, wanderten über den heißen Körper, spürten die Hitze seiner Haut und verstrichen die dünne Schweißschicht, die sich allmählich bildete. Er ließ es sich nicht nehmen wieder die dunklen Brustwarzen zu verwöhnen, diesmal war er allerdings nicht ganz so zaghaft und zwirbelte sie, rieb dann fest darüber. Das Zittern wurde nur noch mehr. Er presste sich mehr an den Brünetten und senkte seine Lippen auf dessen Schulter. Erst saugte er nur sanft an der Haut, doch er merkte schnell, dass dieser kleine gierige Körper mehr davon wollte. Als der andere den Hals zur Seite neigte, konnte er nicht widerstehen und senkte die Lippen auf die Haut dort, knabberte an ihr und strich mit der Zunge darüber. Er schmeckte wunderbar. Er konnte selbst kaum glauben, dass er den Sex so toll fand. Aoi zuckte leicht zusammen, als er plötzlich eine Hand auf seiner spürte. Was sollte das werden? Wollte der andere jetzt kuscheln? Verwirrt starrte der ihn von der Seite her an, aber da er das Gesicht abgewandt hatte, konnte er nicht viel sehen. Er ließ ihn machen, wartete ab, und keuchte selbst auf, als seine Hand plötzlich genommen und eine Etage tiefer geparkt wurde. Das war das erste Mal, dass Aoi das Glied eines anderen Mannes in der Hand hatte. Es war neu, und doch sehr vertraut. Er zögerte nicht lang, sondern umfasste ihn fest und bewegte seine Hand langsam auf und ab, passte sich dann aber schnell dem Tempo seiner Stöße an. Das Stöhnen des anderen wurde immer heftiger und er bekam nicht einmal mit, wie laut er selbst mittlerweile war. Was kümmerte es ihn auch? Sollten sie doch gehört werden, die Tür war abgeschlossen! Bei dem Gedanken musste er leicht grinsen. Sein Daumen glitt über die feuchte Eichel des anderen, der vielmehr schrie als stöhnte und plötzlich ganz eng um ihn wurde. Aoi keuchte. Oh Gott, wollte er ihn wahnsinnig machen? Er grub seine Zähne in die delikate Haut und saugte sich fest, während seine Stöße ruckartiger wurden. Er merkte nicht einmal mehr, wie schnell er sich dem Höhepunkt näherte, doch was scherte es ihn? Er hatte nicht vor, nach einer Runde schon wieder zu verschwinden. Wieder und wieder rieb sein Daumen über seine Spitze, während der ganze Schwanz freudig in seiner Hand zuckte. Er wollte mehr davon; er wollte ihn wieder schreien hören! Es war unglaublich, wie schnell er das auch bekam. Von einer Sekunde auf die andere wurde der Brünette so eng, dass er sich kaum noch bewegen konnte. Ein abgehackter Schrei verließ seine Kehle und er explodierte förmlich in seiner Hand, die Aoi trotzdem weiter bewegte und so dafür sorgte, dass das Zittern gar nicht mehr aufhörte. Er spürte, wie der andere schlapp wurde, und sich gegen die Wand lehnte. Er jappste nach Luft. Dann plötzlich drückte er Aoi von sich, drehte sich blitzschnell um und drückte ihn beinahe brutal an die gegenüberliegende Wand. Binnen Sekunden war er vor ihm in die Knie gesunken, hatte das Kondom entfernt und unachtsam in die Ecke geworfen, und schon lutschte er wieder freudig an ihm herum. Aoi konnte nicht anders als den Kopf in den Nacken kippen zu lassen und die Augen zu schließen. Er stieß sich immer wieder zwischen diese delikaten Lippen, aber lange schaffte er das nicht mehr, dann zog sich bei ihm alles zusammen und er entlud sich genau in dem Moment, als der andere den Kopf zurückzog. Es war ihm egal. „Ich brauch's nochmal.“ Heftig zog er die Luft ein und leckte sich über die Lippen, als er zu dem anderen herabsah, der jetzt lauter weißer Spritzer auf seiner riesigen Maske hatte. Er grinste. „Ich hab dir meins gezeigt, jetzt zeigst du mir deins.“ Und dann nahm er die Maske ab. Aoi war noch viel zu benebelt um sofort zu reagieren, aber er konnte auch nicht wegsehen. Das Gesicht, das zum Vorschein kam, war zweifelsohne hübsch. Es passte zu diesem Körper. Von unten sah er zu ihm auf und plötzlich war Aoi wie erstarrt. Er hoffte, dass er träumte. Der Mann vor ihm richtete sich auf und legte die Hände an seine Wangen. Jetzt wollte er auch sein Gesicht sehen. Das ging nicht, es war unmöglich! Aoi zuckte zurück. Er konnte nicht begreifen, was eben geschehen war. Er kannte diesen Mann, sehr gut sogar. Es war Uruha. Kapitel 3: ----------- Tausende Gedanken auf einmal stürzten auf Aoi ein, der einfach nur dastand, unfähig das eben Erlebte auch nur ansatzweise zu begreifen. Wie hatte das passieren können? Er wusste, dass Mai mit ihm Schluss gemacht hatte, weil er Sex mit Männern wollte. Sie hatte ihn auf diesen Club aufmerksam gemacht. Aber wie zur Hölle war es dazu gekommen, dass er mit Uruha Sex gehabt hatte? Ausgerechnet mit ihm! Und als ob das nicht schon reichte, war ebendieser auf dem besten Wege das auch heraus zu finden; noch war es für ihn wohl ein beliebiger One Night Stand gewesen. Aoi musste unbedingt verhindern, dass er die Wahrheit herausfand, also drehte er den Kopf zur Seite, als der Brünette ihm zu nahe kam, und wandte sich schnell von ihm ab. „Was ist denn? Bist du schüchtern?“, säuselte Uruha und rückte ihm auf die Pelle. Er schmiegte seinen nackten Körper an Aois und strich ihm sanft durch die Haare. Und ehe Aoi's sich versah, hatte der andere seine Griffel an seiner Maske. Harsch sog die Luft ein und stieß den anderen vor Schreck von sich. Uruha rechnete damit nicht und landete glatt auf dem Boden. Verwirrt sah er zu ihm auf und Aoi konnte genau erkennen, dass ihm das gerade gar nicht passte. Er konnte so eine Diva sein und gleich würde er eine gehörige Szene machen, es sei denn... Schnell sprang Aoi in seine Jeans. Auf die Suche nach seinen Shorts wollte er sich gar nicht begeben. Er zog seinen Reißverschluss zu und warf noch einen letzten Blick auf Uruha, der ihm plötzlich ein wenig leid tat, ehe er die Tür aufschloss und eilig verschwand. Auf dem Weg durch den Flur zog er sich sein Hemd über und in seiner Hatz nahm er glatt die falsche Tür und platzte in eine regelrechte Orgie herein. Einen Moment stand er da wie angewurzelt, dann wurde er hochrot und machte sofort wieder kehrt. So schnell wie möglich verschwand er nach draußen und vergaß in seiner Eile fast die Maske wieder abzunehmen. Damit wäre er draußen bestimmt noch mehr aufgefallen als eh schon. Kaum dass er den Club verlassen hatte, wandte er sich nach rechts und rannte einfach nur die Straße entlang. Erst als er kaum noch Luft bekam, blieb er stehen und stützte sich auf seinen Knien ab. Der Sauerstoffmangel gepaart mit all diesen verdammten Bildern in seinem Kopf sorgte dafür,dass ihm schwindlig wurde. Aoi atmete tief ein und versuchte sich zu beruhigen, was ihm aber nicht wirklich gelang. Als er wenigstens wieder bei Atem war, machte er sich auf den Weg nach Hause; zumindest hatte er das vorgehabt, aber nach einer Weile wurde ihm bewusst, dass er überhaupt nicht wusste, wo er war. Schöne Scheiße, dachte er sich und machte sich auf die Suche nach einem Taxi. Während der Fahrt nach Hause war er so in Gedanken, dass er erst mitbekam, dass sie angekommen waren, als der Fahrer ihn mit einem freundlichen „Wir sind da, man!“ darauf aufmerksam machte. Aoi sah ihn an als wäre er ein Alien, dann schmiss er ihm viel zu viel Geld hin und stieg aus. In seiner Wohnung stattete er erst seinem Badezimmer einen Besuch ab. Er musste duschen, auf der Stelle. Danach würde er sich wenigstens wieder wie ein Mensch fühlen. Er zog sich aus und stieg unter die Dusche, wusch sich und stand dann einfach nur da. In Gedanken war er wieder in dem Club, bei Uruha. Was er jetzt wohl machte? Ob er auch gegangen war? Vielleicht hatte er sich aber auch einfach den nächsten gesucht, der es ihm besorgte. Oder dem er es besorgen konnte. Er selbst war ja viel zu schnell abgehauen. Aoi lief ein heißer Schauer über den Rücken, als daran dachte, denn Bilder von dem nackten Uruha, der sich unter ihm wandt und so gierig war, dass er sich selbst hart gegen ihn bewegte und pfählte, fanden den Weg in sein Bewusstsein. Ohne, dass er etwas dagegen machen konnte, musste er sich vorstellen, wie er es dem Brünetten erneut besorgte. Und dann verselbständigten sich seine Gedanken. Plötzlich packte der Uruha in seinem Kopf ihn, schmiss ihn aufs Bett und vögelte ihm das Hirn raus. Aoi riss die Augen auf. So etwas wollte er sich beim besten Willen nicht vorstellen! Aber zu seinem Entsetzen hatten diese schmutzigen Gedanken schon Wirkung gezeigt und beinahe ohne sein Zutun wanderte seine Hand hinab in seinen Schritt und massierte ihn sofort hart. Aoi stöhnte. Es war unglaublich. Er hatte es sich schon ewig nicht mehr selbst machen müssen, vor allem nicht, wenn er vor nicht mal einer Stunde so heißen Sex gehabt hatte. Wieder schloss er die Augen und wieder stellte er sich vor, wie Uruha über ihm war und es ihm besorgte. Seine Hand bewegte sich schneller, während die andere sich auch nach unten bequemte und seine Hoden massierte. Aoi wusste nicht warum, aber diese Fantasie überwältigte ihn so sehr, dass er weiche Knie bekam und sich an der Wand runter gleiten ließ. Auf dem Boden zögerte er nicht lang, sondern spreizte seine Beine und fuhr mit der Hand dazwischen. Er zögerte, rieb dann aber leicht über sein Loch. Ein wohliges Schaudern durchströmte ihn. Er wollte sowieso ausprobieren wie es war, wenn ein Mann es ihm besorgte, da konnte er doch vorher auch selbst ausprobieren wie das war, oder? Dann hätte er wenigstens schon eine ungefähre Vorstellung davon. Warum kam ihm dieser Gedanke erst jetzt? Ein paar Augenblicke zögerte Aoi noch, dann übte er mit seinem Finger mehr Druck aus und schließlich verschwand dieser in ihm. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Nicht unangenehm, aber wirklich verdammt ungewohnt. Er zögerte wieder, zwängte dann aber noch einen zweiten Finger in sich und begann diese in ihn zu stoßen, was nicht unbedingt angenehm war, doch er ließ sich nicht beirren, denn er wusste, wonach er suchen musste. Nur wusste er nicht genau, wo er suchen musste. Also stieß er die Finger vorsichtig ein paar mal in sich und änderte dabei leicht den Winkel, in dem sie eindrangen, während seine Hand weiter seinen harten Schwarz bearbeitete. Ganz plötzlich wurde ihm alle Luft aus den Lungen gepresst und ihm wurde sogar schwindlig. Mit offenem Mund stöhnte er und sah an sich herab. Er hatte gefunden, was er suchte und er zögerte nicht eine Sekunde, sondern krümmte seine Finger leicht, sodass er immer und immer wieder fest über seine Prostata reiben konnte, solange, bis er sich vor Geilheit aufschrie und sich heftig in seine Hand entlud. Zitternd hockte er da und es dauerte eine ganze Weile, bis sein Körper sich wieder beruhigt hatte. Irgendwann stand er vorsichtig auf und fiel fast vom Glauben ab, als seine Knie plötzlich so stark zitterten, dass er sich festhalten musste, um nicht sofort wieder auf dem Hintern zu landen. Er wusch sich erneut und stieg dann aus der Dusche, trocknete sich grob ab und ging dann nackt zu Bett. Schlaf fand er jedoch keinen, dementsprechend tief waren auch seine Augenringe, als er am nächsten Morgen zu den anderen in den Bandraum kam. Eigentlich war es schon Mittag, doch Aoi fühlte sich, als wäre er eben erst zu Bett gegangen; so fühlte er sich sonst nur, wenn er nach einem ordentlichen Besäufnis und nur zwei Stunden Schlaf zur Arbeit musste. Seine Sonnenbrille hatte er glatt vergessen, darum konnten ihm alle sofort ansehen, dass etwas nicht stimmte. Zum Glück sprach ihn aber niemand darauf an und Aoi schloss auch demonstrativ die Augen und lehnte sich ins Sofa zurück, damit das auch ja so blieb. Als Reita und Ruki aber plötzlich in lautes Johlen ausbrachen, öffnete er zumindest ein Auge um herauszufinden, was der Grund für dieses plötzlichen Ausbruch der beiden war. Es war Uruha. Plötzlich bekam Aoi einen ganz trockenen Mund. Er versuchte zu schlucken, doch sein Hals fühlte sich rau an wie Schmirgelpapier, und er war einfach nicht in der Lage sich etwas zu trinken zu holen, um das zu ändern. Stattdessen hockte er da und sah gebannt zu, wie Reita den Hals des anderen Gitarristen breit grinsend begutachtete und ihm dann zu seiner erfolgreichen Nacht beglückwünschte. Der Brünette lachte nur und bedankte sich. Es bedarf keiner Worte, sein Grinsen sprach bereits für sich. Als Uruha den Kopf leicht drehte, konnte nun auch Aoi einen Blick auf den beinahe monströsen Knutschfleck erhaschen, den er dort gestern hinterlassen hatte. Er wurde rot und wandte sich ab, versuchte erneut zu schlucken und diesmal gelang es ihm sogar halbwegs. Trotzdem brauchte er etwas zu trinken, also stand er auf und ging an Uruha vorbei aus dem Raum, um sich am Automaten eine Cola zu holen. Sein Blick war stur geradeaus gerichtet, als er an dem anderen vorbeiging. Er konnte ihn einfach nicht ansehen, viel zu präsent waren die Bilder der letzten Nacht. Er trank seine Dose in einem Zug leer und holte sich gleich noch eine, die er dann aber mitnahm, als er wieder zu den anderen ging, auch wenn er sich viel lieber den ganzen Tag hier draußen versteckt hätte, nur um nicht in einem Raum mit Uruha sein zu müssen. Er wünschte, der andere hätte diese verdammte Maske nicht abgenommen, dann wäre er jetzt nicht so durcheinander. Und dann hätte er sich wahrscheinlich auch in der letzten Nacht nicht einen auf Uruha runterholen müssen. Er seufzte schwer und straffte dann die Schultern. Irgendwie würde er den Tag schon überstehen! Das schaffte er tatsächlich auch, auch wenn es auffiel, dass er vor allem Uruha aus dem Weg ging, zumindest bildete er sich das ein. Auch bemerkte Aoi, wie die anderen ihn immer mal wieder anstarrten und die Stirn runzelten, aber das war auch nicht sonderlich verwunderlich, denn so still wie heute war er sonst nur selten. Fast hatte Aoi geglaubt, dass er davon gekommen war, als am späten Nachmittag alle ihren Kram zusammen suchten, doch plötzlich stand Kai vor ihm und musterte ihn besorgt. Aoi wusste, was jetzt kommen würde, und darauf hatte er gerade absolut keine Lust. „Aoi, was ist los mit dir?“ „Nichts.“, sagte er leise, doch er wusste, dass Kai nur weiter bohren würde, bis er wusste, was ihn so bedrückte. „Aoi ist nur traurig, dass er gestern nicht so'ne heiße Nummer geschoben hat wie ich!“, meldete sich plötzlich Uruha zu Wort und grinste den Schwarzhaarigen schelmisch an. Aoi wurde kreidebleich. War das etwa eine Anspielung? Wusste er Bescheid? So schnell sich sein Herzschlag beschleunigt hatte, so schnell normalisierte er sich auch wieder, als ihm bewusst wurde, dass Uruha überhaupt keine Ahnung haben konnte. Immerhin hatte er selbst die Maske nicht abgenommen – das hatte er ja im letzten Moment noch verhindern können. „Nur weil du damit prahlen musst, was du letzte Nacht heißes aufgerissen hast, brauchst du doch Aoi nicht ärgern!“, mischte Kai sich ein. Ja, die Bandmama wusste eben, wenn es einem wirklich nicht gut ging. „Doch, muss ich!“, grinste der Brünette und reckte die Nase in die Höhe. „Das war nämlich n verdammt heißes Häschen!“ Er nickte um seine Worte zu bekräftigen. Und Aoi fiel bald vom Glauben ab. Uruha konnte damit doch unmöglich ihn meinen! „Schön für dich.“, sagte er leise und schnappte sich seine Sachen. Er wollte nur noch nach Hause und schlafen. „Aoi, warte!“, warf Kai ein und hielt ihn fest. „Hast du Lust was essen zu gehen? Oder soll ich was kochen?“ Er grinste. Und wenn Aoi ehrlich war, hätte er nichts dagegen einzuwenden gehabt, jetzt etwas Leckeres aus Kais Küche zu essen, aber die Müdigkeit überwog und er wollte wirklich keine neugierige Gesellschaft heute Abend, sondern einfach nur seine Ruhe. Offenbar sah Kai das auch ein, denn er seufzte resigniert und ließ ihn wieder los. Stattdessen wandte er sich wieder Uruha zu, und Aoi nutzte das um schnell zu verschwinden. Zu Hause warf er sich sofort ins Bett und schlief zum Glück auch auf der Stelle ein, wurde er aber mitten in der Nacht wieder wach, weil er von Uruha geträumt hatte. Kerzengerade saß er im Bett und starrte an die Wand. Warum zum Teufel schwirrte der Brünette jetzt andauernd in seinem Kopf herum?? Es nervte ihn, verdammt! Aoi wollte sich nicht dauernd vorstellen müssen, wie er es Uruha besorgte oder umgekehrt! Auch wenn der Sex letzte Nacht wirklich wahnsinnig geil gewesen war, so hieß das doch nicht, dass sie es wiederholen mussten! Aoi tastete nach seinem Handy und sah auf die Uhr. Es war noch nicht mal zehn, also hatte er nicht sonderlich lange geschlafen, aber er fühlte sich um einiges besser als vorhin noch. Deswegen stand er auch wieder auf und ging auf Jagd in seinem Kühlschrank; er hatte einen Bärenhunger! Als der etwas später gestillt war, überlegte er hin und her, was er machen konnte, um Uruhas nackten Körper aus seinem Kopf zu bekommen. Aber er würde Uruha nicht einfach aus dem Weg gehen können, schließlich waren sie seit fast zehn Jahren in einer Band und genauso lange schon gute Freunde. Diese Idee war Schwachsinn. Leider wollte ihm absolut gar nichts anderes einfallen. Es sei denn... Vielleicht spielten seine Hormone gerade irgendwie verrückt, weil das gestern sein erster Sex mit einem Mann gewesen war, der zufälligerweise einer seiner besten Freunde gewesen war. Ja, das konnte durchaus sein. Was wurde also passieren, wenn er mit einem anderen schlief und der Sex noch viel toller war? Wenn er Glück hatte, würde er letzte Nacht vergessen können. Und im schlimmsten Falle bekam er schlechten Sex. Was also sprach dagegen, nochmal in diesen Club zu gehen? Er hatte ja gestern schon genug Angebote bekommen und wäre Uruha nicht schon so früh aufgetaucht, wären es bestimmt noch einige mehr gewesen. Uruha... Er durfte nicht mehr an ihn denken, zumindest nicht so, wie er es letzte Nacht getan hatte. Er musste etwas unternehmen, und zwar sofort! Genau, am besten kümmerte er sich um sein Problem jetzt, bevor es zu spät war. Und wenn er Glück hatte, würde er den Brünetten heute nicht sehen. Wie wahrscheinlich war es schon, dass ihre Band-Diva zwei Nächte nacheinander im gleichen Club feiern ging? Bevor Aoi Gelegenheit hatte es sich anders zu überlegen, ging er zu seinem Schrank und suchte sich ein Outfit raus, was ihm heute doch um einiges leichter fiel als gestern, immerhin wusste er jetzt, wie die Leute dort so rum rannten. Hätte er gewollt, hätte er auch nackt hingehen können, und es hätte keinen gestört. Wahrscheinlich hätte es dann aber keine fünf Minuten gedauert, bis er in irgendeiner Ecke vernascht wurde. Er stockte. Eigentlich war es ja genau das, was er wollte... Aber nackt würde er nicht gehen, auf keinen Fall. Wenig anziehen war aber schon ein guter Plan. Da er aber nicht der Typ war, der da in irgendwelchen knappen Sachen rum laufen wollte – nur in Unterwäsche war auch keine Option – musste ein offenes Hemd genügen. Bevor er sich auf den Weg machte, musste ein wenig Haarspray seinen Haaren noch Halt verleihen, und ein paar Kondome fanden den Weg in seine Hosentasche – die hatte er gestern nämlich vergessen. Das Risiko wollte er dann doch nicht eingehen, er hing an seinem Leben. Etwa eine halbe Stunde später stand er im Club und legte seine Privatsachen in eines der Schließfächer. Er zögerte, schnappte sich heute aber eine andere Maske als gestern, vielleicht wurde er dann nicht ganz so leicht wiedererkannt. Den Weg zur Tanzfläche bzw. erst mal zur Bar fand er heute viel leichter als gestern. Sein Blick glitt sofort zu der unauffälligen Tür auf der anderen Seite des Raumes, durch die es zu den Separees ging. Bevor daran aber auch nur zu denken war, brauchte er Alkohol, also bestellt er sich zwei Bier. Das erste leerte er fast in einem Zug, das zweite nahm er mit, als er sich Richtung Tanzfläche aufmachte. Er sah sich sorgfältig um und war doch überrascht, wie viele Männer er von gestern wieder erkannte. Auch die beiden Jungen, die es sich gegenseitig auf der Tanzfläche besorgt hatten, waren wieder da. Sie waren wieder voll bei der Sache. Es war wirklich faszinierend, wie wenig sie die ganzen Typen um sie herum zu stören schienen. So faszinierend, dass Aoi selbst für ein paar Minuten lang zum Spanner wurde. Anders als die meisten spielte er sich aber nicht im Schritt herum, sondern sah sich weiter um. Soweit er das beurteilen konnte, war Uruha nicht da. Das erleichterte ihn ungemein, dann konnte er sich auf die anderen hübschen Männer hier konzentrieren. Das wollte er auch gleich machen, also begab er sich auf die Tanzfläche und tanzte. Schnell hatte er wieder den ersten, der sich an ihn ran machen wollte, doch er glaubte fast, dass das der siffige Typ an der Bar von gestern war, also ließ er ihn stehen und tanzte mit ein paar Metern Abstand zu dem weiter und auch dort blieb er nicht unbemerkt. Es war schon ein tolles Gefühl zu spüren, dass ihn alle ansahen und musterten, teilweise sogar schon mit den Augen auszogen. Natürlich hatte er das auf der Bühne auch alles, aber hier war es doch etwas anderes, weil es keine kleinen kreischenden Mädchen waren, die ihn anhimmeln, sondern gutaussehende Männer, die ihn ficken wollten. Und es waren mehr als genug, er hatte die freie Auswahl. Allerdings wollte ihm gerade keiner so richtig gefallen. Er wollte keinen kleinen Schwächling haben, aber auch keinen Muskelprotz, also ließ er viele einfach links liegen. Als schließlich einer auftauchte, der ihm doch ganz gut gefiel, tanzte er mit ihm. Er brauchte ein bisschen Zeit um warm zu werden, dann aber legte er gleich richtig los und schlüpfte mit den Händen unter das enge Shirt des anderen, verstrich den Schweiß auf seinem Rücken und drückte sich an ihn. Dem Schwarzhaarigen schien das zu gefallen, denn er grinste und packte Aoi so fest an den Hintern, dass dieser aufkeuchen musste und heftig erschauderte, als der andere ihn an sich drückte. Warum zum Teufel war er schon wieder so geil? Es war ja beinahe peinlich, dass er von nur so ein bisschen Tanzen schon einen stehen hatte! Der andere, der um einiges Jünger zu sein schien als er, fand das offensichtlich nicht allzu schlimm, denn er tanzte weiter mit ihm und ließ sich an seinem Hintern aus. Wahrscheinlich kam so etwas hier öfter vor. Aber wie sollte man denn auch nicht geil werden, wenn um einen herum lauter heißer verschwitzter Typen miteinander tanzen, sich eng aneinander rieben und noch viel schmutzigere Dinge machten? Aoi musterte den anderen ein bisschen. Plötzlich war er sich sicher, dass sein Arsch von dem hier nicht entjungfert werden sollte. Aber ein bisschen Spaß haben konnten sie ja trotzdem, oder? Er schmiegte sich an den heißen Körper und legte seine Lippen an seinen Hals, saugte ein bisschen an der feuchten Haut, während eine seiner Hände im Haaransatz des etwas Größeren verschwand und ihn dort sanft kraulte. „Willst du mir einen blasen?“, schnurrte Aoi und kam sich selbst ein bisschen dumm dabei vor, aber als der andere grinste und nur nickte, war er doch ein bisschen überrascht. Sofort löste sich der Größere, packte ihn an der Hand und zog ihn mit sich, aber entgegen Aois Erwartungen verschwanden sie nicht hinter der Tür, die zu den Separees führte, sondern hinter einer anderen, die, wie er schnell feststellte, zu den Toiletten führte. Na da konnte ja nur eine tolle Stimmung aufkommen. Er ließ sich aber nicht beirren, immerhin wollte der andere ihm nur einen blasen, sonst nichts. Zu Aois Erleichterung zerrte er ihn aber nicht mit in eine der Kabinen, sondern an der Tür zu den Toiletten vorbei. Dort ging der Flur noch ein ganzes Stück weiter, aber er war so schlecht ausgeleuchtet, dass Aoi das von der Tür aus gar nicht bemerkt hatte. Er wurde mitgezogen bis ans Ende des schmalen Raumes, und da sofort an die Wand gedrückt und grob geküsst. Viel zu schnell löste der andere sich aber wieder und ging vor ihm in die Knie, um sich an seiner Hose schaffen zu machen. Aoi schluckte hart und sah zu ihm runter. Er war nicht unbedingt aufgeregt, aber er hatte ein ziemliches flaues Gefühl im Magen – das aber ganz ganz schnell wieder verschwand, als sich die forschen Lippen des anderen um sein Glied legten und an ihm zu saugen begannen. Aoi stöhnte auf und vergrub eine Hand in seinen Haaren. Er konnte nichts dagegen tun, aber plötzlich hatte er wieder die Bilder der vergangenen Nacht vor Augen, als Uruha so vor ihm gekniet uns es ihm mit dem Mund gemacht hatte. Er erschauderte heftig. Die Lippen des Jungen waren nicht schlecht, aber Uruhas Lippen waren der regelrechte Wahnsinn gewesen... Anfangs versuchte Aoi noch die Gedanken an diese delikaten Lippen zu verdrängen, und einfach zu genießen, doch schlussendlich gab er es einfach auf und ließ zu, dass sein Hirn sich an den Erinnerungen an die letzte Nacht labte. Es dauerte nicht lange, bis Aois Stöhnen lauter wurde und er einfach nicht mehr stillhalten konnte. Er begann in den Mund des anderen zu stoßen, der erst versuchte ihn fester an die Wand zu drücken, aber schnell merkte, dass das nichts brachte, also zog er sich ein Stück zurück. Aoi stöhnte enttäuscht auf, als die heißen Lippen plötzlich von seiner Körpermitte verschwunden waren. Schwer atmend sah er zu dem anderen hinab, der sich nur grinsend über die Lippen leckte und dann Plätze mit ihm tauschte – nur, dass er unten hocken blieb und Aoi weiterhin stand. Der andere lehnte sich gegen die Wand und machte es sich bequem. Er leckte sich über die Lippen und sah Aoi vielsagend an, der jetzt auch endlich verstand. Kurz zögerte er, dann trat er aber näher an ihn herab und rieb sein Glied über sie weichen Lippen, die sich langsam für ihn öffneten. Er erschauderte. Natürlich nahm er diese Einladung an und verschwand sofort zwischen diesen Lippen, traf auf eine heiße Zunge, die ihn zusätzlich liebkoste, und konnte fast schon nicht anders als in seinen Mund zu stoßen. Er musste sich an der Wand abstützen, denn auch wenn der Typ sehr forsch mit seiner Zunge und seinen Berührungen war, es fühlte sich verdammt gut an. Ehe er sich's versah, hatte der andere ihm Hose samt Shorts bis in die Kniekehlen gezogen, was Aoi nicht weiter störte – bis der andere seine Griffel an seinem Arsch hatte und an ihm herum zu spielen begann. Aoi stockte kurz, musste aber laut stöhnen, als der andere seine Zunge in das kleine Loch an seiner Spitze drückte und ihn dann so weit in den Mund nahm, wie es nur irgendwie ging. Aoi wurde beinahe wahnsinnig. Er hatte schon ganz vergessen, dass sie hier zwar relativ unsichtbar waren, aber so laut wie er war, würden sie sicher bald entdeckt werden. Aoi erschauderte heftig, als seine Pobacken auseinander gezogen und dann ein trockener Finger in ihn gezwängt wurde. Er bekam weiche Knie, allein schon davon! Er lehnte seine Stirn an die Wand und schloss die Augen, stand einfach nur da und stöhnte. Der Schwarzhaarige stieß seinen Finger in Aoi und fand viel zu schnell die Stelle, die ihn Sterne sehen ließ – und das tat sie dieses mal auch wirklich. Dieser kleine Berührung machte Aoi so fertig, dass er Mühe hatte sich auf den Beinen zu halten. Er begann am ganzen Körper zu zittern, und als der Finger nochmal über seine Prostata streifte, kam er heftig in den Mund des anderen, der gierig jedes Tröpfchen des weißen Saftes schluckte und ihn dann sauber leckte. Aoi war nicht mehr Herr seiner Sinne. Er lehnte an der Wand und zog harsch Luft in seine Lungen, ihm war so verdammt schwindlig. Als der Finger aus ihm verschwand, verschwand auch das Gefühl, dass er jeden Moment zusammenbrechen würde. Langsam kam er wieder zu sich, aber nicht schnell genug, um die Stimme, die plötzlich hinter ihm ertönte, sofort zuordnen zu können. „Was wird das denn hier?“ Es waren nur ein paar leise Worte und Aoi brauchte wirklich eine Weile, bis er bemerkte, dass er diese Stimme kannte. Er kannte sie sogar sehr gut, schließlich hatte er ihrem Besitzer in der vergangenen Nacht das heißeste Stöhnen entlockt, das er je gehört hatte. _______________________ Spannung! haha Es wird wohl vor März nicht weitergehen; ich hoffe ihr könnt euch gedulden ;) Kapitel 4: ----------- Sein Herz schlug so hart gegen seine Brust, dass es beinahe weh tat. Er war aufgeregt, nervös, hatte Angst... und er war neugierig, alles auf einmal. Und das so wenige Augenblicke, nachdem ein Wildfremder ihm so einen tollen Orgasmus beschert hatte. Kein Wunder also, dass er sich kaum bewegen konnte. Immer noch lehnte er mit der Stirn an der Wand und hätte der Jüngere, dem er seinen Zustand zum größten Teil verdankte, ihm nicht Hose samt Shorts wieder hochgezogen, stünde er jetzt mit nacktem Arsch vor Uruha - etwas Peinlicheres konnte er sich im Moment nicht vorstellen. „Hat es einen bestimmten Grund, dass du vor mir flüchtest und dir dann am nächsten Abend gleich den nächsten Typen schnappst?“ Aoi zuckte leicht zusammen, brachte aber kein Wort hervor. Selbst wenn er etwas halbwegs Kluges zu sagen gewusst hätte, hätte er seine Klappe gehalten. Er war sich sicher, dass seine Stimme sonst verraten hätte, wie sehr ihn das eben mitgenommen hatte, denn auch wenn seine Knie nicht mehr zitterten, fühlte er sich immer noch schlapp. Er hätte nur zu gern gewusst, warum es ihn so sehr mitnahm, wenn er nur befingert wurde. Er hatte es Uruha in der letzten Nacht so hart besorgt, und der war danach gleich wieder fit für die nächste Runde gewesen. Irgendwie war das doch unfair! „Ich hoffe dir ist klar, dass wir beide jetzt da weitermachen werden, wo wir gestern aufgehört haben...“ Aoi erschauderte heftig. Uruha war plötzlich ganz dicht hinter ihm. Dass er ihn aber nicht berührte, erleichterte den Schwarzhaarigen sehr. Es reichte ihm ehrlich gesagt schon, dass der Bursche immer noch vor ihm hockte und selbst jetzt keine Anstalten machte sich zu verziehen. Bei dem Gedanken an den anderen keimte ein wenig Hoffnung in ihm auf. Wenn er ganz viel Glück hatte, würden ihn beide in Ruhe lassen und sich stattdessen miteinander begnügen. Er durfte die Hoffnung nicht aufgeben. „Daraus wird nichts!“, wandte er jetzt ein und schob Aoi von sich, damit er aufstehen konnte, der dadurch gegen Uruha gedrückt wurde und erschauderte, als sich dessen lange Arme von hinten um ihn schlangen, damit er auch ja nicht verschwinden konnte. So ein Mist aber auch! Der Jüngere richtete sich auf und betrachtete die beiden misstrauisch. Er sah zu, wie Uruhas Hände über Aois Brust strichen und sich dabei sehr ausgiebig mit Aois Brustwarzen beschäftigten, die sich für Aois Geschmack viel zu schnell härteten und so zeigten, wie sehr ihm das gefiel. „Dachtest du, ich blas dir einen und hau dann sofort wieder ab?“ Jetzt sprach er direkt Aoi an und sah ihn durchdringend an. „Ich hau nicht eher ab, bis ich deinen süßen Mund genauso gefickt hab, wie du eben meinen!“ Aoi erschauderte. Er wollte sich aus der Umarmung lösen, doch Uruha presste ihn nur noch fester an sich und hielt und unbarmherzig fest. Am liebsten hätte Aoi sich umgedreht und wäre weggerannt, so wie gestern. Wahrscheinlich hätte er sich hier dann nie wieder blicken lassen können, aber es gab bestimmt noch genügend andere Clubs wie diesen. Vielleicht sogar einen, für den er nicht eine halbe Weltreise machen musste. „Was hälst du davon, wenn du ein bisschen bei uns mitspielst?“, säuselte Uruha nahe an Aois Ohr, doch dass der nicht gemeint war, wurde ihm erst klar, als der andere zu grinsen anfing. Er machte einen Schritt auf Aoi zu und langte mit einer Hand direkt in seinen Schritt, sodass Aoi ein leises Stöhnen nicht unterdrücken konnte. „Nur zu gern...“, sagte er leise und ließ Aoi nicht aus den Augen, während er mit der Hand fest in seinem Schritt rieb. „Unser Süßer hier scheint sich auch schon zu freuen.“ Er lachte leise und Aoi wandte den Blick ab. Gott, war ihm das peinlich! Trotzdem war er wie erstarrt. Hätte er wirklich gewollt, wäre es sicher ein Leichtes für ihn gewesen sich von Uruha loszureißen, doch er blieb. Auch wenn gerade Das Gefühl der Scham in ihm überwog, war er doch unglaublich neugierig. Wie es war, einen Mann zu ficken, wusste er jetzt. Aber er wollte unbedingt wissen, wie es war, selbst derjenige zu sein, der so zum Stöhnen und Schreien gebracht wurde. Er wollte wissen, wie es war, wenn nicht nur ein Finger in ihn stieß, sondern ein harter tropfender Schwanz. Uruhas Schwanz. Aoi spürte, wie sich das Blut schon wieder in seiner Körpermitte staute, und bekam heiße Wangen. Er fühlte sich wieder wie ein Teenager. Damals war er auch schon immer hart geworden, wenn er sich so etwas nur vorgestellt hatte, nur mit dem klitzekleinen Unterschied, dass er sich damals unreife Mädchen vorgestellt hatte, die ihn wollten, und nicht einen seiner besten Freunde, wie er ihm das Hirn rausvögelte. „Natürlich freut er sich.“, sagte Uruha, und bei jeder Silbe streifte sein Atem Aois Ohr, dem dadurch nur noch heißer wurde. „Aber freu du dich mal nicht zu früh! Sein Arsch gehört nämlich mir! Was du allerdings mit seinem Mund machst, bleibt dir überlassen.“ Auch wenn Aoi nur sein Gegenüber sehen konnte, wusste er, dass sie sich angrinsten. Er musste schlucken. Worauf ließ er sich da nur grade ein? „Ich such uns ein Zimmer.“, sagte der Jüngste von ihnen und verschwand. Uruha nickte nur, ehe er seine Lippen auf Aois Hals legte und sanft an seiner Haut zu saugen begann. Aoi keuchte auf. Er war schon wieder geil bis zum Anschlag und dieses sanfte Rumgespiele machte es nicht unbedingt besser. „Du brauchst nicht so nervös zu sein. Ich werd' ganz sanft sein...“, nuschelte Uruha gegen seine Haut, ehe er mit den Zähnen leicht darüber schabte. „Es sei denn du willst es anders. Dann werde ich dich so hart ficken, dass dir Hören und Sehen vergeht. Ich werde dich regelrecht aufspießen und dir so viel Lust beschweren, dass du nicht mehr weißt, wo oben und wo unten ist. Und du wirst nach mehr betteln... Stell dich auf 'ne lange Nacht ein, mein Süßer.“ Mit diesen Worten löste er sich so plötzlich von ihm, dass Aoi beinahe das Gleichgewicht verloren hätte, doch Uruha griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich. Unsicher stolperte Aoi ihm hinterher und musste mit einer Hand seine Hose festhalten, die ihm sonst sicher bis in die Kniekehlen gerutscht wäre und für eine unsanfte Landung gesorgt hätte. Aoi war froh, dass alle viel zu beschäftigt mit sich selbst waren um sie zu registrieren, als sie in die Tanzhalle zurückkehrte, nur um wenige Augenblicke später hinter der nächsten Tür zu verschwinden. Sofort sahen sie den Jüngling, der an einer Tür ziemlich weit vorn wartete und direkt darin verschwand, als er sie beide kommen sah. Uruhas Schritte beschleunigten sich, zumindest kam es Aoi so vor als hätte der andere es sehr eilig endlich mit ihm allein zu sein und zur Sache kommen zu können. Selbst in dem Zimmer ließ er seine Hand nicht los, ganz als hätte er immer noch Angst, dass Aoi sich einfach so aus dem Staub machte. Zur Sicherheit - und wahrscheinlich zum Schutz vor unerwünschten Spannern – schloss er die Tür ab. Erst dann ließ er seine Hand los und ging einmal quer durchs Zimmer, um die Vorhänge vor dem Fenster zu zuziehen. Aoi nutzte das aus, um sich in dem Raum umzusehen, doch viel zu entdecken gab es nicht. Das Zimmer war nicht groß und wurde bestimmt zur Hälfte von einem riesigen Bett ausgefüllt. Ein kleiner Nachtschrank stand daneben, mehr gab es nicht. Es erinnerte Aoi vage an ein billiger Bordell, in das er früher einmal im Suff gelandet war. Er schauderte und vertrieb diese Gedanken ganz schnell wieder, denn jetzt war wohl kaum der richtige Moment um in alten Erinnerungen zu schwelgen, während ihm eine verdammt heiße Nacht mit zwei verdammt heißen Typen bevorstand. Er war so in Gedanken versunken gewesen, dass er erschrak, als er plötzlich am Shirt gepackt und Richtung Bett gezogen wurde, auf das er mehr oder weniger achtlos geschubst wurde. Aoi drehte sich auf den Rücken und war schon ein wenig enttäuscht, dass es nicht Uruha war, der vor ihm stand, sondern der andere. Der hatte ja gesagt, was er jetzt vorhatte. Aoi schluckte. Noch schien er aber Schonfrist zu haben, denn der andere macht sich zuallererst daran ihn von Hose und Shorts zu befreien und grinste dann schelmisch, als er sah, was da zum Vorschein kam. Aoi schluckte aber er versuchte die erneut aufkommende Scham sofort niederzukämpfen, immerhin war es in diesem Zimmer doch wohl alles andere als schlimm, wenn er geil war! Vielmehr war gerade das doch sogar erwünscht, oder etwa nicht? „Zieh ihn ganz aus.“, kam es leise von der Seite. Aoi wandte den Kopf um und sah direkt in Uruhas dunkle Augen, die ihn beinahe aufzufressen schienen. War er etwa so geil auf ihn? Für einen kurzen Augenblick musste Aoi sich fragen, ob der andere ihn auch als Wichsvorlage benutzt hatte, schüttelte dann aber leicht den Kopf. Das war doch vollkommen egal, oder? Er wollte nicht daran denken, wie er sich heute morgen unter der Dusche einen runter geholt hatte, während in seinem Kopf Bilder der letzten Nacht gekreist waren, denn er war gerade dabei etwas viel besseres zu erleben. Als ihm Schuhe und Socken ausgezogen wurde, musste Aoi schmunzeln. Trotz aller Unsicherheit setzte er sich auf und entledigte sich selbst seines Shirts, das er unachtsam beiseite legte, dann sah er zu Uruha, der aber immer noch einfach nur dastand und nicht den Anschein erweckte, als wollte er das allzu bald ändern. Wieder war Aoi irgendwie enttäuscht, doch er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, sondern beschloss, dass er dafür sorgen musste, dass Uruha selbst aktiv wurde. Und wie konnte er das besser erreichen als ihn so heiß zu machen, dass er sich einfach nur noch auf ihn stürzen und ihm das Hirn raus vögeln wollte? Kurz zögerte er noch, dann zog er den Jüngeren einfach zu sich aufs Bett und machte sich daran ihn ebenfalls auszuziehen, wobei er sich nicht allzu viel Zeit ließ. Er war überrascht, wie gut der andere gebaut war; noch richtig schön jung und knackig. So konnte er Uruha doch bestimmt schnell eifersüchtig machen. Er ließ seinen Blick über diesen wirklich wohlgeformten Körper schweifen und blieb etwas länger als beabsichtigt, an seiner Körpermitte hängen. Er war wirklich gut gebaut, überall. Und er strotzte nur so vor Geilheit. Hatte es ihn doch so sehr angemacht es ihm zu besorgen? Aoi grinste leicht. Sein Blick huschte wieder kurz zu Uruha, dann beschäftigte er sich nur noch mit dem anderen, strich leicht über seine Oberschenkel und legte seine Hand schließlich um das bereits harte Glied, das sich in seiner Hand einfach wunderbar anfühlte. Aoi schluckte, versuchte aber sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, und bewegte seine Hand langsam auf und ab. Es war faszinierend, wie sehr allein diese kleinen Berührungen dem anderen zu gefallen schienen, also übte er etwas mehr Druck aus und wurde mit einem lauten Stöhnen belohnt. War der andere erst noch sehr zurückhaltend gewesen, vergrub er jetzt seine Hände in Aois Haaren und drückte seinen Kopf in seinen Schritt. Aoi zuckte kurz zurück, gab dann aber nach und näherte sich ihm mit den Lippen. Vorsichtig öffnete er sie und streckte die Zunge heraus, fuhr mit ihr über die feuchte Eichel und war verblüfft, dass es sich gar nicht fremd anfühlte, obwohl es das erste Mal war, dass er so etwas tat. Schnell gewann er an Sicherheit, und so nahm er das heiße Fleisch schon bald in seinen Mund auf, saugte daran und umschmeichelte es mit der Zunge. Aoi war so damit beschäftigt seine Sache gut zu machen, dass er gar nicht mitbekam, was Uruha machte, und vor Schreck glatt einen leisen Schrei von sich gab, als der ihn plötzlich an den Knöcheln packte und ihn zu sich zog. Sein Körper verabschiedete sich in die Waagerechte, was den anderen nicht sonderlich freute, aber er holte sich, was er wollte, hockte sich einfach über seinen Brustkorb und drückte mit den Knien Aois Oberarme in die Matratze. Im ersten Moment war der Schwarzhaarige verdammt unsicher, doch dank seiner Maske sah man davon nicht so viel – das hoffte er zumindest. Sein Blick glitt an dem anderen hoch. Einen Moment zögerte er noch, dann hob er den Kopf und leckte leicht über sein Glied. Schon jetzt war diese Position nicht sonderlich bequem; er hoffte nur, dass er andere bald wenigstens von seinen Armen runter gehen würde! Zu gern hätte Aoi einen Blick auf Uruha erhascht, doch ihm war die Sicht komplett versperrt, und selbst wenn er den Kopf zur Seite gereckt hätte, hätte er ihn wohl kaum zu Gesicht bekommen, denn der Brünette machte es sich gerade zwischen Aois Beinen bequem. Er verteilte ein bisschen Gleitgel auf seinen Händen und rieb dann leicht über Aois Glied, der gegen die Eichel des anderen keuchte, und heftig erschauderte, als sich zwei Finger schon im nächsten Augenblick zwischen seine Pobacken schoben. Zum Glück ging Uruha nicht gleich aufs Ganze, sondern rieb erst leicht zwischen seinen Backen, ehe er mit einem Finger etwas mehr Druck gegen seinen Anus ausübte. Es brauchte nicht viel Anstrengung, dann war der Finger schon in ihm verschwunden. Aoi war bei Weitem nicht so nervös, wie er es angenommen hatte, aber immerhin wusste er ja mittlerweile auch, wie toll sich allein ein Finger dort unten schon anfühlen konnte. Wie geil würde das nur werden, wenn Uruha da gleich etwas viel Größeres reinsteckte? Als Uruha merkte, wie entspannt Aoi blieb, schob er gleich einen zweiten Finger in ihn. Okay, das war schon etwas anderes. Aoi atmete tief durch, doch er schaffte es locker zu bleiben. So locker, dass Uruha sofort begann die Finger in ihn zu stoßen. Aoi verzog leicht das Gesicht, gab aber keinen Laut von sich. Auch nicht, als Uruha tatsächlich mit einem dritten Finger in ihn rein wollte. Er blieb stumm, presste aber die Lippen zusammen und wandte das Gesicht zur Seite, was dem Jüngling über ihm nicht so gut gefiel. „Komm schon, mach den Mund wieder auf!“, drängte er ihn und drehte sein Gesicht ein wenig unsanft wieder zu sich, nur um sofort mit seinem Schwanz gegen seine Lippen zu drücken, doch Aoi öffnete den Mund nicht. Er war gerade viel zu sehr damit beschäftigt seine Atmung ruhig zu halten. Verdammt, Uruha wusste doch, dass das sein erstes Mal war! Warum musste er ausgerechnet jetzt so übertrieben an ihm rumspielen! Konnte er das nicht beim nächsten Mal machen? Aoi brauchte ein paar Augenblicke um sich darüber klar zu werden, dass er das gerade wirklich gedacht hatte. Beim nächsten Mal... Er schluckte heftig und keuchte überrascht, als sich Uruhas andere Hand um seine Hoden legte und diese fest knetete. Diese Chance nutzte dieser ungeduldige Idiot aus und schob seinen Schwanz direkt wieder zwischen Aois Lippen, der kurz zu dem anderen aufsah, dann aber die Augen schloss und seine Zunge wieder zum Einsatz brachte. Das gerade war zwar alles ziemlich heiß, aber er hatte es sich nicht so vorgestellt, definitiv nicht. Und er war froh, dass nicht der Junge es ihm besorgen würde, sondern Uruha. Auch wenn er mittlerweile ehrlich gesagt daran zweifelte, dass der viel sanfter sein würde. Warum sonst spielte er ihm da unten mit drei verdammten Fingern herum?! Endlich schien der Brünette selbst zu merken, dass er ihm ein wenig zu viel zumutete, denn zwei seiner Finger verschwanden wieder, dafür brachte er den ersten geschickt zum Einsatz und lenkte ihn so schnell zu Aois Prostata, dass der überrascht aufstöhnte und sich gegen den Finger drängte, so tolle Gefühlte brachen plötzlich über ihn herein. Er hörte ein Lachen, könnte jedoch nicht genau zuordnen, von wem es kam. Und ihm wurde dazu auch jede weitere Chance verwehrt, denn Uruha ließ seinen Finger munter weitermachen, traf immer und immer wieder seine Prostata und ließ ihn so schon bald Sterne sehen. Als er für einen Moment aufhörte und den Finger aus ihm zog, nutzte Aoi das und atmete tief durch. Mit seinen Lippen saugte er nur noch leicht an dem heißen Fleisch vor seiner Nase. „Na, das gefällt dir aber, mh?“ Träge öffnete er die Augen und sah den Jüngeren an, der ihn mit seinem Blick beinahe aufzufressen schien. „Antworte, wenn ich mit dir rede! Das kannst du doch noch, oder? Meinen Schwanz hast du ja immerhin nicht in deinem Mund, wo er eigentlich sein sollte!“ Aoi schluckte trocken. Er war nicht sicher, was er jetzt machen sollte. Entschuldigen würde er sich bestimmt nicht, aber jammern wollte er auch nicht, immerhin wollte er hier nicht wie eine Memme wirken! Umso besser war es, dass Uruha jetzt Partei für ihn ergriff. „Hey, sei nicht so hart zu ihm!“, sagte er ernst und verpasste dem anderen einen Klaps auf den Hintern. „Er hat noch nicht viel Erfahrung mit Männern, also benimm dich nicht wie ein Arsch, okay?“ Angesichts des überraschten Gesichtsausdrucks des anderen verkniff Aoi sich ein Grinsen und sorgte lieber dafür, dass der andere nicht noch mehr meckerte, also nahm er ihn wieder in den Mund und saugte fest an ihm. Sein Stöhnen bestätigte Aoi, dass ihn das doch mehr als besänftigte. Während so um das Wohlergehen ihres Jüngsten beschäftigt war, bekam er gar nicht mit, was Uruha machte. Erst als der sich eng an ihn schob und Aoi seine nackten Schenkel an den eigenen spürte, wurde ihm bewusst, was jetzt gleich passieren würde. Ohne dass er etwas dagegen machen konnte, wurde er nervös und verspannte sich leicht, wollte aber nicht wie ein Baby und eine kleine süße Jungfrau behandelt werden, auch wenn er eine war. Er versuchte sich abzulenken, indem er es dem anderen besser mit dem Mund besorgte, aber es half nichts; als er Uruhas Härte zwischen seine Beinen spürte, musste er hart schlucken. Jetzt ging es also ans Eingemachte. Er zog tief Luft durch die Nase eine und versuchte sich zu beruhigen, was aber nicht so gut klappte, denn Uruha war viel zu schnell und presste sich unbarmherzig sofort komplett in ihn hinein. Aoi blieb schier die Luft weg und als der Brünette sich leicht bewegte, konnte er ein Wimmern nicht unterdrücken. Sofort schoss ihm Röte in die Wangen, doch es war ihm egal; er war sich nicht mal sicher ob man das unter seiner Maske sehen konnte. Uruha hielt sich noch zurück, bewegte sich nur ganz leicht vor und zurück in ihm, sodass Aoi Zeit hatte sich daran zu gewöhnen, doch das war gar nicht so leicht. Uruhas dritter Finger war ja schon ein Problem gewesen. Das jetzt war noch ein bisschen was anderes. Nachher würde Aoi ihm für seine Ungeduld eine verpassen! Das Vorspiel hätte für seinen Geschmack ruhig ein bisschen länger ausfallen dürfen! Aber er wollte sich nicht beschweren, denn wenigstens jetzt war der Brünette vorsichtig und bewegte sich erst mehr, als Aoi sich merklich entspannte und sogar ein leichtes Keuchen von sich gab. Er war noch nicht sicher, ob er das hier mochte, aber er hoffte einfach, dass es besser werden würde. Viel viel besser. Und da sollte er nicht enttäuscht werden. Es dauerte nicht lange, bis es sich gut anfühlte, wie Uruha sich in ihm bewegte, mit seinem Schwanz seine Innenseiten entlang rieb und einem Punkt erschreckend nahe kam, der Aoi wieder Sterne sehen lassen würde. Wenn Aoi ehrlich war, hatte er davor sogar ein bisschen Angst. Sicherlich wollte er die tollsten Gefühlte beschert bekommen, doch er wollte nicht, dass Uruha ihn total besinnungslos vögelte und im Endeffekt noch mitbekam, wer er war. Vor einem seiner besten Freunde wollte er sich diese Blöße nicht geben müssen. Und das wäre erst der Fall, wenn der Brünette ihn erkannte. „Los, mehr!“, keuchte Aoi atemlos und war über sich selbst erschrocken. Wollte er vielleicht doch das Hirn raus gevögelt bekommen? Er musste nicht mal darüber nachdenken: Ja, das wollte er! Er wollte wissen, wie es war, wenn Uruha es ihm so sehr besorgte, dass er nicht mehr wusste, wo er war; vielleicht sogar so sehr, dass er seinen Namen vergaß. Seine Ziele waren hoch gesteckt; da musste Uruha sich ordentlich anstrengen! „Süß, wie unsere kleine Jungfrau nach mehr bettelt.“, sagte plötzlich der andere und hörte sich dabei so verrucht an, dass Aoi erschauderte. Er wanderte mit der Hand hinter sich, umfasste Aois Glied und massierte ihn so fest, dass es beinahe wehtat und Aoi schmerzhaft aufstöhnte. „Wir sollten ihm geben, was er will, oder?“, griente er und sah kurz nach hinten. Nur zu gern hätte Aoi Uruhas Gesicht gesehen. Es frustrierte ihn, dass er ihn nicht sehen konnte, sondern nur diesen Schwanz in seinem Gesicht hängen hatte. Vielleicht würde der ja verschwinden, sobald der andere gekommen war? Aoi klammerte sich an diese Hoffnung, dass er wenigstens ein paar Blicke auf Uruha in Aktion erhaschen konnte, also streckte er den Hals und nahm den anderen wieder in den Mund, saugte fest an ihm, und das so plötzlich, dass der Bursche ein überraschtes Stöhnen von sich gab, ehe er sich ihm wieder zuwandte. Beinahe zärtlich strich er über seine Haare und sah ihn eindringlich an. „So... du willst also mehr... Gut, dass ich das auch will.“ Er leckte sich über die Lippen und krallte seine Hand ganz plötzlich in Aois Haare, zog seinen Kopf noch ein Stück höher und begann seine Hüfte vor und zurück zu bewegen. Da Aoi sich so gut wie gar nicht bewegen konnte und der andere viel zu schnell war, bekam er Panik und kaum noch Luft, doch das schien niemanden zu kümmern. Er zwang sich zur Ruhe und erst als er vollkommen locker ließ, konnte er wenigstens durch die Nase normal Luft holen. Anfangs zumindest, denn dass Uruha plötzlich auch einen Zahn zulegte und sich härter und tiefer in ihn trieb, machte ihn vollkommen fertig. Nur durch die Nase zu atmen, wenn man so um den Verstand gebracht wurde, war aber beinahe unmöglich. Aoi wollte stöhnen, doch nur ein Gurgeln entkam seiner Kehle, denn dieser übereifrige Idiot rammte ihm seinen Schwanz so tief in den Mund, dass Aoi Mühe hatte seine Kiefermuskeln entspannt zu lassen. Er selbst konnte nicht stöhnen, aber Uruhas Stöhnen drang an sein Ohr und er verfluchte seine Position einmal mehr, weil er ihn nicht sehen konnte. Aus heiterem Himmel verkrampfte Aoi sich und ballte seine Hände zu Fäusten, so fest, dass seine Fingernägel in die Haut einschnitten, aber das merkte er nicht einmal, denn schon im nächsten Augenblick überrollte ihn dieses wahnsinnige Gefühl erneut, als Uruha wieder seine Prostata traf und ihn wirklich Sterne sehen ließ. Aoi wollte den Kopf in den Nacken pressen, doch die Hände, die in seine Haare gekrallt waren, hielten ihn unbarmherzig an Ort und Stelle, was ihn nur wieder frustriert aufstöhnen ließ, aber wenigstens ließ Uruha nicht nach. Er schien sein Versprechen wahrmachen zu wollen, denn er traf mit jedem Stoß diese eine Stelle in ihm, die Aoi komplett den Verstand verlieren ließ. Er verkrampfte sich immer mehr, seine Beine begannen zu zittern, und weil er nicht richtig Luft holen konnte, glaubte er bald ohnmächtig werden zu müssen. Weit war er davon auch nicht mehr ab, und als Uruha eine Hand an seine Hoden legte, verkrampfte er sich augenblicklich so heftig, dass der Brünette regelrecht in ihm eingekerkert wurde. Für ein paar Augenblicke war Aoi wirklich weg, dann öffnete er flatternd seine Lider und holte reflexartig tief Luft gerade in dem Moment, als ihm dieser Idiot von einem Kerl seinen Schwanz so tief in den Hals rammte, dass Aoi würgen musste. Doch der andere ließ nicht nach, noch einmal machte seine Eichel Bekanntschaft mit Aois Zäpfchen, dann spürte er Gitarrist plötzlich heiße Flüssigkeit seinen Hals runterrinnen, die er unweigerlich schlucken musste, um nicht zu ersticken. Als der andere sich zurückzog und von ihm runterstieg, konnte Aoi endlich frische Luft in seine Lungen saugen, war dabei aber so hastig, dass er sich glatt verschluckte und husten musste. Dass Uruha längst schon fertig war, bekam er erst mit, als der plötzlich nicht mehr in ihm war. Gerade hatte er sich von seinem Hustenanfall erholt; er atmete tief durch und wischte sich über's Gesicht, wischte so die eh schon verrutschte Maske hinfort, als er plötzlich einen erschrockenen Laut hörte, dann rummste es gewaltig und als Aoi die Augen öffnete, staunte er nicht schlecht. Uruha war verschwunden; lediglich ein Fuß lugte noch über den Bettrand hinaus. _____ Das nächste kommt aber wirklich erst im März ;) Kapitel 5: ----------- Aoi kam sich vor wie im falschen Film. Gerade war sein Hintern entjungfert worden und nur Augenblicke später lag er mutterseelenallein im Bett. Er versuchte nicht daran zu denken, sondern starrte an die Decke und versuchte wieder zu Atem zu kommen, denn das eben war anstrengender gewesen als jeder andere Sex, den er bisher gehabt hatte. Ob das nun an Uruha lag oder doch eher an der Tatsache, dass er während des ganzen Aktes kaum hatte atmen können, war eine andere Frage. Keuchend brachte Aoi seine Arme in eine gestreckte Position, was aber alles andere als angenehm war, da bis gerade eben dieser Vollidiot darauf gesessen und ihm alles abgeklemmt hatte. Er ballte und streckte die Hände abwechselnd und war froh, dass er schnell wieder Gefühl in seinen Fingern bekam. Wenigstens etwas. Aber so richtig darüber freuen konnte er sich nicht; Uruha verlangte nach Aufmerksamkeit, also sah er wieder zu dem Brünetten – oder dahin, wo der eben neben dem Bett gelandet war – und sah zu, wie dessen dunkler Schopf beinahe wie in Zeitlupe wieder auftauchte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis er auch nur halbwegs aufrecht saß, und Aoi fühlte sich verdammt unwohl, denn die ganze Zeit über starrte der andere ihn an. Als ihm bewusst wurde, dass er nackt, verschwitzt und schmutzig vor ihm lag, wollte er am liebsten im Erdboden versinken. Warum Uruha ihn aber so anstarrte, wurde ihm erst jetzt mit einem Schlag klar. Die Maske! Sie war weg! Das machte es gleich tausendmal schlimmer, dass er nackt und wie zur Statue erstarrt war. Wahrscheinlich waren es nur ein paar Sekunden, aber es kam ihm vor als starrten sie sich stundenlang einfach nur an, als stünde die Zeit still. Was hätte er doch dafür gegeben, dass Uruha seine verdammte Maske jetzt abnahm! „Geh...“, kam es ganz leise über die Lippen des Brünetten, die sich nur leicht bewegten, auch noch nachdem er gesprochen hatte. Täuschte Aoi sich oder zitterte tatsächlich seine Unterlippe? Er musste schlucken. Er kannte Uruha schon jahrelang und sie waren gute Freunde, doch woher sollte er wissen, wie der andere sich in solchen Situationen verhielt? Er wusste ja nicht mal, was er selbst jetzt machen sollte! Er war so verwirrt, dass er nicht sofort merkte, dass Uruha gar nicht ihn meinte, sondern ihren Spielgefährten. Der merkte das selbst natürlich auch nicht, so sehr war er damit beschäftigt seine Klamotten vom Boden aufzulesen. „Geh!“, sagte der Brünette jetzt lauter und so bestimmt, dass Aoi beinahe zusammenzuckte. Jetzt merkte auch der andere, dass er angesprochen wurde. Er hielt mitten in seiner Bewegung inne und starrte ungläubig zwischen ihnen hin und her. Aoi wandte das Gesicht zur Seite; er konnte nur hoffen, dass Uruha der einzige war, der ihn heute Nacht erkennen würde. „Wollt ihr allein weiter spielen?“, fragte der Große unbeeindruckt und strich sich durch die Haare. „Bitte, mir soll's egal sein!“, sagte er, machte dabei aber den Anschein, als machte es ihm sehr wohl etwas aus. Aber dass der verschwand, war Aoi ganz recht. Auch wenn das dann bedeutete, dass er mit Uruha allein sein würde. Mit einem nackten Uruha, von dem er keine Ahnung hatte, wie der sich wohl verhalten mochte. Der Lange ließ sich unglaublich viel Zeit als er sich anzog, aber irgendwann war er weg. Dass er die Tür so hinter sich zuknallte, bestätigte Aois Vermutung; aber ihm hätte es auch nicht gefallen nach so einer vermeintlich heißen Nummer gehen zu müssen, wenn die anderen sich noch einen Nachschlag holten. Moment – Nachschlag? Hieß das, dass Uruha jetzt nochmal … und das, wo er wusste, wer er war? Panisch sah Aoi zu dem Brünetten, der mittlerweile aufgestanden war und gerade die Tür von innen verriegelte. Das konnte nichts Gutes heißen. Aoi wollte aufstehen, sich anziehen und gehen, Uruha nie wieder unter die Augen kommen, doch er fühlte sich unglaublich schwach und unsicher. So sehr, dass er sich kaum bewegen konnte. Erst als Uruha sich umdrehte und die Maske abnahm, war er in der Lage sich wenigstens umzudrehen. Ihm seinen nackten Hintern entgegen zu strecken war in Anbetracht der Dinge, die sie eben getan hatten, wohl nicht das Klügste, aber so musste er ihn wenigstens nicht ansehen. Er hörte Schritte und spürte, wie das Bett sich bewegte. Sein Atem stockte. Was würde jetzt passieren? Zu seinem Erschrecken fasste Uruha ihn an. Er berührte ihn nur leicht am Rücken, doch das reichte schon aus um Aoi zusammenzucken zu lassen. Blitzschnell rutschte er von ihm weg und drehte sich auf den Bauch, damit er sein Gesicht ins Kissen pressen und sich ersticken konnte, aber Uruha gab nicht auf. Langsam, fast zögerlich, kam er wieder näher an ihn heran und berührte ihn erneut, wieder nur so leicht, doch dieses Mal bekam Aoi keinen halben Herzinfarkt. Dafür aber eine Mordsgänsehaut. Es war erschreckend, wie heftig er reagierte. Er wusste selbst nicht einmal, warum sein Körper gerade solche enormen Aussetzer hatte. Was bitte war so schwer daran einfach aufzustehen und zu verschwinden? Im Wegrennen war er doch sonst so gut! „Oh Gott, Aoi...“ Dem Schwarzhaarigen rieselte ein heißer Schauer den Rücken hinunter, als er diese Stimme hörte. Sie zitterte. Was bitte ging denn mit Uruha? Warum zitterte seine Stimme? Und warum zum Teufel war die Hand an seinem Rücken auf dem besten Weg zu seinem Hintern? Aoi drehte den Kopf etwas zur Seite um Luft zu holen. Seine Finger krallten sich in das Kissen, sie zitterten. Er war so verdammt nervös, dass er sich beinahe den anderen zurück wünschte. Dann hätten sie noch eine Weile ihren Spaß gehabt und er hätte sich danach schnell und heimlich verdrücken können. Dann hätte er sich in seiner Wohnung eingeschlossen und wäre nie wieder raus gekommen. Aber wie bitte sollte er jetzt aus dieser Situation kommen?? Er spürte, wie Uruha ihm immer näher kam. Nur seine Hand berührte ihn, doch sein Körper war dem seinen so nahe, dass er seine Wärme spüren konnte. Als Uruhas Lippen sich auf seine Schulter legten und hauchzart über seine Haut strichen, entkam Aoi ein Keuchen, ohne dass er es auch nur irgendwie hätte verhindern können. Sofort presste er seine Lippen zusammen, damit das nicht nochmal passierte, doch das würde es, dessen war er sich sicher. Uruhas Lippen kräuselten sich an seiner Schulter zu einem Lächeln und seine Hand war endlich auch an ihrem Ziel angekommen. Bedächtig strich sie über seine Pobacke und allein durch diese hauchzarten Berührungen schoss all sein Blut schon wieder in seine Körpermitte. Er konnte nur hoffen, dass Uruha das nicht bemerkte. „Warum hast du nichts gesagt?“, säuselte es nah an seinem Nacken, sodass Aoi sich dort die Haare aufstellten. Scheiße, wollte dieser blöde Sack ihn in den Wahnsinn treiben?! „Wenn ich gewusst hätte, dass du's gerne mal mit mir ausprobieren willst, hätten wir das schon längst mal machen können.“ PAH! Dieser eingebildete Idiot! Er musste sich verhört haben. Wenn überhaupt, dann hatte Uruhas Stimme bestimmt nur gezittert, weil er die Aussicht auf eine lange Nacht kaum fassen konnte. Aber wieso war er dann jetzt schon wieder so sicher? Aoi würde sich bestimmt nicht noch einmal von ihm ficken lassen, wenn er jetzt den Macker raus hängen ließ! Es passte ihm ja schon nicht, dass er überhaupt mit Uruha Sex gehabt hatte und das jetzt schon zwei mal! Nein, er wollte nicht, dass der andere das wusste, und vor allem nicht, dass es sich wiederholte – auch wenn es wahnsinnig toll gewesen war. Aoi wollte seinem Unmut Ausdruck verleihen, unbedingt. Er musste etwas sagen! Doch noch bevor er dazu kam, war Uruha zum Angriff übergegangen. Seine Hand war zwischen Aois Pobacken verschwunden und direkt zwei Finger hatten sich einen Weg in sein Innerstes gebahnt. Uruha hatte Übung, er wusste sofort, wo er hin musste, also sorgte er auch schnell dafür, dass Aoi mehr als nur ein leises Keuchen entkam und ihm jetzt schon ganz anders wurde. Er wollte sich wehren, doch Uruha wurde gröber. Er hielt ihn an Ort und Stelle. „Konntest du das eben überhaupt richtig genießen, Aoi?“ Seine Stimme klang unwirklich sanft; es war ein harter Kontrast zu seinen Gesten. Aoi war so verwirrt wie schon lange nicht mehr, und doch war er kaum in der Lage zu begreifen, wie widersprüchlich Uruhas Worte zu dem waren, was seine Hand da unten schon wieder veranstaltete. „Willst du nicht lieber ganz intim nur mit mir sein? Ohne irgendwas zu verstecken? Nur wir beide, du und ich... Kein anderer, der viel zu grob ist... Keine störenden Masken... Nur mein harter Schwanz ganz tief in dir drin... Willst du das? Los sag schon, ich merk doch, dass dein Körper nach mehr verlangt...“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, war schon ein dritter Finger in Aoi verschwunden, was den Schwarzhaarigen aber kaum störte. Uruha war wirklich ein Meister seiner Kunst. Er wusste genau, was er sagen, was er tun musste, um einen herumzukriegen, um ihn herumzukriegen. Und er war auf dem besten Weg es zu schaffen. Angesichts dessen war Aoi so verzweifelt, dass er Schreien wollte, doch nur ein raues Stöhnen verließ seine Kehle, als Uruha so fest über seine Prostata rieb, dass ihm kurz schwarz vor Augen wurde. Gierig sog Aoi die Luft in seine Lungen, als Uruha ihm einen klitzekleinen Moment der Ruhe gönnte, aber schon im nächsten Moment schwang der Gitarrist sich über ihn und setzt sich rittlings auf seinen Hintern, aber nicht ohne vorher beherzt unter ihn gegriffen und sein bisher vernachlässigtes Gemächt hervorgezogen zu haben, das er jetzt kurz massierte und ihm so ein weiteres Stöhnen entlockte, dann widmete er sich wieder der Körperöffnung Aois, die wohl noch einiges auszuhalten hatte in dieser Nacht. Uruha trieb ihn mit seinen geschickten Fingern schier in den Wahnsinn. Aois Kopf war komplett leergefegt; er wusste nicht mehr wie man sprach, wie man sich bewegte, und schon gar nicht wie es hierzu gekommen war. Er war nur froh, dass sein Körper das Atmen noch allein schaffte, was aber auch schon immer schwieriger wurde, denn es war als würde Uruha mit jedem Stoß mehr Luft aus seinen Lungen pressen. So trieb er ihn nicht nur an den Rande des Wahnsinns, sondern auch an den Rand einer Ohnmacht. Lange würde das nicht mehr dauern, wenn er so weiter machte. Ganz plötzlich zog der Brünette seine Hand zurück und stieg von ihm runter. Aoi sog gierig Luft in seine Lungen, aber viel Sauerstoff gelang nicht in seinen Blutkreislauf, denn als Uruha sich auf seine Oberschenkel setzte, seine Pobacken spreizte und mit nur einer einzigen gleitenden Bewegung bis zum Anschlag in ihm verschwand, stockte Aoi der Atem. Uruha begann in ihn zu stoßen, doch er musste bald wieder aufhören, denn Aois Körper verkrampfte sich komplett und mit einem gurgelnden Laut kam er zum dritten Mal in dieser Nacht. Es dauerte eine ganze Weile, bis er wieder einigermaßen klar im Kopf war, aber Uruha war geduldig und gönnte ihm diese kleine Pause. Als er fand, dass sie lang genug war, zog er sich aus Aoi zurück, der einfach so liegen blieb und alle viere von sich streckte, aber nur um ihn umzudrehen, seine Beine zu spreizen und sich sofort wieder tief in ihm zu versenken. Ein gequältes Stöhnen verließ Aois Kehle. Er leckte sich über die trockenen Lippen und sah Uruha aus flatternden Lidern an, der zu seinem Erstaunen seinen Blick erwiderte. Er fixierte ihn mit seinen Augen, starrte ihn an und nagelte ihn regelrecht auf der Matratze fest, sodass Aoi nicht wagte sich nur irgendwie zu bewegen. Aber genau das tat Uruha jetzt. Er zog sich gänzlich aus Aoi zurück, packte sein pralles Glied und rieb damit über Aois Öffnung, immer und immer wieder. Aoi brauchte gar nicht in sein zufrieden grinsenden Gesicht zu sehen um zu wissen, dass sein Körper schon wieder reagierte, er spürte ja selbst, dass er schon wieder hart wurde, und auch spürte er, dass er dort unten ganz unkontrolliert zuckte. Zumindest sein Arsch konnte von Uruhas Schwanz nicht genug bekommen. Der Brünette aber ließ sich Zeit dabei ihn zu ärgern, rieb nur immer wieder fest zwischen Aois Pobacken hin und her, und gerade als Aoi dachte es ginge wieder los, als der Jüngere ansetzte und sich wieder in ihn presste, stoppte er nach nur wenigen Millimetern, sodass Aoi kaum etwas von ihm spüren konnte. Er stöhnte frustriert und ruckelte leicht mit der Hüfte, was das Grinsen aus dem Gesicht des anderen nur noch breiter werden ließ, doch das war ihm egal. Er wollte ihn ficken? Gut, dann sollte er das gefälligst auch tun und nicht endlos an ihm rumspielen! Langsam aber sicher schien auch er des Spielens überdrüssig zu werden, denn nachdem er sein Glied ein paar Mal auf Aois Pobacken hatte klatschen lassen, drang er wieder in ihn. Er spreizte Aois Beine weiter und presste sich so tief in ihn hinein, wie es nur irgendwie ging. Und dann fickte er ihn. So hart, dass Aoi schon nach wenigen Augenblicken in ganz andere Sphären schwebte. Er versuchte sich irgendwo festzuhalten, krallte sich an alles, was er zwischen die Finger bekam; Kopfkissen, Bettlaken, schließlich fand er etwas festeres und krallte sich am Kopfende des Bettes fest, während sein Körper so heftig zu zucken und zu zittern begann, dass Uruha Mühe hatte ihn ruhig zu halten. Kurzerhand legte er sich Aois Beine über die Schultern und lehnte sich über ihn, suchte nach Körperkontakt, der ihm nicht verwehrt wurde. Sowieso war Aoi gerade zu gar nichts mehr in der Lage, darum öffnete er auch erschrocken nur die Augen, als er plötzlich ein weiches Lippenpaar auf den seinen spürte. Er starrte Uruha aus glasigen Augen an und für einen Augenblick stand die Welt still. Doch plötzlich brach alles auf einmal über ihn herein. Sein Körper kapitulierte. Heftig stöhnend ergoss er sich über seinen Bauch, während sein Schließmuskel sich so heftig zusammenzog, dass er Uruha in sich zucken spürte. Dann spürte er noch etwas anderes, das er aber nicht genau zuordnen konnte. Uruha kam zur Ruhe und löste sich viel zu schnell wieder von ihm. Als er sich aus ihm zurückzog, verzog Aoi das Gesicht. Zum einen, weil ihm der Hintern noch viel schlimmer brannte als nach einer Riesenladung von Reitas Chili, zum anderen, weil er spürte, wie Uruhas Sperma sich tröpfchenweise wieder nach draußen kämpfte. Jetzt wusste er auch, was das eben gewesen war, doch er war viel zu schwach um irgendetwas zu sagen, geschweige denn zu meckern. Nur langsam entspannte sich sein Körper. Er wollte sich zur Seite drehen, damit er Uruha nicht ansehen musste, doch nicht einmal das schaffte er gerade. Also öffnete er schwer atmend seine Lider und drehte schwerfällig den Kopf ein wenig zur Seite. Uruha lag neben ihm und atmete schwer. Warum er so fertig war, war Aoi ein Rätsel, aber er musste sich eingestehen, dass der Brünette unglaublich verführerisch aussah. Die Haare, die ihm in alle Richtung abstanden, die dünne Schweißschichte auf seinem Körper und nicht zuletzt sein noch immer zuckendes Glied. Unwillkürlich leckte Aoi sich über die Lippen, aber als er merkte, was er da tat, schloss er schnell die Augen, um seinem Körper bloß keinen Grund zu geben schon wieder eindeutige Signale auszusenden. Er war fertig mit der Welt; noch eine Runde würde er nicht überstehen. Als plötzlich an ihre Tür geklopft wurde, zuckte er zusammen, aber er blieb so liegen, denn noch immer gehorchte sein Körper ihm nicht. Nur Sekunden später wurde die Tür geöffnet – aber hatte Uruha nicht vorhin abgeschlossen? Träge öffnete Aoi die Augen und blickte Richtung Tür. Dort stand ein großgewachsener Kerl in schwarzem Anzug. Er musste hier zum Haus gehören. „Alles okay bei euch?“, fragte er ruhig, und als er keine Antwort bekam, wiederholte er seine Frage, dieses Mal etwas lauter und bestimmter. Und plötzlich setzte Uruha sich auf und sah ihn an. „Was willst du hier, Ken?“ Ken? Hatte Aoi diesen Namen nicht schon einmal gehört? War das hier nicht der Türsteher oder... Security-Mensch? Irgendwie so etwas auf jeden Fall. Aber was wollte der hier? „Ihr habt den Notfall-Knopf gedrückt, sonst wär ich nicht hier.“ Sie hatten den was gedrückt? Aoi kräuselte die Stirn, zu mehr war sein Körper nicht fähig. Gott verdammt, war er fertig mit der Welt! Am liebsten wollte er nur noch schlafen – aber ganz bestimmt nicht hier. Ken schloss die Tür und kam näher ans Bett heran. Er ließ den Blick über's Bett schweifen und grinste dann. „Ich wusste, dass du dir den aufreißen wirst, Ko.“ Er lachte und betrachtete Aoi eingehend. „Ist ja aber auch ein netter Fang.“ Aoi schluckte. Er spürte, wie ihm das Blut in den Kopf schoss. Am liebsten hätte er diesem Idioten mal Manieren beigebracht, aber er hatte nicht genug Kraft um zu sprechen. Er fühlte sich als wäre er einen Marathon gelaufen. „Also, wer hat den Knopf gedrückt?“ Uruha zuckte nur leicht mit den Schultern. „Ich hab dir schon zig Mal gesagt, dass es dumm war, den am Kopfende vom Bett anzubringen. Eine beschissenere Stelle hättet ihr euch nicht aussuchen können. Wahrscheinlich ist Aoi-“ Er stockte und sah zu ihm. Aoi spürte seine Blicke genau, doch er sah stur weiter geradeaus – an dem Großen vorbei an die Wand. „Wahrscheinlich ist er dagegen gekommen, als er sich oben festgehalten hat.“ Ken nickte. Offensichtlich gab er sich mit dieser Antwort zufrieden. Aoi musste dem anderen Gitarristen aber beipflichten. Das Kopfende des Bettes, war wirklich eine blöde Stelle für solch einen Notfall-Knopf – wobei der an sich eine gute Idee war. Man konnte ja nie wissen, was sich für Typen in einen solchen Club verirrten. Da waren bestimmt einige dabei, die nicht wussten, wo Schluss war. „Seid ihr fertig? Dann schick ich gleich wen hoch, der die Sauerei hier weg macht. Ich will's niemandem zumuten, sich in eurem Sperma rumzurollen.“ Er lachte und einmal mehr fand Aoi, dass er einfach nur die Klappe halten und verschwinden sollte. Wenigstens letzteres nahm er in Angriff, denn er drehte sich um und ging zurück zur Tür. „Ken, wart mal 'nen Moment!“ Natürlich blieb er stehen und kam zurück. Uruha sah ihn an und Ken tat es ihm gleich. Aoi Schluckte hart. Jetzt schloss er wirklich die Augen. Herrgott, er war doch kein Ausstellungsstück im Museum! Die beiden sollten ihre Glubscher gefälligst auf was anderes richten! „Können wir hinten raus?“ Ken schwieg, aber offensichtlich nickte er. „Und kannst du unsere Sachen holen? Ich lass ihn so nur ungern allein hier. Kaum bin ich aus der Tür raus, kommt der nächste rein und will auch mal.“ „Wäre ihm nicht zu verübeln. Würd' ich nicht arbeiten, hätt' ich auch mal mein Glück versucht.“ Wieder lachte er. „Geht aber klar.“ Aoi zuckte zusammen, als Uruha plötzlich nach seiner Hand griff, doch er entfernte nur das Clubarmband, um es Ken zu geben, und kaum war der verschwunden, ließ Uruha seine Hand auch wieder los. Aoi wünschte, er hätte er nicht getan. Es war ja schon schlimm genug, dass Uruha es war, mit dem er seine ersten homoerotischen Erfahrungen gemacht hatte, aber dass er ihn erst so um den Verstand vögelte, ihn sogar küsste, und ihn jetzt einfach so liegen ließ, war das Schlimmste, das Aoi sich gerade vorstellen konnte. Er wollte nicht stundenlang kuscheln, aber ein bisschen körperliche Nähe wäre doch toll gewesen, zumindest bis er sich halbwegs von dem Ganzen erholt hatte. Aber nein, stattdessen gaffte er ihn mit diesem Ken zusammen an und redete mit dem, als wäre Aoi gar nicht dabei, als wäre er irgendwer. Der Sex war echt toll gewesen, aber Aoi hatte alles andere als gute Laune. Er wollte nur noch in sein Bett und verfluchte sich gerade dafür, dass er sich keinen anderen verdammten Club ausgesucht hatte, denn er hatte keine Lust jetzt noch mindestens eine halbe Stunde im Taxi zu sitzen. Sitzen. Das würde eh schwierig werden. Bis Ken zurückkam, sprachen sie kein Wort und Aoi bereute mit jeder Sekunde mehr, dass er zurückgekommen war und vor allem, dass er sich auf Uruha eingelassen hatte. Er war so wütend und enttäuscht, dass er es gar nicht in Worte hätte fassen können. Aber reden war ja sowieso auch eher schwierig grade, also versuchte er sich darüber keine Gedanken zu machen, sondern konzentrierte sich darauf aufzustehen, damit er sich anziehen und hier verschwinden konnte. Leider gestaltete sich allein das Aufsetzen schon schwieriger als erwartet. Er brauchte mehrere Anläufe, und als er es endlich geschafft hatte, blieb er erst einmal sitzen, weil ihm verdammt schwindlig war. Ken legte ihre Klamotten auf dem Bett ab und verdrückte sich dann zum Glück wieder. Trotzdem hatte Aoi Angst vor dem, was unweigerlich gleich passieren würde. Er wollte es aber wenigstens selbst versuchen. Auch wenn er sich fühlte als müsse er gleich umkippen, konnte es doch nicht so schwer sein, sich anzuziehen! Das war es dann leider doch. Er hatte schon mit seinem Shirt Mühe, sodass er sich beim Rest wohl oder übel von Uruha helfen lassen musste, der sich zumindest seine blöde Kommentare verkniff. Wenigstens etwas. Als er angezogen war, wollte er aufstehen, musste sich aber festhalten, weil das Schwindelgefühl stärker wurde, und dummerweise war Uruha das Nächstbeste, das er zu greifen bekam. Der Gitarrist betrachtete ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen und stützte ihn dann einfach auf dem Weg nach draußen. Aoi war das alles mehr als unangenehm und er war froh, dass weder Uruha etwas sagte, noch dieser dumme Ken, als er sie zum Hinterausgang führte und dort heraus ließ. Netterweise stand schon ein Taxi für sie bereit, in das Uruha Aoi umständlich bugsierte, dann setzte er sich selbst hinein. Als er dem Fahrer seine Adresse sagte, wollte sich schon ein Gefühl der Erleichterung in Aoi breitmachen, doch das verflog ebenso schnell wieder, wie es gekommen war. „Du wohnst viel zu weit weg. Ich nehm' dich mit zu mir.“ Automatisch schüttelte er den Kopf, sagte aber nichts. Er spürte Uruhas Blicke von der Seite, dann seufzte der andere, ehe er sich zum Taxifahrer vorbeugte und ihm Aois Adresse nannte. Zum Glück waren die Straßen leer und sie kamen schnell voran. Das hieß, bald wäre er Uruha los und konnte endlich schlafen, aber trotzdem saß Aoi total verkrampft da. Es war ein unangenehmes Gefühl gewesen, als Uruhas... als seine Hinterlassenschaften aus ihm heraus getropft waren. Aoi fühlte sich schmutzig wie nie zuvor und er hatte Angst, dass da vielleicht noch mehr kam, deshalb presste er vorbeugend die Pobacken zusammen, was aber alles andere als angenehm war. Als sie endlich bei ihm angekommen waren, war er wieder auf die Hilfe des anderen angewiesen und wieder war es ihm verdammt peinlich, dass er es nicht einmal mehr schaffte allein zu laufen, geschweige denn es die Treppen zu seiner Wohnung hinauf zu schaffen. Es dauerte eine Weile, aber sie schafften es. Vor seiner Tür schob er Uruha weg von sich und suchte nach seinem Schlüssel. Die Tür aufschließen konnte er trotz leicht zitternder Hände immer noch selbst. Wenigstens das. Kaum dass die Tür offen war, stolperte er in den dunklen Flur und lehnte sich an die Wand, an der er sich nach einigen Augenblicken herunter gleiten ließ. Als plötzlich das Licht anging, kniff er die Augen zusammen und senkte den Kopf. Dann schloss Uruha die Tür – von innen. Warum konnte er ihn nicht einfach endlich in Ruhe lassen? Hatte er ihm nicht schon genug zugesetzt? Der Brünette trat vor ihn und sah auf ihn herab, dann hockte er sich hin und blickte ihm direkt ins Gesicht. „Komm schon, ich bring dich ins Bett.“ Er streckte die Hand nach ihm aus, doch Aoi zuckte zurück, sodass er die Hand einige Augenblicke unschlüssig in der Luft hielt, ehe er sie schließlich wieder runter nahm und seufzte. „Aoi...“ „Nichts 'Aoi'!“, fauchte der Schwarzhaarige plötzlich. „Ich komm allein klar! Verschwinde endlich!“ Uruha musterte ihn besorgt, dann seufzte er erneut. „Ohne mich hättest du's nicht mal bis hierhin geschafft. Jetzt lass mich dich noch ins Bett bringen, dann bist du mich los.“ Er sprach bedacht ruhig um ihn nicht noch mehr aufzubringen, doch genau das war der Fall. „Ohne dich, hm?“ Aoi schnaubte. „Ohne dich würde mir der Arsch nicht so brennen. Ohne dich hätte ich noch laufen können und es allein her geschafft! Ohne dich...“ Er stockte, wurde ruhiger. „...würde ich mich jetzt nicht so benutzt fühlen...“ Uruha klappte der Mund auf. Dass ihn diese Worte trafen, war mehr als offensichtlich, doch das war Aoi egal. Er wollte nur, dass er ihn endlich in Ruhe ließ! „Aoi, ich wollte doch nur...“ Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf und schnitt ihm das Wort ab. „Du hast genug getan für heute, meinst du nicht?“ Er wandte den Blick von ihm ab. Er ertrug es einfach nicht mehr. Seinen Anblick, seine Stimme, seinen Geruch... Seine bloße Anwesenheit schnürte ihm die Luft zum Atmen ab! Er sollte endlich verschwinden! Dann stand Uruha auf und ging ohne noch ein Wort zu sagen. Eigentlich hätte Aoi erleichtert sein müssen, doch er war es nicht. Er konnte nicht aufatmen, denn ihm wurde gerade bewusst, dass diese Nacht bei Weitem nicht so bedeutungslos war, wie er es sich wünschte. Kapitel 6: ----------- Es bedurfte eines wahnsinnigen Kraftaufwandes um ins Bett zu kommen. Aoi wusste nicht, wie lange er einfach dort auf dem Boden gesessen und versucht hatte seine Gedanken zu ordnen. Natürlich schaffte er es nicht – wie auch? Er hatte eine Nacht hinter sich, die ihm mehr abverlangt hatte als irgendetwas anderes in seinem Leben bisher. Aber es war beinahe egal, dass sein Kopf durcheinander war, denn etwas anderes machte ihm viel mehr Sorgen. Als Uruha verschwunden war, hatte das etwas in ihm ausgelöst, das er so noch nicht kannte. Aoi wollte das nicht, aber was konnte er schon tun? Egal wie sehr er sich gewünscht hatte, dass der Brünette verschwand, jetzt vermisste er ihn und das wurde auch nicht besser, als er es irgendwann in sein Bett geschafft hatte. Er fühlte sich einsam wie nie zuvor. Noch vor ein paar Minuten – oder waren es schon Stunden? - hatte er die Anwesenheit des anderen nicht mehr ertragen können, und jetzt wünschte er sich nichts sehnlicher als ihn an seiner Seite. Aoi war der festen Überzeugung, dass alles nur halb so schlimm gewesen wäre, wenn dieser Idiot neben ihm liegen und ihn in den Arm nehmen würde. Was hatte der sich nur dabei gedacht auf ihn zu hören und wirklich zu verschwinden? Immerhin hatte er Aoi die ganze Nacht das Hirn raus gevögelt und das im wahrsten Sinne des Wortes! Warum hatte er sich nicht weiter um ihn gekümmert? Dass er da wahrscheinlich selbst schuld dran war, ignorierte er getrost. Es wollte ihm nicht in den Kopf, dass er Uruha so wenig bedeutete. Dass die letzte Nacht wirklich nur Spaß für ihn bedeutet hatte... Immerhin waren sie seit über zehn Jahren Freunde – wie konnte er ihn da einfach vögeln und sogar noch nach Hause bringen, ihn dann aber einfach allein lassen?! Trotz all dieser verdammten Gedanken schlief Aoi irgendwann ein; er war einfach viel zu erschöpft. Als er wieder wach wurde, war es bestimmt schon Abend. Er konnte das nicht einschätzen, weil er am Vorabend die Rollläden geschlossen hatte, ehe er gegangen war. Aber er fühlte sich, als hätte er ewig geschlafen – und damit würde er gleich weiter machen. Vorher musste er nur ein paar menschlichen Bedürfnissen nachgehen, also schlug er die Decke weg und sah überrascht an sich herab, denn er hatte es nicht einmal mehr geschafft seine Klamotten ausziehen. Mühsam setzte er sich auf und aus Gewohnheit zuckte seine Hand an seine Schläfe, obwohl der Schmerz viel weiter unten saß. Er stand auf und versuchte die Schmerzen zu ignorieren, die allein das Gehen gerade schon zur Tortur machten. Er wollte wieder in sein Bett, ganz schnell! Aber zuerst watschelte er ins Badezimmer, wo er sich erleichterte und dann sofort unter die Dusche stieg. Das Stehen war anstrengend, aber er musste unbedingt sauber werden. Er fühlte sich einfach nur schmutzig und eklig und die mittlerweile angetrockneten Zeugen der letzten Nacht riefen in ihm wieder Erinnerungen wach, die er am liebsten in einer der hintersten Schubladen in seinem Bewusstsein einschließen oder – noch besser – für immer vergessen würde. Er verbrachte Ewigkeiten unter dem warmen Wasserstrahl. Denn auch als er äußerlich sauber war, fühlte er sich nicht so. Leider änderte sich das aber nicht und als seine Haut schon ganz schrumplig wurde, stellte er das Wasser ab und trocknete sich ab. Besser würde es nicht werden, also hielt er sich nicht mehr lange im Badezimmer auf und verkroch sich wieder in sein Bett, wo er zum Glück sehr schnell wieder den Weg ins Lummerland fand. Wieder kam es ihm kaum länger als eine Minute her, dass er sich hingelegt hatte, als sein Handy ihn weckte. Zwar war es nicht sonderlich früh, aber er fühlte sich immer noch nicht viel besser als letzte Nacht. Kurz überlegte Aoi, ob er nicht einfach sein Handy ausschalten und liegen bleiben sollte, aber wenn er heute einfach nicht auftauchte, hatte er in spätestens zwei Stunden einen tobenden Kai vor seiner Tür, der sich nicht scheuen und den Ersatzschlüssel zu seiner Wohnung benutzen würde, wenn er kein Lebenszeichen von sich gab. Dann doch lieber aufstehen und arbeiten, damit er heute Abend wieder einfach nur noch ins Bett fallen konnte. Mehr wollte er nicht. Also quälte Aoi sich aus dem Bett, zog sich die bequemsten Klamotten an, die er finden konnte, und auch wenn er mit Erleichterung feststellte, dass die Schmerzen ein wenig nachgelassen hatten, ging es ihm nicht besser. Es war nicht nur sein Allerwertester, der schmerzte... Er verzog das Gesicht und versuchte an etwas anderes zu denken als Uruha und das, was sie die letzte Nacht getrieben hatten, aber das fiel ihm alles andere als leicht. Wie auch? Schließlich würde er den ganzen Tag mit ihm verbringen müssen! Er konnte nur hoffen, dass der Brünette ihn in Ruhe ließ. Ohne Frühstück verließ er seine Wohnung. Aoi fühlte sich schlapp, obwohl er so viel geschlafen hatte. Das lag aber vielleicht daran, dass er seit gut 36 Stunden nichts mehr gegessen hatte, aber das war egal. Er hatte Angst, dass er sich übergeben musste, wenn er etwas aß, denn ihm wurde schon beim bloßen Gedanken an Essen flau im Magen, was noch schlimmer wurde, je näher er der PSC kam. Vor der Eingangstür stehend zögerte er tatsächlich, dann aber nahm er sich zusammen. Er atmete tief durch, betrat das Gebäude und ging schnurstracks in ihr Studio. Wie immer war Kai schon da, und ausnahmsweise hatten auch Ruki und Reita mal vor ihm her gefunden. Alle drei blickten auf, als Aoi den Raum betrat und sofort bemerkte Aoi die Sorge in ihren Blicken. Er wusste, dass er aussah wie eine Leiche, doch das war ihm egal. „Lange Nacht gehabt?“, kam es von Reita und Aoi nickte nur. Es war ja nicht mal gelogen. Er hatte eine sehr lange Nacht gehabt, nur war es nicht die letzte gewesen, aber wen scherten schon die Details? Wenn er Glück hatte, blieb er vor weiteren dämlichen Fragen verschont. Und er hatte Glück – zumindest ein bisschen, denn Uruha betrat kurz nach ihm den Raum und blieb wie angewurzelt stehen, als er ihn erblickte. Aoi wandte sich von ihm ab und wollte es sich auf einem der Sessel bequem machen, doch im letzten Augenblick überlegte er es sich doch noch einmal anders. Sitzen bedeutete Schmerz, also würde er heute mal stehen. Den ganzen Tag. So schlimm würde das schon nicht werden, auf keinen Fall schlimmer als Sitzen. Zum Glück war Reita gut gelaunt und brachte etwas Entspannung in diese angespannte Stimmung hier. Es konnte gut sein, dass Aoi sich das nur einbildete, aber die Luft knisterte förmlich vor Anspannung, seit Uruha aufgetaucht war. „Seht mal, das werden immer mehr Knutschflecke bei Uruha!“ Der Blonde lachte. Ohne dass Aoi es wollte, ruckte sein Kopf zu dem Brünetten, dessen Hals tatsächlich übersät war mit kleinen blauen Flecken. Da war aber jemand fleißig gewesen und Aoi konnte sich nicht daran erinnern, dass er so hungrig gewesen war, dass er ihn so oft gebissen und an ihm gesaugt hatte... Sein Mund war plötzlich ganz trocken und er schluckte. Hieß das etwa, dass Uruha sich die letzte Nacht mit jemand anderes vergnügt hatte? Aoi wollte es nicht glauben, doch das war ja am wahrscheinlichsten. Uruha war Single und das schon seit Ewigkeiten. Er genoss seine Freiheiten und ließ sich selten zweimal vom Gleichen bespaßen. Wahrscheinlich grenzte es an ein Wunder, dass er Aoi gleich zwei mal in so kurzer Zeit beglückt hatte. Aoi wusste nicht warum, aber er war furchtbar enttäuscht und frustriert zu gleich. So sehr, dass er sich einfach hinsetzte und erst merkte, dass das eine dumme Idee war, als ihn ein furchtbarer Schmerz durchzuckte und er ein leises Fluchen nicht unterdrücken konnte. Sofort waren alle Blicke auf ihn gerichtet und er hätte sich für diese Dummheit am liebsten selbst geschlagen. Er versuchte die anderen zu ignorieren,was sich allerdings als verdammt schwierig gestaltete, vor allem da Uruha plötzlich auf ihn zukam und sich neben ihn setzte. Er versuchte sich normal zu verhalten, aber Aoi merkte sofort, dass er sich nicht wohl fühlte. Vielleicht hatte der Idiot ja Schuldgefühle, dass er ihn so ausgenutzt hatte – geschah ihm nur recht! Uruha öffnete seinen Mund, doch noch bevor er etwas sagen konnte, ergriff Ruki das Wort. „Was ist los mit dir, Aoi? Du siehst echt scheiße aus.“ Ein hoch auf die Feinfühligkeit ihres Sängers. Aber sie waren ja nichts anderes gewöhnt. Leider war Aoi auf eventuelles Nachfragen seiner Kollegen nicht vorbereitet gewesen – was er jetzt als ziemlich dumm empfand – also wusste er nicht, wie er reagieren sollte. Er schwieg ein paar Augenblicke und überlegte hin und her, bis er schließlich die einfachste Ausrede nahm, die ihm auf die Schnelle einfiel. „Mai hat Schluss gemacht.“ Das war wenigstens keine Lüge, auch wenn ihn das bei weitem nicht so sehr mitnahm wie allein die Tatsache, dass Uruha jetzt neben ihm saß, ganz zu schweigen von dem, was in den vergangenen Nächten passiert war. Der Brünette war auch der erste, der reagierte. Zumindest nahm Aoi sein entsetztes Aufkeuchen als erstes wahr, was aber auch daran liegen konnte, dass er direkt neben ihm saß und Aois Sinne eh bis aufs Äußerste geschärft waren. Er riskierte einen Blick zu Uruha, der ihn so intensiv anstarrte, dass ihm ganz anders wurde und den inneren Drang in ihm auslöste, einfach aufzustehen und wegzurennen. Oh, wie gern hätte er das jetzt gemacht! Dann wäre er Uruha los und die besorgten Blicke seine Freunde auch. Mehr wollte er gerade gar nicht! Aber er blieb sitzen, denn seine Gefühle spielten ihm einen Streich. Uruhas Blick war immer noch starr auf ihn gerichtet und Aoi bildete sich ein so etwas wie Reue oder Bedauern darin erkennen zu können. Etwas, das er nicht verstand. Uruha hatte seinen Spaß mit ihm gehabt und sich nicht im Geringsten dafür interessiert, wie es ihm währenddessen und vor allem danach ging. Und jetzt tat es ihm leid, weil Mai mit ihm Schluss gemacht hatte? Ganz langsam dämmerte es Aoi. Mai hatte Schluss gemacht. Und er war der einzige, der den Grund dafür kannte. Die anderen dachten jetzt wahrscheinlich, dass das gestern passiert war, schließlich war es ihm vorher nicht so schlecht gegangen. Und Uruha dachte jetzt wohl, dass er der Grund dafür war. Im ersten Moment machte Aoi dieser Gedanke wütend – wie konnte ein Mensch nur so eingebildet sein wie Uruha und denken, dass er der immer im Mittelpunkt stand? Doch dann wurde ihm bewusst, dass das in diesem Fall vielleicht gar nicht so schlecht war. Sollte er doch denken, dass Mai wusste, was zwischen ihnen gewesen war. Sollte er doch ein schlechtes Gewissen haben, das geschah ihm nur recht! Uruha konnte ruhig mal merken, dass nicht alle seiner Abenteuer ohne Konsequenzen blieben. Plötzlich wurde Aoi sich bewusst, dass nicht nur der Brünette ihn anstarrte, sondern auch die anderen drei und er fühlte sich mit Schlag noch unwohler als sowieso schon. Er räusperte sich und rappelte sich wieder auf. „Geht schon...“, murmelte er nur und machte eine wegwerfende Handbewegung, dann ging er durch den Raum und schnappte sich seine Gitarre. Er hätte selbst nicht geglaubt, dass das reichte, um die anderen von dem Thema abzulenken, aber das tat es. Zwar sah er, wie sie untereinander ein paar besorgte Blicke austauschten, aber das war ihm egal. Er wollte nicht darüber reden und das hatten sie zu akzeptieren, was ja glücklicherweise auch alle taten und es ihm gleich taten. Einzig und allein Uruha blieb auf der Couch sitzen und starrte vor sich hin. Aoi konnte förmlich hören, wie es hinter seiner Stirn ratterte. „Uruha!“, rief Kai plötzlich und warf einen seiner Drumsticks nur haarscharf an dem Brünetten vorbei. „Schlaf nicht ein, komm jetzt!“ Aoi warf einen kurzen Blick zu ihrem Drummer, dann verlangte Uruha wieder nach seiner Aufmerksamkeit. Er stand auf und ging Richtung Tür – allein das ließ Kai schon ein genervtes Seufzen entkommen – doch dann blieb er wie angewurzelt stehen und wandte sich nach einigen Augenblicken noch einmal um. Er sah Aoi direkt in die Augen. Für Aoi blieb die Zeit stehen, als der andere sich langsam auf ihn zu bewegte und ihn dabei auch nicht eine einzige Sekunde lang aus den Augen ließ. Als Uruha schließlich direkt vor ihm stand, sahen sie sich einfach nur an. Es dauerte ewig, bis Uruha sich dazu durchringen konnte, etwas zu sagen. „Ich muss mit dir reden.“ Kurz und knapp. Mit Gefühlsausbrüchen hatte Aoi auch nicht gerechnet, vor allem nicht vor den anderen. Sowieso hatte er Uruha erst ein paar Mal richtig verstört gesehen. Er konnte alle diese Situationen an einer Hand abzählen und er hoffte, dass das auch so blieb. Wenn Uruha nicht Herr der Lage war, war das für ihn schrecklich. Und wenn er dann Schwäche zeigte – und wenn es auch nur vor Freunden war – schämte er sich danach schrecklich dafür und weil er damit nicht umgehen konnte, benahm er sich wie ein Arschloch, bis er darüber hinweg war. Dann tat er von einen auf den anderen Moment so, als wäre nichts geschehen. „Aber nicht jetzt!“, mischte Kai sich ein und kam hinter seinem Drumset vor, ging auf die beiden zu. Er stellte sich neben Aoi und sah Uruha mit gerunzelter Stirn und verzogenen Lippen an – bei Kai kein gutes Zeichen, das wussten sie alle. „Du hast doch gemerkt, dass Aoi nicht darüber reden will, also lass ihn in Ruhe. Schnapp dir deine Gitarre. Jetzt.“ Er kniff die Augen leicht zusammen und Aoi hörte den Brünetten schlucken. Kai machte man lieber nicht wütend. Dessen schien sich auch Uruhe wieder bewusst zu werden, denn er ließ die Schultern hängen und nickte resigniert, ehe er zu seiner Gitarre ging und sich bereit machte. Aoi warf Kai einen kurzen Blick zu, doch der war schon wieder auf dem Weg hinter seine Drums. Wahrscheinlich wusste er gar nicht, wovor er Aoi gerade bewahrt hatte, aber das war egal. Im Stillen überschüttete der Schwarzhaarige ihren Leader gerade mit Dank. Irgendwie schaffte Aoi es sogar diesen schrecklichen Tag zu überstehen. Er merkte zwar, dass Uruha ihn permanent anstarrte und wusste, dass er vor diesem Gespräch nicht ewig würde wegrennen können, doch er wollte es wenigstens versuchen. Darum schnappte er sich auch sofort seine Sachen und stürmte beinahe aus dem Raum, als Kai sie in den Feierabend schickte. Ihm war nicht entgangen, dass auch Uruha sich mehr beeilte als sonst, doch er hatte keine Chance. Aoi rannte ihm schlichtweg davon. Zu Hause angekommen musste er sich erst einmal hinsetzen und die Augen schließen. Er war total außer Atem, aber das war auch nicht weiter verwunderlich, denn er war wie eine besenkte Sau durch die Straßen gerannt. Gut, dass es ihm mittlerweile ziemlich egal war, was die Leute von ihm dachten, wenn er privat unterwegs war. Sonst hätte er sich nicht schon so oft mit Uruha abgeschossen, wenn sie die ganze nacht durch die angesagtesten Clubs und Bars der Stadt zogen. Uruha... schon wieder dachte er an ihn. Langsam wurde das wirklich lästig. Warum konnte er nicht einfach vergessen, dass dieser Idiot ihn so um den Verstand gevögelt hatte? Er kannte die Antwort selbst, doch er wollte es nicht wahrhaben. Darum kam es ihm auch sehr gelegen, dass es an der Tür klingelte. Zwar hatte er wenig Lust auf Gesellschaft und wollte sich lieber allein wieder in sein Bett verkriechen, doch ihm war bewusst, dass er dann nur wieder an Uruha denken würde. Und im schlimmsten Fall würden Bilder ihnen beiden vor seinem inneren Auge auftauchen, wie Uruha nackt über ihm war, wie er so unbeschreiblich heiß aussah und wie er ihn einfach in die Matratze vögelte... Aoi schluckte. Ihm wurde jetzt schon heiß und das war ihm mehr als peinlich, auch wenn niemand davon etwas mitbekam. Er riss sich zusammen und ging zur Tür und als er sah, wer da schon wieder den Finger auf den Klingelknopf drücken wollte, hätte er sie am liebsten einfach wieder zugeschlagen, doch er war zu langsam. Mai lächelte ihn an, als wäre nie etwas gewesen, und stürzte sich auf ihn. Sie schlang die Arme fest um ihn und wollte ihn küssen, doch wenigstens jetzt reagierte Aoi schnell genug und drehte den Kopf zur Seite weg. Davon allerdings ließ sie sich nicht beirren. Sie ließ ihn einfach wieder los und strich sich die Haare glatt. „Du siehst fertig aus, Süßer. Hast dich wohl ordentlich ausgetobt, mh?“ Sie lachte und hätte sie sich nicht umgedreht um ihre Tasche rein zu holen, hätte sie gesehen, wie Aoi peinlich berührt den Kopf abwandte. Wenn sie wüsste, schoss es ihm durch den Kopf, doch er hielt einfach die Klappe. Mit ihr würde er bestimmt nicht über seine Abenteuer mit Uruha reden. „Was willst du hier?“, fragte er genervt, während sie ihre Schuhe auszog und sich streckte, sodass ihr wie immer viel zu knappes Top einiges von ihrem flachen Bauch zeigte. „Was meinst du?“, fragte sie unbeeindruckt und gähnte herzhaft. Beinahe hätte Aoi aufgelacht. „Na, was mein ich wohl? Du hast deinen Kram gepackt und bist gegangen. Du hast mich verlassen, und jetzt tauchst du hier einfach wieder auf und tust als wäre nichts geschehen! Was soll das?“ Mai nahm die Arme runter und sah ihn nüchtern an. „Ich hab dich nicht verlassen. Ich wollte dir nur Zeit geben, um dich ein bisschen auszutoben. Was glaubst du, warum ich dir sonst diesen Club gezeigt habe, mh?“ Jetzt wurde sie zickig. Typisch. „Mai. Du bist beinahe geflüchtet, als ich dir gesagt hab, dass ich gern mit 'nem anderen Mann schlafen würde. Und jetzt willst du mir weismachen, dass du mir nur Freiraum dafür lassen wolltest?“ Sie nickte und Aoi seufzte entnervt. Es hatte ja doch keinen Sinn mit ihr zu streiten. Und irgendwie war er ja auch froh, dass sie wieder da war. So musste er wenigstens nicht allein sein. Sie würde ihn auf andere Gedanken bringen, ganz bestimmt. „Wo warst du überhaupt?“, fragte er ein wenig ruhiger, was sie natürlich sofort merkte, und da schlich sich glatt wieder ein Lächeln auf ihre Lippen. Frauen – er würde sie nie verstehen! „Ich war bei 'ner Freundin. Wir haben n paar Mädelstage gemacht.“ Sie grinste und Aoi glaubte ihr kein Wort. Wahrscheinlich hatte sie sich wieder mit irgendjemand anderes vergnügt, doch das war ihm noch nie so egal gewesen wie jetzt. Aoi beließ es dabei und ließ sie einfach stehen. Er verschwand ins Badezimmer und gönnte sich ein langes heißes Bad. Zu seinem Glück ließ Mai ihn in Ruhe. Als er später ins Schlafzimmer kam, lag sie schon im Bett und schlief. Ihm entkam ein Seufzen. Er wusste nicht, ob er mit ihr in einem Bett schlafen wollte, er wusste ja nicht einmal, ob er sie überhaupt noch in seinem Leben haben wollte, doch gerade waren das weiche Bett und die Tatsache, dass sie ihren warmen Körper gleich an seinen pressen würde, verlockend genug, um diese Überlegungen auf morgen zu verschieben. Er wollte einfach nur noch ins Bett und vielleicht hatte er ja echt Glück und würde bald und vor allem traumlos schlafen. Und er fand tatsächlich schnell den Weg ins Lummerland, wurde er durch ein nerviges klingendes Geräusch nur allzu bald wieder geweckt. Er fühlte sich als hätte er gerade erst die Augen zugemacht, doch ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er schon gut zwei Stunden geschlafen hatte. Wer um Himmels Willen störte ihn denn jetzt noch? Kurz überlegte er nicht einfach wieder die Augen zuzumachen, doch dann klingelte es erneut. Jemand stand vor seiner Tür und er hatte die Befürchtung, dass dieser jemand nicht so bald wieder verschwinden würde, also rappelte er sich auf und rieb sich auf dem Weg durch seine Wohnung die Augen. Aoi war so müde, er hätte auf der Stelle im Stehen einschlafen können, doch er musste wohl erst den Störenfried verscheuchen, bevor er in Ruhe weiter schlafen konnte. Vor der Tür gähnte er herzhaft und warf dann einen Blick durch den Spion. Er konnte es erst kaum glauben, doch es stimmte wirklich. Das war kein Traum. Uruha stand vor seiner Tür und sah nicht so aus als wollte er allzu bald wieder verschwinden. Kapitel 7: ----------- Dieses Mal war ich schneller mit dem Schreiben und ich würde mich sehr freuen, wenn wieder ein paar mehr Leser mir ihre Meinung dalassen würden. :P ___________________ In Aoi keimte Panik auf. Er wollte wegrennen und sich verstecken, doch er blieb wie angewurzelt stehen. Er konnte sich einfach nicht bewegen. Uruha war wirklich der letzte Mensch, den er jetzt sehen wollte. Mais Gegenwart war schon grenzwertig, aber er war sich sicher, dass er Uruha jetzt nicht ertragen konnte. Er war stark, aber alles schaffte er auch nicht und das hier wollte er auch gar nicht. Es war doch so viel einfacher, wenn er den anderen einfach weiter ignorierte so gut es ging, dann würde der Idiot schon merken, was er angerichtet hatte. Vielleicht hatte er das aber auch schon längst gemerkt und war jetzt deshalb hier. Aoi wünschte es wäre ihm egal, doch das war es nicht. Uruha war hier und wollte offensichtlich mit ihm reden. Ihm war auch klar, worüber. Und in ihm keimte die Neugier auf, wie er sein Handeln erklären würde, also tat er vielleicht das Dümmste, was ihm jetzt einfallen konnte: er öffnete die Tür und bereute es beinahe sofort wieder. Uruha sah schlecht aus und er roch nach Alkohol. Hatte er sich erst besaufen müssen um den Mut aufzubringen zu ihm zu kommen? „Aoi!“, sagte er überrascht und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Hatte er etwa schon aufgegeben und gleich wieder gehen wollen? Aoi verfluchte sich. Er hätte diese Begegnung also noch herauszögern können. „Was willst du hier?“, fragte der Schwarzhaarige nach einigen Augenblicken, in denen sie sich nur angestarrt hatten. Er war angespannt, versuchte aber das zu verbergen. Seine Hand ruhte noch immer auf der Türklinke und umklammerte diese gerade zu – nur gut, dass Uruha das nicht sehen konnte. Aoi wollte nicht, dass er seine Anspannung bemerkte, vor allem aber wollte er seine Unsicherheit überspielen. Er hasste es unsicher zu sein und er fühlte sich schrecklich deswegen, weil er nicht einmal als Teenager je so unsicher gewesen war, selbst wenn es zwischen ihm und einem Mädchen zu verdammt peinlichen Situationen gekommen war – das hatte er immer gut überspielen können. Vielleicht war das ja jetzt anders, weil er nun das Mädchen war. Zumindest fühlte er sich so. „Ich will mit dir reden. Kann ich reinkommen?“, fragte Uruha leise und er sprach sogar noch sehr deutlich. Vielleicht hatte er ja doch noch nicht so viel getrunken? Wobei... das musste nichts heißen. Uruha schaffte es auch zu saufen wie ein Loch und am nächsten Morgen nicht einmal einen Kater zu haben. Wie unfair die Welt doch sein konnte. Aoi betrachtete den anderen aufmerksam, nickte dann aber schließlich und trat einen Schritt zur Seite, damit er reinkommen konnte. Uruha kam ihm viel zu nahe, als er über die Türschwelle trat, aber Aoi blieb stark und wich nicht zurück. Als er die Tür wieder schloss, fühlte er sich allerdings nicht mehr so stark, denn jetzt musste er die Klinke wieder loslassen. Er hatte nichts mehr, an dem er sich festhalten konnte. Er brauchte ein paar Momente, bis er bereit war, dann atmete er tief durch und drehte sich zu dem anderen um, dessen Augen starr auf ihn gerichtet waren. Aoi erschauderte. Was hatte Uruha vor? Warum sah er ihn so eindringlich an? Konnte er sich nicht beschämt und unsicher in die Ecke stellen und auf seine Füße starren anstatt auf ihn? „Du wolltest reden. Dann... rede.“ Aoi bemühte sich sehr sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, doch er bezweifelte, dass sie unentdeckt blieb. Uruha kannte ihn gut. Mittlerweile sogar zu gut, viel zu gut. Uruha lehnte sich an die Wand und steckte die Hände in seine Hosentaschen. Warum musste er jetzt den Coolen spielen? Konnte er nicht einmal jetzt auf seine übliche Show verzichten und einfach nur mit ihm reden? Scheinbar nicht. Aoi war enttäuscht. „Warum hat dich das alles so mitgenommen?“ Aoi hielt den Atem an. Hatte er das gerade wirklich ausgesprochen? War er wirklich so ein verdammter Arsch? „Ich mein... Wir kennen uns schon ewig und auf der Bühne knutschen wir auch ab und an rum... Ich fand das jetzt nicht schlimm, dass das endlich mal weiter ging.“ „Bist du eigentlich total bescheuert?“, platzte es aus Aoi heraus. Seine Hände ballten sich automatisch zu Fäusten und er hatte Mühe sich unter Kontrolle zu halten. Dass Mai nur zwei Zimmer weiter schlief, hatte er schon komplett vergessen. Nie war sie unwichtiger gewesen als jetzt. „Auf der Bühne ist das doch etwas vollkommen anderes! Da machen wir das für die Fans, weil die drauf stehen! Nur weil ich mir da von dir die Zunge in den Hals schieben lasse, heißt das doch nicht, dass ich mich nach dem Konzert direkt von dir durchnehmen lassen will!“ Uruha seufzte leise und murmelte ein „Schade...“, das Aoi total zur Weißglut brachte. „Schade? Findest du das wirklich schade, ist das dein Ernst?!“ Er betrachtete Uruha, der immer noch so locker an der Wand stand, ihn jetzt aber wenigstens nicht mehr so anstarrte. Stattdessen war sein Blick auf seine Füße gerichtet und seine Haare waren ihm ins Gesicht gefallen, sodass Aoi seine Augen nicht richtig sehen konnte. Er nickte. Aoi öffnete gerade wieder den Mund um etwas zu sagen, doch dann stockte er. „Moment...“ Hinter seiner Stirn ratterte es. Hatte Uruha gerade wirklich gesagt, dass es endlich mal weiter ging? Aoi schnappte nach Luft. Nein, das hatte er sich bestimmt nicht eingebildet! Und es verunsicherte ihn nur noch mehr. „Du hast endlich gesagt...“, murmelte er und strich sich eine Haarsträhne hinter's Ohr. Uruhe sah zu ihm auf. „Mh?“ Hatte er nicht mal gemerkt, was er da eben gesagt hatte? „Du hast... endlich gesagt... Heißt, du wolltest das schon länger... oder irr ich mich?“ Als ihre Blicke sich trafen, wusste Aoi die Antwort schon. Er wurde rot und starrte lieber auf einen Punkt an der Wand hinter Uruha, als ihm jetzt weiter in die Augen sehen zu müssen. Uruhas Nicken nahm er aber trotzdem wahr. „Was glaubst du denn, warum ich so überrascht war, als ich dich ohne die Maske gesehen hab? Verdammt, ich bin vom Bett gesegelt, Aoi! Ich hab mir schon ewig vorgestellt, wie es mit dir im Bett ist, und dann liegst du plötzlich nackt vor mir und wir hatten schon zwei Mal Sex ohne dass ich wusste, dass du es bist! Was glaubst du, warum ich danach so über dich hergefallen bin? Allein zu wissen, dass du das gewesen bist, hat mich so verdammt geil gemacht! Am liebsten hätte ich es die ganze Nacht mit dir getrieben, aber da hat dein Körper ja nicht mitgemacht.“ „Mach mir ruhig noch Vorwürfe...“, kam es leise über Aois Lippen. Er wusste einfach nichts anderes zu erwidern. Uruha hatte ihn gerade mehr als überrascht. Nie hatte er auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass er ihn scharf finden könnte oder sogar richtig auf ihn abfuhr, nie! Uruha stieß sich von der Wand ab und kam einen Schritt auf ihn zu. „Ich mach dir keine Vorwürfe. Ich wär nur gern noch bei dir geblieben, aber du hast mich ja raus geschmissen. Aoi schnaubte. „Du hast doch nur gehofft, dass ich dich nochmal ran lass, wenn du dich 'n bisschen um mich gekümmert hast!“ Blitzschnell überbrückte Uruha den Abstand zwischen ihnen, packte Aoi an den Oberarmen und drückte ihn fest gegen die Wand, sodass Aoi ihn nur erschrocken ansehen konnte, sich sonst aber nicht rührte. „Ich hab mir Sorgen um dich gemacht! Deshalb wollte ich dich mit zu mir nehmen! Damit du dich hinlegen und ausruhen kannst, sonst nichts! Was denkst du denn von mir, mh? Wärst du mir so unwichtig, hätt' ich dich schon längst einfach geschnappt und dir gezeigt, wie schön es mit mir sein kann! Aber das hab ich nicht, weil ich wusste, dass du auf Titten stehst und nicht auf Schwänze!“ Aoi wagte nicht sich zu bewegen. Er hätte nicht gedacht, dass das so ein sensibles Thema für Uruha war, oder dass es überhaupt ein Thema gab, bei dem der Brünette so reagierte. Uruha atmete heftig und es dauerte eine Weile bis er sich wieder beruhigte. Aoi schwieg währenddessen beharrlich. Er spürte Uruhas Atem auf seiner Haut, roch den Whiskey, mit dem er sich wohl Mut angetrunken hatte, und spürte die Hitze, die von seinem Körper ausging. Und ganz plötzlich hatte er wieder die Bilder von Uruha im Kopf, wie er nackt über ihm war und ihm Gefühle bescherte, von denen er früher nicht einmal zu träumen gewagt hatte. Da wurde ihm ziemlich schnell ziemlich heiß, was Uruha natürlich sofort bemerkte. Verblüfft sah er ihn und kam näher an ihn heran. So nahe, dass ihre Oberkörper sich fast berührten. „Sag bloß das macht dich an, wenn ich so mit dir rede...“ Er sprach ruhig und doch lag da noch etwas anderes in seiner Stimme. Allein der Gedanke an einen geilen Aoi machte ihn also schon selbst geil. Oh man. Aoi schüttelte den Kopf und wandte den Blick zur Seite, um ihn ja nicht ansehen zu müssen. Er verhielt sich mehr als verräterisch, das wusste er selbst, aber es war ihm egal. Er konnte ihm jetzt keinesfalls in die Augen sehen. Uruha nutzte das aus und begann leicht über seine Oberarme zu streichen. Als seine Hände wenig später den Weg auf seine Brust fanden, presste Aoi die Lippen fest aufeinander. Natürlich gefiel es ihm so von Uruha angefasst zu werden, aber jetzt war er sich bewusst, dass der Brünette sich das schon ewig wünschte. Das war etwas anderes als als quasi Fremder mit ihm Sex zu haben. Und vor allem war es anders, weil sie jetzt nicht in diesem Club waren, sondern bei ihm zu Hause. Hier waren sie allein, niemand konnte sie stören. Das war so viel intimer! Aoi erschauderte heftig, als ein Finger leicht über seine Brustwarze rieb. Auch wenn noch Stoff dazwischen war, machte ihn das ungemein an. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sich das auch eine Etage tiefer bemerkbar machte, dessen war er sich bewusst. „Dein Körper ist so gierig, Aoi...“, raunte Uruha und beugte sich zu ihm vor, strich mit den Lippen hauchzart über seine Wange. Diese winzige Berührung ließ ihn erzittern. Beinahe hätte er auch ein Keuchen von sich gegeben, doch er war froh, dass er sich das gerade so noch verkneifen konnte. Niemand hatte es je geschafft ihn so schnell geil zu machen wie Uruha, wirklich niemand. Aber das erzählte er ihm besser nicht, sonst würde er ewig damit herum prahlen. Langsam arbeiteten sich die Lippen des Brünetten zu seinem Mund vor, doch kurz bevor er ihn küssen konnte, senkte Aoi den Kopf. Uruha ließ sich nicht beirren und legte eine Hand an sein Kinn, drehte seinen Kopf zu sich und küsste ihn einfach. Diesmal konnte Aoi ein Keuchen nicht unterdrücken, und kaum dass seine Lippen auch nur einen Spalt breit auseinander flogen, drängte Uruha seine Zunge dazwischen und küsste ihn mit einer Intensität, die ihm glatt das Hirn vernebelte. Dass Uruha jetzt nicht allzu forsch vorging, erleichterte es Aoi sich zu entspannen, und schon bald war er derjenige, dessen Hände über den Rücken des anderen glitten und auch ganz fix unter seinen Klamotten verschwanden um über seine heiße Haut zu streichen und ihn näher an sich zu ziehen. Jetzt war es Uruha, der überrascht war, aber er wäre ein Idiot gewesen jetzt irgendetwas dazu zu sagen, das wussten sie beide. Auch wenn Aoi mehr Nähe suchte, riss der Brünette sich zusammen und behielt seine Hände sogar über dem Stoff, sodass Aoi bald den Kuss löste und den Kopf gegen die Wand lehnte. Einige Sekunden lang klebte sein Blick an den rot geküssten Lippen des anderen, dann sah er ihm in die Augen. „Was ist los?“, kam es ganz leise über seine Lippen. „Warum bist du so...“ „Zurückhaltend?“, beendete Uruha den Satz für ihn. Ein Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen. „Am liebsten würd' ich dir die Kleider vom Leib reißen und dich hier und jetzt vernaschen.“ Aoi erschauderte am ganzen Körper. „Warum machst du's dann nicht?“ Einen Moment lang sah Uruha ihn verblüfft an, dann lachte er und drückte sich näher an ihn. „Versprich mir, dass du mich nachher nicht wieder rausschmeißt...“ Ohne zu zögern nickte Aoi. „Wenn du mir versprichst, dass du mich diese Nacht keine Sekunde schlafen lässt.“ Aoi brauchte ein paar Sekunden um zu bemerken, was er da eben gesagt hatte, aber selbst das war schon zu lang, er konnte nicht mehr verhindern, dass Uruha sich sofort auf ihn stürzte, sich so eng an ihn presste, dass Aoi spürte, wie erregt er schon war, und ihn so verdammt heiß küsste, dass Aoi nicht anders konnte als gegen ihn zu kippen und wohlig seufzend die Augen zu schließen. Er genoss jede noch so kleine Berührung, die Uruha ihm zukommen ließ; jedes Streicheln, jedes Kratzen und vor allem jede einzelne verdammte Sekunde dieses Kusses. Er war so sehr darin vertieft all das zu genießen, dass er um sich herum gar nichts mehr mit bekam. Aber was gab es da auch schon mit zu bekommen? Schließlich waren sie ja allein. „Aoi?“, kam es plötzlich verschlafen aus Richtung Schlafzimmer. Dann ging die Tür auf und als hätte Uruha einen Schlag verpasst gekommen, zuckte er von ihm weg und starrte zu Mai, die sich die Augen reibend und halbnackt in der Tür stand. „Was ist los?“, fragte sie, dann erst sah sie ihn richtig an, bemerkte seine gehetzte Atmung, seine durchwühlten Haare und die rot geküssten Lippen. Ihr Blick wanderte zu Uruha, der sich an die gegenüberliegende Wand gepresst hatte und dessen Blick im Sekundentakt von Aoi zu Mai zuckte und wieder zurück. Aoi schluckte schwer. Es ärgerte ihn, dass er Mais Anwesenheit vergessen hatte, aber nicht, weil er ihr gegenüber ein schlechtes Gewissen hatte, sondern weil sie jetzt einfach nur störte. Er musste sie los werden und zwar schnell. Mai begriff sofort, was hier vor sich ging. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ihre Mundwinkel zogen sich gefährlich nach unten. „Ihr habt nicht gerade rumgemacht, oder? Aoi! Ich lag direkt nebenan!“ Sie schmollte. Warum zum Teufel schmollte sie? Sollte sie doch froh sein, dass er sie überhaupt reingelassen und nicht sofort wieder rausgeschmissen hatte! „Das... das kann ich nicht glauben...“, sagte sie leise und heftete ihren Blick an Uruha fest, der immer noch ziemlich erregt war. Dass das mehr als offensichtlich war, bemerkte er erst, als Mai ihm so offensichtlich in den Schritt starrte. Er senkte den Kopf und presste die Lippen zusammen. „Warum hast du dir ihn ausgesucht?“ Aoi schluckte. „Mai... Warum fragst du überhaupt? Das kann dir doch-...“ „Nein, das ist mir nicht egal!“, fauchte sie ihn an. „Ich hab dich doch nicht in diesen gottverdammten Schwulenclub geschickt, damit du dann zu einem aus deiner Band rennst und dich von dem vögeln lässt!“ „Ich geh besser...“, kam es leise von Uruha, aber er machte keine Anstalten sich zu bewegen, sondern stand nur unsicher da und kaute sich auf der vollen Unterlippe herum. Oh Gott, Aoi wollte ihn wieder küssen! Auf der Stelle! „Ja, das machst du wohl besser.“ Uruha setzte sich in Bewegung. „Nein, du bleibst!“, schaltete sich Aoi ein und sah den Brünetten an, der ihm aber keinerlei Beachtung schenkte und schon fast an der Tür war. „Uruha, wenn du jetzt gehst, dann...“ Aoi stockte. Ja, was dann? Dann konnte er sich sicher sein, dass Uruha doch nur an seinen Arsch wollte. „Dann... dann war's das...“ Ruckartig wandte der andere ihm den Kopf zu und sah ihn beinahe panisch an. So verunsichert hatte Aoi ihn wirklich noch nie gesehen. Das Uruha jetzt so heftig reagierte, war ihm nicht geheuer, aber auch wenn der Idiot offenbar nicht wusste, was er wollte, er selbst wusste es. „Aoi, was soll das?“ Konnte diese blöde Zicke nicht endlich ihre verdammte Klappe halten? „Was soll was?!“, schnautzte er sie an. „Du bist wirklich die Letzte, die mir irgendwelche Vorwürfe zu machen hat! Ja, ich habe mir Uruha ausgesucht, und ja, es war verdammt heiß. Heißer als jede verdammte Nummer, die ich je mit dir hatte! Aber was interessiert dich das überhaupt? Du hast doch von Anfang an nebenher noch zig andere Kerle gehabt, von denen du dich hast aushalten lassen. Warum bist du also zurückgekommen? War ich so gut für dein Image? War es das?“ Aoi merkte erst jetzt, dass er die Hände zu Fäusten geballt hatte. Er atmete ein paar mal tief durch und versuchte sich zu beruhigen. „Pack deine Sachen und geh.“ Dann drehte er sich zu Uruha um, der die Hand schon auf der Türklinke hatte, und packte ihn am Arm. „Und du bleibst hier. Du hast mir was versprochen.“ Es dauerte eine Weile, aber schließlich ließ Uruha die Hand sinken, machte aber keine Anstalten sich auch nur einen Millimeter von der Tür wegzubewegen, sodass Aoi ihn etwas unsanft von dort wegziehen musste. Ohne Uruha loszulassen, wandte er sich wieder Mai zu. „Warum bist du immer noch hier?“ Sie blinzelte und Aoi meinte zu sehen, wie ihre Augen feucht wurden. War sie es etwa nicht gewohnt zurückgewiesen zu werden? Aoi jedenfalls würde sich von ihr nicht mehr auf der Nase herumtanzen lassen. Sie schniefte und verschwand dann im Schlafzimmer. „Na endlich...“ Aoi seufzte. Es erleichterte ihn ungemein zu wissen, dass sie gleich weg war und hoffentlich nie wieder kommen würde. Ohne sie war er viel besser dran. Vor allem, da Uruha hier war. Der erwachte jetzt auch endlich aus seiner Starre und schüttelte seine Hand ab, denn machte er ein paar Schritte, ehe er stehen blieb und sich zu Aoi umdrehte. „Was machst du überhaupt? Bist du bescheuert?“ Aoi runzelte die Stirn. „Das war schon längst überfällig.“, sagte er langsam und ließ den Brünetten dabei nicht aus den Augen. „Aoi, verdammt!“ Er zuckte zusammen. Worüber genau regte Uruha sich jetzt auf? „Du warst so fertig, weil sie Schluss gemacht hat! Wegen... mir. Und dem... was da zwischen uns lief... Dann kommt sie zurück und du schmeißt sie raus nur wegen mir? Ihr wart über ein Jahr zusammen! Das wirft man doch nicht so einfach weg!“ Erneut musste Aoi tief durchatmen und sich zur Ruhe zwingen. „Du hast Recht. Wir waren lange zusammen, aber das war keine richtige Beziehung. Hast du eben nicht zugehört? Ich wusste die ganze Zeit, dass sie mir fremd vögelt. Und ich liebe sie nicht. Sie ist nett und hübsch und... war ein verdammt toller Zeitvertreib, aber eben auch nicht mehr. Und, Uruha...“ Aoi seufzte und ging zu ihm. Ohne zu zögern nahm er seine Hand. „Sie ist nicht gegangen, weil wir beide im Bett waren. Sie ist schon abgehauen, als ich ihr gesagt hab, dass ich's gern mal mit 'nem Mann machen würde. Wäre mir die Beziehung so wichtig gewesen, wäre ich doch dann nicht in diesen verdammten Club gegangen!“ Aoi wusste nicht, ob er Uruha überzeugen konnte, aber wenn er ehrlich war, war ihm das gerade auch egal. Für ihn war nur wichtig, dass Mai hier endlich verschwand und am besten nicht mehr zurückkehrte. Und als hätte sie seine Gedanken gelesen, flog die Schlafzimmertür auf. Mai hatte sich angezogen und ihre Klamotten wieder gepackt – wobei sie ja bisher gar keine Gelegenheit gehabt hatte viel auszupacken. Sie war sauer, aber sie sagte kein Wort, als sie an ihnen beiden vorbei zur Tür ging und sie öffnete. Bevor sie raus ging, drehte sie sich allerdings noch einmal um und sah ihn an. Kurz huschte ihr Blick zu Uruha, dann wieder zurück zu dem Schwarzhaarigen. „Ich hoffe, er reißt dir gleich richtig schön deinen kleinen süßen Hintern auf.“ Dann drehte sie sich um und verschwand, aber nicht ohne die Tür hinter sich zuzuknallen – so laut, dass Aoi schon damit rechnete, dass gleich ein wütender Nachbar vor der Tür stand. Dem war aber nicht so, also wandte er sich Uruha zu. Endlich. „Jetzt sind wir allein.“, sagte er leise und er glaubte zu sehen, wie der Brünette die Lippen leicht verzog; vielleicht hatte er sich das aber nur eingebildet. Vielleicht aber auch nicht. Aoi zögerte einen Moment, dann ging er zu Uruha und stellte sich ganz dicht vor ihn. Er sagte nichts und tat nichts, sah ihn einfach nur an. Er spürte, wie Uruha unruhig wurde, doch das war ihm egal. Spätestens in ein paar Minuten würde er sowieso alles andere als ruhig sein. Er nahm seine Hand und ignorierte den schwachen Widerstand des Brünetten, zog ihn einfach mit sich ins Schlafzimmer und drückte ihn auf's Bett. Eins war klar: Er würde sein Versprechen halten, ebenso wie Uruha seines - und wenn er selbst dafür sorgen musste. Kapitel 8: ----------- Schwer atmend lag Uruha auf seinem Bett und hatte die Augen stur nach oben gerichtet. Er dachte nach und so richtig wohl war ihm bei dem Ganzen gerade wohl nicht, aber das würde Aoi jetzt ändern. Er hatte erlebt, wie notgeil Uruha sein konnte und wie schnell er ungeduldig wurde und das würde er sich jetzt zunutze machen. Ihm war klar, dass der Brünette allen Grund hatte sich jetzt Gedanken zu machen. Unbekümmert, wie er oft war, war ihm wahrscheinlich erst klar geworden, dass Aoi eine Freundin und sie mit ihm betrogen hatte, als der Schwarzhaarige selbst gesagt hatte, dass sie gegangen war. Wobei das eigentlich gar kein Problem war für ihn, viel mehr erleichterte ihn ihr Verschwinden, aber das schien Uruha noch nicht so ganz zu verstehen. Wenn Aoi ehrlich war, war ihm das jetzt aber auch mehr als nur egal. Er war scharf auf Uruha und er wusste, dass der andere jetzt auch nicht einfach schlafen können würde, wenn er ihn denn ließe. Sie hatten sich ja quasi versprochen die Nacht miteinander zu verbringen. Zwar hatte Aoi sich das alles ein bisschen anders vorgestellt, aber er würde sich von Uruhas plötzlicher Zurückhaltung nicht irritieren und erst recht nicht aufhalten lassen. Dann würde eben der Brünette heute in den Genuss seiner Verführungskünste kommen. Uruha hatte ihm ja schließlich schon einmal seinen nackten Hintern entgegen gestreckt und war so geil gewesen, dass sie es sogar ohne Vorbereitung gemacht hatten. Uruha hatte sich immer noch kein Stück gerührt, seitdem Aoi ihn auf's Bett geschubst hatte. Das zeigte ja an sich schon, dass er dem, was jetzt kommen würde, gar nicht so abgeneigt war. Natürlich war er das nicht! Aber er war unsicher und das irritierte Aoi doch ziemlich, weil er ihn so einfach nicht kannte, aber er versuchte sich da jetzt keine Gedanken drüber zu machen. Dann musste er sie eben alle beide ablenken und das würde bestimmt nicht schwer werden. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, stieg er mit auf's Bett und setzte sich auf Uruhas Schoß, dessen Augen sofort zu ihm huschten, doch bevor der Brünette auch nur irgendetwas tun oder sagen konnte, packte er seine Hände und drückte sie zu beiden Seiten seines Kopfes auf die Matratze. Er wehrte sich nicht. Aoi verschwendete gar keine Zeit, sondern begann leicht auf dem Schoß seines Freundes herum zu rutschen, dessen Kehle allein dadurch schon ein Keuchen entwich. Natürlich spürte Aoi auch, dass ihm das sehr gefiel. Seine Shorts wurden ihm auch schnell zu eng, aber das ignorierte er. Vorerst zumindest. Uruha in Stimmung zu bringen war jetzt wichtiger, deshalb beugte er sich auch zu ihm runter und drückte ihm seine Lippen auf. Uruha zögerte ein wenig, doch spätestens als Aois Zunge hervor schnellte und leicht über seine Unterlippe glitt, war es um ihn geschehen und er gestattete ihr Einlass und erwiderte den Kuss, auch wenn er eher träge reagierte. Aoi war das egal. Er steigerte sich richtig in diesen gottverdammten Kuss hinein, der allein schon dafür sorgte, dass ihm ganz anders wurde. Als Uruha jedoch den Kopf zur Seite drehte, sah er ihn leicht irritiert an, wollte seine Zweifel aber im Keim ersticken und küsste ihn sofort wieder. „Aoi....“, nuschelte der Brünette gegen seine Lippen und drehte den Kopf zur anderen Seite, hatte aber nur Augenblicke später wieder die Lippen des Schwarzhaarigen auf seinen eigenen. Wieder drehte er den Kopf weg, rührte sich aber ansonsten nicht. So unangenehm konnte ihm das alles ja dann gar nicht sein. Aois Griff um seine Handgelenke war so leicht, dass er ihn sofort hätte abschütteln können, aber das tat er nicht. „Aoi...“, kam es wieder leise über seine Lippen. Dieses Mal küsste der Schwarzhaarige ihn nicht einfach wieder, sondern sah ihn einen Augenblick an. „Halt die Klappe!“, murrte er und machte sich an seinem Hals zu schaffen, strich erst nur hauchzart mit den Lippen über seine Haut und bescherte Uruha so eine Gänsehaut, als er aber eine schöne Stelle gefunden hatte, leckte er sich über die Lippen, biss kurzerhand in das helle Fleisch und begann daran zu saugen. Uruha bäumte sich auf und stöhnte. Ansonsten blieb er still und lag weiterhin einfach nur da, wurde aber ziemlich schnell unruhig und begann leicht mit der Hüfte zu ruckeln. Aoi wartete noch ein bisschen, ließ dann aber schließlich seine Hände los und schlüpfte mit seinen direkt unter das Shirt des anderen, glitt auf direktem Wege zu seinen Brustwarzen, die nur wenig Zuwendung brauchten, ehe sie sich ihm entgegen reckten und nach mehr bettelten. Aoi ließ es sich nicht nehmen noch ein wenig an ihnen herum zu spielen, ehe er sich dann doch löste und Uruha sein Shirt auszog, nur um sich dann sofort wieder auf ihn zu stürzen. Seine Hände waren überall, ließen keinen Zentimeter seines Oberkörpers unberührt, während seine Lippen sich auf das Schlüsselbein des anderen Gitarristen legten und dort ein wenig an der weichen Haut nippten, ehe auch sie sich weiter nach unten wagten, aber nur bis zu seinen Brustwarzen, sich sanft um eine legten und daran zu saugen begannen, während Aoi der anderen wieder Aufmerksamkeit mit seiner Hand zukommen ließ. Ein leises Stöhnen kam über Uruhas Lippen, der ansonsten aber immer noch nahezu regungslos dalag, nur ab und an seine Hüfte nach oben drückte. Aoi spürte nur zu deutlich, an welcher Stelle der Brünette lieber Aufmerksamkeit bekommen würde, doch das ignorierte er vorerst noch. Er wollte das hier in vollen Zügen genießen und da war es ihm egal, wenn Uruha ungeduldig wurde. Eigentlich war ihm genau das sogar noch lieber, als dass er nur dalag und ihn machen ließ, aber soweit waren sie ja leider noch nicht. Er würde aber dafür sorgen, dass der andere bald nach mehr bettelte! Oh ja, und wie er das tun würde! Allein die Vorstellung von Uruha, wie er nackt und mit gespreizten Beinen vor ihm lag und geradezu nach seinem Schwanz in sich bettelte, sorgte dafür, dass Aoi ein raues Keuchen über die Lippen kam. Warum zum Teufel war seine verdammte Panty plötzlich so eng, dass es fast schon weh tat? Auf einmal erwachte Uruha aus seiner Starre. Ganz unvermittelt wanderten seine Hände in Aois Schritt, fummelten ein bisschen herum und befreiten seinen wirklich schon mehr als harten Schwanz aus seinem Gefängnis. Aoi war erleichtert und irritiert zugleich, denn ehrlich gesagt hatte er nicht damit gerechnet, dass Uruha sich so bald rühren würde. Aber er ließ ihn machen. Wenn er schon mitspielen wollte, würde er ihn bestimmt nicht aufhalten. Das tat er auch nicht, als der Brünette ihm die Shorts vom Hintern schob und seine Hände direkt an seine Pobacken wanderten, diese spreizten und massierten. Als er jedoch mit einem Finger dazwischen fuhr und über seinen Eingang rieb, zuckte Aoi leicht zusammen und biss vor Schreck in Uruhas Brustwarze, dem er so ein Stöhnen entlockte. Stand Uruha etwa auf so etwas? Aoi zögerte kurz, dann biss er aber nochmal in die schon gerötete Brustwarze und begann die andere leicht zwischen seinen Fingern zu zwirbeln. Die Reaktion war die gleiche und schickte direkt ein paar Hitzewellen zu seiner Körpermitte. Uruha behielt ihn genau im Auge, zerrte ihn etwas weiter zu sich hoch und zögerte gar nicht länger, sondern bohrte seinen trockenen Finger direkt in Aoi, der nicht anders konnte als das Gesicht zu verziehen und gegen seine Haut zu stöhnen. Der Brünette ließ sich nicht beirren, sondern schob den Finger weiter in ihn hinein, stieß ihn ein paar Mal in ihn und nahm dann direkt einen zweiten Finger dazu, was Aoi fast den Atem raubte. Warum war Uruha so gemein? Er wusste doch, dass Aoi damit noch nicht so viel Erfahrung hatte! Da konnte er doch wenigstens Gleitmittel, das sogar er im Nachtschrank hatte, benutzen! Gerade wollte Aoi etwas sagen, da begann der Brünette die Finger so fest in Aoi zu stoßen, dass der die Augen nach innen verdrehte und sein Gesicht an Uruhas Brust drückte. „Arsch!“, zischte er, doch Uruha stieß die Finger weiterhin unbeeindruckt in seine Enge hinein, hielt dann aber inne und krümmte die Finger einfach nur nach oben. So eine kleine Berührung, die Aoi aber fast wahnsinnig machte! Ganz plötzlich tanzten bunte Sternchen vor seinen Augen herum und ihm wurde heiß und kalt gleichzeitig, sodass er gar nicht wusste wohin mit sich. Sein Oberkörper sank gegen Uruhas, er presste sein Gesicht in dessen Halsbeuge und stöhnte so ungehalten, dass es ihm fast schon peinlich war. Den Brünetten allerdings schien das nur noch anzuspornen, denn er stieß seine Finger jetzt so schnell und fest in Aoi und traf dabei jedes mal seine empfindliche Stelle, dass der bald schon nicht mehr konnte und ihm einfach nur noch japsend seinen Allerwertesten entgegen reckte, während sich in ihm schnell alles aufstaute und er ganz schnell arge Probleme hatte nicht sofort zu kommen und sie beide voll zu sauen. Uruha spürte, wie er sich verkrampfte – wie hätte er das auch nicht spüren können mit seinen Fingern ganz tief in ihm? - ließ seine zweite Hand Aois Rücken hinauf gleiten und vergrub sie schließlich in seinen Haaren, zog daran seinen Kopf nach hinten und zwang ihn so ihn anzusehen. Als Ihre Blicke sich trafen, wollte Aoi am liebsten im Boden versinken, aber er hielt ihm stand. Als Uruha ihn allerdings grob zu sich zog und ihn so heiß und innig küsste, als wollte er ihn auffressen, konnte Aoi nicht anders; er verkrampfte sich vollends um Uruhas lange Finger und ergoss sich mit einem tiefen Grollen über ihre Bäuche. Eigentlich hätte ihm zumindest eine kleine Pause jetzt mehr als gut getan, doch die wurde ihm nicht gegönnt. Uruha ließ seine Finger in ihm und rieb weiter über seine Prostata, sodass Aoi so geil wurde, dass er sich am liebsten direkt noch einmal selbst erlöst hätte, aber da schien Uruha andere Pläne zu haben, denn genau als Aoi seine Hand zwischen sie beide schieben wollte, zog er seine Finger zurück und massierte stattdessen leicht seine Pobacken. Ein Keuchen entwich Aoi, als er sich von Uruhas Lippen löste und aufsetzte. Er musste sich abstützen um nicht sofort wieder auf ihn zu sinken und auch wenn seine Arme leicht zitterten war es ihm so allemal lieber als weiter so seinen Po rauszustrecken und Uruha die Chance zu geben seine Finger gleich wieder in ihn zu rammen. Dass er dem Brünetten so nun aber freie Sicht auf sein immer noch steifes Glied gewährte, merkte er erst, als dessen Hand dorthin verschwunden war und ihn nur ganz sanft streichelte. „Du hast dich vollgesaut...“, sagte der Brünette und grinste breit, als Aoi an sich herunter sah und mit Schrecken feststellte, dass der andere recht hatte. Sein schönes schwarzes Shirt war übersät Spermaflecken. Warum hatte er das vorher nicht ausgezogen? Verdammt! „Das kann ich jetzt wegschmeißen...“ Uruha lachte leicht. „Ich kann dir 'ne Reinigung empfehlen.“ Aoi sah ihn mit großen Augen an. „Glaubst du, ich schmeiß meine Klamotten immer gleich weg? Dann hätte ich einige von meinen Designershirts schon lange nicht mehr!“ Aoi runzelte die Stirn, nickte aber nur und zog sich sein Shirt aus, bevor er den Blick über Uruhas mit weißen Flecken gesprenkelten Oberkörper wandern ließ. Er wurde glatt wieder rot, betrachtete den anderen aber weiter. Kurz zögerte er, dann zog er sich aber umständlich seine Shorts aus, die eh nur noch auf halb acht hing, als er sich wieder auf Uruha setzte, spürte er nur allzu deutlich, wie scharf der andere mittlerweile sein musste. Uruha war ja vorhin schon bei ihrem Kuss im Flur geil geworden und hatte seitdem noch kein bisschen Zuneigung erhalten – das würde sich jetzt ändern. „Zieh das aus...“, sagte Aoi leise und nestelte am Saum von Uruhas Jeans herum, der dafür nur ein müdes Lächeln übrig hatte. „Zieh du es mir aus.“ Aoi sah ihn kurz an, zögerte aber nicht lange, öffnete die Knöpfe seiner Jeans und zog sie ihm dann gleich samt Shorts aus. Als er dann auf Uruhas pralles Glied sah, wurde ihm ganz anders. Am liebsten hätte er sich sofort auf ihn geschwungen, nur um seinen Schwanz in sich zu spüren, aber er zögerte. Bisher war er immer ziemlich angetrunken gewesen, wenn sie miteinander im Bett gewesen waren und das einzige Mal, bei dem Uruha gewusst hatte, wer er war, war er selbst schon zu fertig gewesen um noch irgendetwas selbst zu tun. Außerdem war es ein komischer Gedanke ihn zu reiten... Scheinbar zögerte Aoi zu lange, denn plötzlich wurde er herumgerissen und fand sich auf dem Rücken liegend unter Uruha wieder, der einfach über ihn kletterte und sich über seinen Brustkorb kniete. Aois Blick klebte wieder an Uruhas bestem Stück, aber der hielt es ihm gerade auch direkt vor die Nase. Aoi wusste, was er wollte, doch es erinnerte ihn so sehr an diesen blöden Typen aus dem Club, der ihn mit aller Gewalt dazu gezwungen hatte. Er atmete tief durch. Jetzt war es anders. Es war nur Uruha und der hielt ihn nicht fest und ließ ihm genug Freiraum. Also konnte Aoi ausprobieren, was dem anderen gefiel. Er zögerte noch einen Moment, hob dann aber den Kopf und berührte seine Spitze mit den Lippen, strich leicht darüber, ehe er seine Zunge hervor schnellen ließ und leicht an dem heißen Fleisch saugte. Soweit, so gut. Es war alles andere als schlecht, und er sah, dass es Uruha gefiel. Nur wollte er, dass es dem anderen mehr gefiel. Er wollte ihn zum Stöhnen und am besten um den Verstand bringen, so wie er es eben bei ihm getan hatte. Vorher aber zog Aoi sich ein Stück zurück und stützte sich auf den Unterarmen, weil er sonst bestimmt bald Nackenstarre bekommen hätte, ehe er sich wieder daran machte Uruha ein wenig mit den Lippen zu verwöhnen. Weil ihm alles offen stand und Uruha ihn seltsamerweise nicht einmal zu irgendetwas drängte, schloss er bald seine Lippen um ihn und saugte leicht an seinem Fleisch. Uruha hatte jetzt schon mit seiner Atmung zu tun, doch er blieb geduldig, vergrub lediglich eine Hand in seinem Schopf und ließ diese durch seine Haare gleiten. Aoi wurde immer mutiger, bewegte bald schon seinen Kopf etwas vor und zurück und saugte fester an ihm, sodass es nicht sehr lange dauerte, bis Uruha der Kopf in den Nacken kippte und er seinen Namen stöhnte. „Oh Gott, Aoi... Deine Lippen sind der Wahnsinn!“, keuchte er und sein Griff in Aois Haaren wurde etwas fester. Er schob Aois Kopf näher an sich. Natürlich wollte er mehr, alles andere hätte Aoi mehr als gewundert! Aber er fand Gefallen an dem Ganzen, also gab er nach und nahm ihn tiefer in sich auf, nur um noch fester an ihm zu saugen. Wie automatisch wanderten seine Hände an Uruhas Hintern und ohne dass er es wirklich mitbekam, schoben sich seine Finger zwischen seine Pobacken, was Uruha ein heftiges Keuchen entlockte. Aoi sah zu ihm auf und bemerkte erst, wo er seine Finger hatte, als Uruha nach hinten griff und seine Hand packte, aber nicht um sie dort wegzuziehen, sondern um Aois Finger selbst in sich zu schieben. Der Schwarzhaarige entließ ihn kurz aus seinem Mund und keuchte. Dieser Anblick war echt mehr als heiß! Aoi zögerte nicht lange, sondern begann den Finger in ihn zu stoßen, war dabei aber bei Weitem nicht so forsch wie Uruha eben bei ihm. Der sorgte nämlich schon selbst dafür, dass er bekam, was er wollte. Plötzlich drückte er Aois Kopf nach hinten ins Kissen, stützte sich über ihm ab und begann in seinen Mund zu stoßen. Die Augen des Schwarzhaarigen weiteten sich überrascht, doch er versucht entspannt zu bleiben, was ihm auch ganz gut gelang – nicht zuletzt auch, weil Uruha wirklich Rücksicht auf ihn nahm. Aoi schloss die Augen und ließ ihn gewähren, während er direkt noch einen zweiten Finger in Uruha zwängte und die Finger so in ihm krümmte, wie er es eben bei ihm getan hatte, doch er brauchte ein paar Anläufe um die Prostata des anderen zu finden, schlussendlich aber stöhnte auch er ungehalten und erstarrte sogar für ein paar Augenblicke. Aoi öffnete wieder seine Augen und sah zu ihm auf. Ihre Blicke trafen sich direkt und er konnte es regelrecht in Uruhas Augen lodern sehen. Wollte der Herr etwa mehr? Konnte er bekommen. Ohne weiter darüber nachzudenken, stieß er seine Finger fest zwischen Uruhas Backen und achtete peinlich genau darauf, dass er auch ja bei jedem Stoß seine Prostata traf. „Oh gottverdammt, Aoi!“, stöhnte der Brünette und presste sich tiefer in seinen Mund, lehnte sich dann nach hinten und begann sich gegen seine Finger zu bewegen. Dass es ihm so egal war, dass Aoi so gar nicht mehr an sein bestes Stück kam, erstaunte den Schwarzhaarigen doch sehr, aber scheinbar fand Uruha es jetzt geiler, sich von seinen Fingern ficken zu lassen und das nicht zu knapp. Er bewegte sich immer heftiger gegen ihn und bald hatte Aoi echt Probleme seine Finger in dem Winkel zu behalten. Ein Blick auf Uruhas Glied verriet ihm, dass der nicht mehr lange brauchen würde, also löste er eine Hand von seinem Hintern und schloss sie stattdessen um das prall geschwollene heiße Fleisch vor seinem Gesicht, das sich so wunderbar in seiner Hand anfühlte, dass er gar nicht anders konnte als ihn fest zu massieren und dabei immer wieder über seine vor Geilheit schon ganz nasse Eichel zu reiben. Er fand so sehr Gefallen daran, dass er gar nicht mitbekam, wie schnell er Uruha auf den Höhepunkt zu trieb, dass er den Moment verpasste und plötzlich einfach nur sein Sperma im Gesicht hatte. Sofort hielt er seine Hände still, Uruha aber bewegte sich noch weiter, kam nur langsam zur Ruhe und hielt schließlich auch inne. Ein mehr als zufriedener Ausdruck lag auf seinem Gesicht, als er die Augen öffnete. Als er dann aber Aoi ansah, grinste er breit und beugte sich zu ihm vor. „Weiß steht dir echt gut.“, sagte er leise, ehe er sein Glied umfasste und mit der Spitze leicht auf Aois Wange rumdrückte. Der Schwarzhaarige verdrehte die Augen. „Und du hast offensichtlich noch lange nicht genug, mh?“ Mehr als ein leises Lachen bekam er nicht als Antwort, dann drückte Uruha mit seinem Glied gegen Aois Lippen, der kurz zögerte, den Mund dann aber öffnete und ihm wieder Einlass gewährte. Uruha wollte nicht viel, also lutschte Aoi nur ein wenig an seiner Spitze herum, bis er wieder sauber war, aber anstatt sich dann wieder zurückzuziehen, genoss er Aois Liebkosungen noch ein bisschen. Natürlich war das auch sehr von Vorteil, dass er so gar keine Gelegenheit hatte überhaupt wieder zu erschlaffen. Allzeit bereit. Als er irgendwann genug hatte, stieg Uruha von ihm runter und betrachtete ihn ausgiebig. Aoi blieb liegen und sah gespannt zu ihm. Uruha ließ sich Zeit, schwang sich aber irgendwann auf seinen Schoß und stützte sich über ihm ab. Er kam seinem Gesicht mit dem eigenen verdammt nahe und er sah so verdammt heiß aus, dass Aoi schon wieder ganz anders wurde – mal ganz davon ab, dass Uruha leicht auf seinem Schritt herum rutschte, sich selbst aber gar nichts anmerken ließ. „Wie hättest du's denn gern?“, schnurrte er nahe an seinen Lippen und wandte den Blick nicht eine Sekunde von ihm ab. „Von Hinten? Im Stehen? Oder...“ Er kam seinem Gesicht noch näher, beinahe berührten sich ihre Nasenspitzen. „...vielleicht ganz normal in Missionarsstellung?“ Aoi schluckte. Es war eine ganz einfache Frage, doch er wusste keine Antwort darauf. Wenn er ehrlich war, hätte gerne alles gehabt, aber das behielt er lieber für sich, sonst würde Uruha ihm seine Wünsche noch erfüllen und er morgen nicht aus dem Bett kommen, weil er so fertig war. Außerdem fiel es ihm schwer sich auf's Sprechen zu konzentrieren, wenn Uruha mit seinem heißen Hintern die ganze Zeit auf seinem besten Stück herum rutschte. „Wie wär's denn, wenn du mich reitest?“, fragte er leise und auch eher aus Spaß, aber Uruha dachte ernsthaft darüber nach. Dann grinste er, nippte kurz an seiner Unterlippe, nur um sich dann wirklich zu erheben und auf Aois Mitte nieder zu lassen, und zwar so langsam, dass der zugucken konnte, wie Uruha ihn immer tiefer in sich aufnahm. Es war ein himmlisches Gefühl allein in ihm zu sein – wenn er gleich loslegte, würde Aoi bestimmt wahnsinnig werden! Bis dahin würde es wohl aber noch ein paar Augenblicke dauern, denn gerade hatte Uruha sein Gesicht leicht verzogen und versuchte sich daran zu gewöhnen. „Idiot!“, schimpfte Aoi. „Ich hab Gleitgel da...“ Uruha sah ihn nur an und grinste leicht, kniete sich über ihn und begann dann auch schon seinen hübschen Hintern auf ihm zu bewegen. Es war ein Wahnsinnsanblick, aber gerade hatte Aoi das Bedürfnis nach Nähe, also packte er den anderen am Handgelenk und zog ihn zu sich, sodass Uruha einfach auf ihn kippte. Noch ehe der Brünette etwas sagen konnte, hatte er Aois Lippen auf den seinen, und er zögerte nicht eine Sekunde den Kuss zu erwidern. Uruha ließ es ruhig angehen, doch Aoi wusste mittlerweile, dass er nicht auf Kuschelsex stand, also half er mal nach, legte seine Hände an Uruhas Pobacken und stieß in ihn – damit hatte der Brünette wohl nicht gerechnet, denn er stöhnte laut auf und sah ihn beinahe geschockt an, was Aoi zum Grinsen brachte. Er zog ihn einfach wieder zu sich und nahm den Kuss wieder auf, während er jedoch in ihn stieß, wurde es immer schwieriger, diesen aufrecht zu halten, denn diese wahnsinnige Enge, in die er sich da trieb, raubte ihm schon bald den Atem. Er wollte den Kuss lösen, doch jetzt war es Uruha, der den aufrecht hielt. Der Brünette legte sogar beide Hände an seine Wangen um ihn auch ja daran zu hindern sich von seinen Lippen zu entfernen. Aoi keuchte heftig gegen seine Lippen und hielt in seinen Bewegungen inne, aber selbst jetzt ließ Uruha sich nicht beirren und war weiter nur mit seinen Lippen beschäftigt. Er war jetzt schon vollkommen atemlos – wie sollte er es Uruha da noch vernünftig besorgen? Ein halbwegs frustriertes Stöhnen verließ Aois Lippen, ehe er mit beiden Händen Uruhas Pobacken packte und spreizte, und sich im nächsten Moment tief und fest in ihn trieb, sodass der Brünette den Kuss dann doch lösen musste. Aoi nutzte diese kleine Pause um Luft zu holen, aber jetzt hatte er Geschmack an diesen Lippen bekommen und wollte sie am besten gar nicht mehr missen, also streckte er seinen Hals und presste seine Lippen nur wieder auf Uruhas, der ihm keuchend entgegen kam, eine Hand aber doch von ihm löste und die zwischen sie beide schob um sich selbst anzufassen. Am liebsten hätte Aoi seine Hand da sofort wieder weggenommen – er wollte noch nicht, dass das hier ein Ende fand – aber dann hätte er aufhören müssen und das erschien ihm gerade unmöglich. Uruha fühlte sich so wundervoll an, wie hätte er jetzt aufhören sollen? Er besaß zwar einiges an Selbstbeherrschung, aber nicht jetzt. Nicht, wenn er gerade wunderbaren Sex mit Uruha hatte! „Oh verdammt, Uruha...“, flüsterte er gegen die Lippen des anderen, der sich jetzt endgültig von seinen Lippen löste und den Kopf an seiner Schulter ablegte. Auch wenn er das Gesicht abgewandt hatte, konnte Aoi sehen, wie sehr er das Gesicht verzogen hatte. Ein Wimmern kam über seine Lippen und beinahe im gleichen Moment wurde Uruha so verdammt eng um ihn herum, dass es sich als ziemlich schwer gestaltete das hier weiter zu führen, doch Aoi riss sich zusammen, krallte seine Finger in Uruhas Pobacken und rammelte ihn so heftig, dass ihm selbst aus Luftmangel beinahe schwarz vor Augen wurde. Uruha gab gar keine Laute mehr von sich, er wurde plötzlich nur so verdammt eng, dass Aoi total eingekerkert wurde und er gar keine andere Chance hatte als in ihm zu kommen. Erst dann gab Uruha noch ein Wimmern von sich und entlud sich über ihre Bäuche. Aoi drückte den anderen auf sich und schlang die Arme um ihn. Uruha blieb reglos liegen; Aoi konnte nur seine unregelmäßige Atmung hören. Hatten sie heute Rollen getauscht? Noch nie hatte er Uruha so fertig gesehen, auch nicht nach ein paar heißen Nummern – dann erst recht nicht. Das gerade überraschte ihn, doch es störte ihn nicht im geringsten. Es war eine neue Seite an Uruha und irgendwie gefiel es ihm sogar, dass der stolze Brünette auch mal schwächelte. Es dauerte noch eine Weile, bis Uruha sich wieder rührte, aber auch da krabbelte er nur von ihm runter und ließ sich neben ihn fallen. Er landete auf dem Bauch, drehte den Kopf aber von Aoi weg, sodass der nur die durchwühlten Haare des anderen betrachten konnte. Aoi seufzte leise, rutschte aber ein kleines bisschen näher an den anderen heran und strich leicht über seine Haare. „Ich glaub, ein bisschen Schlaf wäre doch ganz gut.“, sagte er leise, auch wenn er sicher noch eine Runde geschafft hätte, aber man musste es ja nicht übertreiben. Er wusste nicht, wie Uruha mit dieser Situation umgehen würde, denn der Brünette zeigte sonst sich nie so fertig. Selbst nach ihren Auftritten hatte er immer noch ein Grinsen auf den Lippen und konnte sich schon wieder eine Zigarette anstecken, solange der Rest noch keuchend auf dem Boden lag. Eigentlich hatte Aoi damit gerechnet, dass er wieder derjenige war, dem total fertig einfach nur noch die Augen zufallen würden, doch so ging es heute offensichtlich Uruha. Seine Atmung wurde langsam ruhiger und weder rührte er sich noch einmal, noch sagte er etwas. Er musste eingeschlafen sein, also schloss Aoi auch seine Augen und erst jetzt, da sein Körper zur Ruhe kam, merkte er, wie anstrengend dieser Tag und vor allem diese Nacht gewesen waren. Als Aoi das nächste Mal die Augen öffnete, wurde es draußen schon hell. Er streckte sich und gähnte, dann schloss er die Augen schon wieder, drehte sich auf die andere Seite und wollte seinen Arm um Uruha legen, doch der war nicht neben ihm. Verwirrt öffnete er die Augen und sah auf die Stelle, wo Uruha vorhin noch gelegen hatte. Er ließ die Hand über das zerwühlte Laken gleiten. Es war noch warm. Uruha aber war weg. ___________________________ Meine musikalische Begleitung während des ganzen Kapitels :) https://www.facebook.com/wassbass/app_178091127385 Kapitel 9: ----------- Verzeiht mir die lange Pause, ich war einfach ziemlich demotiviert. Kann ja nur noch besser werden! ;) __________________________ Verwirrt blickte Aoi sich in seinem Schlafzimmer um. Es herrschte totales Chaos und er war sich nicht sicher, ob das nur an ihren überall herumliegenden Klamotten lag, oder an der Tatsache, dass Mai vorher hier gewesen war und versuchte hatte ihre persönliche Note reinzubringen. Aoi seufzte, dann glitt sein Blick wieder zu Uruhas Hose, die lieblos neben die Tür geworfen worden war. Also war Uruha noch hier! Er musste noch da sein, schließlich würde er nie im Leben nackt rausgehen, und schon gar nicht in Klamotten, die ihm nicht gehörten. Das tat er nicht mal, wenn er total betrunken war. Was seine Sachen anging, war Uruha sehr eigenwillig und eitel, aber das konnte ja jetzt nur von Vorteil sein. Aoi schlug die Bettdecke zurück und stand auf. Er streckte sich um seine müden Knochen wieder zu beleben; dabei fiel sein Blick auf die Bettdecke und er verzog angewidert das Gesicht – hatten sie wirklich so eine Sauerei veranstaltet? Ohne weiter darüber nachzudenken, zog er das Bettzeug ab und schmiss es direkt in die Waschmaschine. Im Schleudergang bei 90Grad würden selbst die härtesten Spermaflecken aufgeben müssen, hoffte er zumindest. Eine Weile stand er einfach nur vor der Waschmaschine und überlegte, wie er Uruha jetzt gegenübertreten sollte. Sie waren seit Jahren Freunde, eigentlich sollte das doch nicht so schwer sein! In letzter Zeit hatte das ja auch irgendwie geklappt, auch wenn er da derjenige gewesen war, der total überfordert war. Er hoffte, dass er das jetzt überwunden hatte und einfach nur normal mit Uruha umgehen konnte. Doch was war schon normal? Zwei Männer, die nach jahrelanger Freundschaft einfach mal dazu übergingen miteinander ins Bett zu steigen, sicher nicht. Doch das störte Aoi nicht. Er war noch nie wirklich normal gewesen und wollte das auch gar nicht sein. Er wollte nur, dass das alles ihre Freundschaft nicht kaputtmachte, sondern vielleicht noch mehr darauf machte. Er zuckte zusammen. Wollte er wirklich, dass mehr daraus wurde? Konnte er sich wirklich vorstellen, nur mit Uruha das Bett zu teilen? Ja, das konnte er definitiv. Aber konnte er sich auch mehr vorstellen? Dass sie Zärtlichkeiten austauschten, Gefühle füreinander hatten und auf Pärchen machten? Aoi drehte sich um und ging ins Schlafzimmer zurück. Er zog sich frische Sachen an und bezog dann das Bett neu. Dann machte er das Fenster auf um diesen Puffgeruch aus dem Zimmer zu bekommen, und blieb dort eine Weile stehen. Wollte er mehr? Er wusste es nicht, und ehrlich gesagt hatte er auch keine Lust darüber jetzt stundenlang nachzudenken. Alles, was er mit Uruha erlebt hatte, war toll gewesen, auch die letzte Nacht. Vor allem die letzte Nacht! Auch wenn der Brünette irgendwie anders gewesen war. Warum hatte er sich anfangs so geziert? Er hatte Mai vor seinen Augen vor die Tür gesetzt. Nicht wegen ihm, sondern weil er sowieso keinen Nerv mehr für dieses Weibsbild hatte. Aber er hatte es getan und die Nacht mit ihm verbracht. War es das? Ging Uruha vielleicht sogar davon aus, dass Aoi sich in ihn verknallt hatte, und hatte deshalb nicht gewollt? Aoi seufzte schwer. Er drehte sich um und zuckte zusammen, als er Uruha in der Tür stehen sah. Sein Herz raste. Wie lange stand der andere schon da und hatte ihn beobachtet? Allzu lange konnte das ja nicht sein, immerhin war Aoi selbst noch nicht lange auf den Beinen. „Hey...“, sagte er ein wenig unsicher. Als Uruha gar nicht reagierte und ihn einfach nur weiter ansah, wurde ihm irgendwie mulmig. Hatte ihm die letzte Nacht die Sprache verschlagen? Oder wollte er gleich eine riesige Bombe platzen lassen? Aoi runzelte die Stirn und überlegte, ob er zu ihm gehen sollte, doch die Entscheidung nahm Uruha ihm ab, als er die Tür hinter sich schloss und auf ihn zu kam. Dass er noch immer nackt war, bemerkte Aoi erst jetzt. Ebenso wie die ganzen Knutschflecke, die wohl er an dem schlanken Hals des Brünetten hinterlassen hatte. Er schluckte und versuchte angestrengt nicht an die letzte Nacht zu denken, bevor er noch geil wurde. So wie Uruha gerade dreinschaute, zweifelte er nicht daran, dass sie heute keinen Sex mehr haben würden. Anstatt zu ihm zu kommen, machte der Brünette an seinem Bett Halt und ließ sich darauf nieder. Er verzog leicht das Gesicht, als er sich hinsetzte, gab jedoch keinen Ton von sich. Einige Minuten vergingen, in denen nichts geschah. Uruha saß einfach nur da und Aoi stand weiter am Fenster, gespannt darauf, was der Brünette auf dem Herzen hatte – denn das war definitiv der Fall. Er kannte Uruha mittlerweile gut genug um zu merken, wenn er sich unwohl fühlte. Irgendwann wurde es ihm zu dumm und er ging zu ihm, setzte sich neben ihn, hielt dabei jedoch einen Sicherheitsabstand ein, auch wenn er sich am liebsten auf Uruha gesetzt hätte. Wieder versuchte er diese Gedanken zu verdrängen, was aber gar nicht so leicht war, immerhin saß Uruha hier splitterfasernackt neben ihm! Und er roch so unheimlich verrucht nach Sex. Aoi erschauderte. Er wandte den Blick von seinem beinahe makellosen Körper und sah ihm ins Gesicht. Da Uruha immer noch schwieg und nicht den Anschein erweckte, dass er das allzu bald von selbst ändern wollte, erhob Aoi das Wort. „Das gestern...“ „Das war ein Fehler.“ Uruha fiel ihm ins Wort, einfach so. Er sah ihn nicht an, sondern starrte stur gerade aus, auf irgendeinem Fleck auf dem Fußboden. „Ein riesengroßer sogar...“ Aois Brauen wanderten nach oben. Hatte Uruha das gerade wirklich gesagt? War das sein ernst? Der Schwarzhaarige versuchte das nüchtern zu sehen. „Warum?“, fragte er trocken, obwohl in seinem Innern gerade das reinste Chaos herrschte, immerhin war Uruha doch so scharf auf Sex mit ihm gewesen! Auch wenn er anfangs nicht gewusst hatte, wer er war. Das war aber auch egal! Er hatte ihn gewollt und er hatte ihn bekommen. War das jetzt das Problem? War ihm die letzte Nacht vielleicht schon wieder zu viel gewesen? Immerhin war er nicht der einzige, der wusste, dass Uruha nur selten zweimal den gleichen auserkor, um ihm im Bett Gesellschaft zu leisten. Und Aoi hatte das nun wie oft geschafft? Drei Mal? Es waren nur drei Nächte gewesen und doch hatte er so viele Sachen mit Uruha getan, dass es ihm vorkam, als trieben sie es schon wochen- oder gar monatelang miteinander. Er wunderte sich selbst darüber, wie schnell so etwas zur Gewohnheit, ja beinahe zur Selbstverständlichkeit werden konnte. Uruha brauchte wieder eine Weile, bis er etwas sagte. Er sah kurz zu dem Schwarzhaarigen und verzog gequält das Gesicht, dann wandte er den Blick wieder ab. Zu mehr war er wohl nicht in der Lage. „Es war einfach falsch. Wir hätten schon...“ Er stockte. „Ich hätte mich dazu schon nicht mehr hinreißen lassen dürfen, als ich gesehen hab, mit wem ich es da wirklich treibe. … Ich bin extra immer in irgendwelche Clubs gegangen, damit genau so was nicht passiert.“ „Damit was nicht passiert?“ Aoi runzelte die Stirn. „Was ist dein Problem? Wir hatten doch nur Spaß miteinander. Keiner weiß davon. Was soll schon passieren?“ „Mai weiß davon.“ Aoi seufzte schwer. „Mai? Ist sie das Problem? Ich hab dir doch gestern schon gesagt, warum-“ „Du hättest sie nicht rausschmeißen dürfen. Sie war gut für dich. Sie war gut für mich.“ Aoi lehnte sich zurück. Was sollte das? War Uruha noch ganz bei Trost? Merkte er überhaupt, was er da redetete? „Warum war sie gut für dich?“ „Sie war deine Freundin, Aoi! Das hättest du nicht machen dürfen.“ „Du hast meine Frage nicht beantwortet.“ „Du warst in festen Händen.“ Es war als redete er mit sich selbst. „Uruha?“ Aoi packte ihn am Handgelenk. Es tat ihm fast schon leid, als Uruha zusammenzuckte, doch wenigstens sah er ihn jetzt an. Wenigstens das. Sein Blick aber war unstetig, beinahe panisch huschten seine Augen hin und her. Als er Anstalten machte, den Arm zurückzuziehen, hielt Aoi ihn nur noch fester. „Du weichst mir aus. Warum war Mai gut für dich? Weil ich da vergeben war? Weil nicht auch nur ansatzweise die Chance bestand, dass wir Sex haben?“ Er schnaubte. „Wenn du das glaubst, bitte. Ich weiß schon seit Monaten, dass Mai sich nicht nur von mir aushalten gelassen hat. Sie hatte noch genügend andere nebenbei und ich war nur zum Angeben da. Uruha, früher oder später wäre ich mal in so einen Club gegangen, auch wenn Mai noch hier wäre. Ich will das schon so lange.“ Wieder schwieg der Brünette, und er wandte auch den Blick erneut ab, sah einfach nur auf Aois Hand, die ihn festhielt, als würde sie dadurch wie von Zauberhand verschwinden. Aoi folgte seinem Blick und es dauerte nicht lange, bis seine Augen etwas ganz anderes fixierten. „Gott, kannst du dir nicht endlich was anziehen?“ Als Uruha Anstalten machte aufzustehen, ließ Aoi ihn los und er wandte sich von ihm ab. Uruha so hilflos zu sehen, wie er es gerade war, machte ihn total wuschig. Aoi fand das selbst nicht ganz normal, um nicht zu sagen ziemlich krank, aber was machte es schon? Uruha war eben ein sehr heißer Typ und da hatte er schon immer gerne hingesehen – wie sollte er jetzt wegsehen können, wenn er nackt vor ihm saß? Tatsächlich rührte sich der Brünette und zog sich langsam an. Es schien ihn nicht zu stören, dass seine Sachen stanken und zumindest seine Unterwäsche wohl auch nicht mehr so ganz sauber war. Oder aber er bemerkte es gar nicht. Aoi seufzte. Er versuchte sich zu erinnern, wie es gestern dazu gekommen war. Uruha hatte vor seiner Tür gestanden, mitten in der Nacht. Sie hatten geredet und plötzlich war der andere über ihn hergefallen. Oder so. Er konnte sich nur noch vage daran erinnern, er war einfach viel zu aufgeregt gewesen. Eines wusste er jedoch ganz sicher: Uruha hatte Alkohol getrunken. „Bereust du's? Weil du betrunken warst?“ Ruckartig wandte Uruha ihm den Kopf zu und sah ihn geschockt an. Warum schockierte ihn das so? Aoi wurde aus ihm einfach nicht schlau. „Ich bereue nichts von dem, was wir gemacht haben. Rein gar nichts!“ Aoi glaubte sich verhört zu haben. „Häh?“ Uruhas schmale Augenbrauen zogen sich zusammen. „Ich war nicht betrunken. Ich hatte vorher nur ein paar Drinks um... um mir Mut anzutrinken.“ Beinahe hätte Aoi gelacht. Er schaffte es sich auf ein Schnauben zu beschränken. „Seit wann brauchst du denn so was, mh? Sonst klappt doch auch alles immer ohne Alkohol. Auch wenn du gerne trinkst, brauchen tust du nicht einen Tropfen. Was hab ich dir getan, dass du Angst hast zu mir zu kommen?“ Die Schultern des Brünetten sackten nach unten. Er ließ sich wieder auf dem Bett nieder. Anstatt aber zu antworten, pulte er sich an den Fingern herum. Aoi wartete ein bisschen ab, aber schließlich verdrehte er die Augen und setzte sich auch wieder hin. Er zögerte, rutschte dann aber nahe an Uruha heran und legte seine Hand auf Uruhas, sodass er sie stillhielt. „Was hab ich dir getan?“ Das war so eine einfache Frage – warum konnte Uruha ihm darauf keine Antwort geben? Als er wieder keine Antwort bekam, lehnte er sich an den Brünetten. Noch nie hatte er Uruha so erlebt. Was ihn wohl störte? Wenn er nicht von selbst damit herausrückte, würde er eben so lange raten, bis er die Antwort hatte. „Hat dir nicht gefallen, dass ich gestern mal den Ton angegeben hab?“ Keine Reaktion. „Willst du nicht immer nur mit mir ins Bett?“ Uruha schüttelte ganz leicht den Kopf. Na wenigstens etwas. Wobei er sich die Frage auch hätte sparen können, denn er wusste genau, dass Uruha direkt in der Nacht nach ihrem ersten Abenteuer jemand anderes aufgegabelt hatte. Das hatte ihn gestört und störe ihn auch immer noch, aber er würde ihm nie einen Vorwurf daraus machen. Außerdem hatte der Brünette da noch gar nicht gewusst, wem er da so wunderbar einen geblasen hatte. „Hast du Angst, dass sich daraus mehr entwickelt?“ Schlagartig verspannte er sich. Volltreffer. „Okay... Und warum? Bisher war es doch nur Sex. Wir können doch weiter Freunde sein und ab und zu Sex haben. Wo ist da das Problem?“ Ab und zu. Aoi bereute diese Worte fast augenblicklich. Er wusste zwar nicht wie Uruha das sah, weil der Ochse den Mund nicht aufmachte, aber er hatte nichts dagegen, wenn sie öfter Sex miteinander hatten. Es gefiel ihm mit Uruha und er war noch nie jemand gewesen, der einfach in eine Bar ging und jemanden aufriss. Ein paar Mal war das sicher schon passiert, aber er war dann doch eher ein Beziehungstyp; Mai war da das beste Beispiel gewesen. Er schluckte. Jetzt konnte er verstehen, worum es Uruha ging. Zumindest glaubte er zu wissen, was dem anderen Sorgen machte. „Du musst keine Angst haben, dass ich mehr will. Ich weiß, dass das nur Sex ist. Ich werde dir da bestimmt keinen Strich draus drehen. Ich werd' mich schon nicht in dich verknallen, also können wir ruhig weiter...“ Uruha schob ihn von sich und stand auf. „...machen...“ Aoi blinzelte ihn verwirrt an. Hatte er jetzt was Falsches gesagt? „Uruha?“ Der Brünette atmete tief durch und ballte die Hände zu Fäusten, doch trotzdem sah Aoi, dass sie zitterten. Verdammt, was war denn jetzt los? Ein paar Momente stand Uruha einfach nur da, dann sah er ihn an und zwar so direkt, dass Aoi ganz anders wurde. „Schon mal daran gedacht, dass du gar nicht das Problem bist?“ Er sprach so leise, dass Aoi beinahe nicht mitbekommen hätte, wie sehr seine Stimme zitterte. Er kam sich vor wie im falschen Film. War er doch auf dem Holzweg gewesen? „Uruha, was ist denn los?“ Er stand auch auf und stellte sich vor ihn. Er wollte nicht, dass er sich wieder wegdrehte, also hielt er ihn fest, doch der Brünette schlug seine Hand sofort weg und das mit solcher Wucht, dass Aoi einen Schritt nach hinten taumelte. „Was los ist? Du willst wirklich wissen, was los ist?“ Aoi schluckte, dann nickte er. „Natürlich...“ Uruha atmete tief durch, dann sah er ihn ernst an. „Ich habe keine Angst davor, dass du irgendwann mehr willst. Dass das irgendwie.. normal wird, dass wir miteinander schlafen. Ich bange auch nicht um unsere Freundschaft. Aoi, wir haben schon so viel zusammen durchgemacht – warum sollten ein paar Orgasmen so eine tolle Freundschaft kaputt machen? Ich mache mir keine Sorgen um dich, weil du Single bist. Mai war eine blöde Schlampe – es wurde Zeit, dass du die los wirst! „ Er legte eine Pause ein und sah Aoi unentwegt an, der seinen Blick erwiderte. Je länger aber Stille herrschte, desto neugieriger und ungeduldiger wurde er. Am liebsten hätte er nachgebohrt, doch er ließ Uruha Zeit. Die brauchte er ja ganz offensichtlich. „Schon mal auf die Idee gekommen, dass ich genau das alles will?“ Wieder sprach er so leise, dass Aoi es gerade so verstand. „Was?“, fragte er. Jetzt war er vollends verwirrt. „Wenn du das alles willst, wo liegt dann das Problem?“ Wenn Uruha Sex mit ihm wollte, konnte er den gerne bekommen. Aoi war alles andere als abgeneigt. Uruha schüttelte den Kopf und seufzte dann. Er ließ den Kopf hängen, sodass seine Haare ihm ins Gesicht fielen und Aoi sein Gesicht kaum noch sehen konnte. „Lass gut sein, Aoi. Es ist besser, wenn alles bleibt, wie es war. Wir werden sowas wie letzte Nacht nicht wiederholen... Dann ist alles wieder gut.“ Er tat ein paar Schritte Richtung Tür, stockte aber noch einmal, als er die erreicht hatte. Es schien, als wartete er auf irgendetwas. Da das ganz offensichtlich ausblieb, straffte er die Schultern und öffnete die Tür. „Mach's gut, Aoi.“, sagte er leise, dann verschwand er. Und Aoi sah ihm total verwirrt hinterher. Was hatte das denn zu bedeuten? Wieso verabschiedete Uruha sich so merkwürdig von ihm? Er hatte doch selbst gesagt, dass er das alles wollte. Oder war das nur eine hypothetische Frage gewesen? Und wieso hatte er sich überhaupt so komisch benommen? Aoi verstand die Welt nicht mehr. Noch nie, wirklich noch nie, hatte er den Brünetten so erlebt. Und wenn er ehrlich war, hätte er auf diese Erfahrung auch verzichten können. Er stand auf und ging zum Fenster. Uruha hätte doch ruhig da bleiben können. Er hätte ihm doch ruhig sagen können, was los war. Für so was waren Freunde doch schließlich da. Wenn Uruha sich so zierte mit ihm zu reden, musste das schon einen triftigen Grund haben, denn normalerweise konnten sie wirklich über alles reden. Nur Uruhas Bettgeschichten hatten sie dabei immer ausgelassen, weil es Aoi nie interessiert hatte. Früher. Jetzt war er selbst eine von Uruhas Bettgeschichten und er wollte, dass das auch so blieb. Uruha schien da allerdings etwas gegen zu haben. Warum auch immer. Aoi lehnte sich an den Fensterrahmen und sah hinaus. Sah, wie Uruha aus dem Haus kam, sich umsah, und dann losging. Er hatte das Haus schon hinter sich gelassen, als er stehen blieb und sich umdrehte. Er sah zu Aois Wohnung hinauf. Der Schwarzhaarige war sich nicht sicher, ob er ihn ansah, oder einfach nur zu Wohnung. Wahrscheinlich letzteres, denn er war einfach schon zu weit weg um ihm im Fenster erkennen zu können. Uruha verharrte ein paar Momente still, dann drehte er sich um und verschwand schon bald aus seinem Sichtfeld. Und sowie Uruha verschwunden war, fiel es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen. Er hatte auf etwas gewartet. Auf ihn. Er hatte gewartet und gehofft, dass Aoi ihm hinterher eilte, ihn aufhielt. Er hatte alle Hoffnung in ihn gesetzt und war enttäuscht worden. Aoi hatte ihn enttäuscht. Nicht umsonst war sein “Mach's gut.“ so merkwürdig gewesen, so endgültig. Er hatte sich von ihm als Liebhaber verabschiedet, weil er das nicht mehr wollte. Nein, er konnte nicht mehr. Und vielleicht hatte er sich sogar von ihrer Freundschaft verabschiedet. Zwar hatte er zuvor etwas anderes gesagt, doch Aoi war sich nicht sicher, ob er dem Glauben schenken konnte. Nie hätte er gedacht, dass Uruha mal mehr wollte als bloßen Sex, dass er wirklich jemanden in sein Herz schließen konnte. Und nun war ausgerechnet er derjenige, in den Uruha sich verknallt hatte. Der sonst so starke und selbstverliebte Uruha. Und Aoi war so töricht gewesen zu glauben, dass seine Worte ihn beruhigten, ihm vielleicht sogar Trost spendeten. Tatsächlich hatten sie ihn aber nur noch mehr verunsichert und schlussendlich auch verscheucht. Es war als hätten sie Rollen getauscht. Aoi fühlte sich in seiner alles andere als wohl. Und er war sich sicher, dass es Uruha noch schlimmer ging, schließlich war er derjenige, dem vor den Kopf gestoßen wurde. Er war derjenige, der sein Herz geöffnet und direkt enttäuscht worden war. Aoi fühlte sich schrecklich. Nicht er war eine von Uruhas Bettgeschichten gewesen, sondern Uruha seine. Und jetzt war ihre Freundschaft Geschichte. Einer seiner besten Freunde war verschwunden, und das im Grunde nur, weil er sich durchgesetzt hatte. Er hatte seine Freundin rausgeschmissen und sich vorgenommen, seine Neugierde zu befriedigen. Und das war dabei herausgekommen. Er hatte einem lieben Menschen nicht nur weh getan, sondern ihn auch noch verloren. Wenn er Pech hatte, für immer. Kapitel 10: ------------ Den ganzen Tag und auch noch die ganze Nacht lang zerbrach Aoi sich den Kopf darüber, wie er wieder gutmachen konnte, was er angerichtet hatte. Er lag stundenlang wach und grübelte, kam aber zu keinem Ergebnis. Er konnte nicht einfach wieder geradebiegen, was mit Uruha schief gelaufen war. Der Brünette hatte offensichtlich Gefühle für ihn, die weit über Freundschaft hinaus gingen, und er war zu blind gewesen, es zu sehen, zu töricht um auch nur daran zu denken. Aber wirklich noch nie hatte er Uruha über Gefühle reden hören, ständig ging es bei ihm nur um Spaß, um Sex, allenfalls noch um Leidenschaft, aber nie, wirklich nie um Liebe. Und dann kam er plötzlich mit so etwas. Aoi war total verwirrt und fragte sich, wie es dazu hatte kommen können, dass Uruha sich ausgerechnet in ihn verknallte. Und wie er das nicht hatte merken können. Wie lange hatte sein Freund wohl schon tiefgehende Gefühle für ihn, wie lange sah er in ihm schon mehr als bloß einen Freund? Mehr. Das wollte Aoi schon immer sein, aber nicht für einen Freund. Und bis vor ein paar Tagen hatte er noch nicht einen Gedanken daran verschwendet, dass es sogar jemand aus seinem näheren Umfeld sein könnte. Jetzt war es einer seiner besten Freunde. Schon lange wollte Aoi geliebt werden, wollte endlich mal eine richtige Beziehung führen – anders als die mit Mai, die nur auf Bequemlichkeit beruht hatte – und nun war es endlich zum Greifen nahe, da war er derjenige, der alles kaputt machte. Je länger Aoi in seinem Bett lag und über alles nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass er für all das bereit war, was Uruha sich wünschte. Er war bereit für eine Beziehung, auch wenn sie mit einem Mann war, mit einem so guten Freund. Ihm war schon immer egal gewesen, was andere von ihm dachten, und er mochte Uruha wirklich sehr. Er mochte es, wenn er ihn anfasste, seine Hände über seinen Körper glitten. Er mochte seine Nähe, seine Wärme, seine Küsse, sein Stöhnen. Wie pervers er reden konnte. Wie er ihn allein durch Worte schon so sehr anmachen konnte, dass ihm bald die Hose platzte. Nein, er mochte es nicht nur, er liebte es. Er liebte Uruha. Das wurde ihm jetzt erst richtig klar. Und erstaunlicher Weise war das okay für ihn. Es machte ihm keine Angst, schüchterte ihn nicht ein, keineswegs. Für ihn stand fest: Er wollte Uruha. Mit Haut und Haar. Und alles, was er tun müsste, um ihn zu bekommen, war ihm zu sagen, was ihm soeben klar geworden war, sonst nichts. So einfach war das. So einfach, dass er sich vornahm, Uruha am nächsten Tag direkt darauf anzusprechen. Er wollte mit ihm reden. Er musste mit ihm reden. Einfach nur reden, dann würde alles wieder gut werden. Aoi hatte sich so lange selbst gut zugeredet, dass er irgendwann eingeschlafen war und in so einen tiefen Schlaf abglitt, dass er glatt seinen Wecker überhörte. Als er irgendwann die Augen öffnete und zur Uhr sah, saß er sofort kerzengerade im Bett. Er hatte geradeso noch eine halbe Stunde Zeit, bis er in der PSC sein musste. Das hieß, dass er 10 Minuten hatte, um zu duschen und sich anzuziehen, dann musste er los. Aoi sprang auf und rannte ins Badezimmer. Er beeilte sich so sehr, dass er alles in 8 Minuten schaffte, trotzdem hetzte er aus seiner Wohnung, nur um dann in den morgendlichen Berufsverkehr zu kommen und fast doppelt so lange zur Arbeit zu brauchen wie normalerweise. Es nervte ihn. Wie konnte er so dumm sein und ausgerechnet diesen Weg nehmen? Er wusste doch, dass hier fast jeden Morgen Stau war. Und jetzt war er mittendrin. Super. Je länger er zwischen all den anderen Autos stand, desto mehr verfinsterte sich seine Miene. Am liebsten hätte er vor der Arbeit noch alles mit Uruha geklärt. Es würde ja nicht einmal lange dauern, ihm zu sagen, wie dumm er gestern gewesen war, und dass er sich jetzt über seine eigenen Gefühle im Klaren war. Er musste es einfach nur sagen. Dann wäre alles wieder gut. Wie vorher – nein. Besser als vorher. Über eine halbe Stunde stand Aoi noch im Stau und selbst danach ging es nur stockend voran. Alle waren genervt davon, aber er verstand einfach nicht, wie einige Leute so aggressiv werden konnte wie der alte Opa im Auto hinter ihm. Er hupte fast unentwegt und fluchte lautstark durch sein offenes Fenster, was Aoi so sehr nervte, dass er einfach Musik anmachte und laut aufdrehte, was diesen alten Sack offensichtlich nur noch mehr ärgerte, doch das war ihm egal. Er war zwar auch genervt, aber er würde keine Energie für so einen blöden Stau verschwenden. Es bleib ihm ja doch nichts anderes übrig, als abzuwarten. Er konnte sein Auto ja schlecht schultern und an allen anderen vorbei tragen. Bei diesem Gedanken musste er tatsächlich lachen. Irgendwann schaffte Aoi es doch zur PSC und beeilte sich in ihr Studio zu kommen, nur um dann vor verschlossenen Türen zu stehen. Er runzelte die Stirn und versuchte es erneut, doch die Tür war abgeschlossen. Aoi las das Schild auf der Tür, an dem eindeutig ihr Bandname stand. Wollten die Jungs ihm einen Streich spielen? Sehr lustig war das, wirklich. Er seufzte nur und mahnte sich zur Ruhe, schnappte sich sein Handy und beinahe hätte er aus Gewohnheit Uruha angerufen, konnte sich im letzten Moment aber noch daran hindern. Wenn er ihn jetzt einfach so anrief ohne die gestrigen Vorkommnisse zu klären, würde er bestimmt nicht abnehmen. Oder ihn einfach beleidigen und wieder auflegen. So war er eben, aber darauf konnte er jetzt gut und gerne verzichten, also wählte er Kais Nummer, der auch direkt nach dem ersten Klingeln ran ging. „Verdammt, Aoi! Wo bist du?“, keifte er durchs Telefon, noch ehe der Schwarzhaarige ihn auch nur begrüßen konnte. Er runzelte die Stirn. „Vor dem Studio, wo sollte ich sonst sein?“ Kai schwieg ein paar Momente, dann seufzte er. „Wir haben heute Interviews, du Idiot, den ganzen Tag.“ Aoi schluckte schwer. So etwas hatte er noch nie vergessen. Wieder herrschte ein paar Augenblicke Stille, dann sprach Kai weiter. „Das Interview jetzt wirst du eh verpassen, also fahr am besten gleich zum nächsten Termin. Aber bitte beeil dich!“ Er gab ihm noch die Adresse, dann legte er auf. Aoi seufzte schwer. Jetzt hatte er glatt ein schlechtes Gewissen. Mit hängenden Schultern kehrte er also zurück zu seinem Auto und machte sich auf den Weg durch die immer noch verdammt vollen Straßen, kam aber tatsächlich noch vor den anderen dort an. Er würde noch ein paar Minuten Ruhe haben, also holte er sich einen Kaffee und rauchte in aller Ruhe eine Zigarette vor dem Hintereingang, durch den gleich seine Kollegen kommen würden. Wieder musste er an Uruha denken und daran, wie er gleich am besten anfangen sollte. Eine Entschuldigung musste da wohl auch drin sein. Aber er würde jetzt mit ihm reden. Und er musste aufpassen, dass der Brünette sich nicht irgendwie an ihm vorbei schlich. Es dauerte nicht mehr lange, bis der weiße Van vorgefahren kam und die Türen sich öffneten. Als erste stiegen Ruki und Reita aus, die ihn sofort begrüßten, doch Aoi hatte nur ein müdes Nicken für beide übrig. Seine Augen lagen auf Uruha, der noch im Auto saß und sehr angestrengt auf sein Handy starrte. Aoi wollte zu ihm gehen, damit sie kurz reden konnten, doch plötzlich stand Kai vor ihm und hatte diese sehr tiefe steile Stirnfalte. Oh oh, das bedeutete nichts Gutes. Aoi erhaschte noch einen Blick auf Uruha, der jetzt auch zu ihnen beiden sah, doch mehr war nicht drin, denn da fing Kai auch schon mit seiner Standpauke an. „Kannst du mir mal erklären, wie du vergessen konntest, dass wir heute diesen Interviewmarathon vor uns haben? Wir haben da doch vorgestern noch ausgiebig drüber gesprochen. Und hättest du mal deine Emails gecheckt, hättest du es auch gar nicht vergessen können, denn ich hab euch allen gestern noch ein paar Mal geschrieben und wirklich jedes Mal noch an heute erinnert!“ Aoi war irgendwie nicht so ganz aufnahmefähig und sah ihn nur an. In Gedanken war er die ganze Zeit bei Uruha, der jetzt auch aus dem Van ausstieg und sich streckte. Er musste Kai schnell abwimmeln und sich Uruha schnappen, bevor es zu spät war! „Tut mir leid.“, sagte er also nur ohne Umschweife und sah Kai an. „Ich hab's echt einfach vergessen... Hatte 'ne kurze Nacht und heute morgen war stressig.“ Plötzlich veränderte sich etwas in Kais Blick. Er seufzte tief und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ist kein Weltuntergang. Du hast nur ein Interview verpasst, aber sieh zu, dass das nicht nochmal vorkommt, auch wenn du privat grade...“ Er seufzte wieder und druckste ein bisschen rum. „Tut mir leid, das mit dir und Mai.“ Aoi zog die Brauen zusammen und musste wirklich ein paar Augenblicke überlegen um mitzubekommen, was sein Gegenüber meinte. Und dann dämmerte es langsam. Mai. Niemand außer ihm selbst und mittlerweile Uruha wusste, dass das mit ihr gar nicht so ernst gewesen war und er viel mehr erleichtert war als alles andere, aber das war auch gut so. So konnte er die Trennung von ihr ganz gut als Ausrede benutzen, denn er war ja verwirrt und niedergeschlagen, aber nicht wegen Mai, sondern wegen Uruha. Zu dem zuckte sein Blick jetzt auch – oder dahin, wo der andere bis eben gewesen war, nämlich am Auto. Die Türen waren jetzt allerdings zu. Beinahe panisch huschte sein Blick umher und suchte die Umgebung ab. Beiläufig nickte er und murmelte ein „Danke.“, dann drehte er sich um, aber Uruha war nirgends zu sehen. Ganz gegen seine Gewohnheit war er wohl ohne Zigarette rein gegangen. Aoi seufzte. Und wandte sich wieder Kai zu. „Danke.“, wiederholte er und wusste nicht recht, ob er sich ein Lächeln abringen sollte, oder besser nicht, also ließ er es bleiben. „Wird schon alles wieder...“ Kai nickte, ließ ihn dann aber nicht in Ruhe, sondern legte den Arm um ihn und ging so mit ihm nach drinnen. Am liebsten hätte Aoi ihn abgeschüttelt um endlich mit Uruha zu reden, aber er wusste, dass Kai es nur gut meinte. Er war eben die Bandmama und machte sich immer Sorgen um alle, vor allem wenn so etwas vermeintlich dramatisches passierte. „Wenn du reden willst, Aoi, sag einfach Bescheid. Okay?“ Aoi nickte und bedankte sich erneut, blieb ansonsten aber still. Kai führte ihn in den Interviewraum, den er sofort nach dem brünetten Gitarristen absuchte, aber er konnte ihn nirgends sehen. Versteckte Uruha sich etwa vor ihm? Was sollte das? Sie waren doch nicht im Kindergarten! Aoi gab es für' erste auf, denn Kai wurde er so bald sicher nicht wieder los. Der würde jetzt versuchen ihn abzulenken und zum Lachen zu bringen, solange er nicht von selbst redete. So war er eben. Er hatte zwar auf alles andere mehr Lust als auf diese Ablenkungsversuche, sagte aber nichts und ließ es über sich ergehen. Uruha betrat den Raum erst wieder, als der Moderator reinkam; da blieb dann leider keine Zeit mehr zum Reden. Aoi war genervt und irgendwie auch enttäuscht, dass der andere ihm so aus dem Weg ging, aber er sah bald ein, dass es ein törichter Fehler gewesen war etwas anderes zu erwarten. Uruha hatte sich nicht umsonst von ihm verabschiedet. Er wollte mit ihm abschließen, vielleicht hatte er das auch schon längst getan, aber er wollte wenigstens mit ihm reden und ihm alles erklären. Es war nur ziemlich dumm, dass Uruha sehr darauf bedacht war nie mit ihm allein zu sein. An diesem Tag brauchte er sich nicht mal sonderlich dafür anstrengen, denn alles artete in puren Stress aus, sodass Aoi irgendwann einfach vergaß, dass er sich erklären wollte, und als er am späten Abend endlich wieder Gelegenheit dazu gehabt hätte, war Uruha schon verschwunden, bevor er überhaupt wieder daran dachte. Auch die nächsten Tage war es nahezu unmöglich den anderen mal allein zu erwischen. Ständig war er in Gesellschaft oder sie waren so sehr im Stress, dass Aoi nicht eine einzige Gelegenheit hatte, sich den Brünetten zu schnappen und ihn zum Reden zu zwingen. Irgendwann gab Aoi es auf und ließ es bleiben. Das alles hatte ja doch keinen Sinn, solange Uruha sich zwanghaft vor ihm versteckte oder immer mit irgendjemandem redete, nur um nicht Gefahr zu laufen, dass Aoi ein Gespräch begann. Das merkte auch Uruha und er wurde unvorsichtig. Er wiegte sich in Sicherheit und genau das nutze Aoi ein paar Tage später aus, als Uruha gerade alleine in der Garderobe war. Sie würden in wenigen Minuten ein Konzert spielen, aber wenn sich Aoi eine so gute Gelegenheit bot, wie sollte er sie nicht ausnutzen?! Eigentlich war er auf dem Weg nach draußen gewesen um noch einmal einen klaren Kopf zu bekommen, doch als er an der Garderobe vorbeiging, bemerkte er ihn im Vorbeigehen. Uruha stand einfach nur da und starrte irgendeinen Fleck auf dem Boden an, offenbar war er total in Gedanken versunken. Aoi zögerte nicht lange und ging zu ihm, schloss die Tür hinter sich. Bei diesen Geräusch zuckte Uruha zusammen und drehte ruckartig den Kopf zu ihm. Als er sah, mit wem er jetzt allein war, verzog er gequält das Gesicht. „Bitte renn' nicht weg!“, sagte Aoi sofort und hob beschwichtigend die Hände. „Ich will nur mit dir reden. Wenn du nicht willst, musst du nicht mal reden, aber hör mir bitte wenigstens zu, okay? Ich will nicht, dass es das jetzt war, also hör einfach nur zu...“ Uruhas Blick veränderte sich. Er blieb still, hielt seinem Blick aber stand. Er wartete. Und Aoi war davon glatt überfordert. Nie hätte er damit gerechnet, dass es so einfach war, wenn er ihn nur mal endlich allein erwischte. „Das, was passiert ist... tut mir leid.“, begann er leise und meinte es wirklich so. Er sagte es nicht einfach nur so dahin. „Ich bin manchmal ein bisschen schwer von Begriff, das weißt du. Ich hab echt nicht verstanden, was du mir sagen wolltest. Ich konnte doch nicht ahnen, dass du.... dass...“ Er stockte. Uruhas Augenbrauen wanderten in die Höhe, und die Intensität seines Blickes ließ einfach nicht nach. Warum starrte er ihn jetzt so an? Aoi hielt dem nicht mehr stand und senkte den Blick. Er atmete tief durch und überlegte angestrengt, was er jetzt sagen sollte. Eine ganze Weile schwiegen sie sich an, dann endlich ergriff Uruha das Wort. „Ich weiß, dass du keine Ahnung von irgendwas hattest. Das mach ich dir auch nicht zum Vorwurf.“ Aoi hob den Blick wieder. „Und warum gehst du mir dann aus dem Weg? Warum ignorierst du mich?“ Er glaubte, ein Lächeln über Uruhas Lippen huschen zu sehen. Über diese wundervollen Lippen, die er schon viel zu lange nicht mehr geküsst hatte. „Du solltest es nie erfahren.“ Dann drehte er sich um, wandte ihm den Rücken zu, den Aoi ziemlich lange einfach nur anstarrte, ehe er zu ihm ging und ihn am Handgelenk packte. „Ich bin aber ganz froh, dass ich das jetzt weiß.“ Uruha zuckte zusammen, sah ihn aber nicht an. „Weißt du auch, warum?“ Der Brünette zögerte, schüttelte dann aber ganz leicht mit dem Kopf. „Ich glaub, das will ich auch gar nicht wissen.“ Er machte sich von ihm los und wich ein paar Schritte zurück, ehe er weitersprach. „Lass gut sein, Aoi. Ich weiß, dass das alles gerade merkwürdig ist. Das alles ist noch so neu für dich, du hast Gefallen daran gefunden und willst nicht, dass das jetzt ein Ende hat, weil's so toll ist.“ Merkte er überhaupt, was er da redete? Langsam aber sicher wurde Aoi wütend. „Glaub mir, ich fand's auch toll. Mehr als das... Ich hab schon so lange davon geträumt, wie es ist... mit dir... Aber nie hätte ich zu träumen gewagt, dass das wirklich irgendwann passiert... Es war so viel toller als erwartet...“ Er lächelte leicht, drehte sich dann aber so, dass Aoi sein Gesicht nicht mehr sehen konnte. „Ich weiß, dass du nur Sex willst. Also bitte tu uns beiden einen Gefallen, und such dir jemand anderen dafür. So toll das alles auch war, ich will dich nicht nur im Bett. Aoi... ich... will dich ganz...“ Er wurde immer leiser. Aoi schluckte schwer und starrte auf seinen Rücken. Uruhas Hände ballten sich zu Fäusten, er zitterte leicht. Das war ein Anblick, den Aoi nur schwer ertragen konnte, also war er in zwei Schritten wieder bei ihm, packte ihn erneut am Handgelenk und zog ihn zu sich. Uruha sah ihn überrascht an, und seine Augen weiteten sich nur noch mehr, als Aoi ihn plötzlich küsste. Er war wie erstarrt und reagierte überhaupt nicht. Aoi zog ihn näher an sich, doch da wurde der Brünette plötzlich widerspenstig und stieß ihn von sich. „Bist du bescheuert?!“, fauchte er ihn an. „Hör auf mich zu verarschen, verstanden? Ich bin nicht dein Spielzeug!“ Er stieß ihn noch einmal und dieses Mal so fest, dass Aoi zurück stolperte und plötzlich die Wand im Rücken hatte. Dann ging die Tür auf und Reita trat ein. Sein Blick huschte zwischen den beiden hin und her, aber er kam gar nicht dazu etwas zu sagen, da drehte Uruha sich um und rauschte an ihm vorbei. Beide sahen ihm hinterher. Es dauerte nicht lange, dann wandte Reita sich an Aoi und kam zu ihm. „Alles okay? Hattet ihr Streit?“ Aoi schüttelte nur den Kopf und schob sich an ihm vorbei nach draußen. Er ließ ihn einfach stehen und rannte nach draußen, wo er in tiefen Zügen die frische Luft in seine Lungen sog. Was war das gerade gewesen? Warum zum Teufel dachte Uruha, dass er mit ihm spielte? Er verstand die Welt nicht mehr. Aoi war nicht lange allein, da kam Reita wieder zu ihm, doch anstatt ihn wie befürchtet auf eben anzusprechen, sagte er ihm nur, dass sie gleich auf die Bühne mussten und er wieder reinkommen sollte, bevor Kai ihn holte, und verschwand dann wieder. Er atmete noch ein paar Mal tief ein und aus und ging dann nach drinnen zum Rest. Uruha war nicht da, aber er fragte auch nicht nach ihm. Die Blicke seiner drei Bandkollegen lagen auf ihm, was er versuchte so gut es ging zu ignorieren. Das klappte nur bedingt, denn als Uruha dann auch noch dazu stieß, starrte der ihn auch noch an. Aoi wandte sich um, entdeckte einen Spiegel und war für die restliche Wartezeit sehr damit beschäftigt an seinen Haaren herum zu zupfen. Am liebsten wäre er jetzt nach Hause gefahren und hätte sich ins Bett gelegt. Oder aber Uruha noch einmal geschnappt und endlich mit ihm Klartext geredet. Das war eben nämlich schief gegangen, das wurde ihm langsam aber sicher auch klar. Uruha hatte ihm seine Gefühle gestanden und er hatte ihn einfach geküsst. Obwohl er wusste, dass der Brünette sich nicht ernst genommen fühlte. Das war sein Fehler gewesen. Beim nächsten mal würde er erst reden und dann handeln. Und das musste er bald tun, denn er wollte , dass Uruha sich endlich wieder normal benahm, dass sie endlich wieder miteinander reden konnten. Das war für ihn das Wichtigste, aber natürlich hätte er nichts dagegen, wenn sie auch ganz andere Sachen wieder tun würden. Das Konzert verlief ohne weitere Zwischenfälle, nur gestaltete es sich als sehr anstrengend für Aoi. Sonst war immer Fanservice zwischen ihm und Uruha; mal mehr, mal weniger. Aber heute lief gar nichts. Uruha blieb einfach auf seiner Seite, lieferte aber eine so tolle Show ab, dass Aoi fast nur Augen für ihn hatte. Als der Brünette plötzlich beim Gitarrensolo fast seine Gitarre fickte und dabei zu ihm sah, wurde Aoi ganz anders. Er starrte ihn einfach nur an und leckte sich über die Lippen. Wollte er jetzt mit ihm spielen? Er konnte es ja gern versuchen, aber da würde Aoi nicht mitmachen. Sie spielten den Song zu Ende – Aoi hatte dabei wirklich große Schwierigkeiten sich zu konzentrieren – dann war Pause und alle verließen erst mal die Bühne. Uruha als letztes. War es ihm jetzt etwa unangenehm, dass er ihn gerade bei dieser so obszönen Geste angestarrt hatte? Aoi verkniff sich ein Grinsen. Er beachtete Uruha nicht weiter, zumindest nicht, solange sie ihre Pause hatten. Ihnen wurde aber nicht lange Erholung gegönnt, dann mussten sie wieder auf die Bühne, schließlich warteten die Fans auf ihre Zugabe. Sie spielten zwei Songs. Beim letzten hoppste Aoi dann plötzlich auf Uruhas Seite und kam dem viel näher, als ihm lieb war, das sah er ihm sofort an. Doch er ließ sich nicht beirren und sie beide wussten, dass Uruha ihn jetzt nicht einfach wegstoßen konnte, schließlich waren sie auf der Bühne und Aoi hatte sich auch schon so einige Male von ihm abknutschen lassen, obwohl er vorher klar gemacht hatte, dass er das nicht wollte. Nun musste eben Uruha mal dran glauben. Es machte den Brünetten nervös, dass Aoi ihm so nahe war, ihn aber doch weitestgehend in Ruhe ließ. Aoi wusste das und er genoss es regelrecht. So unsicher war Uruha nicht oft und er triezte ihn ein bisschen, kam ihm einmal verdammt nahe. So nahe, dass alle dachten, sie würden sich gleich küssen, doch im letzten Moment wandte er sich ab und grinste schelmisch. Uruha schien erleichtert zu sein, die Fans kreischten sich trotzdem die Seele aus dem Leib. So langsam verstand er, warum Uruha ihn nie in Ruhe ließ, wenn er selbst sich so anstellte. Es machte einfach Spaß ihn zu ärgern. Aber er wollte ihn nicht nur ärgern, nein. Er wollte viel viel mehr. Als sie beide eine kurze Verschnaufpause hatten, weil Reita gerade ein Basssolo spielen durfte, schnappte Aoi sich den anderen einfach und drängte ihn gegen die Box , neben der er sich die meiste Zeit des Konzertes aufgehalten hatte. Uruha war zu überrascht um zu reagieren, und das nutzte Aoi schamlos aus, indem er ihm seine Lippen aufpresste. Uruha keuchte, legte die Hände an seine Oberarme, tat aber ansonsten nichts. Aoi tastete sich mit der Zunge voran, leckte leicht über Uruhas Lippen, ehe er sich zu seinem Ohr vorbeugte. „Ich spiel nicht mit dir.“, sagte er nur, dann wandte er sich ab und setzte bei seinem Part wieder ein. Perfektes Timing, dachte er sich nur und spielte weiter, als wäre nichts gewesen. Uruha stand immer noch an der Box und starrte ihn an. Er verpasste seinen Einsatz, setzte ein paar Sekunden zu spät wieder ein, aber die Fans waren immer noch völlig außer sich wegen Aois Aktion, sodass wohl nur die wenigstens diesen Patzer bemerkt hatten. Sie spielten den Song zu Ende und verabschiedeten sich dann ausgiebig von den kreischenden Fans, die nur noch lauter und aufgedrehter wurden, als Aoi zu Uruha ging, ihm einen Arm um die Schulter legte und ihm glatt einen Schmatzer auf die Wange drückte. Dann wanderten seine Lippen wieder zu Uruhas Ohr und er strich leicht über seine Ohrmuschel, ehe er sagte, was er noch zu sagen hatte, sich dann abrupt löste und von der Bühne verschwand. Er stellte einfach nur seine Gitarre ab und ließ sich in einen der Sessel fallen. Irgendjemand reichte ihm was zu trinken, das der dankend annahm. Die Flasche leerte er fast in einem Zug, dann lehnte er den Kopf nach hinten und schloss die Augen. Als er hörte, dass die anderen auch endlich kamen, öffnete er wieder die Augen und starrte zur Tür. Er wartete auf Uruha, der als letztes kam und auch erst nach kurzem Zögern reinkam, als er ihn sah. Er war durcheinander, das sah man ihm an. Aoi war nach Grinsen zumute, doch er ließ es bleiben, leckte sich nur leicht über die Unterlippe und sah ihn unentwegt an. Uruha wurde glatt rot und wandte sich ganz schnell ab. Jetzt schlich sich doch ein Grinsen auf Aois Lippen. Er stand auf und ging schon mal nach draußen, setzte sich in den Van. Seine Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Hotelzimmer. Jetzt. Kapitel 11: ------------ Es dauerte nicht lange, bis auch der Rest der Bande in den Van kam und sie ins Hotel fahren konnten. Uruha kam natürlich als letztes und starrte die gesamte Fahrt über aus dem Fenster. Da war aber jemand tief in Gedanken versunken, aber niemandem außer Aoi schien das aufzufallen. Die Jungs waren einfach nur noch müde und fertig und dachten lediglich noch an eine heiße Dusche und das hoffentlich kuschelige Bett. Daran dachte Aoi auch, doch er hatte keinesfalls vor die heutige Nacht allein zu verbringen. Wenn Uruha nicht von selbst zu ihm kommen würde, dann würde er eben zu ihm gehen und ihm zeigen, wie heiß ihn seine kleine Showeinlage auf der Bühne gemacht hatte. Ein Seufzen kam über seine Lippen, als ihm klar wurde, dass er nur träumte. Wie wahrscheinlich war es schon, dass er in ihrer momentan so festgefahrenen Situation heute Nacht noch Sex mit Uruha haben würde? Die Chancen waren verschwindend gering, trotzdem konnte er nicht aufhören daran zu denken. Erst als er einen lauten Knall hörte, schreckte er aus seinen Träumereien auf und sah sich verwirrt um. Sie hatten angehalten und waren schon am Hotel. Und er war der letzte, der noch im Auto saß. Erneut seufzte Aoi und schüttelte über sich selbst den Kopf, ehe er ausstieg und Uruha hinterher sah, der gerade im Hotel verschwand, aber nicht ohne sich noch einmal umzudrehen und ihn kurz anzusehen. Allerdings war er schon zu weit weg, als dass Aoi irgendetwas aus seiner Mimik hätte lesen können, also zuckte er nur mit den Schultern und stiefelte dem Brünetten hinterher, den er im Foyer natürlich nicht mehr antraf, weil er sich schon auf sein Zimmer verdrückt hatte. Langsam begab Aoi sich auf sein Zimmer, das er heute zum Glück für sich hatte. Jemand anderes als Uruha hätte er jetzt kaum ertragen, weil alle ja ach so besorgt um ihn waren, seit er und Mai sich getrennt hatten. Kurz dachte er an Kais Bemühungen ihn aufzuheitern zurück und es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter. Wenn er eins hasste, dann war es so bemuttert zu werden. Zu dumm nur, dass Kai so etwas gern tat. Aoi zog sich aus, ließ seine Klamotten an Ort und Stelle fallen und stakste ins Bad, wo er sich eine sehr heiße und lange Dusche genehmigte. Leider war er in Gedanken wieder viel zu schnell bei Uruha, und je länger sie bei ihm verweilten, desto sicherer war er auch, dass der Brünette sich heute nicht mehr bei ihm blicken lassen würde. Aber was sollte er machen? Er hatte ihn für heute wohl schon genug geschockt und verwirrt, da konnte der andere wohl mal eine kleine Pause von ihm gebrauchen. Trotzdem fand er es extrem schade, denn immer noch war er verdammt heiß und er hatte wirklich Mühe sich jetzt nicht einfach ein paar heiße Bilder an Uruha unter ihm vorzustellen. Oder über ihm. In ihm... Er versuchte sich zusammenzureißen und drehte die Gradzahl am Hitzeregler ein wenig herunter, aber auch das half nur bedingt, als stieg er dann doch aus der Dusche, trocknete sich ab und legte sich direkt ins Bett, nackt wie er war. Zwar war er mittlerweile auch ziemlich müde, aber er würde nicht schlafen können, ehe er nicht etwas anderes erledigt hatte und das brachte er lieber schnell hinter sich. Beinahe ohne sein Zutun wanderte seine Hand in seinen Schritt runter und spielte ein wenig an ihm herum. Es war schön, aber nicht mal halb so schön, wie diese Nacht hätte werden können. Und auch in keinster weise erleichternd, denn als er fertig war, konnte er erst recht an nichts anderes mehr denken als an Uruha nackt auf ihm. Verdammter Mist, aber auch! So würde er bestimmt nicht schlafen können! Trotz allem versuchte Aoi zur Ruhe zu kommen und tatsächlich ein wenig zu schlafen, doch sein Körper machte ihm da ganz klar einen Strich durch die Rechnung, also stand er irgendwann doch auf, schlüpfte schnell in Jeans und ein Shirt, ehe er sein Zimmer verließ und sich auf die Suche nach Uruhas machte, was nicht sehr lange dauerte, da ihre Zimmer immer direkt beieinander lagen. Eine ganze Weile stand er allerdings einfach nur da und starrte die Tür an, während er sich fragte, was er hier eigentlich machte. Uruha fühlte sich verarscht von ihm und das würde sich bestimmt nicht ändern, wenn er ihn jetzt mitten in der Nacht überfiel und über ihn hermachte. Zum Reden fühlte er sich gerade nicht in der Lage, also war es wohl wirklich das beste, wenn er jetzt wieder aus sein Zimmer ging und noch ein bisschen an sich herumspielte, bis er vielleicht doch irgendwann müde genug war um schlafen zu können. Gerade hatte er sich umgedreht und ein paar Schritte gemacht, da ging die Tür hinter ihm auf. „Aoi?“ Ertappt zuckte er zusammen und drehte sich wieder um. Da stand Uruha in der Tür, frisch geduscht, mit nassen Haaren, und er sah so zum Anbeißen aus, dass Aoi Mühe hatte ihn jetzt nicht einfach anzufallen. Was zum Teufel war eigentlich los mit ihm? So oft hatte er das letzte Mal als Teenie ans Ficken denken müssen, aber aus dem Alter war er doch schon lange wieder raus! Aber das war wohl die Rache. Er war unfair zu Uruha gewesen und jetzt war sein Körper unfair zu ihm. Da musste er dann wohl mit leben. „Was machst du hier?“, fragte der Brünette leise und sah ihn unentwegt an. Aoi zögerte kurz, schüttelte dann aber einfach den Kopf. „Nichts. Ich geh wieder zurück auf mein Zimmer.“ „Gut. Ich komm mit.“ „Bitte?“ Aois Augen weiteten sich und er starrte Uruha an, der jetzt tatsächlich leicht lächelte. „Du hast doch gesagt, ich soll zu dir kommen, oder nicht? Hab ich da was falsch verstanden? Ist mir aber ehrlich gesagt auch egal. Ich will wissen, was das vorhin sollte. Meinetwegen können wir das gern auch hier und jetzt klären.“ Er zog die Tür hinter sich zu, also machte er Ernst. Das machte Aoi ja irgendwie Angst. Er musste einen Riesenkloß herunter schlucken. Wo der plötzlich hergekommen war, wusste er auch nicht. Ungläubig starrte Aoi den anderen an und wusste damit nicht so recht etwas anzufangen. Es dauerte ein paar Augenblicke, bis er sich wieder rührte. Aber anstatt etwas zu sagen, drehte er sich um, und verschwand wieder auf sein Zimmer. Die Tür ließ er allerdings hinter sich auf und es dauerte keine zwei Sekunden, bis Uruha hinter ihm herein schlüpfte und die Tür wieder ins Schloss fiel. Jetzt waren sie also allein. Hatte Aoi sich nicht genau das noch vor ein paar Minuten gewünscht? Jetzt war Uruha wirklich hier, bei ihm im Zimmer, setzte sich sogar auf sein Bett, in dem er sich gerade noch einen runter geholt hatte, und er war glatt überfordert damit. Uruha auf seinem Bett. Sofort musste er wieder daran denken, was man dort alles tolles miteinander anstellen konnte, aber Uruha sah nicht so aus, als bestünde auch nur die leiseste Chance auf Schweinkram miteinander, also wandte Aoi sich ab, ging zum Fenster und öffnete es . Er sog die frische Luft in seine Lungen und starrte in den Nachthimmel hinaus, unschlüssig, was er jetzt machen sollte. Uruha war der Erste, der die Stille durchbrach. „Warum hast du mich geküsst?“ Aoi schnaubte. „Warum hast du deine Gitarre gefickt und mich dabei angeguckt, als wolltest du, dass ich das bin und nicht ein Stück Holz?“ Ruckartig wandte er sich um und sah ihm direkt in die Augen. Täuschte er sich oder wurde Uruha gerade rot? Was zum Teufel... „Vielleicht wollte ich ja auch genau das.“, sagte er leise und ließ sich nach hinten aufs Bett fallen. Er streckte die Arme über seinen Kopf und sein Shirt rutschte hoch, gab den Blick auf nur ein bisschen Haut frei, doch selbst das war schon zu viel für Aoi. Es kostete ihn seine ganze Selbstbeherrschung ihm jetzt ins Gesicht zu gucken. Uruha hielt seinem Blick scheinbar ohne Mühe Stand. „Ist das wirklich so schwer zu verstehen?“, fuhr er nach einer kurzen Pause fort. „Nur weil ich... Gefühle für dich hab, heißt das nicht, dass es mir leicht fällt nicht an mehr als nur Kuscheln mit dir zu denken. Nicht nur du fandest unsere kleinen Abenteuer ziemlich heiß.“ Das konnte Aoi ja gerade kaum glauben. Uruha war tagelang so verklemmt gewesen und jetzt lag er einfach so auf seinem Bett rum und sagte solche Sachen, als wäre das nichts Besonderes. Als wäre es das einfachste auf der Welt. Aber es musste ihn einiges an Überwindung gekostet haben, sich zu entschließen jetzt hierher zu kommen, und es kostete ihn bestimmt immer noch genauso viel Überwindung, wenn nicht gar mehr, jetzt hier so locker mit ihm zu reden. „Und warum warst du dann...“ „Aoi.“ Er unterbracht ihn einfach. „Warum stellst du so bekloppte Fragen? Ich steh auf dich, ja! Aber das heißt noch lange nicht, dass ich dein Spielzeug sein will. Ich will mehr sein als nur deine Gummipuppe, okay?!“ Er wandte den Blick ab. Damit ließ Aoi ihn aber nicht durchkommen. Er ließ sich nicht so was an den Kopf knallen und als totalen Egoisten darstellen. Meistens war er das zwar, in diesem Fall aber definitiv nicht! In zwei Schritten war er am Bett, hatte sich auf Uruha geschwungen und seine Handgelenke gepackt und neben seinem Kopf fest ins Laken gepinnt. „Glaubst du wirklich, ich verarsch dich nur?“, zischte er und seine Augen verengten sich dabei zu kleinen Schlitzen. Uruha sah ihn verstört an und öffnete den Mund, doch nicht ein Ton verließ seine Lippen. „Der Sex mit dir war unbeschreiblich, jedes verdammte einzelne Mal! Aber ich bin doch nicht lebensmüde, und ärgere dich, zieh dich noch damit auf, wenn du mir sagst, es geht nicht mehr, weil ich für dich nicht einfach nur ein Freund bin, sondern sehr viel mehr! Hältst du mich wirklich für so ein verdammtes Arschloch? Wirklich?!“ Aoi merkte gar nicht, wie er immer lauter wurde, und sein Griff um Uruhas Handgelenke immer fester. „Ich warte schon so unglaublich lange auf jemanden wie dich! Jemanden, vor dem ich mich nicht verstellen muss, der nicht nur den großen Rockstar in mir sieht, sondern den, der ich wirklich bin. Ein ganz normaler Typ, der sich vielleicht auch nur ein bisschen heile Welt wünscht. Jemanden, der es wert ist, von mir geliebt zu werden und-“ „Aoi...“ „Nein, halt die Klappe! Lass mich ausreden!“ Uruha blieb ganz ruhig, egal wie sehr Aoi sich gerade aufregte. „Aoi...“ Der Schwarzhaarige zögerte und sah ihn einfach nur an. Was konnte denn so wichtig sein, dass er es unbedingt jetzt loswerden musste? „Bin ich es wert, von dir geliebt zu werden?“ „Was...“ Schlagartig wurde sein Griff um Uruhas Handgelenke lockerer. Er sah ihn einfach nur total entgeistert an. Uruha nutzte das aus, befreite sich ganz aus seinem Griff und packte ihn am Kragen, zog ihn ganz nah zu sich herunter und starrte ihm in die Augen. „Du hast gesagt, du suchst jemanden wie mich. Jemanden, der es wert ist, von dir geliebt zu werden. Im gleichen Atemzug. Also, bin ich es wert?“ Aoi wusste darauf nichts zu sagen. Es ratterte richtig hinter seiner Stirn und er versuchte sich darüber klar zu werden, ob er das gerade wirklich gesagt hatte. Dass er Uruha mehr mochte, als nur einen Freund, war ihm ja schon eine ganze Weile lang klar, aber dass er ihm offenbar so viel Wert war, wie er es ihm eben gerade ins Gesicht geschrien hatte, machte ihn ganz sprachlos und so betreten, dass er den Blick zur Seite abwandte, doch das ließ Uruha nicht mit sich machen. Vorsichtig legte er eine Hand an Aois Wange und drehte sein Gesicht wieder zu sich, sah ihn einfach nur an. Sie waren einander so nahe, dass ihre Nasenspitzen sich beinahe berührten. „Bin ich es wert?“, hauchte der Brünette und seine Unterlippe zitterte leicht dabei. Am liebsten hätte Aoi ihn sofort geküsst, doch er wagte es nicht, also nickte er nur. Zumindest wollte er nicken. Ob sich sein Kopf allerdings wirklich bewegte, vermochte er nicht zu sagen, denn der war gerade wie leergefegt. Er sah einfach nur Uruha an und Uruhas Blick klebte unentwegt an ihm; ja der Brünette blinzelte nicht einmal! Es war merkwürdig und Aoi wurde richtig flau im Magen. Zittrig sog er Luft in seine Lungen und es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, bis Uruha ihn weiter zu sich zog und ihre Lippen sich berührten. Diese eine kleine Berührung war so heftig, dass Aoi zurück zuckte und ihn wie vom Donner gerührt ansah. Er brauchte ein paar Augenblicke um sich darüber klar zu werden, dass Uruha ihn eben geküsst hatte. Er hatte sich ihm nicht aufgedrängt. Uruha wollte es. Und, gottverdammt, er wollte Uruha. Auf der Stelle. Also beugte er sich wieder herunter, stockte aber kurz vor seinen Lippen und sah ihn einfach nur an. Uruha lächelte, zog ihn wieder zu sich und nur Sekundenbruchteile später lagen diese wunderbaren Lippen wieder auf seinen. Damit Aoi auch ja nicht mehr abhauen konnte, schlangen sich seine schlanken Arme um seinen Oberkörper und er presste ihn fest an sich. Ein Keuchen kam über Aois Lippen, als er die Hitze spürte, die von dem anderen ausging. Er musste diesen Kuss wieder lösen, sofort. Wieder sah er Uruha einfach nur an, leckte sich über die Lippen. „Fuck, ich will dich so sehr! Wehe du willst jetzt nur knutschen!“ Uruhas Brauen wanderten in die Höhe, dann musste er lachen. „Ein paar Tage ohne Sex machen dich schon so notgeil?“ Ohne Umschweife wanderte eine seiner Hände zwischen sie beide und direkt in Aois Schritt. Ruckzuck war die Jeans auf und wieder lachte Uruha, als er bemerkte, dass Aoi keine Unterhose trug. Er streckte sich zu ihm nach oben und küsste ihn erneut, während seine Hand sich fest um Aois bestes Stück legte und ihn langsam, aber fest massierte. Aoi wusste gar nicht, worauf er sich zuerst konzentrieren sollte; Uruhas wunderbar weiche Lippen, ohne die er schon viel zu lange hatte aushalten müssen und deren sanfte Berührungen ihm regelrechte Schmetterlingsschwärme im Bauch bescherten, oder seine Hand, die sein jetzt schon pralles Glied mit solchem Nachdruck massierte, dass ihm ganz anders wurde. Er entschied sich für den Kuss und intensivierte diesen, drängte seine Zunge zwischen Uruhas Lippen und stupste seine Zunge an, spielte erst nur mit ihr, aber Uruha war widerspenstig heute, also artete das fast in einen Kampf aus, den Aoi aufgeben musste, als Uruha seine Hand plötzlich so fest um ihn schloss, dass ihm glatt wie Luft wegblieb. Aoi stöhnte gegen seine Lippen und presste sich direkt mehr in seine Hand. Auch wenn Uruha gerade ein bisschen grob gewesen war, wollte er mehr davon, sehr viel mehr! Die Lippen des Schwarzhaarigen senkten sich auf den schlanken Hals des anderen und bearbeiteten diesen ein wenig, während Uruha ihn weiter fleißig massierte. Aoi wusste, dass er das nicht mehr lange aushalten würde, wenn Uruha so weitermachte, aber er würde den Teufel tun und ihn zum Aufhören bringen! Dazu musste er gerade viel zu viel Druck loswerden. Während er mehr und mehr in Uruhas Hand stieß, suchte er sich ein schönes Fleckchen an dessen Hals, in das er seine Zähne grub und immer fester an seiner weichen Haut saugte, je näher er dem Höhepunkt kam. Aoi wusste, dass Uruha am Hals sehr empfindlich war, deshalb wunderte es ihn auch nicht im geringsten, dass der Brünette auch schon bald heftig keuchte, obwohl er sich einzig und allein an seinem Hals zu schaffen machte. Als er dann aber seine freie Hand in Aois Schopf krallte und seinen Namen in sein Ohr stöhnte, war es um den Schwarzhaarigen geschehen. Er stöhnte heftig gegen Uruhas Haut und ergoss sich in dessen Hand, aber Uruha kam gar nicht auf die Idee von ihm abzulassen. Er massierte ihn einfach weiter, als wäre nichts geschehen, doch Aoi konnte spüren, wie sich seine Lippen an seinem Ohr zu einem Grinsen formten. „Das ging schnell...“, raunte er und wischte mit dem Daumen über Aois Eichel, was ihn zum Zucken brachte. „Du bist Schuld!“, keuchte Aoi nur und schmiegte sein Gesicht in Uruhas Halsbeuge, der jetzt doch von seinem Glied abließ und dem Schwarzhaarigen seine Jeans vom Hintern zog, an dem er sich dann auch gleich zu schaffen machte. Erst massierte er nur ein wenig Aois Pobacken, doch schon bald begab sich einer seiner Finger dazwischen und fuhr die Spalte dazwischen entlang, ehe er sich Aois Eingang widmete, den er ein wenig umtänzelte. Uruha ließ sich Zeit mit allem, wollte ihm offenbar wenigstens eine kleine Verschnaufpause gönnen, die Aoi aber gar nicht brauchte. Zumindest wollte er sie nicht. Er wollte gleich weiter machen. Er wollte, dass Uruha sich nicht zurücknahm, sondern ihn einfach nahm. Er wollte von ihm gefickt werden und zwar so richtig. Jetzt musste er ihm das nur noch zu Verstehen geben, also löste er sich von ihm und entledigte sich seiner Hose ganz. Direkt danach folgte sein Shirt und landete in irgendeiner Ecke, und dann stürzte er sich auf Uruha, riss ihm beinahe seine Klamotten vom Leib und küsste ihn verlangend, als er ihn endlich nackt unter sich hatte. Er presste sich eng an ihn, keuchte als er die Härte des anderen spürte, und krallte seine Hände in Uruhas Schopf, während dessen Hände sich auf Aois Schultern legten und von dort langsam aber sicher weiter runter strichen, bis sie wieder an Aois Allerwertesten angekommen waren und dort weitermachten, wo die eine Hand eben aufgehört hatte. Natürlich hatte Aoi kein Gleitgel dabei, aber es störte ihn nur geringfügig, dass Uruha den ersten Finger trocken zwischen seine Backen drängte, denn er begab sich gleich auf die Suche nach seiner Prostata, die er zu Aois Erschrecken so schnell fand, dass der voll unvorbereitet war und einfach in Uruhas Mund stöhnte, nur um dann das Gesicht abzuwenden und wieder in seiner Halsbeuge zu vergraben. Uruha kannte keine Gnade und bearbeitete Aois Innenleben so intensiv und ausgiebig, dass dem Schwarzhaarigen allein dadurch schon schwindlig wurde und er gar nicht anders konnte als permanent zu stöhnen. Dass ihm dabei das eine oder andere Mal auch Uruhas Name über die Lippen rutschte, bekam er gar nicht mit, Uruha selbst jedoch schon und das spornte ihn nur noch mehr an, sodass er gar nicht auf die Idee kam Aois Prostata in Ruhe zu lassen oder auch nur einen Gang runter zu schalten. Als Aoi wieder kurz vorm Platzen war, biss er fest in Uruhas Ohrläppchen. „Hör auf!“, stöhnte er ungehalten und wand sich unter seinen Berührungen. „Mach's endlich... richtig!“, brachte er schwer atmend hervor und kam nicht umhin wieder laut aufzustöhnen, aber Uruha war endlich gnädig und zog seinen Finger zurück, behielt seine Hände aber an Aois Hintern und streichelte diesen ein wenig, während er den Schwarzhaarigen erst einmal zu Atem kommen ließ. „Mach's richtig...“, wiederholte Aoi nur und presste sein Becken an Uruhas. Bestimmt fühlte sich sein Schwanz schon vernachlässigt. Da musste definitiv etwas gegen gemacht werden, das stand fest. Aoi wollte sich gerade von ihm runter rollen, da hielt Uruha ihn fest. „Hast du Gleitgel da?“ Aoi schüttelte den Kopf und machte sich von ihm los. „Mach ohne.“, sagte er nur und sah Uruha mit einem Blick an, der eigentlich keine Widerrede zuließ, aber anscheinend war der Brünette da anderer Meinung. Er setzte sich auf und sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Du hast damit doch kaum Erfahrung und ohne ist echt...“ Aoi seufzte genervt. „Ich lieg hier nackt und geil vor dir. Willst du wirklich jetzt darüber mit mir diskutieren?“ Uruha schluckte und ließ den Blick über seinen Körper wandern, blieb an seiner Körpermitte hängen und leckte sich über die Lippen. Bevor er auf die blöde Idee kam und noch etwas dazu sagte, legte Aoi sich hin und räkelte sich vor ihm, was schon ausreichte, um Uruhas Bedenken wegzublasen. Der Brünette stürzte sich regelrecht auf ihn und machte es sich direkt zwischen seinen Beinen bequem, rieb sich an ihm und stöhnte, ehe er ihm gierig seine Lippen aufpresste. Aoi spreizte seine Beine etwas mehr um Uruha genügend Platz zu lassen und erwiderte den Kuss nur allzu gern. Nichts liebte er so sehr wie Uruhas Lippen, vor allem wenn die sich mit seinen eigenen beschäftigten. Der Brünette fackelte jetzt auch nicht mehr lange, sondern befeuchtete sich eben mit Speichel und setzte dann auch schon an Aois Eingang an, presste sich langsam in ihn, was dieses Mal echt ein wenig Geduld erforderte. Aoi versuchte entspannt zu bleiben. Er schlang die Arme um Uruha und presste ihn ganz fest an sich, hatte jetzt aber doch mit weniger Schmerzen gerechnet. So kam es, dass seine Fingernägel sich immer fester in Uruhas Schultern gruben, je länger der brauchte um in ihm zu versinken. Irgendwann war das aber geschafft und Aoi entspannte sich wieder ein bisschen mehr, atmete ein paar mal tief durch und war froh, dass Uruha ihm ein bisschen Zeit gab um sich an ihn zu gewöhnen. Als sein Klammergriff lockerer wurde, zog er sich aber ein Stück zurück und stieß gleich fest in ihn, was Aoi zum Quietschen brachte. Sofort wurde er hochrot und presste sein Gesicht in Uruhas Halsbeuge, der nur kurz innehielt und ihn betrachtete, so gut es gerade eben ging, dann stieß er wieder in ihn und entlockte Aoi glatt noch so einen Laut. „Süß.“, sagte er und Aoi wusste, dass er grinste, darum sah er ihn auch nicht an. Als Uruha sich aber aufsetzte, blieb ihm nichts anderes übrig. Er sah zu ihm auf und beobachtete, wie dessen Blick über seinen ganzen Körper wanderte und schließlich zwischen seinen Beinen ruhen blieb. Aoi schluckte. Irgendwie war es ihm unangenehm, wenn Uruha ihn dort so genau betrachtete, doch er würde sich hüten und etwas sagen. Uruha wartete nicht mehr länger, sondern legte die Hände an Aois Oberschenkel, spreizte seine Beine weiter und hielt sie an Ort und Stelle, dann zog er sich fast ganz aus ihm zurück, nur um sich sofort wieder tief und fest in ihn zu treiben. Aoi warf den Kopf in den Nacken und stöhnte kehlig. Er spürte immer noch einen leichten Schmerz, aber das war egal. Er hatte es ja nicht anders gewollt, also würde er sich nicht beschweren. Erst recht nicht, wenn Uruha ihm im gleichen Moment noch ganz andere Gefühle bescherte. Uruha wiederholte dieses Prozedere ein paar mal, stieß quälend langsam, aber wunderbar fest in ihn, und entlockte ihm so ein ums andere mal heftiges Stöhnen, aber schon bald war es auch mit seiner Geduld zu Ende und er trieb sich schneller in ihn, stützte sich wieder über ihm ab und küsste ihn innig, veränderte so allerdings auch seinen Stoßwinkel und traf eine Stelle in Aoi, die diesen beinahe zum Schreien brachte. Gut, dass Uruha das durch den Kuss dämpfte. Es war mitten in der Nacht und andere Leute wollten da wohl schlafen. Zittrig schlang Aoi die Arme wieder um den Brünetten, hielt ihn ganz nah bei sich und war bald schon kaum noch in der Lage den Kuss überhaupt noch zu erwidern, denn Uruha machte es ihm alles andere als leicht. Er trieb ihn in ganz andere Sphären, ließ ihn Sternchen sehen und beinahe schwarz vor Augen werden. Aoi war hin und hergerissen. Er wollte die Augen aufmachen und Uruhas Anblick genießen, doch um das zu können, hätte der andere mehr als nur einen Gang runter schalten müssen, und das wollte er auf keinen Fall. Er liebte dieses Gefühl, auch wenn er das nicht mehr lange aushalten würde. Das merkte wohl auch Uruha, dann plötzlich hörte er auf, presste sich ganz tief in ihn und ließ lediglich seine Hüfte kreisen, was Aoi nicht minder geil fand. Er stöhnte ungehalten und krallte seine Finger so fest in Uruhas Rücken, dass der vor Schmerz zischte. Flatternd öffneten sich Aois Augen und sie sahen sich einen Moment einfach nur an, dann stieß Uruha wieder in ihn, und das so ruckartig, dass Aoi bald die Luft wegblieb. Er öffnete den Mund, doch selbst zum Stöhnen hatte er kaum noch Kraft. Als er dann auch noch Uruhas Hand um seine Mitte spürte, war es um ihn geschehen und er kam so heftig, dass ihm für einen kurzen Moment tatsächlich schwarz vor Augen wurde. Uruha behielt ihn genau im Auge und erst als Aoi die Augen wieder öffnete, trieb er sich wieder schnell und ruckartig in den anderen. Aoi sog rasselnd Luft in seine Lungen, doch es dauerte nicht mehr lange, bis auch Uruha kam. Ganz tief in ihm. Ein merkwürdiges Gefühl, doch es war nicht halb so merkwürdig, wie dieses Gefühl von Leere, das zurückblieb, als Uruha sich zurückzog und neben ihn legte. Sofort rollte Aoi sich herum und kippte halb auf ihn, doch das war ihm egal. Er wollte Uruha nahe sein, war aber viel zu faul sich noch großartig zu bewegen. „Wehe du bist morgen früh nicht da, wenn ich wach werd!“, murmelte der Schwarzhaarige, und spürte gerade noch wie Uruha den Arm um ihn legte, ehe ihm auch schon die Augen zufielen. ~ Ein lautes Klopfen riss Uruha am nächsten Morgen aus dem Schlaf. Erst versuchte er es noch zu ignorieren, weil es im Bett so schön warm und kuschelig war und er auf gar keinen Fall schon aufstehen wollte, doch das Geräusch wurde lauter und penetranter, also gab er es irgendwann auf und schälte sich aus dem Bett, brachte es gerade so fertig seine Shorts vom Boden aufzusammeln und sich überzuziehen, ehe er zur Tür ging und sie öffnete. Vor ihm stand ein perplexer Kai, der ihn kurz von oben bis unten musterte und einen Augenblick zu lange an Uruhas Hals hängen blieb, als dem lieb war, denn sofort wurde ihm wieder bewusst, was er dort hatte und vor allem, wem er das zu verdanken hatte. „Uruha, was machst du hier?“, fragte Kai verwirrt und sah nochmal auf die Zimmernummer, die in großen Ziffern an der Tür prangte. „Ich dachte, das wäre Aois Zimmer...“ Uruha zögerte nur einen kurzen Moment, war geneigt einen Blick hinter sich zum Bett zu werfen, doch er konnte sich gerade so beherrschen es zu lassen und nickte nur. „Ist es auch. Was gibt’s?“ Jetzt war Kai erst recht verwirrt, das sah Uruha ihm regelrecht an. „Moment mal... Du hast doch nicht...“ Er lehnte sich zur Seite und sah an Uruha vorher ins Zimmer hinein. Sofort erblickte er einen nackten Rücken und einen dunklen Schopf, die beide ganz offensichtlich zu Aoi gehörten. Seine Augenbrauen wanderten in ungeahnte Höhen und Uruha fragte sich, ob er Kai überhaupt jemals schon so außer Fassung gesehen hatte. Wahrscheinlich eher nicht. „Uruha, verdammt! Wie konntest du nur?!“, fauchte er ihn aus heiterem Himmel an und stieß ihm mit dem Zeigefinger so fest gegen die nackte Brust, dass es weh tat. „Ich weiß ja, dass du kein Kind von Traurigkeit bist, aber Aoi? Ausgerechnet Aoi? Er hat gerade eine Trennung hinter sich, wie kannst du dich da an ihn ran machen?!“ Kai war unglaublich laut geworden, wie immer, wenn ihn etwas so richtig sauer machte, und Uruha runzelte nur die Stirn. Er war noch viel zu müde und beflügelt von der letzten Nacht um richtig verarbeiten zu können, was Kai da von ihm wollte. Jetzt warf er doch einen kurzen Blick zum Bett, doch Aoi rührte sich immer noch nicht. Das war auch ganz gut so, denn er hatte ja gemerkt, wie fertig der andere nachher gewesen war. Und er glaubte nicht, dass sie schon mehr als ein paar Stunden geschlafen hatten. Gerade wollte Uruha zu einer Antwort ansetzen, da ging eine andere Tür ein Stück weiter den Gang runter auf und Reita streckte den Kopf in den Flur. „Was ist los?“, wollte er wissen, und nur Sekunden später lugte auch Rukis Kopf aus einer der Türen raus. „Nichts. Verschwindet!“, fauchte Uruha die beiden an. Als wäre Kai allein nicht schon schlimm genug! Der war jetzt auch der Meinung, dass das keineswegs nur nichts war, um das es hier ging. „Uruha hat sich über Aoi hergemacht.“, sagte er streng und passend zu seinem Tonfall warf er Uruha einen tadelnden Blick zu. Der Brünette verdrehte allerdings nur die Augen. Warum zum Teufel mischte Kai sich immer in Sachen ein, die ihn nichts angingen? „Was?“, kam es von Ruki. Prompt kam er aus dem Zimmer und gesellte sich zu Kai. Reita folgte nur Augenblicke später. „Warum schläfst du mit Aoi?“ „Ich glaube nicht, dass euch das was angeht.“ „Hat er nicht gerade erst mit Mai Schluss gemacht?“ Das war Ruki. „Nein, ich glaube sie hat ihn abserviert. Sonst wäre er nicht so durch den Wind gewesen.“ Reita. „Ehrlich?“ „Ich glaub schon.“ „Könnt ihr vielleicht einfach eure Klappen halten und verschwinden? Aoi schläft noch und wenn ihr weiter so rumkrakehlt, weckt ihr ihn, also verschwindet!“ Alle drei verstummten und sahen ihn verwundert an. Reita war der erste, der über Uruhas plötzlichen Ausbruch hinwegkam. „Ihr habt wohl 'ne anstrengende Nacht hinter euch, was?“ Er grinste dreckig und versuchte einen Blick ins Zimmer zu erhaschen, doch dieses Mal reagierte Uruha schnell genug und zog die Tür hinter sich ran. Reita blickte enttäuscht drein, hielt aber zum Glück die Klappe. Langsam aber sicher wurde Uruha wütend. Er wollte einfach nur seine Ruhe und zurück ins Bett. Zurück zu Aoi. Jetzt, wo er wusste, dass der Schwarzhaarige mehr in ihm sah als bloß einen Freund. Bei diesem Gedanken schlich sich glatt ein Lächeln auf seine Lippen, das auch nicht unbemerkt blieb. „Man, Uruha. Du hast den armen Aoi bestimmt tot gepoppt!“, sagte Ruki vorwurfsvoll. „Ich wusste nicht mal, dass der auf Kerle steht. Wie hast du ihn rum gekriegt? Hast du ihn abgefüllt?“ Ok, jetzt reichte es. Eindeutig. Gerade wollte Uruha loslegen und Ruki am liebsten anbrüllen, da ging plötzlich die Tür hinter ihm wieder auf und ein verschlafener Aoi tauchte auf. „Was'n los hier?“, nuschelte er und rieb sich die Augen. Zwar hatte er die Decke um seinen Körper geschlungen, dennoch war genug von seinem Körper zu sehen, vor allem von seinen Knutschflecken, dass sie ihn alle sprachlos anstarrten. Aoi gähnte und blinzelte verwirrt, als er bemerkte, dass die komplette Band hier vor der Tür stand. Uruhe seufzte genervt. „Kannst du diesen Idioten bitte erklären, dass ich dich weder betrunken gemacht, noch einfach über dich hergefallen bin?“ Aois Blick ruhte ein paar Augenblicke auf ihm, dann wandte er sich an die anderen drei. „Hat er nicht.“ Gerade wollte Kai den Mund aufmachen, doch noch bevor er überhaupt Luft holen konnte, sprach Aoi weiter. „Und ich hab mich von ihm auch nicht trösten lassen, Kai. Ich weiß zwar nicht, was euch das angeht, aber das wird in Zukunft wohl öfter passieren, dass er die Nacht bei mir verbringt oder ich bei ihm. Oder dass wir uns einfach mal so küssen. Da müsst ihr mit leben.“ Wieder huschte sein Blick kurz zu Uruha, dann grinste er. „Ich bin jetzt nämlich wieder vergeben.“ Mit diesen Worten schnappte er sich den Brünetten und zog ihn wieder mit auf's Zimmer und zurück ins Bett. Sofort kuschelte er sich an ihn und schlang seinen Arm um ihn. Sie konnten die anderen noch vor ihrer Tür diskutieren hören, doch schon bald wurden ihre Stimmen leiser und verstummten schließlich ganz. Noch eine ganze Weile herrschte Stille im Zimmer. Schließlich war es Uruha, der etwas sagte. „Was du eben gesagt hast...“ „Das war mein Ernst.“ Wieder war es ein paar Momente still, dann sah Uruha ihn an und musterte ihn eingehend. „Heißt, dass war nicht nur diese eine Nacht. Richtig?“ Aoi musste lächeln, als er ihn ansah. Er nickte leicht und strich mit seinen Lippen hauchzart über Uruhas Wange. „Das heißt genau das, was ich eben gesagt habe. Ich mag den Gedanken, dich als Freund zu haben. Also... als festen Freund.“ Uruhas Blick ruhte weiterhin auf ihm, auch als er plötzlich zu grinsen begann. „Können wir die drei nochmal so schocken? Hätten die nicht so genervt, wäre das ja glatt lustig gewesen.“ Aoi lachte und stibitzte sich einen Kuss von ihm. Uruha sah ihn kurz irritiert an, dann küsst er ihn einfach nochmal, dieses Mal aber länger. Seine Hand vergrub sich in Aois Haaren und strich leicht hindurch, als sich sich wieder voneinander lösten. „Da könnte ich mich dran gewöhnen...“, sagte Aoi leise und streckte sich, rutschte tiefer ins Kissen. „Aber Sex ohne Gleitgel brauch ich echt nicht nochmal.“ Jetzt war es Uruha, der lachte. „Ich hab dich vorgewarnt. Was bist du auch so'n Sturkopf?“ Ein Schmunzeln huschte über Aois Lippen. „Da wirst du dich dann wohl dran gewöhnen müssen.“ Uruha betrachtete ihn und lächelte. Damit hatte er alles andere als ein Problem, solang er sich an diesen wunderbaren Anblick am Morgen auch gewöhnen durfte. Und das würde er, da war er sich sicher. Er konnte sein Glück immer noch kaum fassen. Er kam sich vor wie im Traum. Aber selbst das war egal, solange er nie wieder aufwachte. _____________ Ich weiß, dass ich euch ziemlich lange auf das Ende habe warten lassen, aber das hatte persönliche Gründe und ich bin selbst auch froh, dass ich die FF endlich fertig geschrieben habe. :) Dass ihr jetzt fast ein halbes Jahr Ruhe vor mir und meinen geistigen Ergüssen hattet, heißt aber nicht, dass ich mich nicht immer noch über Kommentare freue! :) Ich seh ja an der Abozahl, wie viele neue Leser dazu gekommen sind, und würde mich wirklich sehr freuen, wenigstens abschließend ein wenig Feedback von euch zu bekommen. :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)