Und er lächelte von Crevan ================================================================================ Kapitel 7: Damals VI -------------------- Der blutige Vorfall zwischen Biff und Anders beschäftigte Cullen's Kopf noch tagelang, auch, wenn er im Endeffekt recht glimpflich ausgegangen war: Nachdem Anders sein Bewusstsein wieder vollends erlangt und somit wieder etwas Verstand – wenn man bei IHM denn von so etwas sprechen konnte – gefasst hatte, hatte er sich fürchterlich jammernd aufgerichtet und sich, ob eines starken Schwindelgefühls übergeben müssen. Cullen war außer sich gewesen vor Sorge um den Verletzten und hatte schon hektisch nach einem Geistheiler sehen wollen, der die äußerst kritische Situation hätte einschätzen sollen. Doch Anders hatte sich nach seinem grausigen Gewürge und Geröchel bereits selbst mit heilenden Händen an den Kopf gefasst und Unmengen von magischer Energie aufgebracht, um seine Gehirnerschütterung wieder in Ordnung zu bringen. Bewundernswert. Sobald der Blonde seine schlimmen Kopfschmerzen und den quälenden Schwindel beseitigt hatte, hatte er auch schon angefangen wüste Worte von sich zu geben und über Biff zu schimpfen; zu maulen anstatt weiter vor sich hin zu jammern. Cullen hatte währenddessen geschwiegen. Wie immer. Lediglich eine seiner Hände hatte den lädierten, murrenden Blonden einmal kurz und tröstend eine Schulter getätschelt. Erleichtert über den doch relativ guten Ausgang von Biff's Attacke auf Anders, hatte Cullen den angeschlagenen Magier, nachdem er wieder dazu fähig gewesen war aufzustehen, zu dessen Zimmer begleitet anstatt ihn wie befohlen zu Irving zu führen. Der Templer hatte das Gefühl gehabt es dem Blonden zu schulden... dafür, dass er in der vorangegangenen, schweren Auseinandersetzung nicht eher eingegriffen und Schlimmeres verhindert hatte. Bevor er sich dann alleine auf den Weg zum ersten Verzauberer gemacht hatte, um ihm Bericht zu erstatten, hatte Anders ihn auf der Türschwelle seines Zimmers, noch mit geschäftigem Ton aufgehalten. Der Magier hatte gemeint, Cullen solle – da er nachts ja nicht mehr arbeite - in elf Tagen noch einmal hier auftauchen, gegen Mitternacht, denn er hätte ihm dann wohl etwas zu sagen. Der Templer hatte dem Mann sein Erscheinen zwar nicht versichert, sondern Anders nur einen argwöhnisch-forschenden Blick zugeworfen, doch der Blonde hatte in diesem Augenblick schon wieder gelacht und ihm, als er sich abgewendet hatte, einen blöden und anrüchigen Spruch als Abschiedsgruß hinterher gerufen. Cullen hatte sich zu diesem Zeitpunkt eingestehen müssen, dass ihm der plappernde Anders mit seinen anstößigen Bemerkungen lieber war, als der, der ihm kurz zuvor noch stumm und aus leeren Augen entgegen gesehen hatte... Anders hatte es, nach dem Zwischenfall mit Biff, gelassen beschwörend auf gutgläubige Kinder einreden zu wollen. In seinen, daraus resultierenden und spontanen, Anfällen von Langeweile hatte er sich wieder auf kindisch-provokante Weise dem Vollschmieren von Pergamentrollen und teuren Büchern, dem Überfluten von Waschzimmern und Schäferstündchen mit anderen Bewohnern und Bewohnerinnen des Turms hingegeben, erfuhr Cullen. Der schlägernde Templer Biff hatte sich vermutlich eine lange Standpauke von Knight-Commander Greagoir anhören müssen, doch wohl nicht mehr. Jedenfalls war er nach wie vor im Dienst und würdigte Cullen, wenn sie sich über den Weg liefen, keines Blickes. Ekelhafter Kerl. Ein Seufzen unterdrückend fuhr sich Cullen mit beiden Händen über das müde Gesicht, ehe seine Augen in der Dunkelheit die hohe Zimmerdecke fixierten. Er hatte einen langen, anstrengenden Tag hinter sich, der erfüllt gewesen war von stänkernden Pubertierenden, plärrenden Kindern und Magielehrlingen, die einen Tisch im Speisesaal, angeblich aus Versehen, entzündet hatten. Der Templer hatte hektisch von A nach B laufen müssen, war erst spätabends zum Essen gekommen und nun konnte er nicht einschlafen, obwohl die Müdigkeit bereits tief in seinen Gliedern steckte. Anders' Worte von ihrem letzten Zusammentreffen hallten, seit er sich in sein Bett gelegt und versucht hatte zur Ruhe zu kommen, immer wieder in seinem wirren Kopf wider. Der Magier hatte behauptet, er hätte ihm 'in elf Tagen gegen Mitternacht' etwas zu sagen. Warum er ihm das, was er loswerden wollte, nicht eher beigebracht hatte, sondern ihn erst nach vielen Tagen treffen wollte, erschien Cullen nach wie vor ziemlich schleierhaft. Womöglich führte Anders wieder irgendeinen Unsinn im Schilde oder wollte ihn an der Nase herumführen. Nunja, wie dem auch sei... jedenfalls war die Zeitspanne von elf Tagen mit dem heutigen Tag am Verstreichen. Cullen haderte innerlich mit sich selbst und dem Gedanken daran sich tatsächlich zu den Quartieren der Magier in den oberen Stockwerken zu begeben, um sich anzuhören, was Anders zu sagen hatte. WENN er denn wirklich vorhatte mit ihm zu sprechen, verstand sich. Der Mond stand bereits hoch am Himmel und warf kühle Lichtstrahlen durch das Zimmerfenster herein, zeichnete fahle, kaum erkennbare Schatten auf die Wände des Raums, den sich Cullen mit drei Anderen teilte. Zwei seiner Kumpanen waren nicht anwesend. Einer von ihnen war seit gestern im Außendienst und der Zweite musste heute Nacht in der Bibliothek Wache stehen. Der vierte Zimmerkollege schlief schon seit gefühlten drei, vier Stunden tief, fest... und hörbar. Aus den Augenwinkeln lugte Cullen missmutigen Blickes in die Richtung des laut Schnarchenden, bevor er sich schließlich langsam und leise ächzend in seinem knarrenden Bett aufsetzte. Noch immer rang er halbherzig mit seinem eisernen Pflichtbewusstsein und dieser gewissen soldatischen Disziplin, die sich über die Jahre hinweg tief in seinen Kopf gefressen hatte, doch einmal wieder war es die eiserne Neugier, die ihm wohl zum Verhängnis werden würde; eine etwas misstrauische Wissbegierde was das anging, das der verrückte Anders heute Nacht vor hatte. Der blonde Magier war im Normalfall jemand, der drauflos quasselte, lag ihm etwas auf der Seele und niemand, der ein vermeintlich wichtiges Gesprächsthema auf einen späteren Zeitpunkt verschob. Es erschien dem Templer also als äußerst merkwürdig, dass der Magier ihn für ein Solches irgendwo hin bestellte. Und das auch noch nachts. Sich ob der Kühle im Turm einen dicken Wollmantel über die Schultern werfend, trat Cullen schließlich eine Weile später, nur in eine schlichte Hose und eine Tunika seines Ordens gekleidet, vor sein Zimmer und schloss die Türe zu dem Raum leise hinter sich. Bereits zur selben Zeit beschlich ihn schon ein äußerst schlechtes Gewissen, eine bedrückende Betroffenheit, die ihn dafür strafte sich den 'Plänen' eines verrückten Geistheilers anzuschließen. Auch, wenn es den Ordensmitgliedern, im Gegensatz zu den Magiebegabten, nicht verboten war, ihre Gemächer nachts zu verlassen, so ertappte sich Cullen dennoch dabei auf leisen Sohlen seiner schnell und unordentlich zusammengeschnürten Lederstiefel durch die Korridore des Turms zu wandeln und die anderen, wenigen Ordensbrüder, denen er über den Weg lief, eher kleinlaut als beherzt zu grüßen. Nach nicht allzu langer Zeit schritt er ermattet, doch angespannt, die Stufen zur Ebene der Magierquartiere empor. In diesem Stockwerk waren nicht sonderlich viele Wachen platziert, wusste Cullen. Die geläuterten Magiebegabten galten als 'weniger gefährlich' und vernünftiger als die Lehrlinge und waren meist in einem Alter, in dem sie zu später Stunde nicht jauchzend und irgendwelche Spiele spielend durch die Gänge trampelten. Natürlich gab es auch unter ihnen eine Ausnahme, Anders, doch es wäre wohl schlimmer gewesen ihn, den Mentor der revoltierenden, pubertären Jugendlichen, zu Jenen zu stecken, anstatt ihn zwischen gleichaltrigen Zirkelmagiern zu belassen. Man konnte ja wenigstens darauf hoffen, dass seine strebsamen 'Gleichgesinnten' irgendwann einen guten und beruhigenden Einfluss auf den blonden Chaoten haben würden, nicht? Sich seinen graublauen Mantel mit einem unbehaglichem Blick im blassen Gesicht etwas enger um die breiten Schultern ziehend, näherte sich Cullen dem Raum, vor dem Anders ihn gegen Mitternacht treffen wollte, sah sich suchend um und hoffte den umständlichen Weg hierher nicht umsonst gemacht zu haben. Nach wenigen Schritten erkannte der Templer dann auch schon die Silhouette des aufmüpfigen Magiers im Schein der Fackeln, die den Korridor mit spärlichem, doch warmem Licht erfüllten. Anders wartete überraschenderweise wie versprochen in der Nähe seiner Zimmertür. Doch er lehnte nicht wie gewohnt locker und entspannt an der kalten Wand, sondern stand, einen Magierstab in einer Hand haltend, kerzengerade im Halbschatten. Ein Bild, das Cullen dazu brachte seinen Schritt zu verlangsamen und in einem großen 'Sicherheitsabstand' zu dem Blonden inne zu halten. Mit Argusaugen betrachtete der Templer sein Gegenüber, das nun ebenfalls auf ihn aufmerksam wurde und verfluchte die Tatsache, dass er nicht einmal daran gedacht hatte, sein Schwert mit sich zu nehmen. Nun stand ihm hier ein bewaffneter, wahnsinniger Magiebegabter gegenüber und das robusteste, das er selbst aufzuweisen hatte, waren seine dicken Lederstiefel. Hoffentlich meinte es der Erbauer heute ausnahmsweise einmal gut mit ihm... Anders hob seine Augenbrauen, begleitet von einer recht ungläubigen Mimik, in die Höhe, als er den misstrauischen Cullen erblickte und wendete sich ihm sofort zu. Währenddessen musterte der Templer den Verdächtigen misstrauisch von oben bis unten. Auch Anders hatte sich einen Wollmantel übergezogen, war in mehrere Schichten dicken und dunklen Stoffes gehüllt. Ein breiter Schal wand sich um den Hals des Blonden, reichte ihm weit in das Gesicht und verdeckte es so beinahe bis auf Nasenhöhe. Und als reiche dieses ungewohnte Erscheinungsbild nicht aus, hatte sich der Magier auch noch eine auffällige Umhängetasche über eine seiner Schultern geworfen. Anders sah in seiner Aufmachung, dieser höchstwahrscheinlich irgendwo entwendeten Kleidung, so aus, als begebe er sich auf eine lange Wanderschaft. Blödsinn. Womöglich spielte er nur wieder eines seiner lächerlichen Rollenspielchen oder bildete sich ein, er müsse heute Nacht bedrohlich wirken. Oder ihm war einfach nur kalt. Wäre ihm nicht zu verdenken gewesen. Es war doch so? Ein zögerliches, verunsichertes „Anders..?“ schlich über Cullen's Lippen, als er damit rang standhaft zu bleiben und nicht vor dem anderen Mann zurückzuweichen. Anders war zwar 'nur' ein Heiler des Zirkels, doch das hieß noch lange nicht, dass er harmlos war. Im Gegenteil. Heiler standen, griffen sie auf die arkanen Mächte des Nichts zurück, in direkter Kommunikation mit den Geistern dieser Parallelwelt. Auch Blutmagier setzten sich mit Geschöpfen des Nichts in Verbindung. Mit dem Unterschied, dass sie dazu neigten eher zu Dämonen als zu guten Geistern zu sprechen. Cullen's Bedenken wurden im nächsten Moment bereits ein klein wenig zerstreut. Breit lächelnd stellte Anders seine mannshohe Waffe aus hartem Holz und Stahl ab, lehnte den Stab, mit der langen, scharfen Klinge an einem seiner Enden, an die Steinwand des Flurs. „Überrascht mich ja, dass du tatsächlich aufgetaucht bist.“ gab der Blonde zu, als er auf den Templer zukam, der forschenden Blickes dastand wie bestellt und nicht abgeholt. Ihm schien der misstrauische Blick in dessen Gesicht aufgefallen zu sein, denn er blieb in einem gewissen, erträglichen Abstand zu dem alarmierten Cullen stehen; ein stummes 'Ich habe nicht vor etwas Schlimmes anzustellen.'. „Interessanter Anblick. Aber ich muss sagen, du gefällst mir in der Rüstung besser. Ich steh' ja auf Uniformen.“ leise lachend nickte er dem Templer zu und zuckte mit den Schultern. Nach wie vor vollkommen irritiert von Anders' ungewöhnlichem Auftreten, warf Cullen dessen kokette Bemerkung dieses Mal nicht aus der Bahn und trieb ihm keine spür- und sehbare Röte auf die Wangen. Stattdessen zog er seine Augenbrauen leicht zusammen und antwortete dem Blonden in einem recht nüchternen Ton „Ihr seht zugegebenermaßen auch nicht so aus, als wärt ihr auf euren gewöhnlichen, nächtlichen Wegen unterwegs. Was geht hier vor?“. Ein Satz, der Anders ein erneutes gedämpftes, doch heiteres, Lachen entlockte. Er schüttelte nur seinen blonden Kopf und hob abwehrend die Hände „Also bitte, was denkst du denn von mir?“ Vieles. „Ich war vorhin noch in unseren Laboratorien unterwegs und habe mir ein paar meiner Dinge geholt, die ich morgen wohl brauchen werde.“ versicherte der Magier und schlug seine wachen Augen schmunzelnd nieder. Eine Rechtfertigung, die Cullen etwas schwammig erschien und ihn dazu drang zweifelnd nachzuhaken „Morgen?“ murrte er langgezogen hervor, als sein argwöhnischer Blick auf den, mit Federn und blauen Bändern geschmückten, Stab, der hinter Anders an der Wand lehnte, fiel. „Ja, morgen. Wir Heiler arbeiten für gewöhnlich auch, Überraschung.“ säuselte der Blonde, ohne lange über seine Antwort nachzudenken, scheinheilig vor sich hin und verzog dabei keine Miene. Der Templer riss seine Augen von Anders' Waffe los und lenkte sie wieder in die Richtung ihres grinsenden Besitzers. Leise schnaubte Cullen, als er mit amüsierten Blicken bedacht wurde. Er konnte sich keinen Reim auf die momentane Situation machen, wusste nicht, ob sie ihm verdammt faul erscheinen oder einfach nur egal sein sollte. Doch bevor er weiter hinterfragen konnte, raubte ihm Anders das Wort, nachdem er sich geräuspert hatte. „Ich wollte mich nur dafür bedanken, dass du mich gegen diesen Deppen, Biff, verteidigt hast. Nicht jeder hätte das getan, weißt du?“ die Miene des Magiers nahm, während er diese dankenden Worte aussprach, einen leichten Funken Ernsthaftigkeit an, verlor jedoch nichts von dieser gut gelaunten und offenen Heiterkeit. Cullen hob eine seiner Augenbrauen ein Stück in die Höhe und warf Anders einen schiefen Blick zu, als er die Arme locker vor der Brust verschränkte. Wie? Der Magier wollte ihm dafür danken, dass er ihn, nach dessen schwachsinniger Aktion vor elf Tagen, nicht sofort zu Irving gezerrt hatte? Anders hätte ihm doch auch damals schon danken können. Oder nicht? Wozu dieses ganze heimliche Getue? Dem Templer fehlten im Augenblick die passenden Worte, um dem etwas nachdenklich werdenden Heiler vor sich anzuzeigen, dass er sich nicht bedanken bräuchte. Cullen war eine Wache, jemand der Magiebegabte beschützte. Und dazu gehörte auch das Verteidigen gegen ausfällige, schlägernde und cholerische Ordensbrüder. Während Anders weitersprach, hielt er sich mit beiden, in fingerlose Handschuhe gehüllten, Händen am breiten Riemen seiner schweren Tasche fest. Als wäre dieser ein stützender Pfosten, an dem man sich in heiklen Zeiten festhalten konnte, um nicht kraftlos umzufallen; eine Art rettendes Tau, wenn man denn wollte „Mh. Ich bin froh dich kennengelernt zu haben. Bleib so wie du bist, Cullen.“. Wirkte Anders, obwohl er breit lächelte, ein wenig nervös oder bildete sich Cullen das, ob der ungewöhnlichen Situation und den plötzlich so emotionalen Worten seines Gegenübers, nur ein? „Und denk' gut darüber nach, was dich morgens aus dem Bett bringt, solltest du noch keine Antwort darauf wissen.“. Nachdem er seine Ansprache beendet hatte, schwieg der Magier. Als hätte er seinen seltsamen, bedenklichen Aussagen nichts mehr hinzuzufügen und als erwarte er eine Antwort. Doch Cullen blickte ihm einfach nur fassungslos entgegen und versuchte das, was Anders hier gerade von sich gegeben hatte, zu deuten. Der Magier schien abrupt Schwierigkeiten damit zu haben den Blickkontakt zu ihm aufrecht zu erhalten, seine braunen Augen fingen an kaum merkbar hin und her zu wandern und an dem Templer vorbei zu sehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit unangenehm-abwartenden Schweigens, biss sich Anders schließlich leicht auf die Unterlippe und kam ganz plötzlich und offensichtlich entschlossen auf Cullen zu, schüttelte sein Haupt dabei schwach. Seine Hände fassten kurz darauf fahrig nach dem sprachlosen Templer und ehe sich dieser versehen konnte, wurde er schon so fest an den schmalen Körper des Geistheilers gedrückt, dass ihm für wenige Wimpernschläge lang der Atem fehlte. Lange Zeit standen die beiden Männer so da. Anders' Arme hatten sich, keinen Widerstand duldend, um Cullen gelegt und schienen ihn nicht mehr loslassen zu wollen. Der Templer wiederum erwiderte die feste und mittlerweile doch sanfte Umarmung nicht, starrte lediglich, vollkommen vor den Kopf gestoßen, über die Schulter des Magiers hinweg und fixierte mit seinen leicht geweiteten Augen wahllos einen Punkt am Mauerwerk des breiten Ganges. Ohne eine schwere Stahlrüstung, die sich hinderlich zwischen sie drängte, spürte Cullen die Wärme, die von Anders' weichem Körper ausging, wie sich dessen Brustkorb regelmäßig auf und ab senkte und spürte ein kurzes, leichtes Erzittern, das den Heiler schüttelte, bevor ihn dieser wieder zögerlich losließ. Noch während der Blonde Cullen in einer freundschaftlichen Geste auf die Schulter klopfte, wand er sich ab. Und der Templer meinte zu erkennen, wie Anders schwer schluckte und sich dabei kleine, im Fackelschein glitzernde Tränen aus den Augenwinkeln blinzelte. Eine absolut groteske, unfassbare Situation, die dem Templer daraufhin eine schlaflose Nacht bescheren sollte. Denn sie fühlte sich an wie ein Abschied. 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