Eiseskälte von abgemeldet (KidxOc) ================================================================================ Prolog: Amnesie --------------- Kalt, es ist eiskalt. Ich spüre, wie sich die Adern in meinem Körper schmerzlichen zusammenziehen. Das Atmen fällt mir schwer, die kalte Luft brennt in meinen Lungen, meine Glieder drohen zu brechen, mein Herz schlägt so langsam und dennoch...Ich bin nicht tot. Noch nicht. Ich will nicht sterben, ich will leben. Ein kalter Windzug trifft mich, ich wache auf, langsam öffne ich meine Augen. Ich sehe Schneeflocken vor meinen Augen tanzen, sanft legen sie sich auf mich nieder. Wie schön sie aussehen. Ich strecke meine rechte Hand in den Himmel, es fällt mir schwer. So kalt, warum ist es so kalt? Wo bin ich hier? Ich versuche aufzustehen, mein Kopf erschwert es mir, spielt eine fürchterliche Melody, die mich niederzureißen droht. Ich schaffe es, mich aufzusetzen, spüre meine Glieder nur schwach. Schnee, nichts als Schnee. „Das muss eine Winterinsel sein.“, sage ich mir in Gedanken. Müde blicke ich mich um. Alles weiß, kein grün. Selbst die Bäume, die ich erspähe, sind in einem Kleid aus Schnee gefangen. Sie sehen traurig aus. Ihr Anblick treibt mir die Tränen in die Augen. Warum? Was ist los, warum weine ich jetzt? Ich muss aufstehen, ich drohe sonst zu erfrieren. So kalt wie es ist und so knapp bekleidet wie ich bin, grenzt es an ein Wunder, dass ich noch nicht tot bin. Aber ich will nicht sterben, ich will wissen, wie ich hier gelanden bin. Plötzlich zieht sich ein stechender Schmerz durch meinen Körper. Meine linke Schulter schmerzt fürchterlich. Ich halte sie mir und sehe mich weiter um. Blut. Ich sehe roten Schnee. Das kommt von mir. „Was zum...?“ Ich sehe auf meine Hand, die sich rot verfärbt hat. Ich blute tatsächlich aus der Schulter. Die Wunde brennt, wurde etwa auf mich geschossen? Ich stehe auf, meine Beine schmerzen durch die Kälte, ich habe angst, dass mir die Zehen abbrechen. Ich spüre sie nur mäßig, genau wie meine Fingerspitzen. Schritt für Schritt stapfe ich durch den tiefen Schnee, drohe wieder das Bewusstsein zu verlieren. Doch was ist das? Ich höre Stimmen, da sind doch wirklich Stimmen? Oder doch nur Einbildung? Ich sehe Häuser und sehe Lichter brennen. Dort muss ein Dorf oder sowas sein. Langsam komme ich den Stimmen näher, sie lachen. Es muss ein Fest stattfinden. Ich komme an, müde, irgendwie halbtot, ich werde beachtet. Das ist gut, ich brauche dringend Hilfe. „Hey, junge Frau, was ist denn mit Ihnen passiert? Sie bluten ja!“ Ein älterrer Herr nimmt sich meiner an. Entsetzte, neugierige Blicke treffen mich. Ich finde das unangenehm. Ich mag es nicht so angesehen zu werden, das macht mich nervös. Ich will wissen was sie denken. Halten sie mich für verrückt? Wollen sie mir helfen oder mich sterben lassen? Ich will das wissen. „Kleine, du zitterst ja wie Espenlaub. Wir brauchen einen Arzt! Sie ist verletzt!“, schreit der Fremde in seiner dicken, warmen Jacke. Wie gerne ich sie anziehen würde, sie sieht so kuschelig aus. Ob er sie mir gibt? Ich versuche zu sprechen, aber meine Kehle brennt sobald ich den Mund aufmache. „Wie heißt du, Kleine?“, fragt mich ein weiterer Mann. Ist das der Arzt? „Ich-...“, stottere ich, versuche zu reden. „Ganz ruhig. Nenn uns deinen Namen.“, sagt der Mann beruhigend. Das ist eine sehr gute Frage... „I- Ich...Weiß es nicht.“ Verwirrt sehen sich die Menschen an, ehe sie mich mit ihren Blicken wieder durchlöchern. „Ich weiß nicht, wer ich bin.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)