Affection von Crayon ================================================================================ Kapitel 3: Rejected ------------------- Rejected „Ich liebe euch, schon lange. Am Anfang fand ich euch zwar seltsam und kalt, aber mit der Zeit mochte ich euch immer mehr. Ihr wurdet auch netter zu mir. Ihr seid ein toller Meister, wirklich und ich liebe euch dafür. Nicht wie ein Padawan seinen Meister liebt, sondern so richtig. Ich liebe euch als Mann, nicht als Jedi. Auch wenn ihr ein wirklich großartiger Jedi seid. Aber das wisst ihr selbst, ich meine ihr seid berühmt. Ich liebe euch natürlich nicht weil ihr berühmt seid, sondern weil ihr Obi-Wan Kenobi seid.“ Anakin seufzte. „Nein, so kann ich das nicht sagen.“ Er sah auf und sich selbst in den Augen. Schon seit über einer Stunde trug er seinem Spiegel Liebeserklärungen vor. Eine schrecklicher als die Andere. Er wollte so viel sagen, fand aber einfach keine passenden Worte. Er wollte seinem Meister sagen wie viel er ihm bedeutete, wie sehr er ihn liebte, aber auch das sich diese Liebe erst entwickelt hatte und das es nie Schwärmerei war, wie sie für Padawane üblich war, sondern echte Liebe. Er wollte sagen, dass ein Leben ohne Obi-Wan für ihn nicht mehr vorstellbar war, das er den Anderen immer an seiner Seite haben wollte, auch wenn er eines Tages ein Ritter werden würde. Aber er konnte noch nie mit Worten umgehen, das hatte er schon gewusst als er als Juniorpadawan in den Literaturkursen immer schlechte Bewertungen bekommen hatte. Er war auf Tatooine aufgewachsen, dort war es beinahe eine Liebeserklärung in einem Gespräch auf Beleidigungen und Schimpfworte zu verzichten. Er brauchte Hilfe. Aber mit wem sollte er reden? Er konnte zu keinem Jedi gehen, Liebesbeziehungen waren verboten, sie würden ihn rausschmeißen, Auserwählter hin oder her. Er brauchte Jemanden, der neutral war. --- „Du bist verliebt? In wen denn?“ Er mochte Padmé, er hatte sie schon immer gemocht. Sie war nett, nicht wie die anderen Politiker. Sie log nicht und sie sagte das, was sie dachte und das war oft eine ganze Menge. „Das kann ich dir nicht sagen, Jedi dürfen eigentlich nicht lieben und ich will diese Person nicht in Schwierigkeiten bringen.“ Das wollte er wirklich nicht. Niemand musste etwas erfahren. Nur er und Obi-Wan. Niemand sonst. Sie sah Anakin prüfend an und er wich ihrem Blick aus. Sie sollte ihm helfen und ihn nicht löchern. „Kenne ich diese Person? Das frage ich nur aus Neugier und ich muss auch gar nicht wissen wer es ist. Aber es ist leichter Ratschläge zu geben wenn man weiß das man die Person kennt.“ Anakin atmete tief durch. Er hatte es sich einfach vorgestellt. Er dachte, er würde zu Padmé gehen, sie würde ihm einen einfachen, kurzen Ratschlag geben und das wars. „Ja, du kennst sie.“ Padmé lächelte. Sie hatte ein schönes lächeln, fast so schön wie das von Obi-Wan. Sie setze sich auf die Couch in ihrem Apartment und bedeutete Anakin ebenfalls neben ihr Platz zu nehmen. Als er saß drehte sie sich so, dass sie ihm in die Augen sehen konnte. „Bist du sicher das du wirklich verliebt in sie bist und es nicht nur eine kleine Schwärmerei ist die wieder vorüber geht?“ Anakin musste nicht überlegen. Er war sich sicher, so sicher wie bei nichts zuvor in seinem Leben. „Ja es ist Liebe, das weiß ich. Bei jeder Berührung fühle ich meine Haut kribbeln, bei jedem Lächeln werden mir die Knie weich und ich wünschte wir könnten für immer zusammen sein und müssten nicht Angst haben, das einer von uns in diesem Krieg umkommt.“ Die letzen Worte hatte er mit einem bitteren Unterton ausgesprochen. Er hasste diesen Krieg. Er hasste diese Angst die er jedes Mal hatte wenn er nicht bei Obi-Wan war oder auch wenn er bei Obi-Wan war und sie sich außerhalb des Jeditempels befanden. „Du darfst so etwas nicht denken. Niemand wird sterben, hörst du? Wir werden diesen Krieg gewinnen Anakin, die Republik ist stark. Ich bin sicher alles wendet sich zum Guten.“ Padmé nahm Anakins Hände in ihre. Sie war wie eine Schwester. Sie war für ihn da, schon seit er ein kleiner Junge war. „Oh Padmé.“ Er umarmte sie. Er wollte einfach Nähe haben. Sie erwiderte seine Umarmung und er stellte sich vor das es Jemand anderes war, den er in seinen Armen hielt. „Dir scheint diese Person sehr viel zu bedeuten. Kennst du sie schon lange?“ Padmé sprach leise, noch immer hatte sie ihr Kinn auf seiner Schulter. „Schon mein halbes Leben lang. Wir begegneten uns zum ersten Mal auf einem fernen Planeten. Ich wusste damals noch nicht was es war das mich so faszinierte. Heute weiß ich es.“ „Ich denke du solltest es ihr einfach sagen. Ohne große Liebeserklärungen, ganz einfach. Vielleicht empfindet sie ja genauso und traut sich nicht? Vielleicht hat sie einfach Angst euch beide zu gefährden? Du sagst ja selbst, Jedi dürfen eigentlich nicht lieben. Vielleicht will sie dich einfach nicht zum brechen der Regeln überreden.“ Konnte es so sein? Konnte Obi-Wan ihn auch lieben und sich einfach nicht trauen wegen dem Kodex? Er hoffte es. Er würde den ersten Schritt machen. Ganz einfach. „Danke Padmé, du hast mir sehr geholfen. Ich denke, das werde ich tun.“ Er löste die Umarmung und lächelte die Senatorin an, die sein Lächeln strahlend erwiderte und ihn erwartungsvoll ansah. Wollte sie, dass er es jetzt gleich tat? „Ich denke ich sollte jetzt gehen. Es ist spät und ich brauche einen klaren Kopf.“ Er stand auf und bot Padmé die Hand an, um ihr ebenfalls aufzuhelfen. „Lass dir so viel Zeit wie du brauchst Ani, du allein entscheidest, wann du so weit bist.“ „Danke, Padmé“ Er verbeugte sich zum Abschied wie es sich für einen Jedi gehörte und schloss die Türe hinter sich als er das Apartment verließ. Er würde es noch heute Abend tun. --- Als er die Wohneinheit betrat die er sich mit Obi-Wan teilte, war alles dunkel. Er hatte gehofft Obi-Wan lesend auf der Couch zu finden, oder einen Bericht studierend an dem kleinen Tisch bei der Kocheinheit. „Meister?“ fragte er halblaut in den dunklen Raum, keine Reaktion. Anakin ging zu der Tür die Obi-Wans Schlafzimmer vom Gemeinschaftsraum trennte und klopfte. „Meister, seid ihr da drin?“ Mit einem zischen öffnete sich die Tür und Anakin stand Obi-Wan gegenüber, der fragend eine Augenbraue nach oben zog. Anakin selbst hatte es auch schon versucht, aber nie geschafft. Er mochte es wenn Obi-Wan seine Fragen durch seine Mimik ausdrückte. „Anakin, ist etwas passiert?“ Es war unüblich für ihn, um diese Zeit zu stören, das wusste Anakin. Aber er konnte und wollte nicht mehr warten. „Ich muss mit euch sprechen Meister. Es ist wichtig.“ Obi-Wan trat zur Seite und ließ Anakin in sein Zimmer. Anakin mochte Obi-Wans Zimmer. Früher war er immer hier her geflüchtet wenn er Albträume hatte. Es war schlicht eingerichtet, eigentlich sogar fast ohne jegliche persönliche Note. Mit Stolz allerdings erkannte Anakin, das Obi-Wan Bilder aufgestellt hatte. Von ihm als er seinen Pilotenschein bestanden hatte, als jüngster Pilot in der Geschichte des Tempels. Ein anderes Bild zeigte ihn und Obi-Wan gemeinsam, Anakin erkannte das es wohl aus der Zeitung war, denn es waren noch ein paar Buchstaben und ein Teil der reißerischen Überschrift zu sehen, die sich um den Unterhändler und den Helden ohne Furcht drehte. Und dann war auch noch eins von Qui-Gon. Er hatte Qui-Gon immer gemocht, aber in diesem Moment spürte er Eifersucht auf den toten Jedi. Qui-Gon hatte Obi-Wan gehabt, für viele Jahre. Er hatte ihn nie teilen müssen. Und auch jetzt, wo er tot war, besaß er immer noch einen Teil seines ehemaligen Padawan. Einen Teil von dem Anakin dachte, das er einzig und allein ihm zustünde. „Setz dich“ Obi-Wan unterbrach seine Gedanken. Der Jediritter hatte sich auf sein Bett gesetzt und bedeutete Anakin nun neben ihm Platz zu nehmen. „Worum geht es?“ fragte Obi-Wan, als Anakin seiner Aufforderung nachgekommen war. Der Junge atmete noch einmal tief durch, jetzt gab es kein Zurück mehr. „Ihr wisst doch, der Jedikodex besagt ‚ Es gibt keine Gefühle, nur Frieden. Es gibt keine Leidenschaft, nur Gelassenheit.‘. Ich wollte euch fragen was ihr davon haltet, wie ihr dazu steht. Ich meine, er verbietet einem Jedi zu lieben, habt ihr schon einmal geliebt?“ Obi-Wan seufzte. „Vor langer Zeit einmal, als ich ein Padawan war, aber wir beide entschieden uns dafür, das Wohl der Galaxis über unser persönliches Wohl zu stellen. „Was ist aus dieser Person geworden?“ Obi-Wan zögerte einen Moment bevor er antwortete, ganz so als bereute er es überhaupt geantwortet zu haben. „Sie ist gestorben.“ Anakin schwieg betreten. Er wollte keine alten Wunden aufreißen. Aber er wollte so viel über seinen Meister erfahren wie er konnte. Er wollte wissen wie er liebte, wie es war von ihm geliebt zu werden. Wie es war ihn zu lieben, wusste er bereits. „Was ist los, Anakin? Warum fragst du das?“ Obi-Wan klang müde und irgendwie besorgt. Besorgt um ihn? Wieso? „Ich mag euch Meister.“ Murmelte er. Es war schwerer als Gedacht. „Ich mag dich auch Anakin.“ Anakin sah Obi-Wan überrascht an. „Wirklich?“ „Aber natürlich. Du bist wie ein Bruder für mich. Auch wenn ich fast alt genug bin um dein Vater zu sein, du bist einer meiner engsten Freunde.“ Was hätte er noch vor einer Weile dafür gegeben diese Worte von Obi-Wan zu hören. Aber jetzt waren sie wie Messerstiche. „Das meine ich nicht, nicht diese Art von mögen.“ Obi-Wan verstand nicht. Kein bisschen. Er würde es ihm zeigen müssen. Noch bevor Obi-Wan zu einer Antwort ansetzen konnte, presste Anakin seine Lippen auf die seines Meisters. Er drückte Obi-Wan nach hinten bis er über ihm auf dem Bett kniete und vergrub seine Hände in den Stoffschichten über Obi-Wans Brust. Es fühlte sich so gut an, so richtig. Besser als alles was er je geträumt und gehofft hatte. Langsam aber fordernd bewegte er seine Lippen gegen sie seines Meisters und wartete darauf, das Obi-Wan auf den Kuss einging. Aber das tat er nicht. Anakin öffnete seine Augen und sah in die vor Schock und Überraschung geweiteten von Obi-Wan. Das war der Moment in dem Anakin erkannte, das ihm Obi-Wan nie das geben würde was er sich wünschte. Und er wusste, dass er es sich nicht einfach holen konnte, egal wie sehr er es wollte. Anakin richtete sich auf. „Verzeiht mir, Meister.“ Er verließ den Raum, er ignorierte Obi-Wan der noch leise seinen Namen geflüstert hatte. Ab diesem Tag würde er seinen Meister meiden. Er würde ein Jedi werden, so schnell wie möglich. Der beste Jedi den es je gegeben hatte. Er würde mächtiger werden als alle anderen. Dann würde er fortgehen, Missionen auf weit entfernten Planeten erfüllen. Obi-Wan würde ihn vermissen, hoffte Anakin zumindest. Hosted by Animexx e.V. 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