Dark Night's Kiss von Darklover ================================================================================ Kapitel 58: 58. Kapitel ----------------------- Etwa zwei Stunden später stand Emma in der Umkleidekabine des Schwimmbads im Hotel und sah an sich hinunter. Es half auch nichts, sich das Handtuch um die Hüften zu wickeln, oder es strategisch vor dem Bauch zu tragen ... Emma seufzte. Bei ihrer Figur konnte man noch nicht einmal sagen, ob sie schwanger war oder in letzter Zeit nur zu tief ins Keksglas geschaut hatte. Jedenfalls hätte sie die Sache mit dem Schwimmen am liebsten wieder abgeblasen, wenn sie so an Cayden dachte, der durchtrainiert und sexy neben ihr irgendwie ... merkwürdig aussehen musste. Noch einmal betrachtete Emma ihr Körperprofil im Spiegel, zog den Bauch ein bisschen ein und ließ dann die Luft wieder heraus und lachte ihr Spiegelbild an. Ach, was soll’s. Schließlich warf sie sich das Handtuch über die Schulter, schnappte sich ihre Tasche und ging so gelassen, wie sie es eben hinbekam, zum Pool und suchte sich eine Liege, auf die sie ihre Sachen legen konnte.   Cayden wäre es im Nachhinein betrachtet lieber gewesen, abends schwimmen zu gehen. Denn dann hätte er keine Kontaktlinsen gebraucht, auf die er nun im Wasser aufpassen musste, um sie nicht zu verlieren. Was kein Problem sein dürfte, solange er unter Wasser die Augen geschlossen hielt, dennoch schränkte ihn das etwas ein, aber er hoffte, dass Emma ihn ohnehin auf andere Gedanken brachte. Er kam erst nach ihr aus der Umkleidekabine, da er sich erst um seine Kontaktlinsen gekümmert hatte, und legte sein Handtuch auf der Liege ab, die direkt neben der ihren stand. Cayden konnte dabei nicht verhindern, dass sein Blick flüchtig, aber mehrmals an Emma auf und ab glitt, während er so tat, als müsse er sein Handtuch perfekt auf der Liege ausbreiten. Sie hatte sich verändert. Nicht sehr, aber er erkannte es sofort. Ihre volleren Brüste ließen sein Herz schneller schlagen und der weiche Schwung ihrer Hüften regte zum Berühren an. Der dunkelblaue Badeanzug stand ihr ausgesprochen gut und passte farblich zu seiner eigenen Badehose, die schon fast ins Schwarze überging. In diesem Moment musste er sich ausgesprochen beherrschen, damit sein Puls auf einem normalen Level blieb. „Wollen wir uns ein bisschen abkühlen?“, fragte er hoffnungsvoll, während er Emmas Hand nahm und sie warm anlächelte.   „Okay.“ Abkühlen war eine sehr gute Idee. Vor allem, wenn man wusste, dass Emma gerade bei Caydens Anblick Mühe gehabt hatte, auch nur dieses einzelne Wort über die Lippen zu bringen. Herr im Himmel, war das vielleicht ein Sahneschnittchen! Und noch dazu ... irgendwie ... ihr Sahneschnittchen. Emma sah sich einmal vorsichtig um, als würde sie versteckte Kameras erwarten, die schließlich auf den Irrtum hinwiesen, der das hier erklären musste. Aber da war nichts. Also fasste Emma Caydens Hand fester und sah überall hin, bloß nicht zu ihm, um nicht auch noch rot zu werden. Das Wasser war wie zu erwarten kühl und nass. Emma stieg die kleine Treppe hinunter, bis ihr das Wasser bis an die Oberschenkel reichte, dann zog sie automatisch den Bauch ein, schlang die Arme um den Oberkörper und machte einen weiteren Schritt, bevor sie die Augen zukniff und sich einmal schüttelte. „Kalt“, zischte sie leise.   Cayden hatte immer noch ein Lächeln auf den Lippen, während er neben Emma die Treppen ins Wasser hinab stieg. Im Gegensatz zu ihr blieb er dabei nicht stehen, sondern ging so weit, bis die Treppe zu Ende war und das Wasser ihm bis über den Bauchnabel reichte. Er würde sie auf keinen Fall drängen, da jeder seine eigene Methode hatte, um sich an das kühle Nass zu gewöhnen. Außerdem war er ein Vampir und hatte temperaturbedingt weniger Probleme als ein Mensch. Von daher machte ihm das alles nichts aus. Er war den Umständen entsprechend sogar sehr dankbar dafür, schließlich konnte er immer noch nicht seine Augen von Emma lassen. „Es wird besser, sobald du dich bewegst“, erklärte er überflüssigerweise. Emma wusste das natürlich. Aber vielleicht musste er sie gerade daran erinnern. Sein Lächeln wurde breiter und er ließ sich bis zum Hals ins Wasser sinken, während er sich leicht nach hinten lehnte und mit den Händen paddelte. Das hier gefiel ihm schon jetzt viel zu gut.   Emma kniff zweifelnd die Augen zusammen und hüpfte von einem Bein aufs andere. Wärmer wurde ihr davon aber nicht. Es dauert dafür aber etwas länger, bis sie sich endlich überwand, noch einmal tief Luft holte und dann die restlichen Stufen nach unten nahm und endgültig ins Wasser glitt. Am liebsten hätte Emma im kühlen Wasser gezappelt. Aber statt das zu tun, stieß sie sich lieber ein paar Mal mit den Füßen vom Beckenboden ab und bewegte die Arme, um das Gleichgewicht im Wasser zu halten. Dabei lächelte sie Cayden an. „Erste Hürde gemeistert.“ Und was jetzt? Emma sah sich um und entdeckte Liegen mit Blubberdüsen, einen künstlichen Wasserfall und den Eingang zu einer Grotte, aus der wechselnd buntes Licht kam. „Warst du schon einmal hier?“, wandte sie sich jetzt doch an ihren Begleiter. Emma vermutete, dass Cayden schon hier gewesen war, sonst hätte er nicht gewusst, dass das Hotel überhaupt einen Poolbereich hatte. Aber warum war er in seiner Heimatstadt überhaupt in einem Hotel?   „Nein, noch nie. Aber ich habe in irgendeinem Artikel einmal gelesen, dass es so was hier geben soll.“ Manchmal war so ein vampirisches Gedächtnis auch ziemlich praktisch, obwohl er vieles von den unnötigen Informationen einfach gerne wieder vergessen hätte. Er kam näher, berührte Emma jedoch nicht. Stattdessen folgte er ihrem Blick und ahnte, wohin ihre Gedanken gingen. „Worauf hättest du Lust? Eine schöne Massage oder das Lichtspiel in der Grotte?“ Er selbst wüsste ja, was er tun würde, wenn er alleine wäre. Aber das war er im Augenblick nicht, und wenn er schon Zeit mit Emma verbringen konnte, wollte er sie nicht damit verschwenden, seine Bahnen zu ziehen. Nun legte er doch eine Hand auf Emmas Seite, um sie einmal sanft zu streicheln, da er es einfach nicht sein lassen konnte und ihre Nähe regelrecht suchte. „Und wenn dir kalt wird, darfst du dich gerne an mir wärmen. Immerhin hat es auch Vorteile, ein Vampir zu sein.“ Er flüsterte es nur, obwohl keine Leute in unmittelbarer Nähe waren, aber man konnte ja nie vorsichtig genug sein.   Emma lächelte und legte eine Hand auf Caydens Rücken. „Das mache ich.“ Aber bevor sie sich an ihm wärmte, wollte sie sich tatsächlich einmal die Grotte ansehen. So teuer, wie das Hotel wirkte, hatten sich die Innenarchitekten sicher Mühe gegeben. Emma nahm Caydens Hand, zog ihn sanft hinter sich her und schwamm mit ihm zusammen in die Grotte. Eigentlich sah der kleine Raum mit der Kuppeldecke eher aus, wie ein ausgehöhlter Edelstein, der mit bunten Lichtern übersät war. Allerdings wirkte es trotz der Farben nicht überladen. Kitschig, aber noch im erträglichen Bereich. Es roch nach Salz und Emma entdeckte ein paar Stufen, die in einem abgetrennten, kleineren Pool führten. Dort schien das Wasser wärmer zu sein und zog sie damit wie magisch an. „Hast du Lust auf ein bisschen Faulenzen?“   „Da fragst du noch?“ Caydens Lächeln wurde breiter, während er Emma wieder aus dem Wasser heraus folgte, um zu dem kleineren Becken zu gehen, von dessen Wasseroberfläche sich ab und an ein paar Rauchschwaden hoch kräuselten. Eigentlich irgendwie irrsinnig, sich zuerst das kühlere Wasser anzutun, um dann in das wärmere zu gelangen, aber es hatte dann doch irgendwie eine sinnvolle Wirkung. Immerhin waren Wechselbäder gut für den Kreislauf und die Durchblutung. Cayden konnte sich nur flüchtig für die Lichtinstallation begeistern, da er lieber die Gelegenheit nutzte, seine Augen an Emma zu weiden, die seine Blicke so nicht bemerken würde. Gott, es war wirklich schon zu lange her, dass er sie einmal anders, als im üblichen Bürooutfit gesehen hatte. Zum Glück war niemand sonst in dem kleinen Becken, und da es auch noch vom Hauptbecken abgeschirmt war, konnte man sich etwas der kleinen Illusion von Privatsphäre hingeben. Zumindest würde Cayden hören, wenn Leute in Anmarsch waren. Oder vielleicht auch nicht, wenn Emma ihn genug davon ablenkte. Sie betrat vor ihm das Becken, wobei ihr die Wassertemperatur sehr viel mehr zuzusagen schien, ehe er sich ihr anschloss. Es war tatsächlich sehr viel wärmer, aber nicht zu warm, sodass man schon bald wieder hätte daraus flüchten müssen. Sie würden es also durchaus eine Weile hier aushalten können. Nachdem Emma sich einen Platz gesucht hatte, setzte Cayden sich dicht neben sie und schlang seinen Arm um ihre Taille, während er sie offen ansah. „So wie es aussieht, brauchst du doch keinen Heizkörper.“ Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. „Aber ich hoffe, ich darf mich trotzdem an dir festhalten.“ Er lächelte leicht verschmitzt.   Das warme Wasser fühlte sich schon fast nach Badewannentemperatur an, als Emma sich an den Rand des Beckens auf eine kleine Stufe setzte und sich nach Caydens Kuss an ihn kuschelte. Hier fühlte es sich so an, als dürfte sie das. Es war zwar nicht so, dass Emma es scheute, Cayden kleine Zeichen ihrer Zuneigung zu geben. Aber in aller Öffentlichkeit tat sie sich noch schwer damit. Da war immer noch die leidige Geschichte mit Vanessa, die wie eine Gewitterwolke über ihnen zu hängen schien. Und außerdem war Emma es schlichtweg noch nicht gewohnt, mit Cayden zusammen zu sein. „Weißt du, ich war schon ewig nicht mehr schwimmen. Eigentlich mache ich das gern, aber allein kann ich mich nicht dazu aufraffen. Eigentlich handelt es sich um 'Plantschen', wenn ich von Schwimmen rede.“ Sie grinste und planschte ein wenig mit den Beinen im Wasser herum. Es war wirklich unglaublich entspannend. „Hier ist wirklich wenig los. Die ganzen Hotelgäste scheinen wohl unterwegs zu sein, um sich die Stadt anzuschauen.“   „Eher unwahrscheinlich bei dem Wetter. Aber vielleicht gibt es wieder irgendwo Freibier.“ Caydens Hand streichelte zärtlich Emmas Seite, während er die Augen schloss und seinen Kopf gegen ihr Haar lehnte. Er genoss das hier viel zu sehr. Gerade weil sie in letzter Zeit gar nicht wirklich dazu gekommen waren, einmal in Ruhe die Nähe des anderen zu genießen. Das heute Morgen auf dem Bett war sehr schön gewesen. Vor allem, weil er endlich einmal offen und frei hatte mit ihr reden können. Keine Geheimnisse zwischen ihnen zu haben, fühlte sich befreiender an, als es sonst etwas konnte. Er liebte es und Emma dafür umso mehr. „Ich fände es schön, wenn wir in Zukunft öfter Schwimmengehen könnten. Du planschst und ich ziehe ein paar Bahnen und danach faulenzen wir ein bisschen. Vielleicht können wir uns beide dann öfter dazu aufraffen.“ Wobei Cayden sich nicht sicher war, wie lange Emma noch mit ihm schwimmen gehen wollte. Bald würde ihr Bauch dank des Babys größer werden. Ihre Brüste würden sich noch mehr verändern und keiner konnte sagen, ob sie sich damit sexy oder eher das Gegenteil fühlen würde. Soweit er wusste, konnte das alles ziemlich unterschiedlich empfunden werden. Aber ob so oder so, er würde für Emma da sein. „Mhmm …“, schnurrte er in vampirischer Manier und ließ sich ein Stückchen tiefer ins Wasser sinken, während jeder seiner Muskeln sich noch mehr zu entspannen schien und er wieder einmal seine Nase tiefer in Emmas Haar drückte, um ihren Duft aufzusaugen. „Gott, ich liebe deinen Duft …“, flüsterte er so leise, das man es fast nicht hören konnte.   „Hört sich gut an.“ Schwimmen oder Plantschen war etwas, das Emma nennen würde, käme sie je in die Verlegenheit gefragt zu werden, welchem Sport sie nachging. Früher war sie mehr geschwommen, hatte es tatsächlich für die Fitness getan, aber dann war dieses Hobby irgendwann eingeschlafen. Mit Cayden konnte sich Emma das allerdings vorstellen. Wenn er Bahnen zog, konnte sie sich vielleicht auch dazu aufraffen. Oder sie sah ihm dabei zu. Bei dem Gedanken musste sie lächeln. Neben ihr murmelte Cayden etwas, das Emma nicht verstand, aber was sie aus seiner Mimik lesen konnte, gefiel ihr. Er schien sich wohlzufühlen. Emma drehte sich ein Stück zu Seite, sodass sie ihm besser ins Gesicht sehen konnte, zog ein Bein auf die kleine Stufe, auf der sie saßen, und lächelte Cayden an. „Das mit dem Schwimmen ist eine gute Idee. Meinst du denn, hier bekommen wir eine Mitgliedskarte?“ Es war ein Scherz. Emma wunderte sich sowieso, wie sie hier hereingekommen waren, ohne Gäste des Hotels zu sein. Aber mit Cayden war eben alles möglich. Emma streichelte seine Schulter und grübelte ein bisschen, bevor sie fragte, was Cayden heute sonst noch unternehmen wollte.   Das mit der Mitgliedskarte brachte ihn zum Lächeln. „Ich denke, da ließe sich bestimmt etwas machen.“ Selbst wenn das bedeutete, dass er für sie beide ein Zimmer das ganze Jahr über buchte. Hauptsache, sie konnte das hier öfter machen. Auf Emmas andere Frage hin, musste er selbst etwas überlegen, während er es genoss, von ihr gestreichelt zu werden und ihr dabei tief in die Augen sehen zu können, bis sich seine Lippen zu einem weiteren warmen Lächeln verzogen. „Ich denke, meine Ansprüche sind nicht allzu hoch, wobei ich dazu natürlich deine Meinung hören müsste, denn zunächst einmal würde ich dich gerne küssen, und da gerade keine Leute in der Nähe sind, würde ich mich auch nicht mit einem flüchtigen Küsschen zufriedengeben. Aber das ist nur meine Meinung.“ Sein Lächeln vertiefte sich, während seine Augen bereits Emmas Mund nachzeichneten. Allein der Gedanke daran ließ sein Herz mit einem Mal schneller schlagen. Wann hatten sie sich denn das letzte Mal so richtig geküsst? Es musste schon wieder einige Stunden her sein. Zu lange, wie Cayden fand.   Emma lachte leise auf. Was für ein unmoralisches Angebot. Sie legte den Kopf schräg und grinste Cayden an, bevor sie einen übertrieben prüfenden Blick zum Grotteneingang warf. „Und du meinst, hier sind wir wirklich sicher? Was, wenn gleich ein Rentnerpärchen hier rein kommt und du bringst sie mit so einem Kuss an den Rand eines Herzinfarkts?“ So, wie Cayden es formuliert hatte, sollte man von dem Kuss eine derartige Folge erwarten. Trotzdem – oder gerade deshalb? – rutschte Emma näher an ihn heran und stupste ihre Nase gegen seine.   „Sollte der Fall wirklich eintreffen, kann ich ja Erstehilfe leisten“, nuschelte er gegen Emmas Lippen und schloss die Augen, nachdem ihre Nase die seine sanft neckte. Seine Hände glitten von selbst ihre Seite entlang nach oben auf ihren Rücken, um sie noch enger an sich heranzuziehen, ehe sein Mund nun tatsächlich ihre Lippen streifte. Cayden hatte es nicht eilig. Eigentlich hatte er im Moment sogar alle Zeit der Welt, weshalb er erst zärtlich über Emmas Mund strich, dann hauchzart einen Kuss auf ihren einen und dann ihren anderen Mundwinkel setzte und schließlich auch einen in die Mitte. Wieder löste er sich ein Stück von ihr, um den Kopf auf die andere Seite und seine Lippen nun eine Spur deutlicher auf ihre zu legen. Dabei wanderte eine seiner Hände in Emmas Nacken, um sie dort zu streicheln und zu massieren und sie ihm noch mehr entgegen zu ziehen. Schon jetzt kribbelte es heftig in seinem Bauch und sein Herz schien ihm direkt auf die Zunge zu springen, die sich aber noch völlig zurückhielt. Es sollte zwar ein richtiger Kuss werden, aber kein übereilter.   Wie immer, wenn er sie küsste, konnte Emma kaum die Augen schließen. Denn das hätte vielleicht bedeutet, dass Cayden nicht mehr da war, wenn sie sie erneut öffnete. Vielleicht würde er sich als Traum herausstellen. Emma konnte es schlichtweg nicht fassen, dass Cayden sie küssen wollte. Dass er es tat, und dann auch noch so zärtlich und voller Zuneigung. Er spielte ein wenig mit ihr, ließ sich Zeit und machte es damit für Emma nur noch anziehender. Sie begann, ihn mit dem Kuss ebenfalls zu necken, seine Oberlippe zu küssen, dann seine Nasenspitze und wieder seinen Mund. Dabei kuschelte sie sich vorsichtig an ihn, immer noch bewusst, dass sie sich hier an einem öffentlichen Ort befanden und jederzeit jemand in die kleine Grotte kommen konnte.   Emma passte perfekt in seine Arme und an seine Brust, wie Cayden fand, als sie noch näher kam, sodass sie sich nun deutlich berührten. Er musste sich zwar etwas anders hinsetzen, damit er sich nicht so verdrehen musste, aber dafür verschlang sich ein Bein mit ihrem und er konnte sich mit der Seite besser an den Rand des Beckens lehnen, während ein glückliches Lächeln seine Mundwinkel reizte, als auch Emma ihn zu necken begann. Eine Weile genoss er die kleinen, zarten Küsse, die sie sich gegenseitig schenkten, bis sie immer länger und deutlicher wurden und er schließlich mehr von ihren Lippen schmecken wollte. Seine Zungenspitze glitt nur kurz und leicht über Emmas Unterlippe, ehe er sich wieder ein bisschen zurückzog und die Augen leicht öffnete, um Emma ansehen zu können. Sein warmes Lächeln konnte sie nicht erkennen, da sie sich dafür viel zu nahe waren, aber das musste sie auch nicht. Es erfüllte jeden seiner Blicke und ließ etwas in seinen Augen funkeln. Allein sein Blick war eine einzige Liebesbekundung an sie, ehe er seine Lider wieder schloss und Emma nun richtig und mit vielen warmen Gefühlen im Bauch küsste.   Es wurde ein Kuss, in den sich Emma am liebsten hineingekuschelt hätte. Nicht nur in Caydens Arme, wie sie es jetzt tat, sondern in die Berührung ihrer Lippen selbst, von der aus Wärme in ihren ganzen Körper zu strömen schien. Emma lächelte in den Kuss hinein, strahlte und merkte gar nicht, dass sie nun doch seit einer Weile die Augen geschlossen hatte. Ihr Herz hüpfte, als Caydens Zungenspitze sich vorwagte und Emmas Bauch kitzelte aufgeregt, als sie auf mehr von diesen schönen Berührungen wartete.   Seine Hand rutschte weiter hoch, sodass sich seine Finger in Emmas Haare schieben und ihre Kopfhaut sanft massieren konnten, während er zugleich ihren Mund enger gegen seinen schob und sich nun weiter für sie öffnete. Es knisterte verdammt heftig, als er seine Lippen teilte und nun deutlicher seine Zunge in die Küsse mit einbrachte und dabei zart Emmas Geschmack in sich aufnahm und nach mehr von ihr suchte. Mehr von diesen weichen Lippen, von ihrer Wärme, ihrem Duft, ihrer süchtig machenden Nähe und die Intensität dieses besonderen Augenblicks, für den sie sich viel zu selten Zeit nahmen. Sein Puls beschleunigte sich unweigerlich und schließlich kam, womit Cayden ohnehin schon jeden Augenblick gerechnet hatte, weshalb er sich für einen Moment vor Emma zurückzog und nach Atem schöpfte, während seine Fänge sich mit einem prickelnden Gefühl aus seinem Oberkiefer schoben. Nichts, was er nicht schon gewohnt gewesen wäre, doch dieses Mal mit einem Unterschied. Cayden verbarg sie nicht mehr vor Emma.   Emma war einen Moment verwundert, als Cayden den Kuss unterbrach. Automatisch wandte sie sich dem größeren Becken zu, spähte in Richtung Pool und erwartete, dass jemand um die Ecke kam, den sie nicht gehört hatte. Dann aber merkte Emma, dass es Cayden selbst war, auf den sie achten musste. Er hatte sich kurz abgewandt, weil sie bei einer eventuellen Störung gerade noch ein ganz anderes Problem bekommen hatten, als einen übereifrigen Kuss. Emma versuchte, nicht zurückzuschrecken, aber innerlich schaffte sie es trotzdem nicht ganz. Caydens Reißzähne waren für sie immer noch kein alltäglicher Anblick und so sehr Emma sich bemühte, würden sie es vermutlich auch nicht so schnell werden. Trotzdem wusste sie, dass Cayden keineswegs etwas Gefährliches vorhatte. Nach wenigen Augenblicken lächelte sie wieder gelöster und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze.   Cayden wusste, worauf er sich da einließ, in dem er sich vor Emma nicht mehr versteckte. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass er immer irgendwie wie auf Kohlen saß, wenn er ihr seine wahre Natur so deutlich zeigte und er nicht abschätzen konnte, wie sie reagieren würde. Es machte ihn nervös, aber nicht zu sehr, um die Stimmung zu verderben. Vor allem nicht, als Emma ihm wieder entgegen kam, obwohl er immer wieder mehr von ihr verlangte, als ein anderer Mann es tun würde. Das war auch ein Grund, wieso er sie für eine innige Umarmung an sich zog, ihr einen warmen Kuss auf die Stirn hauchte und sie dann liebevoll – mit einem Reißzahnlächeln – anlächelte. „Ich werde vorsichtig sein, das verspreche ich dir. Außerdem haben wir das schon so oft ohne Unfälle hinbekommen.“ Er küsste wieder ihre Lippen. „Und es fühlt sich gut an, mich nicht mehr vor dir verstecken zu müssen, Em.“ Ein weiterer Kuss. „Unglaublich gut …“   Sie wollte ihm schon zustimmen, als sie innerlich kurz stutzte. Es stimmte, was Cayden sagte. Dies hier war mehr oder weniger das erste Mal, bei dem er ihr seine Vampirzähne ohne Zögern zeigte. Bei den anderen Küssen waren sie ihr nie wirklich aufgefallen. Also war die Gefahr, dass er sie versehentlich biss oder sie anderweitig verletzte wohl wirklich kaum vorhanden. Emma hatte Cayden ohnehin nicht zugetraut, dass er sie gefährden würde, aber da war trotzdem ein Quäntchen Erleichterung, als sie sich jetzt wieder in einen Kuss mit ihm kuschelte. Er würde ihr nicht wehtun. Schon gar nicht, wenn es um einen Kuss ging. Sie selbst würde auch vorsichtig sein – wenn auch aus anderen Gründen. Sie konnte sich entspannen und es einfach nur genießen. Was Emma schließlich auch tat. Im warmen Wasser, unter den wechselnden bunten Lichtern der künstlichen Grotte gab sie ihren Gefühlen nach, tat endlich, was sie tun wollte, ohne groß über mögliche, negative Folgen nachzudenken. Sie wollte Cayden küssen, mit ihm herumknutschen und sich an ihn kuscheln. Warum also sollte sie es nicht tun?   Und das taten sie dann auch. Cayden schloss wieder die Augen, als Emma sich nun ebenfalls vollkommen fallenließ und ihn eine Weile die Welt um sich herum vergessen ließ. Es fühlte sich so gut, so prickelnd und warm an. Da vergaß er nur allzu schnell, dass sie hier in der Öffentlichkeit waren. Momentan waren sie ohnehin alleine, während sie sich intensiv küssten und seine Hände immer wieder über Emmas Körper streichelten. Nicht, um auf irgendetwas hinaus zu wollen, sondern einfach, weil es ihm ein Bedürfnis war, sie zu berühren und ihr nahe zu sein. Nun, da sie auch von seinen Fängen wusste, ließ er sie auch endlich öfter und weiter in seinen Mund, während ihre Zungen miteinander tanzten. Natürlich passte er immer noch auf, dass sie sich nicht unabsichtlich an seinen Spitzen verletzten, aber er hinderte Emma auch sicherlich nicht daran, ihn zu erforschen und sich von ihm erforschen zu lassen. Sein Herz pochte daher wild und hart in seiner Brust, als er sich mit einem letzten köstlichen Schmatzen von Emmas Lippen löste und seine Stirn gegen ihre Halsbeuge lehnte, während er tief nach Atem schöpfte. „Es kommt jemand …“, flüsterte er ihr leise zu und versuchte seinen rasenden Puls wieder in den Griff zu bekommen, während er sehr genau die Geräusche verfolgte, die zuerst nur für ihn wahrnehmbar, aber dann auch deutlich hörbar für Emma wurden, als nasse Fußsohlen über Stein liefen und eine gedämpfte Unterhaltung zu ihnen durch die Form der Grotte herübergetragen wurde. Als das alte Pärchen schließlich bei ihnen ankam, saß Cayden bereits wieder relativ gesittet neben Emma. Nur sein Arm lag immer noch um ihre Mitte, da er nicht vorhatte, sie gänzlich loszulassen. Verhalten lächelte er den Neuankömmlingen zu und wünschte ihnen einen guten Tag. Seine glühenden Wangen konnte man auch durchaus auf das warme Wasser schieben, und selbst wenn diese beiden regelmäßig Zeitung lasen, glaubte Cayden keine Sekunde lang daran, dass sie ihn erkennen könnten. Nicht ohne Brille, mit den zerzausten Haaren und den vielen Tätowierungen. Im Augenblick sah er so ganz und gar nicht wie das Oberhaupt von C&C aus. „Vielleicht sollte ich noch ein paar Bahnen ziehen, um mich abzukühlen und danach könnten wir uns schon einmal überlegen, was wir heute Abend essen wollen. Wie wäre das?“, flüsterte Cayden Emma ins Ohr, damit nur sie es hören konnte, und musste dabei den Drang unterdrücken, ihr auch noch einen Kuss auf den Hals zu drücken. Später. Vielleicht ...   Ein wenig hatte sie das Gefühl, sie müsse ihre Kleider ordnen. Da Emma aber im Badeanzug neben Cayden im Pool saß, gab es dazu keine Veranlassung. Doch obwohl Cayden die beiden Herrschaften, die jetzt auch in die Grotte gekommen waren, früh angekündigt hatte, fühlte Emma sich bei irgendetwas ertappt. Und bei dem Gedanken musste sie mehr als einmal in sich hineinschmunzeln. Wahrscheinlich fiel deshalb ihre Begrüßung besonders freundlich aus und Emma musste nur noch mehr grinsen, als sie Caydens Anspielung hörte. „Ist gut. Schwimm ein paar Bahnen für mich mit.“ Was die Idee mit dem Essen betraf, hatte Emma noch keine Ahnung. Auswärts zu essen war im Moment keine mögliche Option. Aber da Cayden so gut kochte und Emma immer mehr Lust auf einen gemeinsamen Abend zu zweit verspürte, sollte das kein Problem darstellen. „Wie wäre es mit Shepherd’s Pie? Einfach, aber lecker.“   „Mach ich.“ Cayden drückte Emma einen dezenten Kuss auf die Schläfe, der wohl noch nicht als anstößig galt, und löste sich dann von ihr. „Der Vorschlag klingt gut, aber natürlich ohne das Lammfleisch. Die Zutaten hätte ich aber alle zuhause, also können wir, nachdem wir uns wieder trocken gelegt haben, gleich direkt nach Hause fahren.“ Er lächelte immer noch verhalten, da sich seine Fänge noch nicht zurückgezogen hatten, und achtete auch sehr genau darauf, dass weder das Pärchen etwas anderes als seine Rückseite sehen konnte, noch irgendwelche weiteren Leute in Anmarsch waren, während er aus dem kleinen Becken stieg, um sich 'abkühlen' zu gehen und noch ein paar Bahnen zu schwimmen. Was das anging, war die enge Badehose wirklich nicht gerade vorteilhaft, aber die Luft war rein und er konnte ungesehen ins kalte Wasser, das sehr schnell Abhilfe versprach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)