File X von Varlet ================================================================================ Kapitel 23: Selbstjustiz ------------------------ Frohe Ostern, ich wünsch euch viel Spaß bei der Eiersuche und hoffe, dass ihr nicht leer ausgingt. Und von mir gibt es das kleine Kapitelchen als Geschenk. Viel Spaß beim Lesen und danke für eure Kommentare. ____________________ Kapitel 23: Selbstjustiz 17:20 Uhr. Shuichi blickte zu Subaru, Camel und Kir. Er runzelte die Stirn. „Was ist mit deiner Verletzung?“, wollte er von dem ehemaligen Organisationsmitglied wissen. „Halb so schlimm. Sie hat mich zum Glück nur gestreift“, antwortete die junge Frau. „Kannst du damit arbeiten?“, fragte er dann nach. „Natürlich“, nickte Hidemi. Sie wollte es, sie wollte gar nicht damit aufhören und warum auch? Genau wie Akai hatte auch sie ein Ziel und tat alles, um es zu erreichen. „Sehr gut. Trotzdem möchte ich nicht, dass du alleine arbeitest. Camel wird dich dabei unterstützen“, entgegnete der FBI Agent. Hidemi hob die Augenbraue. „Ich denke nicht…“, fing sie an. Dann aber ließ sie es doch bleiben. Akai würde keiner mehr umstimmen können. Sie schüttelte kurz den Kopf. „Doch, ich find es besser. Zuerst wollte ich Camel woanders einsetzen, aber jetzt bleibt er bei dir. Ihr wisst, was ihr zu tun habt?“ Subaru, Camel und Hidemi nickten. „Sehr schön. Ihr müsst schnell reagieren, wenn sie auf euch schießen. Zur Sicherheit nehmt ihr Westen mit.“ „Du schätzt die Situation also für so gefährlich ein, dass wir nicht schutzlos hingehen sollten“, gab Subaru von sich. „Interessant.“ Akai gab ein grinsen von sich. „Du weißt doch, ich geh bei allen anderen lieber auf Nummer sicher“, sprach er. „Nicht zu vergessen, dass ihr auf die Scharfschützen treffen werdet. Ein Fehler und sie erschießen euch.“ Camel nickte. Shuichi sah wieder zu Subaru. „Du wirst alleine hoch gehen und den Scharfschützen ausschalten“, sprach Akai. „Ja, ich weiß“, nickte Subaru. „Ich hab schon gehört, dass Chianti jetzt nicht wirklich zimperlich ist, wenn es darum geht, zu schießen.“ „Ist sie auch nicht. Es ist eine Art Lebensaufgabe für sie. Chianti will alles abknallen, was ihr im Weg ist“, seufzte Kir leise auf. „Da macht sie auch keinen Unterschied ob die Person unschuldig ist, zufällig in die Situation hinein geriet oder wirklich schuldig ist.“ „Das kann ich mir bei ihr vorstellen“, murmelte Subaru. „Aber wenn ihr auf Korn trefft, müsst ihr auch vorsichtig sein.“ „Ich weiß. Der Kerl ist zwar immer ruhig, aber als Schütze hat er was raus. Wenn er mit Chianti einen Auftrag hat, lässt er ihr meistens den Vortritt, aber wenn er alleine arbeitet, kann er auch zu einer wilden Bestie werden“, entgegnete Hidemi. „Ja, so stell ich ihn mir auch vor. Ich würd den Kerl gerne abknallen, aber dann könnte ich nicht zu Gin“, sprach Akai. „Du solltest trotzdem vorsichtig sein, Shu. Und ich möchte, dass du auch eine Weste trägst“, warf Jodie ein. „Mal sehn, ich geb mein Bestes um Gin zu kriegen“, grinste Shuichi. „Ihr werdet es diesmal so machen, wie ich auch. Parkt euren Wagen in weiter Entfernung vom Ort des Geschehens.“ „Findest du das wirklich notwendig, Shu?“, wollte Jodie von ihm wissen. „Ja, ich denke, es ist die beste Möglichkeit. Wie ich das sehe, werden sie auch schon vor uns dort sein und sich vorbereiten. Es wäre schlecht, wenn sie unsere Autos vorfahren sehen. Sie wären gewarnt und wir könnten die Operation nicht durchführen“, entgegnete der FBI Agent. „Daran hab ich ja noch gar nicht gedacht“, murmelte Jodie leise. „Dacht ich mir. Du musst in einer solchen Situation mit allem rechnen, vor allem, wenn du solche Feinde hast. Sie werden es uns nicht einfach machen“, sprach Shu und sah wieder zu den drei Anderen. „Wenn ihr zu ihnen geht, passt auf, dass keine weiteren Mitglieder in der Nähe sind. Ich traue ihnen nicht, viel eher glaube ich, dass sie sich sehr gut auf uns vorbereiten werden.“ „Mach dir darum keine Gedanken. Ich hatte vor gehabt, mich umzusehen, wenn wir hin gehen“, nickte Subaru. 17:45 Uhr. Chianti positionierte sich auf dem Dach. Sie legte die Decke aus und legte sich anschließend auf diese. Grinsend baute die Scharfschützin ihr Gewehr zusammen. „Bei mir ist alles ruhig“, sprach sie. „Wie sieht es bei dir aus, Korn?“ „Auch alles ruhig“, meldete sich der Angesprochene am Headset. Die Organisation wusste genau, wie sie ihre Mitglieder miteinander in Verbindung brachte. Selbst bei solchen Einsätzen, wo sie alle getrennt waren. „Ich freu mich schon, wenn sie zu uns kommen und wir sie abknallen dürfen“, grinste Chianti. „Ich mich auch…“ „Ihr werdet noch nicht schießen“, sprach Gin. Er besaß eine Art Mikrofon, in welches er sprach. In seinem Ohr hatte er einen Sender, mit dem er die Gespräche der anderen hören konnte – wenn er das wollte. „Das wissen wir“, entgegnete Chianti. „Ich hab auch nur gesagt, dass ich mich freue, wenn ich sie abknallen darf.“ „Gut. Ich will keine eigenmächtige Handlungen von euch sehn“, meinte Gin. „Mach dir darum keine Sorgen, Gin. Wir sind nicht Vermouth“, gab Chianti von sich. Sie grinste leicht. „Gut, wenn irgendwas auffällig passiert, gebt mir Bescheid.“ Hidemi blickte zu Camel, dann sah sie aus dem Fenster nach draußen. „Korn kann gefährlich werden“, murmelte sie. Camel nickte. „Das hab ich bereits mitbekommen“, antwortete er darauf. „Unglücklicherweise ist wenig über Korn bekannt. Meistens übernimmt Chianti alle Aufträge, deswegen müssen wir bei ihm auch vorsichtig sein“, sprach Kir leise. „Ich weiß nur, dass er ein genau so guter Schütze sein soll, wie sie.“ „Das hab ich mir gedacht“, nickte Camel. Er blickte auf den weißen Subaru vor sich und fuhr ihm nach. „Machst du dir sorgen, dass Subaru es mit Chianti nicht alleine aufnehmen kann?“ „Nein, irgendwie nicht. Ich kenne seine Fähigkeiten von früher. Wir haben zusammen die Ausbildung gemacht. Er war schon immer einer von denen, die schnell lernten. Ich denke nicht, dass er gegen Chianti verliert.“ „Verstehe“, murmelte Camel. „Dann bin ich froh, dass wir ihn als Verbündeten haben.“ „Ich auch“, lächelte Hidemi. „Eigentlich rechnete ich schon viel eher damit, dass er als Verstärkung zu uns stößt, aber sie wollten ihn wohl erst jetzt hier her schicken“, murmelte die junge Frau. „Das hat sich auch gelohnt“, nickte der FBI Agent. Subaru stieg aus seinem Wagen aus. Er blickte nach hinten, wo er dann auch schon Hidemi und Camel entdeckte. „Wir gehen unterschiedliche Wege“, sprach er. „Ihr geht nach rechts, ich geh nach links. Dann kommen wir zu den beiden Gebäuden.“ „Alles klar“, nickte Kir. „Pass auf dich auf“, fügte sie an. „Mach ich. Ihr auch auf euch“, entgegnete der CIA Agent. Sowohl Subaru wie auch Kir und Camel schlichen sich an. Sie kamen zu den Gebäuden, die rund um das Pier 13 lagen. Subaru blickte zu seinen beiden Kollegen hin. Dann nickte er, worauf die anderen Beiden das Nicken erwiderten. Stillschweigend trat Subaru in das Gebäude ein. Er blickte sich um. Kein Organisationsmitglied war da. Ein gutes Zeichen. Sie gingen wohl wirklich davon aus, dass das FBI nichts plante. Aber warum nicht? Wenn es so war, würde Subaru auch nichts dagegen sagen. Der junge Mann ging die Treppe nach oben. Er war darauf bedacht leise zu sein, wichtig war die Überraschung und nichts mehr. Subaru hielt seine Waffe in Griffbereitschaft und sah sich um. Alles war ruhig. Immer noch. Subaru kam oben an. Er sah sich um. Hidemi blickte zu Camel. Sie nickte ihm zu und ging dann rein. Ihre Waffe hielt sie die ganze Zeit über nach vorne gerichtet. Sie machte sich bereit und sah sich um. „Keiner da“, wisperte sie leise. Der FBI Agent nickte. „Gut“, flüsterte er und sah sich weiter um. In der Dunkelheit konnte man nur schlecht sehen, weswegen er das Licht an seiner Waffe anschaltete. Es war ein kleiner roter Punkt, der in die Ferne zeigte und genau richtig war, um ein Ziel zu finden. „Wir müssen nach oben“, wies Kir ihn an. Camel nickte und sah zu der Treppe. „Sie scheint sicher“, sprach er leise. Hidemi ging zur Treppe. Langsam hangelte sie sich an dieser nach oben. Sie schlich sich an und sah zu Camel, der es ihr gleich tat. Gleich. Ja gleich würden sie ihr gegenüber stehen. Chianti. Als sie oben ankamen, schaltete Camel das Leuchten seiner Waffe auf. Er wollte nicht riskieren, dass Korn es mitbekam. Oder durch einen anderen Schützen informiert wurde. „Bereit?“, wollte er von ihr wissen. „Es kann los gehen.“ „Alles klar“, nickte Camel. Er schlich sich weiter an und entdeckte dann einen weiblichen Körper, der sich für die Gefechtsposition bereit machte. Eigentlich sollten sie hier Korn vorfinden, doch wie es schien, hatten beide ihre Positionen gewechselt. Chianti lag am Boden und hielt ihr Gewehr in der Hand. „Das Spiel ist vorbei, Chianti“, entgegnete Kir darauf. Ihre Pistole hielt sie auf den Körper der jungen Frau. Camel tat es ihr gleich. „Was zum…“, zischte die Scharfschützin. Sie drehte sich zusammen mit ihrem Gewehr um, erblickte die beiden und hielt, spontan, ihre Waffe auf Kir. „Ich leg dich um, du kleine Verräterin.“ „Das würde ich mir noch einmal überlegen. Schieß ruhig auf mich, aber dann schießt Agent Camel ebenfalls. Und ich denke nicht, dass das gut für dich ausgeht“, warf Kir ein. Chianti knurrte. „Ich sterbe lieber, als das ich dem FBI oder CIA in die Hände falle.“ „Das können wir leider nicht zulassen“, entgegnete Camel. Unglücklicherweise brauchten sie sie lebend – aber das war schon irgendwie zu bewerkstelligen. „Chianti? Was ist da los?“, wollte Korn von ihr wissen. Er blickte herüber und knurrte, als er noch zwei Gestalten bei ihr sah. Korn zielte mit dem Gewehr dorthin und schoss dann. „Das würd ich lassen“, knurrte Subaru. Er tauchte hinter Korn auf und schlug mit der stumpfen Seite seiner Waffe auf den Mann in Schwarz ein. Korn aber war nicht auf den Kopf gefallen. Er handelte schnell und nutzte sein Gewehr als Schutz vor dem Schlag. Das Organisationsmitglied sprang auf und blickte auf Subaru. „Was bist du denn für einer?“, wollte er wissen. „CIA.“ „Wusste ich doch, dass einer von euch irgendwann mal auftaucht“, grinste Korn. Er hielt seine Waffe direkt auf Subaru gerichtet. Dann schoss er auf ihn. Subaru wich nach hinten. „Hng…“, gab er von sich. Er blickte nach unten und legte seine Hand an den Bauch. Trotz Weste schmerzte es. Da war mindestens eine Rippe gebrochen. Korn grinste leicht. „Schusssichere Weste.“ „Aber natürlich“, entgegnete Subaru ruhig. „Und ich sehe ganz genau, dass du auch eine trägst. Die Frage ist jetzt nur, ob deine kleine Freundin da drüben auch eine trägt“, sprach er. „Das hat sie bestimmt“, entgegnete Korn murrend. Camel wich nach hinten. Er hielt sich den Arm und sah kurz zu Kir. „Wie schwer bist du verletzt?“, wollte Kir von ihm wissen. „Geht schon. Es ist nur der linke Arm“, sprach der FBI Agent. „Gut“, nickte Hidemi. Sie sah auf Chianti. „Tja, da konnte dir dein Freund wohl nicht helfen, was?“ „Sei doch still“, zischte Chianti. Sie zielte auf Hidemi und drückte dann ab. Hidemi wich nach hinten. Sie legte sich die Hand auf den Bauch und zuckte zusammen. „Verflucht…“, wisperte sie leise. „Oh. Sag bloß, dass es weh getan hat“, sprach Chianti. „Auch wenn du eine Weste trägt, ich hab dir mindestens ein paar Rippen gebrochen, allein weil du in der Nähe standest und der Druck noch stärker war.“ „Das wirst du noch bereuen“, knurrte Kir. Sie feuerte dann auf Chiantis Arm. „Wir brauchen dich zwar lebend, aber wenn du irgendwelchen Unsinn machst, haben wir auch die Erlaubnis auf dich zu schießen.“ „Ist das so?“, wollte Chianti wissen. Sie ballte ihre Faust und trat einen Schritt nach hinten. „Lieber sterbe ich, als gefangen beim FBI zu sein.“ „Was hast du vor, Chianti?“, wollte Hidemi wissen. Sie schluckte. „Hör auf damit. Du springst nicht runter…“ „Und wenn doch? Was wollt ihr machen? Schießt doch auf mich, aber das bringt euch ja auch nichts“, gab sie grinsend von sich. Chianti ging weiter nach hinten und sah anschließend nach unten. Es war zwar nicht so hoch, aber es würde schon seine Dienste tun. „Nein“, schrie Hidemi und lief nach vorne, als Chianti sprang. „Chianti!“ Die junge Frau schluckte und sah zu Camel. „Wir müssen sofort runter“, wies sie ihn an. Camel nickte und lief neben Hidemi nach unten. Dann hörte sie aber schon einen weiteren Schuss. Hidemi schluckte und blieb stehen. Dann aber lief sie erneut weiter. Sie kamen bei Chianti an, wo sich Hidemi auf die Knie fallen ließ. „Sie hat…“, murmelte sie leise. „Ja“, nuschelte Camel. „…den Sturz überlebt und sich selber erschossen…“ „Damit haben wir…wieder nichts in der Hand.“ „Leider“, stimmte Camel seufzend zu. „Wir müssen zum anderen Gebäude. Wenn wir schon Chianti nicht haben, dann brauchen wir Korn“, sprach sie und machte sich auf den Weg zum anderen Gebäude. Korn knurrte. „Mich werdet ihr nicht bekommen“, gab er von sich. „Das werden wir noch sehn“, entgegnete Subaru. Er hielt seine Waffe noch immer auf Korn gerichtet. „Wie wollt ihr mich den bekommen? Wir können uns jetzt gerne eine Weile anschießen, aber irgendwann geht auch dir die Munition aus.“ „Meinst du? Vielleicht hab ich noch ein Ass im Ärmel“, sprach Okiya. „Und wenn schon. Lieber erschieß ich mich selber“, sagte das Organisationsmitglied. „Subaru? Brauchst du Hilfe?“, kam es von Hidemi. Sie atmete schwer und blickte zu Korn. „Eh? Was macht ihr hier?“, wollte der CIA Agent wissen. „Chianti hat sich in die Tiefe gestürzt und dann selbst erschossen“, antwortete Camel. „Hast du das gehört, Korn? Deine Partnerin hat sich selber in den Tod gestürzt. Jetzt bist du alleine hier oben“, sprach Subaru. „Also leg die Waffe runter und lass dich von uns mitnehmen.“ „Pah!“, entgegnete das Organisationsmitglied. „Wenn ihr mich haben wollt, holt mich doch“, zischte er. Korn zog eine Pistole aus seiner Jacke heraus und hielt sie sich an den Kopf. „Korn! Verflucht. Lass den Unsinn“, gab Hidemi von sich. Sie schoss auf ihn. Aber Korn wich nur nach hinten. Die Weste schützte ihn vor einer lebensgefährlichen Verletzung. „Das bringt nichts. Er trägt wie wir eine schusssichere Weste“, murmelte Subaru. Ein weiterer Schuss hallte durch den kalten Abend. Korn brach am Boden zusammen und blieb regungslos liegen. „Oh nein…“ Langsam trat Subaru auf das Organisationsmitglied zu. Er kniete sich hin und tastete nach einem Puls. Dann seufzte der CIA Agent auf. Er schüttelte den Kopf. „Er ist tot.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)