File X von Varlet ================================================================================ Kapitel 9: Auf der richtigen Spur --------------------------------- Frohes neues Jahr ^^ ____________________ „Was soll das heißen, dass Sie vermuten, dass Haibara Ai und diese Miyano Shiho ein und dieselbe Person sind?“, wollte Inspektor Megure von seinen beiden Inspektoren wissen. „Nun ja“, begann Sato. „Sehen Sie sich doch einmal die beiden Bilder an. Das ist Ai auf einem Klassenausflug und das ist diese Shiho. Sie sehen sich zum verwechseln ähnlich, auch wenn Shiho älter ist. Wir haben weiter recherchiert, weder die Eltern von Shiho haben noch ein weiteres Kind, noch hat Shiho selber eines“, fügte sie an. Takagi nickte. „Außerdem ist uns aufgefallen, dass es über Ai kaum Daten gibt und wenn dann beginnen sie von dem Zeitpunkt an, wo sie bei Professor Agasa lebt.“ „Moment mal, warum haben Sie sich überhaupt die Informationen von Ai Haibara besorgt?“, kam es von Megure. „Ähm…nun ja, das war so“, murmelte Takagi. „Sie wissen doch, dass es bei Professor Agasa brannte. Wir sollten uns dort umschauen und es war nicht klar, wo der Professor und Ai waren. Conan war auch da, er wirkte ziemlich erschrocken, so als wüsste er, dass sich jemand im Haus aufhielt. Als der Professor dann da war, benahm er sich merkwürdig. Und kurze Zeit darauf meinten sie, dass Ai bei Bekannten ihrer Eltern wäre.“ „Was aber in dem Zusammenhang unpassend war, da sie vorher gesagt hatten, dass Ai wahrscheinlich mit dem Professor unterwegs war. Danach hieß es aber, dass sie schon länger weg ist. Das machte mich stutzig, weswegen ich unsere Software nach Ai befragt habe. Und wie Sie ja bereits wissen, gab es dazu kein Ergebnis“, sprach die Inspektorin. Verdutzt nickte der ältere Inspektor. „Und dann?“ „Dann…naja…“, nuschelte Takagi und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „…bekam ich eine Mail mit einem Foto einer unbekannten Frau. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wer sie ist“, fügte er an. „Aus dem Grund sind wir die ganzen Fälle noch einmal durchgegangen. Zuerst die Neueren, die wir jetzt haben und danach die ganzen Alten. Dabei stießen wir dann auf die Frau“, erklärte Miwako. Sie trat an ihren Schreibtisch heran und zog die Akte hervor. „Das ist sie“, sprach sie und reichte dem Inspektor die besagte Akte. Megure hob die Augenbraue hoch und schlug das Schriftstück auf. „Der eine Milliardeyenraub“, murmelte er. „Ganz genau“, nickte Miwako. „Hirota Masami.“ „Das ist auch nur fast richtig. Wir versuchten eine Verbindung zwischen dem Ganzen herzustellen und suchten deswegen nach mehr Anhaltspunkten über diese Masami. Herr Inspektor, wussten Sie, dass Hirota ein Professor an der Nanyo-Universität war?“, wollte die Frau von ihm wissen. „Ein…Professor?“ „Ja, kurz nach dem Tod der jungen Frau starb Professor Hirota. Der Polizist, der sich um den Fall kümmerte, war Inspektor Yokomizu. Den Fall gelöst, hat aber Professor Agasa. Conan und Ai waren ebenfalls vor Ort.“ „Sie nehmen an, dass zwischen der toten Frau und dem toten Professor eine Verbindung bestand?“ „Das tun wir“, sprach Takagi. „Inspektor Sato und ich, wir waren bereits vor Ort und haben der Witwe des Professors einen Besuch abgestattet. Dabei nahmen wir sämtliche Akten seiner Kurs- und Reiseteilnehmer mit. Sie müssen wissen, Professor Hirota ist sehr viel gereist und nahm immer seine Studenten mit. Neben den Listen im Haus hatte er auch noch eine Ansammlung von Bildern in seinem Arbeitszimmer stehen. Auf einem dieser Bilder war die tote Frau. Leider konnte sich Frau Hirota nur an ihren Vornamen erinnern, aber mit den Teilnehmerlisten konnten wir sie ganz einfach ausfindig machen. Die Suche wurde uns dazu noch damit erleichtert, dass die Frau zu jeder Reise mitgekommen war und wir demnach nur nach dem gleichen Namen suchen mussten“, erzählte Wataru. „Das bedeutet also, dass die Frau die den Raub tätigte, einen ganz anderen Namen hat“, murmelte Megure. „Wie heißt sie?“ „Ihr richtiger Name lautet Miyano Akemi.“ „Miyano?“ Takagi nickte. „Als wir den Namen heraus fanden, suchten wir nach allen Informationen über sie. Die Eltern verstarben relativ früh und so blieb sie mit ihrer jüngeren Schwester alleine in der Obhut von Bekannten.“ „Aber wie ist das möglich, dass sie ein Kind ist?“, wollte er wissen. „Das wissen wir leider auch nicht. Aber dahinter muss irgendwas Großes stecken. Die eine Schwester hat einen Decknamen und raubt die Bank aus. Danach begeht sie Selbstmord. Wenn man jetzt weiß, dass ihre Eltern verstorben sind und sie eine jüngere Schwester hat, dann fragt man sich wirklich, warum diese Akemi Selbstmord beging. Das macht für mich keinen Sinn“, warf Miwako ein. „Vor allem wenn man bedenkt, dass die Familie eigentlich genug Geld hat“, entgegnete er. Takagi wandte sich wieder dem Inspektor zu. „Shiho wurde recht früh in die Staaten geschickt und fing sehr früh ein Studium an. Jetzt mit 18 oder 19 Jahren ist sie bereits Wissenschaftlerin und hat bis vor einem Jahr für einen Pharmakonzern gearbeitet“, erklärte er. „Eigentlich müsste damit das Geld sprießen.“ „Ich verstehe“, grübelte Megure. „Dann sollten wir versuchen ihren Tod aufzuklären und herausfinden, wie es möglich ist, dass eine junge Frau wieder ein Kind ist.“ „Wenn Sie mich fragen, dann hat es irgendwas mit ihrer Forschung zu tun. Wobei ich mich dann frage, warum sie ihre entwickelte Substanz selber zu sich nahm“, sprach Miwako. „Das weiß wohl keiner“, seufzte Megure. „Deswegen müssen wir auch schleunigst Ai finden, damit sie uns alles erklärt.“ „Wenn sie denn bei diesen Bekannten ist…“ „Sie denken, dass Ai entführt worden ist?“, wollte Megure wissen. Takagi nickte. „Vielleicht hat irgendwer davon erfahren, ihr früherer Arbeitgeber vielleicht. Das Labor des Pharmakonzerns für den sie arbeitete, ist vor einem Jahr verbrannt und kurz darauf, löste sich das Unternehmen auf“, entgegnete Wataru. „Trotzdem haben wir noch gute Chancen. Wie ich das sehe, wissen Conan und der Professor darüber Bescheid und verschweigen uns irgendwas. Wir sollten die beiden FBI Agenten auch nicht vergessen.“ „FBI Agenten?“, Megure hob die Augenbraue. „Sie meinen sicherlich Jodie, um die müssen Sie sich keine Sorgen machen…sie ist…immer so bei der Sache“, entgegnete er. „Sie kennen sie also auch?“ „Sie war bereits bei einigen unserer Fälle dabei“, schmunzelte Megure leicht. „Machen Sie sich wegen ihr keine Sorgen. Und für viele der Morde ist sie mit ihrem Wissen eine Bereicherung.“ „Dann kennen Sie sicherlich auch den Anderen“, meinte Miwako. „Den Anderen? Ach so, sie meinen Agent Camel. Um den machen Sie sich auch keine Sorgen, der sieht nur wie ein Schwerverbrecher aus, ist aber in Wahrheit ganz in Ordnung“, antwortete Megure. „Das war nicht Agent Camel. Der Mann war Japaner und sah ziemlich angsteinflößend aus“, noch jetzt erschauerte Takagi, wenn er an ihn denken musste. „Noch einer?“ „Ja, aber auf meine Aussage, dass sich weitere FBI Agenten in Japan befinden, antwortete er nur unfreundlich, dass er Japaner sei und sich nicht rechtfertigen müsste, wenn er seine Heimat besucht“, seufzte Takagi. „Finden Sie heraus, was hier gespielt wird“, nickte Megure. „Ja!“, gab Miwako von sich. Sie wandte sich zu Takagi. „Wir fahren am besten zum Haus des Professors. Er wird zwar die Nacht nicht darin verbracht haben, aber vielleicht war er in der großen Villa neben an oder bei den Moris“, fügte sie an. „Wir werden nachsehen“, entgegnete Takagi. „Das hat oberste Priorität. Wir müssen wissen, was vor sich geht“, sprach Megure. „Ja!“, kam es von den beiden Inspektoren. „Hoffentlich finden wir auch was“, murmelte Takagi, als er die Stufen herunter ging. „Wir haben keine andere Wahl“, entgegnete Miwako. „Aber wir haben die ganzen Beweise und die Akte mit dabei. Wenn sie nichts sagen wollen, können wir versuchen sie mit unserem Wissen unter Druck zu setzen“, fügte sie an. Takagi nickte. „Wenn es denn klappt. Oder wir haben Pech und sie wussten selber nichts. Ich mein, würdest du, wenn du wieder ein Kind werden würdest, es jemanden erzählen?“ „Hmm…wahrscheinlich nicht. Aber wenn sie beim Professor wohnt, wäre es sinnvoll, wenn er es wissen würde. Außerdem stellt sich da dann die Frage, wie sie überhaupt zum Professor kam. Ich würde zumindest nicht bei jemandem einziehen, den ich nicht kenne und der mich nicht kennt. Das Jugendamt können wir da auch aus dem Spiel lassen, weil es keine Akten über sie gibt. Die einzige Möglichkeit, die mir einfallen würde, wäre, dass sie den Professor von ihrer Arbeit beim Pharamunternehmen kennt“, erklärte Miwako. „Aber der Professor ist kein Wissenschaftler in dem Sinne, er erfindet Gegenstände. Wo bleibt da der Zusammenhang?“, warf Takagi an. „Tja das…das seh ich selber noch nicht“, seufzte sie. „Guten Morgen“, grüßte Shiratori die Beiden. „Morgen“, lächelte Miwako. „Morgen…“ „Wohin wollen Sie?“, wollte der Inspektor wissen. „Wir fahren noch einmal zum Haus von Professor Agasa und sehen uns da noch einmal um“, erklärte Takagi. „Zu Professor Agasa?“, fragte Shiratori nach. „Ist irgendwas passiert?“ Takagi hob die Augenbraue. „Das Haus stand gestern in Flammen“, begann er. „Oh mein Gott“, stieß er aus. „Ist irgendwem was passiert?“ Miwako schüttelte den Kopf. „Also langsam wird’s wirklich komisch. Sie haben doch gestern die Akten nach unten gebracht. Wie konnten Sie diese denn Einsortieren, wenn Sie sich nicht die Fälle angesehen haben?“, wollte sie von ihm wissen. „Ich hab was?“ „Sie haben uns gestern die Akte abgenommen und nach unten gebracht“, sprach Takagi ein weiteres Mal. „Das kann gar nicht sein“, entgegnete Shiratori. „Doch doch, ich hab Sie ja auch gesehen“, meinte Miwako. „Ich war gestern gar nicht im Revier“, warf er ein. „Sie waren gestern gar nicht da?“, wiederholte Takagi. „Ich war in Haido bei einem anderen Einsatz“, erzählte der Inspektor. „Das gibt es doch nicht“, murmelte Miwako. Sie blickte zu Takagi und schluckte. „Wer war dann hier?“ „Ich weiß nicht“, nuschelte der Inspektor. „Könnten Sie mich bitte aufklären?“ „Das machen wir nachher“, fing Miwako an. „Erst einmal müssen wir selber alles aufklären“, sprach sie und zog Takagi an der Hand weg. „Miwako! Nicht so schnell“, wies er sie an, als sie die Treppenstufen herunter polterten. „Ja, gleich“, gab sie von sich. Als sie unten ankamen, blieb die Inspektorin stehen, immer noch Takagis Hand haltend. „Die ganze Geschichte wird immer merkwürdiger“, murmelte sie. Der Inspektor nickte. „Wenn hier ein Shiratori auftaucht, der gar keiner ist und Einsicht in sämtliche Unterlagen hat, muss das schon was zu bedeuten haben“, entgegnete Wataru. „Nur können wir nicht jeden Polizisten durchleuchten lassen und hoffen, dass einer darunter ist, der sich nur als solcher ausgibt“, warf sie ein. „Da fällt mir ein, das erinnert mich an den Aktendiebstahl von damals“, sprach er nachdenklich. Miwako hob die Augenbraue. „Du weißt doch, als die ganzen Akten von den Mori-Fällen verschwanden und kurze Zeit später wieder auftauchten.“ „Ach das meinst du“, fing sie an. „Davon hab ich gehört. Man konnte auch nicht verfolgen, wo sich die Akten befanden und Fingerabdrücke waren auch keine drauf.“ „Das stimmt. Aber bei den ganzen Akten war kein einziges Mal der Professor betroffen und ich glaube, Ai war auch sehr selten da. Ich erkenn zumindest keinen Zusammenhang“, murmelte Wataru. „Vielleicht sehen wir den Zusammenhang bisher auch noch nicht“, warf Sato ein. „Wir sollten nach dem Besuch beim Professor noch auf jeden Fall zur Mori-Detektei fahren und unseren Meisterdetektiv befragen“, schlug sie vor. Takagi nickte. „Einverstanden. Denkst du, die vom FBI sind heute auch wieder da?“ „Ich weiß es nicht.“ Wieso jetzt? Wieso ausgerechnet jetzt? Kogoro war verzweifelt. Mit den Nerven am Boden. Sollte er Eri anrufen? Aber was dann? Hallo Eri, hier Kogoro. Hast du zufällig die Nummer von der Nervensäge Kudo? Die brauch ich nämlich, da unsere Tochter entführt wurde und sie ihn gegen Ran tauschen wollen. Das konnte er nun wirklich nicht sagen. Oder doch? Aber selbst wenn…Eri würde ihm den Kopf abreißen. Egal wie er es anstellte. Kogoro seufzte auf. Und wenn er es ihr nicht sagen würde, wäre sie wieder wütend. Egal was er also tat oder nicht tat, es resultierte immer damit, dass seine Ex-Frau wütend werden würde. Erneut seufzte der Detektiv auf. Nur langsam griff er an den Hörer und wählte Eris Nummer. Er wartete. Der Anrufbeantworter ging ran. „Hallo Eri“, begann Kogoro. Er klang trübsinnig und distanziert. „Wenn du das abhörst, ruf mich doch an. Es ist wichtig“, sprach er in den Hörer und legte auf. Danach rief er noch ein weiteres Mal an. „Das kam im Übrigen von mir, Kogoro“, entgegnete er bei diesem Anruf und legte erneut auf. Der erste Schritt war getan. Jetzt konnte sie ihm nicht sagen, dass er nicht sein bestmöglichstes tat. Es klopfte. Kogoro nahm das Geräusch nur dumpf wahr. All seine Gedanken drehten sich in diesem Moment nur um seine Tochter. Er trat an die Tür heran und öffnete sie. Wieder stand keiner dort. „Eh?“, gab er von sich. Dann sah er sofort auf den Boden. Das letzte Mal befand sich ein Zettel von diesem G.I.N unter seinen Füßen, aber jetzt lag nichts da. Kogoro schluckte. War das jetzt ein schlechtes Zeichen? Der Detektiv blickte sich um und sah einen Brief an der Tür kleben. Er sah sich diesen genauer an. Auf der Rückseite waren wieder diese drei Buchstaben. G.I.N Er hatte ihm wieder geschrieben. Sofort riss Mori den Umschlag herunter und öffnete den Brief. An den Meisterstümper, die Übergabe findet in zwei Tagen statt, sei auf der Hut und besorge das Objekt unseres Tauschhandels. Weitere Informationen folgen. G.I.N Der Detektiv blickte mehrere Minuten auf den Brief. Erneut musste er schlucken, seine Kehle fühlte sich ausgetrocknet an. Zwei Tage. Er hatte nur zwei Tage um Ran aus der Gewalt dieser Verbrecher zu befreien und Kudo auszuliefern. Und noch immer fand er seine Nummer nicht. Das war so typisch, wenn man sie brauchte, fand man sie nicht. Brauchte man sie aber nicht, fiel sie einem entgegen. Mori ballte die Faust. Wahrscheinlich hatte er es diesem Oberschüler zu verdanken, dass seine geliebte Tochter in Gefahr steckte. Wie sollte er ihn jetzt noch ausfindig machen? Es gab eigentlich nur eine Möglichkeit. Mit schnellen und stampfenden Schritten bewegte sich Mori zur Tür, ging heraus, nach unten und in Richtung Kudo-Villa. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)