Lebensdrehungen von Alyeskah (Denn es gibt keine Definition) ================================================================================ Kapitel 12: | zwölf | --------------------- Die Mathestunde zog sich in die Länge. Herr Breißel, der Lehrer, wütete, weil niemand seine Erklärungsversuche verstand und die Schüler bemühten sich, um nicht in Lachen auszubrechen. Daniel schrieb Kevin währenddessen die Ereignisse des vergangenen Tages. Dass er zugegeben hatte, schwul zu sein und die Drohungen seines Vaters. „Der spinnt doch total!“, stellte Kevin in der Pause kopfschüttelnd fest, „Wie soll man denn einfach so damit aufhören…“ Er machte eine bedeutende Handbewegung, „Das haben wir schließlich beide schon versucht.“ „Keine Ahnung“, sagte Daniel finster, „aber ich soll mich auch von dir fernhalten und ich will verdammt nochmal wissen, wer ihn angerufen hat!“ Kevin zuckte mit den Schultern. „Valerie? Grund genug, dir eins auszuwischen, hat sie ja.“ „Ich weiß nicht… irgendwie trau‘ ich ihr das nicht zu.“ „Sonst fällt mir aber niemand ein.“ „Hm… mir auch nicht.“ Den Rest des Schultages beobachteten sie ihre Mitschüler, konnten aber bei keinem einen ertappten Gesichtsausdruck oder ein schlechtes Gewissen feststellen. Als sie ihre Fahrräder aufschlossen, um nach Hause zu fahren, wehrte Kevin Daniels Kuss ab. „Mensch, Daniel! Ich hab dir doch gesagt, dass ich das nicht will!“ „Sorry“, sagte er beleidigt, „Hast du wenigstens mit deinen Eltern gesprochen?“ Er sah ihn entsetzt an. „Nein! Natürlich nicht, die würden mich umbringen!“ „Und du hast es auch nicht vor, oder?“ „Nachdem ich weiß, wie dein Vater darauf reagiert hat? Das kann meinetwegen noch eine kleine Ewigkeit dauern.“ „Mein Vater ist aber auch nicht normal“, brummte Daniel und konnte nicht verhindern, dass ein Hauch von Enttäuschung in seiner Stimme mitschwang. Kevin überhörte sie. „Wie auch immer… Ich muss gehen.“ Daniel nickte. „Bis morgen“ „Ja… tschüss.“ Damit fuhr er davon. Und Daniel wurde das Gefühl nicht los, dass hier irgendetwas verdammt falsch lief. Natürlich, sein bescheuerter Vater hatte überreagiert, aber das hieß doch nicht, dass alle Eltern gleich waren! Vor allem Kevins Mutter nahm das garantiert recht gelassen hin – sie hatte mit ihrem jüngsten Sohn Marvin schon ganz anderes erlebt. Frustriert beschloss er, erst einmal zu Erik zu fahren. Daniel hatte sich gestern nicht bei ihm gemeldet und er hatte sich bestimmt gewundert. Wie immer war nicht abgeschlossen. Er lehnte das Fahrrad gut sichtbar an die Hauswand, damit sein Vater wusste, wo er war und trat ein. „Erik?“ „In der Küche“, kam es zurück. Daniel folgte dem ungewohnten Geruch in die Küche und fand Erik am Herd stehend vor. In einem Topf köchelte Reis vor sich hin, in einer Pfanne briet Erik etwas an. „Riecht gut“, kommentierte Daniel und warf ihm einen Blick über die Schulter, „Was gibt das denn?“ „Reis und Geschnetzeltes. Willst du mitessen?“ „Gern. Danke.“ Erik erwiderte nichts, sondern werkelte weiter herum. Daniel wurde das Schweigen unangenehm. „Kann ich irgendwas helfen?“ Erik zuckte mit den Schultern. „Klar. Du kannst Teller und Gläser aus dem Hängeschrank holen. Besteck ist in der obersten Schublade des Schrankes.“ „Okay.“ Das Essen war überraschend lecker. Daniel hatte nicht gewusst, dass Erik kochen konnte – und noch dazu so gut. „Nun sag schon“, forderte Erik ihn auf, „was hast du jetzt wieder für ein Problem?“ Daniel schluckte. „Das klingt so, als käme ich nur, wenn ich deine Hilfe brauche.“ Erik lachte kurz auf. „Ist doch auch so.“ „Tut mir leid“, murmelte Daniel. Erik machte eine wegwerfende Handbewegung. „Schon gut. Wenigstens kommst du überhaupt hierher, hm.“ Daniel runzelte die Stirn. Was sollte das jetzt heißen? „Also. Was gibt’s?“ Plötzlich kam es Daniel seltsam vor, ihm von seinen Sorgen zu erzählen. Trotzdem versuchte er es. „Es geht um Kevin.“ „Hab‘ ich mir schon gedacht“, warf Erik ein. „Und meinen Vater.“ Schnell erzählte er ihm alles, was passiert war. Erik war ein aufmerksamer Zuhörer und schnitt eine Grimasse, als Daniel geendet hatte. „Du sitzt ganz schön in der Scheiße“, bemerkte er. „Ich weiß.“ „Ich denke…“ Erik zögerte. „Verzeih mir, aber ich denke nicht, dass Kevin es ernst meint.“ Das mulmige Gefühl kehrte in Daniels Magen zurück. Das war es, was er unterbewusst auch gedacht hatte, aber nicht in seinem Kopf erlaubt hatte. „Daniel? Ich glaube, es ist besser, du lässt das mit ihm.“ Missmutig sah Daniel ihn an. „Was soll ich denn deiner Meinung nach tun?“ „Dich ablenken. Vorerst.“ „Weißt du noch, als du das das letzte Mal vorgeschlagen hast?“ „Ja.“ Erik überlegte kurz und schürzte die Lippen. „Aber ich hab‘ eine andere Idee.“ Damit kam er auf Daniel zu und bevor der richtig erfasste, was geschah, presste Erik seine Lippen auf Daniels. xXx Okay... ^///^ Es ist soweit, ich kann mich nicht entscheiden... Einerseits habe ich eigentlich KevinXDaniel geplant und auch die Kapitel so geschrieben (hab das sechszehnte übrigens endlich geschafft - nachdem ich vier Wochen lang jeden Tag eigentlich nur den Bildschirm angestarrt habe. Aber zufrieden bin ich immer noch nicht... So lange hab ich noch nie für ein Kappi gebraucht oO), aber weil Erik so gut aufgenommen wurde, habe ich ein paar Kappis in ErikXDaniel geschrieben... Und war überrascht, dass die mir genauso leicht von der Hand gingen, wie die mit Kevin. Beschissene Situation xD Also. Bitte mal kurz ins Kommi schreiben, ob euch Kevin oder Erik lieber wäre. Das wäre nett ^^" LG San Hosted by Animexx e.V. 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