EX von Kuran ================================================================================ Kapitel 31: Aerun - 7.0 ----------------------- Meine Atmung war noch immer hektisch und ich schaffte es nicht, meinen Blick von den beiden zu nehmen. Mir war es unheimlich unangenehm gewesen, Arash und Fyhas so unverblümt zu beobachten, aber ich konnte irgendwie nicht anders. Dieser Anblick war für mich aufregend und faszinierend zugleich gewesen, und die Hitze, die sich in meinem Körper aufgebaut hatte, machte mich noch nervöser, als ich es ohnehin schon war. Ich wollte mich selbst berühren, die Wärme bekämpfen, aber ich rührte mich nicht - die Blöße, mich der körperlichen Lust hinzugeben, und das vor allem vor zwei Personen, die ich kaum kannte, aber mochte, wollte ich mir absolut nicht geben. Es war schon schwierig gewesen, mich damit zu arrangieren, und auch die Nähe zu Lexus war Nichts, was ich so einfach überwinden konnte. Ich konnte im Grunde nicht einmal unterscheiden, ob es sich bei dem, was Arash und Fyhas da miteinander taten, ein sexueller Akt oder eben nur eine Nahrungsaufnahme war. Genauso wenig konnte ich sagen, was es für die beiden wohl gewesen sein mochte - wenn Fyhas tatsächlich Opfer von Experimenten war und diese fehl schlugen, sodass sein Körper eine völlig neue Struktur erstellte, die nach speziellen Körperflüssigkeiten gierte, war es dann ein sexuelles Verlangen oder ein schlichter Hunger, der ihn quälte? Ihre Rasse schien ja, außer der Fortpflanzung, keinen Gebrauch von Sexualität zu haben, weshalb es mich wunderte. Alles, was ich an den beiden beobachten konnte, wirkte auf mich doch sehr sexuell, aber vielleicht war ich auch wirklich einfach nur sehr unerfahren und konnte so etwas nicht einschätzen. Fyhas löste sich mit einem gesättigtem Stöhnen von Arash, stützte seine Hände auf Arash’s Oberschenkel und richtete den Oberkörper auf, um ihn zu küssen. Eine bläulich-grüne, schimmernde Flüssigkeit tropfte noch von seinen Lippen, die allerdings schnell von der Zunge des Anderen aufgenommen wurden. Insgesamt schien Fyhas nun um einiges ruhiger zu sein, sein Körper wirkte absolut entspannt und er wirkte auf mich so, als hätte er nun neue Kräfte erlangt. Durch meinen Körper zog sich noch immer ein nervöses Zittern, und das Pochen in meinem Unterleib war mir nicht geheuer. Der Anblick der beiden hatte mich tatsächlich erregt - und ich hoffte inständig, dass es keiner der beiden bemerken würde, wenn es sie es nicht schon lange getan hatten... “Tut mir leid...”, murmelte Fyhas, der es sich auf Arash’s Schoß gemütlich machte und sich ein wenig zu mir drehte, um mich anzusehen, “Ich wollte eigentlich nicht, dass du das miterleben musst... Aber der Hunger hat mich überwältigt.” Erst konnte ich nichts Anderes als nur nicken, schaffte es dann aber ein paar Worte zu formulieren, die ihm seine Sorgen nehmen sollten: “Das... das ist völlig in Ordnung. Ich fühle mich eher so, dass ich... euch dabei gestört habe. Mir tut es also leid.” Es bereitete mir noch immer Mühe zu sprechen, und mein Körper wollte sich einfach nicht beruhigen. Vor meinen Augen spielten sich noch immer die Bilder ab, die ich nur wenige Momente zuvor gesehen hatte, und ich dachte an Lexus - was alles sehr kontraproduktiv gewesen war, immerhin halfen mir diese Gedanken nicht unbedingt dabei, mich wieder zu beruhigen. “Ich würde gerne noch länger bleiben, aber ich habe noch einiges zu tun...” Arash schien wenig überrascht über meine Ausrede zu sein: “Dann wollen wir dich nicht weiter aufhalten. Wir sehen uns vermutlich eh später noch einmal, hm? Oder hast du selbst keine Zeit für ein Abendessen?” Das Wort ‘Essen’ und allgemeine Definitionen der Nahrungsaufnahme konnte ich in diesem Augenblick nicht normal auffassen, aber ich willigte ein und versuchte meine seltsamen Gedanken bei Seite zu schieben. Ich wollte ihnen in keinster Weise das Gefühl geben, dass ich sie in irgendeiner Weise ablehnte, und wollte auch nicht als unhöflich erscheinen. Bevor ich mich von den beiden verabschieden konnte, raffte sich Fyhas nochmals auf und kam mit leichtfüßigen Schritten auf mich zu, um mich nochmals zu umarmen. Mein Herz machte einen unglaublichen Sprung, als er mich in seine Arme zog, und mein Körper wollte sich, wie aus einem Reflex, näher an ihn pressen, was ich allerdings gerade so noch kontrollieren und vermeiden konnte. “Bis später...”, flüsterte er mir mit süßlicher Stimme gegen mein Ohr und löste sich dann wieder von mir. Arash hob schlicht die Hand zum Gruß und ich eilte dann zur Tür, um schnell wieder zu verschwinden. - Zurück in meinem und Lexus’ Zimmer angekommen schloss ich hektisch die Tür hinter mir. Das war schon das zweite Mal, dass ich so abrupt ‘fliehen’ musste, nur weil ich meinen Körper nicht kontrollieren konnte. Es war mir wirklich unangenehm gewesen, und ich wollte mich noch immer nicht der sexuellen Lust hingeben, die mich nun beherrschen wollte. Ein schweifender Blick durch den Raum - Lexus war nicht in Sicht. Ich wusste nicht, ob ich das als positiv oder negativ einschätzen sollte. Insgeheim wünschte ich mir, dass Lexus nun da gewesen wäre, um mir zu helfen, so, wie er es beim ersten Mal schon getan hatte, andererseits dachte ich daran zurück, dass er scheinbar momentan die Distanz zu mir suchte und ich wollte ihn in keinem Fall belästigen. Seufzend ließ ich mich auf das große Bett fallen und starrte an die mit bunten Stoffen beschmückte Decke. Die Wärme, die sich in meinem Körper aufgebaut hatte, wollte sich einfach nicht mehr vermindern und das Pochen in meiner unteren Körperregion ebenso nicht. Ich biss mir auf die Unterlippe und gab ein leises Wimmern von mir. Warum gab es keinen Schalter, den ich einfach so hätte umlegen können, damit es aufhörte? Langsam drehte ich mich auf die Seite und vergrub mein Gesicht in einem der Kissen. Mein Atem war noch immer schwer, und letzten Endes ließ ich meinen Händen, die ich vorher krampfhaft in das Laken unter mir zwang, freien Lauf. Ich brauchte Erlösung, so schnell wie möglich, also musste ich mir wohl selbst irgendwie Abhilfe schaffen. Als sich meine Finger über meinen Oberkörper schlichen, versuchte ich mir vorzustellen, dass Lexus mich berührte. Seine Berührungen hatten in mir unglaubliche Glücksgefühle ausgelöst, die ich erneut spüren wollte - auch wenn es sich absolut anders anfühlte, als wenn seine Klauen mich mit einer zärtlichen Grobheit berührt hatten. Eine gefühlte halbe Stunde war ich mit mir selbst beschäftigt, bis ich mich endlich von der unangenehmen Hitze erlösen konnte. Jegliches Keuchen hatte ich in den Kissen erstickt, und ich hatte es nicht gewagt auch nur einen Blick auf meinen halbnackten Körper zu werfen - die Flüssigkeit, die ich nun an meiner Hand hatte und kurz darauf erblickte, ließ mich noch einmal erröten. Das war das erste Mal gewesen, dass ich so etwas tat, und ich war schockiert darüber, was mich dazu veranlasste. Ich eilte ins Badezimmer, wusch erst meine Hände, und stellte mich dann unter die Dusche. Wie ich mich fühlte konnte ich kaum definieren - einerseits fühlte ich mich erlöst, befreit, andererseits war es mir noch immer unangenehm. Nachdem ich mich ordentlich gewaschen und umgezogen hatte, widmete ich mich noch dem Bett und bezog es mit neuer Wäsche, bevor ich in den Speisesaal ging. Es war ein komisches Gefühl, Arash und Fyhas nun wieder zu sehen, nachdem ich miterlebt hatte wie Arash Fyhas ‘fütterte’, und ich erahnte einen leichten Rotschimmer auf meinen Wangen, als ich mich zu ihnen gesellte. Die beiden verhielten sich so, als wäre absolut gar nichts vorgefallen, während ich mich verkrampft in den Stuhl drückte und nur mit Mühe ein paar Bissen zu mir nehmen konnte. Lexus war erst später erschienen, als der Großteil schon gegessen hatte und schon wieder gegangen war, und setzte sich, zu meinem Überraschen, direkt neben mich. Noch immer wirkte er sehr distanziert, aber nicht mehr so kalt, wie er am Morgen war... Was sollte ich sagen? Fragen, wie es ihm ging? Wo er die letzten Stunden geblieben war? Fyhas und Arash sagten ebenfalls nichts und widmeten sich wieder ihrem Essen zu, anstatt mich und Lexus zu betrachten. Die ganze Zeit über sprach er nicht ein Wort mit mir, und als er gehen wollte, hastete ich ihm sofort nach. Mir war es nun egal gewesen, ob er mich in seiner Nähe wollte oder nicht, ich hielt dieses Verhalten seinerseits einfach nicht aus und wollte endlich Klarheit! “Was ist mit dir los? Seit gestern Abend verhältst du dich so!” “Wie verhalte ich mich denn?” Die ersten Worte, die seine Lippen verließen. Sie klangen so, wie er sich verhielt: kalt. “Du bist... Ich weiß nicht. Du hältst Abstand zu mir, und ich frage mich, was ich falsch gemacht habe! Habe ich irgendetwas gesagt, was dich verstimmt hat? Oder was war der Auslöser dafür, dass du nun so... seltsam bist? Bitte sag es mir!” Plötzlich blieb er stehen und drehte sich auf der Sohle zu mir herum, um mich anzusehen. Seine Augen fixierten mich und meinen perplexen Gesichtsausdruck - doch er antwortete mir nicht auf meine Fragen, sondern packte mich am Handgelenk und zerrte mich grob hinter sich her, bis wir in unserem Zimmer angekommen waren. Dort hatte er mich nicht gerade sanft herein geschubst und die Tür förmlich zugeschlagen. “Du fragst noch, warum ich mich dir gegenüber so seltsam verhalte? Es war so offensichtlich, dieses Verhalten, und ich erahne, dass du wieder so naiv warst und auf einen Trick reingefallen bist!” Was? Einen Trick? Ich verstand nicht, worüber er sprach, und konnte auch dementsprechend keine vernünftige Antwort darauf geben. Seine kalte Miene war inzwischen verflogen, und es schien mir eher so, als würde er wütend werden. “Sie schleimen sich bei dir ein, allesamt, und wickeln dich mit ihrem freundlichem Verhalten um den Finger, damit sie dich in ihr Netz ziehen können! Erst fällst du auf Novalis, jetzt auf Arash und Fyhas herein!” “Was? Aber die beiden tun mir doch gar nichts...” Mir fiel es irgendwie selbst schwer, diesen Satz zu formulieren und das zu behaupten, obwohl sie mir im Grunde wirklich nichts getan hatten - zumindest haben sie mich nicht angefasst oder sonstiges... Er schön meine Unsicherheit zu spüren und überbrückte die letzten Schritte, die zwischen uns waren, und zog mich an sich heran. Seine Augen musterten mich prüfend und mein Gesichts schien Bände zu sprechen. Ich war wirklich schlecht darin, etwas zu verheimlichen, wenn man diesen Vorfall als etwas bezeichnen konnte, was man verheimlichen sollte, und er kannte mich scheinbar besser als es mir lieb war. Was nun passieren würde, konnte ich schon erahnen. Seine Krallen hatten sich an meine Oberarme gelegt, und kurz darauf spürte ich, wie sie unter meine Haut in mein Fleisch tauchten. Mir entfuhr ein kleines Zischen, und ich verkrampfte mich. Er wollte eine körperliche Verbindung eingehen, um meine Gedanken zu überprüfen, um darin zu wühlen, um zu sehen, ob er recht hatte. Noch immer war es mir unmöglich gewesen eine Blockade zu errichten, damit er keinen Zugang dazu bekam, und ich grub meine Zähne fest in meine Unterlippe, als ich spürte, wie er sich in mir meine Gedanken ansah. Die Bilder, die ich noch von Arash und Fyhas vor Augen hatte, waren zu deutlich, aber da waren auch noch andere, die ich um jeden Preis vor ihm verstecken wollte: meine Vorstellungen davon, wie er mich berührte, als mein Körper der sexuellen Lust verfallen war. Ich wand mich in seinen Armen, wollte, dass er die Verbindung zu mir löste, und drückte meine Hände fest gegen seine Schultern, damit er endlich von mir ablassen würde. Verzweiflung und Scham gewannen nun die Oberhand, und leise Tränen sammelten sich in meinen Augen. Er hatte es gesehen, alles, er hatte all das in meinem Kopf gesehen! Ich konnte es nicht wagen ihm nun noch in die Augen zu sehen und senkte den Kopf. Es war mir einfach peinlich gewesen, dass ich scheinbar wieder auf einen Trick herein gefallen war - und Lexus hatte geahnt, dass es wieder passieren würde. Aber warum tat man so etwas mit mir? War es wirklich so dermaßen belustigend, mich zu demütigen und bloß zu stellen? Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, dass Arash und Fyhas das geplant hatten - sie wirkten auf mich wirklich nicht so, als wollten sie blöde Scherze mit mir treiben, und ich mochte sie! “Es hat dich also erregt, ja? Ihnen dabei zuzusehen...” Lexus neigte sich zu mir herunter, zog eine seiner Klauen aus meinem Oberarm heraus und zog mit seinen Klauen mein Kinn herauf, damit ich ihn ansah. Noch immer weilten Tränen in meinen Augen, und ich hatte mir beinahe die Lippe blutig gebissen. “Und du dachtest dann an mich?”, wisperte er mir leise entgegen, küsste die Tränen weg und liebkoste dann meine Wange,“...Ist das wahr?” Ich nickte. Zögernd. Vermutlich war wieder einiges an Röte in mein Gesicht gestiegen, und ihm in die Augen zu blicken kostete mich einiges an Mut. Vor einigen Stunden hatte ich solch eine Angst gehabt, dass ich etwas falsches getan hatte, was ihn verstimmte, und nun schenkte er mir wieder Zärtlichkeiten, obwohl er gesehen hatte, was geschehen war? Ich wurde aus ihm einfach nicht schlau... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)