The Feelings hidden behind the Mask von ToTeih ================================================================================ Kapitel 1: Der Streifzug - Auseinadersetzung mit Oberst Mustang --------------------------------------------------------------- Eine Fensterscheibe im vierten Stock zersprang, als eine maskierte Person mit wehendem Umhang dagegen sprang und nun zu Boden zu fallen schien. Die Soldaten, die ihn verfolgt hatten, standen an dem zerbrochenen Fenster und schauten verblüfft nach unten, sich fragend, ob der Flüchtige den Sturz wohl überlebt hatte. Es war dunkel und es regnete, also konnten die Soldaten nicht erkennen, ob der Eindringling unten aufgekommen war. „Das war jetzt aber endgültig seine letzte Aktion. Den müssen wir nachher von der Straße kratzen“, verkündete einer der Soldaten mit einer rauen, kratzigen Stimme. Die Anderen nickten und wendeten sich vom Fenster ab. Einer der Soldaten jedoch, schaute weiter auf die zerbrochene Scheibe und sah, wie sich ein weißer Gleiter nach oben in die Luft zog, begleitet von einem lauten Lachen. Schlagartig drehten sich die anderen Soldaten wieder um und schossen auf den Fliegenden, doch er war schon zu weit entfernt, als dass sie ihn richtig treffen konnten. „Dieser verfluchte Bastard!“, keifte der Soldat mit der kratzigen Stimme und warf seine Mütze wütend auf den Boden. „Kein Grund zur Aufregung, Sir. Der Oberst und seine Tochter sind doch auch auf der Suche nach ihm, sie werden ihn schon finden“, entgegnete einer seiner Untergebenen und sah zu, wie der Gleiter langsam in Richtung Boden segelte. „Das war zu leicht“, dachte sich Masquerade, der gerade den Gleiter zurück in seinen weißen Mantel und zwei Stahlstangen transmutierte. Er war in einer kleinen, engen Gasse und vergewisserte sich noch einmal, ob sich niemand in seiner unmittelbaren Umgang befand. Er kramte in seiner Hosentasche. Ja, es war noch da: Ein weiterer Bericht über den Bürgerkrieg in Ishval und ein Hinweis darauf, dass die Armee einen Stein der Weisen besaß. Okay, jetzt hieß es, ein bisschen Abstand zwischen sich und die Soldaten bringen und dann die Maske abnehmen. Das konnte er aber nur, wenn er sich absolut sicher war, dass ihn niemand mehr sehen konnte. Wenn auch nur einer sein Gesicht sehen würde, wäre er nicht mehr sicher! „Guten Abend, Masquerade. Mal wieder auf einem kleinen Diebeszug?“, fragte eine, ihm wohlbekannte, Männerstimme vom Eingang der Gasse aus mit nüchternem Ton. Masquerade drehte sich lässig zu seinem Verfolger um. „Schönen guten Abend, Herr Oberst. Ist es nicht etwas spät für Ihren Einsatz? Ich dachte, Sie hätten mittwochs früher Schluss?“, entgegnete er mit amüsiertem, spöttischem Ton. „Um einen gesuchten Verbrecher zur Strecke zu bringen, mache ich gerne Überstunden“, erwiderte der Oberst und grinste seinerseits. „Nun ich fürchte, dann haben sie heute umsonst Überstunden gemacht. Tut mir ja leid für Sie, Oberst Mustang“, gab Masquerade vergnügt zurück. Mustang jedoch nahm nun eine Hand aus der Tasche und richtete sie auf Masquerade. Er trug einen weißen Handschuh, auf dem sich ein roter Transmutationskreis befand. „Ich möchte dich eigentlich lebend fangen, also zwing mich bitte nicht, dich in ein Häufchen Asche zu verwandeln. Wenn du brav bist, verbrenn ich nur deine Maske.“ Masquerade lachte kurz auf. Er schaute nach oben, auf die dunklen Regenwolken, die sich über ihnen befanden. „Oberst“, begann er und schaute sein Gegenüber an, während er die Hände faltete und sich im Kopf die passende Formel überlegte, die er dann in seinem Körper verteilte, „Sie und ich wissen doch beide, wie das hier enden wird, oder? Ich möchte Ihnen eigentlich gerne die Peinlichkeit ersparen, Morgen früh von ihrem Oberleutnant gefunden zu werden. Ich meine wir kennen doch beide die gute Hawkeye und…“ Der Oberst ließ ihn seinen Satz nicht beenden. Er schnipste mit den Fingern! ... Er schnipste erneut! … Nichts geschah. Sein Gesicht sah auf einmal sehr entsetzt aus und er schaute fragend auf seinen Handschuh. Masquerade hingegen lachte herzhaft und hielt sich den Bauch. „Ich weiß, man soll ja nicht immer über’s Wetter reden, aber ist es nicht schön, wenn es regnet? Ich glaube ja fast, Sie haben in Physik damals nicht gut genug aufgepasst, aber wenn es regnet, entstehen keine Funken. Haben Sie das vergessen?“ „Halt die Klappe! Wenn ich einen Funken hätte, wäre mein Feuer im Regen sogar noch viel stärker als sonst!“, protestierte der Oberst und zeigte mit seinem Zeigefinger auf sein immer noch lachenden Gegenüber. Dann verstummte das Lachen. Masquerade legte erneut die Hände zusammen. „Tja, aber wo kein Funke, da kein Feuer. Und um noch ein weiteres Sprichwort zu verwenden: Des einen Leid, des andern Freud. Sie wissen doch bestimmt noch, was meine Lieblingsalchemie ist, oder?“ Jetzt streckte er die Hände nach vorne und um sie herum begannen weiße Blitze zu tanzen. Der Oberst reagierte sofort und sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite, um dem Eisspeer zu entgehen, der ihn sonst getroffen hätte. „Zu langsam!“, hörte er und sah, dass Masquerade hinter dem Speer her gerannt war und nun direkt vor ihm stand. Er wollte erneut zur Seite springen, doch es war zu spät. Masquerade klatschte noch einmal in die Hände und der Oberst spürte, wie sich etwas Kaltes über seinen Körper ausbreitete. Lediglich sein Gesicht war nicht von Eis eingeschlossen. „Lass mich sofort hier raus!“, keifte Oberst Mustang und schaute Masquerade an, der zufrieden über sein Kunstwerk, die Hände vor der Brust verschränkt hatte. „Keine Sorge, keine Sorge. Es ist nur eine dünne Eisschicht. Ich will doch nicht, dass Sie sterben oder sich irgendetwas abfrieren, aber vor einer Erkältung werde ich Sie nicht beschützen können, wenn nicht bald jemand kommt und Sie daraus holt.“ Der Maskierte drehte sich um und machte einige Schritte. Er drehte sich noch einmal zum Oberst um. „Ich muss dann auch mal los. Wir sehen uns dann beim nächsten Mal“, sagte er und drehte sich erneut um. Dann ging er weiter und blieb vor einem kleinen, zierlichen Baum stehen. Er legte die Hände zusammen und drückte sie dann auf den Baum. Dieser löste sich daraufhin in tausende kleiner Rosenblüten auf, die Masquerade einschlossen. Als sie letztlich zu Boden fielen, war Masquerade verschwunden. Der Oberst sah, von seinem Eisgefängnis aus, alles und knurrte. Insgeheim fragte er sich in Gedanken: „Verdammt! Wie macht er das bloß immer!?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)