Crazy Brotherlove von SleepingMadness ================================================================================ Kapitel 6: „ Ehm, hast du nen’ Knall?!“ --------------------------------------- Auch wenn diese Worte nicht sehr nett sind, so sind sie trotzdem die einzigen Worte, die ich in meinem Unterbewusstsein vernehme. Ich meine, zuerst labert der die ganze Zeit so nen’ Scheiss... und jetzt DAS?! Wie bitte passt das denn zusammen? Wäre ich nicht starr vor Schreck über diese „nette“ Umarmung seinerseits, wäre ich längst wieder standfest... aber so... funktioniert es leider nicht so gut, wie ich es gerne hätte. Sonst geht es ihm aber gut, oder? Was soll der Scheiss hier??!!, denke ich mir, und werde so ganz allmählich wütend. Als wäre ich das heute auch noch garnicht oft genug gewesen... Mit einem wütenden Knurren stoße ich mich von seiner Brust ab und entziehe mich so auch seinem Griff. „Geht es dir eigentlich noch gut? Mir erstmal so einen Scheiss vorzulabern, und mich dann an dich ranzuzerren, als sei ich deine Puppe oder dein Haustier?“, zische ich ihn kalt an, und achte diesmal auch nicht mehr auf seine noch immer laufenden Tränen. „Und hör gefälligst auf zu heulen! Das schert mich nicht einen Dreck, Itachi! DICH hat es damals immerhin auch kein bisschen gekümmert, dass ich mir die Augen ausgeheult habe!“ Diese wütenden Worte scheinen meinen Bruder zu erreichen, denn er blickt auf, seufzt und erhebt sich langsam, meinem Blick niemals ausweichend. „Es ist kein Scheiss, Sasuke. Das ist die Wahrheit...“, erklärt er mir mit tonloser Stimme, die bei mir noch immer in unliebsamer Erinnerung ist. „Na klasse, jetzt schaltest du auf vollkommen gefühlskalt oder was? Kommt leider nicht rüber, Bruder, wenn du vor weniger als einer Minute noch flennend dein Gesicht an meinem Hals verborgen hast, meinst du nicht auch?“, frage ich mit bissigem Tonfall, und mustere ihn abfällig. „Denkst du, wenn du jemanden so ansiehst, stehst du automatisch über ihm? Oh nein, Sasuke...“, sagt Itachi leise, bricht ab und geht langsam zur Tür, die er dann zunächst einmal sorgfältig abschließt, bevor er sich dann wieder an mich wendet. „Nur weil deine Augen diese Blicke schicken, bist du nicht besser... und du weißt genau, dass du nicht besser bist und auch nie sein wirst als...ich.“, flüstert er, und geht auf mich zu, sodass ich, nach kurzem Versuch, vor ihm zurückzuweichen, mal wieder buchstäblich mit dem Rücken zur Wand stehen darf. Itachi schaut mich belustigt an, mit einem spöttischen Grinsen im Mundwinkel. „Oder...siehst du das anders?“ Ich schaue ihn hasserfüllt an, dann die verschlossene Tür, dann wieder ihn. „Was sagtest du, großer Bruder? Ich habe nicht zugehört, weil ich meinen Ohren dein uninteressantes Gelaber ersparen wollte...“, beginne ich zynisch, dann jedoch muss ich abbrechen, denn Itachi hält mir blitzschnell eine seiner beiden Hände vor meinen Mund, mit der anderen packt er beide meiner Hände und hält nun auch die in festem Griff. Er schaut mich an, und mit einem Mal spüre ich seinen warmen Atem an meinem Ohr. „Sasuke... dummer kleiner Bruder... stelle dich nicht über die, die du nicht schlagen kannst...“, haucht er, und schaut aus einem Augenwinkel zu meinen Augen hinauf, die ihn ebenfalls nur aus dem Augenwinkel beobachten. Und wieder huscht ein Schauer über meinen Rücken, eine Gänsehaut jagt mir über meinen gesamten Körper, und ich habe das Gefühl, dass ich gleich nicht mehr Herr meiner Sinne sein würde. Itachi scheint dies ebenfalls zu bemerken, jedoch... verharrt er mit seinem Mund an meinem Ohr. Sein Atem ist schwer, seine Augen dunkler als sonst, dunkler, durchdringender... tiefgehender. Was geht mit mir vor??? Diese Frage ist durchaus berechtigt, denn ich verstehe es wirklich nicht, wieso ich mich gerade nicht einmal versuche, zur Wehr zu setzen... es ist beinahe so, als fände ich diese Situation... sagen wir mal, interessant... auch wenn das Feuer, welches in mir gerade aufzulodern scheint, auf etwas völlig anderes hinweist... Die Worte, die ich ihm an den Kopf werfen wollte.... die Vorwürfe, alles scheint mit einem Mal nicht mehr von Bedeutung zu sein... allein der warme Atem, den ich an meinem Ohr und Hals spüre scheint zu zählen... Ich bemerke nicht, wie Itachi die Hand von meinem Mund wegnimmt, ich bemerke nur eine Hand, welche sacht über meinen Hals streift, bis hinauf zu meinem Nacken, wo sie kurz verharrt, dann aber fest an meinem Nacken zupackt. Ein unterdrücktes Stöhnen entweicht mir, meine empfindlichste Stelle haben wir gefunden... nicht einmal ich hatte gewusst, wie empfindlich ich dort bin... Ich schließe meine Augen, und versuche, meine Fassung zu bewahren... langsam öffne ich sie wieder und blicke direkt in die dunklen Augen meines Bruders, nur wenige Zentimeter von den meinen entfernt. Wir sehen uns nur an, und doch scheint sich just in diesem Moment etwas zu verändern, denn ich sehe und höre nichts mehr, ich sehe nur noch meinen Bruder, höre nur noch seinen Atem, sehe seinen leicht geöffneten Mund, starre wieder in seine dunklen Augen, die den meinen doch so... gleich sind. Immer näher scheinen wir einander zu kommen, dann aber zieht Itachi sich ruckartig zurück, lässt meine Hände los, wendet seinen Blick von mir ab, geht schnurstracks zur Tür, schließt sie mit deutlich zitternden Händen auf, und ich weiss zunächst nicht einmal mehr, wo ich bin, oder wir sind, geschweige denn, was passiert ist...oder beinahe passiert ist. Dann aber fällt es mir auf einmal wieder ein, und ich begegne mit blitzenden Augen dem kühlen Blick meines Bruders. „Los, mach dass du wegkommst... hier kannst du mich so oder so nicht ermorden... also verschwinde, versuch dein Glück bei mir zu Hause.“, sagt er kalt, und wirft mir einen Zettel mit seiner Adresse zu, den ich im Flug auffange, und um den ich wütend meine Faust schließe. „Darauf...kannst du Gift nehmen, Bruder.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)