Lascivious Devil von abgemeldet (Die Kinder einer Stadt) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Im Zentrum des kleinen Handelsstädtchen Aloris, irgendwo im South Blue, stand ein prächtiger Springbrunnen mit einer aus Stein gehauenen Statue, die den Meeresgott Poseidon in all seiner Pracht darstellte. Zu der mächtigen Schwanzflosse, tummelten sich seine liebreizenden, barbusigen Töchter, die in ihren Händen jeweils einen Krug hielten, aus denen das kühle Wasser gemächlich in das runde Steinbecken plätscherte. Am Beckenrand saß just ein kleiner, rothaariger Junge und wusch sich die aufgeschlagene Knie sauber. Niemand der Passanten, die über den Platz eilten, schenkte ihm Beachtung. Er war nur eines der vielen, namenlosen Straßenkinder, von denen man gelegentlich in der örtlichen Zeitung las, wenn sie Hunger oder Krankheit dahingerafft hatte. Nur die Zähesten überlebten in der Welt, die sich, unsichtbar von den Augen der Bevölkerung, in den dreckigen Gassen und dunklen Hinterhöfen abspielte. Wer hier älter als zehn Jahre wurde, galt als Sieger im ständigen Kampf gegen Armut und Elend, aus dem sie, die Waisen und flüchtig Gezeugten, doch nie wirklich entkommen konnten. Er gehörte zu diesen unglücklichen Gestalten, die ein Leben zwischen Kirchasyl, Suppenküche, Diebstahl und der andauernden Flucht vor dem Kinderheim führten. Mutter und Vater kannte er nicht, war als Säugling abgegeben worden und mit knapp vier Jahren aus der Kinderverwahranstalt, die so lieblos war wie ein Stein, geflohen. Glücklicherweise hatte er nie das erfahren, was manch anderes Kind dort hatte durchmachen müssen, denn abends, wenn das Licht ausging, geschahen widerwärtige Dinge. Sein bester Freund Salim hatte ihn mitgenommen, nachdem ihm in der Dunkelheit etwas widerfahren war. Der Anführer der kleinen Kinderbande, die sich mit Diebstahl und diversen Delikten über Wasser hielt, hatte nie darüber gesprochen und der Knabe brauchte lange, um zu verstehen, dass sich nicht jeder Erwachsene so verhielt, wie man es allgemein annahm. Aloris war eine schöne Stadt, doch auch sie hatte ihre schmutzigen Geheimnisse, die wohl nie ans Licht der Öffentlichkeit gelangen würden. Es hätte dem Ansehen des gesamten Blue geschadet, doch soweit dachte ein kleiner Junge nicht, wenn doch ganz andere Sorgen sein kindliches Gemüt bedrückten. Heute war Markttag und versprach fette Beute. Es war seine Aufgabe für diesen Monat die Rasselbande mit etwas Essbarem zu versorgen und so hatte er seit mehreren Stunden fleißig, mit geübten Fingern, Taschen gefleddert und die vollen Stände um ihre Ware erleichtert. Es lief hervorragend, bis er sich von einem Streifenpolizisten hatte erwischen lassen. Einen Moment der Nachlässigkeit und schon hatte ihn der Beamte am Schlafittchen gepackt und auf die Wache gezerrt, ihm die gestohlenen Wertsachen abgenommen und ihm eine Tracht Prügel verpasst. Obdachlose Kinder waren im South Blue noch weniger wert als streunende Hunde, die man in der Regel mit mehr Respekt behandelte als sie. Man hatte schon das Heim informiert, dass sie das aufmüpfige Gör abholen sollten und nur in letzter Sekunde war ihm die Flucht geglückt. In einer tollkühnen Flucht durch Seitenstraßen und über Dächer konnte er seine Verfolger abschütteln. Straßenkinder kannten Aloris besser als jeder andere, da Ortskundigkeit und zwei flinke Beine ihre Lebensversicherung waren. Da hockte er nun, übersäht mit blauen Flecken und Schürfwunden, schniefte leise, als das kalte Nass in den Wunden brannte wie Feuer. Für einen zweiten Beutezug war es bereits zu spät, da der Abend langsam hereinbrach und die Händler ihre Stände abbauten, um weiter zu ziehen. Bis sich solch eine Gelegenheit nochmals bot, würde es Wochen dauern und der Bube schämte sich, mit leeren Händen zu Salim und den anderen heimzukehren. Heute würden sie hungrig zu Bett gehen müssen und das war eine Strafe, die alle traf. Schweigsam saßt du auf dem Flachdach eines Trockendocks und stiertest durch das kleine Fernrohr auf den Hafen vor dir, der trotz der unerträglichen Mittagshitze geschäftig war wie eh und je. Große Handelsschiffe wurden be- oder entladen. Besucher, in feine Gewänder gehüllt, liefen eilends von den Reiseschiffen und versuchten den schmutzigen Dockarbeitern, Lageristen und vor allem den rauen Seemännern, die gleichgültig auf ihrem Tabak kauten und ihn dann und wann laut spötzend ausspuckten, auszuweichen. Ein paar Lokale, die Hochprozentiges anboten hatten bereits geöffnet und warteten darauf die ersten durstigen Kunden zu empfangen. Meist waren dies Seeleute und Piraten, auf die es auch die Hafenhuren abgesehen hatten. Unzüchtig lungerten sie vor den Spelunken herum, zeigten viel Haut und kicherten zwischendurch, wenn ihnen einer der Männer besonders gut gefiel und sie sich tuschelnd über ihn unterhielten. Dein Interesse galt jedoch nicht dem horizontalen Gewerbe und auch nicht dem allgemein bunten Treiben der Anlegestelle, die wie ein Schmelztiegel alle Gesellschaftsschichten und Schicksale in sich vereinte, sie zu einem mannigfarbigen Konglomerat aus Rufen, Lärmen, Schritten und dem Geruch der salzigen See vermengte. Möwen schrieen laut, stürzten sich ins Wasser und jagten dort geschickt nach kleinen Fischen, welche ebenso auf einigen Ständen auf großen Eisblöcken angepriesen wurden. Ein besonders dreister Vogel versuchte unentwegt einem Fischhändler die Leckerbissen zu stibitzen und lenkte dich immer wieder von deinem eigentlichen Ziel ab. Seit mehreren Stunden hocktest du schon hier oben, ließt dich von der Sonne brutzeln und inspiziertest diesen eigenartigen Schoner mit der auffälligen Galionsfigur, welche einen schwarzen, böse grienenden Teufelskopf darstellte. Es war ein Piratenschiff, das war jedem hier klar, doch hatte die Crew ihre Flagge nicht gehisst, um weniger aufzufallen oder Ärger zu verursachen. Etwas, was nun wirklich nicht von Nöten war, da das Schiff ein echtes Prachtstück war und jedem sofort ins Auge sprang. „Irgendeine Idee, was das für eine Bande sein könnte?“, stupstest du deinen Begleiter mit dem Fuß an. Salim, der braungebrannte Anführer eurer Gruppe, lag ausgestreckt neben dir und nuckelte am angebrannten Filter seine Zigarette, die sich vor einer viertel Stunde selbst aufgeraucht hatte. Sein dunkles Haar lag in einem dicken Zopf über seiner Schulter und reflektierte an einigen Stellen spielerisch das einfallende Licht. Er öffnete langsam die Lider und blinzelte dich aus rehbraunen Augen an, zuckte kurz mit den Schultern und überließ dir die Antwort auf deine Frage. Stöhnend schütteltest du den Kopf und stecktest das Fernrohr in deinen winzigen Lederrucksack. Der junge Mann mit dem schmissigen Kinnbart war dir keine große Hilfe. Ihn interessierte nur die mögliche Beute und das war viel, da ihr alles, was nicht bombenfest angeschraubt war, mitgehen lassen und es auf dem Schwarzmarkt zu Geld machen würdet. Salim und du kanntet euch bereits sehr, sehr lange, wart zusammen aufgewachsen und hattet überlebt. Ihr wart keine Straßenkinder mehr und doch konntet ihr euch nie von eurem diebischen Dasein lösen. In Aloris gab es keine Zukunft für die, die bereits bei ihrer Geburt als verloren galten. Viele Freunde hattet ihr eingebüßt, neue gefunden und doch war es ein ständiges Kommen und Gehen, denn wenige hatten aus der ursprünglichen Kinderbande überlebt. Auch wenn es traurig war, so hattet ihr euch über die Jahre damit abgefunden. Tod und Elend, Hunger und Kälte waren euer Alltag, hatten euch zäh werden lassen, klar im Handeln und Denken, welches sich nur auf das eigene Fortbestehen fokussierte. „Ist das nicht völlig egal?“, gähnte Salim und setzte sich auf, streckte seinen muskulösen Rücken durch und federte nach oben. Sein weißes, halboffenes Hemd, entblößte seine vernarbte Brust, die sich bedächtig hob und senkte, als er sich neben dich stützte und mit einer Hand deine Schulter rieb: „Sie sind hier im South Blue und können keine große Nummer sein. Das Schiff ist nur Aufmachung. Du kennst doch Piraten.“ „Scheint aber eine relativ große Mannschaft zu sein. Bist du sicher, dass du das durchziehen willst?“ Selbstverständlich wollte er das! Je größer, desto besser war Salims Gebot und bisher wart ihr damit nicht schlecht gefahren. Dein Kumpel aus Kindertagen hatte gute Bekannte im nahe liegenden Bordell, mit denen er des Öfteren krumme Dinger drehte, die sich aber deines Wissens entzogen, da der Dunkelhaarige es generell vermied dich in den schmierigen Pfuhl aus Prostitution, Drogen und Verwerflichkeit zu ziehen. Er sorgte für klingende Münze und mehr interessierte dich nicht und so ganz nebenbei hattest du deine eigenen Geschäfte am laufen, welche wiederum Salim nichts angingen. Ihr wart eine Diebesbande, gönntet euch aber euren Freiraum, solange es der allgemeinen Sache dienlich war. Als unschuldig konnte euch niemand bezeichnen. Moral gab es in Aloris nicht, zumindest nicht in dem Aloirs, das ihr kanntet. „Die übliche Masche, oder willst du etwas experimentieren, Salim?“, grinstest du breit und ließt dir aufhelfen. Frohgemut lachte dein Bandenboss und gab dir zu verstehen, dass er es zuerst mit der alten Schiene versuchen wollte. Warum auch nicht? Immerhin funktionierte das einwandfrei. „Warum weinst du?“, fragtest du den Jungen, der erschrocken herumwirbelte und dich aus großen Augen ansah. Er war kaum älter als du, doch seine Gesichtszüge wirkten bereits hart und sehr abgehärmt. So gesehen war er wirklich ein niedlicher, kleiner Knirps, wenn da nicht dieser Blick gewesen wäre. Frostig, berechnend und… dämonisch, dass es einem kalte Schauer über den Rücken jagte. Genau wie du war er ein Straßenkind. Das konntest du sehen. „Ich weine nicht!“, kam es trutzig zurück. Pikiert drehte er sich wieder um und versuchte dich zu ignorieren. Pah, er und weinen? Selbst wenn er geflennt hätte, so hätte er das vor einem Mädchen niemals zugegeben! Du kratztest dich am Kopf. Seltsam, du hättest schwören können ein paar Tränen gesehen zu haben. Eigentlich warst du ins Stadtzentrum spaziert um dein geklautes Abendessen am Brunnen zu futtern. Deine Bande, die Marder, hatten den Tag gut genutzt und fette Beute nach Hause gebracht. Für jeden gab es mehr als genug, doch, ähnlich einem wilden Tier, aßt ihr nicht zusammen. Jeder hatte seinen Anteil geschnappt und war verschwunden. Diese Regelung leuchtete normalen Menschen nicht ein, aber für euch war sie enorm wichtig. Es verhinderte eventuellen Streit um die Portionen. Wer Hunger hatte schielte immer etwas missgünstig auf den Teller des anderen. Erst zur Schlafenszeit würdet ihr euch wieder zusammenfinden. „Na ja, dann…“, zucktest du mit den Schultern und hocktest dich, in einiger Entfernung, an den Rand und kramtest das Essen aus deinem Rucksack. Zwei rote Äpfel, drei belegte Wurstbrote und einen säuberlich zerschnittenen Kohlrabikopf. Lecker! Summend schmatztest du vor dich hin, beobachtest den abendlichen Himmel, der sich in wunderbaren Rot – und Violetttönen über dir ausbreitete. Was für eine Qual es für den Buben sein musste dir beim essen zuzusehen konntest du nicht ahnen. Er meinte schließlich, dass alles in Ordnung sei und vielleicht hatte er ja bereits gegessen, war über den Platz getobt und hatte sich wirklich nur das Knie aufgeschlagen. Jungs waren ohnehin irgendwie komisch und du wolltest keinen Gedanken an den Fremden verschwenden, der dir in einem fort zusah. Seine Lippen verformten sich zu einer schmalen Linie als er unentwegt seinen Speichel nach unten schluckte. BRURUUUUU! Verwundert hieltst du inne und glotztest zum Rothaarigen, welcher verlegen die Hände gegen den Bauch presste und rot anlief. Bei dir klingelte ein Glöckchen. So war das also, hm? „Hast du Hunger?“, richtetest du abermals das Wort an ihn und botst ihm eine Bemme an. Grummelnd zog er eine Schnute und wandte sich erneut ab. Himmel, was für ein sturer, kleiner Bock! Warum konnte er das nicht gleich sagen? Es war keine Seltenheit, dass manche Beutezüge in die Binsen gingen. Stöhnend rolltest du mit den Augen, nahmst das hundertmal benutzte Brotpapier und legtest das Sandwich hinein, schobst es vorsichtig zu dem Burschen. Einerlei wie rau die Sitten unter euch waren, so wart ihr keine Barbaren und konntet durchaus teilen. Teilnahmslos kautest du weiter, schenktest deinem unfreiwilligen Speisepartner keine Beachtung mehr, lauschtest aber nach dem verräterischen Knistern. Nichts, nur das träge Plätschern des Brunnens. Du meine Güte, wie konnte man nur so bockig sein?! Prüfend schautest du dich um und blicktest auf die Stelle, an der du das Essen niedergelegt hattest. Einsam und verloren lag das Pergamentpapier auf dem Stein, wehte sacht im Wind. Das Sandwich war weg. Gierig schob sich das Rothaar den letzten Happen in den Mund, schluckte ohne richtig zu kauen und leckte sich die Finger sauber. Krümel klebten an seinem Kinn. Du schenktest ihm ein freundliches Lächeln als er zu dir blickte. Wieder kroch eine leichte Röte über seine Wangen. „Apfel?“ Grob wurde dir das angebotene Obst aus der Hand gerissen. Dann die beiden Kohlrabischeiben, die Hälfte des zweiten Brotes und zu guter Letzt saß der fremde Junge neben dir. „Wie heißt du?“, wolltest du wissen. Jetzt, da du ihn, wie sagt man doch, angefüttert hattest, konnte sich der Namenlose wenigstens vorstellen, wenn er denn schon nicht in der Lage war Danke zu sagen. „Kid und du?“ Lachend ergriffst du seine Hand und schütteltest sie, nanntest deinen vollen Namen: „…aber du kannst mich ´Ferret` nennen. Das tun alle. Warum auch immer.“ Du warst nicht gerade beigeistert von deinem Spitznamen, hattest dich aber daran gewöhnt. Dein Anführer meinte, dass du wie ein flauschiges Frettchen aussehen würdest. Ob das nun eine Beleidigung oder ein Kompliment war, konntest du beim besten Willen nicht sagen. Das Hafenwasser war widerlich kalt und dreckig. Gerne hättest du eine andere Möglichkeit gefunden um auf den Schoner zu kommen, doch dies war der sicherste und unauffälligste Weg. Zwischen den breiten Schiffsrümpfen konntest du ungesehen entlang schwimmen. Salim und du hatten eine Münze entscheiden lassen, wer heute `anheuern´ sollte und wer baden gehen durfte. Das war schon das dritte Mal in diesem Monat, dass du verloren hattest und warst dir sicher, dass Salim schummelte. Beim nächsten Mal würdest du werfen! Dein Kamerad gab den interessierten Neuzugang und sorgte für etwas Ablenkung. Wie jeder, der auf einem Schiff anheuern wollte, musste auch er zum Kapitän vorgelassen werden, der dann seinen Segen gab oder eine barsche Abfuhr erteilte. Die Crew lag schon eine ganze Weile vor Anker und so waren nur noch ein paar Männer anwesend, welche abschließende Verladearbeiten verrichteten, die vom Vizekapitän, einem Sonderling mit langer, blonder Mähne und einer schrulligen Eishockey- Maske im Gesicht, beaufsichtig wurden. Es war leicht zu erkennen, wer etwas an Bord zu sagen hatte, alldieweil die interne Hackordnung unter Piraten keine Zweifel in ihrem Auftreten zuließ. Wollte man es einfach ausdrücken, so konnte man sagen, dass die, die aus rein körperlicher Sicht am wenigsten schufteten den größten Einfluss hatten. Bizarr, nicht? Auf alle Fälle sprach Salim bei dem athletischen Maskenmann vor, der ihn, nach einigem Palaver, zu seinem Kapitän vorließ. Dieser hockte vermutlich im Roof und erledigte administrative Aufgaben… oder lümmelte faul herum. Erst einmal an Bord würde Salim, mit viel diebischem Geschick, ein Tau von der Takelage lösen und es ungesehen über die Reling baumeln lassen. Gelang ihm das nicht, musstest du dir selbst mit einer modifizierten Pistole helfen, die einen Enterhaken abschoss. So oder so, du kämst an Bord und würdest dort dein kleines Versteckspiel beginnen. Du hattest Glück, auf Salim war Verlass. Nach einigem Suchen fandst du heckseitig deine Kletterhilfe und hangeltest dich nach oben. Leise glittst du über die Reling und huschtest in das erste, sich bietende Versteck, verschnauftest kurz zwischen ein paar Wasserfässern und verschafftest dir einen flüchtigen Überblick. Das Deck war groß und sauber. Statt Planken hatte man es gepflastert. Wie befremdend, aber es gab der ´Lascivious Devil` einen mediävalen Touch, der recht hübsch anzusehen war. Leise begannst du dich aus deinem Neoprenanzug zu kämpfen, den du bei solchen Aktionen über deiner eigentlichen Kleidung trugst. Du würdest den Schoner von Laderaum bis zur Kombüse durchforsten und die geklaute Beute in Stoffsäcke verstauen. Hier, zwischen den Fässern, war dein Ausgangspunkt, zu dem du mehrmals zurückkehren musstest, um die Beutel über Bord werfen zu können. Durch ihr Gewicht würden sie auf den flachen Grund des Hafens sinken, von dem ihr sie problemlos einsammeln würdet. Wärst du klitschnass hättest du eine gut sichtbare Spur hinterlassen. Es reicht schon, dass der kleine Sprint in deinen Schlupfwinkel für ein paar Wasserlachen gesorgt hatte, von denen du hofftest, dass die Sonne sie schnell trocknete. Du musstest schnell sein und ein Auge für Kostbarkeiten haben. Wertloser Plunder war für Amateure, die täppische Fehler meist mit ihrem Leben bezahlten. Im Gebälk von Schiffsraum und Gängen gab es genug Schatten und schummrige Winkel, in denen du dich vor vorbeilaufenden Crewmitgliedern ideal verbergen konntest. Hätte man dich entdeckt, wärst du tot oder schlimmer. Ging es um ihren Besitz, kannten Piraten kein Pardon. Einem ausgewachsenen Mann hattest du sowieso nichts entgegenzusetzen und bautest auf deine Finesse als Hafenräuber. Du warst nicht gläubig, aber bevor du mit der Plünderung der Lascivious Devil begannst, bekreuzigtest du dich und küsstest den Silberring an deiner Halskette. Der kleine Ring hatte dir bislang immer Glück gebracht und so ein bisschen Demut war obendrein nie verkehrt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)