痛い愛の思い出 von abgemeldet (~ Memories of a painful love ~) ================================================================================ Kapitel 28: ~Kapitel achtundzwanzig~ ------------------------------------ ~Kapitel achtundzwanzig~ „Du hast was!?“ fassungslos sah You den Gitarristen an, der mit gesenktem Kopf auf Gackts Sofa saß, die Hände in den Schoß gelegt. „Das ist jetzt nicht dein ernst oder!? Sag mir, dass das nicht stimmt!“ regte sich You auf, schüttelte fassungslos den Kopf, und als Miyavi ihm nicht wiedersprach, ließ er sich schwer in einen der Sessel fallen, vergrub das Gesicht in seinen Händen. „Seid ihr jetzt alle vollkommen durchgedreht!? Sind Chacha und ich die einzigen, die sich noch normal verhalten!?“ meinte er. Was er damit meinte war, dass Ju- Ken und Jun- Ji sich von ihren Freundinnen getrennt hatten, weil diese nicht damit klarkamen, dass sie so viel Zeit mit den anderen verbrachten. In Folge dessen fing Ju- Ken an, eine Orgie nach der nächsten zu veranstalten, während Jun- Ji sich in den Alkohol stürzte. „Gott! Ich merk richtig, wie Gacku fehlt! Seit er im Koma liegt, drehen alle durch! Wirklich! Habt ihr denn bei seinem Anblick vollkommen den Verstand verloren, dass ihr denkt, euch so benehmen zu können!?“ You drehte gleich selbst noch durch. Sein einziger Halt war und blieb wohl Chachamaru, der ihm immer wieder half, ihn aus seinem Loch zog, wenn er wieder hinein gefallen war. Eigentlich hatte er auch auf die Hilfe der anderen gehofft, doch scheinbar vergebens, da er wusste, auch Chachamaru hatte seine Grenzen, auch wenn er You dies nie spüren ließ und ihm immer wieder versicherte, dass alles in Ordnung war. You glaubte ihm nicht, hörte er doch in der Nacht, wenn Chacha annahm er, You, würde schlafen, aus dem Bad die leisen Schluchzer des langhaarigen und You wusste immer, Chacha war diese gesamte Situation zu viel. Sie alle vermissten ihr stärkstes Bindeglied. Sie vermissten Gackt. Brauchten Gackt. Und wollten Gackt. Doch sie wussten, es würde die Zeit zeigen, wann und ob sie ihn überhaupt wieder bekamen. „Tut mir Leid You…“ murmelte Miyavi mit leiser Stimme und riss den älteren somit aus seinen Gedanken, sodass dieser den Kopf hob. „Vielleicht hätte ich das wirklich nicht tun sollen, doch ich war in dem Moment so wütend… ich mein, Gackt leidet wegen ihm schon genug… Hyde kann ihn doch nicht einfach zu seiner Hochzeit einladen… Nicht, wenn Gackt ihm noch immer hinterher trauert…“ murmelte er und ließ die Schultern sinken. You verdrehte die Augen. „Das ist noch lange kein Grund, so dermaßen auszurasten. Gackt hätte niemals gewollt, dass du ihm die Nase brichst und ihn fast grün und blau schlägst…“ meinte er, noch immer anklagend und brachte Miyavi zum seufzen. „Ja ich weiß… es war ein Fehler… Ich werde versuchen, demnächst nicht mehr so auszurasten…“ „Wenn es dann ein nächstes mal geben wird…“ seufzte der Brauhaarige und stand langsam auf. Langsam ging er Richtung Küche, drehte sich aber vorher noch einmal zu Miyavi um, musterte ihn kurz. „Ich mach mir nen Kaffee… willst du auch einen?“ fragte er den Gitarristen, der nur langsam nickte, leise seufzte und wie nebenbei Belle kraulte, die sich neben ihm niedergelassen hatte. You seufzte leise und ging in die Küche, setzte das Wasser für den Kaffee auf und packte zusätzlich vier Löffel Kaffeepulver in den Filter, bevor er das Wasser dazu gab, den Kaffee aufkochen ließ. Leise seufzte er, legte seine Hände auf die Tischplatte und ließ den Kopf sinken. Es dauerte nicht lange, da fing er an zu zittern, das verräterische Brennen in seinen Augen kehrte zurück und nur wenige Sekunden später tropften die heißen, salzigen Tränen aus seinen Augen hinab au die Platte. You konnte nicht mehr, war am Ende seiner Kraft. Trotz allem versuchte er die Familie so gut es ging zusammen zu halten. Doch es schien, als brachen sie immer weiter auseinander. Mit jeder Minute, jeder Stunde, jedem Tag der verging, entfernten sie sich alle zusehends voneinander und dies war es, was You ebenfalls zu schaffen machte, neben der Tatsache, dass Gackt, sein bester Freund im Koma lag. Wie weit würden sie auseinander gedriftet sein, wenn Gackt jemals aufgewacht war? Gäbe es den Job dann überhaupt noch? You hoffte es, waren sie doch eine Familie und neben Miyavi auch Gackts einziger Halt. Jeder brauchte hier jeden, doch so wie es jetzt aussah, brachen sie eher auseinander. Etwas, was You nie wollte. Niemals. Er zitterte noch immer, bemerkte nicht, dass der Kaffeekocher schon längst überlief. „You…?“ drang die zögerliche Stimme des bunthaarigen Gitarristen an sein Ohr, durchbrach seine Gedanken Gänge. Noch immer mit Tränen in den Augen sah er auf, zu Miyavi, dessen Gesicht sich sofort änderte, von besorgt zu Mitfühlend wechselte. Langsam schritt Miyavi auf ihn zu, stellte nebenbei die Kaffeemaschine aus und nahm den älteren schließlich in den Arm, strich ihm über den Rücken. „Es tut mir Leid… ich hätte nicht so ausrasten sollen… Ich hätte nachdenken sollen… Ich hab… ich hab ganz vergessen, dass es nicht nur für mich so schlimm ist, dass er im Koma liegt… ich hab gedacht, ich bin der einzige… in meiner Trauer hab ich ganz vergessen, wie schwer es auch für euch ist und hab mich dazu verleiten lassen, dies zu tun… es tut mir Leid… Du bist ihm genauso wichtig, wie er dir… Ich hätte das niemals vergessen dürfen… Auch ihr vermisst ihn… auch ihr braucht ihn, wie ich ihn…“ flüsterte Miyavi mit Tränenerstickter Stimme und spürte, dass You den Griff verstärkte, sich an ihn krallte. „G- Gott… ich vermiss ihn so… wie hälst du das nur aus…? Du liebst ihn und verzweifelst trotzdem nicht so wie die anderen… Du rastest mur ab und an aus…“ schluchzte You, was Miyavi leise lachen ließ. Sanft streichelte er über Yous Rücken, spürte, wie dieser Zitterte. „Ist ausrasten denn nicht weitaus schlimmer als alles andere…? Damit verletze ich im Grunde ja auch die Personen, die sich um mich Sorgen… und die Person, gegen die sich mein Zorn richtet und im Grunde genommen verletze ich auch die Person, dir mir am wichtigsten ist…“ murmelte er und seufzte. „Was wir alle machen ist falsch aber in dieser Situation völlig normal… Ich mein, wir können doch gar nicht anders… Irgendwie müssen wir die Trauer um Gackt und seinen „Verlust“ ausgleichen können, oder nicht?“ meinte Miyavi, strich ihm weiterhin über den Rücken und bemerkte nebenbei, dass sich Belle und Eneru auch in der Küche befanden. Leicht lächelte er deswegen. You seufzte leise „Vielleicht hast du Recht… aber man kann sich doch wenigstens versuchen etwas zusammen zu reißen, oder? Ich mein, keiner denkt mehr an den anderen… Alle Verhalten sich, als wären sie die einzigen, die Leiden…“ murmelte You und brachte Miyavi dazu, den Kopf zu schüttelten. „Das ist nicht wahr… ich kenne da jemanden, der auch an die anderen denkt, mehr als an sich selbst…“ meinte er und beide sahen sich in die Augen, wobei You den Kopf etwas schief legte. „Chachamaru?“ fragte You verwirrt, doch Miyavi lachte nur und schnippte ihm gegen die Stirn. You verzog das Gesicht und rieb sich diese. „Nein. Dich du Nuss. Du sorgst dich mehr um andere, als um dich. Das solltest du mal lassen. Schließlich braucht dich Chacha und auch Gacku, ne? Und auch die anderen!“ meinte Miyavi lächelnd und ließ You erröten. Beschämt sah er zu Boden, sah dann allerdings wieder auf, Miyavi in die Augen. Und bevor irgendeiner der beiden realisierte, was geschah, hatten sich ihre Lippen bereits getroffen. Viele Kilometer weiter entfernt, in einem abgelegenem Krankenhaus, rannte eine Krankenschwester aufgeregt durch die Flure des Gebäudes, auf der Suche nach jenem Arzt. Sie fand ihn schließlich im Bereitschaftsraum, Kaffee trinkend und Zeitung lesend. „Dr. Kim!“ rief die Schwester aufgeregt, lehnte sich an den Türrahmen an. Angesprochener senkte die Zeitung und sah sie fragend an. „Was ist passiert?“ „Ihr Patient. Camui Gackt. Er ist aufgewacht!“ meinte sie und in jenem Moment piepste das kleine Gerät an Dr. Kims Hüfte, bestätigte, was die Schwester gerade gesagt hatte. Camui Gackt war zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)