Detective Conan - After Days von kentasaiba (Sein letztes Problem) ================================================================================ Kapitel 4: Teil 4 ----------------- Tokio – S-Bahn nach Süd-Beika Dieses Ereignis hatte für ihn alles geändert. Niemals hätte er mit Sendos Tod gerechnet. Doch die Kernfrage war… war er ebenfalls dafür verantwortlich? Wie bereits bei Gins? War es nur ein Zufall, dass er am selben Tag ermordet worden war, als Shinichi ihn aufgesucht hatte? Natürlich, Sendo war ein schmieriger Kerl gewesen, der nur an sein Eigenwohl gedacht hatte. War ihm das zum Verhängnis geworden? Und wer war der Täter? Dieselben die bereits Morisaki beseitigen wollten? Amaterasu? Oder… Es gab etwas, das Shinichi unbedingt in Erfahrung bringen musste, und dafür war es nötig mit einer ganz bestimmten Person zu sprechen. Bald hatte er die Innenstadt verlassen und stieg am vorletzten Bahnhof aus. Er spürte wie aufgewühlt er war, konnte sich aber nicht beruhigen. Er erinnerte sich noch gut an die Strecke, durch die er zu Atsushi Miyanos Villa gekommen war. Er bestritt einen kurzen Waldweg, dann fand er sich vor dem Anwesen wieder. Das Tor war vergittert und im Inneren erkannte er einen Mann in schwarzem Anzug. Ein Wachmann, nahm er an. Vor wem hatte Miyano überhaupt Angst? Die Organisation gab es nicht mehr, welchen Kampf fechte der Mann also noch aus? Shinichi beschloss ganz direkt zu sein und schritt auf das Tor zu. „Mein Name ist Shinichi Kudo, Professor Miyano möchte mich bestimmt sehen.“, sprach er den Mann forsch an. Dieser zögerte und musterte ihn einen Moment. Dann nahm er sein Funkgerät zur Hand und wechselte mit jemandem ein paar Worte. Schließlich ging das Tor auf und er ließ den Detektiv ein. Er gab ihm ein Zeichen ihm zu folgen und Shinichi wurde ins innere der Villa gebracht. Dort kannte er sich bereits wieder aus. Hier war er dem todgeglaubten Akai begegnet, der ihm zu der Person im Hintergrund geführt hatte. Dem zweiten Anokata, Eisaku Tokiwas Gegenstück. Seinem damaligen besten Freund und ärgsten Feind. Die beiden schritten die Treppe nach oben und Shinichi stand vor Miyanos Arbeitszimmer. Der Mann klopfte und öffnete dann die Tür. Im Inneren schien sich nicht allzu viel verändert zu haben. Die Möbel waren die gleichen geblieben und auch das Aquarium in dem Miyanos geliebte Kois schwammen stand noch an seinem Platz. Sofort erkannte der Schülerdetektiv zwei Gestalten. Bei einer handelte es sich um den alten Mann mit den Brandwunden, die er Tokiwas Mordanschlag vor 10 Jahren zu verdanken hatte. Neben ihm stand der Inspektor aus Nagano den Shinichi das erste Mal bei dem Fall um die rote Wand kennen gelernt hatte. Miyano und Koumei schienen gerade eine Besprechung abzuhalten. Miyano gab dem Wachmann ein Zeichen sie alleine zu lassen und dieser folgte. Dann formte er ein Zeichen, das Shinichi wohl deuten sollte sich zu setzen. Dieser folgte ungeduldig und wartete darauf, bis er alte Mann etwas sagte. „Es ist lange her Kudo-kun. Ich nahm nicht an, dass sich unsere Wege ein weiteres Mal kreuzen würden.“, begrüßte er ihn. Shinichi war jedoch zu aufgebracht und ließ dies in seiner Miene widerspiegeln. „Ich nehme an Sie haben das mit Junji Sendo gehört?“, fragte er hartnäckig nach. Anstelle von Miyano, bejahte Koumei. „Ja wir waren sehr überrascht. Doch man darf auch die positiven Aspekte nicht leugnen. Eines unserer Probleme wurde beseitigt, Tokiwas Sohn stellt keine Gefahr mehr dar.“ Shinichi wirkte erbost. „Tat er das je? Ja, er hat Phönix an Amaterasu weitergegeben, doch wenn Sie ihn ebenfalls durchleuchtet haben, wissen Sie, dass er nicht die Gefahr darstellte, von der Sie ausgegangen sind.“ Koumei wollte etwas erwidern, doch Miyano hob seine rechte Hand. „Du hättest diese Familie nie unterschätzen dürfen. Eisaku ist nie auf deinem Radar erschienen und Akuto hätte dich um ein Haar getötet, richtig? Mit Sendos Einfluss wäre er definitiv eine Gefahr gewesen, auch wenn du es nicht einsehen willst. Und ja, ich habe dich beschatten lassen, da ich wusste, dass du mich früher oder später zu seinem Sohn führen würdest.“ Shinichi hielt kurz inne, dann stellte er die unausweichliche Frage. „Sie verwendeten vorhin das Wort ‚beseitigen’. Kann es sein, dass Amaterasu gar nicht für seinen Tod verantwortlich ist?“ In Miyanos Gesicht stieg nun Ärger auf. „Möchtest du damit andeuten, dass ich ein eiskalter Mörder wäre?“, fragte er scharf. Shinichi zuckte nur mit den Schultern. „Das weiß ich nicht, aber Fakt ist doch, dass Ihnen diese Familie ein Dorn im Auge war. Eisaku Tokiwa war die Person die Sie am meisten auf der Welt gehasst haben. Er war dafür verantwortlich, dass Ihre Frau und Ihre Tochter sterben mussten. Und um ein Haar hätte sein Sohn auch Ihre zweite Tochter ermordet. Und Sie kommen mir wie die Person vor, die gerne gleiches mit gleichem vergilt.“. entgegnete er. Nun war nicht nur Miyano aufgebracht, sondern auch Koumei. „Kudo-kun, wir sind dir sehr dankbar für deine Hilfe, aber du solltest aufpassen was du dir herausnimmst.“, warnte er ihn. Miyano schlug lautstark das Ende seines Stocks auf den Boden. „Wenn ich Sendo hätte ermorden lassen… und ich sage explizit wenn, dann wäre es zum Algemeinwohl des Landes gewesen. Sendo war Minister und hätte viel Unheil anrichten können. Ein Staatsdiener der schädliche Substanzen an mögliche Terroristen verkauft, würdest du so jemanden wirklich gewähren lassen?“, rechtfertigte sich der Professor. Shinichis Augen verengten sich. Der alte Mann hatte nicht geleugnet etwas mit der Ermordung zu tun zu haben. Dafür mischte sich Koumei ein. „Es ist logisch, dass Amaterasu einen Mitwisser beseitigen wollte. Sendo wusste einiges über sie und sie wollten bestimmt kein Risiko eingehen.“ Doch Shinichi wirkte nicht überzeugt. „Er hat mir zwei Namen genannt. J und Moriarty.“, sagte er dann. Koumei nickte und setzte sich auf den letzten leeren Stuhl. „Das ist uns bekannt. Es tut uns nochmals Leid, dass wir dich beschattet haben, aber du hast uns auch im Vorfeld nichts von deinem Vorhaben berichtet, korrekt? Es mag sein, dass unser gegenseitiges Vertrauen etwas bröckelt, doch wir stehen nach wie vor auf derselben Seite. Und natürlich haben wir Nachforschungen angestellt. Über den Mann der sich Moriarty nennt haben wir allerdings nichts in Erfahrung bringen können. Er ist wie ein Phantom. Über diesen J hingegen wissen wir eine Menge. Sein wahrer Name lautet Kanzaki Jun, und sein Beisein an diesen Ereignissen legt nahe, dass es sich bei Amaterasu tatsächlich um eine Terrorgruppe handelt. Laut der PSIA war er an der Planung zweier Terroranschläge vor einigen Jahren beteiligt. Er floh aus dem Land, doch nun scheint er zurück zu sein.“, setzte ihn der Inspektor in Kenntnis. „Und nun arbeitet er für Amaterasu…“, fügte Shinichi hinzu. Koumei nickte. „Dennoch wissen wir nicht was die beiden planen. Kanzakis Spezialität sind normalerweise Sprengsätze, wir können uns nicht erklären wie der Mord an Professor Morisaki ins Bild passt.“, gab er wider. Schließlich stand Shinichi auf. „Vielen Dank, wenn Sie weitere Informationen haben, kontaktieren Sie mich, bitte.“, meinte er und machte sich daran zu gehen. Miyano hielt ihn jedoch zurück. „Kudo-kun. Das… gilt doch für beide Seiten, oder?“, hakte er nach. Shinichi dachte daran etwas zu sagen, beließ es dann aber dabei. Als er weg war sah Miyano forsch zu Koumei. Dieser schien zu verstehen und verließ den Raum ebenfalls kurz darauf. Medizinischer Kongress Tokio – 20 Jahre zuvor Atsushi war es nicht gewohnt sich innerhalb einer so großen Gruppe zurecht zu finden. Dennoch war an diesem Abend alles erschienen was Rang und Namen hatte. Und alles, das diesen Status noch erreichen wollte. Unsicher streifte er umher und versuchte Eisaku zu finden, der ihm die Einladung zu der Veranstaltung erst kurzfristig gegeben hatte. Er stieß mit jemandem zusammen und entschuldigte sich abrupt. Der Mann wirkte jung, besaß aber schon eine beachtliche Glatze. Außerdem eine Knollnase die Atsushi mehr als komisch fand. „Verzeihen Sie…“, rang er schnell nach Worten. Doch der Mann legte sofort ein Lächeln auf. „Sind Sie nicht Professor Miyano? Ich habe bereits einiges über Sie gehört!“, sagte die Knollnase interessiert. Atsushi fühlte sich geschmeichelt, obwohl er es hasste erkannt zu werden. Eisaku meinte es wäre von Vorteil wenn er möglichst viele Kontakte schloss, doch dieser Rummel lag ihm einfach nicht. „In der Tat, ebenfalls erfreut Herr…“, gab er den Ball zurück. Die Knollnase stellte ein Glas Sekt beiseite und reichte Atsushi die Hand. „Agasa. Hiroshi Agasa, ein kleiner Erfinder. Trotzdem habe ich vor eines Tages einen hohen Standart zu erreichen.“, versicherte er. Atsushi lächelte charmant und wünschte ihm viel Glück. Dann entschuldigte er sich, schließlich musste er immer noch Eisaku finden. Und bald schien er damit Erfolg zu haben. Eisaku redete gerade mit einem Mann, der sich von ihm verabschiedete. Als er weg war, wagte sich Atsushi zu seinem Freund. „Scheinbar hast du bereits einige Kontakte geschlossen.“, machte er sich bemerkbar. Eisaku sah ihn überrascht an. „Ja, das habe ich tatsächlich. Besonders eben habe ich womöglich den Grundstein für unsere Zukunft gelegt.“, verriet er. Atsushi wollte ihn fragen was er damit meinte, doch Eisaku führte ihn bereits zu einigen anderen Leuten, die er ihm vorstellen wollte. Beika – Haus von Shinichi Kudo Er wusste nicht was er sich eigentlich von seinem Treffen mit Miyano erhofft hatte. Besonders jetzt wo Sendo tot war, schienen die Spuren im Sande zu verlaufen. Wer blieb nun noch? Die Frage war recht einfach. Professor Morisaki. Es musste ein Motiv für seine Ermordung geben und diese würde er vielleicht sogar von dem Mann selbst erfahren. Er würde zu Hause ein paar Sachen erledigen und dann ins Krankenhaus fahren. Aber würde man ihn überhaupt zu ihm lassen? Wenn nicht müsste er einige Gefallen einfordern. Vielleicht bei Megure, Matsumoto oder gar Odagiri selbst. Als er vor seiner Haustür stand, schreckte er zurück. Sie war offen. Nur einen Spalt breit, aber dennoch war es beunruhigend. Ja, er hatte Shiho zurück gelassen, doch er wusste, dass sie pflichtbewusst genug war um sie wieder zu schließen. Konnte sie es wirklich vergessen haben? Oder war sie gar noch drin? Nein, sie wusste ja nicht wann er wieder zurückkommen würde. Langsam schob er sie auf und wagte sich ins Innere. Nichts schien sich dort verändert zu haben. Immer weiter wagte er sich vor, und zog sogar die Schuhe aus. Er stieg die Treppe hinauf und fragte sich ob er jetzt nicht paranoid wurde. Nein, das war nicht der Fall. Es kamen Geräusche aus seinem Zimmer. Er schlich sich näher und bemerkte, dass auch diese Tür etwas offen stand. Er blickte hindurch und erkannte eine Gestalt die in Eile seine Schränke durchwühlte. Es konnte nicht Shiho sein, denn diese Person war zu groß und stämmig. Ein Mann? Etwa einer von Miyanos Schergen? Die Person die ihn angeblich beschattete und… vielleicht sogar für Sendos Ermordung verantwortlich war? Oder noch schlimmer und die Person war ein Mitglied von Amaterasu? War Shinichi ihnen zu nahe gekommen und er musste verschwinden, genau wie Sendo gestern? Konnte es… gar dieser Martini sein, den Amaterasu laut Koumei angeheuert hatte? Shinichi fluchte. Er war sich sicher gewesen der Organisation endlich entkommen zu sein. Leise schlich er ein Zimmer weiter. Dort bewahrte er all seinen alten Krempel auf, von dem er nun jedoch etwas benötigte. Langsam holte er sein altes Narkosechronometer aus einem Regalfach und schritt zu seinem Zimmer zurück. Langsam und ohne Geräusch ließ er die Tür aufschwanken. Der Mann kauerte am Boden und untersuchte seinen Schreibtisch. Dies würde er aber nicht mehr lange tun. Mit einem hastigen und hörbaren Schritt, sprang Shinichi auf ihn zu. Erschrocken drehte sich der Unbekannte um und starrte dem Detektiv direkt an. Shinichi zögerte etwas, hob dann aber sein Narkosechronometer hoch. „Keine Bewegung!“, warnte er ihn und musterte den Eindringling. Verwundert musste er feststellen, dass er den Mann kannte, der da vor ihm stand. „Kita…jima-san? Richtig?“, fragte er unsicher. Der Referendar hob abwehrend die Hände, um zu zeigen, dass er keine Gefahr darstellte. „Ups. Ich wurde wohl ertappt.“, musste er zugeben. Shinichi hob eine Augenbraue. „Sie meinen… wie Sie in mein Haus einbrechen?“, fragte er vorwurfsvoll. Kitajima schluckte und kratzte sich verlegen am Kopf. „Tja das… das müsstest du dich kennen. Gerade von dir weiß ich, dass du dich auch nicht mehr an irgendwelche Regeln hältst und erst auf einen Durchsuchungsbefehl oder dergleichen wartest.“, versuchte er sich herauszureden. Shinichi glaubte die Worte des Mannes richtig aufgefasst zu haben. „Sie sind Polizist?“, hakte er nach und bevor Kitajima antworten konnte, fuhr er fort. „Nein, Sie schleichen sich verdeckt in meine Schule ein, observieren mich vermutlich und durchsuchen in meiner Abwesenheit das Haus. Sie ermitteln also nicht offiziell. Lassen Sie mich raten, Geheimdienst? PSIA?“, glaubte Shinichi den Mann durchschaut zu haben. Als Zeichen guten Willens ließ er das Narkosechronometer sinken. „Na gut, meine Tarnung ist wohl dahin. Ich bin tatsächlich von der Öffentlichen Sicherheit. Mein richtiger Name lautet Kubota Mashashi. Abteilung Third-i.“, stellte er sich vor. Shinichi brauchte etwas, bis er sich an diese Bezeichnung erinnerte. Diese Abteilung des japanischen Geheimdienstes beschäftigte sich Hauptsächlich mit Terrorismus. „Ich verstehe, Sie ermitteln also gegen Amaterasu.“, glaubte er die Lage richtig einzuschätzen. Kubota presste die Lippen zusammen. „Mehr oder weniger. Seit einigen Tagen observieren wir Kanzaki Jun, der uns schließlich zu Hamada Akira geführt hat.“, verriet er. Shinichi war sichtlich anzusehen, dass er mit diesem Namen nichts anfangen konnte. Kubota fuhr fort. „Hamada ist ein Krimineller der bis vor kurzem einer ganz bestimmten Organisation angehörte. Ja, ganz richtig. Die, die dank deiner Hilfe zerschlagen wurde. Hamada benutzte den Decknamen Martini und ist seitdem auf der Flucht. Vor einer Woche wurde er von Kanzaki angeheuert.“ Shinichi dachte kurz darüber nach. „Etwa um… Professor Morisaki zu töten?“, wollte er wissen. Kubota schien sich darüber nicht sicher zu sein. „Nein, wir denken seiner Tätigkeit sind eher spionagetechnisch. Das ist Hamadas Spezialität. Außerdem fanden wir in seiner Karriere keine Ausbildung als Scharfschütze.“, erwiderte er. Shinichi verstand. Die Organisation benutzte Leute wie Calvados, Chianti, oder Korn für solche heiklen Missionen. Doch dann erinnerte sich, dass auch der Schütze vor der Waseda-Universität wohl kein Profi war. Immerhin hatte dieser Morisaki nur in die Schulter getroffen. „Haben Sie… eine Ahnung wo sich dieser Martini nun aufhält?“, hakte er nach. Kubota starrte gebannt auf sein Handy. „Er muss sein Aussehen verändert haben, doch meine Leute haben einen Hinweis. Heute Morgen schnappten wir einen Kleinkriminellen, der früher oft mit Hamada zu tun hatte. Angeblich hat er ihn in letzter Zeit gesehen, doch dieser wirkte völlig verändert. Sein ganzes Aussehen hatte sich ins Gegenteil umgewandelt. Bart, schicker Anzug, neue Frisur. Dennoch hat er ihn wieder erkannt. Also ließen wir ihn ein Phantombild anfertigen, das mir meine Kollegen eigentlich schon längst schicken wollten…“ Kaum hatte er zu Ende gesprochen, vibrierte sein Handy bereits und er schien erhalten haben worauf er gewartet hatte. „Zeigen Sie es mir.“, bat Shinichi doch Kubota schien etwas dagegen zu haben. Scheinbar vertraue er Shinichi noch nicht so ganz. Wobei der Schülerdetektiv der einzige war der Grund zur Beschwerde hatte. Wer war in wessen Haus eingebrochen? „Hören Sie, Sie müssten wissen, dass ich der Polizei des Öfteren helfe. Also lassen Sie uns diesen Fall gemeinsam lösen.“, bat er eindringlichst. Kubota gab sich dann doch geschlagen und zeigte Shinichi das Handy-Display. Dieser musste die Zeichnung eingehend. Die markanten Gesichtszüge, die Strenge, und die Merkmale. Dann wich er leicht zurück. Kubota schien bemerkt zu haben, dass er die Person wieder erkannt hatte. „Wer ist er?“, fragte der Polizist scharf. Shinichi zögerte etwas, aber dennoch war er sich sicher. „Er arbeitet als Leibwächter für Morisaki. Sein momentaner Name lautet Sawaguchi.“, informierte er ihn. Beika – Anwesen von Atsushi Miyano Was war nur in sie gefahren? Es gab doch gar keinen Grund für ihr vorschnelles Handeln, oder etwa doch? Aber sie hatte nun mal Kudos furchtsamen Blick gesehen, der etwas in ihm ausgelöst hatte. Hals oder Kopf war er aus seinem Haus gestürmt. Aber das hatte vermutlich nichts mit ihr zu tun, oder? Wahrscheinlich nur mit einem seiner aktuellen Fälle. Warum war sie ihm also gefolgt? Sie hatte den Fernseher ein weiteres Mal eingeschalten und auf das Foto des ermordeten Ministers gestarrt. Und da waren sie. Diese Augen. Diese Augen die sie wohl nie mehr in ihrem Leben in Ruhe lassen würden. Es waren seine. Die Augen des Monsters das sie solange verfolgte und das sie am Schluss getötet hatte. Wie konnte das sein? War dieses Monster noch am Leben? Nein, das konnte nicht sein. Oder war es gar aus der Hölle zurückgekommen? Shiho wollte Antworten, doch sie wusste, dass Kudo sie nur wieder belügen würde. Verdammt, sie war nicht seine Ran, mit der er ohnehin anstellen konnte was er wollte. Sie war kein naives Mädchen, das alles mit sich gefallen ließ. Es blieb wenig Zeit um ihr Aussehen etwas zu verändern. Doch Kudo war so in Eile gewesen, dass er alles um sich herum ignorierte. Eine Kapuze und eine Sonnenbrille hatten zum Schluss ihre Wirkung entfaltet. Sie war in den Zug gesprungen, den auch ihr Freund genommen hatte, ohne, dass dieser etwas mitbekam. Als er ausstieg und einen Waldweg benutzte, versteckte sie sich stets hinter Bäumen und beobachtete angeregt wie er die Villa betrat. Dann hatte sie großes Glück. Der Wachmann begleitete ihn hinein und für eine kurze Zeit war das Tor unbewacht, was das Mädchen ausnutzte. Wenig später war sie auf dem Grundstück und umrundete es. Die Hintertür war leicht gefunden und im Inneren fiel sie niemandem in die Arme. Sie verharrte etwas in ihrer Position und vernahm dann Schritte die von der Treppe herrührten. Kudo schien das Anwesen wieder zu verlassen und Shiho überlegte ob sie ihn aufhalten sollte. Sie verzichtete darauf. Doch was sollte sie jetzt tun? Wer war der Kerl den Kudo hier aufgesucht hatte? Ein Klient? Wenn ja, hatte sie hier erst recht nichts zu suchen. War es etwa doch Zufall gewesen, dass sie Gin in Sendo wieder erkannt hatte? Sie würde Kudo draußen abpassen und ihn zur Rede stellen. Egal ob er sie für eine Art Stalker halten sollte, oder nicht. Gerade als sie im Begriff war zu gehen, erschrak sie. Eine unbekannte Hand ergriff ihre Schulter und drückte fest zusammen. Wild schlug sie um sich, doch die Person ließ nicht locker. Erst als er sie musterte, ließ er los. Shiho presste sich ertappt an die Wand. „Ich… ich wollte nur…“, stammelte sie. „Du bist seine Tochter…“, murmelte der Mann mit Schnurbart halb abwesend. Was? Wovon sprach der Kerl da? Der Mann schien zu zögern, als wüsste er nicht wie er mit ihr verfahren sollte. Shiho wäre es sogar recht gewesen, wenn er die Polizei gerufen hätte. Doch dann schleifte er sie förmlich mit sich, die Treppe nach oben und befahl ihr zu warten. Nachdem er hinter einer Tür verschwunden war, wäre Shiho am liebsten wieder weggerannt. Doch das konnte sie nicht. Der Wachmann war sicher wieder an seiner Position und sie war hier drin gefangen. Sie musste erklären was sie hier zu suchen hatte, sonst… ein Brüllen. Der Mann von eben schien mit jemandem heftig zu diskutieren. Dann stürmte er wieder heraus und zeigte ins Innere. Er wirkte erbost und ließ Shiho stehen. Diese sah zu wie er wieder die Treppe hinabeilte. Shiho sah nach vorne, sollte sie wirklich da hinein? Es war vermutlich das Zimmer des Hausherrn, man würde ihr eine Standpauke halten. Selbst wenn sie sich als eine Freundin Kudos ausgab, war sie hier widerrechtlich eingedrungen. Unwillig wagte sie sich näher und klopfte vorsichtig. „Ja, herein.“, sagte eine Stimme und Shiho ordnete sie der eines älteren Mannes zu. Kaum war sie eingetreten ordnete sie die Einrichtung der eines Arbeitszimmers zu. Er wirkte alles etwas altmodisch, aber dennoch setzte sie sich auf das nahe liegende Sofa. Am anderen Ende des Raums stand ein Mann, der ihr aber den Rücken zugedreht hatte. Er stand vor einem Aquarium und fütterte einige Kois. „Also… es tut mir Leid, dass ich…“, begann das Mädchen, wurde aber unterbrochen. „Wir sind uns einfach zu ähnlich schätze ich.“, murmelte der Greis. Shiho verstand nicht was er meinte, bis er begann sich umzudrehen. Erst schreckte sie zurück, sein Gesicht war teilweise entstellt. Brandnarben zierten es und wuchtige Falten erledigten den Rest. Dennoch erkannte sie etwas Vertrautes im Gesicht des Mannes. Dieser wagte sich nun näher, er benötigte einen Stock um sein Ziel zu erreichen. Er setzte sich dem Mädchen gegenüber und diese wusste im ersten Moment nicht was sie empfinden sollte. „Es… muss ein großer Schock für dich sein.“, sagte Atsushi Miyano und versuchte einen ruhigen Tonfall zu behalten. Shiho wich in dem Sofa weiter zurück. „Wieso… wieso haben Sie so viel Ähnlichkeit mit meinem Vater?“, fragte sie mit etwas Angst in der Stimme. Doch auch Miyano selbst schien die Situation alles andere als leicht zu fallen. „Weil ich es bin, meine Kleine. Ich weiß du hieltst mich für tot, doch ich war immer da und werde es voraussichtlich auch immer sein.“, erklärte er ihr. Shiho fiel es sichtlich schwer Worte zu finden. „Wenn du noch am Leben bist… was ist dann mit Mama?“, fragte sie aufgeregt. Schon allein die Düsternis und die Traurigkeit im Gesicht des alten Mannes ließen die Antwort erahnen. „Es stimmt, ich habe damals überlebt, doch deine Mutter hatte nicht soviel Glück.“, erwiderte er. Noch bevor er zum Ausdruck bringen konnte wie Leid es ihm tat, war Shiho aufgesprungen. Unruhig ging sie im Zimmer hin und her um ihre Gedanken zu ordnen. „Wieso… wieso erfahre ich erst jetzt davon?“, fragte sie vorwurfsvoll. Der Professor ließ sich etwas Zeit, bis er antwortete. „Ich weiß es ist schwer für dich zu verstehen. Aber ich tat es um euch zu beschützen. Hätte Eisaku gewusst, dass ich noch am Leben wäre, hätte er euch beide als Druckmittel eingesetzt.“, verteidigte er sich. Shiho sah ihn ungläubig an. „Ja? Dann habe ich eine Neuigkeit für dich. Weil du dich hier verkrochen hast haben sie Akemi umgebracht! Meine Schwester und deine Tochter, erinnerst du dich an sie?“, konnte sie ihre Gefühle nicht mehr im Zaum halten. Miyano umklammerte den Stock mit seinen knochigen Fingern. „Das tut mir so unendlich Leid. Es ist eine Schuld die ich bis zu meinem Tod tragen werde. Ich nahm nicht an, dass sie in Gefahr wäre, solange ich untergetaucht bliebe. Ein Fehler, der mich selten eine Nacht durchschlafen lässt.“, rechtfertigte er sich. Doch Shiho reichte das nicht. „Und was war mit mir? War ich nicht in Gefahr?“, fragte sie fordernd. Miyano sah zur Seite. „Ich hatte stets einen Doppelagentin innerhalb der Organisation. Hättest du das APTX4869 nicht zu dir genommen, hätte dich diese Person gerettet. Selbst als sie den Auftrag erhielt dich zu finden und zu töten, sollte sie deinen Tod nur vortäuschen und dich zu mir bringen. Doch es entwickelte sich alles anders als geplant.“, erzählte er. Auch wenn Shiho sofort wusste wen genau er meinte, machte das nichts wieder gut. Im Gegenteil. Ihr Vater hatte nicht einmal Kontakt zu ihr aufgenommen, das war fast so wie… ja… so wie bei Kudo und seiner Freundin Ran. Auch er ließ sie im Unklaren darüber wer er wirklich war. Kudo. „Wusste… Kudo-kun über dich bescheid?“, schien es ihr schwer zu fallen, dass selbst er sie betrogen hatte. Miyano wiegte mit dem Kopf. „Nachdem er seinen alten Körper zurück gewonnen hatte, ließ ich ihn zu mir bringen. Eisakus Sohn war immer noch auf freiem Fuß und ich bat ihn mir zu helfen. Aber er lehnte ab, ich mache ihm deswegen keinen Vorwurf. Und dies solltest du ebenfalls nicht tun. Er und ich sind vermutlich aus dem selben Holz geschnitzt. Wir begehen viele Fehler, doch es ist stets nur um unsere Lieben zu beschützen.“, erwiderte er. Shiho konnte ihm nicht in die Augen sehen. „Nein… Kudo-kun kann ich vermutlich nichts vorwerfen. Aber was ist mit dir? Es fällt mir schwer zu glauben, dass du uns in jener Nacht in der Mama starb nicht einfach holen und wir zusammen hätten fliehen können.“ Miyano seufzte mitgenommen. „Zu dieser Zeit hatte euch Eisaku bereits in euren Fängen. Ich versuchte stets alles zum Guten zu wenden, doch es war ein Kampf der einfach nicht enden wollte.“ Shiho sah ihn nun doch direkt an. Vor ihr saß ein alter, gebrechlicher Mann, der nicht mehr allzu viel mit dem gemein hatte, den sie vor 10 Jahren Papa genannt hatte. „Und jetzt? Die Organisation ist fort, bereits seit Wochen.“, erinnerte sie ihn an diesen Umstand. Miyano nickte zustimmend. „Das ist wahr, und ich verspürte einen unendlichen Drang dich wieder zu sehen. Doch ich hatte auch Angst. Du hattest begonnen dein eigenes Leben zu leben, du hast du Freunde und Verbündete gemacht. Ich nahm an… dass es für dich weitaus besser wäre wenn ich tot bliebe.“, erklärte er sich. Shiho schüttelte ungläubig den Kopf. Inzwischen rutschte sogar die erste Träne über ihre Wange. Dann wurde ihr eines klar. Sie musste weg von hier, unbedingt. Sie schritt wieder zur Tür und ihr Vater hielt sie auf. „Warte! Jetzt da du es weißt… könntest du es eventuell über dich bringen mich wieder zu sehen?“, fragte er hoffnungsvoll und flehend. Shiho drehte sich noch einmal um und betrachtete den Mann der ihr Vater war. „Vielleicht. Ich weiß es nicht.“, sagte sie schließlich und stürmte aus dem Zimmer. Miyano seufzte und gab seinen Leuten die Anweisung seine Tochter gehen zu lassen. Er wollte ihr nicht mehr zur Last fallen, egal auf welche Weise. Dennoch blieb sein Wunsch bestehen. Der Wunsch irgendwann einmal wieder normal mit seiner Tochter sprechen zu können. Mit seiner Shiho. Shinjuku – Nishi-Krankenhaus Kazunori Morisaki hasste es hier untätig im Krankenhaus herumzusitzen. Er war ein Arbeitstier und sollte jetzt seine Zeit im Labor oder zumindest an seinem Schreibtisch verbringen. Ja genau! Die Polizei konnte ihm nicht vorschreiben was er zu tun hatte und was nicht. Also erhob er sich aus seinem Krankenbett und zog sich an. Er würde sich selbst entlassen und wieder an die Arbeit gehen. Dem Polizisten vor seinem Zimmer, der glaubte es wäre wirklich nötig ihn zu bewachen würde er seine Meinung geigen. Als er fertig war und überblickte er noch einmal das Zimmer um zu überprüfen ob er etwas vergessen hatte. Man hatte ihn aus Sicherheitsgründen in den neuen Trakt des Hospitals einquartiert, der noch nicht offiziell eröffnet worden war. Deshalb hatte er seine Ruhe. Keine Stimmen, kein Krach. Gerade als er aus seinem Zimmer trat, stolperte er beinahe. Er fluchte und sah zu Boden was da liegen gelassen wurde. Unglauben. Angst. Schließlich Besorgnis und Panik. Zu seinen Füßen lag der uniformierte Polizist, der ihn eigentlich bewachen sollte. Kein Blut, aber dennoch rührte er sich nicht. Er befühlte seinen Puls, der Mann atmete noch. Er brauchte Hilfe, soviel war Morisaka klar. Er wirkte älter, vielleicht war es sein Kreislauf. Er schritt voran und stockte, als er um die nächste Ecke eine weitere Person, regungslos am Boden sah. Es war die Schwester die für ihn zuständig war. Damit stand es fest. Die zwei Personen waren nicht von selbst kollabiert, jemand hatte nachgeholfen. Morisaki dämmerte worum es hier ging. Er musste schnell Sawaguchi, seinen Sicherheitschef finden. Sollte er rufen? Wäre das klug? Vielleicht befand sich dieser auch gerade in der Pause. Aber der Angreifer musste in der Nähe sein. Beobachtete der den Chemiker etwa gerade? Morisaki durfte kein Risiko eingehen. Schnurstracks schlenderte er zum Ausgang, doch kaum hatte er ihn erreicht, presste sich eine Hand auf seinen Mund. „Ganz still, hast du verstanden?“, sagte eine Stimme die er gut kannte. Es war Sawaguchis. Aber warum? Er wollte fragen was los sei, doch durch die Hand des Sicherheitschefs die auf seinem Mund lag, konnte er nicht. Morisaki wurde nun mitgezerrt, Sawaguchi schleppte ihn durch einen Notausgang. Sie benutzten den Fahrstuhl und waren in wenigen Minuten in der Tiefgarage. „Na also, bete, dass es weiterhin so gut läuft.“, zischte ihm Sawaguchi zu und brachte ihn ins Freie. „Dort vorne steht der Wagen, wir haben es fast geschafft…“, sagte der Mann, hielt dann aber inne. Morisaki verstand wieso. Die Tür zu dem Wagen den er gemeint hatte stand offen. Den Grund erfuhr er auf die Sekunde, Plötzlich versammelten sich bewaffnete Männer um ihn, Polizisten soweit er erkannte. In der Mitte standen ein hoch gewachsener Typ mit erhobener Waffe und neben ihm ein Junge den er bereits kannte. Ja, es war dieser Shinichi Kudo, der ihm auch während des Attentats beigestanden war. „Geben Sie auf Hamada, Martini, oder wie Sie sich auch gerade immer nennen.“, warnte der Mann und Sawaguchi drückte Morisaki nun eine Pistole gegen die Wange. „Hi… Hilfe!“, brüllte der Biochemiker, doch die Polizisten konnten angesichts der Geisel nicht viel tun. „Ihr lasst uns jetzt durch, kapiert?“, drohte Sawaguchi, was die Beamten jedoch nicht beeindruckte. Zur Überraschung aller war es Morisaki der etwas unternahm. Vermutlich war es die Panik, die ihn zu diesem Schritt verlieh. Er rammte seinen Ellbogen in Sawaguchis Magen, welcher zurücktaumelte. Die Polizisten wollten nun schießen, um die Gefahr zu beseitigen, doch sie kamen nicht dazu. Sawaguchi, der natürlich Martini in Verkleidung war, taumelte nach einem lauten Krach zurück. Es war geschossen worden, so viel war klar. Doch wer hatte geschossen? Zwei Kugeln hatten das ehemalige Mitglied der Organisation erwischt, welches nun leblos zu Boden fiel. „Kubota-san, haben Sie auf den Dächern einen Schützen?“, wollte Shinichi wissen. Doch der PSIA-Beamte verneinte. Morisaki hatte sich hinter einem Laternenmast verkrochen. Drei weitere Schüsse vielen, alle schlugen in der Wand neben ihm ein. Kubota gab Befehle und die Polizisten versuchten Morisaki in Sicherheit zu bringen. Shinichi unternahm währenddessen einen Versuch herauszufinden aus welcher Position aus der Schütze feuerte. Es konnte sich nur um Martinis Verstärkung handeln. Der Schütze der mit der Hilfe des Agenten bereits versucht hatte Morisaki vor der Universität zu töten. Jetzt wo er bemerkt hatte, dass sein Komplize von der Polizei umzingelt war, wollte er es selbst in die Hand nehmen. Doch er ahnte nicht, dass sich Morisaki freikämpfen würde, kurz bevor er abdrückte. Er erschoss seinen Komplizen und versuchte es nun wieder gut zu machen. Doch es war zu spät. Die Polizisten hatten Morisaki in Sicherheit gebracht und auch die Schüsse setzten aus. Kubota schickte seine Leute los, doch Shinichi glaubte nicht, dass sie den Scharfschützen finden würden. 15 Minuten später hatten sie aufgegeben und Professor Morisaki in einen kugelsicheren Kleinbus verfracht der gerade abfuhr. „Wir bringen ihn in ein sicheres Versteck, dort wird Amaterasu keine Gelegenheit mehr haben an ihn heranzukommen.“, setzte ihn Kubota in Kenntnis. Shinichi wollte anmerken, dass sie es sogar in einem bewachten Krankenhaus geschafft hatten, ließ es dann aber. Selbst Amaterasu würde es schwer fallen an gesicherte Informationen des PSIA zu kommen. Vielleicht hatte der Mann vor ihm recht und Morisaki war ab jetzt in Sicherheit. Aber er konnte sich nicht ewig verstecken. „Weiß Morisaki selbst nicht warum ihn diese Gruppe tot sehen will?“, hakte er nach. Kubota verneinte. „Nein, wir können uns auch keinen Reim darauf machen. Genauso wenig warum sie Minister Sendo aus dem Weg räumen wollten.“, erwiderte er. Shinichi wirkte überraschte. Der japanische Geheimdienst schien nicht so viel zu wissen wie erwartet. Wie wussten nichts von Phönix und dass Sendo die Substanz an Amaterasu verkauft hatte. Sie verdächtigten Miyanos Gruppe nicht, aber wussten sie wenigstens, dass sie existierte? Vielleicht interpretierte der Schülerdetektiv auch zuviel hinein, und dieser Moriarty wollte tatsächlich nur einen Zeugen beseitigen. Einen Zeugen. Galt das auch für Morisaki? Wusste er etwas, dass Amaterasu Probleme bereiten konnte? Shinichi sah zu wie Martinis Leiche abtransportiert wurde. Gerade erst letzte Woche hatte er von Megure erfahren, dass ein weiterer der fünf Anführer, abgesehen von Scotch und Tokiwa selbst gefasst worden war. Der Mann mit dem Decknamen Rum, sowie sein Assistent Snake, dem Conan sogar selbst einmal begegnet war, als er mit Ran in einem Zug auf dem Weg nach Osaka gewesen war. Ironischerweise war diese Verhaftung auf Kaito Kid zurückzuführen, welcher der Polizei bereits bei der Erstürmung des Hauptquartiers behilflich war. Jetzt wo Martini tot war, schienen sich auch gleichzeitig die letzten Spuren der Organisation aufzulösen. Doch an ihre Stelle war nun etwas anderes getreten. Amaterasu. Haus von Hiroshi Agasa – Tag X Shinichi hatte eigentlich geplant direkt zur Kirche zu fahren, doch das Anziehen des Smokings hatte sich als schwieriger herausgestellt als erwartet. Also hatte er dem Professor schnell einen Besuch abgestattet der ihm dabei behilflich war. Danach wollten sie gemeinsam mit dessen Käfer los, was Unruhe in dem Detektiv weckte. Es kam bisher 28 Male vor – zumindest von denen er wusste – dass der Käfer des Professors mitten auf dem Weg den Geist aufgab. Er würde nie verstehen, warum Agasa ihn nicht gegen ein neueres Modell eintauschte. War es Sentimentalität? Aber sollte er zu spät zur Hochzeit kommen würde es Ärger geben, großen sogar. Während die Kommissare Satou und Takagi es ihm wohl verzeihen würden, Ran könnte es nicht. Er hatte sie gestern noch angerufen und die Details ausgemacht. Sie wollten sich 14 Uhr vor der Kirche treffen und es blieb gerade einmal eine halbe Stunde. Stirnrunzelnd sah sich Shinichi im Haus um. „Haibara… ähhh ich meine Shiho ist nun wirklich fort, oder?“, hakte er nach. Agasa seufzte resigniert. „An mir lag es nicht, ich hätte mich weiterhin über ihre Gesellschaft gefreut. Aber inzwischen richtet sie sich wohl schon ihre eigene Wohnung ein. Ich lud sie ebenfalls zur Hochzeit ein, doch sie lehnte ab. Sie meinte das wäre nicht so Ding.“, lachte er um die Situation herunterzuspielen. Shinichi nickte nur. Er hatte ihr eigentlich versprochen ihr beim Transport zu helfen, doch wichtigere Dinge hatten sich in den Vordergrund gedrängt. Er ging ein paar Schritte und bemerkte, dass der Professor den Fernseher eingeschalten hatte. Auf dem Bildschirm erschien das Foto von Morisaki Kazunori. Es sei eine Tragödie, dass er aufgrund von polizeilichen Ermittlungen nicht schon längst mit den Versuchen des neuen Alzheimer –Serums begonnen hatte. Shinichi musste zustimmen. Je längere man den Experten von der Arbeit abhielt, desto mehr schadete man auch etwaigen Patienten. „Ach Professor Morisaki, ihn habe ich bereits lange nicht mehr gesehen.“, kommentierte Agasa. Shinichi spitzte seine Ohren. „Sie kennen ihn? Woher?“, hakte er nach. Der Professor schien einige Zeit überlegen zu müssen. „Das ist jetzt glaube ich schon 20 Jahre her. Das war damals bei diesem Kongress.“, entsann er sich. Plötzlich stutzte der Schülerdetektiv. „Warten Sie Professor! Sie haben mir doch schon einmal von so einem Kongress erzählt. Nämlich den, auf dem Sie Professor Miyano kennen gelernt haben, erinnern Sie sich? Sagen Sie bloß nicht, es handelt sich um dieselbe Veranstaltung. Agasa schwieg einen Moment, was für Shinichi Antwort genug war. Sofort zog er sein Handy und wählte die Nummer, die ihm Kubota, der Beamte der PSIA gestern noch mitgegeben hatte. Er wusste bisher, dass Morisaki mit Tokiwas Firma in Verbindung gestanden war, aber nicht, dass sich die beiden auch persönlich gekannt hatten. Professor Agasa erinnerte sich zwar nicht mehr an Tokiwa selbst, aber dafür ziemlich gut an Atsushi Miyano. Er und Tokiwa hatten ihre Forschungen damals zusammen betrieben, jene die später für das APTX4869 und schlussendlich für Phönix verantwortlich waren. Endlich hatte er Kubota erreicht. „Hören Sie, ich weiß Sie haben keinen Grund mir einen Wunsch zu erfüllen, aber…. Ich muss dringend mit Professor Morisaki sprechen.“, entgegnete er. Kurze Stille. „Tut mir Leid, aber das geht nicht.“, erwiderte Kubota dann. Shinichi knirschte mit den Zähnen. „Können Sie nicht einmal über Ihre Vorschriften hinwegsehen?“, bat er. Doch das war scheinbar nicht worauf der Mann hinaus wollte. „Ich würde dich mit ihm reden lassen, wenn es möglich wäre, doch er ist nicht mehr in unserem sicheren Versteck.“, verriet er. Shinichi stockte. Was hatte das zu bedeuten? „Wir haben keine Ahnung wie Amaterasu ihn gefunden hat, doch als wir ankamen, fanden wir zwei unserer Agenten schwer verletzt vor. Im Haus selbst fanden wir eine lange Blutspur. Entweder wurde Morisaki bereits dort getötet und seine Leiche wurde mitgenommen, oder sie lassen ihn noch solange leben, bis sie irgendwelche Informationen von ihm erhalten haben.“, gestand er. Shinichi fluchte. Nach all den Bemühungen den Mann in Sicherheit zu bringen. Und dann… nichts. Kubota sprach weiter, doch der Detektiv hörte ihm nicht mehr zu. Etwas ging in seinem Kopf vor, und er setzte alle Puzzleteile zusammen. Die zwei Attentate die fehlgeschlagen waren. Martinis unerwarteter Tod. Und Morisakis Ermordung oder Entführung, wovon man bei dem vielen Blut im Haus ausgehen konnte. „Kubota-san, wissen Sie zufällig an welchem Tag die Patentanmeldung für Morisakis neues Wundermedikament gegen Alzheimer anberaumt war?“ Der Agent schien über die Frage überrascht zu sein und er bat einen seiner Leute etwas zu überprüfen. „Laut unseren Daten gab es keinen festen Termin. Professor Morisaki kam nicht einmal dazu das Serum ausreichend zu testen, wegen den vielen Interviews und schließlich auch dem Anschlag.“, teilte er ihm mit. Shinichi danke ihm und legte auf. „Shinichi, was ist denn?“, wollte Professor Agasa von seinem Freund erfahren. Doch dieser war in Gedanken versunken. „Ich glaube… ich habe den Fall soeben gelöst.“, antwortete er. Agasa riss beide Augen weit auf. „Professor… können Sie mich auf der Hochzeit bei Ran und allen anderen entschuldigen? Es eilt wirklich.“, bat er seinen Freund. Agasa wirkte zweifelnd, doch Shinichi ließ ihm keine Wahl. Er verließ dessen Haus und kehrte in sein eigenes zurück. Er hasste sich selbst dafür was er nun vorhatte. Einmal mehr würde er gegenüber Ran sein Versprechen brechen, weil ja ein all so wichtiger Fall dazwischen kam. Dabei stellte es keinen Unterschied dar, ob dies immer der Wahrheit entsprach oder nicht. Als Conan hatte er diese Phrase stets als Ausrede benutzt und jetzt? Schon diese Tatsache allein hatte dazu geführt, dass er Vodka im Tropical Land gefolgt und schließlich in den ‚Genuss’ des Giftes kam, das ihn schrumpfte. Aber er war nun mal Detektiv, es war seine Bestimmung. Im Wäschekorb kramte er schließlich nach den Klamotten die er anhatte als er Junji Sendo einen Besuch abstattete. An seiner hinteren Hosentasche fand er schließlich was er suchte. Es war ein kleiner, metallener Knopf, nicht von den anderen an dem Kleidungsstück zu unterscheiden. Dabei durfte es sich um einen Sender handeln – der vermutlich von Koumei selbst angebracht wurde – und für den Moment durchaus von Nutzen war. Unverzüglich wählte er Koumeis Nummer und wartete bis dieser ranging. „Ich will es kurz machen, ich weiß, dass Sie mir einen Sender verpasst haben. Aber ich habe jetzt nicht die Zeit mich zu beschweren, sondern will viel mehr etwas wissen. Als Sie wussten, dass Morisaki das Ziel sein würde, haben Sie ihm da ebenfalls so ein Ding untergejubelt?“ Koumei schien eine kurze Pause zu brauchen. „Ehrlich gesagt… ja…“, gestand er. „Und können Sie das Ding orten wenn es sein muss?“, stellte Shinichi die nächste wichtige Frage. Koumei bestätigte es ihm. „Ja, wir haben das nötige Equipment.“ Shinichi atmete tief ein. „Dann hören Sie mir bitte gut zu. Dieses Mal müssen wir nämlich wirklich zusammenarbeiten um alles zu einem guten Abschluss zu bringen.“, stand für ihn fest. Yasuka – Gesichertes Gelände für Privatflugzeuge Shinichi Kudo spürte das Brennen in seiner Brust, das durch Rennen verursacht worden war. Er hatte sich keine Pause gegönnt, wie auch bei den Ereignissen der letzten Tage? Moriarty stand ihm nun direkt gegenüber, murrend und ungeduldig auf seine silberne Armbanduhr starrend. „Sie können nicht mehr entkommen!“, schrie der Detektiv dem Mann entgegen. Moriartys arrogantes, schiefes Grinsen, spiegelte wider was er von dessen Worte hielt. „Dann möchtest du mich also aufhalten? Kudo-kun?“, fragte er amüsiert nach. Scheinbar nahm er den Detektiv nicht ernst, aber gerechtfertigt? Wer von den beiden hatte wirklich die Trümpfe in der Hand? Shinichi stellte sich seinem Gegenspieler entgegen, in der Ferne vernahm der das Geräusch des sich nähernden Flugzeugs, das den Verbrecher abholen und außer Landes bringen sollte. „Denken Sie wirklich, ich werde das hier zulassen?“, schrie er Moriarty entgegen. Dieser sah nur auf ihn herab, für ihn war er augenscheinlich nichts weiter als ein Kind. Er sah in den Himmel und hielt sich die Hand an die Stirn um nichts von den Sonnenstrahlen abzubekommen. In Erwartung bald das Flugzeug zu besteigen und in Sicherheit gebracht zu werden, schien er sich gegenüber dem Detektiv zu öffnen. „Nein. Ich habe nie erwartet, dass du mich gehen lassen wirst. Shinichi Kudo.“, säuselte er und trat dem Jungen entgegen, bis sich ihre Blicke auf kurzer Distanz trafen. Seine Augen hatten etwas Gefährliches an sich, etwas das sogar Gins Bosheit bei weitem übertraf. Dann beugte er sich nach vorne und flüsterte Shinichi etwas ins Ohr. „Schließlich… bin ich derjenige der die Person getötet hat, die du am meisten geliebt hast.“ Shinichi wich zurück. Was redete der Mann da bloß? Dennoch ließ er sich nicht zu Unsicherheit verleiten. „Keine Ahnung was Sie da von sich geben, aber ich werde Ihre Flucht vereiteln.“, sprach er, eine Hand in der Tasche verstaut, wo sein Narkosechronometer lag. Moriarty sah auf seine Uhr und begann zu lachen. „Oh, nicht doch, ich habe mich verguckt. Es bleiben dir noch 15 Minuten. Erst dann wird deiner Freundin alles um die Ohren fliegen.“, sagte er süffisant. Shinichi riss ungläubig die Augen weit auf. Was redete er da nur. „Sprechen Sie von… Ran?“, wollte er wissen. Moriarty sah ihn nur abschätzig an. „Denkst du ich behalte mir gegen einen Gegner wie dir keine Asse im Ärmel? Natürlich musste ich befürchten, dass du mir auf die Schliche kommst. Dass dir klar wird, dass nie ein Attentat gegen mich stattfinden sollte. Die Schlüsse vor der Universität und dem Krankenhaus sollten den Behörden lediglich klar machen, dass ich ein ernstes Ziel bin. Natürlich ist Hotaru eine der besten Schützen die es gibt, es war beabsichtigt, dass sie mich lediglich verwundet.“, erklärte er. Shinichi begann zu verstehen. „Und Ihre Rechte Hand rekrutierte Martini, ohne dass dieser seinen Boss kannte. Er sollte bloß Ihren Leibwächter spielen und Sie aus dem Krankenhaus entführen. Dann gaben Sie dem Schützen ein verstecktes Zeichen, kämpften sich frei und dieser erschoss Martini als eine Art Opferlamm. Natürlich folgten weitere Schüsse auf Sie, damit alles echt wirkte. Und natürlich fand Amaterasu nicht das versteckte Haus, in dem die Polizei Sie untergebracht hatte. Sie selbst waren ja Amaterasu. Ihre Leute befreiten Sie, und Sie hinterließen genug Blut, das Sie sich über Wochen entnehmen ließen, um so den Eindruck zu erwecken, dass man Sie tödlich verwundet und verschleppt hatte. War es nicht so? Professor Moriarty? Oder nein, besser gesagt Professor Kazunori Morisaki.“, schlussfolgerte Shinichi darauf. Morisaki grinste nur. „Wie nicht anders von dem großen Shinichi Kudo zu erwarten. Ja, der bekannte Biochemiker sollte sterben, ich habe Amaterasu nur zu diesem Zweck ins Leben gerufen.“, verriet er. Doch Shinichi schien immer noch Fragen zu haben. „Aber wozu war das gut? Ich verstehe inzwischen, dass Sendo Phönix an Ihre Gruppe verkauft hat, aber Sie gelten als wohltätiger Mann. Und dann das Serum mit dem Sie Alzheimer bekämpfen wollten. Ich nehme an Sie haben es ebenfalls aus Phönix gewonnen, nicht wahr?“ Morisaki nickte zustimmend. „Ja und es war erst der Anfang. Hast du irgendeine Vorstellung welches Potential in dem Reoviruses liegt, dass Eisaku Tokiwa entwickeln ließ? Und sage nicht es stünde mir nicht zu. Ich habe bereits darin investiert, da warst du noch nicht einmal auf der Welt. Doch Tokiwa hatte nie vor mich einzubeziehen, stets wollte er es für seine eigenen Zwecke nutzen. Als er starb und ich hörte, Phönix wäre wieder auf dem Markt nutzte ich meine Chance. Und du willst wissen, wozu ich meinen Tod vortäuschte? Ganz einfach, nur wegen Phönix. Patente, Auflagen, Vorschriften, Abgaben. Nein die Regierung hätte mich dieses Potential nie frei entfalten lassen. Doch ich kenne andere Männer und Staaten die mir dankbarer gegenüberstehen würden.“, kam es von ihm. Shinichi wirkte noch ernster. „Es geht Ihnen also nur ums Geld, nicht wahr? Aber wieso haben Sie dann erst mit dem Alzheimer-Medikament begonnen?“, wollte er wissen. Nun war das erste mal eine gewisse Traurigkeit im Gesicht des Biochemikers zu erkennen. „Mein Vater hatte Alzheimer. Das war das einzige Medikament, das sich ohne größere Verzögerungen sofort in Umlauf bringen wollte. Mein Nachverwalter wird sich um diese Angelegenheit kümmern und alles in die Wege leiten. Auf mich jedoch warten andere Aufgaben.“, sagte er und starrte dem immer näher kommenden Privatjet entgegen. „Warten Sie? Was meinten Sie mit 15 Minuten?“, wollte Shinichi wissen. Morisaki zog etwas aus der Tasche, das der Detektiv zuerst für ein Handy hielt. Doch dem war nicht so. Es handelte sich um eine Art Fernsteuerung. „Ups, nur noch 10 Minuten. Wenn ich mich nicht irre besucht deine kleine Freundin zusammen mit ihrem Vater, dem berühmten schlafenden Kogoro gerade eine Hochzeit, nicht wahr?“, fragte er provokativ. Shinichi erstarrte. Sofort erinnerte er sich an Koumeis Worte. Kanzaki Juns Spezialität waren Sprengsätze. „Die Kapelle…! Ist dort etwa…“, konnte er gar nicht zu Ende reden. Morisaki nickte nur. „Ich habe J dort eine Bombe platzieren lassen. Deswegen folgender Vorschlag. Du lässt mich ziehen und ich werde sie nicht detonieren lassen.“, stellte er ihm in Aussicht. Shinichi knurrte förmlich. Er war in eine Ecke gedrängt worden. Er betastete das Narkosechronometer, doch er würde nicht schnell genug sein. Eine verdächtige Bewegung und Morisaki würde den Zünder auslösen. Aber… konnte er ihn einfach so gehen lassen? Ja… um Rans Willen hatte er eigentlich keine Wahl. „Woher weiß ich, dass Sie den Zünder nicht auslösen, wenn Sie in Sicherheit sind?“, fragte Shinichi scharf. Morisaki tat so als wäre er über das fehlende Vertrauen enttäuscht. „Du hast mein Wort darauf. Ich bringt mir nichts unschuldige in den Tod zu schicken. Aber ich werde es tun, wenn du mir keine Wahl lässt.“, warnte er und strich über die Fernbedienung. Shinichi wich zurück. Der Privatjet war einige Meter hinter ihnen zum stillstand gekommen und Morisaki bewegte sich rückwärts darauf zu. „Stopp!“, hielt Shinichi zurück. „Falls Sie es doch wagen sollten… werde ich Sie jagen, haben Sie mich verstanden?“, zeigte er ihm wie ernst es ihm war. Morisaki nickte und drehte sich um. Dann bestieg er den Jet und Shinichi trat ein paar Schritte zurück. Er hatte bisher noch nie einen Täter laufen lassen, doch diesmal hatte er keine Wahl. Als der Jet in der Luft war zog er sofort sein Handy. Erst informierte er Koumei über den Sachverhalt, dann wählte er die Nummer von Professor Agasa. Beika – Sukita-Kapelle „Was soll das heißen Shinichi kann nicht kommen?“, fuhr Ran Agasa an. Dieser hob abwehrend die Hände und versuchte ihr zu erklären, dass seinem Freund etwas dringendes dazwischen gekommen war. „Ohman. Der Bengel spielt lieber wieder einmal Detektiv, anstatt sich hier zu zeigen.“, ließ Kogoro kein gutes Haar an ihm. „Ach… es ist so schade.“, seufzte Sonoko und Ran fragte sich warum ausgerechnet sie so deprimiert darüber war. Dann sah sie aber klarer. Welche Gelegenheit war günstiger für Sonoko sie und Shinichi über ihre Beziehung auszufragen als eine Hochzeit? Aber Moment, was für eine Beziehung? Was war das momentan eigentlich zwischen ihnen? Nach ihrer Begegnung in London war sie sich sicher, dass Shinichi auch etwas für sie empfand. Nachdem sie erfuhr, dass er die ganze Zeit Conan gewesen war, war sie natürlich verletzt. Aber seine warmherzigen Worte in der Detektiv Mori hatten ihr neuen Auftrieb gegeben. Doch meinte es Shinichi wirklich ernst? Erst bestellte er sie ins Tropical Land und versetzte sie dann. Danach sprach er das Thema nicht mehr an und nun erschien er nicht auf der Hochzeit ihrer gemeinsamen Freunde? Für einen seiner ach so wichtigen Fälle? Bedeuteten Sie ihm so viel? Sie erinnerte sich an die Worte ihrer Freundin Sera, dass jeder Mensch neben einer Person die er liebte auch etwas brauchte wodurch er sich definieren konnte. Diese beiden Dinge durften nicht vermischt werden, doch war es Shinichi viel wichtiger Detektiv zu sein als Zeit mit Ran zu verbringen? Es erschien ihr so. Sie wollte Sonoko sagen, dass nichts zwischen ihr und Shinichi wäre, doch diese war urplötzlich verschwunden. Dafür erschienen Inspektor Shiratori und seine Freundin Sumiko Kobayashi. „Na, wann ist es denn bei Ihnen soweit?“, fragte Kogoro provokativ und Shiratori tapste erschrocken zurück. Auch Kobayashi-senseis Gesicht färbte sich rot. „Ich…ähhh…wir… das hat ja noch Zeit meine ich.“, versuchte er sich zu retten und Kogoro schmunzelte. Ran zog ihn dafür am Ohr zu sich. „Hör auf andere Leute zu belästigen und nutze so eine Gelegenheit lieber um wieder mit Mama ins Reine zu kommen.“, schärfte sie ihm ein. Ihr Vater rieb sich schmerzend das Ohr. „Eri konnte doch nicht kommen, weil sie bei Gericht ist, dafür kann ich nichts.“, verteidigte er sich. „Aber hey, vielleicht hätte ich Youko-chan einladen sollen, sie sieht im Kleid bestimmt spitze aus.“, stellte er sich vor. Ran seufzte nur. Zusammen mit Kogoro und Agasa nahm sie ihren Platz ein. Neben ihnen saßen Kommissar Chiba sowie seine Freundin Miike Naeko von der Verkehrspolizei. Am Altar bemerkte Ran sogar Yumi, die ungeduldig wartete. Auch Chiba verabschiedete sich als die Musik zu spielen begann. Ran erinnerte sich, dass er Herrn Takagis Trauzeuge war. Sie hielt nach Sonoko Ausschau und seufzte als sie ihre Freundin erblickte. Sie schien das Moto einer Hochzeit ernst genommen zu haben und flirtete mit einem etwas älteren Jungen mit schneeweißen Haaren. War Makoto etwa nicht mehr aktuell? Nein, sie kannte ihre Freundin gut genug um zu wissen, dass sie sich von solchen Banalitäten nicht abhalten ließ. Dann war es soweit. Takagi betrat durch eine Seitentür die Kapelle und die Musik änderte sich. Wenn man ihn ansah konnte man beileibe nicht mehr von Nervosität sprechen. Der Mann hatte einen Tunnelblick und trat möglichst schnell zum Geistlichen vor. Ran wusste nicht ob sie ihn beneiden oder bemitleiden sollte. Die Frage beantwortete sie spätestens als Miwako Satou zusammen mit Inspektor Megure eintrat. Die Musik wurde nun romantischer und Ran hielt sich die Hand vor den Mund. Die Kommissarin sah in ihrem Kleid wirklich wunderschön aus, auch wenn man ihr diesen Styl nicht wirklich zuordnen würde, wenn man die emanzipierte Frau besser kannte. Von einem Schleier verdeckt bewegte sie sich auf den Altar zu. Sonoko war wieder zurück und setzte sich auf Chibas freien Platz der nun seinem besten Freund Gesellschaft leistete. Triumphierend hielt sie einen Strauß Blumen hoch. „Sieh mal was mir der süße Typ von vorhin geschenkt hat. Ist zwar nicht der Brautstrauß, aber vielleicht wird das noch.“, meinte sie enthusiastisch. Ran konnte nur seufzten. Dann begann der Geistliche zu sprechen und Professor Agasas Handy klingelte. Ran sah ihn erbost an. Agasa ging schnell ran und meldete sich. „Shinichi? Die Zeremonie hat bereits begonnen, kannst du nicht… Was sagst du?“, fragte er nun erschrocken. Damit verunsicherte er auch Ran. „Professor ist mit Shinichi alles in Ordnung?“, wollte sie wissen. Dieser rang nach Worten, doch Ran entriss ihm das Telefon einfach. „Sagen Sie ihr es ist alles ok. Und dann beschreiben Sie mir die Szenerie innerhalb der Kapelle. Vielleicht komme ich so darauf wo sich die Bombe befindet.“, erklang die Stimme des Schülerdetektivs. „Bo…bombe?“, fragte Ran entsetzt. Shinichi wurde nun bewusst, dass die falsche Person die Informationen abbekommen hatte. „Ran! Bitte bleib ganz ruhig und gib mir wieder Agasa.“, bat er. Doch seine Freundin dachte nicht daran. „Nein! Ich kann das genauso gut!“, behaarte sie. Shinichi war sich dessen aber nicht wirklich sicher. „Glaub mir, ich will dir beweisen, dass du auf mich zählen kannst.“, behaarte Ran darauf. Shinichi erklärte sich schließlich einverstanden. „Also gut ich suche eine ganz bestimmte Person.“, verriet er. Beika – Vor der Sukita-Kapelle J strich sich über seinen weißen Anzug und spürte förmlich das romantische Gefühl das in ihm hochkam. Es war seine erste Hochzeit, auch wenn er kurz vor dem Ja-Wort das Weite suchte. Schließlich hatte er seinen Auftrag erfüllt. Er hatte dem naiven, brünetten Mädchen die Bombe in Form des Brautstraußes übergeben. Morisaki hatte ihm gesagt, dass es vermutlich nicht nötig war die Bombe zu zünden. Und er hatte recht behalten. Laut seiner SMS hatte es sein Boss sicher geschafft zu fliehen. Es gab also keinen Grund mehr die Bombe detonieren zu lassen, richtig? J schmatzte mit den Lippen und betastete seinen eigenen Zünder. Auch wenn das so war… gewisse Gedanken kamen in ihm hoch. Er wollte schon immer einmal eine Hochzeit platzen lassen. Er erinnerte sich an den Film den er einmal gesehen hatte. Die Hochzeits-Crasher. Wenn er das hier durchzog würde er dafür eine völlig neue Bedeutung kreieren. Er hielt den Zünder hoch und… Verdammt, wo kam dieser Kerl auf einmal her. Wie aus dem Nichts war eine stämmige Person hinter ihm aufgetaucht und drückte seinen Unterarm fest zusammen. Er ließ den Zünder los, welcher zu Boden fiel. Er selbst tat es ihm gleich nach. Er rang mit dem Kerl, seinem fein aussehenden Geschäftsmann mit Schnurbart. Wer zum Teufel war das? „Sie sind verhaftet!“, sagte er ihm und J begann schallend zu lachen. Ein Cop also. Er stieß sein Knie in den Magen des Mannes und schleuderte ihn weg. Er wollte zu dem Zünder kriechen doch der Mann hielt eine Waffe hoch. J hielt inne aber nur für einen Moment. „Idiot!“, zischte er und sah zu dem Hochhaus, das direkt gegenüber der Kapelle lag. „Denken Sie ich habe nicht vorgesorgt? Bei einer Polizistenhochzeit?“, machte er sich über Koumei lustig. Er hob seine Hand hoch, doch... nichts geschah. J runzelte die Stirn und sah zur Spitze des Gebäudes. Er erkannte jemanden, nein es waren sogar mehrere. „Hotaru…“, stammelte er, doch Koumei musste ihn enttäuschen. „Scheinbar haben Sie die japanischen Polizeikräfte unterschätzt. Ihre Komplizin wurde bereits verhaftet.“, musste er ihn enttäuschen und J knurrte wie ein Hund. Koumei näherte sich ihm um ihm Handschelle anzulegen, doch J reagierte fix. Scheinbar hatte er ein Messer eingesteckt, das er nun in Koumeis Schulter rammte. Dieser schrie gepeinigt auf. J wollte zu dem Zünder rennen, doch dann erkannte er die näher kommenden Polizisten. Er hatte keine Chance mehr, er war umzingelt. Oder halt, einen Weg gab es noch. Es war riskant, doch er musste es wagen. Er hatte nur ein Messer parat, doch das musste reichen. Unverzüglich stürmte er in die Kapelle und sah sich um. Perfekt, niemand war auf ihn vorbereitet. Die Musik spielte weiter und die Gäste achteten nur auf das Brautpaar. Er stürmte nach vorne und griff nach dem Arm der Braut. Alle kreischten schockiert auf als er Kommissarin Satou das Messer an die Kehle hielt. Koumei und die PSIA-Agenten hatten den Eingang erreicht und richteten ihre Waffen auf ihn. „Keine Bewegung! Ihr lasst mich gehen, oder der hübschen Braut stößt etwas zu.“, warnte er die Anwesenden. „Das… sollten Sie nicht tun.“, kam es nun vom Bräutigam. J sah ihn nur amüsiert an. „Hast du Angst, dass ich deiner Zukünftigen ein Haar krümme?“, fragte er Takagi abschätzig. Dieser schüttelte nur den Kopf. „Nein ich… ich meinte das nur aufgrund Ihrer Gesundheit.“, stellte er klar. J schenkte ihm einen verwirrten Blick. Alles weitere spielte sich in sekundenschnelle ab. Satou ergriff Js Arm und drückte ihn nach unten. Verdammt, warum diese Frau soviel Kraft, fragte sich das Mitglied von Amaterasu. Die Polizistin warf ihn zur Seite, direkt auf den Rücken. Dann verdrehte sie seinen Arm und J schrie lautstark auf. Dennoch nutzte er seine ganze verbleibende Kraft um sich aufzuraffen. „Hey.“, rief ihm der Bräutigam zu. „Rühr gefälligst nie wieder meine Frau an.“, sagte er und schlug seine Faust direkt in sein Gesicht. Benommen lag er am Boden und ließ sich widerstandslos festnehmen. Die PISA-Agenten nahmen ihn mit, genauso wie Bombe im Brautstrauß. Sonoko hatte empört reagiert als Ran ihn ihr weggenommen hatte, war im Nachhinein aber froh. Auch Megure sprach zu den Gästen, dass nun absolut keine Gefahr mehr herrschte. „Takagi-kun, Satou-kun ich kann verstehen, wenn Sie die Zeremonie nun verschieben möchten.“, sagte er, doch das Brautpaar war sich einig. Keine zehn Pferde oder gar bösartige Organisationen konnten sie davon abhalten. Alle nahmen erneut ihre Plätze ein und der Geistliche nahm den beiden reichlich verwundert das Ehegelübde ab. Sie gaben sich das Ja-Wort und besonders Sonoko schmälzte dahin. „Und nun dürfen Sie die Braut küssen.“, sagte der Geistliche und Takagi hätte in diesem Moment nichts lieber getan. Plötzlich spürte Ran wie Professor Agasa etwas wegrückte und sie sah nach rechts. Shinichis Anzug hatte einiges abbekommen, doch er hatte sein Versprechen eingehalten. Ran roch Schweiß und seine Haare waren zerzaust. Sie sagte nichts. Sie lächelte ihn einfach nur an. Und er sie. Als sie zusahen wie Takagi und Satou sich küssten und sich danach anblickten erröteten sie. Dann verkündete der Geistliche feierlich, dass die beiden Kommissare nun offiziell ein Ehepaar waren. Alle Gäste freuten sich für die beiden. Denn nach langer Zeit hatten sie zueinander gefunden. Beika – Detektei Mori Der Abstecher in die Detektei war nicht geplant gewesen. Doch irgendwie war es Kogoro doch gelungen genug Alkohol aufzustöbern um sich auf der Feier danach ordentlich zu betrinken. Allein hätte es Ran niemals geschafft ihn zurück zur Detektei zu schaffen. Shinichi schwitzte nun noch mehr. Er hatte ein Taxi vom Flugplatz genommen und war die restliche Strecke gerannt. Es war schlau gewesen Koumei zu bitten ihm keine Gesellschaft zu leisten. Auch Morisaki hatte nicht bemerkt, dass Koumei ihm einen Sender verpasst hatte. Nachdem er weg war, kontaktierte der Schülerdetektiv seinen Verbündeten und bat ihn auf schnellstem Wege zur Kapelle zu fahren und natürlich Kubota von Thirt-i zu informieren. Schlussendlich waren es natürlich seine alten Freunde der ersten Division, auch als Mordabteilung bekannt, die den gefährlichen J außer Gefecht setzten. Natürlich blieben noch einige andere Fragen offen. Zuerst nein, Sonoko war es nicht gelungen den Brautstrauß zu fangen. Sie und Yumi waren beide hochgesprungen und hatten ihre Köpfe aneinander geschlagen. Zur Sicherheit fuhr Professor Agasa sie im Nachhinein noch zu Dr. Araide, der ihnen jedoch beste Gesundheit bescheinigte. Takagi und Satou hatten angekündigt gleich morgen in die Flitterwochen zu fahren, nach Izo, wo sie eine Woche lang ausspannen und ihr Eheleben genießen wollten. Dann sollte es zurück an den Schreibtisch gehen. Sonst geschah nichts Spektakuläres mehr, außer der betrunkene Kogoro der Shiratori immer wieder einredete es wäre der beste Zeitpunkt für einen Heiratsantrag. Doch nichts dergleichen war passiert. Alle hatten viel Spaß und würden sich lange an dieses Ereignis erinnern. Shinichi stand nun in der Tür und Ran kehrte aus Kogoros Zimmer zurück, wo sie abgelegt hatte. „Shinichi… du gehst?“, fragte sie dann. Dieser nickte. „Die Polizei hat noch einige Fragen an mich. Dieser Morisaki konnte fliehen, aber glücklicherweise wissen die Behörden nun von seinen Machenschaften. Ich rufe dich morgen an, ok?“, fragte er und wartete nicht einmal Rans Antwort ab. Diese öffnete die Lippen, doch es drangen keine Worte heraus. „Ja… bis Morgen…“, flüsterte sie, doch Shinichi war bereits gegangen. Hong Kong Kazunori Morisaki konnte die Chinesen nur belächeln. Sie waren noch geschäftiger als seine eigenen Leute. Ständig wurde er angerempelt, weshalb er beschloss eine Pause einzulegen. Immerhin war er selbst auch nicht mehr der Jüngste. Diese fand er in einem nahe gelegenen Park, wo er sich auf eine Bank setzte. Seine Tasche stellte er auf den Boden, da neben ihm eine weitere Person hockte. Ein Mann, etwa im selben Alter wie er. Doch er benötigte bereits einen Gehstock. Sein Gesicht erkannte er nicht, da er eine weite Baskenmütze trug. „Hong Kong ist schön um diese Jahreszeit, finden Sie nicht?“, wurde er von ihm angesprochen. Morisaki war sichtlich überrascht. Er hatte nicht erwartet hier einem anderen Japaner über den Weg zu laufen. Noch beeindruckender war, dass man ihn als solchen wahrgenommen hatte. Oder war es gar… sein Gesicht? Nein er hatte Vorkehrungen getroffen, dass er dem alten Morisaki nur noch entfernt ähnlich sah. Er konnte ihn unmöglich aus den Medien kennen. „Ja, ich bin geschäftlich hier. Obwohl ich zugeben muss… dass der Ruhestand auch sehr verlockend wäre. Vielleicht wenn ich meine Angelegenheiten alle geregelt habe.“, erwiderte er. Der Mann mit dem Gehstock nickte nur leicht. „Und… was führt Sie in unser Nachbarland?“, hakte Morisaki nach. Der Mann neben ihm ließ sich etwas Zeit mit der Antwort. „Ich bin hier um mir etwas zurückzuholen, das mir genommen wurde.“, sagte er dann mit fester Stimme. Morisaki hob eine Augenbraue, maß dem aber keine größere Bedeutung zu. „Was es auch ist, kann das niemand für Sie erledigen? Sie sehen mir schon etwas gebrechlich aus, wenn Sie erlauben. Heutzutage gibt es doch Dienste für alles.“, gab der Biochemiker sein Statement ab. Der Mann mit dem Stock schüttelte aber den Kopf. „Sehen Sie, ich habe immer anderen Dinge zugeschoben, die ich eigentlich selbst hätte tun sollen. Dadurch habe ich viel Schaden angerichtet, Menschen wurden wegen mir verletzt und haben gelitten. Deswegen verspüre ich einen Akt der Wiedergutmachung. Einmal bot sich mir diese Gelegenheit doch ich ließ wieder andere an die Zügel. Doch heute ist alles anders, wenn ich möchte mir und allen anderen beweisen, dass ich nicht der Narr und Nichtsnutz bin für den man mich hält. Seien es meine Feinde, meine Verbündeten oder gar meine eigene Tochter.“, entkam es ihm. Morisaki sah ihn verdutzt an. Er hatte eine normale Unterhaltung beginnen wollten, doch der Mann sprach aus seinem Herzen. „Und… was genau haben Sie vor?“, ging er darauf ein. Der Mann mit dem Stock hob nun seinen Kopf und die Baskenmütze rutschte nach oben. Ein Gesicht aus Falten und Brandnarben kam darunter zum Vorschein. „Ich sagte es doch, oder? Ich übernehme die Verantwortung für mein Leben und das einiger anderer und hole das zurück was ich geschaffen habe.“, flüsterte er, dann spürte Morisaki ein Brennen auf seinem Bauch. Es war als wäre ein Feuer ausgebrochen und er blickte nach unten. Blut breitete sich auf seiner Kleidung aus und das Feuer verwandelte sich in eine unangenehme Kälte die viel zu schnell über ihn hinwegbrach und ihm seine letzten Sekunden in dieser Welt stahl. Der Mann mit dem Stock, schob die Pistole mit dem Schallschutz wieder ein, stand auf und griff sich den Koffer. Dann zog er die Mütze wieder tief ins Gesicht und ließ Morisaki an diesem schönen Ort alleine, wo alles sein Ende gefunden hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)