Im Tode vereint von abgemeldet (SSxLE) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Some say love it is a river that drowns the tender reed some say love it is a razor that leaves your soul to bleed Some say love it is a hunger an endless aching need I say love it is a flower and you its only seed It's the heart afraid of breaking that never learns to dance it's the dream afraid of waking that never takes the chance It's the one who won't be taken who cannot seem to give and the soul afraid of dying that never learns to live When the night has been too lonely and the road has been too long and you think that love is only for the lucky and the strong Just remember in the winter far beneath the bitter snow lies the seed that with the sun's love in the spring becomes the rose The Rose Im Tode vereint Der Holzboden knarrte leise, als Severus zurückwich. Sein Blick war auf den Dunklen Lord gerichtet. Doch der stand nur reglos da und schaute ungerührt zu, wie der Käfig mit Nagini durch den Raum schwebte. Severus schrie auf, als die Schlange zubiss. Blut spritzte durch die Heulende Hütte, als sich ihre Giftzähne in seinen Hals bohrten. Severus taumelte zurück und presste die Hand auf die Bisswunde. „Ich bedaure es“, sagte die eiskalte Stimme des Dunklen Lords und schon war er verschwunden. Die Stelle, wo Nagini zugebissen hatte, brannte wie Feuer. Severus spürte wie das Leben aus ihm herausfloss. Er versuchte sich mühsam auf den Beinen zu halten. Doch das Schlangengift betäubte jegliches Gefühl in Beinen und Händen. Das einzige was blieb, war der Schmerz am Hals. Da gaben ihm plötzlich die Knie nach. Severus fiel zu Boden. Und in diesem Moment, wusste er, dass er sterben würde. Hier und jetzt, auf dem staubigen Boden der Heulenden Hütte. Die Konturen des Zimmers wurden unscharf und das silberne Mondlicht wich der immer tiefer werdenden Dunkelheit. Einen Moment lang, wollte Severus gegen den Tod ankämpfen, er wollte sich selbst helfen, irgendwie. Er drückte die zitternde Hand fester an den Hals. Doch gab es überhaupt noch etwas, für das es sich lohnte zu kämpfen? Etwa für das Leben, das er so leid war? Für das Leid und das Misstrauen der letzten Jahre? Für das Leben, welches noch nie ein glückliches gewesen war? Schon seine Kindheit war schrecklich gewesen. Vom eigenen Vater gehasst und geschlagen, während seine Mutter wegsah. Dann, ein kleiner Lichtblick. Severus wurde in Hogwarts aufgenommen und er freundete sich mit Lily an. Lily...vielleicht das einzige Gute, was ihm je passiert war. Doch auch dieses Glück dauerte nicht lange. In Hogwarts machten ihm James Potter und seine Freunde, das Leben zur Hölle. Und auch die Freundschaft zu Lily konnte er nicht festhalten. Durch seinen eigenen Fehler, lief sie von ihm weg, direkt in James‘ Arme. Die Bilder zogen in Severus‘ Geist vorbei. Und andere Erinnerungen folgten. Da war die Nacht, als der den Todessern beitrat und dieser folgenschwere Tag, an dem er die schreckliche Schuld auf sich lud und die Prophezeiung an den Dunklen Lord weitergab. Kurze Zeit später ist Lily gestorben. Die darauffolgenden Jahre, waren die schlimmsten Jahre seines Lebens. Das Schuldgefühl und die Trauer ließen ihn bis heute nicht los. Nein, diese ganze Zeit war zu ungerecht und zu voll von Schmerz, als dass es sich lohnte dafür weiterzuleben. Viel leichter war es, einfach loszulassen und alles hinter sich zulassen…zu vergessen. Die Heulende Hütte war fast vollständig im Schwarz versunken. Doch da tauchte jemand in Severus Blickfeld auf. Ein jemand, mit mandelförmigen grünen Augen und einer feinen Blitznarbe, die fast von strubbligem schwarzem Haar, verdeckt war. Severus erkannte Harry und erinnerte sich an etwas, an seine Aufgabe. Der Junge wusste nicht, dass er sterben musste. Dumledores letzter Auftrag war nicht erfüllt wurden. Lilys Mörder und jetzt wahrscheinlich auch sein Mörder, würde ewig leben. Severus versuchte etwas zusagen. Aber seit wann war sprechen so mühsam? Und seit wann war jeder Atemzug so unendlich schmerzhaft? Severus hob die blutverschmierte Hand. Das scharlachrot war durchtränkt mit silbrigen Fäden. „Nimm…es. Nimm…es“, hauchte er. Harry zog den Zauberstab und fing die Gedankenfäden ein, während Severus in die vertrauten Augen starrte. Harry hatte unterdessen ein ganzes Fläschchen mit Erinnerungen gefüllt. Er verkorkte es sorgfältig und drehte sich kurz zu seinen Freunden um, die etwas abseits an der Wand standen. Die grünen Augen drohten zu verschwinden. Severus zog Harry zurück und flüsterte, „Sieh…mich…an.“ Harry wandte sich wieder um und kurz nachdem sich ihre Blicke getroffen hatten, hörte eines der Herzen auf zu schlagen und Severus Snape fiel tief in bodenlose Dunkelheit. Severus schlug die Augen auf. Er lag nicht mehr auf dem harten Fußboden der Heulenden Hütte. Es war sehr hell an diesem Ort und über allem, schien ein eigenartiger Nebel zu liegen, der sich erst lichtete, wenn man genauer hinsah. Allmählich tauchten immer mehr Details auf dem Dunst auf. War da etwa ein See? Und daneben ein großer Baum? Severus stand auf und griff nach dem Umhang, der direkt neben ihm lag, und zog ihn sich über den Kopf. Bevor er weiterlief, tastete er vorsichtshalber nach seinem Hals. Und da war keine Wunde mehr, nichts was an den furchtbaren Biss Naginis erinnerte. Langsam lief Severus auf den See und den Baum zu. Dieser Ort hier erinnerte ihn an Hogwarts. Aber war hinter den Zweigen des Baums nicht ein längst vergessener Spielplatz? Verwirrt blieb Severus wieder stehen. Wo war er? Doch dann passierte etwas, was alle Grübeleien beendete. Unter den Zweigen des Baumes erschien eine rothaarige Frau. Die Frau mit dem Gesicht, welches die letzten Jahre immer mehr verblasst ist und doch so schrecklich vertraut geblieben ist. Mit einem Lächeln lief sie ihm entgegen. Die leuchtend grünen Augen strahlten voller Leben. Severus seufzte leise, „Lily.“ Wie sehr er sich freute, sie wiederzusehen, wie sehr hatte er sie vermisst. Und doch war da noch dieses nagende Schuldgefühl. Das Gefühl, das alles anders hätte enden können… Sie kam näher und umarmte ihn. Er vergrub das Gesicht in ihrem Haar und flüsterte erstickt, „Es tut mir leid. Mir tut alles so schrecklich leid. Ich habe so viele Fehler gemacht.“ Lily zögerte kurz, bevor sie sagte, „Wir machen alle Fehler.“ „Nein, nein“, widersprach Severus und wand sich aus ihrer Umarmung. „Niemand hat solche schweren Fehler gemacht wie ich“, rief er gequält. Lily schüttelte den Kopf und legte ihre Hand beschwichtigend auf seine Schultern. „Ich verstehe, warum du dir Vorwürfe machst und…“, sagte sie ernst, doch Severus wehrte ihre Hand erneut ab und antwortete mit schmerzverzerrter Miene, „Nein, du verstehst nicht. Ich hätte dich damals nicht Schlammblut nennen dürfen, ich hätte niemals zu den Todessern gehen dürfen. Ich hätte erkennen müssen, was ich dadurch verliere….“ Lily wollte etwas erwidern, aber Severus unterbrach sie sofort, „Nein, hör mir zu.“ Er zögerte kurz, bevor er angestrengt flüsterte, „Du musst wissen, dass…ich derjenige war, der dich damals verraten hat. Ich habe die Prophezeiung an den Dunklen Lord weitergegeben. Ich bin schuld daran, dass du dein Leben für das deines Sohnes geben musstest. Ohne mich, wärst du jetzt noch am Leben…und James auch.“ In seinen Augen glitzerte eine Träne und Lily sah betrübt zu Boden. „Ich weiß“, sagte sie, „Ich weiß was du getan hast.“ Überrascht hielt Severus inne. Er starrte sie an, „Woher…woher…?“ Lily hob den Kopf und sah ihm fest in die Augen. „Wenn man einmal tot ist, wird einem vieles klar“, sagte sie traurig. „Aber…aber…“, stammelte Severus. Er konnte nicht glauben, dass sie alles wusste und trotzdem noch neben ihm stand und in ihrem Blick sogar Zuneigung zu erkennen war. „Ich weiß alles“, wiederholte Lily, „Ich weiß auch, dass du Albus umgebracht hast und dass jetzt Harry sterben muss.“ Für einen Moment sah sie wirklich verzweifelt aus und Severus vergrub das Gesicht in den Händen. Da trat Lily näher und legte ihm die den Arm um die Schulter. „Aber weißt du, was ich auch gesehen habe?“ fragte sie ihn, die Stimme voller Wärme, auch wenn sie immer noch ein bisschen bekümmert klang, „Ich habe auch deine Reue gesehen. Ich habe erkannt, dass du alles rückgängig gemacht hättest, hättest du gekonnt und vor allem…habe ich gesehen, dass du in den letzten Jahren alles getan hast, um meinen Sohn zu schützen.“ Severus schüttelte den Kopf. „Nichts kann das gut machen, was ich einst falsch gemacht habe“, sagte er und wandte sich um. „Nein, wahrscheinlich nicht“, sagte Lily niedergeschlagen, „aber du hast es versucht…und das ist das, was für mich zählt.“ Ungläubig sah Severus sie an, das Leid stand ihm noch immer ins Gesicht geschrieben. „Wirklich?“ fragte er heiser. Lily lächelte sanft, „Ja.“ Und als er weiterhin reglos und voller Zweifel dastand, nahm sie ihn bei der Hand und zog ihn zum Wasser. „Los, lass uns weitergehen. Es gibt noch so viel zu erzählen.“ „Weitergehen?“ fragte Severus unsicher. Lily nickte und deutete auf ein kleines Boot am Rande des Sees, „Siehst du? Es wird uns an einen Ort bringen, an dem alles besser ist.“ Und so stiegen sie zusammen in das Boot, wie an ihrem ersten Schultag und fuhren in das weiße freundliche Licht einer anderen Welt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)