Kompanie,‭ ‬links um‭! ‬...‭ ‬DAS ANDERE LINKS‭!!! von Collien (Rekrutin und Chaosqueen auf Sondermission. Ein geplantes Pairing mit OC und Rude!) ================================================================================ Kapitel 9: Showdown a la Doyle! ------------------------------- Kapitel 9 - Showdown a la Doyle! CRAAAAASH!! Ein erneuter Regen aus zerbrochenen Glas prasselte auf uns nieder und eine große skorpionartige Maschine. Ich zerrte Hojo hinter den langen Buffettisch, und uns so in Sicherheit. Einen Blick über die Tischkante werfend, erkannte ich die Maschine als alte Robowache wieder. Die rote Panzerung war schon ziemlich rostig und teilweise stark verbeult. Ich nahm an das sie eigentlich schon lange ausrangiert sein müsste. Aber scheinbar hatte sich jemand die Mühe gemacht das alte Ding wieder zum laufen zu bringen. Hinter dem Ungetüm aus Stahl und Schmieröl, sah ich Tseng den Präsidenten zum Gang wo es zu den Personalräumen ging führen. "Was ist da drinnen los? Tseng, melde dich!", ertönte Renos Stimme in meinem Ohr. "Eine Robowache, beeilt euch mit der verdammten Tür!",wies Tseng seinen Untergebenen barsch an. "Roger! Wir tun was wir können! Over and out.", sagte Reno, dann herrschte wieder Funkstille. "Lasst mich hier raus, ich muss hier weg!", rief Hojo plötzlich hysterisch neben mir. Ich hielt ihn an den Schultern fest und versuchte ihn zu beruhigen. "Ganz ruhig, bleiben Sie bitte unten in Deckung, vertrauen Sie mir bitte.", sprach ich ruhig auf den panischen Mann ein, in der Hoffnung das er sich wieder fängt. "Nein, ich kann mich auf sie nicht verlassen! Ich muss sofort hier raus!", antwortete der Professor mit zittriger Stimme und riss sich von mir los. Er wollte zu dem Gang laufen in dem zuvor Präsident Rufus verschwunden war. Ich konnte ihn grade noch am Kragen seines schäbigen Laborkittels zurückziehen, als eine Salve Kugeln aus dem Gewehrläufen der Robowache in der Wand einschlug, genau da wo zuvor sich noch Hojo befunden hatte. "Oh mein Gott, wir werden alle sterben! I-ich will nicht sterben!", jammerte der sonst so überhebliche und selbstsicher scheinende Mann. Er war kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Wenn ich ihn nicht schnell irgendwie ruhig stellen würde, würde er sich wohl möglich noch selber umbringen, wie er ja eben fast so schon bewiesen hatte. Er versuchte sich los zu reißen, trat sogar nach mir. Alles was ich sagte schien garnicht mehr bis zu ihm durch zu kommen. Wie sollte ich jemanden beschützen der sich gradezu freiwillig in die Feuerbahn warf?! Ich spürte etwas kühles an meinem Knöchel und entdeckte eine leere Weinflasche neben mir herumrollen. Kurzerhand fasste ich sie am Flaschenhals und zog mit ihr kurzerhand dem Professor eins über. Den bewusstlosen Mann rollte ich einfach mit ein paar Tritten unter den Tisch und spähte dann erneut über die Tischkante. Innerlich heulte ich vor mich hin, ich wusste jetzt schon, dass ich ziemlichen Ärger bekommen werde deswegen. Aber darüber konnte ich mir später auch noch einen Kopf machen. Ich glaubte zwar kaum das ich mit meiner Handfeuerwaffe viel ausrichten konnte, ich zog sie dennoch unter dem Rock meines Kleides hervor. Ich hatte die kleine Halbautomatik mit einem Strumpfband an meinem Oberschenkel befestigt. Hätte ich gewusst was mich an diesem Abend hier alles erwarten würde, hätte ich mir lieber noch ein paar Handgranaten in den Ausschnitt gesteckt! Mittlerweile war Tseng wieder zurückgekehrt, und er und ein Rang Zweier kämpften bereits gegen die Robowache. Sie standen in der Mitte des Saals, der Maschine gegenüber. Auf dem Boden lagen einige bewusstlose Gäste. Die anderen Gäste hatten sich teilweise flach auf den Boden gelegt und die Augen fest zugepresst, oder sich unter den Tischen versteckt. Der SOLDAT und der Turkchef feuerten eine Salve nach der anderen ab, aber die Panzerung der Robowache war zu dick als dass die Kugeln irgendwelchen größeren Schaden hinterließen. Sie hatten es dennoch geschafft einen der beiden Geschützarme der Wache unschädlich zu machen. Dieser hing nur noch unnütz an einem der rostigen Scharniere und schlug Funken. Irgendjemand hatte die Maschine mehr schlecht als recht zusammengeschustert. Ich wusste von meiner Ausbildungszeit her, dass diese Waffe sowohl auf Bewegung, als auch auf Angriffe reagierte. Sie werden zum Schutz bei den Reaktoren genutzt, wobei man plant sie gegen andere Exemplare aus zu wechseln. Nach der Sache bei Reaktor 1 hatte man sie als ineffizient eingestuft. Ich stand circa 5 Meter entfernt auf der linken Seite der Maschine, die jetzt zu zittern begann und ihren skorpionartigen Schwanz hob, der der Skorpionswache ihren Namen verlieh. Sie zielte mit dem Laser an der Schwanzspitze auf die beiden Männer die das Feuer einstellten. Der Laser war eine Verteidigungsoption und wurde sofort abgefeuert wenn jemand die Wache angriff während sie den Schwanz hob. "Doyle! Wo ist der Professor?!", rief mir Tseng zu. "Er ist bewusstlos aber ansonsten okay, er liegt unter dem Buffettisch." "Gut, komm hier zu uns rüber.", befahl der Turkchef und heftete seinen Blick wieder an den Gegner vor ihm. Ich nickte und wollte zu den beiden Männern laufen. Ich hatte meinen Blick ebenfalls auf die Robowache gerichtet um nicht noch von dem Schwanz getroffen zu werden, falls er plötzlich wieder zurückschnellen sollte. Irgendwie blieb ich mit dem Absatz meines linken Schuhs irgendwo hängen, der brach ab und ich stürzte vorn über. Ich versuchte mich irgendwo fest zu halten, bekam aber nur die Tischdecke zu greifen und ging zu Boden. Diverse Partyhäppchen, Cocktailkirschen und frittierte Garnelen regneten auf mich nieder. Sowas konnte mal wieder natürlich nur mir passieren! Ich lag auf dem Rücken und sah die große Bowleschale auf mich zu kommen. Mehr aus Reflex heraus versuchte ich sie mit den Händen weg zu lenken. Im nächsten Moment segelte sie durch die Luft und zerbrach auf dem Rückenpanzer der Robowache. Rote Flüssigkeit und irgendwelche Beeren verteilten sich über der Maschine und kleckerten auf den Boden. Ich rappelte mich auf die Knie und sah verwundert zu, wie die Robowache unkontrolliert zu rattern und zucken begann. Funken stoben aus den Ritzen der Panzerung und den freiliegenden Drähten, und entzündeten die Kabelummantelungen. "In Deckung!", rief Tseng und ich krabbelte schnell wieder hinter den Buffettisch. Mit einem ohrenbetäubenden kreischen und knarren erbebte die Maschine und, nun ja, schiss seinen Getriebe mit einem lauten Knall auf die Tanzfläche. Besser konnte man die Szene wohl kaum beschreiben. Polternd knallte der Antrieb der Maschine auf den Marmorboden, nachdem der Unterboden sich gelöst hatte und nun nur noch an zwei Drähten hing. Mit einem letzten erbärmlichen Rülpser knickten die Beine der Robowache ein und das Ding gab vollends seinen Geist auf. Tseng, der SOLDAT-Typ und ich kamen aus der Deckung hervor und betrachteten uns das Werk. Zischend, Funken schlagend und stark qualmend lag das Ungetüm nun zu unseren Füßen und rührte sich ansonsten nicht mehr. Einige Gäste reckten neugierig ihren Kopf unter den Tischdecken hervor und im nächsten Augenblick wurde Jubel und Applaus laut. Mein Herz raste wie verrückt. Durch den Adrenalinstoß hatte ich die volle Bowleschüssel weiter geworfen als beabsichtigt war. Denn eigentlich wollte ich sie nur soweit weglenken, dass ich nicht von ihr getroffen würde. Das ich dabei die Robowache treffe war garnicht von mir beabsichtigt. "Schnell geschaltet Miss.", sagte der Fremde SOLDAT und nickte mir anerkennend zu. Danach wendete er sich von mir ab und verschwand in Richtung der Personalräumlichkeiten. Wahrscheinlich um nach dem Präsidenten zu sehen. Tseng stand neben mir und betrachtete mich etwas schmunzelnd. "Nicht schlecht Rekrut. Etwas seltsame Kampfmethode, sehr interessant aber nicht schlecht. Die Idee muss ich mir unbedingt merken.", sagte er und drehte sich um, als ein Scheppern hinter uns zu vernehmen war. Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete er Reno, der seine Fliegerbrille von den Augen nahm und uns mit dem Schneidbrenner in der Hand angrinste. "Zu Spät.", rief Tseng seinem Untergebenen zu, der nun auf uns zu kam. "Hey yo! ...Hab mein Feuerzeug nicht finden können um den Brenner an zu werfen.", sagte Reno entschuldigend und kratzte sich am Hinterkopf. Rude kam auch zu uns, nachdem er den Brenner ausgedreht hatte. Er hatte von einem der Tische ein Glas Rotwein mitgenommen und reichte es mir. Dankbar nahm ich es an und hielt es in meinen, noch vor Aufregung zitternden Händen, fest. Ich lächelte Rude dankbar an, er sah nur zur Seite weg und räusperte sich. Dabei zuppelte er mal wieder an seiner Krawatte herum. Mittlerweile hatten ein paar der Rang Einser begonnen die übrigen Gäste aus der Gefahrenzone zu schleusen. Elena meldete sich über Funk, dass sie mit dem Helikopter unterwegs sei um den Präsidenten abzuholen. Wahrscheinlich hatten sie den Hubschrauber irgendwo in der Gegend geparkt. Zumindest hörten wir schon in der Ferne das knattern der Rotorblätter der Maschine. "Oh Mann, ne Skorpionwache! War bestimmt ne ziemliche Arbeit das Ding nieder zu machen. Verdammt harte Panzerung.", meinte Reno, während er mit Händen in den Hosentaschen zu dem Schrotthaufen auf der Tanzfläche schlenderte, und dann mit dem linken Fuß gegen trat. Dabei sackte das Ding scheppernd noch etwas weiter in sich zusammen, und Reno machte erschrocken wieder ein paar Schritte von dem Metallungetüm weg, und auf uns zu. "In diesem Fall können wir uns bei Rekrutin Doyle bedanken, für ihren Einfallsreichtum und - ihr scheinbar ungewöhnliches Übermaß an Glück.", meinte Tseng und sah mich dabei ernst an. "Ne! Echt jetzt?! Das Kampfbunny hat die Mühle zerlegt? Haha! Der war gut!", sagte Reno überrascht und sah mich dann ungläubig an. Ich erwiderte seinen Blick eisig und knurrte etwas unwillig in mein Glas. Tseng seufzte und hob eine Augenbraue, sagte aber nichts weiter zu. "Wie jetzt! In Echt oder was?!" , Reno nahm die Hände wieder aus den Taschen und sah fragend zwischen mir und seinem Chef hin und her. "Ach kommt! Ihr verarscht mich doch! Womit will die Kleine denn ne Skorpionswache platt gemacht haben?! Hat sie ne Dynamitstange aus ihrem Slip gezaubert oder was?!", meinte der Rotschopf und ich verschluckte mich fast am Wein. Das war ja wohl eine Frechheit sondersgleichen! Ich hatte es nun wirklich nicht nötig mich Beleidigen zu lassen! Wütend wollte ich ihm den Inhalt meines Weinglases ins Gesicht schütten. Wie gesagt, wollte. Leider duckte er sich schnell weg und ich verfehlte mein Ziel. Allerdingt landete der Rebensaft nicht auf dem Fußboden, sondern landete in dem überraschten Gesicht und auf dem weißen Anzug des Präsidenten. Entsetzt riss ich die Augen auf und verfiel geradezu in Schockstarre, während dem Präsidenten Banora Spätlese von der Backe tröpfelte. Tseng neben mir sah erst ebenso entsetzt zu dem Präsidenten und warf mir dann einen geradezu vernichtenden Blick zu. Wie war das eben noch von wegen einem scheinbar ungewöhnlichem Übermaßiges an Glück? Pustekuchen! Da stand ich also mit Coctailsoße auf dem Kleid und einer Zitronenscheibe an der linken Wange klebend, vor einem ziemlich zornigen Tseng und einem nicht minder zornigen Rufus. Dabei hielt ich noch immer das Weinglas in meiner Rechten, in dem noch immer eine kleine Neige des Weines geradezu spöttisch herumschwapte. Ich war ja sowas von geliefert! Ich brachte kein Wort raus. Die Turks sahen ebenso geschockt drein wie ich. Nur Rufus hatte die Lippen zu einem festen Strich verzogen und man konnte das wütende knacken und mahlen seiner Zähne vernehmen. Das Ganze wurde jetzt auch noch von dem Scheinwerfer des eingetroffenen Helikopters beschienen. Na Bravo! Eine Strickleiter wurde herab gelassen, die Reno als Erster erklimmte, und mir dabei noch einen letzten, mitleidigen Blick zu warf. Ich hätte ihn erwürgen können! Mit einem letzten vernichtenden Blick in meine Richtung stieg dann der Präsident hoch. Ich war mir sicher das ich meine berufliche Karriere bei ShinRa vergessen konnte. Am besten wenn ich morgen gleich freiwillig meine Kündigung einreichte. Tseng ergriff eine der Leitersprossen, wendete sich dann aber noch einmal mir zu. Die Intensivität des Blickes den er mir zuwarf, und die Wut darin, lies mich unwillkürlich zusammenfahren. Vielleicht sollte ich mir auch gleich heute Abend noch eine Fahrkarte ans andere Ende der Welt besorgen. »Vielleicht Wutai?« überlegte ich und schluckte trocken. "E...es tut mir leid!", sagte ich mit etwas piepsiger Stimme. Tseng rümpfte die Nase und knurrte leicht. "Morgenfrüh um 0700 in meinem Büro! Ich will bis dahin einen vollständigen Bericht vorliegen haben Doyle!", zischte er zornig und kletterte hinter dem Präsidenten her. "Sir, jawohl, Sir!", erwiderte ich mit krächziger Stimme und salutierte. Ich wäre am liebsten heulend auf dem Boden zusammengebrochen. Jemand legte zaghaft mir eine warme Hand auf die Schulter. Als ich mich zu ihm umdrehte, stand dort Rude und schenkte mir eine fast aufmunternde, schiefe Andeutung eines Lächelns. Dann ging er an mir vorbei und machte sich auch daran in den Helikopter zu klettern. "Und wie soll ich zurück zur Kaserne kommen?", fragte ich zittrig, als mir einfiel, dass ich doch ursprünglich von Rude gefahren werden sollte. Er stieg einige der Sprossen wieder herunter und sah mich entschuldigend an, während er seinen Kopf schüttelte. Na Super! Etwas verwundert sah ich wie Rude seinen Arm nach mir ausstreckte. Ich wusste erst nicht was er von mir wollte und sah in verständnislos an. Dann griff er in mein Decoltee und fischte einen Shrimp hervor, den er in seinen Mund wandern lies. Mit einer Mischung von Wut, Entsetzen und einer großen Portion Scham sah ich im nach, während der über mir kreisende Hubschrauber davonflog. "Und was wird aus mir?", rief ich entgeistert dem Helikopter nach. Einige SOLDAT sahen mich fragend an, machten sich dann aber weiter daran das Gelände zu sichern. Hinter mir begann der kaputte Roboter mit einem leisen Plopp an zu brennen und löste die Sprenkleranlage aus. Och ne! Nicht dass auch noch! Ich schloss meine Augen und biss mir auf meine Unterlippe um die Tränen zurück zu halten. "Das ist doch nicht Fair!", jammerte ich laut und erntete dadurch verwirrte Blicke der anwesenden Shinramitarbeiter. Am liebsten hätte ich mich irgendwo unter einem Stein verkrochen. Tja, wie es schien konnte ich die knapp zwölf Kilometer zur Kaserne laufen. Betrübt und mit vor Verzweiflung bebender Unterlippe, suchte ich meine Waffe und Handtasche zusammen, und hinkte aus dem Gebäude. Auf dem Rückweg überkam mich der Gedanke irgendwas vergessen zu haben. Aber ich schob den Gedanken beiseite, es war bestimmt nichts was nicht bis Morgen warten konnte. _____________________________ Noch ein kurzes Dankeschön an Drachenkrieger für die Kommis. Und natürlich an meine Favorisierer, yaoi_angel, Gekigami und Yuuku1999. Hoffe euch allen gefällt meine FF auch weiterhin so gut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)