Familiar Taste Of Poison von BeautyRani ((KaixRei)) ================================================================================ Kapitel 24: Like Or Don't Like That's The Question -------------------------------------------------- Kai hatte in den letzten Stunden nicht sehr viel Schlaf bekommen, da seine Gedanken einem ganz bestimmten Schwarzhaarigen gegolten hatten. Besonders dessen letzte Worte hatten ihn überraschenderweise ziemlich getroffen, was ihn zur Vermutung führte, doch viel mehr für den Chinesen zu empfinden als er anfangs angenommen hatte. Dass er Rei nicht nur wegen dem heißen Sex wollte wusste er bereits, aber dass er für ihn anscheinend auch... – oh fuck!, er hätte niemals gedacht diese Worte überhaupt jemals in Erwägung zu ziehen, aber so absurd sie auch klangen, konnte er nicht länger abstreiten, dass er romantische Gefühle für seinen Stiefbruder hegte. Es war unvermeidbar, dass er bei diesem Gedanken das Gesicht verzog. Er hatte schon immer gewusst, dass Gefühle alles verkomplizierten und nun musste er diese Erfahrung selbst durchmachen. Aber wer hätte gedacht, dass er jemals so für eine andere Person empfinden würde...schlagartig erinnerte er sich an das Gespräch mit Alexander, was er vor einiger Zeit mit ihm im Auto geführt hatte. „Ich glaube nicht, dass es für mich eine Richtige gibt.“ „Vielleicht ist sie dir auch bereits schon begegnet und du weißt es nur noch nicht.“ „Ich bin der festen Überzeugung, dass es auch für dich da draußen irgendwo jemanden gibt, der in dir das Gefühl der Liebe auslösen kann und der du dann mit Haut und Haaren verfallen sein wirst. Du musst es nur auf dich zukommen lassen und die Liebe wird dich wie ein Blitzschlag treffen.“ Aber war er denn überhaupt in Rei verliebt, nur weil er mehr von ihm wollte als nur Sex? Er hatte nämlich keinen blassen Schimmer wie es sich eigentlich anfühlte verliebt zu sein. Kurz überlegte er, ob er Alexander oder Yui danach fragen sollte, verwarf diesen Gedanken jedoch sofort wieder. Damit wollte er alleine klar kommen oder noch besser, vielleicht mit Rei zusammen, falls dieser ebenfalls etwas in der Richtung für ihn empfinden sollte. Leider konnte Kai das bei ihm sehr schwer einschätzen, zumal er auf dessen Beliebtheitsskala bestimmt nicht weit oben stand, wohl eher ganz unten. Aber irgendetwas musste Rei doch für ihn fühlen, sonst hätte er den Kuss bestimmt nicht zugelassen, zugegeben, erwidert hatte er ihn auch nicht, aber wenigstens hatte er ihn nicht von sich gestoßen. Und er hatte sich zwischen ihm und dem Möchtegern-Helden gestellt, als dieser ihm eine reinhauen wollte und Kai schien es eher so, als wollte Rei ihn und nicht den Rotschopf damit schützen. Außerdem hatte er ihn wieder einmal verarztet, statt sofort wieder zu verschwinden, das musste doch etwas bedeuten, oder? Dabei fuhr er sich mit dem Finger über seine verletze Lippe und erinnerte sich an das Gefühl von Rei's warmer Haut an seinem Mund. Der Schmerz war kaum mehr zu spüren, was wohl der Verdienst der Salbe war, doch galt dieser Kai's Meinung nach alleine den sanften Berührungen seiner persönlichen Krankenschwester. Er wusste nicht wann er endlich eingeschlafen war, doch fühlte er sich immer noch ziemlich erledigt, als er kurze Zeit später schon wieder aufstehen musste. Mit einem genervten Stöhnen, stand der Graublauhaarige auf und begab sich ins Badezimmer, um sich fertig zu machen. Als er dann später unten in der Küche auftauchte, begrüßten ihn die anderen wie gewohnt mit einem freundlichen Lächeln, was bei seiner Schwester eher einem fröhlichen Quietschen gleichkam. Rei schloss sich diesem morgendlichen Ritual zwar an, doch wusste Kai, dass es momentan überhaupt nicht seiner Stimmung entsprach und er ihn am liebsten ignoriert hätte. Kurz wunderte er sich, wieso dieser ihn wieder 'wahrnahm' und nicht wie bei den letzten Malen so tat als würde er nicht existieren. Anscheinend hatte sich durch die Ereignisse der letzte Nacht doch nicht alles nur zum Negativen gewendet. „Ich hoffe, du magst Eier mit Speck“, meinte Yui, als sich der Graublauhaarige zu ihnen an den Tisch setzte. „Ich brauchte zwar etwas, bis ich mich an das amerikanische Essen hier gewöhnt habe, aber mittlerweile – oh mein Gott, Kai! Was hast du mit deiner Lippe gemacht?“, fragte sie sofort besorgt nach, nachdem sie einen genaueren Blick auf ihn geworfen hatte. Dies zog auch die Aufmerksamkeit von zwei anderen Augenpaaren auf besagte Stelle hin, ein Goldgelbes nicht mit inbegriffen. „Tut es sehr weh, Kai-chan?“, erkundigte Elly sich mitfühlend, was ihn unter anderen Umständen wahrscheinlich zum Schmunzeln gebracht hätte, doch verkniff er sich dieses, auf Grund seiner geschundenen Lippe und schüttelte lediglich mit dem Kopf. „Wo hast du die Wunde denn plötzlich her? Soweit ich mich erinnere, war gestern beim Abendessen noch alles in Ordnung gewesen“, mischte sich nun auch Alexander mit ein und Kai war momentan nicht in der Lage eine gute Ausrede dafür zu finden. „Ich-“ „Ich hab sie ihm verpasst“, unterbrach ihn Rei schnell und alle – inklusive Kai - bedachten ihn mit einem fragenden Blick. „Hast du ihn geschlagen, Rei?“, wollte seine Mutter nun leicht irritiert wissen, da sie von ihrem Sohn so etwas niemals erwarten würde. „Nein, ich...ich bin nachts aufgestanden und in die Küche gegangen, weil ich Durst hatte. Auf einmal habe ich hinter mir ein Geräusch gehört und ihm aus Reflex eine verpasst“, erklärte er ganz souverän, als ob dieses Malheur gestern wirklich so stattgefunden hätte. „Das war wirklich keine Absicht gewesen“, fügte er noch ernst hinzu. „Das weiß ich doch, Rei“, erwiderte Yui verständnisvoll, als sie dann noch hinzufügte: „Vielleicht sollten wir eine Salbe auf die Wunde tun.“ „Nicht nötig. Rei hat sich bereits gestern darum gekümmert und es tut auch nicht mehr weh“, versicherte ihr nun der Graublauhaarige und wunderte sich wiederholt über das Verhalten des Schwarzhaarigen. Wieso half Rei ihm? „Das war aber lieb von dir, mein Schatz.“ „War ja auch meine Schuld gewesen“, kommentierte der Schwarzhaarige und warf Kai dabei einen vorwurfsvollen Blick zu, was dieser mit einem Augenverdrehen quittierte. „Also, wir müssen dann auch mal los“, meinte Rei, nachdem sie zu Ende gefrühstückt hatten. „Schon? Fährt Yuriy dich heute denn nicht zur Schule?“, erkundigte sich Yui verwundert, als sie einen Blick auf die Küchenuhr warf. „Nein, er hat sich das Handgelenk gebrochen und muss daher ein paar Wochen auf das Auto fahren verzichten.“ Dabei konnte er einen erneut funkelnden Blick in Kai's Richtung nicht unterdrücken, war es schließlich dessen Schuld, wieso Yuriy nun mit dem Bus zur Schule fahren musste. „Der Arme.“ Bevor Yui ihr Mitleid für den Rothaarigen noch ausführen konnte, verabschiedete sich Rei von ihnen und eilte aus der Küche. Kai folgte ihm, wusste er schließlich, dass sie den Schein wahren mussten und auf 'gute Freunde' tun mussten, welche gerne zusammen zur Schule gingen, wenn der eine einmal nicht von seinem besten Freund abgeholt wurde. „Rei jetzt warte doch mal!“, rief ihm der Graublauhaarige hinterher, als sie den ruhigen Fußweg Richtung Bushaltestelle gingen, der von der Hauptstraße abgeschottet war. Der Chinese ignorierte ihn jedoch weiterhin und ging stur geradeaus. „Rei!“ Damit bekam Kai ihn endlich am Handgelenk zu fassen und drehte ihn zu sich um. „Willst du jetzt ewig wütend auf mich sein?“ „Wieso nicht? Schließlich bist du ja auch an Yuriy's momentanem Zustand schuld!“ Ein weiteres Augenverdrehen seitens Kai, als er den ihm bereits gehassten Namen hörte. „Das haben wir doch gestern bereits ausdiskutiert. Wenn er mich nicht provoziert hätte, hätte ich ihm auch nicht sein zartes Handgelenk gebrochen“, spöttelte er, was bei Rei nicht unbedingt positiv ankam. „Falsch!“, spie er aus „Wenn DU ihn nicht provoziert hättest, dann wäre das auch nicht passiert.“ „Du wiederholst dich“, erwiderte Kai desinteressiert, was Rei ein Schnauben abverlangte. „Es hat sowieso keinen Sinn mit dir darüber zu reden. Du bist und bleibst ein Sturkopf“, meinte Rei dann etwas ruhiger, da er seine Kräfte nicht an dem Russen verschwenden wollte. „Schön, dass du es endlich einsiehst. Jetzt kommen wir mal zu dir.“ Verwundert wurde er aus goldenen Opalen angesehen. „Wieso hast du mir geholfen?“, wurde er nun deutlicher und bedachte ihn mit einem scharfen Blick. „Glaub ja nicht, ich hätte es für dich getan. Ich hab dir vorhin nur geholfen, weil ich ansonsten mit dir aufgeflogen wäre, wenn sie erfahren hätten, wo du dir deine aufgeplatzte Lippe hergeholt hast.“ „Das meine ich nicht. Wieso hast du mich gestern vor dem Rotschopf in Schutz genommen? Dir wäre es doch bestimmt auch viel lieber gewesen, wenn er mir für meine Sprüche eine reingehauen hätte. Also, sag mir warum!“, verlangte er zu erfahren, vielleicht konnte er auch so herausfinden, was er Rei wirklich bedeutete - wenn überhaupt. „Wir sollten uns beeilen, sonst kommen wir zu spät“, wich dieser seiner Frage aus und wollte sich bereits von ihm losmachen, doch Kai ließ dies nicht zu. „Erst beantwortest du meine Frage.“ Dabei drängte er ihn gegen die Steinwand hinter ihm und hielt ihn mit beiden Händen an den Schultern fest. „Warum, Rei? Sag es mir!“ Seufzend wandte der Schwarzhaarige seinen Blick zur Seite, da er gegen Kai's starken Griff sowieso nicht ankam und genauso gut aufhören konnte sich gegen ihn zu wehren. Er konnte Kai's Frage einfach nicht beantworten, da er die Antwort selbst nicht wusste. Er wusste wirklich nicht, wieso er ihn verteidigt hatte, das hatte er auch gestern versucht Yuriy zu erklären. Flashback „Mit einer Radiosfraktur ist nicht zu spaßen. Sie sollten ihr Handgelenk in Zukunft nicht belasten und auch auf das Autofahren verzichten, wenn sie keine Menschenleben gefährden wollen.“ „Danke, Doktor“, ergriff nun Rei die Initiative sich in Yuriy's Namen zu bedanken, da dieser irgendwie nur auf sein, in einer Schiene, verbundenes Handgelenk starrte und zu keiner Regung fähig war. Mit einem abschließenden Nicken, verabschiedete sich der Arzt von den beiden und begab sich zu seinem nächsten Patienten. Während dem Gang durch das Krankenhaus nach draußen, wo immer noch das Taxi auf sie wartete, konnte Rei es nicht lassen, sich weiterhin über Kai zu ärgern. Er wurde erst wieder durch Yuriy unterbrochen, der sich nun endlich wieder gefasst zu haben schien. „Tschuldige, was hast du gerade gesagt?“, fragte Rei nach, da er es nicht ganz verstanden hatte. „Ich habe gefragt, wieso du dieses Arschloch verteidigt hast! Hättest du das nicht getan, dann hätte ich ihm sofort die Fresse polieren können und hätte mir dann nicht noch diesen Mist anhören müssen!“, wurde der Rothaarige nun etwas lauter, als er spürte wie die Wut über den Graublauhaarigen zurückkam. Überrascht sahen ihn die goldgelben Augen an. „Und du glaubst, du wärst dann mit einem heilen Handgelenk davon gekommen?“, schnaubte der Schwarzhaarige dann verärgert. „Kai ist kein Schwächling, Yuriy. Es hätte noch viel schlimmer ausgehen können, wenn ich mich nicht dazwischen gestellt hätte.“ „Schlimmer als sich anhören zu müssen, wie er dich ins Bett bekommt, hätte es sowieso nicht werden können!“, brauste es nun aus dem Rothaarigen heraus, als sein Blick auf sein verletztes Handgelenk fiel. „Dafür hätte er mir auch ruhig die ganze Hand brechen können, wenn er mir dann wenigstens dieses Gelaber erspart hätte.“ „Yuriy...“ Schuldbewusst sah Rei seinen Freund von der Seite an, welcher seinen Blick immer noch gesenkt hielt. „Er hatte mit allem Recht, nicht wahr, Rei?“ Damit richteten sich die eisblauen Augen nun auf ihn und schienen ihn regelrecht, auf der Suche nach der Wahrheit, zu durchbohren. Diesem Blick nicht mehr Stand halten könnend, wandte Rei sein Gesicht von ihm ab, was Yuriy wohl Antwort genug zu sein schien. „Verstehe.“ Das war das letzte Wort gewesen, was in den nächsten Minuten zwischen ihnen gesprochen wurde. Erst als sie kurz vor Rei's Haus ankamen, brach Yuriy die Stille, die sich im Taxi ausgebreitet hatte. „Wieso tust du das, Rei? Wieso lässt du zu, dass er das mit dir macht?“ Als Rei zu Yuriy sah und zu einer Antwort ansetzen wollte, fügte dieser noch „Und versuch mir nicht weiß zu machen, er hätte das alles gegen deinen Willen getan. Ich hab gesehen, wie du auf seine Berührungen reagiert hast“, hinzu. Dies nahm ihm schlichtweg den Wind aus den Segeln und er zuckte mit den Schultern. „Das ist aber die Wahrheit.“ Es hörte sich selbst in seinen eigenen Ohren unglaubwürdig an. Trotzdem entsprach es der Wahrheit! „Er erpresst mich damit, meinen Eltern von meiner Sexualität zu erzählen, sollte ich mich seinen Wünschen nicht fügen.“ Ein Schnauben seitens Yuriy, machte Rei bewusst, wie lächerlich das alles eigentlich klang. „Und da findest du es besser, mit ihm zu schlafen, wie eine willige Straßenhure, als ein echter Mann zu sein und deinen Eltern die Wahrheit zu sagen?“ Wenn Yuriy das so sagte, klang es wirklich...billig, was er machte, um sein Geheimnis vor seinen Eltern zu wahren, aber er hatte einfach Angst! Dies sagte er auch dem Rothaarigen, der kurz humorlos auflachte, ehe er ihm antwortete. „Irgendwann musst du es ihnen sagen. Spätestens dann, wenn du in ein paar Jahren keine Frau heiratest, so wie es deine Mutter eigentlich von dir erwartet.“ „Muss ich nicht! Es besteht immer noch die Chance, dass ich eine Frau finde, die ich in weitester Hinsicht vielleicht attraktiv finde und mit ihr dann-“ „Willst du mich verarschen!? Du bist genauso stockschwul wie ich, da gibt es kein vielleicht!“ „Sei doch nicht so laut!“, schrie der Schwarzhaarige zurück, als er sah, dass auch schon der Taxifahrer ihrem Gespräch durch den starken Lautpegel bestens folgen konnte. „Ist doch scheißegal, ob er das mitbekommt oder nicht!“, entgegnete Yuriy nun genervt, bevor er mit normaler Stimme fortfuhr. „Aber da wir nun ja einen dritten Zuhörer haben können wir ihn ja nach seiner Meinung fragen.“ Damit wandte er sich an den Taxifahrer. „Was meinen Sie? Hat mein Freund hier eine Zukunft mit einer Frau, wenn er sich jeden Tag von seinem Stiefbruder vögeln lässt?“ „Yuriy!“ „Was, Rei? Was?!“ Beide sahen sich mit funkelnden Blicken an, bevor der Schwarzhaarige zuerst nachgab und sein Gesicht abwandte. Abermals breitete sich eine unangenehme Stille zwischen ihnen aus, wobei der Taxifahrer diese wahrscheinlich zu befürworten schien. War er somit vor weiteren unangenehmen Fragen sicher und konnte sich wieder auf's Fahren konzentrieren. Erleichtert atmete er aus, als er endlich an dem Haus von einem der beiden Jungen anhielt. Als Rei aussteigen wollte, wurde er von Yuriy's Stimme daran gehindert. „Lass uns nicht im Streit auseinandergehen.“ „Was erwartest du von mir?“, erwiderte der Schwarzhaarige und blickte auf den Rothaarigen. „Dass ich dir jetzt verzeihend um den Hals falle und vergesse, was für eine Show du gerade hier abgezogen hast?“ „Bist du jetzt auf mich wütend oder auf dich selbst?“, hakte Yuriy nun nach, da er wusste, bei Rei mit seinen vorherigen Aussagen einen wunden Punkt getroffen zu haben. Dieser senkte kurz nachdenklich den Blick, was den Russen dazu veranlasste, den Taxifahrer zu beten, sie kurz alleine zu lassen. „Aber das ist mein Taxi“, wandte er stur ein und erntete von dem Rothaarigen lediglich ein Augenverdrehen. „Ich bin sicher, etwas Trinkgeld am Ende der Fahrt wird ihre Meinung bestimmt ändern.“ Er konnte gar nicht richtig die Sekunden zählen, ehe der Mann eilig seinen Gurt löste und aus dem Taxi stieg. „Tz, was die Menschen für ein kleines bisschen extra Geld doch bereit sind zu tun“, sinnierte er kurz vor sich hin. „Oder für die Bewahrung eines Geheimnisses“, ergänzte Rei gedankenverloren und sicherte sich somit Yuriy's überraschten Blick. „Können...können wir bitte einfach so tun, als wäre dieser Abend überhaupt nicht passiert? Bitte?“, setzte er noch hinzu und sah den Rothaarigen dabei so flehend an, dass dieser nicht anders konnte als zu nicken. „Du weißt aber, dass es dadurch trotzdem nichts an den Tatsachen ändert, oder?“ Ein müdes Nicken war die Antwort darauf. „Ich meine aber nicht nur die Tatsache, dass du mit ihm ins Bett gehst, um deine Sexualität weiterhin geheim zu halten.“ „Sondern?“ Verblüfft sahen ihn die eisblauen Augen seines Freundes an, bevor er zu einer Antwort ansetzte. „Sondern auch, dass du etwas für ihn empfindest oder ihn zumindest magst, Rei“, schloss er mit nicht gerade erfreuter Stimme fest, was Rei mit geweiteten Augen quittierte. „Was redest du denn da? Wie kommst du darauf, dass ich Gefühle für ihn hätte?“, empörte sich Rei, der es überhaupt nicht nachvollziehen konnte, wie sein bester Freund auf so etwas absurdes kommen konnte. „Warum hast du ihn dann sonst vorhin vor mir in Schutz genommen?“, stellte Yuriy die Gegenfrage und bekam erstaunlicherweise keine Antwort. „Ich...ich weiß es nicht.“ Oder zumindest keine plausible. „Ich wollte einfach nicht, dass er dich verletzt, dass du ihn verletzt – ach keine Ahnung!“ Total überfordert von dieser Erkenntnis lehnte Rei seinen Kopf gegen den Sitz und schloss für einen Moment müde die Augen. „Wie kann man denn überhaupt jemanden mögen, der einen zum Sex zwingt?“, fragte sich Rei selbst, ohne wirklich eine Antwort darauf zu erwarten. Doch Yuriy gab sie ihm. Eine die ihn noch viel mehr verwirrte, als er es sowieso schon war. „Er zwingt dich nicht, Rei. Du lässt dich dazu zwingen.“ Flashback Ende „Rei?“, brachte ihn die sanfte Stimme Kai's aus seinen Gedanken zurück und er sah auf. Der Blick der blutroten Seen hatte inzwischen komplett an Schärfe verloren und leuchtete ihm nun verständnisvoll entgegen. „Ist dir der wahre Grund endlich eingefallen?“ Einen Augenblick lang war Rei sprachlos und ließ sich nur von den rubinroten Tiefen gefangen nehmen, bis er sich innerlich selbst wieder zur Vernunft rief und verwirrt blinzelte. „Hm?“ , war seine schlaue Erwiderung, was seinem Gegenüber ein Seufzen entlockte. „Du willst es also nicht zugeben, was?“ „Was meinst du?“ „Na, dass du mich vielleicht nicht nur für das selbstverliebte Arschloch hältst, sondern auch ein klein wenig Sympathie für mich empfindest.“ Bei diesen Worten weiteten sich die honiggelben Augen, da sie genau Yuriy's gestrigen Anschuldigungen entsprachen. Nicht zum ersten Mal beschlich Rei die Befürchtung, dass er damit vielleicht gar nicht so daneben lag, doch wollte er diese bittere Wahrheit einfach nicht akzeptieren. Er konnte Kai nicht mögen, er durfte ihn nicht mögen und schon gar nicht Gefühle für ihn hegen. Sein Leben würde dadurch noch komplizierter werden, als es sowieso schon war und das wollte er um jeden Preis verhindern. Deswegen nahm er sein ganzes schauspielerisches Talent zusammen und versuchte den gleichgültigsten Gesichtsausdruck zu Stande zu bringen, den er nur konnte. „Du überschätzt dich da wohl etwas, so toll bist du nämlich nun auch wieder nicht.“ Damit befreite er sich endlich aus dessen Griff und ging ein paar Schritte voraus, bevor er über seine Schulter blickte. „Ich dachte da mehr an Yuriy's Sicherheit als an deine, also kann hier von Sympathie überhaupt nicht die Rede sein“, sprach er kühl aus und wandte sich von ihm ab. Anscheinend war er ein ziemlich mieser Schauspieler, was ihm Kai's nächste Worte auch bewiesen. „Wenn ich dir wirklich so egal wäre, hättest du mich gestern nicht verarztet.“ Schlauerweise drehte Rei sich nicht zu ihm um, ansonsten hätte dieser dann den ertappten Blick in seinem Gesicht gesehen. Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte, also beließ er es bei einem stummen Abgang, den Kai – zu seinem Glück – widerstandslos hinnahm. ----------------------------------------------- Und wieder ein weiteres Kapi geschafft. *puh* Ich hoffe ihr wisst, wie ich Yuriy's letzten Satz „Er zwingt dich nicht, Rei. Du lässt dich dazu zwingen.“ meine, wenn nicht fragt einfach, ich werde versuchen es euch genauer zu erklären, obwohl mir selbst dabei die Worte fehlen würden XD Der Satz sagt ja eigentlich schon alles, wenn man ihn richtig interpretiert und ich hab ja eigentlich nur ganz ganz schlaue Leser, ne? ^.~ *selbst oft nicht die klügste bin* ^^° Ansonsten hat Kai ja in diesem Kapi große Fortschritte bezüglich seinen Gefühlen zu Rei gemacht, naja zumindest hat er endlich erkannt, dass er überhaupt welche hat :D Und keine Sorge, Rei kriegen wir auch bald soweit *vorfreudig die hände reib* Ach und was mich in einen richtigen Lachflash versetzt hat, war die Szene in der Yuriy den Taxifahrer bittet kurz auszusteigen und sie alleine zu lassen; meine Beta beim Korrigieren dann so: „ja geh doch selbst raus! WASN DAS ALTER!!!“ XDXDXD Ach ich liebe sie einfach *meine beta ganz doll knuddel* Wir sehen uns dann alle hoffentlich im nächsten Kapi *wink* LG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)